Samstag. den 13. Februar 194:,
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5. Leite Rr. 37
Die deutsche Wirtschaft im Kriege
Konzentration auf die Rüstung — Der Bericht der Reichs- bouk W -ckiende Fiuanzierungsschwiexigkeiten i« Eag- l >.r d - Auslieferung an Moskau?
WPD Zu der Verordnung über die Meldung von Männer« undFrauen für Aufgaben der ReichsVerteidigung sind in der vergangenen Woche die vom Reichs- wirtschaftsminister Funk an die Reichsverteidip.ungskommissare, d. h. an die Gauleiter, ergangenen Anordnungen über die Schließung von Betrieben im Handel, Handwerk und im East- stättengewerbe als weitere Matznahmen zur Konzentration aller Kräfte auf die Rüstung hinzugetommen. Die zentral durch- geführte weitere Rationalisierung im Banken- und Dersiche- rungsgewerbe mit dem Ziel der Freisetzung von Arbeitskräften spielt grötzenmätzig dabei nur eine geringe Rolle. Es ist erklärlich, datz man sich in der Oeffentlichkeit ein Bild von der Größenordnung der Kräfte zu machen sucht, die nunmehr der Rüstungswirtschaft zuflietzen werden. Ebenso selbstverständlich ist aber, datz auch nur annähernde Zahlen darüber nicht bekannt gegeben werden können. Schätzungen, wie sie hier und da aufgestellt wurden, haben daher wenig Sinn, zumal sie meist auf veraltetem statistischem klnterlagenmaterial beruhen. Vis zum 15. März wird der neue Kräfteeinsatz im wesentlichen durch- gesiihrt sein. Hier könnte die Ansicht austreten, datz es sich um überstürzte Maßnahmen handle. Dem ist keineswegs so. Im Gegensatz zu unseren Gegnern, die bereits seit langem auf die Reserve der Frauenarbeit zurückgegrisfen haben, hat sich der Arbeitseinsatz in Deutschland immer in sehr organischen Formen entwickelt. Das gibt uns jetzt den Vorteil, datz die neuen Arbeitskräfte auch wirtlich planmäßig und mit größtem Nutzeffekt «ingegliedert werden können. Man hat in allen Betrieben Erfahrungen mit der Anlernling betriebsfremder Arbeitskräfte gesammelt, verfügt über einen ausreichenden Stab von Anlern- krasten und geeigneten Unterführern, so datz sich die Eingliederung betriebsfremder Frauen heute viel reibungsloser und mit grösserem Nutzeffekt vollziehen wird. Die jetzigen Matznahmen sind also durchaus vorbereitet «nd werden deshalb um so wirksamer sein. Nach Angaben des Reichsarbeitsministcriums waren im November 1942 bereits 9,2 Millionen inländische Arbeiterinnen und weibliche Angestellte in der deutschen Wirtschaft tätig. Dabei sind die selbständig tätigen Frauen und die mithelfenden Familienangehörigen im Handel, Handwerk und in der Landwirtschaft nicht mitgezühlt. Auch das ist eine Bürgschaft dafür, datz die neuen weiblichen Arbeitskräfte mit größtem Nutzen eingesetzt werden können. -
Voransschauende Planung und energische Inangriffnahme des Notwendigen im geeigneten Zeitpunkt kennzeichnen auch die jetzigen Maßnahmen des Arbeitseinsatzes, wie sie überhaupt bezeichnend sind für die deutsche Wirtschaftspolitik. Es ist nicht so, wie man bei unseren Gegnern vielleicht meint, datz uns der Rückschlag im Osten zu überstürzten Maßnahmen zwänge. Für die Stetigkeit der deutschen Wirtschaftsführung ist auch der so- eben veröffentlichte Bericht der Deutschen Reichs- bank bezeichnend. Mit fast lakonischer Kürze wird hier die Feststellung getroffen, daß auch im Jahre 1942 alle Fragen der Kriegsfinanzierung „geräuschlos" bewältigr wurden, datz die Stabilität der deutschen Währung unerschüttert ist und bleiben wird, und datz alle «»stauchenden Probleme am Geld- und Kapitalmarkt gemeistert wurden. Einen besonderen Hinweis verdient die Feststellung der Reichsbank, datz die Erhöhung der Berrechuungsschuld des Deutschen Reiches keineswegs auf einen Rückgang der deutschen Ausfuhrkraft zurückzuführen ist, sondern Latz sich hierin nur die starke Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte in Deutschland answirkt, deren Löhne ja doch zum Teil in die betreffenden Heimatländer transferiert werden müssen, was naturgemätz die Verrechnungsposition des Deutschen Reiches beeinflußt. Andererseits haben die Länder Europas alles Interesse daran, wenigstens in der Form der Ärbeir für den Krieg einen Beitrag zu dem gigantischen Freiheitskampf gegen den Bolschewismus zu leisten, dessen schwerste Opfer und Lasten Deutschland trügt.
Umgekehrt mehre» sich bei unseren Feinden allerlei Reibungserscheinungen gerade in letzter Zeit wieder. England hat wachsende Finanzierungsschwierigreiten. Das zeigt sich z. B. darin, datz die Briten gegen eine verschärfte Gcwinnbesteueruiig ui den südamerikanischen Staate», z. B. in Chile, protestieren und in naiver Arroganz verlangen, datz solche Beschränkungen siir ihre Kapitalanlagen in Südamerika nicht oorgenommeii werden dürften. Ein weiteres Zeichen der englischen Finanz- »öte ist die Aufforderung an die Südafrikanische Union, datz liefe einen Teil ihres Goldes geschenkweise zur Verfügung stellen lolle, so wie Kanada seinerzeit eine Milliarde Dollar gejchcnk- wcjse gegeben hat. Die Südafrikaner winken aber sehr energisch ab, und Kanada hat heute selbst Schwierigkeiten im Zahlungsverkehr mit den USA. 2m Lande Roosevelts sieht es auch nicht rosig aus. Der Arbeitseinsatz verursacht auch hier starke Kopfschmerzen.
Schon jetzt nach einem garen Jahr Krieg mutzte ein« Vorlage »der di« Einführung der Arbeitssiciistpfliihi sür Männer und Flauen dem Kongreß eingereicht werden, obwohl es offenes Geheimnis ist, datz die Mammutbetriebe sich Uber alle Arüeits- riusatzordnungen hinwegsetzen, obwohl trotz des großen Arbeiter- Mangels iu Neuyork nach wie vor Arbeitslosigkeit herrscht, und obwohl der Agrarminister Wickard erklären mutzte, datz die Erreichung der agrarischen Produktionsziclc gefährdet sei, wenn mail nicht 3f4 Millionen Arbeitskräfte der Landwirtschaft zn- sühre. Dazu kommt eine wachsende Teuerungswelle, die die Inslationsgesahr erneut heraufbeschwört. Bezeichnend ist dabei, daß sich jetzt auch die Gewerkschaften wieder mit Lohnforderungen Melden.
Zu alle dem kommt das immer gefährlicher werdende Ton - vageproblem. Die Erkenntnis, datz alle Produktion jchlietz- üch umsonst ist, wenn man sie nicht an die Stellen bringen kann, wo sie gebraucht wird, ist allmählich trotz der Churchillschen »nd Rooseveltschen Verschweigepoiitit doch durchgedrnngen. Die politischen Konsequenzen, die sich daraus ergeben, zeichne» sich ebenfalls bereits ab. England sowohl als auch die USA. sind zu entscheidenden militärischen Leistungen infolge der Tonnagenöte nicht iu der Lage. Der Krieg wird pralnsch allein von dem Bolschewismus geführt. Bei dieser Lage lonnie es nicht aus- dlciden, daß die Piutotratien allmählich immer mehr in Abhängigkeit von Moskau geraten. Das Fernbleiben Stalins in Casablanca ist nur ein Ausdruck dafür. Ein anderer Ausdruck dafür ist in den sich mehr und mehr häufenden Veröffentlichungen der englischen und llSA.-Presse zu sehen, in denen den Bolschewisten nicht mehr und nicht weniger versprochen wird als die Auslieferung ganz Europas. Deswegen empfiehlt Lonstantine Brown die Beherrschung Europas durch den Bolschewismus als „die beste Lösung des europäischen Pro- diems", deswegen rät der Jude Lippman den kleinen europäischen Staaten, „sich der Außenpolitik der Sowjets anzupaffen" unter ausdrücklicher Betonung der Tatsache, „datz Eng- mnd und die Vereinigten Staaten nicht eingreisen würden, um den kleinen Ländern Europas gegen den Bolschewismus zu
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
helfen". Man mutz also Moskau beule bereits ganz Europa versprechen, um auf dieser Grundlage mit Stalin zu 'Abmachungen über die sonstige Welt zu kommen.
WM
MG
Aus einem Feldslughasen im Donabschnitt werden Verwundete zum Abtransport in ein Flugzeug gehoben. Es wird alles getan, um ihnen die lange Reise so bequem wie möglich zu machen.
lPK.-Aufnahme'. Kriegsberichter Sperling. Atl. Z.j
Landescigenc Verband-, stehen mit im Kampf
An der Ostfront kämpien mir den deutschen Truppen auch lendeseigene Verbände gegen den Bolschewismus. Angehörige eines lnndescigenen Bataillons auf dem Marsch ins Kampfgebiet. lPK.-Aufnahme: Kriegsberichter Weil, Sch.. Z.)
Francos neuer Kurs in Tanger
Marotte als Pfeiler der spanischen Macht
Rechts und links flankiert vom nordafrikanischen Kriegsschauplatz zieht sich unterhalb der Meerenge von Gibraltar der «»- trale 35t> Kilometer lange Küstenstreifen von Span sich- Marokko ostwärts dis über den Mittelmeerhafen Melitta hinaus bis znnr Grenzfluß Muluja, und im Westen biegt di« neutrale Küste hinter der Stadt Tanger nach Süden ab und stößt nach IW Kilometern in der Nähe von Larasch auf das Gebiet von Französifch- Marokko. Das spanische Marokko umfaßt das sogenannte Rif- Gebiet, das seinen Namen nicht etwa von den Felsenriffe« «r der mittelmeerischen Steilküste herleitet, sondern von dem Ge- birg«, das sich durch das nördlich« Marokko hinzieht. Er-Rif Hecht dieser Gebirgszug, der in einem Bogen von etwa 250 Kilometer» von der Eibraltarstratze bis nach Melitta reicht. Im Weste« beginnt er niit einer Höhe von 1500 Metern, steigt ostwärts dis auf ZWO Meter an und hat im Dschebel Tidighine «it 2450 Metern feine höchste Erhebung. Alle Bergkuppen, die dar Rifgebirge überhöhen, haben rundlich« Formen, die nach Süden abflachen und die nach Norden von zahlreichen unwegsamen Schluchten durchzogen sind. Im Westen lagert vor dem Gebirge ein niedriges Hügelland, das zu der flachen, dünenbesetzten atlantischen Küste überleitet. Im östlichen Teil Spanifch- Marokkos herrscht bei durchweg trockener Witterung der Step- pencharalter vor, während die Gebirge im niederschlagsreiche« Westen ziemlich gut mit Zedern, Korkeichen »nd Kiefer» bewaldet sind.
Etwa 800 000 Einwohner zählt dies Land, das mit 28 000 Quadratkilometern doppelt so groß ist wie Sachse». Es jind meist Berber, arbeitsame, freiheitsliebende »nd fetzhafte Rif- kabyle», die in kleinen Kebirgsdörfern wohnen. Im Innern des spanischen Protektorats gibt es nur eine größere Stadtfiedlnng, das rein berbrrische Tauen. Im westlichen Gebirgsvorland, in der Nähe der Küste, liegt die Hauptstadt Tetua« mit etwa 45 000 Einwohner«. M e l i l l a, die Hafenstadt im Osten, hat mehr als 50 000 Einwohner. Gegenüber dem Felsen von Gibraltar stößt man auf Cents mit 35000 Einwohnern, »nd dann haben noch KsarelKebir mit 80W Einwohnern und Aziba und Larasch mit je 5000 Einwohnern als Hafen- und Küstenorte einige Bedeutung. Die überwiegende Rolle i» Spanisch- Marokko spielt Tanger, jahrzehntelang «ine internationale Zone mit etwa 70 WO Einwohnern, seit 1940 ein Bestandteil des Ipanischen Protektorats.
Die Wirtschaft des Landes ist vorwiege,ü> auf der einheimischen Landwirtschaft aufgehaut. Die höheren Gebirgsteile geben kaum eine dürftige Viehweide,' in den wasserreichen Tälern dagegen wird ein intensiver Acker- und Gartenbau getrieben. Die Ileberschüsse an Gemüse, Südfrüchten, Feigen, Oliven und Trauben gehen in die Küstenebenen und.werden meist im Tauick gegen Getreide abgesetzt. Im östlichen Teil des Protektorats ist viel halbnomadische Viehzucht anzutreffen. Das Hinterland von Melilla hat bedeutende Eisen-, Zink- und Bleierzlager, die von Spanien in steigendem Matze abgebaut werden. Verkehrs- technisch ist Spanisch-Marokko bisher nur wenig erschlossen. Strahen und Bahne» gehen mir von Ceuta nach Tetugn, im atlantischen Vorland von Tanger nnd Larasch nach Ksar el Kebir und ganz im Osten von Melilla in die erzreichen Gebiete des Hinterlandes.
- Die spanische politische Verwaltung hat sich seit der Ans- nebung der internationalen Zone immer mehr von Tetuan nach Tanger verlagert. Diese Stadt liegt am westlichen Eingang der Straße von Gibraltar amphitheatralisch hinter einer flache« Bucht am Hange eines Kreidehügelr. Unmittelbar am Hafen, der durch eine lange Mole geschützt ist. steigt die ummauerte Araberstadt mit der beherrschenden Kasba, der Burg, und den: alten Sultanspalast nnd mit bunt belebten Marktplätzen an Reben der Altstadt erstreckt sich weitläufig die Europäerstadt'
Der Feind ist durchgebrsche«
El« Regiment i« Abwehrkampf — Einzelkämzchtt gegp» Maffeuanstnr«
Bon Oberleutnant Wallis
RGK Mitternacht. Kaltes Mond lickst liegt über der « M« weißen Winterlandschaft im Osten. Ein eisiger Wind pfeift um die kleinen windschiefen, »nter hohe« Neuschnee ge du ckt e n Bauernhäuser. Seit ein paar Tagen erst ist das Regiment tzoe- ausgezogen, eine Kompanie und der Regimentsstab habq« «n Ort eine enge, aber immerhin warn« Unterkunft gefunden. H» der nur notdürftig durchgewärmten Bauernstube fitzt der Kommandeur mit den Offizieren seines Stabes nach dem Essen »och bei einer Zigarette zusammen. Eine Petroleumlampe lässt nur tchwach de,, kahlen Raum erkennen. Die Männer stehe« noch alle unter dem Eindruck schwersten Kampfes, und erst allmählich kost sich di« Spannung, die vo» allen Soldaten i« den Kampftagen, i» de«» cs um das letzte ging, unerbittlich nnd olme Ausnahme Besitz ergriffen hatte.
Mitten i» diese fast festliche Ruhe hinein schrillt der Fern- frecher. Drüben ist der lg der Division am Apparat. Der Kommandeur meldet sich plötzlich wird er sehr ernst: „Durchgebrochen?! — jawohl - abrücken heute noch ich schicke Ihne» nveinen Adjutanten!" Schwer legt er den Hörer zurück. „Meine Herren, das Regiment macht sich sofort marschbereit, der Feind ist mit Panzern d u r ch g e b r o ch e n." -
Mitternacht. Bei eisiger Külte und beginnendem Schneetreiben setzt sich die graue Kolonne i» Marsch. Wie Nadelstiche treibt der Sturm den Männern de,, Schnee ins Gesicht. Kein Weg zu erkennen. Erkundungstrupps mit Kompaß reiten voraus und werden von der frostigen schneewirbelnden Finsternis verschluckt. Immer wieder versinken Zugpferde, bleiben Wagen oder auch Schlitten in den Schneewehen stecken. Alle Hände müssen zupacken. Mann drängt an Mann und Pferd an Pferd: Rur den Vordermann nicht verlieren! Trotz des Marschierens werden die Füße nicht war», nnd unaufhaltsam kriecht die Kälte in die Kleider, in die Körper. Eine Rast gibt es nicht, darf e- nicht geben, nur weiter! Dann kommt ein Dorf, dort gibt es Wärme und Ruhe siir wenige Stunden. Da fallen sic todmüde aus das Stroh.
Der Kommandeur steht am Kartentisch. Auch er ist den größte« Teil des Weges an der Spitze des Regiments marschiert, doch für ihn gibt es noch keinen Schlaf. Melder kommen und gehen. Draußen wird ein Pferd in de» Stall geführt, dann tritt der Adjutant ein, er bringt de» Einsatzbefehl für den nächsten Tag. Der Kommandeur mutz ihn noch verarbeiten und weiter geben. Die Schwere des Auftrages spiegelt sich in seinem Gesicht, als er den Befehl liest: Stärkste, weit überlegene feindliche Kräfte haben, die Front eingedrückt und drohe,, sie zu durchbrechen. Schwache eigene Truppen kämpfe« auf großer Breite. Das Regiment wird zur Verhinderung des Durchburchs am Brennpunkt der Abwehrkiimpfe eingesetzt. Der Kommandeur weiß, was das bedeutet! Entschlossen diktiert er dem Adjutanten die Einsatzbefehle, dann kommen die Befehlsempfänge!, fie müssen «och einmal durch die stürmende Nacht, ehe es auch für sie ei« paar Stunden Schlaf gibt.
I», Morgengrauen nnrü der Marsch sortgefeM. Der Kommandeur reitet zur Verbindungsaufnahme voraus. Bald werde, die Füße in den eisigen Bügel« gefühllos, die Hände schmerze« vor Kälte. I« einem kalten rauchigen Erdunterftand kurze Lagebesprechung mit dem Abschnittskommandeur. Immer wieder unterbrochen durch das Krache» der Granaten und das schrille Läuten des Fernsprechers; ^Zeind rechts dnrchgebrochcn — links kein« Verbindung — schweres Feuer - wir halte« noch —. Dazwischen «in Funkspruch: Und bereits im Rücke« — erbitte Verstärkung —Meder heule« Granaten in den Ort einige Häuser brennen. Aufgelockert schiebt sich die Truppe i» Deckung vor in die Stellung. Hier und dort flackern erbitterte Kämpfe auf. die Sowjets müssen überall erst herausgeworfen werde». Dan» wird es mit herei»drechender Dunkelheit ruhiger hin und wieder steige» Leuchtkugeln auf, schließlich wird es fast unheimlich still.
Im Morgengrauen setzt Artillerieseuer ein. Mann für Mann preßt sich in den Schnee, nah an di« kalte undarmherzig harte Erde. Dann bricht es aus den gegenüberliegenden Waldstücke« hervor und wälzt sich heran. Eine braune, kreischend brüllende Masse. Da suchen die Finger den Abzug, wie im Fieber jage» die Männer am Maschinengewehr und Geschütz ihre Feuerstöße in den wogenden, schreienden Feindblock. Bei den Laüe- griffen klebt die Haut am frostigen Eisen, doch sie schießen bis -er Schnee vor ihnen mit braunen Punkten übersät ist.
Da, aus dem Tannenwäldchen weiter rechts dringt ein Brummen herüber! Drei feindliche Panzer! Wild feuernde Koloße! Einer wird von der Pak zusammengeschossen, die andere« überwalzen die Stellung und schießen nun von rückwärts in dir einzelnen Rester. Doch als die feindliche Infanterie ihnen folgen will, schlägt ihr ein rasendes Abwehrfeuer em gegen. Die Schützen haben, in de» Schnee geduckt, dj« Panzer vorbeifahren lasten und schießen nun, was die Läuse hergeben.
Wieder setzt Artilleriefeuer ein mir allen Mitteln will der Feind den Durchbruch erzwingen. Die beiden Panzer fahren gehetzt hinter dev Stellung hin und her. Da wird eine schwer« Pak mitten im Feuer herangebracht! Im tiefen Schnee ist das Geschütz kaum zu bewegen. Den Panzerjägern läuft trotz der Kälte der Schweiß über das Gesicht. Zwei werden verwunde,, aber schon springen zwei andere ein. Schließlich gelingt es unter Aufbietung aller Kräfte, eine günstige Stellung zu erreichen - - der erste Schuß fäll, alle Augen folgen gespannt der Leucht- spur.
Nu» haben die llngetüme das Geschütz entdeckt und fahren Larauj zu. Schutz auf Schuß verläßt das Rohr der Pak — da. am vordersten Panzer erst eine schwarze Rauchwolke, dann eine Stichflamme, die den Turm herunterreitzt. Aus! Da dreht der andere ab und jagt in schneller Fahrt in den schützenden Wald. Run gehen auch die feindlichen Schützen zurück! Nicht mehr viele sind es, di« meisten liegen als kleine schwarze Punkte im Schnee des Vorfeldes. In, Rcgimcnts-Gesechtsstand, in einem kleinen schmutzigen Keller gibt der Adjutant dem Kommandeur die Meldung weiter: Angriff abgeschlagen! Schneeflocken fai» l-en vom Himmel und decken den Tag zu. Weiter friert da» Land. Bis der hertze Aren, der Winterschlacht es abermals erweckt. Vielleicht in der nächsten Stunde schon. Doch deutsche Gve- »a-ierfLuste halten dentßhe Karabiner.