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Seite Nr. 3l
Deutsche Soldaten im tunesischen Winter
Rachschub rollt über die überfluteten Straßen nach vorn
Von Kriegsberichter Ernst-Lothar Reich, PK.
NSK Jäger kreisen mit großer Geschwindigkeit über der Stadt Sie sichern einen Transportverband, der seine Flugzeuge eben aus einem afrikanischen Landeplatz einkurven läßt. Wie ein Walfischmaul öffnet sich der Rumpf der riesigen Maschinen, und es werden Panzer, schwere Waffen, Munition und Soldaten «usgeladen. Gefangene Engländer und Amerikaner und Verwundete stehen bereit, sie fliegen mit den «»kommenden Maschinen zurück.
„Alarm!" Feindliche Bomber, tägliche Gäste, wollen den Nachschub stören. Unsere Jäger greifen an. Da stürzt auch schon ein Amerikaner ins Meer. Ein Pilot ist mit dem Fallschirm abgesprungen. Alles spielt sich in nur wenigen Minuten ab, in denen jeder Soldat nichts als blitzschnell handeln kann. Das ist die Taufe auf afrikanischem Boden. Die Bomber haben nur «inen alten Schuppen getroffen, der vorher schon in Trümmern lag.
Ankommen — ausladen — Waffen und Soldaten vom Flugplatz fortschasfen — wieder starten: das ist der auf hohen Touren laufende Viertaktmotor, mit dem dieser Nachschubapparat in präziser Funktion seine großen und schwierigen Aufgaben für Afrika erfüllt.
Tunesien ist das Land mit warmem Sommer und mildem regnerischem Winter. Oft bricht aber am Tage die Sonne durch, zerreißt die Wolken, läßt uns Soldaten an dieser fernen Front die tausend Farben der orientalischen Welt bewundern, oder trocknet den lehmigen Schlamm in den weiten Ebenen wieder aus, läßt aus den tiefen Täler» das Wasser absinken und macht die Straßen wieder sür den Verkehr frei. I» ganz kurzer Zeit rauschen in der Regenzeit breiige, breite Bäche über die Straßen und bilden sür den Nachschub ein unüberwindbares Hindernis.
Was aber der Abend verspricht, kann oft schon die Nacht nicht halten. Nur wenige Kilometer sind wir südwestlich gefahren, da platzt schon wieder der Regen gegen die Scheiben. Die Straßen werden in ganz-kurzer Zeit lehmig-glatt. Kleine Bäche fließen euer über die Straße. Noch fahren wir ohne Schwierigkeiten durch. Aber immer dichter wird der Regen, immer größer und reißender auch die Regenbäche, die sich mit afrikanischer Eigenwilligkeit zu Flüssen verbreiten.
„Halt!" Fahrzeuge und Menschen stehe» an einem solchen
Stundensluß, der sich nicht weit vor unserem Ziel, die Straße
überquerend, gebildet hat. Jetzt tobt der tunesische Winter sein Spiel aus. Wie im Osten der hohe Schnee, der Schlamm des Tauwetters, so bringt auch die regnerische Winterzeit Afrikas das ungewisse Spiel mit der Natur, die sich bald auf die Seitc des Feindes oder des Freundes schlägt. Run müssen wir halten.
2» der Nähe ist ein Araberdorf. Baid sind einige Spiegeleier
in die Pfanne geschlagen, die zur Abendverpflegung ein guter Zusatz sind. Vor diesen Flüssen kann man nur warten! Viele Fahrzeuge sind an der Straße dicht aufgesahren, hochbeladene Araberkarren versuchen es, durchzukommen. Aber die Araber kennen diese Flüsse und wissen auch, daß ihre hochrädrigen Wagen mit gewohnter Geschicklichkeit durchlommen. Fünfzig Ällllr ist der Fluß breit und reißend wie ein Gebirgsbach.
Mohammed, ein alter ortskundiger Araber, begrüßt uns sehr freundlich. Er ist der „Chrkstophorus" dieses Stundenflusses. Aus seinen Schultern trügt er Kinder von Ufer zu Ufer. In einem gebrochenen Französisch erklärt er uns, daß es »och etwa drei Stunden dauern wird, bis wir auch mit unseren Wagen dnrch- kommen können. Unermüdlich ist Mohammed.
Jetzt ist das ganze arabische Dorf zusammengckommen. Di« Männer umringen unsere Fahrzeuge und zeigen lebhaft und sichtbar, wie sie die deutschen Soldaten verehren. Sie haben schon einige Konversationsstunden bei haltenden Fahrzeugen gemacht und rufen mit hartem Akzent ihr erstes „Deutsche gut . . ." und wollen damit alles ansdrncken. was sonst ans ihren leuchtenden dunklen Augen spricht, oder was sie mit ihren Gastgeschenken, — heute waren es Apfelsinen und Eier — sagen wollen.
Unser Ziel wollte» wir jetzt schon erreicht haben. Aber das Naturspiel des tunesischen Winters hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es geht nicht vorwärts, der reißende Fluß ist noch stärker. Es gibt keine Ausweichmöglichkeit. Es ist nur gut. daß es dunkel geworden ist, denn die feindlichen Tiefflieger sinh hier gefährliche und nicht seltene Straßenränber.
Es wird Mitternacht. Die ersten schweren Lastwagen rollen durch den Fluß. Das Wasser reicht ihnen noch bis an die Achsen, aber der Druck hat nackmelassen. Auch wir können uns nun von
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l4->. Fortsetzung.)
„Sie müssen sich das erst unbedingt noch einmal überlegen, Herr Major!"
„Ob ich dich wirklich so liebhabe-" sagte er lächelnd. „Aber darüber brauchst du keinen Zweifel zu haben, Kind. Ich liebe dich schon, seit dn mit mir ans dem Alp- joch gestanden hast. Ein Soldat braucht eine tapfere Frau. Tapfer und treu, Richard«. — Bist du übrigens tatsächlich nur ans Sportbegeisternng mitgegangen, als die Batterie uns damals suchte?"
Sie schob ihre Hand unter die seine und ließ den Kopf etwas tiefer sinken, so daß er ihr nicht in die Augen sehen konnte. „Ich hatte Angst um dich."
„Wirklich, Richard«?"
Sie nickte, fühlte, wie seine Finger die ihren preßten, und verspürte ein Glücksgefühl, das nicht in Worte zu kleiden war. Dabei mühte sie sich vergeblich, die Tränen zurückzuhalten. Es ging einfach nicht mehr. Sie tropften ihr unaufhaltsam über die Wangen, herab auf den zuckenden Mund und von dort auf Wittes Hand, die noch immer über der ihren ruhte.
Witte begriff, sah sich rasch um und küßte ihr die Perlen weg. „Hätte ich noch warten sollen, bis wir ganz allein sind,' mein Mädchen?" Er lächelte über ihr rasches Nein und nickte Hilgenbrock zu, der mit schnellen Schritten auf ihren Tisch zusteuerte.
„Schmerzt es plötzlich so arg?" fragte er erschrocken.
Sie vermochte nur den Kopf zu schütteln, mrd Witte sagte in seiner ehrlichen Art: „Mit der Amerikarcise wird es nichts, Herr Professor, wir haben uns eben verlobt Mitte April wollen wir heiraten."
„Oh —" machte Hilgenbrock betrübt. „Dann bin ich wieder allein. Aber ich frene mich trotzdem! Freue mich von Herzen, Richard«. Sie haben es verdient, einen solchen Mann zu bekommen. Ich habe keine Angst um Sie, wenn ich Sie in diesen Händen weiß. — Darf ich Sekt bestellen? Wollen Sie mir diese kleine Feier zu dreien zngestehcn? Oder störe ich. Richard«?"
Nagokder Tsgblatt „Der Gesellschafter"
Samstag, den K. Februar 1S4S
Deutsche Truppen marschieren durch Tunis
Frischer Gesang eyschallt und d-er Marschtritt der Fallschirmjäger-Truppe hallt durch die von hohen Palmen umsäumten Straßen.
lPK.-Aufnahme: Kriegsberichter Büschgens, All., Z.)
MM
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«.um» Vastlrastwagen durchschleppen lasse». Wir haben es geschasst.
Am anderen User warten noch französische Flüchtlinge aus einer kleinen Stadt, die von den Engländern und Amerikanern ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung bombardiert wurde. Schon aus Frankreich sind diese Frauen und Kinder über die Landstraße geflüchtet. In Afrika haben sie in ihren Kolonien Schutz gesucht. Wieder wurden sie Flüchtlinge und sprechen jetzt mit verbitterten Worten von den Engländern.
Unser Ziel, eine kleine Stadt im südwestlichen Abschnitt, ist erreicht. Am Gefechtsstnnd des Regimentes ist die Feldküche unter Dampf. Nachts bringen die Essenholer die warme Kost in die Feldstellungen.
Wir steige» auf di« Kettenfahrzeuge um. Nach einer romantischen Nachtfahrt sind wir in den vordersten Linien. Wieder ist ein weiterer Riegel mit diesen neu aniommeiiden Soloaten vor die Tür geschoben, die gepanzert und immer sicherer verschlossen wird.
Die Straße der tapferen Herzen
Bv«r stillen Heldentum der Front
Von Erich Kernmayr
NSK Der Keift ist groß. Er spannt die kühnen Bogen der Gedanken von unserer crdschweren Wirklichkeit bis hoch hinauf in die Nähe der ewigen Erkenntnis. Die Seele weiß um sein Geheimnis und gibt il-m Raum. Sie entzündet die tnnsend Fackeln der Sehnsucht nud entflammt die stiii-.n Reserven des "Alltags zur lodernden Glut.
WM
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Ein Schluck heißen Kaffees
wäbrend der Kampfpause läßt die Männer wieder aufleben. lPK.-Ausnahme: Kriegsberichter v. d. Bocke. HH.. Z.)
Tie zog ihn statt aller Antwort ans den -stuhl neben sich und griff nach seinen Händen. „Wenn Mittler uns sehen könnte —" flüsterte sie.
„Vielleicht ist sie in dieser glücklichen Stunde bei uns", sagte er, nnd es war ein tröstlicher Klang in seiner Stimme.
Peter Term, wurde durch Herrn Philipps von der Bahn abgeholt. Mit Interesse hörte er zu, was sein Freund zu erzählen harte. Wie glimpflich alles noch ab- gelaufen wäre und daß man bei dieser Gelegenheit auch eine Höhle entdeckt habe, zu der man im Sommer eilten Zugang schaffen wolle. „Jedenfalls,gewinnt Tettnang dadurch an Ruf und Zugkraft", sagte er, während sie mit dem Wagen nach ihrer Wohnung fuhren. „Meinem Bruder geht cs verhältnismäßig gut, Elfriede sieht aus wie das blühende Leben selber und das Fräulein Broock hat sich mit Major Witte verlobt, an dessen Rettung sie beteiligt war. Uebrigens sieht dieses Mädchen deiner verstorbenen Tochter auffallend ähnlich, Richard«, sie könnte ohne rveiteres deine Enkelin sein."
Philipps lächelte nur, es war ein wehes Lächeln. „Jutta hatte keine Kinder, sonst hätte ich ihr vielleicht verziehen,' wahrscheinlich hätten w-ir dann anch wieder zueinander- gefnnden."
„Er hieß doch Hilgenbrock?" fragte Term, und beobachtete aufmerksam das Mienenspiel seines alten Freundes.
„Ja, Hilgenbrock", kam es widerwillig. „Aber lassen wir das alles, bitte. Ich will nicht gern an ihn erinnert werden. Wie geht es Winbotts?"
„Danke, gut. Ich habe versprochen, daß wir — du und ich — am nächsten Sonntag hiuauskvmmen. Dann lernst du anch gleich dieses Fräulein Broock kennen. Ich bin neugierig, was du sagen wirst."
Da der Wagen eben hielt, mußte Deroy das Gespräch abbrechen, nni den Fahrer zu entlohnen. Er kam anch später nicht mehr darauf zurück, Philipps war zu ablehnend gewesen. Warum sollte er ihm durchaus die Laune verderben. Wahrscheinlich handelte es sich, wie in schon so vielen Fällen, um eine bis ins letzte übereinstimmende Aehnlichleit zwischen zwei Menschen. Der Fall war nicht vereinzelt und hatte also weiterhin nichts zu besagen, als daß man nur eben einen Augenblick nachdenklich wurde. Eine Anssprache mit Hilgenbrvck wäre sicher sehr interessant gewesen, aber er sah gar nicht danach aus, als ob er sich dazu verstehen könnte, Geheim-
Nur das Herz aber, das kleine, tapfere Herz allein öffnet die schmalen Tore unserer Zeit »nd sihlliat immer aufs neue di« Brücken unserer sehnsüchtigen Wünsche her zur Wirklichkeit und pflastert mit seinen heißen Schlägen die machtvollen Straßen unseres großen Sieges.
To ist es: der Geist und die Seele, sie haben die Krast des Schavens und des Rufens. Dem Herzen aber ward die Gläubigkeit der Tat.
Wir lagen in der Winterschlacht vor der großen Stadt am Don. Wenige Kilometer trennten uns vom Flugplatz. Verbissen kämpften sich die Züge an die ersten Häuser heran. Es war ciskalt. Und es wurde Abend. Der Schwerverwnndetc im Straßengraben hob immer aufs neue den Kops: „Sind Sie endlich an dem Häuserblock heran?" fragte er ungeduldig. Endlich tonnten wir bejahen. Die. Nachbarkompanie hatte es oeichaift. „Ihr werdet Quartier haben", lächelte der Sterbende, „ist doch gut, daß wir bis hierher durchstieße». Ihr werdet Quartier hoben!"
Ein Panzergraben am Asomschen Meere sperrte unserem Spitzen,znq den Vormarsch. Der Feind war im erbitterten Rah- tampf geworfen. Aun sperrte» Minen de» Weg. Minen, nichts als Minen. Hier bei dem Zug waren die Pioniere noch nicht. Trotzdem eilte es sehr. Sie könnten ins Dorf vorstoßen und von rückwärts den Laden aufrollen. Ratlos blieben die Männer i'ehen. Ein paar versuchen, sich nach vorne zu tasten, aber da geht eine Mine hoch. Ein Zufall, daß keiner dran glauben mußte. Von rückwärts rattert ein Kradmelder heran. „Wir müssen wißen, ob hier die Gasse durchführt", sagte der llnter- "charführer, „die Gasse, von der der verwundete Sowjet sprach." Der Kradmelder horchte auf. Er hörte vom Vorteil des raschen Vorstoßes, der jetzt durch dieses Minenseld in der Dännnernng des Sonnnertages verlorengehen sollte. „Machen wir leicht!" lnurrte er zwischen den Zähnen und gab (bas. Ehe der Gruppe,i- sührer etwas sagen konnte, war er mitten durch das Feld gerast. Eine Feuerkohe stieg auf zum Abendhimmel. Im weiten kkm- treis explodierten die durch Reißdrähic miteinander verbundenen Minen. Blitzschnell stieß die erste Gruppe durch die nunmehr klar entstandene Gasse nnd erreichte den Dorfrand, um den vollkommen überraschten Feind auszureiben.
Vor M. Halle ein Panzer einen bösen Treffer erhallen. Einem Mann war ein Bein zerschmeitert worden. „Halb so wild", ruft er seinem Kommandeur zu. der sich erschüttert über ihn beugt. „Hdlzfuß, für die Schreibstube langt es. Hab mir immer schon einen ruhigen Posten gewünscht, jetzt ist er da!"
Einem Leutnant der Pan.zerjäger reißt es wähn.-cd einer Panzerschlacht die rechte Hand weg, die linke ist schwer verletzt. Aufgeregt gibt der Schütze l durch Funk an den Kompaniechef Meldung: „Zugführer schwer verwundet!" Der Leutnant am Geschütz dreht sich vorwurfsvoll um: „Mensch", sagje cr unwillig, „gib doch nicht so an! Wie kannst du denn gleich sagen: schwer verwundet!"
Die Sowsetartillerie rauscht immer neue Lagen in die verlorene Berastadt hinein. Vergebliches Bemühen. Die Stadt ist lest i» deillfcher Hand. In einem Eck, dinier einem alten, halbverfallenen Hans, brat sich ein Landser über einem Feuerschein c::r movere; Huhn. B-„ Zeit -u Zeit schielt er ans die Sll-Ze.
msse seines Levens preiszugeben. Rur das eine blieb immerhin sehr verwunderlich, weshalb er sich so väterlich nm Richard« bemühte und diese ihm wiederum ein« auffallend kindliche Zuneigung entgegenbrachte. Letzten Endes ging das aber außer den beiden niemand etwas an. Also Schluß damit!
Am Abend jedoch, als sie sich zusammensetzten, nur einen Satz ans Haydns Sonatinen zu spielen, sagte Philipps ganz unvermittelt: „Wie alt ist dieses Fräulein Broock eigentlich?"
„Ich schütze, so etwa zrvauzig oder zweiniidzwanzig."
„Und Witte?"
„Ungefähr Mitte dreißig. Er ivirkt aber bedeutend älter nnd hat anscheinend eine glänzende Karriere vor sich. Riclyirda Broock hat diesen Mann verdient, denn sie ist wirklich ein tapferer Mensch."
Dann spielten sie. Aber Philipp-; war nicht recht bei der Sache. Er übersah Wiederholungen, ging über Fermaten hinweg und verwechselte die Vorzeichen. „Es geht heute nicht, Peter. Wir wollen anfhören. Hast du von deiner Schwägerin nichts mehr gehört?"
Deroy verneinte. „Es ist unvernünftig", sagte er, „wenn Menschen wegen irgendeiner Unstimmigkeit ans- einanidergehen, zumal dann, wenn sie ein Kind haben. Sie rennen voneinander weg nnd bedenken gar nicht, was sie damit eigentlich anrichten. Im Grunde genommen sehnen sie sich doch nacheinander und finden sich auch nicht mehr darein, allein rveiterzuleben. Me Stanja trägt sicher viel Schuld daran, daß cs zum Bruche kam. Es ist immer grundverkehrt, wenn ein Dritter sich zwischen zwei Menschen drängt, die nun doch einmal zu- sammengehüren uiid miteinander auskommen müsse». — Willst du denn schon zu Bett gehen?" fragte er, als Philipps den Bogen locker schraubte nnd das geblümte Seidentuch über die Geige deckte. „Trink wenigsten-; noch ein Glas Wein mit mir."
„Heute nicht, Peter. HRe>rgen dann. — Vielleicht besuche ich deinen Bruder schon dieser Tage. Ich möchte gern wieder einmal ein bißchen Wintersonne haben. Hier herinnen gibt es ja nichts als Schmutz und Nebel. — Gute Nacht, mein Lieber."
Dero» war sehr zufrieden. Philipps schien nun doch anfgerüttelt zu sein. Weil» wirklich keine Zusammenhänge zwischen Richard« Broock nnd seiner verstorbenen Tochter bestanden, so hatte das ja nichts zu sagen. Dann war er eben wieder einmal in Tettnang gewesen und hatte einen richtigen Wintertag, wie er ihn sich wünschte, genossen. igorttepuiia coiam