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In Lustkämpfen über Tunesien schossen italienische und deutsche Jäger IS Flugzeuge ad.
Ein starker Verband zweimotoriger Flugzeuge griff im Mittelmeer ohne jeden Erfolg einen unserer Eeleitzüge an. Eines der Feindflugzeuge wurde von den Eeleitfliegern zerstört.
Feindliche Flugzeuge, die in mehreren Wellen angriffen, führte« am 4. Februar spät abend einen Einflug auf Turin und Umgebung durch. Viele Gebäude erhielten Treffer. Die Zahl »er Opfer ist noch nicht festgestellt worden.
Andere Flugzeug« drangen bis in das Gebiet von Spezi«, vor und warfen Bomben, die Schäden von geringem Umfang tzervorriefen.
In der Nacht war auch Trapani Ziel von Einflügen. Ein feindliches Flugzeug stürzte brennend bei Bonadia ab.
Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet
DNB Berlin, 5. Februar. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberstleutnant Erich Wölsel, Kommandeur eines Grenadier-Regiments; Oberstleutnant Hans Sch urig, Kommandeur eines Grenadier-Regiments; Oberstleutnant Richard Claassen, Kommandeur eines Grenadier- Regiments; Oberstleutnant Richard Eichler, Kommandeur eines Grenadier-Regiments; Hauptmann Friedrich-Hans Pkäme r, Bataillonskommandeur in einen, Grenadier-Regiment; Hauptmann Herbert Kleiner, Bataillonskommandeur in einem Grenadier-Regiment; Oberleutnant d. R. Franz Klitsch, Kompanieführer in einem Grenadier-Regiment
Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eiserne» Kreuzes an Hauptmann Lamprecht, stellvertretender Kommandeur einer leichten Flakabteilung.
(DNB) Berlin. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Rit- terkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberstleutnant Obergeth- mann, Kommandeur eines Flakregimept^. .
Da» Ritterkreuz stir Kommandeur eines Flakregiments
DNB Berlin, 8. Februar. Der Führer verlieh a»f Vorschlag de» Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall GLring.. das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Wolfs, Kommandeur eines Flakregiments. Oberst Wilhelm Wolfs hat sich in den schweren Kämpfen um die Festung Stalingrad in ganz besonderem Matze ausgezeichnet und vorbildlichen Kampfgeist sowie höchste Einsatzbereitschaft bewiesen.
Ritterkreuzträger gefallen
DRB Berkin, 5. Februar. Von einem Feindflug an der Ost- iront kehrte der erfolgreiche Jagdflieger Leutnant Georg Echentke, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader, nicht zurück. Der Führer hatte ihm im September 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
Bei den schweren Kämpfen am unteren Don fiel am 22. Januar der Ritterkreuzträger Oberleutnant Günther Klapp ich als Kompaniechef in einem motorisierten Grenadier-Regiment. Kkappich erhielt die Auszeichnung am 81. Juli 1942.
DNB Berlin, 3. Februar. Am 1. Januar 1943 fiel bei den Kämpfen im mittleren Abschnitt der Ostfront der aus Eisleben stammende Ritterkreuzträger Hauptmann Karl Ludwig Kegel als Chef einer Panzerkompanie.
DNB Berlin, 4. Februar. Am 18. Januar 1943 fand bei den schweren Kämpfen im nördlichen Abschnitt der Ostfront der Ritterkreuzträger Hauptmann Adolf Hofmann als Bataillonskommandeur in einem Gebirgsjägerregiment den Heldentod. Der 1912 in Oberstdorf im Allgäu geborene, vorbildlich tapfere Offizier wurde bereits am 15. November 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Bei der Luftlandung am 21. Mai 1941 auf dem Flugplatz Malemes auf der Insel Kreta landete er mit seiner Kompanie mitten im feindlichen Feuer.
DRB Berlin, 4. Februar. Bei den schweren Kämpfen am unteren Don fiel am 22. Januar 1943 der Ritterkreuzträger Oberleutnant Günther Klappich als Kompaniechef in einem «ot. Grenadier-Regiment.
Gala-Empfang ln der USA-Sowfetbolschafi
Litwiuom-Finkelstein empfing di« jüdisch« USA-Hochfinanz
DNB Berlin, 5. Februar. In einer großen Bildreportage, die sich über mehrere Seiten erstreckt, schildert die IlMbZeitschrift ..Life" in einer hier vorliegenden Ausgabe vom 30. November v. I. den üppigen Empfang, den der Sowjetbotschafter Litwi- now-Finkelstein-Wallach zur Feier des 28. Jahrestages der bolschewistischen Revolution in Washington gegeben hat.
Viel eindringlicher als alle Begrützungsbotschasten, Festreden und sonstigen Kundgebungen zeigt diese Bilderreihe, wie weit der Verseuchungsprozeß in den USA. schon gediehen ist. Diese Fotos spiegeln di« bezeichnende Verflechtung der jüdischen Hochfinanz in der USA.-Hauptstadt mit den „anti-kapitalistischen" Genossen in den Prunkräumen der diplomatischen Vertretung eben jenes Sowjetparadieses wider, dessen jeder Beschreibung spottendes Gesicht die Fotos unserer PK>Männer im Osten der europäischen Oesfentlichkeit gezeigt haben. Di« Feststellung des Führers in seiner Proklamation zum 39. Januar, datz ohne den schweren Kampf des nationtlsozialistischen Reiches der Mongolensturm der bolschewistischen Pest die ganz« Welt überflutet hätte, findet eine sehr zeitgemäße Illustration in diesen Bildern des „Life".
Eigentlich genügt schon ein Blick auf das verständnisinnige Grinsen auf dem Gesicht des jüdischen Finanzministers Mor- genthau. mit dem er seinem Rassegenossen Litwinow die Hand schüttelt, um zu begreifen, welche Fäden hier gesponnen worden sind. Aber man sieht auch andere „Prominente", und zwar die jüdische Frau des Außenministers Hüll, den jüdischen (jetzt wegen öffentlicher Empörung einstweilen aus dem Rampenlicht zurückgezogenen) Preiskommissar Leon Henderson, den jiidi- scheu Oberrichter und Berater Roosevelts, Felix Frankfurter, de» Marineminister Frank Knox, der zwar kein Jude, aber nach dem Urteil anständiger Amerikaner „jüdisch" ist, und viele andere. Alles, was in der Hauptstadt der USA. irgendwie einen Namen oder eine politische Stellung hat, war zum Empfang bei Litwinows erschienen, so stellt „Life" fest. Eine ehrfürchtige Schar der Kaviar schluckenden und Wodka schlürfenden Gäste drängt sich z. B. bewundernd vor dem Gipsmodell des „Sowjetpalastes" mit dem Hammer- und Sichelzeichen auf der Turmspitze, wobei man höflicherweis« übersah, datz dieser Palast nuk in der Phantast« existiert, so datz man unwillkürlich an Herrn Potemkin denken mutz. Ganz am Rande sei di« alte und fette „llioy Litwinow" vermerkt, die sich in ein Abendgewand von roter Seide gezwängt hatte, offenbar um zu demonstrieren, datz „rot" in USA. jetzt Mode sei oder sein sollte.
Auf einem anderen Bild sieht man, wie der Marineminister, der frühere Kavallerieoberst (aus der Zeit, als die großen USA. das kleine Kuba überfielen) Frank Knox über das ganze Gesicht grinsend mit seinem Cocktail-Glas mit Lttwtnow-Finkel- sietn-Wallbach anstößt. Inzwischen dürft« ihm diese» breite Lachen, wenigstens im stille« Kämmerlein, angesichts der ständigen Verluste seiner Schlachtflotte wohl etwas vergangen sein.
_Ragol der Ta gblatt „Der Gesellschafter"_
Roosevelts Weltherrschafisanfpruch
DNB Berlin, 5. Februar. Die Weltherrschaflsansprüche Roosevelts und seiner jüdischen Hintermänner erfahren durch in Genf vorliegende Berichte aus Neuyork eine aufschlußreiche Beleuchtung. Diesen Berichten zufolge gab der Gouverneur von Minne- iota, Harold Stassen, eine Erklärung ab, wonach das von dem persönlichen Freund Roosevelts, dem Juden Herbert Lehma n, verwaltete sogenannte Wiederaufbauamt als Vorläufer einer Regierung der „V e r e i n i g t e n ' N a t i o n e n" gedacht sei.
Duss Looper macht USA einen Vorschlag
DNB Stockholm, 5 Februar Die zahlreichen amerikanischen Kommissionen, die in de,, einzelnen Teilen des Empires auftauchen, und das wachsende Interesse maßgebender USA-Kreise an den Fragen des britische» Empires geben den Engländern immer mehr zu denken. Bezeichnend ist eine Aeuße- rung Duff Eowrers, der »ach einem Bericht Londoner Zei- iungon erklärte: „LLarum richten die Amerikaner ihre Aufmerksamkeit so ausschließlich auf das britische Empire? Es gibt doch noch andere Kolonialreiche wie z. B. das belgische, das holländische und das französische. Vielleicht könnten die Amerikaner ihr Interesse etwas weiter ausdehnen. Ich war jedenfalls überrascht und entsetzt, als ich vor kurzem in einer Wochenschrift lesen mußte, das britische Empire gehöre bereits der Vergangenheit an". Duff Looper bietet also den Pankees, um sie vom britischen Kolonialbesitz abzulenkcn, freigiebig das belgische, holländisch und französische Kolonialreich an, d. h. Besitzungen von Staaten, die für England kämpften und während dieser Kümpfe ihr kostbares Blut eiubüßten.
Peinliche Fragen im Unterhaus
Warum kam Stalin nicht oder ein Vertreter?
TM. Peru, 8. Februar. Mehrer Abgeordnete des englischen Unterhauses wollten am Donnerstag,. wie aus einer Reutermeldung hervorgeht, vom stellvertretenden Premierminister Attlee etwas über die Haltung der UdSSR zum Treffen von Casablanca wissen. Auf die Frage, welches der wahre Grund sei, daß die Sowjetunion keine militärischen oder zivilen Abgesandten zur Konferenz entsandt habe, erwidert« Attlee nach Reuter: „Es ist wahrhaftig Sache der Sowjetregierung, und nicht die unsrige, darüber zu entscheiden".
Der Labour-Parteiler Shinwell stellte die Frage: „Wurde an Stalin die Aufforderung gestellt, militärische oder diplomatische Vertreter zur Konferenz zu entsenden, als bekannt wurde, daß Stalin nicht kommen konnte?
Attlee antwortete nicht.
Die Brite« über der Schweiz!
DNB Bern, 5. Februar. Britische Flugzeuge haben in der Nacht zum 8. Februar erneut den schweizerischen Luftraum verletzt. Fliegeralarm wurde in verschiedenen Ortschaften de> Westschweiz, der Zentralschweiz sowie in Gruubünden und im Tessin gegeben.
Kanonrnsutter für Großbritannien
Genf, 5. Februar. Wie die Zeitschrift „Asrican World" berichtet, appellierte der Gouverneur der britischen Kolonie Nyassöland. Sir Edmund Richards, an die Eingeborenen, sich in möglichst großer Zahl zum Militärdienst zu melden. Nyassaland, so behauptet der Brite, habe eine „großartige militärische Tradition". Dieser Krieg sei auch ihr Krieg (!?), und Ryassaland müsse deshalb alles in seinen Kräften Liegende tun, um das Empire zu retten. Wenn England bisher nur verhältnismäßig kleine Ansprüche an diese Kolonie gestellt habe, so könne es diese Politik angesichts der Notlage, in der man sich befind«, nicht weiter verfolgen
Lord Harlech, der britische Oberlommissar sür Südasrika. wandte sich aus dem gleiche» Grunde an das Basutoland mit dem Bemerken, daß die Eingeborenen des Vasutolandes ,rach dem Kriege in größerem Ausmaß als bisher an der Regierung beteiligt^) werden würden.
Mi« Reuter aus Kapstadt meldet, ist der A n t r a g S m u t s', daß südafrikanische Truppen auf freiwilliger Basis für den Militärdienst außerhalb Afrikas herangezogcn werden können, voM Parlament mit 78 gegen 19 summe» angenommen morden
Geheimfitzung über die U-Bootabwehr
DNB Stockholm, 5. Februar. Rach einer Meldung des englischen Nachrichtendienstes besprach am Donnerstag das britische Oberhaus in einer Geheimsitzung die gegenwärtige Lage des ll-Bootkrieges.
Die Londoner „Rews Thronicle", di« sich erneut mit de: ll-Boot-Gefahr beschäftigt, schneidet eine ernste Frage an. Das Blatt weist darauf hin, daß alle Berechnungen über den Ersatz versenkter Schiffe durch Neubauten einen sehr schwachen Punkt aufweisen. Verluste seien selbstverständlich auf jeden Fall Verluste, ganz gleich, ob man sie in gewissen Zeiträumen er- ,etzen könne. Aber selbst wenn man alle Schiffsverluste durch Neubauten ausgleiche, bleibe doch die Tatsache bestehen, daß bei jedem Schiffsuntergang ausgebildete Seeleute verloren gehen, und diese ließen sich nicht so leicht, ja wahrscheinlich während des Krieges überhaupt nicht ersetzen. In unterrichteten englischen Kreisen werde darauf hingewieseu, daß die Verluste an Schiffspersonal keineswegs unterschätzt werden dürsten. Sie feien von ebenso ernster Bedeutung wie der Ausfall an Tonnage, denn die Menschenreserven sür die Handelsmarine näherten sich immer mehr der Erschöpfung, vor allem seit es nach dem Verlust der ostafiatischen Besitzungen des Empire nicht mehr möglich sei, farbiges Schiffsperso- nal im gleichen Umfang einzustellen, wie dies bisher oder auch im letzten Kriege der Fall war.
Deutschland baut gegenwärtig U-Boote in einer derartigen Menge, daß die Antiachsenländer nicht dagegen aufkommen können — schreibt die englischfprachige Zeitung „Standard" in einem Leitartikel zur Lage im Atlantik. Man habe in Berlin nicht vergessen, daß England eine Insel sei. Die britische Kriegsindustrie hänge fast ausschließlich vou den Schiffsverbindungen ab. Es wäre ein Wahnsinn — schreibt „Standard" wörtlich — das Ausmaß der U-Bootdrohung zu unterschätzen. Im gleichen Maße wäre es absurd, an die Möglichkeit des Zusammenbruchs der Achsenmächte zu glauben, bevor man nicht der U-Boote Herr geworden sei Auch solle man nicht glauben, daß die Landung in Rordafrika ei« Zeichen für di« Seehsrrschaft der Anti- achsenländer sei.
Japan hat keine territorialen Absichten in Indien
DNB Tokio, 4. Februar. (O ad.) Ministerpräsident Tojo erklärte auf ein« Zwischenfrage im Finanzausschuß des Abgeordnetenhauses, datz die japanische Regierung keinerlei territorialen Absichten in Indien habe, sondern die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Indiens so bald wie möglich wünsche. Die japanische Regierung sei ein unerschütterlicher Verfechter der Gerechtigkeit und werde zu allen Zeiten zu ihren Versprechungen stehen. So habe Japan seine Thailand gegebenen
____ Samstag den 0. Februar 1!U3
Versicherungen in bezug aus Anerkennung seiner Souveränität und territorialen Integrität gehalten. Die Folge davon sei, daß Thailand nun mit Japan bei der Weiterführung des großostasiatischen Kriege» voll zusammenarbeite. Japans Haltung gegenüber Burma habe sich bereits geklärt, fuhr Tojo fort, und auch auf den Philippinen sei die Versicherung gegeben worden, daß sie ihre Unabhängigkeit erhalten würden.
Diese Tatsachen sprächen eine beredtere Sprache als irgendwelche boshafte Feindagitation, deren Ziel es sei, das Ansehen Japans zu schädigen.
Umfang und Art der Geschüflsschließungen
I» Ausführungen vor der Presse machte Reichswirtschasts- min. Funk eine Reihe weiterer Angaben, die Gründe, Umfang und Art sowie schließlich auch Durchführung der Geschäfts- schließungen erläuterten. Lr betonte, daß das Hauptziel sei, Arbeitskräfte so schnell wie möglich für die Rüstungswirtschast frei zu machen. Darüber hinaus gibt es aber auch Rohstoffe und Material, Gebäude und Betriebsmittel, Maschinen sowie Kohle und Energie frei zu machen, die bisher für nicht unbedingt kriegswichtige Tätigkeiten eingesetzt waren.
I» erster Linie wird davon der Handel betroffen, und hier natürlich wieder der Einzelhandel. Im Handel waren von rund 2,9 Mill. Beschäftigten vor dem Kriege jetzt noch etwa 1,9 Mill. Beschäftigte vorhanden. Davon sind etwa 700 000 Männer, und von diesen wieder über die Hälfte Männer von über 80 Jahren. Von den mehr als 6t>0 000 Einzel Handelsgeschäften der Vorkriegszeit sind im bisherigen Verlaus des Krieges etwa 80 000 geschlossen worden. Durch die neue Anordnung werden rund 100 0000 bis 120 900 weitere Betriebe geschlossen. Man schätzt, daß dadurch etwa 300 000 Menschen für kriegswichtigeren Einsatz frei werden. Damit erschöpft sich aber die Wirkung der Anordnungen noch nicht. Jeder Betrieb, der in Tätigkeit ist, beansprucht ja auch Dienstleistungen anderer. Er nimmt die Post in Anspruch, er expediert Waren, nimmt damit Eisenbahn und Spedition in Anspruch, braucht Verpackungsmaterial, Schreibmaterial in hohem Umfange, die Räume müssen gereinigt werden. KoUe und Energie sind für Heizung und Beleuchtung erforderlich usw.
Wie hoch gerade die starke Bürotätigkeit veranschlagt werden muß, geht aus der Tatsache hervor, daß die Umsätze bei den Geschäften für Bürobedarf und Schreibmaterial sich ganz gewaltig gesteigert hatten, während sonst die Umsätze im Einzelhandel, die im ersten Kriegsjahr noch recht bedeutend waren, seit 1941 infolge des Verzehrs der Lagervorräte doch sehr stark zurückgegangen sind. Wenn man berücksichtigt, daß durch die Schließung von 100000 bis 120 000 Betrieben auch aste Arbeiten und Lieferungen sür diese Betriebe in Wegfall kommen, also nunmehr anderer Verwendung in der Rüstungswirtschast zugesührt werde» können, dann wird ersichtlich, daß sich in der ^ ,-pe Freisetzung von 300 000 Menschen aus dem Einzelhandel die Wirkung der Geschäftsschließuugen keineswegs erschöpft, sonder» sich auf die übrige Wirtschaft auswirkt. Schließlich ist auch nicht in Abrede zu stellen, daß in solchen Geschäften die Verführung zum Tauschhandel, zur „Bückware" und zu anderen unerwünschten Formen der Warenverteilung besonders groß 'war. Es ist also auch ei» Gebot der Vernunft, diese Lüden zu schließen, die, weil sie nicht kriegsnotmendig waren, in ihrer Existenz zu kümmern anfinge» und dadurch zu merkwürdigen Auswegen aus ihrer Umsatznot Zuflucht nahmen.
Im Handwerk ist die Lage insofern wesentlich anders, als ja hier von vornherein weniger Betriebe und Menschen in Frage kommen. Vor allem aber ist das Handwerk weit mehl in die eigentliche Kriegswirtschaft und in die kriegswichtige Verbrauchswirtschaft eingeschaltet; darüber hinaus wird die Bedeutung seiner Reparaturtätigkeit sogar noch verstärkt in Erscheinung treten. Es sei nur hinzugefügt, daß in einzelnen l/ Fällen, wie beim Friseurhandwerk, eine Beschränkung der Tätigkeit angeordnet werden kann. In Zukunft wird der Friseur bei Männern nur noch Rasteren, Haarschneiden und Kopfwäschen als Tätigkeit ausüben dürfen und der Damenfriseur wird auf Kopfwäschen und Frisieren beschränkt. Die Dauerwellen fallen also weg. Im Gegensatz zu dem Han- . ^ del war im Handwerk bereits eine Gemeinschaftshilfe einge- , führt, so daß hierfür keine besonderen Regelungen wie im Handel notwendig sind.
Di« Regelung für das Eaststättengemerbe ist einwandfrei klar. Hier werden nur die Betriebe bleiben, die einen kriegswirtschaftlich wichtigen Zweck erfüllen.
Von den weiteren Einschränkungsmaßnahmen sei noch darauf hingewiesen, daß die Reisetätigkeit der Betriebsinhaber sowohl als auch ihrer Vertreter eingestellt werde« muß, sofer« sie nicht rüstungswirtschaftlich notwendig ist.
Weitere Maßnahmen, die aber zentral durch das Reichswirt» schaftsministerium und nicht durch die Reichsverteidigungskom- missare vorgenommen werden, sind Geschäftsschließungen i« Banken« und Bersicherungsgewerbe. Im privaten Bankgewerbe find etwa 270 solcher Schließungen zu verzeichnen. Die neuen Maßnahmen werden die Schließung einer weiteren Zahl von Stellen in etwa der gleichen Höhe zur Folge haben. Im Versicherungsgewerbe zielen die Maßnahmen hauptsächlich aus die Freisetzung von Arbeitskräften aus der Reih« der Haupt- und nebenberuflichen Versicherungsvertreter ab.
lleber die Durchführung der Schließungen kann folgendes gesagt werden: Die Landeswirtschaftsämter werden die Organisationen der Wirtschaft zur Namhaftmachung der ihrer Meinung nach zu schließenden Betriebe auffordern. Cs erfolgt dann aber noch eine Prüfung, bei der auch die Partei eingeschaltet sein wird.
Zum Schluß streifte der Minister noch die Industrie, di« von diesen Maßnahmen nicht berührt wird.
Letzte «aGvtchte«
21 Panzerwrackg im Schnee
DNB. Berlin. 6. Febr. Als die Sowjets die Stellungen am Kesselrande westlich Stalingrad eingedrückt hatte«, mußte« die Geschütze, die beste Masse gege« die Panzer, zurückgebracht »verden. Wo Zugmaschinen und Pferde fehlte«, spannten sich di« Soldat«« selbst vor die Geschütze schleppte« sie in übermenschliche» Anstrengung Kilometer um Kilometer durch di« tiefverschneite Steppe bis an die Bahnlinie nach Stalingrad und brachten sie beim Bahnhos Massargino in Stellung.
Kurz daraus griffe« die Bolschewisten diese« Eckpfeiler an- Schweres Trommelfeuer lag auf dem Abschnitt. Schlachtflugzeuge warfen ihre Bomben. Der Feuerwalze folgte« 28 Panzer. San» dicht ließe« di« Kanoniere die Stahlkolosse heraukomme«. Aus kürzeste Entfernung krachte» daun die Schüsse und kaum einer verfehlte sein Ziel. 81 Wracks lagen nach kurzem Feuerkamps im Schnee, davon 18 allein vor einem einzigen Geschütz dfr Heeresflak. 21 rollende Festungen aus eine« Schlag und 189 i« drei Tagen war der Lohn für das Schleppen der Geschütze
Rudolf Herzog gestorben. Der Schriftsteller Rudolf Herzog, dessen Romane „Die Wiskottens", „Die Stoltenkamps und ihr« Frauen", „Hanseaten" u. a. seinerzeit hohe Auflagen erlebten, ist in Rheinbreitbach im Alter von 73 Jahren gestorben.