4. S«ite Nr. 2g

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i42. Fvrtsetzung.)

Seien Sie ehrlich, Judith! Kanu ich Ihnen helfen?"

Wenn Sie Ihre Freiheit opfern wollen", lachte sie.

Zu jeder Stunde, Judith! Sie haben doch verstan­den? Ja? Haben endlich erkannt, daß Sie nicht mehr ohne mich leben können!" Ihr Lachen machte ihn über­mütig.Horch einmal, Judlthlein, jetzt küsse ich dich hast du gehört? Süß gewesen? Wann kommst du kleines Mädchen? Wenn ich nämlich zu dir reisen müßte,

dauert es zu lange. Aber du kannst ja fliegen-

Wann bist du da, sag, Judithlein?"

Er machte ein furchtbar dummes Gesicht, als es ans einmal im Hörer zu tuten anfing. Er war mit dem Aermel seines Schlafanzugs an der Gabel hängenge­blieben und hatte die Verbindung unterbrochen. Pech!

Richarda Brvock erwachte gegen Morgen von einem dumpfen Nöllen, dem ein heftiger Stoß folgte, der sie von ihrem Lager warf.

Hilgenbrock schrak hoch und sah sich in der Dunkelheit um.Richarda!" rief er besorgt.

Sie gab Antwort und hielt sich krampfhaft am Tisch­bein fest, denn der zweite Stoß, der nun folgte, riß oben das Dach weg und zeigte ihnen einen graublauen Mor­genhimmel, über den dunkle Wvlkensetzen jagten.

Sie wußte sofort, was lvS war, und daß es an ein Wunder grenzte, heil lind unversehrt geblieben zu ieiu. Die Lawine hätte sie ebensogut ans ihrem zermalmenden Wege ein paar hundert Meter mit in die Tiefe nehmen und sie erbarmungslos zerschmettern können.

Sie richtete sich ans und lächelte Hilgenbrock beglückt an. Der Himmel meint es wirklich gut mit uns, Herr Pro­fessor. nun brauchen wir uns nicht einmal ansznschan- feln. Jetzt kommen wir ganz von selber wieder zurecht Wollen wir's gleich anpacken, ehe es uns wieder ein schneit?"

_ Nagolder Ta g blattDer Gesell schafter"_

Fühlen Sie sich denn dazu kräftig genug?" fragte er. Macht Ihnen die Schulter nicht zuviel Schwierigkeiten? Ich bezweifle sehr, ob Sie sich ans den Skiern halten können. Aber ich kann Sie ja allenfalls tragen, Richarda. Ich bin selbst dafür, daß wir uns ans dem Staube machen. Eine zweite Lawine verfährt vielleicht nicht mehr so gnädig mit uns." Er unterbrach sich und lauschte.Haben Sie gehört schrie da nicht jemand?"

Sie horchte nun ebenfalls und vernahm nach wenigen Sekunden wieder dieses Helle, langgezogene Rufen, wie es Menschen ansstoßen, die in Bergnot sind.

Ich glaube, das Rufen gilt uns", sagte Richarda, höhlte die Hände vor dem Mund und schickte einen lang- gezogenen Schrei hinaus..Sogleich aber tippte sie sich an die Stirn und meinte, es wäre doch richtiger, erst über die Hühnerleiter hinaufzukrabbeln und sich von dort ans bemerkbar zu machen.

Der erste, der, ganz in wolkiges Weiß gehüllt, heran- gebranst kam, war Witte. Er vermochte kein Wort zu sagen und streckte Richarda nur stumm die Rechte ent­gegen. Endlich fand er die Sprache wieder und sagte an­erkennend:Ich wußte ja, daß Sie sich dnrchbeißen wür­den. Fräulein Brovck ist ein tapferer Kamerad, nicht wahr, Herr Professor?"

In jeder Hinsicht", erwiderte Hilgenbrvck.Sind Sic eigens ansgerüclt, uns zu suchen, Herr Major?"

Ja! Wir wollten schon gestern abend herauf, aber es ließ sich bei diesem Wetter und dieser Dunkelheit nichts unternehmen."

Richarda wurde rot unter seinem Blick und schaute, wo Hilgcnbrvck blieb, der noch einmal die Leiter hin- nntergeklettert war, um die Schneeschuhe zu holen. Der Blick von oben in die offene Stube hinein war zu komisch. Tie Schütte Hen ans dem Boden zeigte noch den Ein­druck ihres Körpers und ans dem Herd lag ein mächtiger Brocken Schnee. Als Hilgenbrvck wieder auftanchte und Witte ihm die Schneeschuhe abnahm, äußerte dieser das gleiche, was der Professor und Richarda schon erwogen hatten: man »rußte trachten, so rasch als möglich von hier wegzukommen. Es war gar nicht ausgeschlossen, daß sich eine zweite Lawine loslöste und sie sortriß.

Vorsichtig spurte Witte voraus, sah sich um, ob die beiden folgten und setzte erst weiter unten zur Schuß­fahrt an. Schnellt kam ihnen talans entgegen und stieß einen Hellen Schrei ans, als er ihrer ansichtig wurde. Dann schwang er die Bretter herum und folgte ihnen.

Ein um das andere Mal dachte Richarda, jetzt geht es nicht mehr, meine Schulter reißt uns dem Gelenk. Aber

___Do nners tag , den 4. Febru

es mußte ,cni. Die Wolken zogen immer tiefer, und wenn sie sich anschickten, ihre Schneelast abznwerße», konnte es »och einmal schief gehen. An ihrem gestrig»» Mißgeschick war auch nur das Schneetreiben schuld ge­wesen, das ihnen jede Orientierung genommen hatte. Aber sie war nicht mehr unglücklich darüber. Vielleicht hätte sie sonst nie Hilgenbrocks Märchen zu hören be­kommen. Es wunderte sie, daß sie überhaupt hatte eiu- schlafen können. Aber das war wohl die Müdigkeit ge­wesen und daS Abflauen des Schmerzes, der sie zuerst so unerträglich gedünkt hatte.

Sie fühlte Sehnsucht nach einem Bett, »ach Wärme und Stille, aber vorläufig gehörte jeder Gedanke nur dem raschen Borwärtskommen. Erst später, daheim ans ihrem Zimmer, würde sie sich so recht mit aller Mnße in Hilgenbrocks Märchen hineiuleben können. Sie hatte jedes Wort im Gedächtnis behalten.

Wenn sie sonst eine Abfährt gemacht hatte, war sie immer betrübt gewesen, daß man so schnell talab kam. Heute dünkte es sie eine Ewigkeit. Tic Tchneewolke, die da vorn anfstob, war Witte. Dann folgte Hilgenbrvck, Lchneitt bildete den Schluß. Ihr rechter Stock hinterließ eitle tiefe Bremsspur.

Hallo!" schrie Schneitt, der knapp an ihr vvrnberschoß.

Du darfst nicht schlapp machen! ermahnte sie sich. Du darfst niemand gefährden, mußt noch anshalten, bis wir unten sind! Aber konnte eine Strecke so endlos sein? Schnee fiel lind löste ein leichtes Granen bei ihr ans. Alles war anders, wenn man sich körperlich nicht ans der Höhe fühlte. Sie wußte selbst nicht, wie der Schmerz ihr Gesicht veränderte. Aber Witte, der das letzte Stück mir ihr Zusammensuhr, erschrak über ihr Aussehen.

Sind Tie so sehr übermüdet, Richarda", fragte er be­sorgt,oder schmerzt Sie die Schulter? In einem Biertelstündchen sind wir zu Hanse."

Endlich war das Berghotel erreicht. Als die Tür zu­klappte, taumelte sie und wurde von Hilgenbrvck rusch gestützt, der sie gemeinsam mit Witte ans ihr Zimmer brachte.

Etwas später saß der Arzt bereits an ihrem Bett nud stellte eine schwere Prellung mit Bluterguß fest.Mit dem Skifahren wird es vorläufig nichts mehr sein, Fräu­lein Brovck", sagte er bedauernd. Ihr offensichtlicher Schrecken schien ihm Spaß zn machen.Es ist schon so", meinte er.Sie nehmen jetzt den Arm hübsch in die Schlinge, damit das Gelenk außer Bewegung bleibt, dann ist in drei bis vier Wochen alles wieder in schönster Ordnung. Einverstanden?"-srä «.um'

selbst aus dem Leben geschieden

Pfalzgrafenweiler. Wie gemeldet, wurde die 40 Jahre alte Marie Wagner am vorletzten Sonntag in ihrer Scheuer mit zerschmettertem Schädel tor aufqefunden. Wie die Ermittlungen inzwischen einwandfrei ergeben haben, iit die Frau freiwillig in den Tod gegangen.

Trichinenfund in Fuchssleisch

Freuoeustavt. Der Fleischbeschaucr fand bei der llinerfuchung eines abqefchojienen. zu menschlichem Genug bestimmten Wuchses Mnskeltrichinen. Das genutzuntaugliche Fleisch wurde ver­brannt. Da der Genuß von Fuchsftoisch sich zu vermehren scheint, sei darauf aufmerksam gemacht, daß Fuchs- und Dachssleisch öfters mir Trichinen behaftet in und der Trichinenschau gesetz­lich unterliegt. Bei genannten Tieren kommen Trichinen vic! häufiger vor als bei Schweinen die bisher als Hauptträger der Trichinen angesehen wurden

Württemberg

Verdonkelungs,zetten im Februar 1943

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Sicherungsverwahrung für einen Eewohnheitsbetriiger

Stuttgart. Mit 4)4 Jahren Zuchthaus und Anordnung der Sicherungsverwahrung zog die Strafkammer Stuttgart den Schlußstrich unter die Verbrechcrlausbahn des 47 Jahre alten verheirateten Friedrich Bosinger aus Hof Lemberg, Kr. Mar­bach. Die letzte seiner rund 20 meist wegen Betrugs von ihm erlittenen Vorstrafen bestanden in drei Jahren Zuchthaus mit der Androhung der Sicherungsverwahrung im Fall einer wei­teren Straftat. Im Sommer v. I. hatte nun der Angeklagte in einem Hotel in Luxemburg, in dem er als East verweilte, wiederum Rücksallbetrügereien an drei Hotelangestellten ver­übt, wobei er einer allzu vertrauensseligen Bedienung ihre gesamten Ersparnisse in Höhe von 1000 RM. abschwindelte.

Stuttgart. (Immatrikulation.) An der Landwirtschaft­lichen Hochschule in Hohenheim fand am 1. Februar die Imma­trikulation der neu eingetretenen Studierenden statt. Nach der Ehrung der Gefallenen begrüßte Rettor Professor Zimmermann vor allem die zum Studium beurlaubten Soldaten und ver­sicherte sie seiner besonderen Betreuung. In seiner Ansprache wies er auf die Bedeutung der Landwirtschafts-Wissenschaft hin, besonders im Hinblick aus die großen Aufgaben, die der deutschen Landwirtschaft heute und in Zukunft gestellt sind. Hierauf er­folgte die feierliche Verpflichtung durch Handschlag. Im Anschluß daran sprach Studentensiihrer Haller über die besonderen Pflich­ten der Studenten gegenüber Führer und Volk.

Stuttgart. (Zeitnahe Porträts".) Im Kronprinzen- palais wurde eine SchauZeitnahe Porträts", die eine Reihe von farbigen Aufnahmen bedeutendster Persönlichkeiten aus dem militärischen und politischen Leben zeigt, durch Gaupropaganoa- leiter Mauer eröffnet. Die Aufnahmen stammen von Kriegs­berichter Lentnant Walter Frentz. Gaupropagandaleitcr Mauer gab feine Freude Ausdruck, daß diese Bilder zum erstenmal in der Heimatstadt des Künstlers gezeigt werden können. Die Schau ist nur diese Woche geöffnet.

nsg Tuttlingen. (Haushalthilfe-Station.) Zum 20. Januar ist in Spaichingen als ständige Einrichtung eine

Haushallhilfe-Station neu errichtet worden. Die soziale Ein­richtung dient im Nahmen des HilfswerkesMutter und Kind" der Betreuung der kinderreichen Familien und Wöchnerinnen, oder in Krankheitsfällen und ist in der Lage, tatkräftige und praktische Hilfe zu bringen.

Wegen Diebstahl und Unterschlagung vor dem Sou,:rgericht

Ulm. Mit einen, schweren Verstoß gegen die Volksschädlings- rerordnung hatte sich das Sondcrgcricht Stuttgart bei seiner Sitzung in Ulm zu befassen. Der verheiratete Postsacharbeiter Richard Flaig, wohnhaft in Söflingen, Vater von sieben Kin- d.rn, hatte am 29. August 19l2 morgens von einem auf der Durchreise befindlichen Soldaten ein Paket in Empfang ge­nommen mit dem Auftrag, das Paket auf der Post als Wert­paket aujzugeben.' Der Angeklagte bescheinigte den, Soldaten den Empfang des Pakets und unterschrieb mit einem ralfchen Namen. Den Inhalt des Pakets aber behielt er für sich und verkaufte ihn znm Teil. Ferner eignete er sich zusammen fünf­zehn Briefe an. darunter auch eine» Feldpostbrief, in der An­nahme. daß diese Briefe Geld enthielten. Endlich »ahm er aus einer Reihe von beschädigten Paketen ei» paar Damenhand­schuhe, ein Dnmenkleid, einen Photoapparat, Parfüm und an­dere Sachen, die er an eine Frau verschenkte, zn der er in einem Liebesverhältnis stand. Das Urteil lautete, dem An­trag des Staatsanwalts entsprechend, aus drei Jahre Zucht­haus.

Jndelhausen, Kr. Mnnsingen. (Omnibus stieß gegen Hau>^) Am Montag vormittag geriet ein mit Personen besetz­ter Omnibus ins Rutschen und stieß gegen ein Anwesen. Dabei wurden mehrere Personen verletzt.

Singen. (Gefährliches Spiel.) Zwei Jungen wollten in einer Wohnung in Rielasingen Pulverausprobieren", das ihnen unglücklicherweise in die Hände geraten war. Es entstand eine Explosion, durch die ein Junge schwer verletzt wurde und infolge Verblutung starb. Sein Kamerad kam mit leichten Ver­letzungen davon, dagegen trug ein älterer Mann, der sich eben­falls in dem Raum ausgehalten hatte, Wunden davon, die seine Aufnahme in ein Krankenhaus notwendig machtet,.

Pforzheim. (Bewußtlos a u fge fu n d e u.) In einem hiesigen Geschäft war aus bis jetzt noch ungeklärter Ursache Gas auegeströmt, wodurch zwei Personen bewußtlos wurde«, die man glücklicherweise noch so frühzeitig fand, daß sie i«i Krankenhaus wieder zum Leben zurückgerufeu werden konnten.^

Heidelberg. (Peter derTeuere".) Der Steinadler, di« Sensation Heidelbergs, hatte am Montag der Stadt wieder einen Besuch gemacht, die er in hohen Flügen umkreiste. Me! der zurzeit in Heidelberg weilende Tierlehrcr Medde, der « dem Heidelberger Steinadler seinen ihm entflogenen Stein­adler 'Peter" vermutet, mitteilt, hat Peter seitZeiner 18mona- tigsn Freiheit schon für über 20 000 Mark Wildschaden ver­ursacht.

Lahr. (B e r u fs n n f a l l.) Auf dem Bahnhofsgelände Lahr- Dtnglingen der Mittelbadischen Eisenbahngesellschaft rutschte di« 21 Jahre alte Hilfsschaffnerin Irma Metzger aus und ge­riet unter den Wagen eines rangierenden Zuges. Dem Mäd­chen, das mehr als 20 Meter mitgeschleift wurde, wurde der linke Fuß abgefahren.

Walldürn. (D ie Z a p f e n e r n t e.) In Walldürn sind augen­blicklich auswärtige Tannenzapsenbrecher an der Arbeit, die Zapfenernte einzubringen, die voraussichtlich einen mittleren Ertrag bringt.

Weinheim. (Tödlich verunglückt.) Der Werkmeister der Weinheimer Lederwerke, Heinrich Vetter, ist auf einer Dienst­fahrt mit dem Auto tödlich verunglückt. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder.

Erstes Frcndenitädtcr Hallen-Handbaü-Turnier

Freudcnstadt hat die Stadthalle vom 6. bis 7. Februar zu diesem ersten Turnier zur Verfügung gestellt. Es wird vom Bann 120 veranstaltet, der die Mannschaften der HF., des BdM. und DI. aus den Nachbarbannen. Horb. Rottweil. Nagold und Tuttlingen zu Gast geladen hat.

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Wilckberg, 3. Debr. 1943 »»»kssgiiiiA. Kür ckie wobltuencken De- weise aukrickitigsr liebe u.Teil nab me, ckie wir rum tielckentocke unseres Ib.Lobnes unck Dru­ckers Dritr Seeger von allen Leiten erkabren ckurlten, ckanken wir berckick,. Desonckers ckan­ken wir ckem ll. Ltacktpksrrer für ckie trvsten- cken 'lVorte sowie kür cken Oesang ckes liecker- kranres unck Kircbenckiors unck ckie ratzlreicbe Deteiligung am Trauergottesckienst.

vie tranerncken Hinterbliebenen.

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Kinckersdacd, 4. Debr. 1943 Unser lieber Lolin unck Drucker

dekretier

Arno Henne

lst im älter von 20 ckabren am 14.12.42 im Kaukasus gefallen.

In tiekem I.eick

Karl den»«, LtraLenwart, mit Drau Katdarina ged. fteritsckiler ckie tiescbwister Dll» unck Kurt nebst ängebürigen.

prauerAotte5<ttensr am SvniU.ig. 7. kedruar. 14 Oftr.

StraßenverkeW- Ortmnng

Neuausgabe 1942

^ für 30 ^ bei

^ Buchhandlung Zaiser.

Hausgehilfin

evtl, zur Ausbildung iu allen häuslichen Arbeiten gesucht

Frau H. Daub, Pforzheim

Dr. Fritz-Todt-Stroße 52.

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