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Nr. 29

Donnerstag, äen 4 Februar <943

i <7. Jahrgang

HtzrrüO

es »Heldentum der «Ktalingradikämvker

Sondermelduua über das Ende des Heldenkampfes um Stattngrad Dreitägige Trauer angeordnel

Schwere Kämpfe zwischen Don und Donez

Die Schlacht von Stalinqrad ist zu Enhe. Die deutschen Kämp­ft r in diesem bolschewistischen Zentrum haben der Welt ein leuchftndZs Beispiel höchsten deutschen Soldatentums gegeben. Was in den Heldenepen die grossen Dichter der Vergangenheit gesungen haben, hier in Stalinqrad «st's Wirklichkeit geworden. Das ganze deutsche Volt rersammelt sich an dem Altar des Opfers . grimmig und entschlossen n, dem heiligen Schwur dag der Kamps der Helden von Stalingrad künftig sür uns die Richtschnur unseres Handelns gibt. Wir wollen dabei an das War. des Führers denken, das er in seiner Proklamation an das deutsche Volk wiederholte:Siege kann jeder Schwächling ertragen, Rückschläge jedoch allein nur der Starke". Nach d?m Siege den wir in geschlossener Gemeinschaft erfechten wird erst die Welt richtia erfahren, wie bedeutungsvoll das Opfer der ^ Helden von Stalinqrad gewesen ist.

! Dem deutschen Volke wnrde am gestrigen Nachmittage durch i den deutschen Rundfunk die Nachricht des OKW. vom Ende des Kmnpses in Stalingrad bekanntgegeüe». Die Menschen hielten »«ventlich in den Großstädten, den Schritt an und hörten ernst ^ und entschlossen die Bieldung des Endes in Stalingrad. An den 1 öffentlichen Lolalen der großen Städte so in Berlin, erhoben sich die Gäste und sie streckte» die Hand zum Gruß der Heiden von Stalingrad: das bedeutete, daß jedermann in Deutschland entschlösse» ist. dem Vermächtnis Ser Helden in Stalingrad ent- sprechend zu handeln. Ihr Opser ist unsere Berpslichtung.

Die deutsche Presse steht heute ganz im Zeichen der Beende »ung des Kampfes in Stalingrad. DieBerliner Börsen- zeitung" schreibt, der Heldentamps in Stalingrad bestimmt die Gestalt und die Geschichte des neuen Europa. Die Gefahr des Bolschewismus wird dem Vermächtnis der Kämpfer in Sta­lingrad entsprechend gebannt. Die Soldaten in Stalingrad fordern von uns. daß in Zukunft jeder Deutsche zu jedem Dienst bereit sein soll und muß. Aehnlich äußert sich das1 2 - ll h r - B l a t t".

Wir wollen den Namen SlaUngrad mit untilgbaren Lettern in das Opferbuch der deutschen Geschichte eintragen. Derer, die Z dort in titanischem Ringen bis zum letzten Blutstropfen aus- k harrten, gedenken wir. wie ein von Kampf und Leid gehärteter E Mann seiner gefallenen Brüder gedenkt: in Ehrfurcht vor ihrer i übermenschlichen Selbstverleugnung; ohne Sentimentalität, die k iie verachten würden; dafür mit um so festerer Entschlossenheit ind mit dem Bewußtsein, daß ihr Opser für uns eine heuge Verpflichtung bedeutet. Die Reife der Nation ist auf die Probe H gestellt, die llnbeugsamkeit unseres Behauptungswillens ist zur . Bewährung aufgerufen; daß keiner von der Fahne geht!

Das Wort Stalingrad hat sich tief in das Bewußtsein des deutschen Volkes eingeprägt und ist zum mythischen Begriff, zum Mythos dieses Ringens geworden. Dieser Kamps, durch Wochen hindurch auf ständig sich verkleinerndem Raum und ab- geschnittcn von allen Landverbindungen, wo eine Armee als Wellenbrecher weit vorn in der bolschewistischen Flut stehen blieb und ausharrte,wie das Gesetz es befahl", ist für das ge­samte deutsche Volk ein Fanal. In diesem Zeichen mobilisiert es alle seine Kräfte und ist zu jedem Opser bereit, n->u chl es

Totale Kraftenlfaltung im Gau

Der Gauleiter Aberträgt de« Kreisleitern besonder« Vollmachten

nsg Stuttgart. Vom alten Kampfgeist der nationalsozialisti­schen Bewegung erfüllt war die am Dienstag auf Anordnung von Gauleiter Reichsstatthalter Murr einberufene Kreis- leitertagung, an welcher neben den Hoheitsträgern der einzelnen' Kreise auch die Gauamtsleiter im Sitzungssaal des Wirtschaftsministeriums teilnahmen.

Der Gauleiter leitete die Sitzung selbst durch ein Toten­gedenken für den gefallenen Kreisleiter M ü I l e r-Biberach 7 und Gauhauptstellenleiter Rieß ein, deren vorbildlicher Auf-

^ opferung in schweigender Ehrfurcht gedacht wurde. Vor dem

Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Eauschatzmeister Hauptbereichsleiter Vogt des Tages vor fünfzehn Jahren, an dem der Führer den Gauleiter mit der Führung des Gaues Württemberg-Hohenzollern beauftragte und gelobte in dieser Stunde im Namen aller Nationalsozialisten Württembergs dem Gauleiter auch weiterhin treueste Gefolgschaft.

Der Gauobmann der DAF., Oberbereichsleiter Schulz, be­handelte hierauf die neuen lohnordnenden Maßnahmen, die in ! unserem Gau schon in vielversprechender Weise in Angriff ge­nommen wurden, während Obergemcinschaftsleiter Ortmann den gegenwärtigen Stand des Arbeitseinsatzes im Gau Würt- temberg-Hohenzollern schilderte. Gauleiter Reichsstatthalter Murr gab sodann einen lleberblick über die politische und mili­tärische Lage und erläuterte die Maßnahmen, die auf Grund des Führerbefehls zum Totaleinsatz der .Heimat im Kriegs­dienst erfolgen werden.

In diesem Zusammenhang übertrug der Gauleiter in seiner Eigenschaft als Reichsverteidigungskommissar den Kreis­leitern besondere Aufgabe,, und Vollmachten. Die Ausführun­gen des Gauleiters bewiesen die unerbittliche Entschlossenheit, die der Partei bei der Erfüllung ihrer Ausgaben innewohnt. Tie waren zugleich Beweis für die durch nichts zu erschüt­ternde Siegeszuversicht, der auch die versammelten verantwort­lichen Politischen Leiter der Partei in dem gegeisterten Gruß »n den Führer Ausdruck gaben.

die Lücken, die der bolschewistische Ansturm gerissen hat. As wirs, sich ihm mit seiner ganzen Macht entgegen, beseelt von dom einen Gedanken: Deutschland und Europa dürfen nicht verschlun­gen werden.

Das Oberkommando der Wehrmacht hat der 6. deutschen Armee in dem Schlußbericht noch ein Denkmal gesetzt in militärisch knappen Sätzen:Generale, Offiziere, Unteroffiziere und Mann­schaften fochten Schulter an Schulter bis zur letzten Patrone. Sie starben, damit Deutschland lebe." Wie ein Heldenlied aus alter Zeit klingt das an unser Ohr und ist lebendige Wirklich­keit. Wir beugen uns in Ehrfurcht vor solchem Heldentum und Heldentod, denn die Männer von Stalingrad haben mehr als Menschenmögliches vollbracht. Ihr Andenken wird weiterleben und ihr Opfer soll der Nation zum Segen und zum Beispiel werden.

Sondermeldung.

DRV Aus dem Führerhauptquartier, 8. Februar.

Da, Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

De« Kampf um Stattngrad ist zu Ende. Ihrem Fahneneid bis zum letzten Atemzug getreu ist die K. Armee unter der vor­bildlichen Führung des Grneralfeldmarschalls Paulus der Ueber- macht des Feindes und der Ungunst der Verhältnisse erlegen. Ihr Schicksal wird von einer Flakdivision der deutschen Luft­waffe, zwei rumänischen Divisionen «nd einem kroatische« Regi­ment geteilt, di« in trener Waffenbrüderschaft mit de« Kame­raden des deutsche« Heeres ihre Pflicht bis zum Aenßersten ge­tan haben.

Noch ist es nicht an der Zeit, de« Verlaus der Operationen zu schildern, die zu dieser Entwicklung geführt haben. Lines über kann schon heute gesagt werden: Das Opser der Armee war nicht umsonst. Als Bollwerk der historischen europäischen Mission hat sie viele Wochen hindurch den Ansturm vss sechs sowjetischen Armeen gebrochen. Vom Feinde völlig eingeschlossen, hielt sie in weiteren Wochen schwerste» Ringens und härtester Entbehrungen starke Kräfte des Gegners gebunden. Sie gab damit der deut­schen Führung die Zeit und die Möglichkeit zu Gegenmaß­nahmen, -von deren Durchführung das Schicksal der gesamte« Ostfront abhing.

Vor diese Ausgabe gestellt, hat die 6. Armee schließlich auch durchgehalten, als mit der Dauer der Einschließung und dem Fortgang der Operationen die Luftwaffe, trotz äußerster An­strengungen und schwerster Verluste, außerstande war, eine aus­reichende Luftversorgung sicherzustellen und die Möglichkeit des Entsatzes mehr nnd mehr und schließlich ganz dahinschwand. Die zweimal vom Gegner verlangte Uebergabe fand stolze Ableh­nung. Unter der Hakenkreuzsahne, die auf der höchsten Ruine von Stalingrad weithin sichtbar gehißt wurde, vollzog sich der letzte Kampf. Generale, Ossiziere, Unteroffiziere und Mannschaf­ten fochten Schulter an Schulter bis zur letzten Patrone. Sie starben, damit Deutschland lebe. Ihr Vorbild wird sich auswirkcn bis in die fernsten Zeiten aller unwahren bolschewistischen Pro­paganda zum Trotz. Die Divisionen der 6. Armee aber sind be­reits im neuen Entstehen begriffen.

Unsere Antwort ist die Tat

Helmut Sündermann schreibt in der NSK:

Daß. im Kriege schwere Stunden, ernste Augenblicke auch

m Stärksten und Tapfersten nicht erspart bleiben, das weiß jeder, der nur einen kurzen Blick in die Berga»,enbeit net-»

hat. Nicht der Umstand, daß solche Momente kommen und gehen, ist für die schließlich« Entscheidung eines große» Kam­pfes von Bedeutung, erst die Art, wie ein Man», eine Trupp.', ein Voll sich dem Zugriff des Schicksals gegenüber verheilen, bestimmt letzten Endes darüber, mit welchen Vorzeichen das Ereignis schließlich im Buche der Geschichte verzeichnet wird.

Wir Deuischen sind in diesem Krieg bereits durch manche Prüfung gegangen, angejangen von der festen. Haltung, »nt der wir in den ersten Monaten des Krieges uns geweigert laben, trotz der damals hart an unseren engsten Grenzen ver­sammelte» feindlichen Macht an eine Parallele mit dem ver­lorenen Ersten Weltkrieg zu glauben. Ganz allein standen wir damals und glaubten an den Sieg.

Wir haben auch die weitere vielleicht die schwerste - Prüfung bestanden: Die Prüfung des großen Enolgcs. Auch in den Monaten der schnelle» Siege sind wir hart oeblieb-e» für den größten Kampf, der uns bevorstand. Wir haben ihn ausgenommen in dein Wissen, daß er überaus schwer - such inner melvita, ser. Niryt zeoer yen damals gewußt, was »eute alle, sogar unsere Feinde zngeben müssen: Daß im Osten »ne Macht auf ihre Stunde wartete, die militärisch und zah« e,«mäßig um ein Vielfaches Deutschland nnd Europa über­egen war. Sie anzupacken und im Sturm des Angriffs in ,en Osten zu werfen da« war die einzige Rettungschanc« Ar unsere Welt.

Trotz dieser Ueberzeugung war es eine neue harte Stunde »er Prüfung sür unser Volk, sich nach den schnellen Siegesläu- en im Osten, Norden, Westen und Südostrn am Beginn rines wahrhafte» Weltkampfes zu sehen. Da» deutsch« Volk und seine Soldaten haben auch diese Prüfung nicht nur bestanden mit einer fanatischen Entschlossenheit ind wir angetreten und habe» so Entscheidendes in einer, ge­messen an der Größe des Kampfes, überaus kurzen Zeit er­reicht.

So rvar es nicht die erste Prüfung, in der das deutsche Volk zu zeigen hatte, welchen Geistes es ist, als der Ostwinter 1941/42 mit seinen so harten Kämpfen eine neue Seite im Luche der Leistungen des deutsche» Soldaten ausschlug. Wie­der war die Antwort des deutschen Volkes die Tat, mit der es seinen hart bedrängten Soldaten leidenschaftlich half, der Härte eines furchtbaren Winters zu trotzen.

Die Prüfungen dieses Winters sind arrders in ihrer Art, aber gleich in ihrem Ergebnis: Das nationalsozialistische Deutsch­land niinmt sie entgegen nicht wie einen Schlag, sondern als einen Befehl des Schicksals. Cs führt nicht Klage, sondern es fragt nur: Was ist zu tun?

Dies ist die Haltung, die den Aktivisten auszeichnet, und solchen Aktivismus zum Grundgesetz des deutschen Lebens ge­macht zu haben, das rvar und das ist die wichtigste all der großen Wandlungen, die der Nationalsozialismus in Deutsch­land' herbcigeführt hat.

Als Deutschland in tiefster Erniedrigung lebte und darbt«, da war es der gleiche aktivistischc Geist, von dem die wenigen ergriffen waren, die schon damals, der Ermahnung des Füh­rers folgend, im nationalen Unglück nichts anderes als eine Forderung an jeden einzelnen sahen und die dann schließlich im deutschen Wiederaufstieg den stolzesten Triumph ihrer Un- beuosamkeit erlebten. »

Wie schwer war dies damals, wie unmöglich erschien es »nb wievielüber »»d greifbarer tteot beute das strahlende Ziel des deutschen Sieges! Keine Prüfunq des Schicksals wird

Volk und Führung zum äußersten Einsatz entschlossen

Reichsminister Sr. Goebbels sprach zu Rüstungsarbeitern Ein Aufruf von Gauleiter Sauckel: Gewaltigste Arbeitsleistung und Konzentrierung aller Kräfte

DNB Berlin, 8. Febr. Im Zeichen harter Entschlossenheit und äußerster Anspannung stand am Mittwoch der Betriebs- appcll eines Berliner Rüstungswerkes. Die Stunde erhielt ihre besondere Bedeutung durch Ansprachen des Reichsministers Dr. Goebbels und des Rcichsministcrs Speer. Dr. Goebbels begann seine Rede mit der Feststellung, daß der Krieg den Deutschland führe, ein Volkskrieg im wahrsten Sinnen des Wortes sei: Nicht nii« vom ganze» Volke, sondern auch sür das ganze Volk werde er auso.rsochten. um unsere vitalsten und elementarsten Lebeus- rcchte zn verteidigen.

Mitarbeiten, mitkämpfen, mitopfern?

,.^I!

Zeiten, die Triumphe bringen", so rief Dr. Goebbels glaubt auch der Schwächling an den Sieg. Wenn aber einmal e:>« Rückschlag hingenommen werden muß. ist es Sache der star. teu und festen Menschen, auf ihn zu vertrauen. Als Dr. Goebbels davon sprach, daß die Haltung der deutschen Arbeiterschaft und des Volkes stets aufs neue die Gewißheit gebe, daß sie auf dem rechte» Wege sei. und er ausrics:Ich wollte Mich bei dickem Besuch bei Ihne,« einmal wieder vergewissern, daß Sie genau

so denken wie wir und daß Sie genau so entschlossen sind, diesen Krieg bis zum Sieg durchzutiimpsrn. koste es ums es wolle!", da antwortete dem Minister eine stürmische Welle der Zustim­mung und des Beifalls.

So gab Dr. Goebbels nur das wieder, was alle diese Arbcits- mcnschen in dieser Stunde dachten und empfanden als er fort- fuhe:

Unsere Feinde irren sehr, wenn sie glauben, daß irgend­wann einmal der Augenblick eintreten könnte, daß das deutsche Volk innerlich schwach würde und seine moralische Standfestig­keit verlöre".

Wir alle zusammen, jeder an seinem Platz", so schließt Dr. Goebbels,wollen auch weiter unsere Pflicht tun. Diese lleber- zcugung kann die Front haben, und das wollen wir dem Führer gelobe«. Die Kricgsmoral in der Heimat wird sanLer bleiben: Jeder von uns wird redlich, treu und gewissenhast seine Schul­digkeit tun. His der Bolschewismus zerschmettert am Boden liegt nnd der Sieg unser ist!"

DNB. Berlin 3. Febr. Der Generalbevollmächtigte sür den Arbeitseinsatz. Gauleiter Sauckel hat an de» Präsidenten der Landesarbcitsiimter. die Reichstreuhänder und Sondertren- händer der Arbeit »nd die Leiter der Arbeitsämter einen Ausritt gerichtet, in dem zur gewaltigsten Arbeitsleistung und Konzen - trierunq aller Kräfte aufgerufen wird.