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Nagolder Tagülatt ..Der Gesellschafter
Mittwoch, den 27. Januar 1N40
Zuchthaus Kr Unverbesserlichen
Tuttlingen. Wie aus Nürnberg berichtet wird, verurieilte das Gericht den 40 Jahre alten Paul Nies; aus Tuttlingen, zuletzt in Nürnberg wohnhaft, wegen vier Verbrechen des Diebstahls im Rückfall zu einer Eesamtzuchthausstrase von einem Jahr und zehn Monaten unter Aufrechterhaltung des Haftbefehls. Der vielfach vorbestrafte Angeklagte hatte bei Firmen, bei denen er beschäftigt war, Arbeitkameraden aus Kleidungsstücken Lebensmittel- und Vuttermarken, ferner Brieftaschen mit Ausweispapiere» und einem Geldbetrag gestohlen.
Tübingen. (Im 0 0. Lebensjahr gestorben.) Eine der ältesten Frauen Tübingens, Hermine Reichte, ist im Alter von 00 Jahren gestorben.
Göppingen. (An gefahre n.) Am Sonntag nachmittag wurde ein Fußgänger beim lleberqneren der lllmer Stratze von einem .Omnibus angefahren. Mit schweren Verletzungen musste der Verunglückte ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Besigheim. (Schiebung anfgedeck t.) Dieser Tage wurde non einem Gendarmeriebeamten eine Zugmaschine, an die ein mit Heu und Stroh beladener Anhänger gekuppelt war, an- gehalten, da Anzeichen Vorlagen, das; unter dem Heu Verschiedenes verborgen sei. Bei 'näherer Untersuchung fand man auch eine graste Anzahl von Säcken mit Weizen und Gerste sowie eine graste Kanne mit Branntwe-n. Der Schieber wird sich vor Gericht zu veian: oorien baden.
' Kohlberg, Kr. Nürtingen (ll n ; al l.) Auf dem Weg zur Milchsammelstelle glitt Landwirt Wilhelm Mauer aus und zog sich einen Oberschenlelbruch m Ei musste ins Reutlinger Krankenhaus übergesührt werden.
Emertingen, Kr. Ebingen. (Beim Holzfällen verunglückt.) Landwirt Josef Egle erlitt beim Holzfällen Arm- und Beinbrüche. Der Verunglückte wurde ins Kreisiranleulmus Ebingen eingelieirr
Ludwigsburg. (Z u s a m m e n st o st.) Bei einem Zusammen stos; zwischen einem Personenkraftwagen und einem Kraftdreirad auf der Kreuzung Adolf-Hitler- und Ernft-vom-Rath-Straste -wurde die Lenkerin des letzteren erheblich verletzt. Das 21 Jahre alte Mädchen wurde ins Kreiskrankenhaus eingeliefert.
Zepsenhan. Kr. Rottweil. (Ehrung.) Die Heimatgemeinde des mit dem Ritterkreuz ausgezeichneten ss-Hauptstnrmführers Markus Faulhaber bereitete am Sonntag ihrem tapferen Sohn einen herzlichen Empfang. Bei einer öffentlichen Eemeindefsier gab Kreisobmann Düruer seiner Freude Ausdruck, in ss-Haupt- fturmführer Faulhaber den ersten Ritterkreuzträger des Kreises Rottwcil willkommen heißen zu können, und entbot ihm stj« Glückwünsche des Kreises. Bürgermeister und Ortsgruppeuleiter Bechtold überreichte dem Ritterkreuzträger als äusteres Zeichen der Freude und des Dankes ein Oelgemülde von Zepsenhan. Kreiskriegerführcr Schwarz entbot namens der alten Soldaten im Kreise Rottweil dem Ritterkreuzträger die herzlichsten Glückwünsche. Mit bewegten Worten dankte js-Hauptsturmsührer Faulhaber für die Ehrungen und berichtete dann über seine Erlebnisse an der Front und die Heldentaten der' ^ in diesem Kampf.
Stetten a. k. Markt. (S ch w erer Stur z.) Bei einer Fahrt mit einem kleinen Fahrzeug verunglückten einige junge Burschen in der verkehrsreichen Sterzinger Straße. Dabei stürzte der Sohn des Waldhüters Nensch so unglücklich, dast er mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Neu-Ulm. (S i t i I i ch k e ' ! s v e r b r e ch e r gesagt.) Ein Siltlichkeitsverbrecher, der sich seit einiger Zeit im Herbelt's- hölzle und im Steinhäule Herumgetrieben und an Kindern schwei- vergangen halte, wurde, als er sich wieder eines Verbrechens schuldig machen wollte, von der Kriminalpolizei Neu-Ulm festgenommen. Der Tät-r ist geständig.
Mannheim. (20 0 0 0 0 R M. für die Stadt Wasserburg.) Der in Mannheim verstorbene Erfinder und Konstrukteur des Lanz-Vulldogg-Schleppers, Dr.-Jng. Dr. rer. nai. e. h. Fritz Huber, Direktor der Heinrich Lanz Alb. Mannheim, Hut Deiner Vaterstadt Wasserburg einen Betrag von MO 000 NM. zum Ankauf eines Mustergutes testamentarisch vermacht.
Mannheim. (Liebespaar erschossen aufgesuii- de n.) In der Nähe der Advif-Hitlcr-Brücke wurde ein Liebespaar erschossen aufgefunden. Die Gründe zu dem Freitod der jungen Menschen sind noch nicht einwandfrei geklart.
Rundfunk am Dsnnerslag. 28 . Firnwir Reichsp. .amm: 15.011 bis 10 . 00 : Bunle Uiucrimlipug, 16.00 bis 17.00: Konzertmusik. 17.15 bis 10 . 00 : Luxemburger'Lnter- haltungssendung. 18.00 bis 10.00: 1005 bis 1040 (Ein Gang durch ein Jahrzehnt deutscher Geschichte). 10.20 bis 10.05' Frontberichte. 10.45 bis 20.00: Politischer Vortrag. 20.15 bis 21.00: Brahms-Klavierkonzert. 21.00 bis 22.00: Szenen aus Verdis „Don Carlos". 22.20 bis 22.00: Sportnachrichten.
Gestorbene: Johann Georg Sayer Landwirt. früh. Lindenwin. 72 Jahre Oberjettinqen Jmannel Vetter. Landwirt und ck. Gemeindernl. 75 Jahre alt. Unteijettingen; Karl Nagel. 05 Jahre. Monakam Friedrich Bertsch. 40 Jahre, Liebenzell; Luise Reu!,er g-'b. Schwenker, 72 Jahre,, Neudulach: Hermann Ruihard., 0! Jahre. Dornhan: Matthias Röthardt, 01 Jahr«, Dornhan: Christine Bossert aeb, Dölker, 70 Jahre, Lostbura: Marie Klnmpp qeb. Wurster, 70 Jahre. Heselbach.
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leiler. Verantwort!. Schriftleiter: Fritz Schlang, Nagold. A. Zt. ist Preisliste Fr. S -litt
Die heutig« Nummer umsaht 4 Teile»
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107 . Fortsetzung.>
Ursula war ähnlicher Meinung. „Er soll Generalmusikdirektor sein. Wenn Fräulein Broock nicht so ein reifer Charakter wäre, würde ich sagen, das; sie eine Heirat mit ihm wohl anstreben könnte."
Sie war gar nicht böse, daß Witte sich gleich darauf mit einer gewissen -Hast empfahl. Also stimmte ihre Vermutung. Richarda Broock galt ihm etwas. Vielleicht sogar sehr viel. Möglich, das; auch er ihr etwas bedeutete. Es war schwer, zwei solche Menschen wie Richarda und Hans ans ihrer Zurückhaltung heransznlocken. Man mußte es schon sehr geschickt ansangen, daß es dennoch glückte.
Am Spätnachmittag holte sie Eisricdc zu einem Spaziergang ab, denn Elisabeth Winbvtt hatte ihren Damen- kaffce und konnte sich der Kleinen nicht so recht an- nehmen. Als sie in eine Seitenstraße einbvgen, kam ihnen Richarda Broock entgegen. Sie war allein und trug die Skier geschultert. An dem müden Lächeln, mit dem sic Elfriede Auskunft gab, woher sie komme, merkte Ursula, daß sie reichlich angegriffen war.
„Wenn Sie einmal Zeit haben, würde ich Sie gerne zu einer Tasse Tee zu mir bitten", sprach sie. „Vielleicht morgen gleich, Fräulein Broock?"
„Sie sind sehr liebenswürdig, gnädige Frau, aber gerade morgen habe ich mit Professor Hilgenbrock eine größere Unternehmung vereinbart. Ich kann ihn nicht gilt allein gehen lassen, nachdem er doch sozusagen mein Lchüler ist und ich gewissermaßen die Verantwortung für sein Können übernommen habe. Aber wenn ich am Sonntag kommen darf, bin ich Ihnen sehr dankbar."
„Tann also am Sonntag", war Ursula einoerstanden und freute sich über den strahlenden Blick des jungen Mädchens. —
Am Sonntag herrschte ein Schneetreiben wie seit langem nicht mehr. Tic -Häuser verschwanden vollkommen hinter dem tanzenden Flockengewirbel und von den Bergen war soviel wie nichts zu sehen. Tazn fauchte
ein Sturm, der ganze Schnccmanern anftürmte und im Rn alles wieder verwehte, was man mit unendlicher Mühe freigeschanselt hatte.
Tas Barometer hatte schon am Freitag ans „Sturm" gestanden, und man war keinem neidig, der sich trotzdem hatte verleiten lassen, auf Skiern oder mit der Bergbahn eine Gipfelfahrt zu unternehmen.
Vom Schnceferner wurde gemeldet, daß dicht hinter dem Hotel eine Lawine niedergcgangen sei, aber Menschenleben nicht zu Schaden gekommen wären. Sämtliche Gäste und Touristen befänden sich wohl. Das Scynee- serncrhans fragte dann auch im Knrhans in Tettnang an, ob eine Tawe namens Broock und deren Begleiter gut znrückgekommen seien. Sic hätten die Abfahrt über die Knorrhütte angetrcten und man wäre in Sorge, ob sie noch rechtzeitig ihr Ziel zu err ichen vermochten.
Der Knrdirektor mußte zu seinem Schrecken verneinen. Denn weder Richarda noch Professor .Hilgenbrock waren bis jetzt'eingetroffen. Er gab entsprechend Bescheid, auch an Ursula Oehme, die im Kurhaus anfragen ließ, bis wann sie ans Richardas Besuch rechnen dürfe.
Ursula erschrak und getraute sich Wicke nichts davon zu sagen. Sie sprach sogleich mit ihrem Manne darüber, und erhielt von ihm die Zusicherung, daß er sich über den Verbleib der beiden auf dem laufenden halten werde. Seinem Bruder sagte er nur, daß Richarda erst spät mit der Bergbahn znrückkomme und man deshalb den Kaffee allein nehmen müsse.
Ursula merkte es Witte an, daß er i» Sorge war, und 'neckcke, es sei gewiß auch oben ein einzigartiges Erlebnis.
Witte bezweifelte das stark und vermutete, daß die beiden jedenfalls viel lieber zu Tal fahren würden, wenn es ginge.
Es ging aber wirklich nicht, denn Richarda hatte unter Aufgebot aller Kräfte eine Almhüttc erreicht und in tapferer Zusammenarbeit mit .Hilgenbrock den Eingang durch das Dach gefunden.
Sie waren beide in Schweiß gebadet, als sic die Schindeln wieder znrechtschvben und sich die steile Treppe, die einer Hühnerleiter ähnlich war, hiunntertasteten. Hil- genbrock mit seiner Taschenlampe voran und Richarda vorsichtig hinterdrein.
Sie käme» sich überaus geborgen vor, als -Hilgenbrvck die Tür zu der Stube anfklncktc und einen eisernen -Herd entdeckten. Daneben waren Späne anfgcschlichtct und Bnchenscheite hochgetürmt. Man würde immerhin für ein paar Tage Heizmaterial haben, und bis dahin bot
sich dann schon eine Möglichtcit, wieder ans diesen; Gefängnis heransznlvwmen.
Vorläufig bedeutete es Rettung ans aller Gefahr, und wenn nicht gerade eine Lawine die Hütte mit sich in die Tiefe riß, konnte inan in Ruhe alles weitere abwarten.
„Ich mache setzt erst mal schnell F-ener", erklärte Richarda, den Schnee von ihren; Beinkleid klopfend, „und koche Tee. Machen Sie sich's begnem, -Herr Professor. Am besten, Sie strecken sich ein wenig ans. Die Bant ist zwar hart, aber zur Rot geht es schon. Kerzen liegen dort ans der Kommode, wenn Sie mit der Lampe nicht znrcchtkvmmen sollten."
Tas Bündel Späne prasselte ans und verschwand zwischen zwei übercinandergelegten Vnchenschciten in; Schürlvch. Darüber legte Richarda noch ein weiteres Scheit und sagte, sie wolle jetzt Schnee holen.
„Wozu denn?" fragte Hilgenbrock verwundert.
„Zun; Teekochen, Herr Professor."
Sie lachten beide und Richarda hatte nichts dagegen, daß er ihr die Stiege hinanflenchtete und ihr behilflich war, die Schindeln etwas zur Seite zu schieben, damit sie den Topf mit Schnee füllen konnte, den sic ans der Küche mitgebracht hatte.
Vorsichtig turnten sie wieder hinunter, und während Richarda hi» und her lief, um Zwieback, Zucker und eine Flasche Wein ans den; Rucksack zu holen, saß Hilgenbrock ans dem -Hocker neben dem -Herd nnd wärmte sich.
Als Richarda wieder einmal vorüberging, faßte er nach ihrer Hand und drückte die Lippen darauf.
Sie lächelte zu ihn; herab. Schnell gefaßt stellte sie ihn; eine Büchse Kondensmilch ans die Knie und bat ihn, sie anfznmachen.
„Bitte znm Tee", sagte sie knicksend, als die große, geblümte Kanne ans dem Tisch stand. „Es ist Ihnen doch recht, wenn ich die Lampe lösche und eine Kerze anstecke? Bei Kerzenlicht ist cS feierlicher."
„Ohne Zweifel", stimmte er zu, nahm ihr das Streichholz ab und zündete die eine der Kerzen an.
Tann nahmen sie nebeneinander Platz.
Richarda seufzte leise.
„Wem hat das nun gegolten?" fragte er, ihre -Hand, die neben der seinen lag, streichelnd. „Eine kleine Sehnsucht? — Ja?"
„Ja", gestand sie ehrlich. „Aber eine unbestimmte! Wirklich", bekräftigte sie, als er sie ungläubig ansah. „Ich habe doch alles: meinen Beruf, mein ordentliches Auskommen-"
(Fortsetzung folgt.)
V
Rheumakrank!
besorgen 8ic »US der KplillxRe ein ftbc-umaplsst und kleben es aus Oie süimerr- lisfte Stelle (Hüfte, Knie, Schulter, Ellenbogen usv). Sogleich dringt Irisches Llul dort bin und spült die Krnnkbeitsstofte kor«. 8ie verspüren voblige IVärme uncl Ibre Schmerlen lassen usch.
NsteumsplssV
Wisvisl ks,ksL Wasser
brauekl Koklsnklau rum Nasisrsn.
dkarürlicb einen gnnrcn Himer voll. Mr machen diese nurr- lose Verschwendung nichr mir. Zeder Vernünftige stommr mir einem kleinen Schälchen aus. Od r - sreckr erwr auch in Dir so ein 8rüchchen Kolilenklau? - ^ber nein! Du und ich und vir alle geben sparsam mir dem beiüen Vstsser um, denn es kosrec ja Koble, Strom oder 6as. Vir lassen auch nichr die Vanne bis rum Rand vollauken und begnügen uns - auch wenn wir einen Gasbadeofen benurren - mir einem Lad in der Voche! 8pärsr baden wir wieder, wann wir wollen.
8o isr Xoblenklau auch bier der keingekallene!
ttisr ist für iiin nickts mskr ru marken, - Pak aus, jstrt suclvt sv onrlrs Lacken!
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tloben Sis noch einen Lsmüssrest, der ru einer vollen dNaklroit nicht mskr ganr reicht, so können Sio mit einem lLNVkrk-Suppenvriirksl, «Ivr 2 Veiler goto Suppe ergibt, 3-4 Veiler kochen. Sis brauchen nur den Vsmüsorost mit etwas IVosser ru verdünnen, rurfertig gekochten Suppe ru geben und dynn beides nochmals gut durchkochsn ru lassen - und fertig!
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I'el. 276.
Straßenverkehrs- I Ordnung
M Neuausgabe 1942 AA für 30 -4 bei
^ Buchhandlung Zaiser.
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