2. Leite Nr. 29

Die Ostfront meldet:

Deutscher Panzerverband zerschlägt im Gegenangriff Teile eines motorisierten Sowietkorps Am Jlmensee wieder 19 Feindflugzeuge abgeschossen Hauptmann Philipp er­ringt 162. Luftsieg

DNB Berlln, 2t. Januar. Ein deutscher Panzerverband stieß am 23. Januar bei den wechselvollen, in beweglicher Verteidi­gung geführten Kämpfen imDongebiet im Gegenangriff auf stärkere Kräfte eines motorisierten Sowjetkorps. In stunden­langem Ringen von Panzer gegen Panzer und in schweren Kämpfen deutscher Panzergrenadiere um mehrere von den Sowjets hartnäckig verteidigten Ortschaften wurden namhafte 7 eile des Sowjetkorps zerschlagen. Während einige Ortschaften in diesem Gebiet in außerordentlich erbitterten Häuserkämpfen restlos vom Feinde gesäubert wurden, schlossen die deutschen Truppen an anderer Stell« eine feindliche Kräftegruppe ein und wehrten jeden von mehreren Pan­zern unterstützten Ausbruchsversuch der Bolschewisten blutig ab. Nach den bisher vorliegenden Meldungen, die aber noch unvoll­ständig sind, wurden allein bei diesen Kämpfen 15 feindliche Panzer vernichtet, zwei weitere bewegungsunfähig geschossen, ein Panzer erbeutet und den Bolschewisten mit über tausend Toten schwere Verluste zugefügt.

Bei weiteren Kämpfen im Dongebiet wurde eine bolsche­wistische Kampfgruppe, der es während der Nacht ge­lungen war, in eine zum Stützpunkt ausgebaute Ortschaft einzu- dringen, von der deutschen Besatzung des Ortes vernichtet. An anderen Stellen des Dongebietes griffen nach starker Ar­tillerie- und Eranatwerfervorbereitung Infanterie- und Panzer­verbände der Sowjets in den Abendstunden einen wichtigen deutschen Stützpunkt von Osten und Süden heran. Trotz er­bitterter Massenangriffe gelang es den Bolschewisten nicht, die Ortschaft zu erobern. Erst nachdem die Sowjets bei ihren An­griffen nicht weniger als 16 Panzer verloren hatten, stellten sie weitere Angriffsversuche ein. .

Nachdem am 22. Januar bereit» 18 feindliche Flugzeuge ab­geschossen worden waren, kam es am 23. Januar nördlich des Jlmensees erneut zu besonders erfolgreichen Luft- kämpfen unserer Jäger mit bolschewistischen Fliegern. Bei freier Jagd stieß eine größere Anzahl deutscher Jäger weit über die deutsche Frontlinie vor und fing einen auf dem Wege zur Front befindlichen sowjetischen Tieffliegerverband ab. Mehrere deutsche Jagdflugzeuge griffen sofort an. Andere stürzten sich auf die den feindlichen Verband begleitenden Sowjetflieger und es entwi ckelten sich heftige Luftgefechte, die in mehreren Kilometern Hohe bis in Bodennähe ausgetragen wurden. Die Bolschewisten verloren in diesen Kämpfen am 23. Januar wiederum nicht weniger als 26 Flugzeuge. Hauptmann Philipp schoß dabei allein vier Sowjetflieger ab und errang damit seinen 162. Luftsieg. Major Hahn vernichtete sogar fünf Sowjetflug­zeuge und erzielt damit seinen 96. Luftsieg. Zur gleichen Zeit, als die deutschen Jäger den feindlichen Luftstreitkräften diese neue schwere Niederlage beibrachten, griffen deutsche Kampf­und Sturzkampfflugzeuge zusammen mit schnellen Kampfver- banden vor allem im Raum südlich des Ladogasees Stellungen, marschierende Kolonnen und Nachschubeinrichtungen des Feindes mit verheerender Wirkung an.

Slalingradkämpfer...

Sie sind durch ein« Hölle geschritten

Von Kriegsberichter Oswald Zenkner. PK.

Rv Am 21. AuAfst 1942 begann die Schlacht um Stalin­grad. .a Gluthauch dieser Schlacht formte sich der Typus jenes Kriegers, dem der Versuch einer Beschreibung gilt: der Stalin- gradkämpfer.

Die Stalingradkämpfer sind durch ein« Hölle geschritten. Sie spürten die Glut eines infernalische» Hasses. Sie begriffen, daß diese Schlacht anders war als alle Schlachten, die sie bisher schlugen.

Der deutsche Angriffswille erlahmte nicht. Aber der mensch­lichen Kraft sind Grenzen gesetzt. Denn dieselben Soldaten, di« e« der Sommeroffensive die Bolschewisten zu Paaren getrieben hatten, schlugen nun auch die Schlacht um Stalingrad. Viele Divisionen waren vorher durch die harte Winterschlacht qegan«

ge« oder hakten die Schlacht bei Charkow mitgemacht. Sr« wur­de« monatelang nicht gelöst und konnten auch gar nicht ab- qeM werden, weil der Krieg jeden Monat neue Aufgaben stellt«.

Die Kompanien, Bataillone und Regimenter lichteten sich. Die der Kreuze auf den Heldenfriedhöfen nahm zu. Es dachte wohl manch einer der StalingradkSmpfer, daß diese Stadt an der Wolga wie ein Moloch war. Aber er sprach es nicht ans. Der Grenadier übersieht aus seinem Erdloch nicht die Bedeutung der Ergebnisse feines Kampfes. Er ist nur noch Krieger.

So haben sie sich, die Stalingradkämpsex, ganz gelöst und all« Brücken abgebrochen. Sie leben nur noch dem Kriege und dem Befehl. Die Skala ihrer Gefühl« ist klein geworden. Sie und wir alle haben das Gemüt eines Schaukelpferdes. Die Seele ist nicht ferkümmert, aber verkapselt. Nur der soldatisch« Instinkt bleibt wachsam.

Wenn einer nicht mürbe geworden ist, dann ist es der deutsche StalingradkSmpfer, der alles durchgemacht und durchgestanden hat, was dieser Krieg überhaupt bieten konnte. Gr besteht nun die letzt« Feuerprobe der Schlacht. Die StalingradkSmpfer sind über sich selbst htnausgewachsen. In der Steppe zwischen Don und Wolga hat die Stalingradschlacht, von der wir oftmals meinten, daß sich ihre Wut nicht weiter würde steigern können, den Höhepunkt der Weißglut erreicht.

Im ErgSnzungsbericht des OKW. für den 23. Januar heißt es:

In Stalingrad begann das erneute Toben der sowje­tischen Arti llerie schon in der Morgendämmerung. In den Feuerwirbel schlugen die Bomben der feindlichen Flieger hinein und verstärkten noch das Trommeln der Granaten, die den heldenmütigen Widerstand unserer Soldaten zerbrechen soll­ten. Während noch die Explosionen das immer wieder von Ein­lagen umgepflügte Gelände aufrissen, stießen durch den Wald der hochgeschleuderten Erdfontänen starke Panzerformationen und Schützenverbände des Feindes vor. Die deutschen Soldaten stemmten sich dem Angriff entgegen. Karabiner, Handgranaten und Minen, Maschinengewehre, Haubitzen und Flakgeschütze bau­ten einen Wall von Eisen und Feuer vor die feindliche lieber- macht. Aber immer wieder füllten die Bolschewisten die Lük- ken, die der erbitterte Abwehrkampf in ihre Reihen riß. Dem wachsenden Druck wichen unsere Soldaten aus, um sich aber sofort in verbissener Zähigkeit wieder festzusetzen und die ein- gebrochenen Bolschewisten aufzufangen. Von den bei diesem er­bitterten Ringen vernichteten 20 Sowjetpanzern wurden wieder viele im Nahkampf erledigt.

Als in diesen Tagen eine Panzerabteilung in schwerem drei­viertelstündigem Gefecht bereits 18 feindliche Panzer abgeschos­sen hatte, gelang es einem der sowjetischen Stahlriesen vom TypKW1", das Kampfgewühl zu umfahren und ins Hinter­gelände durchzubrechen. Dort geriet er in die Nähe der Repara­turwerkstatt der vorn kämpfenden Abteilung, in der gerade ei« beschädigter Panzer in Arbeit war.'Schnell kletterte einer der

Naqoldcr TagblattDer Gesellschafter"

Werkstattmänner in diesen hinein und zerschoß den feindlichen Panzerkampfwagen. Der Kampf in Stalingrad hat den Unt e r- schied zwischen fechtender Truppe und rückwär­tigen Diensten ausgelöscht. Jeder kämpft, so­lange er Waffen führen kann. Ihr Beispiel wird in Zukunft Maßstab für Tapferkeit und Heldenmut sein.

Schwimmdocks für beschädigte Schiffe DNB Vigo, 24. Januar. Viel beachter wird in neutralev- Kreisen die neue Kreditforderung ses USA.-Marineamtes in Höhe von 200 Millionen Dollar zum Ausbau von Trocken- und Schwimmdocks in den verschiedenen Kriegsgebieren, vor allem auch an der west- und südafrikanischen Küste. Dies« Forderung soll auf Grund einer dringenden englischen Bitte an die USA. erfolgt sein, Dockanlagen zur Reparatur im U-Boot- krieg beschädigter Schiffe zu bauen, da die augenblicklich zur Verfügung stehenenden britischen Dockaniagen in keiner Weise ansreichen. Infolgedessen kam es in wachsendem Maße immer wieder vor, daß Handelsschiffe vieie nur deshalb aus­

fielen, weil die bestehenden Docke,.u..launigen'ungenügend oder überlaste! waren.

Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet DNB Berlin, 23. Januar. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Heinrich Volker, Chef der Stabskompanie eines Panzergrenadier-Regiments, ferner auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Groß­admiral Raeder, an Kapitänleutnant Albrecht Brandt.

Ritterkreuzträger Schuster starb den Heldentod DNB Berlin, 23. Januar. Den Heldentod starb Leutnant Erich Schuster, Zugführer in der Division Hermann Göring, dem der Führer nach der Eroberung Kretas das Ritterkreuz, des Eisernen Kreuzes verlieh.

Ritterkreuzträger feinen schwere» Verwundungen erlege»

Am 9. Januar 1943 ist der Leutnant d. R. Johannes Till- mann, Kompanieführer in einem Grenadier-Regiment, seinen schweren Verwundungen erlegen. Leutnant Tillmann wurde am 2. Januar 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für einen mit außerordentlicher persönlicher Tapferkeit und selbständigem Entschluß geführten Gegenangriff im großen Donbogen ver­liehen.

Tagung der Reichsftudentenführuug DNB Salzburg, 23. Januar. In Salzburg fand unter der Lei­tung von Reichsstudentenführer Dr. Scheel eine Tagung der Reichsstudentenführung statt. Reichsstudentenführer Dr. Scheel gab Weisungen für die weitere Arbeit. Er stellte fest, daß das deutsche Studententum heute ausschließlich an der Front stehe. Nur ein verschwindend kleiner Teil des deutschen Studenten- tums studiere im Kriege noch in der Heimat. Ein Teil der Studenten sei jedoch aus dringenden Berufs- und Ausbildungs­gründen zur Zeit an die Hochschulen zum Studium kommandiert oder beurlaubt. Er wies seine Mitarbeiter an, sich ganz beson­ders für diese Frontstudenten einzusetzen. Die Reichsstudenten­führung habe einen weiteren Ausbau vor allem für die ver­heirateten Studenten beantragt. Im besonderen steht auch der Gesundheitsdienst des Reichsstudcntenwerkes zur Verfügung. Außerdem wird in diesem Wintersemester eine großzügige Zahn­sanierungsaktion durchgeführt. Dr. Scheel betonte, daß jeder deutsche Student, auch der Soldat, wissen muß, daß das Stu­dium in der Kriegszeit eine besondere Auszeichnung ist. Im Hinblick auf die großen Aufgaben, die dem deutschen Studenten und Akademiker in der Zukunft erwachsen werden, stellte Dr. Scheel heraus, daß der deutsche Student im besonderen neben der selbstverständlichen soldatischen Pflichterfüllung auch ein politischer Soldat des Führers und vorbildlicher National­sozialist sein müsse. Nur wer mit ganzem Herzen im deutschen Volk stehe und dadurch das Vertrauen des Volkes habe, könne Führungsaufgaben übernehmen Dr. Scheel gab besondere Wei­sungen für die Arbeit der deutschen Studentinnen und erkannte die Einsatzsreudigkeit der deutschen Studentin in der Heimat an

Montag, den 25. Jan uar 1343

Krankentransport vereinheitlicht Ein Erlaß des Führers

DNB Berlin, 23. Januar. Der Führer hat in eine,» Erlaß den Krankentransport für den Bereich des zivilen Gesund­heitswesens einheitlich dem Deutschen Roten Kreuz übertragen. Der Führer hat weiter den Reichs­gesundheitsführer Dr. Conti beauftragt, in Verbindung mit dem Eeneralkommissar des Führers für das Sanitäts- und Gesund­heitswesen, Professor Dr. Brandt die Durchfiihrungsvorschriften zu erlassen.

Die Neuregelung bedeutet einen wesentlichen Fortschritt auf dem Gebiet des Gesundheitswesens. Bisher waren mit dem Krankentransport zahlreiche Stellen befaßt, deren Tätigkeit nicht hinreichend aufeinander abgestimmt war. Hierdurch war vielfach eine einheitliche Lenkung des Krankentransports, namentlich in besonderen Fällen, in Frage gestellt. Schon bisher wurde an vielen Orten, namentlich auf dem Lande, der Krankentrans­port ausschließlich vom Deutschen Roten Kreuz durchgsjührt. Die ^ zur Zeit noch auf diesem Gebiet tätigen Stellen melden ihre Einrichtungen dem Deutschen Roten Kreuz und überführen auf Verlangen diese Einrichtungen für den Krankentransport dem Deutschen Roten Kreuz gegen eine entsprechende Entschädigung, die sich nach dem Reichsleistungsgesetz regelt. Ebenso ist das Per­sonal, das bisher den Krankentransport durchgeführt hat, unter Wahrung seiner bisherigen Rechte auf Verlangen zur Einglie­derung in das Deutsche Rote Kreuz zur Verfügung zu stellen.

Die Neuregelung gilt nicht für den Krankentransport der Wehr­macht, der Waffen-//, der der Wehrmacht unterstellten Teile der Polizei, des Reichsarbeitsdienstes und der Organisation Todt.

Totaler Krieg

ImVölkischen Beobachter" schreibt Hauptschriftlleiter Major Weiß unter der UeberschriftTotaler Krieg" u. a.:

Nicht die Zahl der gewonnenen Schlachten entscheidet am Ende eines Krieges über Sieg oder Niederlage, sondern de» nationale Idealismus, der Front und Heimat zu einem uner­schütterlichen Block des Willens und der Zuversicht zusammen­schweißt. Wenn ein Volk weiß, für was es kämpft, und um was es geht, dann wird es auch mit Rückschlägen und mit mili­tärischen Krisen innerlich fertig. Die Front selbst braucht keinen Zuspruch. Der Frontsoldat weiß, was Krieg heißt, und weiß daher auch, daß eine Truppe, die eine Schlacht verliert, damit noch lange nicht ihre militärische Ehre preisgibt. Oft wächst erst aus der Niederlage der Triumph eines unvergänglichen Hel­dentums.

Im Osten steht die deutsche Wehrmacht in der zweiten Winter­schlacht. Wieder versucht die bolschewistische Kriegführung, die Gelegenheit auszunutzen, um die deutsche Front zum Einsturz zu bringen. Wieder ist Sowjetrußland zu einer Winteroffensive . größten Ausmaßes angetreten. Die deutschen Soldaten müssen : sich in erbitterten und schweren Kämpfen gegen einen Feind verteidigen, der im taktischen und technischen Einsatz seiner Massenheere viel gelernt hat und zum äußersten entschlossen ist.

Es ist kein Zweifel: In diesem Krieg ist die bolschewistische Armee zum gefährlichsten und hartnäckigsten Gegner der deut­schen Wehrmacht geworden.Zwanzig Jahre lang bereitete sich Sowjetrußland systematisch zum Krieg vor", schrieb dieser Tage ein Amerikaner in einer englischen Zeitung.

Trotzdem: Auch dieser Kampf auf den endlosen Schneefeldern Rußlands muß siegreich bestanden werden, genau so, wie seiner­zeit der Kampf um die Macht im Reich auf den Schlachtfeldern des Geistes gewonnen wurde. Auch damals schien der Sieg gerade im Endstadium des Kampfes oft in weite Ferne gerückt.

Wir kamen trotzdem an die Macht, weil die Willenskraft des Führers sich in der Entschlossenheit, den Kampf zu gewinnen, keinen Augenblick beirren ließ.

Die Lage heute, auf die militärischen Dimensionen des Krieges übertragen, ist nicht viel anders. Sowjetrußland wäre nicht Sowjetrußland, wenn es nicht die Kampfkraft und die Aus­dauer des nationalsozialistischen Reiches bis aufs Aeußerste an­spannen würde. Die Front im Osten wird heute auf die härteste Probe gestellt. der jemals ein Heer ausaesetzt wurde. Ladoaasee.

Der Kuliuraufhag der NSDAP im Kriege

Der Gauleiter stiftet einen Gaukulturpreis in Höhe von 1V 999 Reichsmark

wp Stuttgart, 24. Jan. Die über das Wochenende von der Gauleitung Württemberg-Hohenzollern einberufene Gaukultur. arbeitstagung erreichte am Sonntag mit einer Schlußkundge- bung im Kleinen Haus der Württ. Staatstheater ihren Höhe­punkt. Das Führerkorps der Partei und ihrer Gliederungen mit Gauleiter Reichsstatthalter Murr an der Spitze, Vertreter der Wehrmacht, des Staates, der Stadt Stuttgart u. a. hatten sich eingefunden. Die Kundaebung wurde von Kaupropaagnda- leiter Landeskulturwalter Mauer mit warmen Vegrüßunaswor- ten eröffnet, wobei er der in schweren und heldenmütigen Kämpfen stehenden Soldaten in Stalingrad gedachte. Mit der heutigen Tagung werde ein Bekenntnis abgelegt zuu den ewi­gen geistigen Kräften und kulturellen Werten unseres Volkes.

Hierauf ergriff ' "

Gauleiter Reichsstatthalter Murr das Wort. Er wies eingangs auf die kulturelle Betätigung in diesem gewaltigsten aller Kriege hin und betonte, daß der Sieg nicht allein durch die Gewalt der Waffen errungen werden - könne, sondern ebensosehr durch die Kraft des Gemüts. Dieses Gemüt des deutschen Volkes zu stärken und zu stärkster Kraft­entfaltung zu entfachen, müsse auch Aufgabe unseres kulturellen Lebens sein. In einem kurzen Rückblick auf die bisherigen kulturellen Leistungen im Gau unterstrich der Gauleiter den Wert der Gemeinschaftsfeiern bei unseren großen nationalen Feiertagen. Die Erfahrungen hätten gelehrt, daß in dem Volk« ein großes Bedürfnis für solche Gemeinschaftsfeiern vorhanden sei. Aber auch im einzelnen habe die Partei versucht, das In­teresse der Volksgenossen am kulturellen Schaffen zu wecken durch Vorlesungen aus Werken unserer Dichter, durch ständige Kunst­ausstellungen auch im Kriege usw. Alle diese Werte würden zur Hebung einer sauberen, artgemäßen Kunst beitragen. Mit starker Betonung unterstrich alsdann der Gauleiter die kultu­relle Arbeit unserer Gesangvereine und unserer Musikvereine, deren Betätigung leider oftmals gewissermaßen über die Achsel angesehen worden sei, und führte weiter aus: Wir wissen, daß gerade diese freiwillige Betätigung auf dem Gebiete des Lie­des das Veste ist, was unsren Menschen ans Herz gewachsen ist. Schwäbische Pioniere in aller Welt haben sich durch das deutsche Lied zur Gemeinschaft zusammengefunden und Gesangvereine gegründet, in denen sie das deutsche Lied und die Mundart ge­pflegt und damit die Gedanken an die Heimat immer wieder wachwerden ließen.

Auch in dem von der Partei ins Leben gerufenen Volksbil­dungswerk werde die Kunst in den Dienst der Gemeinschaft ge­stellt. Die Partei sehe es auch für ihre Aufgabe an, das Inter­esse unseres Volkes für Theater und Film zu wecken und die besten Darbietungen zu fördern. Erstklassig« Konzerte seien heute

tn mittleren und kleineren Städten ebenso zu hören wie in der ^ Großstadt.

Aber wie die ausübend« Kunst, führte der Gauleiter noch aus, müsse auch das künstlerische Wirken schöpferischer Menschen gefördert werden. Der Schwäbische Dichterpreis hat bisher die­ser Aufgabe gedient. Ich habe mich entschlossen, anstelle dieses Preises einen Eaukulturpreis in Höhe von 19 909 Reichsmark für hervorragende Leistungen auf dem Gebiete des Schrifttums, der Musik, der Malerei und der bildenden Künste zu stiften.

Ich hoffe und wünsche, so schloß der Gauleiter, daß diese Aus­zeichnung mit dazu beiträgt, die hohe schöpferische Tradition fortzusetzen, wie wir sie in Schiller, Dannecker und aller großen Menschen verzeichnen.

Die Klänge der Sinfonie Nr. 2 von Ludwig van Beethoven bildeten den Uebergang zu der Ansprache des Leiters des Haupt­kulturamtes der Reichspropagandaleitung.

//-Oberführer Cersf ,

In grundsätzlichen Ausführungen umriß der Redner in ein­deutig-klarer Form die kulturellen Aufgaben der Partei im Kriege. Trotz der schwersten Kämpfe, in denen wir zurzeit stehen, habe sich die Partei entschlossen, sich der Pflege der kul- turellsn Belange unseres Volkes zuzuwenden, unsere Frauen ' ' und Männer, die in der Heimat ihre Pflicht erfüllen, immer wieder in gewissen Zeitabschnitten zusammenzurufen und ihnen die Quellen unserer Kraft und den hohen Sinn unserer Arbeit vor Augen zu führen. Es geht in diesem Krieg nicht allein um territoriale Gebiete, nicht allein um die Magensrage, sondern um die Erhaltung der deutschen Ku'ltu r.' Wenn wir die beiden großen Exponenten dieses Krieges, Amerika und die Sowjetunion, ansehen, so ist es uns klar, daß ihr Sieg den Untergang der deutschen Kultur bedeuten würde. Wir dürfen in diesem gewaltigen Ringen für uns in Anspruch nehmen, daß die deutsche Kultur gleichsam die moralische Qualifikation dar- stellt zur Führung dieses Kampfes, und wir sind es unseren Helden in Stalingrad schuldig, daß wir auch au dieser Tagung geloben, alles zu tun, um den hohen Wert, für den sie ihr Leben einsetzen, zu erhalten und zu mehren. Wir wollen die hohe,' Wert- der deutsche» Kunst in den Dienst jener Aufgabe stelle..' die dazu beiträgt, die seelische Spannkraft unseres Volkes und unserer Soldaten zu stärken. Es muß jetzt auf alle Dinge ver­zichtet werden, die nicht zur Mobilisierung der seelischen Kräfte für diesen Einsatz erforderlich sind. Jetzt gilt es. alles zu tun. um der schaffenden Heimat und der kämpfenden Truppe neben den Waffen des Kampfes und den Lebensnotwendigkeiten auch die innere Kraft zu geben, ein« geistige Einheit zu bilden. Mit einem Wort Clausewitz':Euer ist die Zeit, was sie sein wird, wird sie durch Euch sein!" und dem Gelöbnis, dem Führer zu helfen und mit ihm zu marschieren durch dick und dünn und dem Gruß an den größten Soldaten und größten Künstler aller Zeiten Adolf Hitler, schloß der Redner seine Ansprache.

Das begeistert aufgenommene Siegheil auf den Führer und die Lieder der Nation beendeten die eindrucksvolle Kundaebun«.