Z. Leit.- Nr. 18

iranische Gendarmeriebatailloue gegen ihre Unterdrücker

DRV Ankara. 21. Jan. Aus Istanbul wirk, berichtet, daß jwei iranische Eenarmericbataillon«, angeführt von dem Sohn eines Diplomaten, der sehr schwer durch die Anten iu leiden hatte, sich gegen ihre Unterdrücker erhoben haben. Sie unterbrachen die Eisenbahnverbindunaen mit Tehe­ran und erbeuteten Nahrungsmittel und Munition, die für die Zomjetun-on bestimmt waren. Als die Truppen eingriffen. Zo­pen sich die Iraner in die .Berge zurück - '

Eden weicht aus

Ttzckhzlm, 21. Januar. Eden wurde im Unterhaus über die Ernennung des ehemaligen französischen Botschafters in Argen­tinien. Peprou'ton. zum Keneralgouverneür von Algerien Mt-rpelliert. Diese Ernennung hat in England bekanntlich Miß­trauen hcrvorgerufen. Eden wich dieser Anfrage aus und lehnte es ab, sich zu der Ernennung Peproütons zu äußern. Er wurde darauf gefragt, ob die britische Regierung befragt worden sei. bevor Pepronton die Ermächtigung zur Reise nach Nordafrika erhielt, und ob er wisse, daß diese Ernennung in Großbritannien große Besorgnis hervorgerufen habe. Eden bat. man möge ihm diese Fragen schriftlich einreichen.

Division Hermann Görina

TNB-. Berlin. 22. Jau. Auf Befehl des Reichsmarschalls v-mde die aus dr« Neginr-ni General Görina he.vorgeoang'.ne BngaLr --'r Division anspebant. Rach dem Wille« des Führe s >ri'^ oi Division Hermann Görina von L'r obersten Führung mi. bejSALrre« Aufgabe» betraut.

Tu Di Mo« ist «in Verband der Luftwafte. vsllwo orisie-.t ttnk mit vielseitigen und neuzeitlichen Waffen ausgerüstet. Frie- bcnspandort ist die Neichshauptstadt.

Ts ist L'r 'Wunsch des Reichsm-richaks. dessen Namen fed-r Ungehörige d«r Division ans dem AermelbanL tränt, daß die Beste« der deutschen Fugend als Freiwillige in sein. Division

Ter 1Vl>. Geburtstag Otto Heubaers .siusprach. drs Rkichsgesundh'üsführers

7 NB. Berlin Zum Gedenken des großen Kinderarztes lm'c Mitbeg ünders der modernen Kinderheilkunde. Dr. Otto Heuiist. fand am Tage seines hundertste» Gebur>s oo s im. b«.»'»Lkch-Llircksw-Haus rin Festsitzung siai..

NcichsgesLndhcitssiihrer Dr. Conte würdigte Hcribners Lcbens- w.rt das Tcuischland und der Welt die Grundlagen der Kiu- dtthriltund: .. prdsn huv-. Als Heubuer 188b seine Lehrtätigkeit eaisnahm. stellte sich die Säuglingssterblichkeit in Denischlard aus über 2t v. H., um bis 1928 Heubners Tod siahr, au? eg vom Hundert zu sinken. Auch Sie Tatsache, daß in jenem Zeit­raum die Lebensdauer der Menschen fast verdoppelt werden tonnte, sei als Auswirkung der Kinderheilkunde zu werten.

Wer zweifelt, verzweifelt. Angst verkündigt den gezückten Donnerschlag über dem Haupte. Wer hofft, hat schon qesiegt und siegt weiter. Jean Paul.

22. Januar: 1/29 Lessing geboren. 189G-Vinzenz Lachner. Komponist und Kapellmeister, in Karlsruhe gestorben. - - 1899 Gründung des -Verbandes Deutscher Elektrotechniker 1918 Die sudetendeutschen Abgeordneten verlangen von Kaiser Karl eine selbständige Provinz Deutschböhmen. !926 Start des spanischen Majors Franco, des Bruders des Staatschefs, zum erfolgreichen Flug Spanien Südamerika auf einem Dornier- A<ol.

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Ghserrtskel Ses Ättevs

Ein bestens bekannter Mitbürger begeht heute seinen'75. Ge­burtstage Wilhelm Hauser. Oekonom. Hirschstraße 8. Jahr nir Jahr sah man den Jubilar im Lichte junger Lenzmorgon säend über die Felder schreiten gesenkten Hauptes, in taklmäßig weitschwingendem Schritt dem Wurf des goldenen Saatregens folgend nm im Gleichmaß das Saatkorn zur harrenden Scholle zu senden. Und ebenso in guter Erinnerung ist uns dieses Antlitz im Schweiß mühseliger Ern/iearbeit. wenn hochgetürmt der goldene Garbenjegen zur Scheune schwankte. Wenn dann übel­ste spitzgiebeligen Dächer der stillgewordenen Straßen und Gas­sen die Feierabendglocke sang, dann saß er herndärmelig und friedlich, in die Wolken seiner Tabakpfeife gehüllt, in der Hos- uiihc. Nun ist unser Mitbürger Feierabendgast seines langen und.mühsalreichen Lebens geworden. Wiewohl er selbst seit eini­gen Jahren kein eigenes Fuhrgeschäft mehr betreibt ist er doch immer wieder da und dort zur Aushilfe unermüdlich tätig ge­wesen. Herzlichen Glückwunsch!

Ebenfalls heule darf eine bekannte Persönlichkeit unserer Stadt sich mit der Tatsache abfinden, die Höhe des äußeren Lebens überschatten zu haben: Frau Marie Drossel geb. Kierv. Calwerstraße 10. wird 80 Jahre alt. Stets rege Teilhaberin der Firma Christian Geigle. Waldsamenhandlung, hat sich unter der Führung der Jubilarin die Firma aus kleinen Anfängen ansehnlich vergrößert und entwickelt und trotz der des öfteren schweren Zeiten, die Handel und Wandel zu bestehen hatten, nimmt die Firma einen bedeutenden Rang in dieser Branche ein. Die Lebensjahre der Jubilarin waren stets ausgefüllt mit treuem Fleiß und immer noch in geistiger Frische und Reg­samkeit begeht sie ihren Ehrentag, zu dem wir ihr herzlich gra­tulieren.

«NaS kib-ne Srbtvabeuland"

in einem Filmvortrag - Carl Lachenmann i» Wildberg u. Nagold

^ Nachdem der bekannte schwäbische Rezitator und Custos des Silcherm.useu.ms in Schnait i. R. Carl Lachenmann unsere ganze Gegend bereits mit seinem FilmvortragDas schöne Schwabenland" erfreut hatte, führte er in Veranstaltungen des Deutschen Volksbildungswerks in der NSG.Kraft durch Freude" seine Farbphotos am Mittwoch in Wildberg und gestern in Nagold vor. Als er vor einiger Zeit schon seinen Farbfrlm- oortrag auch vor unseren Lazarettsoldaten in der Nagolder Heimschule hielt, baden wir über denselben berichtet und können uns deshalb kurz fassen: Earl Lachenmann ist ein Kernschwabe,der auch gestern und vorgestern wieder in seiner kernigen schwäbischen Art die Zuhörer und Zuschauer für die schwäbische Heimat zu begeistern wußte. Er zeigte in seinem mit köstlichem Humor g^vürzten Vortrag eine stattliche Reihe Astgelungener farbphotographischer Aufnahmen im Lichtbild. Nicht nur ragende Felsen, burggekrönte Berge, freundliche Dörfer und schmucke Städte wurden natur- und farbgetreu wiederge- geben. sondern auch die schwäbischen Mensch«» wurden in ihrer Awäbischen Eigenart geschildert, und schwäbische Geschichte. Kunst. Literatur und Volkstum in den Vortrag eingeflochten, bo erlebten wir wieder einige schöne, frohe Stunden, die uns

Nagoldcr Togblo.it ,.Dcr Gesellschafter"

USA. Transportflugzeug stürzte ins Meer. Alle 35 Insassen tot

DRV. Stockholm. 22. Jan. Wie das Kriegsdepartement der USA. am Donnerstag bekannt gab. wurde« beim Absturz eines vtrrmotorischcn Transportflugzeuges vor der Küste von Holländisch-Guinea die 26 Passagiere und neun Besatzungsmit- gliedrr getötet. Die Insassen waren hauptsächlich amerikanisches ArmeepcHonal. Das Flugzeug befand sich auf dem Wege nach Südafrika

Ritterkreuz an Tübinger

DNV. Be rlin. 22. Jan. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes u. a. an Oberstleutnant i. G. Ulrich Bür - k c r. in einer Panzer-Division. Oberstleutnant i. G. Ulrich Viir- ker, am 21. 11. 1803 als Sohn des llniversttätsprosessors Dr. med. Karl Bucker in Tübingen geboren, setzte bei den Kämpfen westlich Tunis iy Abwesenheit seines Divisionstom- mandeurs eine Kampsgruppe zum weiteren Vorstoß an, iib rnahm selb?- die Führuna. erzwana im starken Feuer den Ueberqang über einen Fluß und trieb zahlenmäßig vielfach überlegene feind­liche Kräfte unter Zurücklassung von 8 Panzern. 8 Geschützen und über hundert gepanzerten Mannschaftswagen zu wilder Flucht.

Der Reichspresseches empfing führende spanische Pressevertreter, bie mit dem spanischen Parteimtmster Arrest in Berlin weilen, zu einer herzlichen Unterredung. Außerdem besuchten die Gäste deutsche Zeitungseinrichtungen.

Seinen 42. und 43. Nachtjagdsieg errang Ritterkreuzträger Oberleutnant Becker in der Nacht des zweiten britischen Terrm- angrisfs auf Berlin.

Das englische MinenräumbootBramble" wird von der bri­tischen Admiralität als überfällig gemeldet. DieBramble" ge­hörte zu den Begleitschiffen eines Eeleitzuges, der für nord­sowjetische Häfen bestimmt war.

Ein Sprengstossanschlag aus Gleisanlagen bei Basel. Von schwsizerischeer militärischer Seite wird amtlich mitgcteilt, daß am Mittwochsrüh kurz vor sieben Uhr ein Sprengstoffanschlag, aus die Gleisanlagen der Verbindungsbahn zwischen dem Bun­desbahnhof und dem in Kleinbasel liegenden Neichsbahnhof verübt wurde. Es entstanden nur relativ geringfügige Eleis- beschädigungcn und eingedrückte Fensterscheibe», so daß der Zugverkehr nicht unterbrochen wurde, lieber die Ergebnisse der Ermittlungen liegt noch keine Mitteilung vor.

Uebelste BürgerkrtLgskoiumuii.sten öingjest gemaup. Die spa­nische Kriminalpolizei koirnle wieder zwei Kommunisten der übelsten Sorte dingfest machen. Der eine von ihnen war Präsi­dent des roten Komitees und verbrannte seine Opfer bei leben­digem Leib, nachdem er sie mir Benzin hatte übergießen lassen. Der andere war Chauffeur des sogenaruuenWagens des To­des" und hat ebenfalls zahlreiche Verbrechen aus dem Gewissen.

über das Einerlei des Alltags erhoben haben und dazu an­getan waren. Heimatliebe und Verbundenheit mit der Heimat­scholle noch fester in den Herze» zu verankern, als es bisher schon der Fall war. Schade, daß der Abend außerordentlich schwach besucht war!

«Gin Sttndstotz"

im Tonsilmtheater Nagold

Der Italiener Forzano hat ein überaus lustiges Stück ge­schrieben. das auch an deutsche!! Bühnen schnell heimisch geworden ist. Es betitelt sichEin Windstoß" (lln colpo di ventoj und lieferte nun den Stoff zu einer Filmtragikomödie deren Hauptperson der verknöcherte und die ganze Welt verachtende.- eingefleischte Junggeselle Riaattieri ist. Er wohnt in einem Mietshaus, dieser schrullige Antiquitätenhändler, und nimmt an allem Anstoß, am Klavierspiel, am Radio, an Holzpantof­feln usw kurz, er besinder sich ständig mit seinen Mitmenschen auf dem Kriegsfüße, bis ihm ein junges Mädchen über den Weg läuft, das ihn erkennen läßt, daß N: selbst ein unerträglicher Querkopf ist. Ein Windstoß wird ihm zum Verhängnis. Als er nämlich, gerade recht mangelhaft bekleidet seinen häuslichen Arbeiten nachgeht, wirft ihm ein Windstoß die Türe vor der Nase zu und schließt ihn aus. Damit setzt sein Leidensweg ein, der aber damit endet, daß aus dem egoistischen Hagestolz ein glücklicher, herzensguter Ehemann wird. Manch Nachdenkliches über Hausgemeinschaft. Selbstgerechtigkeit und Einzelgängertum bringt uns die Filmhandlunq zum Bewußtsein. Paul Kemp spielte bereits in dem Bühnenstück die Rolle des rauhschaligen, schüchternen und dabei doch überaus guten Junggesellen. Im Film ist ihm Gelegenheit geboten, alle Register seines leisen, nachdenklichen Humors zu ziehen. Den Landschaftsrahmen des amüsanten Filmwerks bildet das herrliche Florenz mit den klassischen Bauten der italienischen Meister in einer reizvollen Umgebung. Fritz Schlang.

D e letzten LVotbe« ^

Für viele Schüler haben die letzten Wochen begonnen in denen sie noch auf der Schulbank sitzen. Sie wissen: binnen Kur­zem ist das Schulziel erreicht, hinter ihnen schließen sich die Tore des Schulhauses, und das Leben beginnt mit seinen Auf­gaben. Die meisten freuen sich, daß es so ist. und st« finden, daß sie auch wirklich lange genug die Schulbank gedrückt haben. Gerade in diesen letzten Wochen aber kommt vielen die Erkennt­nis. daß damit ein wichtiger Abschnitt des Lebens zu Ende geht. Man beginnt, die Schule, die Lehrer und das Lernen mit anderen Augen anzusehen. Es wächst die Einsicht, daß man hier wertvollstes Rüstzeug für das ganze spätere Leben bekommt, und die alte Weisheit, die Chamisso einmal in die Worte faßt Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir!" enthüllt sich in in ihrer ganzen Wahrheit gerade dann, wenn nur noch wenige Wochen übrig bleiben, in denen man Schüler sein und lernen darf.

Darum gilt der verdoppelte Arbeitseifer, den sie alle, Jungen und Mädel, in diesen letzten Wochen vor der Schulentlassung an Tag legen, durchaus nicht allein der Erreichung eines guten Schlußzeuqnisses. sondern mindestens ebenso stark dem Willen, die Lernmöglichkeiten der Schule noch recht grnndlich auszu­nutzen. Diese Erkenntnis kommt manchem etwas spät, der jetzt erst dahinter kommt, daß Lernenmllssen zugleich Lernendürien bedeutet.

Es sind merkwürdige Wochen diese letzten der Schulzeit. Sie liegen gewissermaßen zwischen Schule und Leben. Denn man ist noch Schüler mit allen Pflichten der Schuljahre, und doch rich­ten sich schon die Gedanken auf die nächste Zukunft mit ihren Aufgaben, ihrem praktischen Einsatz für die meisten, und sie freuen sich alle, daß sie nun bald ihre jungen Kräfte beweisen und überall zupacken dürfen, wo es nottut. In dieser freudigen Erwartung eilen die Tage und Wochen der letzten Schulzeit im Geschwindigkeitsschritt dahin . . .

_Freitag, den 22. Januar -943

Die Winterarbeit des Imkers

Winterarbeit des Imkers? Ja, was soll es denn da zu tu« geben, wo es dockt eine abgemacht« Sache ist, daß im Winter an den Bienenvölkern nicht gearbeitet werden kann und darf? Je ungestörter der Stand ist, um so besser überwintern die Völker, heißt es, und das trifft auch im vollen Umfange zu. Und doch soll gerade der Imker die ruhigen Wintermonaie m>1 den langen Abenden nicht ungenutzt vorllbergehen lassen. Zu­nächst wird der zünftige Imker das verflossene Bienenjahr an sich vorüberziehen lassen, um einmal nachzudenken, was wohl besser hätte gemacht werden können. Hierzu ist eine gründliche Durchsicht aller im Sommer gemachten Aufzeichnungen von großem Wert, denn daraus kann er am besten erkennen, welche» Volk er für die Zucht bestimmt und welche schlechten Völker er zum Umweiseln vormerkt. Weiter ist auch die Ausarbeitung eines Arbeitsplanes erforderlich unter -Berücksichtigung der Haupttracht und des Gesetzes der bewußten 40 Tage! Und schließlich sei bedacht, daß auch ein Imker nie auslernt! Gerade jetzt im Winter hat er Zeit und Rübe, um sich eingehend mit dem imkerlichen Schrifttum zu beschäftigen. Weiterbildung ist auch jn der Bienenzucht unerläßlich, denn ohne Theorie hat auch der beste Praktiker nicht den vollen Erfolg, der erstrebt werden muß, weil auch die Bienenzucht einen nicht unwichtigen Teil unserer Volkscrnährung darstellt. Um besonders den An­fängern einige wertvolle Bücher zu nennen, deren Studium während der Wintcrmonate nur empfohlen werden kann, sei u. a. auf dieGrundschule des Imkers" von Otto, denLeit­faden einer zeitgemäßen Bienenzucht" und da-sHandbuch der Bienenkunde" von Prof. Zander, sowie auf die BuchreiheIch dien" der Reichsfachgruppe Imker verwiesen.

Im Lande der Mitternachtssonne"

Haitcrbach Daß dein Deutschen.Volksbildunqswerk in der NSG. Kraft durch Freude" auch hier größtes Interesse entgegsnge- bracht wird, zeigte am Dienstagabend die bis auf deir letzten Platz besetzte Turnhalle. Der'Vortrag von Usfz. Hans Eug- >-enbcrgerAls Gebirgsjäger im Lande der Mitternacht- ionne". den >er mit herrlichen Farbbildern veranschaulichte, fand grcßen Anklang. Die merkwürdige Besonderheit des hohen Nordens, die oft ergreifende Schönheit des Nordlichts und die im Schein der Mitternachtsonne ganz reizvolle Landschaft hatte der Narvikkämpfcr in eindrucksvollen Ausschnitten im Farb­bild scstgehalten und verinitteltc sie nun in erklärendem Vortrag einer gebannt schauenden und lauschenden Gemeinschaft. Der Umstand daß zurzeit eine Reihe Männer unserer Gemeinde in jenem Landstrich ihre Wehrpflicht, oft unter erschweren Ver­hältnissen erfüllen, vertiefte noch das Gesehene und Gehörte und förderte das Einfühlungsvermögen in die Welt unserer im Norden stehenden Soldaten. Reicher und herzlicher Beifall dankre dem Vermittler des schönen Abends.

Tumlingeu, Kr. Freudenstadt. (Vorbildliche Kame­radschaft.) Ein schönes Beispiel der Treue und Kamerad­schaft über den Tod hinaus gaben die Soldaten einer Kom­panie im Kaukasus, die den beiden hier lebenden Kindern ihres gefallenen Kameraden je 50 RM. überwiesen, oie sie durch freiwillige Spenden gesammelt hatten.

Württemberg

Die Gauhauptstadt im Jahre 1942

Ein Rückblick von Oberbürgermeister Dr. Strölin

Stuttgart. Im großen Sitzungssaal des Rathauses fand am Donnerstag eine nichtöffentliche Beratung mit den Ratsherren statt. In einem eingehenden Rückblick auf das Jahr 1942 hob Oberbürgermeister Dr. Strölin u. a. hervor, daß im ver­flossenen Jahr die Einwohnerzahl Stuttgarts die halbe Million überschritten habe. Das Gleichgewicht im Stadthaushalt sei voll erhalten geblieben. Bei der Würdigung der Leistungen der städtischen Aemter und Betriebe im Rahmen der Kriegswitt­schaft einige konnten im Leistungskampf der deutschen Be­triebe das Gaudiplom und mehrere Leistungsabzcichen erringen betonte er, daß die Zentrale des Ernährungsamts durchschnitt­lich im Monat einen Verkehr von 40 000, in der Hauptreisezeit bis zu 100 000 Personen zu bewältigen hatte. In der Schuh­austauschstelle seien im Jahre 1942 rund 21000 Paar Schuhe getauscht oder verkauft worden. Mit der Beförderung von 180,5 Millionen Fahrgästen hätten die Stuttgarter Straßenbahnen die Besörderungsziffer des vorangegangenen Jahres erheblich übertroffen. Durch die Einrichtung von Altersheimen seien die Maßnahmen zur Schaffung von Wohnraum unterstützt worden. Auch die Teilung von Eroßwohnungen habe beachtliche Erfolge gebracht. Die Aufgaben Stuttgarts als . Stadt der Ausländs­deutschen hätten auch im vergangenen Jahr keine Unterbrechung erfahren. Vom Städtischen Eemeindegericht seien zwei Drittel aller Rechtsstreitigkeiten durch Vergleich und Klagerücknahme er­ledigt worden. Die städtischen Badeanstalten seien im Jahre 1942 von über 1,5 Millionen Volksgenossen, die Freibäder von 568 000 besucht worden. Der Mineralbrunnenbetrieb habe einen neuen Rekordabsatz von 4,5 Millionen Flaschen zu oerzeichnen. Der Kurbadebetrieb für Verwundete und für kranke und er­holungsbedürftige 'Volksg»nossen habe keine Unterbrechung er­litten. Der Höhenpark Killesberg sei im verflossenen Jahr von zwei Millionen Personen besucht worden. 502 Wohneinheiten läßt die Stadt durch Privatarchitekten im Rahmen des Kriegs­wohnungsbauprogramms ausführen. Die städtische Altpapier­sammlung ergab 1667 Tonnen, eine Menge, die bei der Papier­herstellung rund 5500 Raummeter Holz erspart. Die Küchen- abfallsammlung ergab rund 8000 Tonnen. Bei der Städtischen Spar- und Girokaffe Stuttgart sei der Eesamteinlagenbestand um rund 150 Mill. RM. auf etwa 600 Mill. RM. angewachsen. Die Spareinlagen als solche haben einen Zuwachs von rund 116 Mill. RM. auf 406,5 Mill. RM. erfahren.

Dr. Strölin dankte den Ratsherren und Beiräten für ihr» wertvolle Mitarbeit. Ferner galt sein Dank allen Dienststelle» und Gliederungen der Partei, an ihrer Spitze Gauleiter Reichs­statthalter Murr und Kreisleiter Fischer, sowie den Behörden des Reiches und des Landes. Besonderen Dank zollte er de« Einwohnern für ihre hervorragende Haltung im verflossenen .Jahr. Oberbürgermeister Dr. Strölin sprach am Schluß seines Rückblicks auf das Kriegsjahr 1942 die Ueberzeugung aus, datz jeder einzelne auch weiterhin seine Pflicht erfülle. Keine Lei­stung der Heimat sei groß genug, um neben dem Heldenmut unserer tapferen Soldaten bestehen zu können. Mit einem Sieg­heil auf den Führer und unsere unvergleichliche Wehrmacht schloß der Oberbürgermeister seine mit lebhaftem Beifall aufgenom­menen Ausführungen.

Essinge», Kr. Aalen. (Tödlicher Sturz.) Am Montag stürzte Frau Kathrine Bühler in der Scheune ab. Sie erlitt einen schweren Schädelbruch und starb kurze Zeit darauf.

Ehingen. (Hohes Alter.) Der frühere Werkführer Georg Wirz konnte sein 94. Lebensjahr vollenden. Der Hochbetagte ist der ältest« Einwohner von Ehingen und geistig noch sehr rüstig.

Pforzheim. (Goldmünzen nicht angemeldet.) Vor der Strafkammer stand der verheiratete 61 Jahre alte Emil Werner von hier unter der Anklage, in den Jahren 1918/29 118 ausländische und 571 inländische Goldmünzen mi-boraen ge-

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