2. Leite Nr. 17
Der deutsche WehrmachisberiKI
Schwere Sowjetangriffe im Dongebiet zum Stehen gebracht Heldenhafter Widerstand der Stalingradkämpfer—Schwere Panzerverluste des Feindes bei Bewegungskämpfen in Nordafrika — Erfolgreiche Angriffsunternehmungen im tunesischen Raum
DNB Aus dem Führerhauptquartter» 20. Januar
Da« Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
2m Rordwestteil de» Kaukasus schlugen deutsche, rumänische und slowakische Truppen örtliche Augriss« der Sowjets zurück. Einsetzendes Tauwetter erschwerte zwischen Kaula- su» und Don die Kampfhandlungen aus beiden Seiten. Schwächerer Feind wurde, zum Teil im Gegenstoß, abgewiese« »nd ei« feindliches Bataillon vernichtet.
In den Kampfabschnitte« des Dongebietes brachten deutsche Truppen mit Unterstützung der Luftwaffe feindliche An« griffe in stellenweise sehr harten Kämpfen zum Stehen. Ein« Infanteriedivision vernichtete dabei zehn Panzerkampfwagen.
Die Berteidiger des Raumes von Stalin grad wehrten trotz harter Entbehrungen unerschüttert sämtliche Angriffe der Sowjets ab.
Südöstlich des Jlmensee» wurde eine eingeschlossene Kampfgruppe des Gegners ausgerieben. Im Angriff wurden Teile einer weiteren abgeschnittenen Gruppe der Bolschewisten aus ihren Stellungen geworfen und Entlasiungsversuche abgewiesen. Starke feindlich« Angriffe südlich des Ladogasee e scheiterten in harten Kämpfe«, wobei örtliche Einbrüche im Gegenstotz abgeriegelt oder bereinigt wurden.
2n Rordafrika halten die Bewegungskämpfe an der Front der deutsch-italienischen Panzerarmee an. Die deutsche und italienische Luftwaffe fügte den Briten schwere Verluste an Panzerkampswagen «nd Kraftfahrzeuge« zu.
Der Angriff deutsch-italienischer Kampfgruppen im tunesische« Raum wurde mit wirksamer Unterstützung durch die Luftwaffe fortgesetzt, wichtige Stellungen genommen und über 1900 Gefangene «ingebracht. I« Luftstützpunkten des Feindes «utstande» nach Luftangriffen ausgedehnte Brände. Bei Nacht wurde« di« Hafenanlagen von Bone erneut bombardiert. Die gestern von Bon« als beschädigt gemeldete« zwei Handelsschiffe sind gesunken. Damit verlor der Feind durch den Luftangriff in der Rächt vom 18. zum 19. Januar vier Handelsschiffe mit zusammen 29 999 BRT.
Ei« deutsches Unterseeboot versenkte westlich Oran aus einem Dark gesicherten Eeleitzug eine« Dampfer von 4099 BRT.
Der italienische Wehrmachtsbericht
I« Tunesien taktisch wichtige Stellungen erobert — Ein feindliches U-Boot vernichtet
DNB Rom» 20. Januar. Der itülienische Wehrmachtbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:
I« Tripolitanien hielt die lebhafte Kampftätigkeit auch am gestrigen Tage weiter an. Sturzkampfbomberstaffeln griffen mit sichtbarem Erfolg die britischen Kolonnen an. denen sie schwer« Verluste zufügten und deren Vormarsch sie verzögerten.
Abteilungen unserer südlichen Garnisonen griffen einen feindlichen Panzerverband erfolgreich an. Fünf Panzerspähwagen wurden vernichtet und einige Gefangene gemacht.
In Tunesien gehen die Operationen der italienischen und deutschen Kampsoerbände, unterstützt von starken Verbänden de« Luftwaffe, weiter. Es wurden taktisch wichtige, zäh verteidigte Stellungen erobert und mehrere hundert Gefangene gemacht.
In Luftkämpfen des Tages ^wurden vier feindliche Flugzeuge von Jägern der Achsenmächte^ abgeschossen, die ein weiteres Flugzeug im Verlauf eines Angriffs auf Tripolis abschofsen.
I« der Rühe der algerischen Küste griff ei« Torpedoverband unter dem Befehl von Oberleutnant der Flieger Guiseppe Eimicchi trotz heftiger feindlicher Abwehr einen englisch-amerikanischen Seleitzug an. Ein grober Handelsdampfer erhielt einen Volltreffer »nd wurde in rasch sinkendem Zustand beobachtet.
Eine Aktion unserer Kampfjäger gegen zwei U-Boote hatte ebenfall» Erfolg. Eine der beiden Einheiten, die wiederholt getroste« wurde«, kan« als versenkt betrachtet werden.
Eines unserer Flugzeuge kehrte nicht von seinem feindlichen Einsatz zurück.
Lin zum Geleitschutz im Mittelmeer eingesetztes Torpedoboot ging bei einem U-Bootangriff verloren. Ein großer Teil der Besatzung wurde gerettet. Die Familien der Vermißten wurden benachrichtigt.
Feindliche Flugzeuge warfen am Mittwoch vormittag einige Sprengbomben in der Umgebung von Noto ab. Unter der Bevölkerung gab es einen Toten und elf Verletzte. Es entstanden kein« Schäden von Bedeutung
Vom nördliche» m»d mittleren Abschnitt
Ostpreußen «nd Westfale« i» schwerem Kampf südlich des LÄagafee» — Erhöhte Kampftätigkeit auch am Jlmensee und i» mittlere« Frontabschnitt — Weltmeister im Schilauf schoß fünf feindliche Bomber ab
DRB Berlin, 20. Januar. Im nördlichen Abschnitt der Ostfront lag der Schwerpunkt der Kämpfe auch am 18. Januar im Raum südlich des Ladogasees. Hier setzten die Sowjets ihre starken Infanterie« und Panzerangriffe fort, nachdem sie zuvor die deutschen Linien durch schweres Artilleriefeuer zer- trommelt hatten. Ostpreußische Grenadiere und Füsiliere, sowie westfälische Grenadiere liehen aber di« Bolschewisten mit eiserner Ruhe anrennen und schlugen dann so hart zurück, daß die feindliche Uebermacht im Feuer zerbrach. Noch empfindlicher als Li« Panzerabschüsse, die inzwischen auf 248 angestiegen sind, traj de« Feind die Zertrümmerung seiner Infanterie-Regimenter, von denen einige in der ersten Angrisfswoche bereits 60 bis 7Ü Prozent ihres Mannschaftsbestaudcs verloren haben.
Um den im Raum südlich des Ladogasees stockenden Anglist wieder flott zu machen, verstärkten die Bolschewisten ihre Kampftätigkeit auch an der Leningrader Front. Die Zahl de» feindlichen Stoßtruppunternehmungen und Feuerüberfälle wächst ständig, weil der Feind schwackw Stellen in der Abwehrfront zu finden hofft. Bisher ist er jedoch stets abgewiesen worden, so auch am 18. Januar, als er. entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, bei Nacht oder in der Dämmerung anzugreifen, am Hellen Vormittag in zwei Wellen die Stellung schwäbischer Grenadiere zu-stürmen versuchte. Ohne eigene Verluste brach der Angriff im Abwehrfeuer rasch zusammen, obwohl Las Niemandsland an dieser Stelle nur eine Tiefe von 40, Meter hatte und die Abwehr daher blitzschnelles Handeln erforderte.
Auch südöstlich des Jlmcnsees »ahm die Härte der Kämpfe erneut zu. Die Bolschewisten führten mehrere Angriffe bis zu Regimentsstärke untr setzten auch wieder Panzer ein. Die Vorstöße blieben erfolglos und kosteten dem Feind vier Panzer Neun weitere Panzerkampfwagen sowie zahlreiche Gefangene verloren die Bolschewisten bei der Vernichtung von Kampfgruppen. die während der letzten Kämpfe in die deutschen Stellungen «ingesickert, dann aber abgeriegelt und umschlossen worden waren.
Im mittleren Frontabschnitt ist die örtliche Kampf- kätigkeit ebenfalls lebhafter geworden. Die feindlichen Stoßtruppunternehmen haben nach Zahl und Stärke zugenommen und wurden teilweise von Feuerüberfällen und einzelnen Panzern unterstützt. Im Raum van Toropez setzten die Bollche-
RagolLer Tagblatt „Der Gesellschafter"
Donnerstag, den 21. Januar 19 48
Bei Toropez
^-Reiter am Einschließungsrin, i reine feindliche Kampignüu e Stein für Stein mußte aus dein hartgefrorenen Boden herausgc- brochen werden, um ein Schützenloch graben zu können.
(PK.-Aufnahme: ^-Kriegsberichter Büschel, PBZ.)
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misten sogar mehrere Bataillons ein, die aber aus deutsche Panzereinhsiten stießen und von ihnen zerschlagen wurden.
Das klare Frostwetter, das nur stellenweise durch leichten Schneefall unterbrochen wurde, nutzten unsere Flieger aus, um in Soerrflügen und in freier Jagd den Feind am Eindringen ins Kampfgebiet zu hindern. Dabei trafen zwei deutsche Jäger auf 14 von sowjetischen Jagdflugzeugen begleitete Bomber und griffen sofort an. Der eine Jaadflieger. Oberfeldwebel Ienne- wein. der bekannte Weltmeister im Schiabfahrtslauf, schoß in den heftigen. nurZechs Minuten dauernden Luftkämpfen fünf feindliche Bomber ab Sein Rottenkamerad brachte noch drei weitere zum Absturz. Die abgeschossenen Flugzeuge wurden beim Aufschlag auf die Erde von den explodierenden Bomben zerrissen. Die Reste des zersprengten Bomberverbandes drehten schleunigst nach Osten ab. Insgesamt verloren die Sowjets über dem mittleren Abschnitt der Ostfront und über dem Jlmsnlse- gebiet 13 Flugzeuge, von denen zwei im Feuer der Flakgeschütze abstürzten.
Die Berlnste des USA.-Marinekorps DRV Stockholm, 20. Januar. Nach einer amtlichen Washingtoner Verlautbarung belaufen sich die Verluste allein des USA.-Marinekorps und des Küstenschutzes aus 21497 Mann. Davon sind 6344 Tote und 11316 Vermißte. Das Marinekorps besteht aus Seesoldaten, die bei Landungen usw - eingesetzt werden. Man kann also annehmen, daß die genannten Verluste bei den Landkämpfen auf den Salomonen und Neu- Guinea entstanden sind. Die Verluste im Mannschaftsstand der USA.-Flotte sind demnach nicht einbegriffen. Die Angaben beziehen sich auf die Zeit vom 7. Dezember 1941 bis Ende 1942.
Wie aus Washington gemeldet wird, gibt das Marinedepartement bekannt, daß die Verluste der Marine, die den nächsten Angehörigen mitgeteilt wurden, vom 16. bis 31. Dezember insgesamt 418 Tote, 403 Verwundete und 398 Vermißte betragen.
USA-Einaeständriis zur Schiffsraumnot
USA.-Nachrichtenagentur meldet 625 Handelsschiffe als verloren
DNB Berlin. 20. Jan. Di« nordamerikanische UP.-Nachrich- tenagentur hat aus eigenen Unterlagen sowie amtlichen und nichtamtlichen Meldungen ausgerechnet, daß die USA. durch, die Einwirkung der Achsenmächte bisher insgesamt 625 Handelsschiffe verloren haben, was einer Tonnage von etwa 3 750 000 BRT. gleichkommt. Der Sprecher der USA.-Ma- rine hat zu diesen Angaben, wie bereits kurz gemeldet, erklärt: „So, wie die Dinge jetzt stehen, gewinnen wir die Transportschlacht nicht". Er fügte hinzu, alles Mögliche müsse getan werden, um die Verluste zu reduzieren. Die USA. benötigten mehr Schiffe, als gemustert werden könnten, um die Eeleitzüge zusammenzustellen, und die Geleitzüge seien nach wie vor noch verwundbar. Die Schiffahrtswege seien lang und zahlreich. England und die USA. hätten nicht genügend Schiffe zur Verfügung, da zu viele Frachter aus den Eeleitzügen herausgeschossen würden.
Dieses Eingeständnis widerlegt erneut die us-amerikanischen Behauptungen, daß die amerikanischen Werften schneller Schiffe bauten, als von den deutschen U-Vooten versenkt werden. Deutscherseits ist festgestellt worden, daß seit dem 24. Januar 1942 durch den Einsatz unserer U-Voote vor den Küsten Nord-, Mittelund Südamerikas 663 Schiffe mit 4 094 00V BRT. auf den Grund des Meeres geschickt wurden. Da in dieser Zahl auch englische und neutrale, für England und die USA. fahrende Schiffe enthalten sind, und da die USA. weitere Verluste im Pazifik, im Atlantik und in europäischen Gewässern erlitten haben, kommen die Angaben der UP. den Tatsachen etwas nahe. Bemerkenswerterweise sind die Amerikaner in solchen Eingeständnissen freizügiger, weil ihre autarke Wirtschaft den hohen Verlust von Handelsschiffen leichter ertragen kann als England.
Die gewaltigen Verluste an britischen und in britischen Diensten fahrenden Schiffen lassen sich aber an den Versenkungszahlen des Jahres 1942 — zusammen verloren die Briten und Nordamerikaner die Riesenflotte von 1459 Schiffen mit 8,94 Millionen BRT. — ermessen. Sie betragen im vergangenen Jahr auf britischer Seite etwa 1000 Schiffe, auf die England bei der Ernährung seines Jnselreiches und in dem Nachschub für die verschiedenen Kriegsschauplätze verzichten muß.
Schiffsraum für die Versorgung der Inder zu schade
DNB Stockholm, 20. Jan. Die schweren Unruhen, die Ende der vergangenen Woche in der Präsidentschaft Bombay stattfanden und bei denen zahlreiche Inder getötet oder verwundet wurden, haben ihre Ursache in der wachsenden Hungersnot. Bereits einige Tage vor den Unruhen hatte der Bund der indischen Handelskammern, wie die „Times" berichtet, die anglo-indische Regierung ernstlich darauf hingewiesen, daß Unruhen unvermeidlich kommen müßten, wenn nicht eine wesentliche Verbesserung der Verpfegunaslage eintrete. Die indischen Handelskammern hätten die Regierung in Delhi ersucht, mit den zuständigen Stellen in London in Verbindung zu treten, um Schiffsraum für den Weizentransport aus Australien nach Indien zu erhalten. Die anglo-indische Regierung habe erklärt, sie habe bereits Versuche in dieser Richtung angestellt. Ueber ihr Ergebnis schweigt man sich in Delhi aus.
Man kann sich angesichts der immer größer werdenden Tonnagenot aber, ohne weiteres denken, daß England gar nicht gewillt sei, kostbaren Schiffsraum zur Versorgung der indischen Massen aufzubringen. Die von den indischen Handelskammern vorausgesagten Unruhen find unterdessen ausgebrochen, und di« anglo-indische Regierung hat sich, wie aus eln-m Bericht der „Times" hervorgeht, gezwungen gesehen, dt« Hungersnot in Indien offen einzugestehen.
Zankayfe! Marokko
V. A. Die Ereignisse, die sich gegenwärtig in Nordafrika abspielen, wecken die Erinnerung an die Rolle, die Marokko schon vor dem Weltkrieg in der internationalen Politik gespielt hat. Marokko war schon vor dem Weltkrieg der „Zankapfel" zwischen den Großmächten, die besonders von den damals erst zum Teil vermuteten Bodenschätzen gereizt wurden. Vor dem Weltkrieg war es besonders das französische Finanzkapital, das den Versuch machte, sich der Bodenschätze Marokkos zu bemächtigen. Die Industrialisierung des Landes versprach riesige Gewinne. Auf bewährte kapitalistische Weise versuchten die Pariser Finanziers, dieses Ziel zu erreichen, indem man dem marokkanischen <Äaat Anleihen über Anleihen gab. die schließlich das Land so verschuldeten, daß das französische Kapital letzten Endes der alleinige Nutznießer war. Wie immer hatten auch hier die Juden ihre Hand im Spiel. Die Banque de Paris et de Pays Bas, die von Horace Finaly, einem Juden, geleitet wurde, gab dem verschwendungssüchtigen Sultan von Marokko schon in den Jahren 1902 und 1903 Anleihen, die die Souveränität des marokkanischen Staates ernsthaft durch die Bedingungen, unter denen sie gewährt wurden, in Frage stellten. An dem erwähnten Pariser Bankhaus war natürlich Rothschild und die französische Bank Stern beteiligt. Rothschild hat übrigens dem 1902 ins Leben gerufenen Comits du Maroc die ersten 20 000 Frs zur Verfügung gestellt. Hinter dieser Organisation standen die führenden politischen Kolonialkreise Frankreichs, an ihrer Spitze der damalige Generalgouverneur von Algerien, Jonnart. Mit der Comp. Generale du Maroc schufen sich die Pariser Finanziers das Instrument zur Beherrschung der marokkanischen Wirtschaft.
Aber auch die französische Schwerindustrie war an der Ausbeutung der marokkanischen Reichtümer interessiert. Schneider- Creusot gründete vor der Jahrhundertwende die Comp, Marocains. Die Absichten Schneider-Creusots gingen im wesentlichen dahin, aus den öffentlichen Aufträgen Nutzen zu ziehen. Im Jahre 1907 kam es zur Bildung eines Konsortiums, in welchem neben französischen auch andere Interessen vertreten waren. Dieses Konsortium gründete im Jahre 1907 die Union des Mines, deren Kapital sich auf 2 Mill. Frs belief und die ausdrücklich zur Ausbeutung der Bodenschätze Marokkos ins Leben gerufen wurde. Der französische Einfluß in dieser Gesellschaft war aber immer überragend. Frankreich verfügte über mehr als 50 Prozent der Anteile. Es war auch in der Verwaltung der Gesellschaft am stärksten vertreten. Interessant ist, daß diese Gründung anfänglich über keine Minengerechtsam« verfugte, also reine Finanzinteressen verfolgte. Dagegen sind als Pioniere im marokkanischen Bergbau die Gebrüder Man- nesmann zu erwähnen, die in den Jahren 1910—1914 verschiedene Expeditionen nach Marokko entsandten und denen die Ausschlußarbeiten im marokkanischen Kupfererzbergbau zu verdanken sind. Diese Pionierarbeit ist in der Vergangenheit nicht in der wünschenswerten Weise gewürdigt worden. Sie stach recht 'vorteilhaft von den Methoden ab, mit welchen sich das jüdische Finanzkapital seinen Einfluß in der marokkanischen Wirtschaft zu sichern suchte. In politischer Beziehung ist an die Auseinandersetzungen Deutschlands und Frankreichs um Ma- rokko vor dem Weltkrieg zu erinnern, die damit endeten, daß Deutschland seine Interessen an Marokko an Frankreich a'btra« und dafür durch die Ueberlassung eines Stückes von Franzö- sisch-Kongo entschädigt wurde, das allerdings nach dem Raub von Versailles wieder in französischen Besitz kam.
Gegenwärtig streiten sich die Amerikaner und die Briten um die wirtschaftliche Ausbeutung Marokkos. Dieser Streit geht um das Fell des noch nicht erledigten Löwen. Marokko hat keine Industrie, die die Verarbeitung der Rohstoffe gestatten würde. Man muß sie also abtransportieren. Hierzu fehlt es einmal an Tonnage, und zum anderen sind die deutsche« V- Boote bekanntlich sehr wachsam.
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Der Henker der marokkanischen Eingeborenen Widerstand gegen Eiraud in Marokko und Algier
DNB Algeciras, 20. Jan. In Marokko und Algier macht sich - gegen General Giraud ein ständig steigender Widerstand " unter der eingeborenen Bevölkerung bemerkbar. Die Eingeborenen vrgessen General Eiraud nicht, daß er als Befehlshaber des algerisch-marokkanischen Grenzbezirks in den Jahren 1930 bis 1934 bei der Niederwerfung marokkanischer Widerstandszentren im Süden des Landes mit besonderer Grausamkeit vorgegangen ist. Beim Kampf um den Tafilelt wurden mehrere von Arabern verteidigte Kasbahs nach Eroberung in Brand gesetzt, ohne die Frauen und Kinder vorher zu evakuieren, die in den Flammen umkamen. Die eingeborene Bevölkerung hat Giraud dieses Hinschlachten wehrloser Frauen und Kinder nicht vergessen. Die Ruinen der niedergebrannten Orte sind noch heute als drohende Mahnmale erhalten. Gegen die kaum bewaffneten Eingeborenen setzte Giraud di« Luftwaffe und Panzerwagen in starkem Maße ein, so daß die Zivilbevölkerung hohe blutige Verluste erlitt. Einig« der freiheit- liebenden marokkanischen Stämme wurden damals fast ganz ausgerottet. Es ist bezeichnend, daß Herr Roosevelt diesen zynischen Henker der marokkanischen Eingeborenen zu seinem Statthalter in Französisch-Nordafrika berufen hat.
Zwischen nordamerikanischen Soldaten und Bergkabylen ist es im Eürzef-Gebiet in Frcmzösisch-Ma- rokko zu neuen Zwischenfällen gekommen. Im Umkreise der Stadt Fes wurden zahllose Marokkaner von den nordamerikanischen Besatzungstruppen aus ihren Dörfern geschleppt und zu Befestigungsarbeiten gezwungen. Die Rücksichtslosigkeit, mit der die nordamerikanischen Truppen ihre Uebungen ohne AH- > tung des marokkanische« Eigentums und der marokkanischen Landwirtschaft »ornahme«, gibt Anlaß zu wiederholten B» schwerden der marokkanischen Bevölkerung. Sechs Marokkaner,