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3. -eite Nr. 10

Nagoider TagblaltDer Gejellschastcr"

Mittwoch, den 13. Januar 1043

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Die Verufserziehung des Jugendlichen

LeisinngsgeLanke steht im Vordergrund«

ARB Berlin, 12. Jan. Dieser Tage wird der Entwurf eines l-esetzes über die Verufscrziehung der deutschen Jugend der Oeftentlichkeit übergeben werden, wie die Arbeitsberichte der Akademie für deutsches Recht Mitteilen. Der Vorsitzende des t ungendrechtsausschusses, Professor Dr. Siebert, nimmt in : -x Januar-Nummer der .Zeitschrift der Akad-emt« für deutsches

echt" zu diefcni Entwurf selbst Stellung und weift aus die len Entwurf beherrschenhsn Grundgedanken hin.

Der Volksgenosse soll seine Arbeit als Berns ausfasse» und - > möglichst hoher Leiftunz geführt werden. Leistung ist der Ausdruck des Wertes des einzelnen Volksgenossen in der Vclks- remeinschaft und im Arbeitsleben schlechthin. Erziehung zur Leistung beduetrt daher Erziehung zu einer Persönlichkeit. Dia Llerufserziehung selbst ist also in ihrem Kernstück 2ugendberu-s- rrztehung.. Die Berufserziehung ist Pflicht und Recht aller Ju- oendlichrn. Weil alle Volksgenossen zur Arbe-ii als berufliche Leistung für die Volksgemeinschaft verpflichtet sind, und weil diese Leistung eine planmäßige Jugrnd-Berufserziehuug erfor­dert, must jeder junge Volksgenosse ohne Rücksicht ans Her­kunft und Vermögen eine Erziehung zu dem Beruf erhalten, in dem er nach seiner Persönlichkeit die beste Leistung für d'e Volksgemeinschaft erzielt. Gleichzeitig ist dann jeder Jugend­liche verpflichtet, sich einer solchen Berusserziehung zu unter­ziehen.

Das fachlich am stärksten analisizierte Berufserziehungsrer- Mtnis ist das L e h r v e r h ä l t n ! s. Es f.ll deshalb das bis- lMkige Anlernverhältnis u'.'chuAndrn und An Lehrverhaltnis aufgehen, da es sich von ihm nicht wesen-mäßig, sondern nur nmrch die kürzere Dauer der Ausbildung unterscheidet. Die Mndestdauer des Lehrvrrh«l'u'.ss:s-s:ll ein Jahr betrogen. Die Dauer für die einzelncn Lehrver'ültn-sse soll j> nach d.n Anforderungen des Berufes durch eine Ansbilduu.gsordnung festgesetzt werden. Eine generelle Höchstdauer für ei nLehrver- hältnis sieht der Entwurf nicht vor. Als zweite Art des Aus- Mldungsverlfältuisses schlügt der Entwurf ein Mindestausbil­dungsverhältnis von s e ch s m o n a t i g e§ Dauer vor, das alsAnlehre" bezeichnet wird. Dieses Anlehr-VerhäAnis (nicht zu verwechseln mit dem bisherigen Nnl.>rn''erch8ttnis) bezweckt also die lleberwindung der Ungelernten durch eine Mindest­ausbildung.

Zahlreiche Glückwünsche sür de« Neichsmarschall

DRL Berlin 13. Januar. Zum 30. Geburtstag sind dem Reichsmarschall aus Men deutschen Gaue« zahlreiche Grütze und Glückwünsche zugegangen, in denen die Liebe und Verehrung ober Volkskreisc zu dem treue« Mitarbeiter des Führers in herzlichster Weise zum Ausdruck kamen.

Ter Führer, der dem Reichsmarschall bereits vor einigen Tagen im Hauptauartier persönlich seine herzlichsten Glück­wünsche ausgesprochen hatte, liest dem Reichsmarschall an sei­nem Geburtstage durch den Chef des Oberkommandos der Wehr­macht. Generalfeldmarschall Keitel, die künstlerisch ausgesührte Urkunde seiner Ernennung zum Reichsmarschall des Grostdrnt- schen Reich-s überreichen.

Ale Gratulanten erschienen Reichsleiter. Generale und Ad­mirale der deutschen Wehrmacht. Reichsstatthalter und Gau­leiter. führende Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben. Vertreter des diplomatischen Korps u. a. m.

Zahlreiche Ehrungen zum 30. Geburtstag Aljred Rosenbergs

DRV. Berlin, 13. Jan. Anlässlich seines 30. Geburtstages wurden Reichsleiter und Reichsminister Alfred Rojenberg zahl­reiche Ehrungen des ganzen deutsche« Volkes zuteil.

Dez Führer liest durch seinen Adjutanten ^-Gruppenführer Schaub ein persönliches Handschreiben mit dem herzlichsten Glückwunsch überreichen.

Zahlreiche hohe Angehörige der Führerschaft der Bewegung, Vertreter des Staates, der Wehrmacht und der Diplomatie, sowie Angehörige befreundeter Rationen und viele Kratulan- lante« aus allen Kreisen der Bevölkerung Lberbrachten Assred Rosenberg ihre Glückwünsche.

Eherne Herzen

Des Grotzen Königs Mahnung an unsere Zeit

NSK Es war im Siebenjährigen Kriege, der in Wahrheit gegen eineWelt von Feinden" geführt -und gewonnen wer­den mutzte, als der Trotze König das vom Sckst^al ihm unter Schmerzen geoffenbarte Geheimnis der Unbesiegbarkeit der im letzten und höchsten Sinne Tapferen in diese Worte fotzte:

. Man mutz sich in Sturm- und Notzeiten mit EingewAd.'n aus Eisen und mit einem ehernen Herzen versehen, um alle Em­pfindungen losznwerden."

Diese Worte abermals zu begreifen und ihrer F".d:ruag aus eigener und freier Erkenninis gehorsam zu sein, ist das litt: Gesetz dieses Entscheidungskrlegesf den zu führen und für C iw- -aticnen zu gewinnen das Schicksal uns als Aufgabe gestellt "at. Alle Schmerzen, durch die wir hindurchfchreiten. trag"» wir darum unerschüttert, weil wir dadurch den K-'ndern und Enkel,i weit größere Schmerzen ersparen. Und alle Opfer, die uns ab- uerlangt werden, erbringen wir darum im heilige,, E'au'An an eine bessere Zukunft, weil aus der Kraft unseres Opf.'-s das Volk weiterleben und seine größte Erfüllung erleben wird. Dies ist das Wissen, das uns stark macht,

Alle Schwäche des erregten Eesühls zu überwinden, stark ge­nug zu sein zum Hatz eiiwm FAndegegeniiber LA An wilder Hatz uns non der Erde anszutil-ru oermAAu entschlossen ist, gewappnet zu sein gegen alle Versuchun­gen und Gefahren einer Schörttärörrci und von Jstufionen und also hart, unerbittlich hart und immer noch ter zu werte:,, um unerschocken den Tatsachen dieses Krieges und seinem wah­ren Antlitz gefaßt und gelassen ins Auge zu sr'en. das ist ^er Inhalt und die Fordern'', der Worte, die vom Gregeu König auf uns überkommen sind.

Notwendig ist unserem Volk, ist uns allen in unsere: grössten Bewährung diese Haltung, denn sie allein ist es, die unAre Herzen ehern macht, und aus der Härte und Stärke der eher­nen Herzen werden wir siegen! Kurt M atzma n n.

Zwölf Schwabenkspse

Der Gau Württemberg-Hohenzollern siihrt am 16, und 17. Ja­nuar seine Gaustratzensammlung in diesem Winterhilsswerk durch. Alls Sammler sind die Männer des Reichsluftschntzbundcs und NSV.-Walter eingesetzt. 1 3 Millionen Abzeichen stehen zur Verfügung, und zwar sind es in Metall geschnittene Kopse von 12 berühmten Schwaben.

Wir geben nachfolgend eine knrzgcfatzte Kennzeichnung dieser Männer:

Göttlich Dainster. Der große Erfinder Coitlieb Daimler wurde am 17. März 1834 in Schorndorf geboren, kam nach beendigter Schulzeit zu einem Büchsenmacher in die Lehre, besuchte die Landesgewerbeschule in Stuttgart und studierte an der Poly­technischen Schule in Stuttgart. Anschließend war er als Jngepieur in verschiedenen, Maschinenfabriken tätig. 1872 über­nahm er die technische Leitung der Easmotorenfabrik Deutz in Köln und baute dort in Zusammenarbeit mit Maybach den ersten 100-PS-Easmotor. 1882 richtete er sich in Cannstatt eine eigene Versuchswerkstätte ein und konnte bereits ein Jahr später, im Dezember 1883, ein Patent auf den ersten schnell- laufenden Verbrennungsmotor der Welt anmelden. 1885 folgte die erste Motorradronstruktion, 1886 wurde der neue Benzin­motor in ein Boot und im ersten Daimler-Anto eingebaut. 1887 kaufte Daimler eine Fabrik am Seelberg, wo fieberhaft an der Vervollkommnung der Motore gearbeitet wurde, His 1889 das Patent für einen neuen V-Motor erworben werden konnte. 1898 konnte der erste leicht- und schnellaufende Vierzylindermotor für automobile Fahrzeuge und ein scchspferdiger Rennwagen in Be­trieb genommen werden. Kurz vor dem Tod Kottlieb Daimlers am 6. März 1900 wurde mit der Konstruktion desMercedes- Wagens" begonnen, mit dem sich die Daimler-Motoren-Gesell­schaft AE. die ganze automobilistische Welt erobert hat.

Johann Heinrich von Dannecker. Als Sohn eines herzoglichen Stallknechts und Vorreiters wurde Heinrich von Dannecker am 13. Oktober 1758 in Stuttgart geboren. Der Herzog übernahm 'hn früh in die Militärische Pflanzschule auf der Solitude, die 1775 als Hohe Karlsschule nach Stuttgart verlegt wurde. Dort wurde der junge Dannecker als Bildhauer und Maler aus­gebildet und bereits 1780 vom Herzog als Hofbildhauer au­gestellt. In den Jahren 1787/88 schuf er die beiden berühmten BildwerkeCeres" undBacchus" für die Stuttgarter Residenz. Von Rom zurückgekehrt, wurde er 1790 als Professor an die Hohe Karlsschule berufen. In den folgenden Jahren arbeitete er an Entwürfen sür die Porzellanmanufaktur Ludwigsburg, schuf ..Die Lesbiea". die Grunve . Die Grotten mit Amor". ..Die

Mckelträgerin", die Schillerbüste und ein Selbstbildnis. Am 8. Dezember 1841 ist Heinrich von Dannecker, einer der wichtig­sten, wenn nicht überhaupt der bedeutendste Bildhauer des deut­schen Klassizismus, gestorben, nachdem er durch seine Werke weit über das Schwabenland hinaus bekannt geworden war.

Wilhelm Hauff, am 29. November 1802 in Stuttgart geboren, trat bereits läjährig in das Blaubeurer Seminar ein und über­siedelte 1820 in das Tübinger Stift, um Theologie zu studieren. 1824 nahm er einen Hofmeisterposten im Hause des württem- bergischen Kriegsministers an und brachte bereits ein Jahr später einen Märchenalmanach und bald darauf die SatireDer Rann im Mond" heraus. Im selben Jahr noch folgte sein Roman ..Der Lichtenstein". Im Mai 1826 reiste er nach Paris, Bremen. Berlin und Dresden, um seine Kenntnisse zu erwei- lern, kehrte jedoch, als ihm die Redaktion desMorgenblattes" engeboten wurde, nach Stuttgart zurück. Als Ergebnis der Reise entstanden diePhantasien im Bremer Ratskeller", die Novelle Die Bettlerin vom Pont des Arts", der zweite Teil der Memoiren des Satans" und ein weiterer Märchenalmanach. Bei einein grotzen historischen Roman über den Freiheitskampf der Tiroler kam Wilhelm Hauff über die Vorarbeiten nicht mehr hinaus, denn der junge und so vielversprechende Dichter wurde von einem rasch verlaufenden Nervenfieber gepackt und narb mit nicht ganz 25 Jahren am 18. November 1827. Wilhelm Hauff hat durch die lebendige, natürliche Art seines Erzählens besonders unter der Jugend viel Freunde erworben. Seine Werke sind weit über die Grenzen des Schwabenlandes bekannt und beliebt. Die beiden bekanntesten Lieder Wilhelm Hauffs sind:Morgenrot, Morgenrot" undSteh ich in finstrer Mit­ternacht".

Friedrich Hölderlin, der am 20. März 1770 in Lauffen a. N. geboren wurde, sollte wie sein Großvater Theologe werden und trat deshalb 1788 in das Tübinger Stift ein. Dort befreundete er sich mit Kant, Spinoza, Hegel und Schelling und begann mit seinem RomanHyperion". Schiller vermittelte dem jungen Dichter eine Erzieherstelle bei Frau Charlotte von Kalb auf Waltershausen; von hier zog Hölderlin nach Jena und kam dann als Hauslehrer in die Familie des Bankiers Gontard nach Frankfurt. Seine Liebe zu dessen Frau Susette. die er als Diotima in seinem RomanHypcrion" verherrlicht hat, zwang ihn jedoch nach wenigen Jahren, Frankfurt zu verlassen. Eine Zeitlang arbeitete er in Homburg an seinem DramaEmpedokles". Im Jahre 1801 nahm er in Bordeaux eine Hofmeisterstelle an. Als er 1802 nach Deutschland zurückkehrte, war Diotima gestor­ben. Nun ging es mit der Kraft und Gesundheit Hölderlins ab­wärts, bis eine vollständige geistige Umnachtung eintrat. Aus der Tübinger Irrenanstalt als unheilbar entlassen, lebte der Dichter in einem kleinen Erkerzimmer dem jetzigen Hölderlin- turm in Tübingen, bis er nach fast vierzigjähriger Krank­heit am 7. Juni 1843 von seinem Leiden erlöst wurde. Friedrich Hölderlin fühlte sich der Antike nahe und schöpfte aus ihr sein Werk. Seine gesamte Lyrik hat streng klastisches Versmaß, der RomanHyperion" spielt in Griechenland, dem Land seiner Träume. Mit dieser Begeisterung für die griechi'che Welt hat Hölderlin die größte Liebe zu einem Vaterland und dessen Größe verbunden.

Johannes Kepler wurde am 27. Dezember 1571 in Weilderstadt geboren. Nach dem Besuch der Klostsrschule Adelberg und Maul­bronn kam der junge Kepler 1589 in das Tübinger Stift, wo ihn u. a. der Professor für Mathematik und Astronomie Mickael Maestlin unterrichtete. Kurz vor Abschluß des theologischen Stu­diums wurde er 1594 als Matbematiknrofessür an die Land­schaftsschule nach Graz geschickt. Im Jahre 1600 ging er nach Prag, arbeitete dort bis zum Tod Trcho Braches als besten Assistent und wurde 1801 lästerlicher Mathematiker und Ver­walter des tychonischen Nachlasses. 1612 iiberstcdcttc er o's Pro­fessor an die Landschaftsschule Linz, behi-tt ttdoch sein Aint als kaiserlicher Mathematiker bei. In jener Keil hat er wegen dem Hexenprozetz seiner Mutter zwei Resten nach Württemberg unternommen: in den Jahren 1626 27 hielt er sich in Mm auf. um den Druck seiner Planetenbercchuungen, der Nudolpbinischen Tafeln, zu überwachen. 1628 verlegte er seinen Wohnsitz nach Sagan in Schlesien. Auf einer Reise, die er von Sagan aus unternahm, starb Johannes Ksvler am 16. November 1630 in Regensburg. Kepler, der unbestritten größte Astronom, hat durch seine Gesetze der Planctenbeweauna Umwälzendes geleistet. Seicht minder bedeutend ist seine Stellung in der Geschichte der Physik (Optik und Mechanik), der Mathematik und der Philo­sophie. Auch seine Bemühungen um eine deutsche »'athematstche Fachsprache sind besonders zu erwäbnen. Kepler har sein Denstch- ium in der schweren Zeit des dreststojähriaen Krieges bei jeder Gelegenheit bekannt und danach gehandelt.

Friedrich List, geboren am 6. August 1789 in Reutlingen, wurde schon als Achtundzwanzigjähriger als Professor für Siaats- verwaltungspraxis an die Universität Tübingen berufen. 1819 gründete er denDeutschen Handels- und Gewerbeverein", der für die Aufhebung der innerdeutschen Zollgrenzen und Errich­tung eines grotzdeutschen Schutzzollsystems gegenüber den äußer- deutschen Staaten kämpfte. Als Abgeordneter Reutlingens in

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«26. Fortsetzung.)

Ein Glück, daß er nicht hörte, was Witte eben sagte. ^Unerhörte Schweinerei!" Es war die sanfteste Kenn­zeichnung, die der Major im Augenblick für diesen Ritt Schneitts fand. Er stand mit Oehme in der Mitte der Steilwand nnd hatte die Genugtuung, zu sehen, wie Schneitt sich abqnälen mußte, um herauszuk-ommen.

Auf Sem Flügel erschien jetzt die Gestalt stvieder und machte sich wahrhaftig daran, zu ihm herüberzugelangen. Borsicht, Vorsicht! -achte Schneitt, als der Fremde ins Gleiten kam. Aber der Kerl war anscheinend ein Seil­tänzer, denn er balancierte dabei die Arme benützend, sich im Gleichgewicht zu halten. Schon ans zwanzig Meter Weite hörte er ihn schreien:Haben Sie nach uns ge­sucht?"

Nein!" brüllte Schneitt zurück.Ich habe eher an­genommen, Sie nach uns!"

Wir mußten notlanden", rief der andere, immer näher kommend.

Und wir wurden weggeschwemmt!" antwortete nun Schneitt.Sind Sie der Pilot?"

Der Pilot hat vermutlich einen Schädelbruch, sagt Dok­tor Deroy. Deroy selbst ist die linke Achsel ans dem Ge­lenk. Mit der Rechten verarztet er die anderen."

Noch mehr?" fragte Schneitt.

Ein junger Italiener noch, mit einer Bauchverletzung, und eine Dame, eigentlich zwei Damen, eine alte und eine !«nge, die beide wenig abbekommen haben. Der Funker hat viel Blut verloren und fällt von einer Ohnmacht in »te andere. Ich glaube, er ist am schlimmsten von allen »aranR

Immer der, den man am'nötigsten braucht! dachte Schneitt und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Der Schnee war hier wieder verdammt körnig und eine Mette solche Rutschfahrt, wie er sie soeben hinter sich »atte, war wenig verlockend. Langsam, langsam, lang­sam, ermahnte er sich ein über das andere Mal, sah zu­

rück und gewahrte, wie Witte nnd Oehme den Hang jetzt in schrägem Abstieg zu überwinden suchten.

Endlich tauchte der blaue Flügel knapp vor Schneitt ans. Unwillkürlich suchte er nach dem anderen nnd ent­deckte weit unterhalb ein vollkommen verbeultes Etwas, das aus dem Schnee ragte. Er empfand große Hoch­achtung für die In 4789, dem außer diesem äbgesplitter- ten Flügel hatte sie viel weniger Schaden davongetragen als er dachte.

Der Herr, der ihm als erster entgegentrat, trug den linken Arm in einer Schlinge, die anscheinend aus einer Serviette gemacht war, und stellte sich mit einer kaum angedeuteten Verneigung als Dr. Deroy vor. Außer dem verbundenen Arm hatte er noch eine mächtige Schramme über dem einen Auge und vom linken Ohr noch dem Halse herab lief eine verharschte Blntspur.

Ein Stöhnen, das ans der Kabine drang, ließ Schneitt einen Blick ins Innere tun. Das wächserne Gesicht mit dem schwarzen Haar darüber mochte dem jungen Italie­ner gehören. Das andere, das einen dicken Verband über der Stirne trug, dem Piloten. Er war nicht bei Bewußt­sein, aber Deroy sagte, daß eine unmittelbare Lebens­gefahr nicht bestehe. Nur bei dem Funker, der innere Verletzungen davongetragen hatte. Es sei furchtbar nie- devdrückend, untätig verweilen zu müssen und nicht so helfen zn können, wie es nötig wäre. Die Damen hätten sich noch am tapfersten gehalten.

Schneitt konnte ihm zwar nicht recht geben, weil das Häufchen Elend, das da in der Kabine kauerte, so gar nicht den Eindruck von Tapferkeit machte. Aber das graue Haar stiyimte ihn nachsichtig. Dafür schien das junge Mädchen mit dem schmalen klugen Gesicht, aus dem ihm ein paar dunkelblaue Augen ansahen, eine Ausnahme ihres Geschlechts zu sein. Sie half Deroy, den Verban­des Piloten erneuern, nnd richtete, als dies geschehen war, die Frage an ihn, ob er nicht etwas zu sich nehmen wolle.

Er war ehrlich verblüfft über solche Hausfranlichkeit in dieser Lage und meinte, ob sie denn zaubern könne? Gern gab er sich aber geschlagen, als sie aus einem kleinen Koffer ein belegtes Brot und eine Orange nahm und, während er das Brot, die Orange für ihn schälte. Ihre Frage, wo man sich eigentlich befände, brachte ihn in Ver­legenheit. Er mußte eingestehen, daß er keine Ahnung hatte.

Ich dachte, Sie seien uns zu Hilfe geschickt", sagte sic nnd erschien ihm etwas bedrückt, als sie hörte, daß man selbst ans Hilfe angewiesen sei.

Mir erschienen Sie trotzdem als Engel", sagte sie tapfer nnd lächelte, als er bedauerte, dieses Prädikat nur mit großer Einschränkung in Anspruch nehmen zu können.

Deroy wollte wissen, wo er seine Kameraden gelassen habe, denn so viel er beobachtet hätte, seien sie doch zu mehreren gewesen.

Zu dreien", klärte der Leutnant ans.Major Witte, ein Oberleutnant und ich."

Und Sie kommen ans'gerechnet durch einen Zufall hierher?" meinte Deroy ungläubig nnd schüttelte den Kopf, als Schneitt ihm den Hergang kurz erzählte.

Der junge Mann, der Schneitt entgegengegangen war, meinte, solche Geschehnisse gäbe es zuweilen. Er selber sei Torwart eines Nürnberger Fntzballvereins, der in Rom gegen Italien anzutreten habe. Einer Besorgung wegen hätte er in München den Schnellzug versäumt und, um den Zeitverlust wieder hereinzubringen, das Flug­zeug benützt, was ihm jetzt Mm Verhängnis geworden wäre. Nim müßte sich die Mannschaft eben ohne ihn behelfen, denn so schnell würde man ja von hier nicht wegkommen.

Kaum", erwiderte Schneitt und sah nach dem Him­mel, der ihm Sorge bereitete. Weiß der Kuckuck, wie lange diese fahle Sonne noch herhielt. Ein gespensterhafteS Grau kam bereits von allen Seiten herangekrochen und über den Grat hinweg zogen sich zerrissene Wolkenballen. Wenn der Sturm einsetze und den Schnee vor sich her» trieb, wurde es kritisch.

Oben auf dem.Grat schien der Teufel bereits loS zu sein, denn es war zuweilen ein Pfauchen und Pfeifen z« vernehmen, das jählings in ein Heulen überging und sich anhörte wie der Lärm einer beginnenden Schlacht.

Wenn nur erst Witte und Oehme hier wären, dann konnte der Tanz seinetwegen schon losgehen. Die .Kabine bot immerhin genügend Schutz

Die Funkverbindung ist wohl unterbrochen?" fragte er, weil es ihm plötzlich einfiel, daß das am ehesten Ret­tung bedeuten könnte.

Deroy meinte, er wisse es nicht. Vom Funken keine Ahnung. Und die einzige Persönlichkeit, die in Betracht käme, sei ja nicht in der Lage dazu, stehen sich gewiß auch ans das Funken, Herr L sagte er.

Schneitt meinte, daß er es wohl zur Not könne.

Zur Not kann ich es auch"

Dame nnd stellte sich zu seiner des Kimstfliegers Rolf Seit-