2. S«itc Nr. 19

Nagoldec Tagblatt «Der Gesellschafter

Der italienische WehrmachtsSerkcht

23 feindliche Flugzeuge in Libyen vernichtet

DRV Rom, 12. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vvm Dienstag hat folgenden Wortlaut:

In der Syrte besonders lebhafte Tätigkeit der Luftwaffe. I« wiederholten Aktionen, deren Wirksamkeit festgestellt wurde, griffen italienische Kampfflugzeuge und deutsche Bomber- und Ztukaverbände vorgeschobene Flugplätze sowie Truppen- und Kraftwagenansammlungen an.. 18 Flugzeuge wurden imLus t- kampf sieben von italienischen und elf von deutschen Jä­gern abgeschossen. 1 von der Bodenwehr zum Absturz ge­bracht und weitere vier am Boden in Brand geworfen. Vier unserer Jagdflugzeuge sind nicht zu ihrem Stützpunkt zurück­gekehrt. In Fessan wurden feindliche zahlenmäßig überlegene Streitkräfte zum Rückzug gezwungen. Die vorgesehene Umgrup­pierung unserer Garnisonen im südlibyschen Gebiet geht weiter.

In Tunesien stiegen von Panzerwagen unterstützte Vor­stöße des Feindes auf die Verteidigung unserer vorgeschobenen Posten. Oertliche Gefechte sind im Gang. Die dentfche Luft­waffe bombardierte einen algerischen Flugplatz, zahlreiche am Boden abgestellte Flugzeuge wurden schwer beschädigt und ein Munitionslager getroffen. Außerdem erhielt ein Handelsdam­pfer im Hafen von Bougie Bombentreffer. Im Verlauf leb­hafter Luftkämpfe wurden fünf feindliche Flugzeuge abge- ichossen.

Am gestrigen Nachmittag unternahm der Feind einen Ein­flug aus Neapel und Umgebung. Die Schäden sind unbedeu­tend. Beim Zusammensturz einiger Wohnhäuser erlitt die Be- völkerung einige Verluste. Bisher wurden 23 Tote und 63 Ver­letzte festgestellt. Von den acht mehrmotorigen Flugzeugen, dir »n der Aktion teilnahmen, wurden vier vernichtet; eins von der Luftabwehr und drei von sofort aufgestiegenen Jägern Bo» den Flugzeugen stürzten zwei in der Provinz Salerno in der Nähe der Ortschaft Acerno und Lalvanico S. Cripriano «in» bei Lioni (Provinz Avellino) und das vierte zw-scheu den Inseln Jskia und Procida ins Meer. Einige der Besät zvngsmitglieder kamen ums Leben, andere wurden gesangen­genommen.

erfolgreich vor und verkürzten durch das Abschneiden des Keiles die deutsche Hauptkampflinie erheblich.

Besonders erbittert wird Tag für Tag um Welikije Lukr gekämpft. Mit aller Gewalt wollen sich die Bolschewisten in den Besitz dieses Stützpunktes setzen. An dem ungebrochenen Wider­stand der Besatzung scheiterten aber auch die erneuten starten Angriffe der Sowjets, die hier in zwei Tagen acht Panzer ein- büßten, ohne sich durchsetzen zu können. Ebensowenig hatte der Einsatz frischer Truppen Erfolg gehabt, die der Feind von ande­ren Frontabschnitten abzog. Gine wieder aufgefüllte sowjetische Panzerbrigade war bereits innerhalb von drei Tagen bis auf sechs Panzer aufgerieben worden. Auch die Luftwaffe half den Verteidigern von Welikije Luki. Kampf- und Sturzkampfflug­zeuge hielten die feindliche Artillerie nieder und griffen Bereit­stellungen wirksam mit Bomben an.

Südöstlich des Ilmensees hatten unsere Truppen ebenfalls Lei der Abwehr der wieder verstärkten Angriffe des Feindes hart zu kämpfen. Wohl gelang es den Bolschewisten vorüber­gehend, durch das Zusammenwirken schwerer Artillerie und zahl­reicher Panzer einen örtlichen Einbruch zu erzielen, doch wurde die Lücke im sofortigen Gegenstoß geschlossen. Als die Sowjets bei Einbruch der Dunkelheit ihre Angriffe einstellten, waren zu den Trümmern von rund 480 vernichteten Panzern des Feindes, die schon im Kampfgelände liegen, noch weitere 24 Wracks hin­zugekommen. . ,

Im Gegensatz zum Jlmenseegebiet herrschte an der Lenin- grader Front Ruhe. Lediglich ein Stoßtrupp der Waffen-^ führte einen überraschenden Vorstoß gegen feindliche Stellungen, rollte das angegriffene Erabensystem auf und sprengte mehrere Bunker und Kampfstände.

Mil dem Eichenlaub ausgezeichnet

DNB Berlin, 12. Januar. Der Führer hat drei bewährten Fliegern das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, und zwar: Als 172. Soldaten der deutschen Wehrmacht dem Oberleutnant Heinz Frank, Staffelkapitän in einem Schlachtgeschwader; als 173. Soldaten der deutschen Wehrmacht dem Major Dr. Ernst Kupfer, Eruppenkommandeur in einem Sturzkampfgeschwader; als 174. Soldaten der deutschen Wehr­macht dem Hauptmann Bruno Dilley, Kommandeur in einem Stvrzkampsgeschwader.

Den mit der hohen Tapferkeitsauszeichnung beliehenen Offi­zieren wurde folgendes Schreiben des Führers übersandt:

In dankbarer Würdigung Jhrers heldenhaften Einsatzes im Kampf um die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

gez. Adolf Hitler."

Neue Ritterkreuzträger

(DNB) Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant Johannes Morawietz, Kompanie- führer in einem Jäger-Regiment.

Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Dietrich, Batteriechef in einem Flak-Regiment.

London pessimistisch

Beklemmungen nach der Vernichtung des Tankergeleitzuges DNB Berlin» 12. Jan. Die Engländer reagieren auf die deutsche Sondermeldung von der Vernichtung des Tanker-Eeleit- zuges ausgesprochen nervös. Zu irgendeiner Stellungnahme haben sie sich noch nicht verstehen können. Nach einem Bericht des Londoner Korrespondenten der schwedischen ZeitungAfton- bladet", den das Blatt unter der BalkenüberschriftDie Be­kämpfung der ll-Boote noch immer wirkungslos" veröffent­licht, ist die Stimmung in England sehr pessimi­stisch.Daily'Mail" stellt warnend fest, es bestehe die Tat­sache, daß Deutschland die ll-Boote schneller baue als die Achsenfeinde sie versenken könnten. Es sei die große Frage, ob sich die Demokratien klar seien über die große Gefahr, in der sie schwebten, und ob die Schritte und Maßnahmen zur Be­kämpfung der ll-Boote ausreichend seien.Daily Expreß" for­derte, daß die Demokratien Schiff« bauen müßten, die schnell genug seien, um den U-Boot-Angriffen zu entkommen. Die pposition in englischen Kreisen gegen den Vau von kleineren schnelleren Handelsschiffen müsse beseitigt werden, ie englische Besorgnis über die U-Boot-Gefahr kommt auch "ark in einem Angriff derDaily Mail" gegen das vor ionaten nach dem Besuch des Generals Smuts gebildete -Boot-Komjt.ee des Kriegskabinetts Nach einer Londoner Eigenmeldung einer söd- Zeitung stellt dieDaily Mail" fest, daß das Prob- ot-Bekämpfung noch immer nicht befriedigend ge> daß keine Vertreter der Luftwaffe, "stenabwehr in dem Anti-U-Boot- sehr Wesentliches unterlasse«

Das Eichenlaub für Kapitänleutnant Guggenberger

den besten U-Boot-Kommandanten im Mittelmeer-Kampfraum. Sein Name wurde erstmals in der ganzen Welt bekannt, als er bei stärkster feindlicher Abwehr den FlugzeugträgerAre Royal" versenkte. Kapitänleutnant Friedrich Guggenberger ist im Ludwigsburg beheimatet.

(PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Schwarz. Sch.. Z.)

Reuen Grund zum Pessimismus finden die Engländer auch in Pressemineilungen, daß dieVerstärkung" wie es in eng­lischen Berichten heißt der ll-Boot-Kriegführung die Ernäh­rungslage Großbritanniens erschwere. Lord Woolton habe mit* geteilt, daß die Zuteilungen herabgesetzt werden müßten. So merken die ^s'lbswohner an ibrem empfindlichsten Organ, daß die ' ' "-'-'-r m '-t nack"»'-t.

Natkonalchlnas Derteidigungsmnßnahmen

DNB Nanking, 12. Jan. (O a d.) Durch die im Anschluß an Nationalchinas Eintritt in den Krieg Eroßostasiens geschaffene Organisation eines Obersten Verteidigungsaus- schusses hat die nationale Regierung die Verieidigungsmaß- »ahmen zur Durchführung des gegenwärtigen Krieges abge­schlossen.

Gleichzeitig mit dem Ausbruch des großosi»f.a.ischen Krieges beschloß die Nanking-Regierung, die Verteidigung sowohl als auch die Aufrechterhaltung des Friedens und der Ordnung in den unter ihrer Kontrolle stehenden Gebieten durch eine Armee von 300 000 Mann aufrechtzuerhaltcu. Gleich;-.!»:, tralen Ver­ordnungen zur Neuorganisierung der Bert n.'. rarmre Nan­kings in Kraft.

Zum Zwecke der Modernisierung der Wehrmacht kaufte die Nanking-Regierung große Mengen an Waffen, um die Kampf­stärke zu erhöhen. Im Oktober wurde eine total« Reform des Militärwesens durch die Nanking-Regierung durchgeführt mit dem Ziel, alle Streitkräfte auf Kriegsbasis zu bringen. Als Ergebnis dieser Reform wurde der Befehl über die Arme« und die Flotte dem Militärrat unterstellt, wodurch der Be­fehlsbereich des Chefs des Militärrates verstärkt wurde, da die militärische Verwaltung und die militärischen Befehlsstellen nun in einer Hand vereinigt wurden. Die Flotte der Nanking- Regierung wurde durch mehr als 25 Kanonenboote, Spezial- Kanonenboote, Bewachungsschiffe und andere Kriegsschiffe er­weitert und wird durch ein Kriegsschiffsbau-Programm, das im vergangenen Jahr begonnen wurde, noch weiter vergrößert werden.

Eine Rakete, die nicht losgegangen ist«

Zu» Unterzeichnung der Verträge zwischen England, den USA. und Tschungking-China

D.RV Tokio, 12. Jan. (Oad.) In gut unterrichteten Krei­sen Japans erklärt man, daß die Veröffentlichung der Unter­zeichnung von Verträgen zwischen den USA., England und der Tschuiigking-Regierung zur Abschaffung der exterritorialen Rechte als . eineRakete", die nicht losgegangen ist, angesehen werden muß. Es handle sich hierbei um eine Maßnahme, die die Alliierten durchgeführt haben, um sich nach außen hin den Anschein der Großherzigkeit zu geben, nachdem die Japaner die Souveränität und Unabhängigkeit der N rnking-Regierung an­erkannt und auf die Sonderrechte und Konzessionen verzichtet hatten. Das Vorgehen der Anglo-Amerikaner sei nur eine leere Gest«, da die Konzessionen sich bereits in asiatischen Händen befinden. Die Anglo-Amerikaner hätten sich für die Unterzeichnung der Verträge mit Tschungking-China gerade die­sen Zeitpunkt ausgewählt, weil sie der Tschungking-Regierung gewissermaßen einen schwachen Trost dafür zukommen lasten mußten, daß die Nachschubwege von den japanischen Streit- kräften stark bedroht sind und daher nicht genügend Material herangeschafft werden kann.

Roosevelt stellt Niederlagen im SWvazifik

Ein Flugzeugträger, drei Kreuzer und sieben Zerstörer als verloren bezeichnet

DRV Stockholm, 12. Januar. Am Montag gab das USA.- Marineministerium amtlich bekannt. Es gingen verloren: Der FlugzeugträgerHörnet", der von USA.-Schiffen versenkt wurde (!), nachdem er am 26. Oktober 1042 in der Schlacht von Santa Cruz beschädigt wurde, so daß seine Bergung nicht mehr möglich war; die leichten KreuzerJuneau" undAt­lanta" und die ZerstörerCushing",Preston",Venham", Walke",Monssen",Laffey" und Barton", die am 13. und 18. November in der Schlacht von Guadalcanar durch feindliche Einwirkung gesunken sind. Der KreuzerNorthampton" ist in der Nacht zum 1. Dezember bei einem Gefecht nördlich von Guadalcanar durch feindliche Einwirkung gesunken!

Dieses Teilgeständnis Roosevelts denn um ein solches kann es sich nur handeln ist ein Beweis für die Schwere der Niederlage, die die nordamerikanische Kriegsflotte bei ihren vergeblichen Bemühungen, ihre Stützpunkte im Südwestpazifik vor dem Zugriff der Japaner zu entziehen bzw. sie zurückzuer­obern, erlitten hat. Bezeichnend dabei ist nur, daß die Roose- veltsche Agitation während der großen Seeschlachten in diesen Gewässern sich förmlich in Siegesmeldungen überschlug und so das amerikanische Volk glauben machen wollte, die japanische Flotte sei so gut wie vernichtet und die Seestreitkräfte der USA. völlig Herr der Lage. Dieses Teilgcständnis jedoch wird dem amerikanischen Volk die Augen darüber öffnen, daß in Wahrheit die japanische Flotte die Wasser des Pazifik beherrscht und die USA.-Äestreitkräfte überall da vernichtend schlägt, wo sie. sie antrifft.

Für Roosevelts Krieg

DNB Stockholm, 11. Januar. Roosevelt legte dem Kongreß, wie aus Washington gemeldet wird, das Kriegsbudget für das Rechnungsjahr 1943, das am 1. Juli beginnt, über 100 Mil­liarden Dollar vor. Gegenüber dem laufenden Rechnungsjahr ergibt sich eine Steigerung von rund 30 Prozent.

Neuyorker Pressemeldungen besagen, daß Roosevelts neuer Kriegshaushaltsplan eine Belastung von 819 Dollar für jeden Marin, jede Frau und jedes Kind, die in den Vereinigten Staaten leben, mit sich bringe. Wenn man diesen Betrag vom laufenden Einkommen bezahlen wollte, würden 78 Prozent des Nationalen Einkommens verschlungen werden.

Mittwoch, den 13. Funuae rütä

3V Kriegsschiffe und 184 Handelsschiffe

Seit Kriegsbzginn von italienischen U-Booten vernichtet DNB Rom, 12. Jan. Die italienische U-Boot-Waffe versenkte s-it Kriegsbeginn 30 feindliche Kriegsschiffe mit zusammen >10 000 Tonnen und 184 Handelsschiffe mit rund 200 000 BRT. Außerdem schossen italienische ll-Boote 12 feindliche Flugzeuge . b. Bei diesen 184 Schiffseinheiten handelt es sich nur um mit Sicherheit festgestellte Versenkungen. Nicht inbegriffen sind die ielen torpedierten und schwer beschädigten Einheiten, io daß : ie italienische U-Boot-Maffe tatsächlich dem Feind noch we'.t höhere als die oben genannte,, Verluste zugMgt hat.

Bi« zu 13 gleichzeitig angreisende deutsche U-Boot« Madrid, 12. Jan. Wie stark die deutsche ll-Bootwaffe im Atlantik geworden ist, geht aus eine,,, Bericht des Londoner Korrespondenten derNeuyork Times" hervor, der erklärt, daß ein großer Eeleitzug, besten Rest« Anfang Dezember in Eng­land angekomme« sind, auf dem Weg« aus den USA. nicht weniger als 38 U-Bootangriffe zu bestehen hatte. Die Bsgleit- einheiten entdeckten an manchen Tagen dis zu 13 gleichzeitig angreisend« deutsche U-Boote, welche immer wieder ihre Tor­pedos auf die Frachter jagten. -

Skandal um Roofrvelt-Botschafter Flynn DRV Genf, 12. Januar. Wie gemeldet, hat Präsident Roche­nelt Ende der vergangenen Woche den bisherigen Vorsitzenden des Nationalausschusses der Demokratischen Partei in USA , Edward Flynn, zu seinem persönlichen Vertreter in Australien ernannt und ihm hierzu den Rang eines Botschafters verliehen.

Aus Meldungen sowohl britischer als auch amerikanischer Quelle geht nunmehr hervor, daß sich die Ernennung Flynns inzwischen zu einem öffentlichen Skandal entwickelt hat, der auf die innere Korruptheit der Regierung Roosevelts ein bezeich­nendes Schlaglicht wirft. Die LondonerTimes" erinnert in diese», Zusammenhang daran, daß gegen Flynn die Ve'chul- digung erhoben wurde, Materialien und Arbeitskräfte der Stadt Neuyork für die Verschönerung seines Privatbesitzes verwendet und erst bezahlt zu haben, nachdem er deswegen unter öffent­liche Anklage gestellt worden war.

Die Leitartikler der amerikanischen Presse gebe» bei der Er­örterung dieser Affäre unun,munde» zu, daß Roosevelt in der Person von Flynn einen notorischen Schieber zum Bot­schafter der USA. ernannte, eine Tatsache, die für die Regie­rungs- und Personalpolitik des Präsidenten der USA. durch ins als typisch angesehen werden muß.

Franzosen als Snielball amerikanischer Willkür

Bemerkenswerte Aussagen eines französischen Hauptmanns, der zu de» deutschen Truppen in Tunesien LSerlies Von Kriegsberichter Hans-Georg Schnitzer DRV Tunesien, 12. Januar. (PK.) Das Schicksal der Fran­zosen, die in Nordafrika von Verrätern und Wortbrüchigen in die Hände der Amerikaner gespielt wurden, gehört wohl zu den traurigsten Kapiteln dieses Krieges um die Freiheit Europas.

Wieder steht ein französischer Offizier vor uns. der keinen anderen Ausweg aus seinen Gewissenskonflikten sand, als die Flucht aus den Reihen der Truppen, die Briten und Amerikaner zwingen, gegen die Verteidiger ihres Erdteils zu kämpfen.

Von den anderen.Gefangenen unterscheidet den Hauptmann L. R. vor allem die Tatsache, daß er in diesem Krieg schon einmal in deutscher Gefangenschaft war. 2m Juni 1940 an der Marne in unsere Hände gefallen, verbrachte er sechs Monate in Deutschland, wurde dann jedoch aus Gesundheitsgründen ent­lassen. Die Vichy-Regierung setzte rhn als Kommissar für Ein­geborenenangelegenheiten eine halb militärische, halb zivile Kontrolleurstellung in Marokko ein. Eineinhalb- Jahre lang glaubte er dem Krieg entronnen zu sein. Als Briten und Ameri­kaner sich anschickten, als Ersatz für ihre Landverluste in Ost­asien das französische Kolonialreich zu vereinnahmen, eilte er zu den Fahnen Pötains. um die Landung der Eindringlinge ver­hindern zu helfen. Dabei hatte sein Bataillon hohe Verluste. Allein acht Offiziere besiegelten ihre Treue zu Europa mit dem Tode. Nach der Niederwerfung des französischen Widerstandes gingen die Amerikaner sofort daran, die Truppen, die eben noch gegen sie gekämpft hatten, mit Hilfe der französischen Ver­räterclique zum Marsch Richtung Tunesien zu zwingen.

Ursprünglich wurde ihnen versprochen, sie sollten erst in drei Monaten eingesetzt werden. Dann schien man jedoch verhindern zu wollen, daß sich die angeschlagenen Einheiten allzu stark er­holten. Man konnte ja nicht wissen, ob sie bei passender Ge­legenheit die Waffen wieder gegen die Eindringlinge gebrauchen würden. Und das mag wohl auck der Grund dafür gewesen sein, daß man die Kampfgruppe sehr schlecht ausrüstete. Ohne jeg­liche Nachrichtenmittel schickte man sie an die Front. Für jedes Maschinengewehr erhielten sie nur 250 Schuß, für jede Kom­panie lediglich einen einzigen Lastkraftwagen. Und als sie dann zum Kampf antraten, unterließ man sogar ihnen die versprochene Ärtillerieunterstlltzung zu geben.

Wie 1940, so betrachten die Engländer auch heute noch di« Franzosen, wo sie sie noch verführen können, lediglich als ^Kanonenfutter. Hauptmann L. spricht mit ungeheurer Erbit­terung über die Amerikaner, diein Marokko Brücken bewachen und die schlecht ausgerüsteten Franzosen an die Front schicken, während sie zuerst versprochen hatten, sie erst nach drei Monaten einzusetzen. Ich habe 1940 als Gefangener sehr unter dem Zu­sammenbruch Frankreichs gelitten, aber heute ist die deutsche Gefangenschaft mir lieber als die amerikanische Freiheit."

Uebersall amerikanischer Bomber aus japanisches Lazarettschiff DRV Sihonan,jl2. Jan. (Oad.) Die japanischen Behörden gaben bekannt, dch das japanische LazarettschiffArabia Maru", das den Bestimmungen entsprechend an den Bordwänden das Rote Kreuz trug, am 4. Januar von drei amerikanischenCon- solidated-Vombern im Hafen von Rangun mit Bomben be­legt wurde. Di« Witterung war günstig, so daß die Sicht durch­aus gut war. Ein unbekanntes Schiff befand sich ungefähr 400 Meter an der Backbordseite derArabia Maru" vor Anker. Alle Bomben, die vom Feind abgeworfen wurden, fielen jedoch innerhalb zehn Metern von dem Lazarettschiff nieder ein deutliches Zeichen dafür, daß die feindlichen Flugzeuge das Schiff absichtlich angriffen. Am 10. Januar hat weiterhin ein amerikanisches U-Voot das japanische LazarettschiffHarbin Maru" in der Südchinesischen See angegriffen 'nd versenkt

Thronrede im schwedischen Reichstag DRV Stockholm, 12. Jan. König Gustaf eröffnete am Diens­tag mittag im Schloß zu Stockholm den neuen schwedischen Reichstag. In seiner Thronrede ermahnte der König das schwe­dische Volk zur Wahrung strikter Neutralität in Wort und Schrift. Besonders wie» er darauf hin, daß trotz der Weltkrise die politische Lage Schwedens im vergangenen Jahr unverän­dert geblieben sei, es bestanden jedoch nach wie vor Gefahren für Schweden, weshalb di« militärische Bereitfchait des La» de« erhöht worden siet