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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Mittwoch, den >3. Januar 1813
der württembergischen Kammer setzte sich List für eine totale Neuordnung der gesamten Verfassung, der Verwaltung und der Finanzen ein, mugte jedoch, als die Reaktion wieder ans Ruder gelangte, nach Amerika auswandern. Von dort kehrte er 1831 als Konsul der Vereinigten Staaten nach Deutschlunv zurüd. In Leipzig und später an allen deutschen Höfen wollte er ein innerdeutsches Verkehrssystem schaffen und verankaßte die Gründung des „Deutschen Zollverein". In seinem Hauptwerk, dem „Rationalen System der politischen Oekonomie". wird List zum Begründer einer politischen Wirtschaftswissenschaft. Friedrich List hatte erkannt, daß alles wirtschaftliche Tun und Handeln inner- lialb eines völkischen Gemeinwesens ans die Macht und Unabhängigkeit der Nation ausgerichtet sein mutz, da der Einzelne nur Teil der Nation ist. Er kämpfte als erster Deutscher gegen die klassische englische Nationalökonomie und forderte eine deutsche Volkswirtschaft durch ein einheitliches deutsches Zollgebiet und den Bau eines deutschen Eisenbahnnetzes. Mit all diesen Plänen war er seiner Zeit um hundert Jahre voraus und wurde deshalb aufs heftigste angegriffen und verfolgt. Aus Leid über sein scheinbar verlorenes Leben ging er am 30. November 1846 in Kufstein ireiwillia in den Tod.
Jnstinus Kerner, geboren am 18. September 1786 in Ludwigs- burg, hat sich als Erster für den Bestand der Ruine Weibertrcu eingesetzt. Kerner war Oberamtsarzt in Welzheim und Gaildorf, kam im Januar 1819 nach Weinsberg. 182!! bezog er das heutige Kernerhaus, das fortan Zeuge seines Schaffens als Dichter, als Arzt und als Deuter übersinnlicher Phänomene werden sollte. Die einzigartige Freundschaft, die Kerner zu üben wusste, machte das Haus zu einem Mittelpunkt sog. Spätromantik. Lenau, Tieck, Matthisson, die Schwaben: Uhland, Schwab, Strautz, Pfizer usw., Dichter, Denker und Forscher aus aller Welt waren hier zu Gaste, sahen Kerners einzigartige Persönlichkeit und fühlten sich durch den Umgang mit ihm geadelt. Der Besuch war besonders stark, als Kerner Friederike Hausse aus Prevorst, die „Seherin", ins Haus nahm und ihre Geschichte aufschrieb. Die Aeolsharfen auf der Burgruine, die Lenau besang, stammen von Kerner. Er starb am 21. Februar 1862 in Weinsberg und liegt hier begraben
„Preisend 'mit viel schönen Neben ihrer Länder Wert und Zahl, satzen viele deutsche Fürsten einst zu Worms im Kaiser- saal . . ." Dieses Lied Kerners gehört sicher zu den beliebtesten in Württemberg. lFonmtzuug folgt).
Vüvttembev»
Mit dem Eichenlaub ausgezeichnet
(DNB) Der Führer verlieh, wie bereits gemeldet, an Oberleutnant d. R. Fritz Fesfmann, Kompaniechef in einem Kradschiitzcn-Bataillon, als 170. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Am 27. Oktober 1941 erhielt der damalige Leutnant d. R. Fessmann als Zugführer in einer Panzer-Aufklärungs-Abtei- lung das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für eine ungewöhnlich kühne, mit größtem Schneid durch geführte Waffentat. Er hatte damals als Führer eines Spähtrupps im Rücken des Gegners die für den feindlichenNachschubverkeyr sehr wichtige Bahnstrecke von Kiew nach Kursk gesprengt.
Auch im weiteren Verlauf des Ostfeldzuges hat sich der tapfere Offizier immer wieder als entschlossener, wagemutiger Führer seiner Kradschützen bewährt. Besonders aber zeichnen er .sich neuerdings im Verlauf der schwere,, Abmehrkämpfe zwD schen Don und Wolga aus. 2n selbständigem Handeln stietz er mit seiner Kompanie gegen die massiert „„greifenden Bolschewisten vor, wobei er ihnen erhebliche Verluste zufügte und den Gegner derartig beschäftigte, datz inzwischen eine neue Abwehrfront aufgebaut werde,, konnte. Damit hat Oberleutnant Fessmann, der bei diesen Kämpfen verwundet wurde, entscheidend dazu beigetragen, datz der Angriff der Sowjets anfgefangei, und ein wichtiger Brückenkopf gehalten wurde.
Oberleuinant d R.. Fritz Fessmann wurde am 25 Dezember 1913 als Sohn des Fabrikbesitzers F in Urbach (Württemberg) geboren. Seit 1933 gehörte er der SA-Staudarle 5 an. Im Zivilberuf ist er kaufmännischer Angestellter in Bamberg, wo er auch beheimatet ist. Seine berufliche Ausbildung führte ihn nach Indien, Japan und den USA. Als Freiwilliger diente e, bei der Aufklärungs-Abteilung 7. in der er 1910 Leutnant d. R. wurde. 1911 wordener zum Oberleutnant d. R. befördert und 1942 zum Kompaniechef in einen, Kradichützen-Bataillon ernannt. ^
In seelischer Bedrängnis
Stuttgart. Wegen versuchten Totschlags wurde die 29 Iah: c alte Elle S. aus Oberetzlingcn von der Strafkammer SLnttgari unter Zubilligung des Strafmilderungsgrundes erheblich verminderter Zurechnungsfähigkeit bei Begehung der Tat zu zw., Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte halte im November v. I. in Stuttgart, wo sie als Arbeiterin beschäftig, war, in einem Schwermutsanfall versucht, sich und ihr 1>( Iah:: altes uneheliches Kind, dessen Vater im Februar tödlich verunglückt war, mit Leuchtgas zu vergifte». Die Tat wurde jedom noch rechtzeitig entdeckt, so das; Mutter und Kind gerettet werden konnten.
usg Ludwigsburg. (Todesfall.) J„, 60. Lebensjahr verschied in Ludwigsburg der Leiter des dortigen Arbeitsamtes. Obergemcinschaftsleiter der NSDAP, und Ratsherr Pg. Martin Krösch. Damit beschloß der Tod das reiche Lebe» eines treuen Gefolgsmannes des Führers, der zuletzt Ortsgruppe,ileitcr dem Ortsgruppe Lerchenholz war, sich schon im Jahr 1919 als Leite, und Führer des Völkischen Schutz- und Trutzbundcs in Ballenstedt im Harz bewährte und mit. der Mitgliedsnummer 13 760 zu den ältesten Vorkämpfern der nationalsozialistischen Bewegung unseres Gaues zählte.
Bietigheim. (Rascher Tod.) Aus der Straße wurde Friseurmeister Josef Maurer von einem Schlaganfall betroffen, de, leinen Tod herbeifllhrte.
Merklingen, Kr. Ulm. (Siebenjähriger Junge verbrannt.) Eine ans dem Rheinland zugereiste Frau ließ ihre beiden Kinder allein im Zimmer zurück. Bei Einbruch der Dunkelheit wollte nun der siebenjährige Jung - eine Kerze anstecken, wobei das Bett in Brand geriet. Auf die Hilferufe der beiden eingeschlossenen Kinder eilten Nachbarn herbei und schlugen die Türe ein. Der Knabe hatte aber bereits so schwere Brandwunden erlitten, denen er nach kurzer Zeit im Krankenhaus Ulm erlag. Das zweite Kind, ein Mädchen, blieb unversehrt.
Frsikmrg. (Tödlicher Jagdunsall.) J»n Gemeindcwatd von Erießhcin, (Kreis Staufen) ereignete sich ein folgenschwerer Jngdunsall. Der an der Jagd beteiligte August Stork kan, im Gehölz vermutlich zu Fall: dabei entlud sich die Waffe und die Kugel drang den, Jäger in den Kopf. Der Tod trat auf der Stelle ein.
uno -vLNug des .GeieUjchLsiers- : G. W. Zaifer, Zlch. Karl Zarser, zugi. Anzew.. '.rilrr. Deranlworll. Schriftleiter: Zriy Schlang, Nagold. Z. AI. ist Preisliste Nr. S güii
Di, heutig, Rummrr umfaßt 4 Seil«»
Mayold imöAmgebuny
Ganz gleich, wo immer auch die Fronten stehen immer wieder wird Deutschland parieren nnd zum Angriff vorge-! den, und ich zweifle keine Sekunde, daß unseren Fahnen am Ende der Erfolg beschiede» sein wird. Adols Hitler.
13- Januar: 1843 Auf der Marienhütte bei Zwickan wird Deutschlands erster Dampfhammer in Betrieb genommen.
1918 Hugo Thiel. Landwirt, Universitätsprofcssor, Gründer der landwirtschaftlichen Versuchsschulen gestorben. 1936 Saar- abstimmung.
Ehrentafel des Alters
Im Stadtteil I s e l s h a u s e „ vollendet heute die frühere Weberin Christine Kapp ihr 70. Lebensjahr. Herzliche Glückwünsche!
wir sehe« im Sil«, r
„Kinderarzt Dr. Engel"
Diese, wirklich hübsche Film, der seinerzeit begeistert ausgenommen wurde, wird auch bei seiuer Wiederaufführung ein dankbares Publikum finden. Er führt uns in eine Kinderklinik und zeigt uns Dr. Engel als großen Kinder- -und Menschenfreund. Eine zarte Liebeshandlunq gibt dem Film die besondere Rote. In den Hauptrollen sehen wir Paul Hörbiger und Viktoria v. Ballasko. Im Beiprogramm ein Film, der auf originelle Art von der Notwendigkeit des Lesens der Zeitung zu überzeugen versteh,.
Siebzigjährig,
Wildberg. Nachdem am 8. 1. Frau Wilhelmine Kalmbach Schuhmachers-Ehefrau ihren 70. Geburtstao gefeiert hat. kann heute Maurer Jakob Nathfelder dasselbe Fest begehen. Beiden herzliche Glückwünsche!
Das Deutsche Kreuz in Gold für einen tapferen Sturmgeschütz-Offizier
Altenjteig. Wie wir erfahren, wurde dem Oberleutnant in einer Sturmgeschiitzabteilunq Wilhelm Steiner. Sohn des Scifenüedermeisters Wilhelm Steiner aus Rothenburg o. T.. gebürtig au-> Altensteig, das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Leide, tonnte sich de, tapfere Offizier dieser Auszeichnung nicht mehr erfreuen da er den Heldentod für Führer und Vaterland starb. Seine Sturmqeschützbatterie schoß seit Beginn der diesjährigen Sommeroffensive am Don bis Anfang August, also in wenigen Wochen 96 feindliche Panzer ab: davon konnte Oberleutnant Steiner allein 25 Abschüsse für sich buchen. Schon im letzten Weltkrieg opferte die Familie Steiner in Altcnsteiq zwei ihrer Söhne Hermann und Fritz dem Vat-erlande. und nun is. der einzige Sohn des Scifensiedermeisters Wilhelm Steiner, der letzte Namensträger der Familie Steiner aus dein Felde der Ehre geblieben.
Goldene Hochzeit
Möttlingen. Seine goldene Hochzeit ckonnte der hier in, Ruchestand lebende Dr. F ö r g. früher langjähriger Arzt in Heilbronn bzw. l^udwiqsburg. in diesen Tagen feiern.
Zuchthaus für Boltsschädlin«
Freudenslad-. Das Sondergericht Stuttgart, das iu Freudcn- stadt tagte, verurteilte den 37 Jahre alten Georg Lör- cher aus Obermusbach, wohnhaft in Freudenstadt, wegen Beraubung von Feldpostpäckchen zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. - Lörcher war seit Dezember 1939 beim Postamt Freudenstadt als Postfacharbeiter beschäftigt und seinerzeit vereidigt worden. Beschäftigt wurde er im Büro- und Bahnhofsdienst. Das in ihn gesetzte Vertrauen mißbrauchte er., indem er unter Bruch seines Eides aus Päckchen, die von der Front in die Heimat geschickt wurden, oder die als unbestellbar aus den, Felde an die Heimatadresle zurückkamen, Gebrauchsgegenstände. Lebensmittel und Rauchwaren stahl Ein Teil der Päckchen war beschädigt. andere»erbrach er: er eignete sich von dem Inhalt an, was er gebrauchen konnte, 24 Fälle wurden ihn, nachgewiesen, die er auch zugab. In Notlage war er nicht Auf das Schändliche solchen Treibens, auf die schweren Straf,?p dafür war er verschiedentlich hingewiosei, worden. Verscharrend wirkte, datz er ein Feldpostmarder größeren Ausmaßes war und seine Stellung in gröblicher Weise mißbrauchte.
Ausgezeichnete Leistungen des Bannes 126 beim Schi-Gebretsvergleichskamps
Freudenstadt. Im herrlichen Gebiet der Hochvogesen am Elsässer Belchen trafen sich am Sonntag die Besten der Eebieie WürNemoera und Elfaß/Vaden zu einem Gebietsvergleichskampf. Der Bann 126 stellte die Mannschaft für den Gelönde- laaf. bei dem auch eine Schießprüfung abgelegt werden mußte. Unsere Mannschaft schlug die Gastgeber mit 6:5 Punkten und stellte außerdem den besten Einzelkämpfer. Konrad Weber.
In, Abfahrrs- und Torlauf g-ngen unsere Jungen mit ungeheurem Schneid an die Arbeit und Baden siegte knapp m't 6 5 .aber der Läuter des Bannes 126. Robert Eailer. is: mit seinen beiden 2 Plätzen im Abfahris- und Torlaus Kom- binationssieger o. b bester Läufer beider Konkurrenzen zusammen.
Baiersbronn, Alle Voraussetzungen für spannende Kämpfe waren da. Besonders spannte man wieder auf die Auseinanoersetzuug der Kniet,,, und» Vau.-.-l'-vanir. der altbekannren Heimat mancher großen Schika.'ene. Di: stark favorisierten Murgtäler mutzten sich mit 2. Plätzen begnügen, während die Kuiebiier euch nur m-t ihre» 2p.pmkönnern erste Plätze belegen konnten, auf den 2. und 3. Plate, aber auf einmal Namen aus Klastearei- chenbach. Hallwangen und Dietersweiler auftauchten. Die zweite Ueberr-pchung war fällig, als es sich wie ein Lauff-uer ver- breiteie. das: die Kameraden, die am Samstag ihre Aufgabe dein, Kebietsvergleich erfüllt hatten, es sich nicht hatten nehmen laßen, auf dem schnellsten Weg nach Baiersbronn ,z„ komme a um ja noch am Abfahrts- und Sprunglauf teilzuneh- mcii
Die Hauptüberrafchung aber blieb doch, daß in allen drei zur Austragung gelangten Konkurrenzen sLanglauf Abfahrtslauf) die Klasse B, das sind die 14—16-Jährigen, durchweg bessere Leistungen erzielten, als ihre „großen Brüder" von der A-Klasse. In seiner Schlußansprache zollte der Bannführer den Teilnehmern höchste Anerkennung für ihren Schneid und ihre ausgezeichneten Leistungen.
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Lcbvadrovn, cken 12. k. 1943
Verwandten unck gekannten geben wir ckie scbmerrlictie kiaebricbt, dak unsere liebe, gute Mutter, bcbwiegermutler u. ttrokmulter
KslksrLne vingler
gestern mittag im älter von 72 dabren unerwartet rascti aus unserer Mitte gerissen wurde.
lim stille Peilnakiiiie bittet im Vamen der trauernden Hinterbliebenen
ksmllle Kotllisd Mgler.
keerdigung Donnerstag 2 Idbr.
llslterdacd. den 12. dan. 1943
Oie Mutter cnristiae kobaet
der kruder krieckricli Sonnet mit Kamille.
Anzeigen in dem .Gesellschafter' haben immer besten Erfolg
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