5 > Sette — Nr. 7
Samstag, den !>. Januar 1846
Japans Rohslofflage nach einem 3ahr Krieg
Von Oberstleutnant a. D. Bcnary Wohl selten in der Weltgeschichte hat sich das Wirtschafts- Antlitz eines Volkes so rasch und gründlich gewandelt, wie mir es bei unserem ostasiatischen Verbündeten im ersten Jahre des gegenwäriigen Krieges erlebten. Noch niemals haben Wasien- siege den zu eng umzirkelten Lebensraum einer aufstrebenden Nation so glückhaft erweitert, wie es die Erfolge der japanischen Streitkräfte zu Land, auf der See und in der Lust taten, die der Heimat Siedlungsland, Ackerbreiten und Bodenschätze in näherer oder fernerer Nachbarschaft verschafften und damit in reicher Fülle alle Rohstoffe sicherstem--». die sie selber zur Fortsübrung des Kampfes bedurften Die japanische Inselwelt ist von der Natur nicht reich genug gesegnet, um die ständig wachsende Bevölkerung aus eigener Kraft ernähren zu können. Trotz der bis aus das kleinste durchgeführten. sozusagen garte,imätzigcn Ausnutzung jedes Stückchen anbaufähigen Bodens vermag das Land nicht einmal den Verbrauch an Reis, dem Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung, hervorzubriugen. Die Reisbewirtschaftung (Anbau, Verteilung, Preisgestaltung) mutzte schon seit zwei Jahrzehnten vom Staat gesteuert werden, sollte die Einfuhr (15 Prozent des Gesamtbedarfs) nicht die Finonztrast des Landes übersteigen. Um die nötigen Mengen an Fische», die nach dem Reis die wichtigste Rolle in der japanischen Ernährung spielen, herbeizuschassen, mutzten die japanischen Fischdampser ihre Fahrten immer weiter ausdehnen, wodurch zwangsläufig Rcibungsflächen mit den Nachbarn entstanden. Von den wichtigsten Rohstoffen fehlten Japan Kautschuk, Oel. Zinn und eine Reihe von Schwermetallen ganz. Das Listuvorkommen reichte nicht für die Ansprüche einer stark angekurbelten Industrie aus, die gezwungen war, erbebliche Schrottmengcn einzuführen. Die an und für sich in genügenden Menge» vorhandene Kohle ist schwer zu verkoken, Zucker, Baumwolle, Gewürze mussten zum mindesten nn beschränkten Umsange eingesührt werden.
Schon seit Jahrzehnten war die javanische Regierung bestrebt, der Bevölkerung neue Lebensmöoliclfteuen zu schassen. Jedoch die Hoffnung, datz Korea »nd die Mandschurei, die Siegerpreise des chinesischen und russischen Krieges, als Siedlungständer einen beträchtlichen Teil des Bevöllcrungsüberschuises ausnehmen würden, hatten getrogen. Ihr Klima war für die an mildere Breiten gewöhnten Inselbewohner zu rauh. Dagegen erleichterte die Mandschurei durch ihre unbegrenzten Lieferungen von Sojabohnen die japanische Ernährungswirtschast fühlbar. Darüber hinaus wurde die Sojabohne industriell zu Glyzerin, Lezithin, Lack, Farben, Zelluloid und Sprengstoffen verarbeitet. Die Hoffnungen, die auf eine Erschließung des chinesischen Rauines gesetzt worden waren, erfüllten sich nur langsam, wenn er auch aus so manchem Gebiet, z. B. in der Lieferung von Eisenerzen, Steinkohle und Oelschiefer schon erheblich zur Entspannung der Wirtschaftslage beitrug. Die japanische' Auswanderung als weiteres Ventil der llehervölkerring des Stammlandes wurde in steigendem Matze von den Nachbarländern — in erster Linie von den Bereinigten Staaten
-MW
Spähtrupp im Kaukasus
-- Von Kriegsberichter Walter Binzer, PK.
Der Wind sprang in unbändigen Stützen gegen die mächtigen Eichen des Verghanges. Wild rannte er gegen den Bergrücken »n, als wollte er ihn aus dem Gewirr der zahllosen Kuppen und Schlucht herausstemmen. Mit seiner gestrüppreichen, dichtbewaldeten Kuppe lag er zwischen dem Hang, auf dem die vordersten Sicherungen der Gebirgsjügerkompanie lagen, und dem Höhenzug, den die Sowjets verbissen hielten.
Der Oberjäger, der die sechzehn ausgesuchten Leute seines Spähtrupps führte, fluchte in sich hinein. Die verflixten Luderberge, wie er sie immer nannte, hatten es in sich. Wie die Wölfe hatten sich die Sowjets drüben eingegraben. Man wusste nie, wo sie hockten. Oft genug waren seine Jäger schon gegen die verteufelt angelegten Bunker und Erdlöcher gerannt. Und es hatte manchen braven Mann gekostet. Jetzt mutzten sie nach drüben, um eine Stelle zu finden, durch die sie in die Höhenstellung der Bolschewisten eindringen konnten. Es musste klap- ven! Im Weiterstapfen kamen ihm die Gedanken: Serbien — eine haarige Sache mar das gewesen! Bös hat es manchmal ausgeschaut! — und zuvor Narvik — Sakra! Sakra! ihm wurde ganz heiß, wenn er daran dachte. Aber es hatte ihm die beiden Eisernen gebracht. Zu Kreta hatte es nicht mehr gelangt, da lag er im Lazarett. Ein Fluch ritz ihn aus seinen kurzen Gedanken. Natürlich, der Lechner mutzte wieder über seine Beine stolpern.
Jnstinktsicher, wie der Vergkrieg macht, arbeiteten sich die siebzehn Männer durch das dichte Gestrüpp. Kein Laut, kaum war das keuchende Atmen der Männer zu hören. Pirschende Jäger waren sie. Jeder Sinn war hellwach, bereit in Sekundenbruchteilen zu handeln, wenn es sein mutzte. Aber es geschah nichts. Sie waren aus der Kuppe. Drüben lagen die Sowjets.
Roch einmal stellte sich in Gedanken der Oberjäger das Bild der Karte vor. Dort in die Schlucht hinein mutzten sic, in einem
Nagold« TagLlatt „Der Gesellschafter»
Alarm! Die Bolschewisten versuchen einen Durchbruch
Die Männer der Waffen-ss laufen zu ihren Stellungen, um den Angriff der Bolschewisten niederzuschlagen.
(ss-PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Kemps, PBZ.. Z.)
MM
KW
von Amerika und Australien —, die den Wettbewerb der fleitzigen, genügsamen Söhne Nippons fürchteten, gedrosselt. Mühsam nur war es der Regierung möglich, durch eine scharfe Industrialisierung des Landes, die für die erforderlichen Devisen zum Ankauf der fehlenden Lebensmittel und Rohstoffe sorgte, die Bevölkerungsbilanz einigermatzen in Ordnung zu halten.
Alle diese Schwierigkeiten sind durch die Wasfeuer folge der vergangenen 12 Monate überwunden worden. Die weiten Gebiete Hinterindiens, der Inselwelt des Chinesischen Meeres und des Pazifiks, der Philippinen und des Sunda-Archipels stellen einen geradezu idealen Siedlungsraum für die japanische Bevölkerung dar Noch schwerer aber wiegt für den Augenblick ihre Bedeutung als Ernährungsquelle und Rohstoffbasis. Hinterindien, vor allem Burma, ist das wichtigste Reisbauland der Erde. Steuerte es doch mit 4,7 Millionen Tonnen Ausfuhr 66 Prozent zum Weltexport bei. Von diesem Ueberflutz kann jetzt Japan den Löwenanteil in die eigenen Häfen lenken. Die Fischerei, die bereits durch die Vormachtstellung der japanischen Kriegsmarine und Luftwaffe iu den die Heimatinseln umgebenden Meeren seit dem chinesischen und russischen Kriege auf eine sichere Basis gestellt war, verbreiterte diese nach Süden und Südosten bis zur Sunda- und Torresstratze.
Die Malayen-Halbinsel, Sumatra und Java besitzen fast ein Weltmonopol für Kautschuk, das nun ungekürzt Japans Rüstungswirtschaft zugute kommt. Das gleiche gilt für die Zinn- vorräte der Malayen-Halbinsel, die 56 Prozent der Wcltpro- duktion ausmachen. Die Bohrtürme auf Borneo, Sumatra und dem hinterindischen Festlande reichen mehr als aus, um den Bedarf an Oel, das Japan bisher aus den Vereinigten Staaten und den Südstaaten Amerikas bezog, zu decken. Die Philippinen liefern Zucker. Als Baumwollieferanten hat Japan in erster Linie China ausersehen, wird aber, bis dort die Produktion voll angelaufen ist, über einen heute schon greifbaren Zuschuß aus den Plantagen aus den Philippinen nicht unglücklich sein. Hinzu kommen aus der Inselwelt des Pazifik und der Sundn-
weiteu Bogen sich durch ein schmales Bachbett hocharbeiten . . . So mutzte es gehen. Die Minuten rannen.
Unendlich dehnte sich der Weg durch die Schlucht. Jede Biegung wurde vorsichtig umgangen. Jeden Augenblick mutzten sie auf irgend eine Ueberraschung gefaßt sein. Schatten wuchsen ans dem Dunkel der Talenge, die erst als Baumstümpfe ausgemacht werden mutzten oder seltsam von der Natur gefornue Felszacken. Die Stille der Schlucht lag bedrückend auf den Männern. Der Wind, der oben auf der Vergkuppe geheult und getobt hatte, mar verebbt. Die Minuten zehrten an den Nerven.
Da erweiterte sich die Schlucht zu einer flachen Mulde. Die Jäger standen. Da! Der Lechner hatte es zuerst gesehen. Ein matter, schwacher Lichtschein stahl sich über ein paar Stümpfe und widerspicgelte in einer Wasserpsiitze. Eine Hütte. Die Fpr- men waren auch durch das Dunkel zu erkenne». Der Oberjäger winkte drei seiner Männer, nahm die Maschinenpistole fester in die Fäuste. Dann schoben sie sich katzengleich an die Kate heran. Die Finger des Oberjägers tasteten sich über die rauhen Balken der Autzcnwand. Hier war die Tür . . .
Stimmen murmelten drinnen. Langsam schob der Oberjüger die Tür auf. Die Maschinenpistole war schutzbercit. Die nächsten Sekunden . . .
Drei Männer satzen um einen Dreifutz, unter dem ein Feuer flackerte. Ruhig blickte der eine, ein alter Mann im Schafpelz der Berghirten, zu der drohenden Gestalt unter der Tür. Kein Zucken des Gesichtes, kein Hochfahrcn verrieten ängstliche Ueber- raschung. Als hätte er auf diesen Besuch gewartet, winkte er dem Soldaten mit der Hand. Der Oberjäojer kam, immer noch wachsam, auf irgend einen arglistigen Hinterhalt gefaßt, näher. Hinter ihm die drei anderen. Es war ein seltsames Begegnen...
Langsam standen die drei Insassen der Hütte auf. Reichten den Soldaten die Hände hin, da ließen die Jäger die Waffen sinken. I» guturalen Kehllauten sprachen sie auf die Jäger ein. Waren es Begriitzungsworte, waren es drohende Gebärden? Einer der Gebirgsjäger verstand Russisch. Langsam formte er den Sinn der Worte. Berghirten waren die Männer, die hier in einer einsamen Hütte lebten. Sie bekannten sich offen zu den deutschen Soldaten als Feinde der Sowjets. Hart wurden die Züge des ältesten Hirten, als er mit wilden Gebärden in die Richtung deutete, in der die Sowjets liegen mussten. Der Oberjäger verstand, hier war ihm das Glück in einer seltenen Art günstig gestimmt. Er zog aus der Tasche seinen Meldeblock und die Karte. Wies mit den Fingern dem Alten, was er wissen wollte. And der verstand.
Die Hirten kannten hier Weg und Steg. Sic wussten die besten Abstiege in dem schluchtenreichen Berggewirr, zeigten die Stellen, wo ein Durchstoß durch die feindlichen Linien am ehesten möglich war. Manches erfuhr er noch non den drei Hirten, was er nie sonst hätte erlunden könne». Längst war jeder Argwohn der deutschen Soldaten beiseite getan. Draußen lagen ein paar Jäger in Sicherung. Die paar Stunden Ruhe in der Hütte laten den Männern wohl, sonst hätten sie wohl noch manches harte Stück Weg zu machen gehabt. Milch und Brot boten ihnen die Hirten und wiesen ihnen den Weg zurück, als es Zeit war, w-ed.-r zurückzukehren.
Den Dank des Oberjägers lehnten die Hirten ab, ihnen schien cs genug, datz ihnen die deutschen Soldaten die Freiheit ihrer Berge Wiedergaben. Als der junge Tag sich über die nebelgrauen Berge erhob, hatte der Spähtrupp den Gescchtsstand der Kompanie wieder erreicht. Die Meldung, die er mitbrachle, überstieg jede Erwartung. Stunden später war der Angriff nach den erbrachten Unterlagen im Gang. Zielsicher hatten sich die Granaten einer schweren Flakbatterie, die den Gebirgsjäger- cinheiten zugeteilt war, in die Stellungen der Sowjets gefressen und sie sturmreif geschossen. In zügigem Angriff, der färbst Sowjets wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam, warfen die Jäger die Sowjets aus ihren Erdlöchern und Bunkern.
Als die ersten Jäger durch die Schlucht nach vorne zogen, stand der alte.Hirt vor seiner Hütte. Seine weißen Haare wehren im Wind. Die beiden anderen — seine Söhne — führten die Angriffsspitze der Jäger aus günstigen Steigen gegen den Feind.
Sec: Tabak, Holz, Chinarinde, Gewürze, tropische Früchre, Man- gan, Bauxit, Zink, Antimon, Chrom, alles Dinge, die Japan sich bisher nur unter schmerzlichem Devisenaufwand beschaffen konnte.
Jetzt sind alle diese Lieferungsgebiele von Japan zu einem Penblock zusammengefatzt, ihre Wirtschaft fest in japanische Hand genommen und auf die Bedürfnisse der japanischen Kriegswirtschaft ausgerichtet worden. So wird z. B. die Bevölkerung der Malayen-Halbinsel angehaltcn, die ergiebigeren japanischen Reisbaumethoden einzuführen, die drei anstatt zwei Ernten im Jahre ermöglichen. Es sind die Zerstörungen der Engländer aus den Kautschukplantagen und den Oelfcldern der gleichen Halbinsel mit Hochdruck beseitigt und die Produktion binnen wenigen Monaten fast auf den Vorkriegsstand gebracht worden. Es ist für die Verbesserung der Oelgewinnung ein Institut für Oel- forschung geschaffen worden. Ein weitverzweigtes Netz von Seetransportlinien ist im Ausbau begriffen, um die neugewonnenen Bodenschätze der heimischen Wirtschaft zuzuführen. Um dabei unnütze Wege zu vermeiden, ist eine umwälzende Neuplanunn in der Verteilung der verarbeitenden Industrien eingeleiter. Die Stahl- und Alnminiumindustrie soll in Mandschnkuo und in Nordchina, die Oelindustrie aus dem Sunda-Archipel, Instrumenten-, Maschinen- und Rüstungsindustrie aus den japanischen Inseln selber vereinigt werden. Ein Wirtschaftsraum „Grotz- Ostasien" ist im Werden, in dem alle eingesessenen Völker gleichberechtigt sich der Güter erfreuen sollen, die ihnen die Natur st freigebig spendet.
Der Verlust dieser Reichtümer ist für die Widersacher Japans insbesondere für das britische Empire, die Vereinigten Staaten von Amerika und Tschungking-China, unermeßlich. Er wirkt sich schon heute für ihr Kriegspotential auf das empfindlichste aus.
Wiedersehen vor Algier
U-Boot-Kommandant rettet abgeschosjene« Fliegerhauptma«« Von Kriegsberichter Dr, Günther Haupt, PK.
NSK Zuweilen liebt es der Krieg, sich mit allem, was er als Schicksal auch für den einzelnen unter uns bedeutet, was er denn einzelnen gibt und zugleich abfordert, in eine einzige Szene von ungeheurer dramatischer Eindringlichkeit zu verdichten. Als risse ein flammender Blitz die Vorhänge auseinander, enthüllt er dann in einer kurzen Szene unmittelbarer als sonst in langen Perioder des Kampfes die ganze Härte seines Antlitzes und des Gesetzes, das ihm innewohnt.
Ein deutsches U-Boot operiert vor der französischen Nordafrikaküste. Jeder Tag, jede Stunde ist schwer. Die Gegner wissen, was für sie auf dem Spiel steht, und setzen das Aeutzerire ein, um die Gefahr zu bannen, die ihrem nordafrikanische-r Abenteuer droht Wer hier angreift, ist sogleich wieder der Angegriffene. Der Jäger wird zum Gejagten und, kaum entronnen, wieder zum Jäger. Es gibt für beide Teile kaum eine Atempause,''ein verbissenes Ringen, in dem nur der zäheste Wille und die kiihste Todesverachtung die Oberhand behalten. Gleich in den ersten Tagen gibt es durch Feindeinwirkung Ausfälle. Trütz des angerichteten Schadens wird die Fahrt nicht abgebrochen. Jede Stunde ist wichtig, in der das Unternehmen des Feindes gestört wird. Das Boot hat Erfolg. Aus einer Kette von Zerstörern, den schlimmsten Feinden des U-Voot-Fah- rcrs, gelingt es, einen der modernsten von 1866 Tonnen her- auszuschietzen und dann, fast schon unentrinnbar umstellt, aus dieser Meute zu entkommen. Kurz darauf glückt ein Treffer auf einen 22 666 Tonnen großen Flugzeugträger. Die Wirkung kann leider nicht mehr beobachtet werden, da das Boot wieder nur mit knapper Not der sofort einsetzenden Jagd entrinnt. Kaum in Sicherheit, greift es sofort wieder an, wird abgewehrt, setzt sich wieder an den Feind. So geht es fort; es gönnt sich keine Ruhe, um den Gegner nicht zur Ruhe kommen zu lassen.
Dazwischen in dieses atemlose Auf und Ab, Hin Und Her. schiebst sich nun jenes Ereignis, das das Innere des Bootes selbst zum dramatischen Schauplatz werden läßt. Eines frühen Nachmittags — der Kommandant hat sich ablösen lassen, um sich «ine kurze Entspannung zu gönnen — wird von der Brücke der aussteigende rote Stern einer Signalpatrone gesichtet. Mißtrauisch fährt man darauf zu und findet ein treibendes Schlauchboot. Die Freude ist groß, als es sich erweist, datz es sich neu zwei deutsche Kameraden handelt, denen man zum Re - ter wird: um einen Hauptmann und einen Unteroffizier. Es sind Ueberlebende einer Bomberbesatzung, die nach dem Einsatz über einem algerischen Hafen notwassern mutzte. Seit fünf Tagen treiben sie halbverhungert in der See, der Hauptmann zudem schwer verwundet. Es fehlt beide» die Kraft, selbst nur das Boot zu klettern. Mühsam werden sie heraufgezogen und sogleich unter Deck geschafft. Der heraufgerufene Kommandant bleibt aus der Brücke und hört erst nach einiger Zeit den inzwischen festgestellten Namen des geretteten Offiziers. Betroffen läßt er ihn sich wiederholen. Lallte es wirklich der tolle Zufall wollen, datz ... Er klettert hinunter, und da streckt ft m auch schon der Verwundete, dem man auch den Namen des K - Mandanten genannt hatte, die Hand entgegen: „Mensch, bist du es wirklich?"
Seit vielen Jahren haben sie sich nicht gesehen. Sie sind Freunde czewesen, mehr als nur Schulfreunde, einst die Führer einer Kameradschaft von Jungen, in bubenhaftem Feuer aus Leben und Tod verschworen, bei aller ungeduldigen Erwartung des bitteren Ernstes nicht ahnend, wie hart einmal dicker Ernst sein Gesicht zeigen würde. Das Leben hat sie ganz aus- einandergesührt; aber ein Händedruck, ein Blick in die Augen des andern stellt die alte Nähe sofort wieder her Sie sind Blutsfreunde wie ehedem, als sie noch Buben waren, im Augenblick dieser wunderbaren Rettung erst recht. Aber ist es wirklich schon eine Rettung? Der junge Kommandant übersieht es mit einem Blick, der Zustand des Freundes ist sehr ernst. Vi l- leicht übersteht er kaum die nächsten 24 Stunden. Außer den beiden Fliegern sind von jenen ersten Schäden her zwei V. - mundete an Bord. Auch ihr Zustand ist nicht sehr erfteN' h.