sanuar 1943.

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8. Seite Nr. <

Nkittwock. den 8. Januar 1843.

Eichenlaub sür Oberst Thumm, einen Ravensburger

DRB. Berlin 6. Januar. Der Führer verlieh das Eichen­laub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes au Oberleutnant Joses Bremm. Kompaniechef in einem Erenadier Regimcn., als 18S., Oberst Helmuth Thumm. Kommandeur eines Jii- a.r-Regiments, als 188. und Oberst Helmuth von Pannwitz, Führer eine- Kampfgruppe, als l87. Soldaten dcr deutschen Lüihrmacht.

Dörrst Helmut Thumm wurde in dem Wehrmachtsbelicht vom ö 7. I94f gknaiint. weil er sich als Kommandeur eines Erena- rirrr.'gimrnrs besonders ausgezeichnet hatte. Er war am 22. 6. 1941 an der Spitze seines Regiments ties in den Feind hineinge- stotzc n uni hatte die Bolschewisten aus zahlreichen Bunkerstellun- gen geworfen. Dadurch hat er entscheidend dazu beigetraacn. das, schon am ersten Tage des Krieges gegen die Sowjetunion ein Briirkcntops am Njcmen gebildet werden konnte. Die am :g». 6. 1941 erfolgte Verlcihuns des Ritterkreuzes war die An- crtennuna dieser hervorragenden Wassentat.

In dcr Folgezeit führte Oberst Thumm sei« württ. Iäger- rcziiment von Sieg zu Sieg. Ein besonderes Ruhmesblatt aber bildet sür die Jäger die Teilnahme an de« Kämpfe« südöstlich d's Ilmcnsees. in dessen Verlaus wie das Oberkommando

der Wehrmacht am 19. 19. 1942 meldete starke feindliche Kräfte eingeschlossen und vernichtet wurden. An diese« großen Erfolg war Oberst Thumm durch die überlegene Führung seines Regiments und seine rücksichtslose Kampfhandlung entscheidend beteiligt. Wiederholt riß er in vorderster Linie den Angriff vorwärts und brach den zähen Widerstand der Bolschewisten.

Oberst Thumm am 23. 8. 1895 als Sohn des Oberlehrers Gg. Thumm in Ravensburg lWürtt.j geboren, trat 1914 als Kriegssreiwilliaer in das württ. IR 123 ein in dessen Reihen er von 1915 ab als Leutnant am ersten Weltkrieg teilnahm. In der Reichswehr tat er »on 1921 an im IR. 13 Dienst. Als Oberstleutnant trat er 1949 au die Spitze des Gre­nadier Regiments 36 und wurde 1941 zum Oberst befördert.

89 Jahre Pastjparkc.,ie. ... ^,,c.pgr!azs.uu::tt in Wie»,

sie Zentrale des groyvrutzkyen Po,»-^ac»aisend.enstes, verwaltet -ur Zeit etwa 8,3 Millionen Spar.outen mit einem GZamt- iparemtageubestauL von runo 2,8 Milliarden Reichsmark. Das Postspar.assenamt, das am 12 Januar 1943 aus ein Mjähriges Bestehen zurückbiiclcn kann, hat damit in überraschend kurzer Zeit v.er Lahre nach Ausdehnung seines W.riungsdcreiches aus dos grämte Deutsche Reich eine» in jeder Mnpcht beacht­lichen eor-arerjolg erzielt.

iAayold unMmgebuny

Uni'rem Volk aber, dem großen, ernste». Vas so viel erduldet, gibt Kraft! Lehr es wachen und aufrecht stehn, und schenk ihm Weisheit, daß sein Sieg durch die Welk leuchte, heilig und qabenschwcr!

Georg Stammler. An bas freue Jahr.-

8. Januar: 1926 Gründung der Deutschen Lufthansa-Aktien- sellschaft.

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Dis MakMjnsttsrkserbpvüsurrsen

bei den Industrie- uird Handelskammern werden in Zukunft wegsallen. Es werden nur noch abqenommen, die Anfänqer- prüsiinq in Stenographie <l29 Silkens, eine Stenographieprü- >unq (150 Silben und mehr). eine Anfänqerstenolypistenprü- sunq sl20 Silben in Verbindung mit Maschinenschreibens und eine Stcnotypistenprüsunq llöO Silben und mehr.in Verbin­dung mit Maschinenschreiben).

Wis sehen im Sttm:

Die weiße Hölle vom Piz Palü"

Dieser, unter der Regie von Dr. Arnold Franck. dem Bahn­brecher des Gcbirqcksilms. enMandsne Film, der schon als Sturmfilm die Bewunderung der Filmbesucher erregte, ist eine ranzige Sinfonie der Berge. Es ist eine große Tragödie jm ewigen Eis der Kampf der Menschen gegen den Berg und die Raturgewalten der hier packend geschildert ist. Die eisqepan- -erren Berge spielen den» auch die Hauptrolle. Die Träger der Hauptrollen Gustav Dießl und Leni Riefeustahl. haben hier Gelegenheit ihr großes filmisches Können in der Darstellung mit der Rülur und dem Gewitzen kämpfender Menschen treff- l'ch zu beweisen. Als Flieger sehen wir Ernst Udei.

Sur Sr Seid ttudtunr VSrtVÜrtS Vom Bolksschullehrer zum Hauptschullehrer

Das Werk der deutschen Hauptschule hat eine weitere Ver­vollständigung erfahren durch einen Erlaß des Reichserziehungs- ministers, der die Ausbildung und Prüfung für das Lehramt '..-n Hauptschulen regelt. Die Ausbildungs- und Prüfungsord­nung sür den Hauptschullehrer trat am 1. Januar in Krack. Jeder Prüfungsbewerbcr hat sich der Prüfung in den drei Fächern einer der fünf Fachgruppen zu unterziehen. Die Prü­fung umfaßt eine schriftliche Hausarbeit aus einem vom Be­werber gecvählten Fach der Gruppe, ferner eine schriftliche Prüfung in einem Fach der Gruppe, eine praktische, eine mündliche Prüfung und eine Lehrprobe. Die Vorbereitung auf die Prüfung sür das Lehramt an Hauptschulen erfolgt im Selbststudium. Zur Einführung in das Studium werden die Bewerber zu einem sechswöchigen Einführunqslehrgana und einem dreiwöchigen Abschlußlehrgang einberufen. Zur Prüfung tonnen fick Volksschullehrer, die die zweite Prüfung für das Lehramt an Volksschulen abgelegt haben, melden. Die Haupl- schullehrerprüfung findet in der Regel im Herbst statt. Die Befähigung für das Lehramt an Mittelschulen wird für die Hauptschule anerkannt. Für Kriegsteilnehmer werden Sonder­bestimmungen erlassen.

Luw«ttdunKLi7 des Lsttte nshmevS

Das neue deutsche Mutterschutzgesetz bestimmt u. a... daß Frauen die in der gesetzlichen Krankenversicherung.versichert sind- während der gesetzlichen Schutzfristen einen Anspruch auf Ge­währung eines Wochengeldes in Höhe des Durchschnittsver- diens.es der letzten 13 Wochen haben. Daher haben sie keinen Anspruch gegen den Unternehmer auf Zahlung des Arbeits­entgelts. Ihr AnsUuch besteht lediglich gegen die Krankenkasse in der erwähnten Höhe. Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz hat jedoch nunmehr festqestellt. daß die hiermit gegebene Rechtslage die Zubilligung freiwilliger Zuwendungen des Unternehmers an werdende Mütter und Wöchnerinnen nicht ausschließt. Solche freiwilligen Leistungen werden auch nicht auf das Wochengeld anqerechnet. Vom Standpunkt des Lohnstops werden gegen sie keine Bedenken zu erheben sein, wenn sie ihren Bruttobetrag nach 75 v. H. des Vruttoarbeits- verdienstes nicht übersteigen, das die werdende Mutter oder Wöchnerin ohne Unterbrechung der Arbeit während der Schutz­sristen erhalten hätte. Den nichtversichertcu Frauen ist während der Schutzfristen das regelmäßige Arbeitsentgelt weiter zu zahlen.

MlevSsessventtirr - ei» L'bsnsbseuf

Mädeln die besondere Neigung für künstlerische Gestaltung und pädagogische Begabung für Kunsterziehung haben, ist heute die Möglichkeit gegeben, im höchsten Rahmen nationalsozia­listischer Jugenderziehung beruflich zu wirken. Die Werkarbeit der KI. und entsprechend auch des BdM. wird planmäßig

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ausgebaut, klm diese Planung durchführen zu können, ist die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl von ausgebildeten Werkreferentinnen notwendig. In einer eigenen Schule der HI., der Reichswerkschute in Ostrau-Bad, Schandau, die nach dem Kriege ein neues Gebäude im Erzgebirge erhalten soll, werden in kostenlosen l^-jährigen Lehrgängen Mädel zu Werkcese- reutinnen ausgebildet. Voraussetzung für ihre Aufnahme in die Schule ist neben Neigung und Befähigung, die in einem Auswahllehrqanq festgestellt wird, abgeschlossene Schulbildung (möglichst Abitur). Bewährung in der BdM.-Arbeit ausgespro­chene Begabung für Kunsterziehung, Werkarbeit und Ableistung des Arbeitsdienst- und Pflichtjahres.

Auf praktischem und theoretischem Gebier erfolgt die Ausbil­dung in Textilarbeit, Holzarbeit. Papparbeit. Arbeiten aus Naturmaterial (Zweigen, Tannenzapfen. Haselnußbechern und anderem), Zeichnen. Werkzeichnen einschließlich Scherenschnitt und graphischen Techniken Kunstbetrachtunq. Kunstgeschichte, Volkskunst, Pädagogik, Kinderzeichnung. Spielzeugherstellung. Nach Abschluß der Ausbildung werden die Referentinnen an den Gedirgssührerinnenschulen. an Eebietswerkschulen und nach Bewährung an der Reichswerkschule anqesetzt. Sie müssen sich allerdings für eine mindestens dreijährige Tätigkeit bei der HI. verpflichten. Später steht diesen Werkreferentinnen dann der Weg in die Schulen. Mütterschulen, Gewerbeschulen usw. offen.

D-v tmmresirürre Vackoidev

Seit den ältesten Zeiten gilt der Wacholder als Heil- nies Schutzmittel. Schon sein Name Wacholder, mittelhochdeutsch. Queckholder von queck. quick, das ist frisch und lebendig deutet wie sein lebendiges Grün auf lebenserweckende Kraft. Bis in die Urzeit unseres Volkes reicht der Glaube an die Wirkungen des Wacholders. Zum altgermnnischen Brandopfer wurde Wachol­der verwendet: Harz und Wacholder bildeten den germanischen ..Weihrauch", den Waldrauch. In späteren Zeiten zündete man beim Auftreten der Pest zur Desinfizierung der Krankenräume Wacholderzweiqe an und warf Wacholderbeeren auf glühende Kohlen.

Der Wacholderschnaps, das Kranowittbier und die -Krano- wittjulzc galten als Mittel aeqen die Wassersucht. Seit uralten Zeiten ist der Wacholderstrauch als vorzügliches Antiseptikum bekannt. Mancher Jäger benützt die frisch erhaltende Wirkung des Strauches und schiebt in den ausqeweideten hohlen Leib des erlegten Tieres Wacholderstauden. Auch die Hausfrau legt Wacholderbeeren zum Konservieren dem Fleisch bei, und mit Vorliebe werden Wacholderbüsche zum Räuchern des Fleisches verwendet. Dem Sauerkraut werden mit Vorliebe Wacholder­beeren beigeqebcn. Der virginische Wacholder liefert das sogen. Zedcrnholz zu Bleistiftfassungen und Zigarrenkistchen.

Vom Januar

Alter Erfahrung nach ist der Januar der eigentliche Winter­monat, wie dies auch mehrfach die deutschen Namen änderten, die man ihm im Laufe der Zeit gegeben hat, so Frostmonat, Hartmond oder Hartung. Wenn es mit rechten Dingen zugeht, soll um diese Zeit tiefer Schnee die Felder decken und Frost herrschen. Der Bauer weiß im Januar gerne seine Flure» in die schützende Schneedecke eingehüllt und liebt einen milden Januar nicht.Januar warm dag Gott erbarm" ist ein alter bekannter Bauernspruch. Andere volkstümliche Wetter­reime besagen:Ist der Januar hell und weiß, wird der Som­mer sicher heiß".Wenn im Januar viel Nebel steigen, wird sich ein schönes Frühjahr zeigen."Im Januar viel Regen, ist dem Land kein Segen."

Ein Geschenk von besonderem Wert bringt uns der erste Mo­nat des Jahres mit dem wiederanwnchsenden Tag. mit dem Sieg des Lichtes über di« Finsternis.Es geht aufwärts!" sagt der Volksmund. Die Tage werden im Januar schon merklich länger und am Ende des Monats baben wir bereits über eine Stunde an Tageslicht gewonnen Allmäblich drinot auch die Kraft der Sonne wieder stärker durch und neue Hoffnung und Lebensfreude zieht in di« Herzen der Menschen.

Möhringen. Kr. Horb. (Schwein fraß Geldscheine.) In einem landwirtschaftlichen Anwesen erhaschte ein schlacht­reifes Schwein einen in der Nähe des Stalles liegenden Ileber- rock. zerrte grunzend die Eeldmappe aus der Taiche hervor, fraß mehrere Papiergeldschsine, zermalmte ein bv-Pfennigstück bis zur Unkenntlichkeit und verleibte sich noch einen Personalaus­weis mit Lichtbildern ein

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(20. Fortsetzung.)

Weine doch nicht schon wieder", sagte er ärgerlich. Man möchte glauben, ich habe dir etwas zuleide getan, und es ist doch umgekehrt. Wenn du vielleicht gedacht hast, ich sei noch zu klein gewesen, um alles verstehen zu können, so irrst du dich. Ich bin zu früh hellhörig ge­worden. Ich habe immer zwischen dir und Vater ge- pendelt. Oder meinst du, es sei eine Kleinigkeit gewesen, wie ein Ztaeunerkind von Ort zu Ort geschleppt zu wer­den? Ich hatte mich kaum an einem Platz etnaewöhnt, schon wurde ich wieder herausgerissen und woanders hin- äebracht. Ein Waisenknabe war besser dran als ich. Er kannte wenigstens seine Eltern überhaupt nicht. Aber ich habe Vater halb gekannt und dich halb und hatte doch niemand, zu dem ich richtig gehörte." .

Und Onkel und Tante Flanding?" warf ich zaghaft ein, was nur ein abfälliges Lächeln eintrug.

Tanten und Onkels gibt es tausende auf der Welt", sagte er,aber Mutter hat man nur eine."

Um ihn zu beschwichtigen, gestand ich ihm, daß ich mich chm gegenüber stets schuldig gefühlt habe, und daß ich ihn bäte, mir zu verzeihen und von jetzt ab mein Hans als -as seine zu betrachten.

Er lehnte es nicht rundweg ab, meinte aber, er würde Ach doch stets nur als Fremder dort fühlen und es wäre deshalb besser, wenn alles so bliebe, wie es bisher ge­wesen war.

Ich soll dich also auch nur so selten zu sehen bekommen, »ie all die Jahre über?" fragte ich enttäuscht.Versprich mir wenigstens, daß du mir öfter schreibst und gib mir -ie Beruhigung, daß du überzeugt bist, daß ich dich genau so liebe, wie meinen anderen Sohn."

Er lächelte überlegen und meinte, dieses Empfinden »erde er wohl nie haben.

Unter der Gewalt der schmerzlichen Erinnerung brach Krau Oeyme in Schluchzen aus.

Was sagen Sie dazu, Frau Winboti?" fragte sie in ihre Tränen hinein.

Elisabeth legte ihr begütigend die Hand auf den Arm.

Ich harte keinen Mut mehr, ihm das Geschenk, das ich ihm mitgebracht hatte, zu geben: eine Krawattennadel mit einer ungewöhnlich schönen Perle. Ich hatte solche Angst, er könnte fragen, woher die Pxrle stamme. Ich hatte sie aus einem Ring nehmen lassen, den mir sein Vater zu meinem einündzwanzigsten Geburtstag schenkte. Aber ich wollte doch nicht mit leeren Händen gekommen sein uno stellte das Etui schweigend ans den runden Tisch neben dem Sofa."

Von Vater?" fragte er, während er das Etni öffnete, und als ich nickte, meinte er:Für dich hat sie ja doch kernen Wert, nicht wahr?"

Ich schluckte die Kränkung hinunter und erwiderte, wenn sie keinen Wert für mich hätte, würde ich sie wohl nicht solange aufbewahrt haben. Ich hatte mich wirklich nur schwer von der Perle getrennt. .

Er schob die Nadel spielerisch zwischen den Fingern hin und her und legte sie dann wieder in das Etui zurück.

Sich in seiner Uniform zurechtrückend, sagte er:Ich werde jetzt in die Halle gehen, on willst dich sicher noch umziehen. Ich bestelle inzwischen den Tee für uns, oder willst du gleich zu Abend essen? Ich nehme an, du er­laubst, daß ich für dich bezahle. Du bist doch mein Gast."

Ja", sagte ich gedrückt,dein Gast." Nur dein Gast! dachte ich.

In der folgenden Zeit schrieb er mir häufiger. Auf das einzige Paket, das er von mir annaym, teilte er mir mit, ich möchte nichts mehr schicken, es bedrücke ihn, wenn ich ihm von dem Gelde meines Mannes Geschenke mache. Jede Einladung, zu uns zu kommen, lehnte er ab.

Zwei Jahre später wuroe er Leutnant bei der Gebirgs­artillerie. Nach weiteren zwei Jahren Oberleutnant. Seine Ernennung zum Hauptmann erfolgte so rasch, daß ich es erst durch die Zeitung erfuhr, die auch den Grund dieser schnellen Beförderung brachte. Er hatte bei einer Uebung im Blaneis zwei Batterien vom sicheren Tode gerettet.

Zu ebenderselben Zeit überraschte uns mein jüngerer Sohn mit der Eröffnung, sich der Ofsizierslaufbahn zn- wenden zu wollen. So sehr ihm mein Mann auch davon abriet, weit er ihn gern sür die Fabrik haben wollte, ließ er sich doch nicht umstimmen. Ich hatte wenig da­gegen einzuwenden, und kam erst in Unruhe, als er von der Artillerieschule aus schrieb, daß er sich für die Ge- birgstrnppe gemeldet habe.

Ein Schrecken ohnegleichen aber ergriff mich, als er uns eines Tages seinen glänzenden Nkiscblnü teleara-

phierte und zugleich seine Ernennung in das Regiment neunundsiebzig mitteilte, das gleiche, in welchem mein ältester Sohn Hanptmann war. Das mußte eine Kata­strophe bringen. Wolfgang wußte nichts von seinem Bruder. '

Hans hingegen schickte mir bald nachher ein paar Zei­len:Dein Söhn ist meiner Batterie zngeteilt. Hast Du das so gewünscht?"

Mein Mann verlachte mich, als ich mich am gleichen Abend noch auf die Bahn setzte, um zu ihm zu fahren. Mein großer Junge hatte auch ein Lachen für meine Sorge, aber es klang anders. Nicht gerade spottend, aber doch mit einem offenen Anflug von Mitleid. ,^Ich werde ihn bestimmt nicht fressen", sagte er, als ich ihn bat, Ge­duld und Nachsicht mit ibm zu haben.Er muß eben auch parieren, wie jeder andere. Ausnahmen können beim Militär nicht gemacht werden. Weiß er denn überhaupt etwas von mir?"

Ich mußte es auch diesmal zu meiner Beschämung ver­neinen.

Um so besser", meinte er.Gleicht er dir, Mutter?"

Ich erwiderte, daß er ganz sein Vater sei.

Schade", bedauerte er.Es hätte mich vielleicht mit vielem versöhnt, wenn er dir ähnlich gewesen wäre. Aber wie ich dir schon versprach, fressen werde ich ihn bestimmt nicht. Und wenn er ein bißchen an die Kandare genom­men wird, kann es ihm sicher nichts schaden. Gerade bet der Gebirgsartillerie können wir keine Weichlinge ge­

brauchen."

Er ist doch vollkommen schuldlos an allem", rief ich verängstigt,und wäre sicher nicht zu diesem Regiment gegangen, wenn er gewußt hätte, wen er zum Vorgesetz­ten bekommt."

Du hättest es ihm ja nur zu sagen brauchen", lächelte er.Wahrscheinlich aber hätte es ihn dann erst recht ge­reizt. Man möchte sich doch auch einmal kennenlernen, wenn man ein und dieselbe Mutter hat. Im übrigen kannst du ganz beruhigt sein. Strenger als gegen mich selbst bin ich gegen ihn gewiß nicht."

Ich fuhr mit fürchterlicher Beklemmung nach Hause. Es konnte nicht gut gehen. Sie waren zu verschiedene Naturen. Mein Aeltester war womöglich noch ernster un­verschlossener geworden und mein Jüngster das lachende Leben selbst. Alles was er bejahen würde, würde Han- verneinen. Alles was ihm liebe Gewohnheit war, würbe der Bruder als Spielerei abtnn. Sie mußten aufein- anderprallen.

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