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Nagolber Tagblatt »Der Gesellschafter

feindliche« Kräfte ein geschloffen und ver­nichtet. Die damit abgeschlossene Schlacht hat zur Ver­nichtung von drei sowjetischen Armeen mit 17 Schützen­divisionen, drei Schützenbrigaden, zwei Kavalleriedivisione« und vier Panzerbrigaden geführt. Bei hohen blutigen Ver­lusten verlor der Gegner 149 238 Gefangene, 238 Panzer- kampfwagen, 1133 Geschütze und unübersehbares anderes Kriegsmaterial. Nur Trümmer des Feindes konnten die Küste jenseits der Meerenge erreichen. In Luftkämpsen ver­lor der Gegner 323 Flugzeuge. In den Gewässern der Halb­insel wurden 16 Schiffe mit zusammen 13 6VÜ BRT., ein Minensuchboot und 21 kleine Küstenfahrzeuge durch Luft­angriffe versenkt. Zehn weitere Schiffe mittlerer Größe wurden durch Bombentreffer schwer beschädigt.

Im Raum von Charkow wurden erneute Angriffe des Feindes in harten Kämpfen abgeschlagen. Hierbei wurden weitere 34 feindliche Panzer abgeschossen.

Die Luftwaffe griff an den Schwerpunkten der Schlacht mit Kampf» und Sturzkampfverbänden wirksam in die Erd­kämpf« «in, zerschlug Bereitstellungen des Feindes und ver­nichtet« oder beschädigte 29 Panzer. Der Feind verlor am gestrigen Tage 38 Flugzeuge. Ein eigenes Flugzeug wird »ermißt.

An der übrigen Front im Osten waren eigene Angriffs­unternehmungen erfolgreich. Vereinzelte Borstöße des Feinde» wurden abgewiesen.

Auf Malta wurden Bombenvolltreffer in Abstellplätzen des Flugplatzes Ta Venezia erzielt, in Luftkämpfen über Nordafrika zwei britische Jagdflugzeuge abgeschossen.

Im Kampf gegen Großbritannien belegten stärkere Ver­bände der Luftwaffe in der vergangenen Nacht das Hasen- gebiet von Hull an der Humbermündung mit Spreng- und Brandbomben. Mehrere Brände wurden beobachtet. Leichte Kampfflugzeuge bombardierten bei einem Tagesvorstoß zur britischen Südlüste mit Erfolg Fabrikanlagen. An der Kanal- kuste schossen deutsche Jäger ohne eigene BerlMe aus feind­lichen Jagdverbänden sieben Spitfire ab.

Britische Bomber unternahmen in der letzten Nacht meh­rere militärisch wirkungslose Störangrisfe auf süs- we st deutsches Gebiet. Die Schäden sind unerheblich. Nachtjäger und Flakartillerie brachten elf feindliche Flug­zeuge zum Absturz.

Bei den Kämpfen auf der Halbinsel Kertsch hat sich der Leutnant Friedrich, Kompanieführer in einem Infan­terie-Regiment» durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet.

Hauptmann Bär, Gruppenkommandeur in einem Jagd­geschwader, errang am gestrigen Tag seinen 39. dis 103. Luftsieg.

Das Jagdgeschwader 77 hat die Zahl seiner Abschüsse aus 2011 erhöht.

Der ttalienische Wehrmachlsberichl

Lebhafte Luftkämpfe über Malta Wieder sieben Briten­flugzeuge im Mittelmeerraum abgeschossen.

DNB Rom. 20. Mai. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:

Gutliegendes Feuer unserer Batterien verursachte in den feindlichen Stellungen eines Abschnittes der Lyrenaika- Front Brände von beträchtlichem Ausmaß und von längerer Dauer.

Zwei englische Flugzeuge wurden im Luftkampf von deutschen Fliegern, ein drittes von unserer Flak abgeschossen.

Bei einem Einflug auf Bengasi wurden einige Häuser beschä­digt. Die arabische Bevölkerung hatte fünf Opfer zu beklagen.

Eines unserer U-Boote ist nicht in seinen Stützpunkt zurück­gekehrt. Die Familienangehörigen der Besatzung sind benachrich­tigt worden.

Bei Bombenangriffen italienischer und deutscher Verbände kam es zu lebhaften Luftkämpfen über Malta. Zwei Spitfire und rin Beaufighter stürzten im Maschinengewehrfeuer unserer Jäger ab, die selbst keinerlei Verluste erlitten.

Ein Seeaufklärungsflugzeug wurde nordöstlich von Pantel- leria von zwei feindlichen Jägern angegriffen. Es- schoß den einen Gegner ab und zwang den anderen zum Abdrehen. Das Seeaufklärungsflugzeug kehrte nach Erledigung seines Auftrages an seine« Stützpunkt zurück.

Versenkte Schiffe

Spätes Geständnis des Untergangs desEmpreß of Asia-

Berlin, 20. Mai. Der große FahrgastdampferEmpreß of Asia", rund 17 000 BRT., ist überfällig und wird als verloren angesehen, teilt das kanadische Schiffahrtsamt in Ottawa mit. DieEmpreß of Asia- gehörte zurEmpire"-Klaße derCana­dian Pacific Line", die mit diesen Schiffen einen Fahrgastdienst über den Atlantik und Pazifik durchführte. Die Versenkung er­folgte bereits am 5. Februar auf der Höhe von Sumatra. Die Versenkung des Schiffes, das als Truppentransporter Dienst tat, wurde von der britischen Admiralität geheim gehalten.

DieEmpreß of Asia" hatte 2500 Mann britischer Truppen an Bord, die nach Singapur gebracht werden sollten, um die dortigen britischen Streitkräfte zu verstärken. Es handelte sich bei den Truppen in der Hauptsache um kana­dische Soldaten. Bei der Versenkung des Schiffes, die durch japanische Sturzkampfflieger erfolgte, kam ein Teil der Be­satzung und der kanadischen Truppen ums Leben. 14 Ueberlebend« der Besatzung, die jetzt in Vancouoer eintrafen, berichteten Ein­zelheiten von dem Untergang des Schiffes.

Berlin, 20. Mai. Der Verlust des fast 12 000 BRT. großen kanadischen TankschiffesC a l g a r o l i t e" hat die bri­tische Admiralität bis heute verschwiegen. Jetzt ist durch die Aussagen von geretteten Besatzungsangehörigen des Schiffes der Beweis erbracht, daß der Tanker bereits am 9. Mai einem llnterseebootsangriff in Höhe der amerikanischen Ost­küste zum Opfer fiel und gesunken ist. Die Besatzungsmitglieder, die diese Aussage machte«, landeten jetzt in dem Hafen von Chetumal.

Berlin, 20. Mai. Zwei amerikanisch« Frachtdampfer von 5600 und 7248 RRT. wurden unweit der amerikanischen Ostküste tor­pediert und versenkt. Beide Schiffe waren mit Rohstoffladunge« nach amerikanischen Häfen bestimmt. Die Versenkung beider Schiffe wird durch die Aussagen von Ueberlebenden, die in einem Hafen des Golfes von Mexiko landeten, bestätigt, so daß d« USA.-Marineministerium den Verlust jetzt zugeben muß.

Neu» rumanyche Fliegerstassel. In Tiraspo ,ano in Anwrien- l eit der Vertreter der rumänischen Armee und der deutschen Wehrmacht die Taufe einer neuen rumänischen Fliegerstaffel, statt, die im Raum zwischen Dnjestr und Bug die Verbindung zwischen den einzelnen Einheiten der rumänischen Armee auf­rechterhalten wird und die den NamenBug-Staffel" erhal­ten hat.

Eichenlaubträger Leutnant Adolf Dickfeld

DNB Berlin, 20. Mai. Der mit dem Eichenlaub zum Ritter­kreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnete Leutnant Adolf Dickfeldt wurde am 20. Februar 1910 zu Jüterborg gebo­ren und gehört seit 1934 der Reichsjugendfllhrung an. Bereits zu Anfang des Krieges als Jagdflieger ausgebildet und einge­setzt, holte er sich im Frankreichfeldzug das EK. II. Durch hervor­ragenden Schneid und unbändiges Draufgängertum stellte er sich bald in die Reihen der besten Jagdflieger seines Jagdgeschwa­ders. 2m Spätherbst des vergangenen Jahres errang er an der Ostfront an einem stürmischen Kampftag fünf Abschüsse im Ver­laufe eines Einsatzes gegen einen zahlenmäßig überlegenen Geg­ner und damit seinen 16. bis 20. Luftsieg. Älki 19. März 1942 wurde dem bewährten Jagdflieger zu seinem 47. Luftsieg das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 29. April konnte er schon auf 56 Abschüße zurückblicken. Am nächsten Tage bereits fielen dem fliegerischen Können Dickfelds im Verlaufe eines »Einsatzes drei bolschewistisch« Jäger zum Opfer. Am 7. Mai hatte er die Zahl seiner Luftsiege bereits auf 64 erhöht. Am nächsten Tage schoß Leutnant Dickfeld elf bolschewistische Flugzeuge hin­tereinander ab und wurde damit an diesem Tage der erfolg­reichste Jagdflieger seiner Gruppe .die am 8. Mai, der Durch­bruchsschlacht auf der Halbinsel Kertsch, 75 Abschüße er- zielte. Bis zum 14. Mai ging Leutnant Dickfeld dann abermals 16mal als Sieger aus erbitterten Luftgefechten, in denen die deutschen Jäger oft eine örtliche zahlenmäßige lleberlegenheit des Feindes durch kühnen Angriffsgeist und sieghaftes Drauf­gängertum ausglichen, hervor. Vis zum 19. Mai hat Leutnant Dickfeld 90 Luftsiege errungen.

Neue Ritterkreuzträger

DRV Berlin, 20. Mai. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberleutnant Bischofs, Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader.

Oberleutnant Otto Bischofs, am 24. September 1915 in Essen geboren, hat in über 200 Feindflügen auf fast allen Kriegsschau­plätzen seine fliegerischen Fähigkeiten und seine vorbildliche sol­datische Haltung unter Beweis gestellt. Oberleutnant Bischofs ist von einem Feindflug nicht zurückgeke'hrt.

Der Führer verlieh ferner das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Major Albert Graf von der Goltz. Bataillons­kommandeur in einem Infanterieregiment, und Oberleutnant Friedrich Carl, Batterieführer in einem Artillerieregiment.

Neuer Ritterkreuzträger der Flak

Von Kriegsberichter I. Laschober

DNB . . ., 20. Mai. (PK.) Vom Führer wurde auf Befür­wortung von Generaloberst Rommel dem Unteroffizier Erich Heintze als zweitem Unteroffizier der Flak das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Heintze ist Jahrgang 1916, seine Eeburtsstadt ist Halle a. d. Saale. Nach dem Besuch der Volks­schule in Schraplau (Mansfelder Seekreis) erlernt er das For­merhandwerk. 1938 wird er Soldat und am 8,8-Zentimeter-Flak- geschütz ausgebildet. Mit seiner Batterie nimmt er an den Feld­zügen in Polen und Frankreich teil und wird mit dem EK. II ausgezeichnet. Dann geht es nach Nordafrika. Ein völlig neues Kampfgebiet erwartet den deutschen Soldaten; auch die Flak bezwingt diese Lage und zeigt sich erneut unübertrefflich im Einsatz. In der Soll um sch lacht schießt Uffz. Heintze vier Panzer ab, drei weitere folgen beim Entsatz des Halfaya-Passes. Er erhält das E. K. I. In allen Gefechten erweist Uffz. Heintze sich als ein Draufgänger, der Gefahren gering achtet. Je schwe­rer die Kümpfe, desto umsichtiger leitet er das Feuer seines Geschützes. Er reißt seine Soldaten mit und wird für sie ein Vorbild. Mit Uffz. Heintze gibt es kein Zögern, seine Tatkraft scheint unerschöpflich. 30 Panzerabschüsse sind äußere Merkmale soldatischen Einsatzwillens. Immer von neuem zeichnet Uffz. Heintze sich durch rasche Entschlüsse aus.

So ist es auch an diesem Morgen: Vormarsch im Raum von El Dada und Sidi Rezegh. Feindliche Panzer bringen die erste Feindberührung. Da erhält sein Geschütz plötzlich von drei SeitenheftigesFeuer. Zudem wird sein Schußfeld durch eigene Panzer verdeckt. So geht das nicht! Blitzschnell handelt Uffz. Heintze: Selbständig nimmt er Stellungswechsel vor und geht rechts vor die eigenen Panzer. Das feindliche Feuer ist schwächer geworden. Dafür aber stoßen von einem Hang 12 eng­lische Panzer ab. Jetzt gilt es! Gleich die ersten Schüße liegen

_Donnerstag , den 21. Mai 1»i«

gut. Und dort eine Stichflamme schlagt aus einem grauen Ungetüm. Der Engländer bleibt liegen. Das Geschütz Heintzes richtet sich auf den nächsten Gegner . . . Feuer und wieder Feuer . . . drei weitere Panzer bleiben zerfetzt in der Wüste.

Inzwischen hat eine englische Batterie Heintzes Geschütz aus­gemacht. Ihr Feuer liegt nur zu gut! Wieder vermag nur ein rasches Erfaßen des Notwendigen den Ausschlag zu geben. Im Mannschaftszug läßt Uffz. Heintze das Geschütz Front machen. Es gelingt. Wenige Augenblicke später liegt das Feuer in der feindlichen Batteriestellung. Der Kampf ist Verbißen, aber kurz. Bald schweigt die feindliche Batterie. Uffz. Heintze hat sie durch sein gutes Feuer, zerschlagen, zusammengeschossen, vernichtet.

Die Schlacht um Charkow

Deutsche Panzer und Infanterie fangen den Angriff ab

Von Kriegsberichter Fritz Gressenbauer

DNB . . ., 20. Mai. (PK.) Der Sowjetmarschall Timoschenks, Verlierer der Vernichtnngsschlacht von Vriansk und Wjasma, hat eine neue gewaltige Offensive mit dem Ziel der Eroberung Charkows und der Einkesselung starker deutscher Kräfte im Raume dieser wirtschaftlich so wichtigen Stadt gestartet. Was den Sowjets im Laufe dieses einmaligen furchtbaren Winters unter Einsatz aller ihnen zur Verfügung stehenden technischen Mittel und trotz der Maßenaufopferung sibirischer Winier- spezialtruppen nicht gelungen war, das sollte jetzt unter Aus­nützung der Frühjahrswetterlage erzwungen werden.

Charkow lag und liegt den sowjetischen Heerführern zu ver­lockend vor den erfolgshungrigen Augen, als daß sie den Ge­danken an eine Wiedereroberung aufgeben könnten. Wieviel Termine haben sie sich schon gesetzt, um diese ewig blutende Wunde in ihrem Herzen zu schließen, um der doch bekannten Ernüchterung der Engländer und Amerikaner über dieErfolge" der mit Windstärke 10 in alle Welt hinausgeschmetterten Win­tersiege des sowjetischen Bundesgenossen endlich einen Triumph entgegenzusetzen, der alle Kritik der Alliierten zum Schweigen bringen würde. Deshalb stießen vor wenigen Tagen Hunderte non Sowjetpanzern gegen die deutschen Linien vor, deshalb drückten zahlreiche Schützendivisionen von Nordosten und Süden her hinter den Stahlkolossen nach, und deshalb schwirrten Raias und Bomber in ungewöhnlichen Mengen in den Luftraum über den Schlachtfeldern hinein. Deshalb verkündeten bolschewistische Flugblätter wieder einmal großartig den neuen und endgül­tigen Termin für den Fall Charkows. Es ließ sich nicht oer­hindern, daß die auf engstem Raum vorstoßenden feindlichen Panzermassen an einigen Stellen die deutsche Front durch­brachen und vorübergehend näher an die Stadt kamen. Dieser Anfangserfolg Timoschenkos brachte jedoch keinerlei Entschei­dung für den Ablauf seies Angriffsplanes. Es war lediglich der Auftakt für eine der bisher schwersten Schlachten des Jahres. Deutsche Flakartillerie und deursrhe Jäger schoßen eines der an­greifenden Sowjetflugzeuge nach dem anderen ab. Sie säuber­ten den Himmel in bemerkenswert kurzer Zeit von feindlichen Maschinen und gewannen eine überwältigende deutsche lleüer- legenheit. Deutsche Panzer stießen den Tanks der Sowjets ent­gegen und lieferten ihnen Kämpfe, die dön weiteren Vormarsch des Feindes nicht nur abstoppren und zahlreiche Sowjetpanzer vernichteten, sondern sie sogar zum unerwarteten Rückzug zwan­gen. Deutsche Infanterie wart sich auf die vorgehenden bolsche­wistischen Schützendivisionen, räumte schwer unter den angrei­fenden Wellen auf und hielt jedem weiteren Waffensturm stand. Obwohl die Sowjets jeden ihrer Angriffe mit Einsatz zahlloser leichter und schwerer "Artillerie einleiteten. Der ganze gewaltige Angriffsvcrsuch des schon mit Vorschußlorbeeren behangenen Zowjetmarschalls kam zum Stehen.

Durch die G e g e n st ö ß e der deutschen Panzer wur­den im Verband mit Jnfanteriesturmgeschützen, Aufklärungs­abteilungen und Pionieren den Sowjets trotz erbitterter Gegen­wehr wichtige Ortschaften und Höhen entrissen. Stukas greifen Tag für Tag ununterbrochen in die Erdkämpse ein. Der Himmel heult unter ihren Sturzflügen auf und die Erde erbebt von den Explosionen der schweren Brocken. Und wenn es weit hinter den Linien der Sowjets schwarz aufqualmt und Helle Flammen in die Winde schlagen, dann ist wieder eine feindliche Panzeran­sammlung zerschlagen worden, ehe die Brigade zum Einsatz kam. Ueber 400 Sowjetpanzer wurden bis jetzt zerschossen und außer Gefecht gesetzt, große, kleinere, 52-Tonner, T. 34 und andere Typen mehr. Noch immer rollen neue Stahlkolosse gegen die deutsche Front'an, in kleineren Verbünden zwar und viel, viel vorsichtiger als in den ersten Tagen der Schlacht. Aber cs spricht immerhin ein gewichtigers Wort für die ungewöhnlich

Deutsche Diplomaten aus Amerika begrüßt

Empfang durch Staatssekretär von Weizsäcker in Frankfurt a. M.

DNB Franksurt a. M., 20. Mai. Am Mittwoch vormittag traf in Franksurt a. M. der erste Transport der zurückgekehrten Mitglieder deutscher Missionen aus den Ländern Nord-, Mittel- und Südamerika, mit denen Deutsch­land keine diplomatischen Beziehungen mehr hat, und ihre An­gehörigen, insgesamt 400 Deutsche, in Sonderzügen aus Lissabon kommend ein. Weitere Transporte mit 200 Deutschen sind noch unterwegs.

Die Heimkehrer wurden geführt son den bisherigen deutschen Missionchess, dem deutschen Geschäftsträger in Washington, Ge- sandter Dr. Thomsen, dem deutschen Gesandten in Guate­mala, Reinebeck, und dem deutschen Gesandten in Colum­bien, Dr. Dittler. Mit ihnen trafen auch die bisherigen deutschen Waffenattaches, an ihrer Spitze der langjährige deutsche Militärattache in Washington, General der Artillerie von Bötticher, ferner der Marineattachö, Vizeadmiral Witthöft, und Luftattache, Oberst Busch, in Franksurt ein.

Alle, Missionschefs und Waffenattaches, Beamte und An­gestellte, Sekretärinnen und Hilfsarbeiter, kehren nach schwerer Pflichterfüllung aus den mit Hatz und Intrigen, Schikanen und Beschimpfungen bekämpften Auslandsvertretungen und nach er­bittertem stillen Kampf gegen die kriegsverbrecherische Politik Roosevelts und seiner Juden nach langer Wartezeit und monate­langer Diffamierung ins Reich zurück, mit ihnen die deutschen Schriftleiter, die an der Seite der amtlichen Vertreter des Reiches unter Verfolgungen und Verdächtigungen für die deutsche Preße ihre Berichterstattung ausgeübt haben.

Im Aufträge des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop empfing der Staatssekretär des Auswärtigen Frei­herr von Weizsäcker auf dem mit den Flaggen des Reiches geschmückten Bahnhof die rückkehrenden Missionen. Mit dem Staatssekretär waren vom Auswärtigen Amt der letzte deutsch« Botschafter in Washington, Dr. Hans Dieckhoff, der Leiter der Personalabteilung des Auswärtigen Amts, Ministerialdirektor Schröder, der Chef des Protokolls, Gesandter von Dörnberg, der Leiter der Presseabteilung des Auswärtigen Amtes, Ge­sandter Dr. Schmidt, usw. erschienen.

Nach der Ankunft fand im Bürgersaal des Römer ein Empfang statt, bei dem die kleine deutsche Kampfgemein­schaft durch Staatssekretär von Weizsäcker im Aufträge des Reichsaußenministers begrüßt wurde, der den Missionschefs wie den Hilfsarbeitern seinen Dank für Treue und Pflichterfüllung

oussprechen ließ. Der Staatssekretär richtete seinen Willkom- mensgrutz in erster Linie an den deutschen Geschäftsträger in Washington, Gesandten Dr. Thomsen, und an den Militär­attache in Washington, General der Artillerie von Bötticher, die beide jahrelang in Washington in vorbildlicher Zusammen­arbeit eine schwer berannte Position gehalten hatten. Er be­grüßte ferner die Gesandten Reinebeck und Dittler, sowie den deutschen Marineattache in Washington, Vizeadmiral Witthöft, und den Lustattache, Oberst Busch, sowie die Kultur- und Presse­referenten, hie Mitarbeiter der Missionen und die deutschen Journalisten. Ein besonderes Wort der Begrüßung und des Dankes richtete Staatssekretär von Weizsäcker an die heim­kehrenden Frauen. Außerdem gedachte der Staatssekretär der auf dem Wege nach Deutschland befindlichen Gesandten Rüdt von Collenberg, Gesandten Langmann sowie der Geschäftsträger Tauchnitz, Kämpfer und Höller und der weiteren Mitglieder der von diesen geführten Missionen.

In seiner Ansprache sagte Freiher von Weizsäcker:Sie staben den Ansturm überstanden, Sie haben erhobene» Hauptes Ihre Arbeit getan, sich nicht um Tod und Teufel geschert, inner­lich sicher im Glauben an Deutschland und seinen Führer. Wenn Sie jenseits des Ozeans unter dein Trommelfeuer feindlicher Propaganda und Lügen gestanden haben, wenn Sie unsere Geg­ner mit dem Munde Krieg führen beobachteten, so finde» Sie hier ein Deutschland, das handelt, eine Kriegführung der Tat. Hier sehen Sie kein American Way of Life, hier gibt es deutschen Arbeitsstil. Hier sehen Sie keine kommissarischen Beratungen, hier gibt es Führertum. Hier hören Sie kein« Plaudereien am Kamin, hier gibt cs Initiative, Beschlüße, Be­fehle, Draufgängertum und Schläge auf den Gegner." Der Staatssekretär schloß seine Begrüßungsansprache mit den Wor­ten:Wir sind aus nichts ausgerichtet als auf den Führer, fein Will« ist der unsrige, sein Siegesbewußtfein unser Siegesbewußt­sein."

Auch der Reichsstatthalter Gauleiter Sprenger richtete a« die heimgekehrten Deutschen herzliche Worte der Begrüßung. Er hieß sie in der alten deutschen Kaiserstadt Frankfurt herz­lich willkommen und entbot ihnen den Gruß der nationalsoziali­stischen Bewegung. Der Vertreter der Auslandsorganisation, Gauamtsleiter Heller mann, begrüßte die aus Roosevelts Haßsphäre heimgekehrten Volksgenossen im nationalsozialistischen Deutschland und hieß sie herzlich willkommen. Als letzter deut­scher Botschafter in Washington hieß Dr. Dieckhoff seine alten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Deutschland will­kommen. Mit einem Sieg-Heil auf den Führer schloß Staats­sekretär von Weizsäcker den Begrüßungsempfang.