Ragoldrr Tagblatt »Der Gesellschafter"

Doouerstaa. den SV. April 1942

z. Se'tc

Nayolö undAmyebuny

Saq nie: Ich bin verloren! Denn sacht du's, bis: du's schon. Dein Wille formt dein Schicksal. Mensch, wie Töpferhand den Ton! Ruppel

iE: Der Kaiserliche Feldherr Johann Tserclaes Graf v. Tilly in Ingolstadt gest. (geb. 1559).

1777: Der Mathematiker Karl Friedrich Gauß in Vraunschweig geb. (gest. 1855).

IM. Der Generalseldmarschall Albrecht Graf Roon in Pleus- Hagen geb (gest. 1879).

Der Tiroler Maler Franz y. Defregger in Stronach im Pustertal geb. (gest. 1921).

IM!: Der Reichsausjenminister Joachim von Ribbentrop in Wesel geb.

IM: Der Schriftsteller Gustav Freytag in Wiesbaden gest. (geb. 1816). .

! 1819: Münchner Geiselmord.

! 1-29: Der Dichter Friedrich Lienhard in Eisenach gest. (geb.

1865).

1849: Rückzug der Briten und Norweger in Richtung Dront- hcim und Dombaas. Südwestlich Stören wird die Land­verbindung zwischen den deutschen Truppenverbänden in den Räumen Oslo und Drontheim hergestellt.

Steine Vefiassuns am 2 . Mai

Der Reichsminislcr des Innern und der Reichsminisier für Boiksaufklärunq und Propaganda geben bekannt:

Die am Nationalen Feiertag des deutschen Volkes übliche allginneine Beflagquna und Ausschmückung der Gebäude unter­bleibt in diesem Jahr.

SluS den Seaauisaltonen dev Vaetei

HI.-Gesolgschaft 2t 491; Motorschar und Fliegerschar

.^>eute tritt die ganze Gefolgschaft samt Sondereinbeiten (Mv- s lor- und Flieqerschnrs um 19.25 Uhr am Heim an.

Mädelgruppe 24 491

Heure 19.50 Uhr aurreten der gesamten Gruppe (mit VdM.- Werks in Dienstkleidung zum Dienstappell durch die Ningfüh- i rerin. Schreibzeug. Liederbücher, alte Stoffreste und Reichsaus- iveisc mitbringen. BdNi.-Wert und Schar 1 außerdem ge- » bogene Packnadel. Schere und Schürze. Freitag 20 Uhr an- ^ treten sämtlicher Mädel am Heim. Sport mitbringen. Es kommt die Mädel-L-Stellenleiterin des Bannes.

Die Tegevnseev Ware« da!

Auf Veranlassung der NSG. ..Kraft durch Freude" waren die Tcgernseer gestern wieder bei uns zu Gast. Dieses unter Lei­tung von Bartl Ingerl stehende Bauerntheater, das uns oft schon frohe Stunden bereitete, fand diesmal ein übervolles Heus. Als Ehrengäste waren viele Verwundete anwesend. Die Tegnnseer zeichnen sich stets durch flottes Iusammenspiel. aber darüber hinaus durch urwüchsigen bajuvarischen Humor aus der mir unfehlbarer Wirksamkeit die einzelnen Szenen zu köstlichem Erleben macht. Gegeben wurdeDie Liebesbeichte". Eigentlich müßte esDis Herzensbeichte" heißen. Ein erheiterndes länd­liches Theaterstück, das mehr auf der Linie der übermütig- launigen Volksstücke liegt, mit denen früher schon andere Spieler­gruppen große Erfolge erzielten! Um was geht es denn?

Der 48jährige reiche Peter Altinger will sein Mündel, die erst 18 Jahre alte Traudl. heiraten, was nach Ansicht des Groß­vaters Stiefenhofer absolut kein Zustand ist. Das Mädchen wil­ligt schließlich aus Dankbarkeit gegen den Vormund in eine Verlobung ein. Just zur gleichen Zeit kehrt aber Hermann, der Sohn ihrer Pflegemutter, aus Amerika zurück. Kaum haben die jungen Leute sich gesehen, da ist es auch schon um sie geschehen: Sie sind Feuer und Flamme für einander. Indes ist da auch noch die Reserl. Hermanns Jugendfreundin, eine temperament­volle heiratshungriqe Person,die Anspruch auf Hermann er­hebt. Aus dieser Situation und um diese Personen entsteht nun ein solch bunter Wirrwarr, daß der Zuschauer, nachdem sich der Knoten unter stürmischer Heiterkeit geschürzt hat, keinen

Ausweg mehr sieht. Da greift im leisten Augenblick der Groß­vater ein, der Mann, den man schon lange zum alten Eisen getan und dem man nachgesagt hatte, er sei unnütz auf der Welt - dieser alte Großvater bringt es mittels der Herzens­beichte fertig, daß die beiden Werber es dem Mädchen selbst überlassen, zu entscheiden, wem ihr Herz gehören soll. Wie das ror sich geht, ist wieder so frisch und lebensecht, und doch urgelungen dargestellt. daß der Zuschauer mitqerissen wird. Der alte Krauterer tritt von der Verlobung zurück, und der Hermann erhält seine Traudl.

Lisl Gerd gibt die Traudl frisch-fröhlich und ..herzig" wie­der. Heinz D i c 1 l - G r e i n e r ist der fesche Hermann, dem es nicht schwer fällt, den draufgängerischenBräutigam-Vormund" Karl Pilgram auszustechen. Oskar Wüchner stellt den Großvater munter und lebensecht dar. Mit seinerBauern- diplomatic" bringt er das ganze zu einem guten Ende, von dem die Moosrainerkrämerin, Frieda Oswald, ebenso über­rascht ist wie das Reserl, das von Maria Gr ein er zu einer prächtigen derbkomischen Figur gestaltet wird.

Die Aufführung war ein voller Erfolg, was der reiche Beifall nach jedem Akt und insbesondere am Schluß eindeutig bewies. Nicht vergessen sei auch das Zither- und Gitarrespiel (Hans Klein uno Oskar Wüchner). das in der Zwischenpause dar­geboten wurde, und vielen Anklang fand. Fritz Schlang.

ItnvevSudevte Kundhoi»pvekfe

Der Reichskommissar für-die Preisbildung und der Reichsforst­meister haben am 16. April 1942 eine Verordnunuq über die Preisbildung für inlänoisches Rohholz erlassen. Die Verordnung tritt mit Wirkung vom 1. Oktober in Kraft und mit Ablauf des 30. September 1943 außer Kraft. Die Verordnung entspricht in ihrem Aufbau der bisherigen Rohholzpreisverordnung vom 25. Oktober 1940. Die Rohholzpreise sind nicht verändert worden. Die Verordnung ist im Reichsgesetzblatt vom 47. 4. 1912 er­schienen.

. Das beste Alter zum Heirate»?

Wann haben die großen Männer einen eigenen Hausstand gegründet? Der beste Zeitpunkt für diesen wichtigen Schritt ist zweifellos dann gekommen, wenn man dieideale Frau" gefun­den hat. Aber das zu erkennen, soll sehr schwer sein. Eine Norm für das Heiraten läßt sich überhaupt nicht aufstellen. Und das WortJung gefreit hat nie gereut" konnte seine Richtigkeit auch nicht immer beweisen. Was nun das Heiratsalter unserer Gro­ßen anbelangt, so läßt sich an einer kleinen Aufstellung leicht erkennen, daß man unmöglich ein bestimmtes Alter als beson­ders günstig für Eheschließungen ansprechen kann. Shakespeare (Gratete mit 19 Jahren, Dante mit 25, Mozart und Walter Scott mit 27, Lord Byron und Napoleon, wie auch Washington mit 27, Rossini war 30 Jahre alt und verheiratete sich ein zwei- lesmal mit 54 Jahren. Schiller und Weber waren zur Zeit ihrer Eheschließung 31 Jahre, Lord Wellington 37, Luther 42, Goethe 57. Folglich? Man kann in jedem Lebensalter glücklich und un­glücklich werden!

Liebe zum Osten

Der Hintergrund einer geschichtliche» Ausgabe

NSK Wenn deutsche Mmichen vor die Möglichkeit gestellt - erden, sich einen persönlichen Arbeits- und Lebenskreis inner- -stb des Deutschen Reiches zu wählen, dann ist im allgemeinen auch die Frage von entscheidender Bedeutung:Was gibt es G-rt in dem iünftigen Gebiet meines Wirkens an Schönem und .ieizvollem, um das persönliche Leben und Erleben zu berei- :i ern?" Reichtum, nicht von der materiellen Seite gesehen, son­dern aus dem Gesichtsfeld d-er Werte von Geist und Gemüt, für die das deutsche Volk in besonderem Maße aufgeschlossen ist. N enn in diesem Zusammenhang das Gespräch auf den deutschen Osten kommt, dann begegnet man hier und da noch mitleids­vollen Gesichtern und einer Haltung, die etwa besagen möchte: Was kann der Osten schon bieten?!

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Eefr. Emil Bahnet von Hai Lerbach, der längere Zeit in Argentinien war. hat an der Ostfront für Tapferkeit vor dem Feinde das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhalten, nachdem ihm schon zu Anfang des Ostfeldzuges das Inf.-Sturmabzeichen ver­liehen worden war. Wir gratulieren herzlich!

Und doch ist es eine Tatsache, daß der größte Teil aller der­jenigen, die in den neuen Ostgauen, im Gau Wartheland und m Danzig-Westpreußen zum Einsatz gelangen, von ihrer Arbeit und ihrem Leben mit warmer Begeisterung sprechen, und daß sehr viele dieser Menschen, die aus allen Gauen des Deutschen Rei­ck,es, ja aus Gegenden kamen, die man die schönsten und reichsten vnserer Heimat nennt/nach einer gewissen Zeit ihr Wirkungs- ield im Osten umteinenPreismchrverlassen wollen Gewiß sprechen sie oftmals mit Stolz von den landschaftlichen und baulichen Reizen der Heiinatgauc und freuen sich herzlich auf den Urlaub, doch dann zwingt es sie machtvoll an ihre Ar­beitsstätte im jungen deutschen Osten zurück. Und zwar nicht nur aus dem Bewußtsein einer großen Pflicht und aus einem echten Idealismus heraus, sondern ganz einfach, weil Arbeit und Leben hier in einer ganz besonderen Art wertvoll sind. Wert­voll. «ich! wegen der äußeren Lebensumstände, die immerhin viele Hoffnungen ans die Zukunft eröffnen, sondern wegen brr Fülle der Probleme, die sich jedem einzelnen entgegenstAlen.

Es st sicherlich für einen jungen Bauern angenehm, eine» von seinen Vorsabren gut gepflegten und bestellten Acker zu übernehmen und ihm reiche Ernte abzugewinnen. Schöner und bewußter aber wird der junge Bauer die Genugtuung eigener Leistung und den Triumph des Erfolges erleben, wenn er seinen Acker selbst schaffen, wenn er erst die Steine vom Feld iragen muß und schließlich im Kamps gegen das Unkraut Sieger bleibt Mit einem unvergleichlichen Gefühl des Stolzes und der Freude wird er die erste Saat ausgchcn sehen und die erste Ernie cinvringen. Es ist das gleiche Korn und- gibt das gleiche Brot, dennoch welch ein Unterschied! Der Neubauer wird auch von dem so schwer erarbeiteten Boden so leicht nicht lasten wollen eben weil so viel Schweiß und Mühe und sieghafte Ar­beit darinnen stecken.

Nicht anders geht es allen denen, die, gleichgültig an welcher Stelle, beim Ausbau im Osten Mitarbeiten dürfen. Eine Anzahl der hauptamtlichen Kräfte, die von der NSV. im Gau Warthe- l auf dem Gebiet der sozialen Arbeit eingesetzt waren, wur­den kürzlich gebetes, in kurzen Erlebnisberichten ihrer Liebe zur Arbeit im Osten die manchen noch unverständlich erscheint

- und deren Kraft doch bis in die westlichen Gaue des Reiches fühlbar ist, Ausdruck zu geben. Aus allen diesen Berichten geht immer wied-er hervor, daß es an sich kaum möglich ist, eineEr­klärung" der geheimnisvollen Anziehungskraft des Ostens zu geben, die ganz und gar in ideellen Werten und in den seelischen Bindungen an die deutschen Menschen dieses Raumes begrün­det ist.

Es ist ein heiliger Ernst in den Schilderungen der Männer und Frauen, die sich der großen Aufgabe im Osten verschrieben haben und eine tiefe Ehrfurcht vor dem geschichtlichen Erleben, niit dem ihre Arbeit in unmittelbarem Zusammenhang steht, kleberall findet man auch eine tatkräftige Portion humorige« Pioniergeistes, der am Kampf gegen die Unzulänglichkeit der Lebens- und Arbeitsverhältnisse eine Art grimmiger Freude hat. Als mächtige Vision stehen über allem die deutschen Städte und Dörfer, die hier einmal cmporwachsen sollen. Von den weit vorangetriebenen Planungen spricht man im Osten mit genau soviel Stolz wie die Kölner von ihrem Dom, die Hamburger von ihrem Hasen, die Berliner von der Neugestaltung der Reichs­hauptstadt, wie die Männer der Organisation Todt von ihren Autobahnen und Bunkerbauten, wie der Soldat von seinem Fronterlebnis. So sicher wie wir an den Sieg glauben, so sicher glauben wir auch an die große Zukunft des deutschen Ostens.

Vor dem Sieg aber steht die Bewährung in Leistung und Kameradschaft. Freiwillige aufzurufcn für diese Be­währung, die zwar besondere Anforderungen stellt, gleichzeitig ober eine Quelle höchster beruflicher Rrfüllung sein kann, ist der Sinn dieser Schilderungen. W. L.

Das Schütt^

^äclckeii

von Levills

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Copyright by Prometheus-Berlar. ». Lichacker, Griibenrell bei München

37. Fortsetzung.

Wer ist bei deinem Vater in der Taverne?"

Joaquin, der Schankjunge. El Papa behilft sich im­mer mit ihm, wenn Catalina und ich abends spazieren- qehen dürfen und Juan uns begleiten muß."

Römer» lächelte und blickte sich um. Niemand war in der Nähe. Er zog Dolores an sich und schob den Spitzenschleier, den sie halb über das Gesicht gezogen hatte, zurück. Dann drückte er einen langen Kuß auf ihre Lippen.

Dolores . .

Romero . .

Plötzlich flammten im Park die Laternen auf. Die ilaue Dämmerung schien sich mit einem Schlag in Finster­ais zu verwandeln, die von dem häßlichen gelben Licht matt »nd langweilig erleuchtet wurde. Wortlos schlugen sie nun eine Richtung ein, wo der Park wie eine zauberhafte Landschaft war. Und von der Musik, die alles nach einem bestimmten Teil lockte, war jetzt fast nichts mehr )u hören.

Vor einem kleinen Teich, der wie ein seelenvolles 'Auge schimmerte, blieben sie plaudernd stehen. Der Weiher wurde zusehends dunkel und geheimnisvoll, weil auch der Himmel, der sich darin spiegelte, mit der Plötzlichkeit des Südens ein nächtliches Aussehen gewann.

Sieh", sagte Dolores,der erste Stern . . ."

Die Venus ... Ist es nicht, Liebste, als ob dieser schöne, Helle Stern nur für uns leuchtet?"

Ja", antwortete Dolores verzückt.

-Willst du immer an mich denken, glvria mia, wenn er aufgeht? Wo du auch bist, au jedem Tag deines Le­bens?" fragte Romero ganz ernsthaft.

Gewiß", versprach sie ebenso ernsthast, denn sie war bereit, alles zu tun, was er verlangte.Jeden Abend werde ich den Himmel nach ihm absuchen, und wenn du »icht bei mir bist, so wird da»« meine Sehnsucht dich rufen . ."

Und unsere Gedanken werden sich finden, ob wir selbst auch getrennt sein mögen."

Sie sprachen, wie man eben spricht, wenn man achtzehn und dreiundzwanzig Jahre alt ist. Aber in ihren ver­haltenen Stimmen schwang die Liebe junger Menschen, die für einander bestimmt sind.

Jäh erblaßte Dolores. Eine plötzliche Gewißheit, daß man ihr Romero bald nehmen werde, zerriß ihr Herz. Wild klammerte sie sich an ihn:

Romero", fragte sie fast schluchzend,glaubst du. daß etwas uns trennen könnte?!"

Liebste", sagte er zart,das Schicksal wird es nicht wollen . . ."

Es ist Sünde", flüsterte sic,sich selbst den Tod zu geben. Aber was wäre mein Leben ohne dich . . ." Ihre Worte wurden unverständlich, denn er küßte sie von ihren Lippen.

Dolores", sagte er,was sprichst du? Wir werden glücklich sein, unsere Liebe wird alle Widerstände be­zwingen. Wenn ich dich als Offizier nicht heiraten kann, will' ich einen andern Beruf ergreifen. Nur schwöre mir, daß du dich nicht entmutigen läßt .

Ich schwöre es beim Andenken meiner Mutter! Und ich schwöre, daß ich nie die Frau eines andern werde", stammelte sie selbstvergessen.

Ein Kuß besiegelte ihr Gelöbnis, in dem alle Süße und Tiefe ihrer Liebe lag.

Auf dem dunkler werdenden Blau des Himmels er­glomm ein Stern nach dem andern. Zögernd vorerst aber nah und hell. Dann kamen andere, winzig kleine und ganz große, und schließlich wurden es unzählige. Sil­bern, golden, grünlich oder hellblau strahlten, funkelten sie in berückendem Zauber. Die beiden Liebenden wähn­ten in dem ganzen großen Park allein zu sein.

Wie im Paradies ist es hier", sagte Romero. Allein er wußte, daß sie es bald verlassen mußten und spürte eine unendliche Traurigkeit.

Ja", wiederholte Dolores,wie im Paradies! Und es ist schrecklich, wieder zu den vielen Menschen zurück­zugehen."

Romero barg ihr Gesicht, dessen Schönheit und ver­zweifelten Ausdruck er erriet, in seinen Händen.

Liebste", sagte er,du darfst nicht allein fort! Ich begleite dich", sagte er.Wenn wir den Platz um den Musikpavillon und die belebten Alleen vermeiden, wird niemand uns sehen. Auf.der Straße nehmen wir dann ein Taxi und ich bringe dich bis in die Nähe deines Hauses.Was meinst du. Dolores mia?"

Gut", antwortete sie, und in ihrer Kehle war et« erstickendes Gefühl. Noch einmal schauerten seine Küsse auf sie herab. Und dann liefen sie Hand in Hand schmal« Seitcnpfade entlang, durchschnitten Alleen und überquer­ten Nasenrvndelle, um ans dem Pinck Maria Luisa her- anszukommen.

Erhitzt und außer Mein, im Ohr noch die Musik, deren verhallende Klänge sie bei ihrem raschen Laus be­gleitet hatten, hielten sie nach einem Auto Ausschau.

Wenn wir ein Stück weiter gehn", meinte Romero. werden wir gleich einem begegnen."

Auf der einen Seite der Straße, die den Park be­grenzte, warfen hohe, königliche Palmen ihre Schatten, aus der anderen war die Fassade von weißen Häusern, mit ihrem Blumenluxus auf Balkonen und Fenstern, strahlend erleuchtet. Romero und Dolores suhlten sich im Dunkel der breiten Palmenkronen vorm Erkanntwerden sicherer, obwohl hier mehr Leute gingen als drüben.

Plötzlich kam ein erstickter Laut von Dolores' Lippen.

Was", fragte Romero erschrocken.

Juan", brachte sie hervor. Im selben Augenblick erblickte auch Romero dessen gertenschlanke, saloppe Ge­stalt.

Juan sah suchend umher. Es war ein Wunder, daß ihre Blicke sich nicht kreuzten, denn sie waren nur- wenige Schritte voneinander entfernt. Zum Glück musterte er gerade einen Schwarm Menschen, der ans dem Park kam.

Wenn er jetzt mit Dolores plötzlich mnkehrre, dachte Romero, würde das Juans Aufmerksamkeit erst recht aus sie lenken. Es war am besten, zwischen den andern Leu­ten ruhig weiterzugehen, und es dem blinden Zufall zu überlassen, ob er sie sah oder nicht . . .

Ohne Romeros Absicht zu kennen, setzte Dolores me­chanisch einen Fuß vor den andern. Blitzartig huschten die Gedanken durch ihr Hirn. Juan würde sie sehen und sie beschimpfen. Was geschah dann? Es war natürlich, daß Romero sie verteidigte und dann tvürde sich Juans Wut gegen ihn wenden. Ein Streit mußte folgen, der schrecklich werden konnte.

Eiskalt, fühllos vor Angst, merkte sie kaum, daß sie an Juan schon vorbeigegangen waren. Und sie faßte es gar nicht, als Romero ihrer hat uns nicht ge>ehen zurannte.

(Fortsetzung solgt-k