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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
wollen wir bei Kriegsende noch über umfangreiche Vorräte an Waffen und Munition verfügen, als daß auch nur an einer einzigen Stelle der Front der Soldat über mangelnde Ausstattung zu klagen hat. Die höchste politische Verantwortung erfordert gerade aus diesem' Gebiet lieber eine zu große Vorsicht als Fahrlässigkeit, die draußen nur zu vermeidbaren Vlutopfern führen müßte. Als im Weltkriege 1917 von den Landesverrätern in der Heimat der Munitionsarbeiterstreik organisiert wurde, lernten unsere Frontsoldaten diese Zusammenhänge auf die traurigste Weise kennen Der Mangel an Material führte schließlich mit zum Zusammenbruch von 1918. Diesmal werden -oi»- die Erzeugung von Waffen und Munition bis zum Kriegsende dauernd steigern und werden dadurch den Sieg beschleunigen. Je mehr die Heimat arbeitet, um so schneller kommt der Sieg!
Der gesteigerte Arbeitseinsatz ist daher nichts anderes als ein Beweis für den höchsten Siegeswillen unseres Volkes und zugleich die überzeugende Lösung der Materialfrage, die uns damals nicht gelang. Diesmal wird die Heimat sich nicht versagen, sondern aufs höchste arbeiten, bis der Sieg errungen ist.
Englische Diplomaten als Waffenfchmuggler
Die in Göteborg liegenden Handelsschiffe unter widerrechtlicher Ausnutzung des Jmmunitätsrechtes bewaffnet
DNB Berlin, 28. April. Wie der OKW.-Vericht vom S. April meldete, wurden die von der englischen Regierung gecharterten norwegischen Schiffe, die in einem schwedischen Hafen gelegen hatten, im Skagerrak bei einem Durchbruchsversuch durch deutsche Aufklärungsstreitkräfte gestellt. Die im Eöteborger Hafen liegenden norwegischen Schiffe waren durch die norwegische Emigrantenregierung in London der britischen Regierung verchartert worden. Für den Ausbruch der Schiffe hatten englische diplomatische Vertreter, unter anderem der zweite Handelsattache an der britischen Gesandtschaft in Stockholm, Sir George Binney, unter widerrechtlicher Ausnutzung des Jmmunitätsrechtes, das ihnen als Diplomaten nach dem Völkerrecht zusteht, Waffen, Munition und Sprengstoff an Bord der Schiffe gebracht. Diese wurden unter anderem auch auf den beiden Schiffen, die, wie der OKW.-Bericht vom 9. April meldete, nach Göteborg zurückgeflüchtet waren, festgestellt. Hierbei wurden auch an-Bord eines Schiffes über 5V0 scharfe Patronen gefunden.
Sicherheitshalber hatte es der englische Diplomat und Was- senschmuggler, der Handelsattache Sir George Binney, für angebracht gehalten, sich nach England zu begeben, um somit nicht Gegenstand für ihn unerfreulicher Erörterungen in Schweden zu werden. Aber die von ihm verführten und im Stich gelassenen angeheuerten Kapitäne der nach Göteborg zurückgeflüchteten Schiffe „Dickto" und „Linoel" müssen sich dem Gericht stellen. Die schwedische Regierung hat wegen dieser Vorkommnisse ein Gerichtsverfahren angestrengt, das am 5. Mai vor dem Köteborger Rathausgericht stattfinden wird. Des weiteren hat die schwedische Regierung, Pressemeldungen zufolge, in London Protest erhoben.
Gegen das schamlose britische Vorgehen nimmt die schwedische Presse in eindeutiger Weise Stellung. Die Zeitung „Dagsposten" Lberschreibt ihre Leitartikel mit „Neue Sensationen in der Angelegenheit der norwegischen Schiffe", „Die Beamten der britischen Regierung schmuggelten Waffen in Göteborg". „Stockholms Didningen", „Dagens Nyheter" und„Svenska Dagbladet" wenden sich gegen die rechtswidrig erfolgte Bewaffnung der norwegischen Schiffe, die, obgleich schwedischerseits für Waffen keine Exporterlaubnis gegeben war, an Bord der norwegischen Schiffe geschmuggelt wurden. „Dagens Nyheter" und „Svenska Dagbladet" heben insbesondere das dem Völtcrecht widersprechende Verhalten des englischen Handelsattaches, Sir George Binney, hervor. „Svenska Dagbladet" führt weiter aus, daß es sich hierbei um einen groben Mißbrauch des Jmmunitätsrechtes und um eine offenbare Verletzung der geltenden Gesetzesbestimmung handelt Hiernach sei es klar, daß diese Angelegenheit nicht ohne Folgen für die beteiligten britischen Beamten, also insbesondere für Sir George Binney, bleiben könne. „Social Demokraten" schreibt zu diesem Vorfall unter der Ueberschrist: „Ein gebrochenes Vertrauen" u- a.: diele Angelegenheit habe einen peinlichen Charakter. Die Verletzung des den Diplomaten nach internationalem Recht entgegengebrachten Vertrauens durch die Engländer müsse Schweden aufs tiefste bedauern. Es sei selbstverständliche Pflicht Schwedens, der Angelegenheit enereüch nacknugehen. '
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Deutsche Bergeltungsschliige gegen England .
Starke Verbände deutscher Kampfflugzeuge griffen als Vergeltung für die britischen Angriffe auf Wohnviertel deutscher Städte die südenglische Stadt Bath mit vernichtender Wirkung an. sKartendienst Zander. M.i
Die Laus auf der Leber Ein Kapitel von der schlechten Laune
Am es gleich zu sagen: es ist nun nicht so, daß wir mal eine Woche lang höflich sein sollen, und dann ist es wieder aus- Nicht so, daß wir uns jetzt ein paar Tage lang zusammennehmen und die «polternde Antwort, die „patzige" Bemerkung herunterschlucken, um danach wieder in die alte liebe Gewohnheit zurückzufallen und uns hemmungslos gehenzulassen: im Gegenteil — wir werden es erleben, daß es mit der Höflichkeit viel besser geht, daß das ganze Leben einfacher wird, und dann werden wir ganz von selber dazu kommen, daß wir uns ein bißchen mehr Höflichkeit im täglichen Leben angewöhnen.
Im Grunde genommen sind nämlich die meisten Menschen von Hause aus gar nicht so unhöflich. Es hat nur ganz verschiedene Gründe, wenn sie so wirken. Dem einen ist morgens früh „eine Laus über die Leber gelaufen", das heißt er hat sich über irgend etwas geärgert, und diese schlechte Laune wirkt sich nun am ganzen Tage aus. Ein anderer hat es zu eilig. Wenn nicht gleich alles so geht wie er gern möchte, fährt er schon aus der Haut. Der dritte fitzt zu sehr „auf dem hohen Pferd", warum weiß leider kein Mensch, aber er glaubt, er müßte ein bißchen angeben und andere kurz abfertigen, das würde dann imponieren. Alles, was dabei herauskommt, ist das, was man als Unhöflichkeit empfindet. >
Ein kurzes, barsches Wort stößt immer gleich vor den Kopf. Bringt andere Leute, wie man heute so gern sagt, gleich „hoch auf den Baum". Einem freundlichen, bittenden, zuvorkommenden kann man praktisch gar nicht widerstehen. Man muß das einmal ausprobieren. Mit Bitten und Freundlichkeit erreicht man im Leben immer viel mehr als mit Grobheit. Dieser Tage erlebte ich es, wie sich ein ziemlich umfangreicher Mann in ein Eisenbahnabteil zwängte, in dem praktisch nicht mehr ein Apfel zur Erde fallen konnte. „Kinderchen", rief der Mann, „rückt doch noch ein kleines Eckchen zusammen — Vater muß noch mit. sonst weint sich Mutter die Augen aus." Die Leute knurrten, einige lachten, aber sie quetschten sich noch ein bißchen, und „Vater" war drin.
Mit der Höflichkeit ist es ganz merkwürdig. Eigentlich ist sie nämlich nichts anderes als ein natürlicher Herzenstakt. Wer ein bißchen Herz hat, wird nicht unhöflich. Er weiß, daß es guch
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Verhütet Malclbränäe!
anders geht. Er wird nicht gleich ausfallend, wenn in einem überfüllten Geschäft zufällig der Nebenmann zuerst bedient wird, während er selbst an der Reihe wäre. Sondern er wird denken, habe ich hier zehn Minuten gewartet, kann ich auL <^oölf warten. Lohnt es etwa, sich wegen zwei Minuten du-' draune zu verderben? Höflichkeit aber macht das Dasein leicht »nd heiter. And der kleine Liebesdienst, den wir anderen erweisen, freut uns selbst am meisten.
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Der ärztliche Rat
„Lieber Mann", sagte der Arzt, „Ihnen fehlt nur eins: Be- wegung — reichliche Bewegung. Gehen Sie jeden Tag nach Ihrer Berufsarbeit noch zwei bis drei Stunden spazieren!"
Der Patient starrte düster vor sich hin und* * seufzte.
„Was sind Sie denn?", fragte der Doktor.
»Ich bin Briefträger, war die traurige Antwort.
Karl Muck hatte in Bayreuth eine Probe zu leiten. Als diese beginnen sollte, erschien ein Diener und entschuldigte eine Sängerin mit den Worten:
.Zräulein T läßt bitten, sie zu entschuldigen, sie könne nicht singen!"
Ironisch erwiderte Muck:
„Es freut mich, daß sie das endlich einsieht!"
Ein berühmter Pariser Arzt wurde an den Hof gerufen, um der Dauphine Geburtshilfe zu leiste». 2m Vorzimmer wartete der Dauphin und sagte zu ihm:
„Machen Sie Ihre Sache gut, Sie können sich dadurch einen Namen machen!"
„Nicht nötig!" sagte der Arzt stolz. „Ich glaube, man hätte mich nicht gerufen, wenn ich nicht bereits einen Namen hätte!"
*
Der Mathematiker d'Alembert begegnete eines Tages einem ihm bekannten Professor des öffentlichen Rechtes. Man kam auf Voltaire zu sprechen und erging sich alsbald in Hellen Lobsprüchen auf sein umfassendes Wissen.
„Eine Einschränkung muß ich allerdings machen: In Frage der Jurisprudenz ist er durchaus nicht auf der Höhe!" sagte der Professor des Rechtes.
„And ich", entgegnete d'Alembert, „finde wiederum, daß er in Fragen der Geometrie unverhältnismäßig schwach ist!"
Jakob I. von England ging einmal mit seinem Hofnarren spazieren. Dieser ging versehntlich zur Rechten des Königs. Das gefiel dem Herrscher nicht, und er sagte: ,
„Gehe an meine linke Seite, ich liebe es nicht, einen Narren zu meiner Rechten zu haben!"
„O, mir macht das nichts aus!" sagte der Narr doppelsinnig, indem er seinen Platz vorschriftsmäßig wechselte.
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Gottfried Keller sollte einmal mit einigen Freunden auf einen Jahrmarkt kommen, um sich eine Schaustellung anzusehen, allwo ein Mann unter der Ankündigung „Der Mann mit der Maske" auftrat.
Keller lehnte jedoch ab und sagte: „Wozu soll ich da mitkommen? Eine Maske tragen wir Menschen doch alle, also sehe ich da doch nichts Neues!"
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Isusende lirben wLdrend rter Kriege! diesen film xereden und «I!s öroscbüre xisicksn tdsmens gelesen. 8is tisr ilinen xsrelgr, wie werrvoü und wickriz die Ttalins und ibre rickrige fliege für Lesundlieir und ^ulbru des xrnren Körpers sind. Oie xssreigsrre ltacktrsge neck 2rknpllexemirrsln. wie Lblorodonr, isr eine folge dieser ^ukklÄrunxsrrbsir. Lblorodonr wird nocli immer in grollen Idenxen liergesrellr und nur en frcbxsscbLsre abgegeben. Oirekr» kesksllungen können nicbr bsrückricbrlgr werden, l^ir-birren um Ivr Versrrndnir, wenn 5ie Lklorodonr nickr Immer In Ikrem 8ksmmgesckLfr erbrlren können. Leben 5ie jsrrr mit LklorodÄ« besonders spsrsem um!
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26 . Fortsetzung.
Wer konnte sagen, ob Dolores oder Romero beglückter war? Ihre Augen leuchteten mit demselben Feuer. Ihre Stimmen waren im nämlichen Maß von Zärtlichkeit durchbebt. Dolores gab Romeros Küsse ebenso leidenschaftlich zurück, als sie sie empfing. Und ihre Umarmung war genau so innig wie die seine. Sie wechselten Liebesbeteue- rungen, die aus ihrem Mund nicht weniger aufrichtig, ungestüm, jung, verrückt, selig, vermessen und tief empfunden klangen wie aus dem seinen.' Die Stunde im Pinienwäldchen schien Dolores genau so himmlisch und entsetzlich kurz, wie Romero. Und beide waren bei der Trennung gleich verzweifelt, weil sie sich nun nicht mehr in San Roque sehen konnten . . .
*
Es kamen Tage, die ih^en unerträglich schienen.
Es waren die Tage, an welchen sie sich nicht treffen konnten. Nur nachts^ wenn die Taverne geschloffen war und Romero langsam unter Dolores' Fenster vorbeischrirr, sah er sie für wenige unbeschreibliche Augenblicke hinter dem Eisengitter der Reja. Er ahnte ihr sehnsüchtiges Lächeln und mußte den Mund zusammenpressen, um nicht seine Liebe zu ihr hinauszuschreien. Und Dolores ging dann in ihr Bett zurück, und sie weinte und schluchzte, und biß — um nicht gehört zu werden, — in die Kissen.
Als aber Tage um Tage vergingen, und ihre Sehnsucht immer größer und die Aussicht einer günstigen Ge^ legenheit immer geringer wurde, beschloß Dolores, selbst um den Preis einer Entdeckung, eine Zusammenkunft herbeizuführen.
Sie schrieb Romero, was sie sich ausgedacht hatte, und warf ihm den zu einem winzigen Streifen gefalteten Zettel nachts zu.
Nun trafen sie sich. Oft nur für Minuten. Wenn Dona Encarnacion abends mit den Nachbarinnen schwatzte und Catalina bei in der Nähe wohnenden Bekannten, die einen größeren Patio mit Blumen und Bäumen be
saßen. die Kühle suchte, dann schlüpfte Dolores heimlich aus dem Haus. Mit wild klopfendem Herzen und nachdem sie sich vergewissert hatte, daß der Vater und Juan in der Schenke vollauf beschäftigt waren, huschte sie durch den hölzernen Torbogen, der in eine noch schmalere und finstere Gasse führte als die eigene es war.
An ihrem Ende befand sich eine uralte kleine Kirche. Sie hatte einen Hof mit halsbrecherischem Katzenkopfpflaster, Jasmin- und Oleandersträuchern, die süß und berauschend dufteten. In der dunkelsten Ecke dieses Hofes, dessen Tür bis spät in die Nacht unversperrt blieb, tauschte Dolores mit Romero Zärtlichkeiten, die voll Glut und Hast warm. Sie flüsterten sich Worte zu, die gehetzt, fiebernd, unsinnig und von maßloser Leidenschaft erfiillt klangen . . .
„Du liebst mich, Dolores?"
„Mehr als mein Leben!"
„Wirst du mich immer lieben?"
„Bis zum Tod . . ."
„Sag mir, wann wir uns Wiedersehen, gloria mia?"
„Morgen, mi Romero!"
„Bestimmt?"
„Wenn ich nicht komme, ist es ein Zeichen, daß man mich eingesperrt hält . . ."
Im Dunkel des kleinen, rechteckigen Hofes glühten Johanniskäfer. Die Blätter und Blüten der Sträucher glänzten wie von schwarzem glänzendem Atlas und waren von ihnen wie mit leuchtenden Smaragden bestickt. Es war ein Idyll, aber eines, das jeden Augenblick von einem Störenfried betreten werden konnte . . . Deshalb, und damit Dolores zu Hause erst gar nicht vermißt wurde, waren die Liebenden gezwungen, sich bald voneinander loszureißen.
Manchmal war es nicht einmal so viel, was sie sich sagen konnten . . . Ein Händedruck, ein heißer Kuß — das war alles, wofür Romero stundenlang gewartet hatte. Dann mußte Dolores eilends zurück, aber wenn ihre Abwesenheit bemerkt und sie nach dem Grund gefragt worden wäre, hätte sie es vergessen, eine Ausrede vorzubereiten . . Mit nachtwandlerischer Gleichgültigkeit begann sie sich über die Möglichkeit einer Entdeckung hinwegzusetzen. Sie war wie ein Amokläufer, der blind und taub seinen Weg zu Ende rast, und was zu geschehen hat, erfüllt sich ohne seinen eigentlichen Willen . . .
*
Die kurzen Minuten in dem romantischen, zur kleinen Kirche gehörenden Hof genügten ihnen bald nicht mehr, um sich dem Uebermaß ihrer Liehe hinzugeben. Die karge
Zeit verfloß mit grausamer Schnelligkeit, und die Verschwiegenheit des Ortes war nur eine scheinbare, lieber die weißen Mauern kamen die Geräusche der Gasse, die sie in einem Krampf des Schreckens versetzten. Und den Einfall Dolores', sich im Park Maria Luisa zu treffen, fand auch Romero großartig.
Nachts erst, als er nicht einschlafen konnte, fragte sich Romero, ob sie nicht etwas vorhatten, das für Dolores von bösen Folgen sein mochte. Er quälte sich mit Vorwürfen, daß er ihre leidenschaftliche Verwirrung bedenkenlos ausnützte. Und er nahm sich vor, sie zart daran zu erinnern, was sie aufs Spiel setzte, wenn ihre Liebe vorzeitig .entdeckt wurde.
Als er sie aber am nächsten Tag an der verabredeten Stelle aus sich zukommen sah, vergaß Romero im Ueber- schwang des Glücks auch kille guten Vorsätze. Ein lebendig gewordenes Bild, Anmut in jeder Bewegung, löste sich ihre Gestalt aus dem verdämmeipiden Grün der Bäume.
Um diesen Anblick auszukosten, wartete er, bis sie ganz dicht vor ihm stand. Dann erst ergriff er ihre Hände:
„Dolores, bis zur letzten Minute zweifelte ich, daß du wirklich kommst! Sag mir, wie hast du das nur gemacht?"
Sie lachte dunkel und ein wenig atemlos.
„So, wie ich es mir vorgenommen hatte! Oh, es geht alles, wenn man will ... Ich bin mit Catalina und Juan hier —"
Romero machte eine Geste des Erstaunens, aber Dolores sprach schnell weiter:
„Wir sind schon einige Male in der großen Allee und ab gegangen. Ich glaube, ganz Sevilla ist heute t Und vor dem Pavillon, wo die Musik spielt, ist das G dränge besonders arg. Das weißt du doch, nicht wahr! Jetzt paß auf, wie ich mich von Catalina und meinem Bru der trennte... es ist wirklich komisch ... Ich ging mit Catalina eingehängt und Juan schleuderte daneben. Das heißt, wir ließen uns alle drei vom Menschenstrom schieben . . . Plötzlich wurden wir in eine uns entgegenkommende Gruppe von Leuten gedrängt, und weil ein Ausweichen in der Fülle nicht möglich war, wurden wir einfach auseinandergerissen. Du kannst dir denken, Romero, daß ich ein wenig dazu half! Ich hörte Catalina meinen Namen rufen, aber ich zwängte mich quer durch die Menge. Als sie außerhalb der Allee spärlich wurde, begann ich zu laufen, und jetzt bin ich hier, bei dir, und meine Kusine und Juan werden mich wie verrückt suchen. Wenn sie mich nicht finden, wird sie das bei dem Trubel gar nicht Wundern, und sie werden glauben, daß ich allein nach Hause gegangen bin." 'Fuructzuug folgt.)