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Montag, den 27. April 1942

sd. Damit wurden in kürzester Zeit drei beladene feindliche Han­delsschiffe mit zusammen 10 000 BRT. von deutschen Kampsflug. Mgen, die ohne Zwischenfälle zu ihren Einsatzhäjen zuriickkeh- re», versenkt.

Weitere USA.-Schifssverluste

DNB Berlin, 26. April. Wiederum mutz das amerikanische Marineministerium den Verlust eines in seinen Diensten stehen­den norwegischen Tankers zu geben. Es handelt sich uw den Tanker ..Knall" (1150 BRT.), der im Atlantik von einen butschen Unterseeboot versenkt wurde. Zwölf UeVerleLende des- Schiffes trafen am 24. April in Lissabon ein, nachdem sie am 11 April von einem portugiesischen Dampfer im Atlantik ausge­nommen waren. Ferner gibt das amerikanische Marineministe­rium jetzt endlich die Versenkung eines 2000 BRT. grotzen ameri­kanischen Frachtdampfers zu, der am 14. April an der Atlantik- Hste durch Artilleriefeuer eines Unterseebootes der Achse ver- se»kt wurde. . .

Der ReicksrmrschaflsmmWer in Kärnten

Vereinfachte Kontingentierung und Bewirtschaftung DNB Klagenfurt. 26 April. 2m Anschlutz an seinen Grazer Aufenthalt hat sich Reichswirtschaftsminister Walter Funk nach Klagensurt begeben, wo er im Wappensaal des Landhauses die neugcschaffene Ganwirischastskammer Kärnten eröffnet-.' 2n »einer Rede behandelte er vor allem Fragen des Berichts- and Kontingentswesens, das durch kürzlich von ihm angeordncir Maßnahmen weitgehend verbessert und vereinfacht werden wird. 2n Ergänzung seiner Grazer Rede gab Reichswirtschaftsminister Funk sodann die wichtigsten Grundsätze einer von ihm aus die­sem Gebiet erlassenen Anordnung bekannt. Danach wird das gesamte R o h s t o f s k o n t i n g e n t i e r u n g - und Bewirt­schaftungssystem der Retchsstellen. Kriegsbeaustragten, Ver­keilungsstellen usw. unverzüglich in seiner Gesamtheit überprüft und vereinfacht. Mit der Zentralausarbeitung der Neuordnung des gesamten Rohstoffkontingentierungs- und Bewirtschastungs- systems hat Reichswirtschaftsminister Funk mit Zustimmung des Reichsministers für Bewaffnung und Munition seinen General- rcscrcnten, Präsidenten Kchrl. beauftragt und mit den dazu notwendigen Vollmachten versehen.

Die Rationalisierungsaktion, die zur Zeit im Bereich der ge­samten Volkswirtschaft im Gange ist, hat. wie der Minister wei­ter aussiihrte, nicht zuletzt auch deshalb eine grotze Bedeutung, weil sie sowohl die Preisgestaltung als auch die Kriegsfinanzierung wesentlich beeinflussen werde, auch könne man erwarten, datz dadurch die Bestrebungen zu einer weiteren Erhöhung der Leistung in der Wirtschaft eine wesent­liche Förderung erfahren werden, da die Wirtschaft nunmehr ungehemmt durch übermässige behördliche Kontngentierungen ihre Initiativkräfte und Energien voll entfalten kann Zur Frage der K r i e g s f i n a n z i e r u n g hob der Minister r. a. hervor, datz durch unsere Art der Kriegsfiunnzierung den breitesten Schichten des schaffenden Volkes die einmalige Ge­legenheit gegeben werde, sich die Zukunft auf weite Sicht ma­teriell zu sichern und günstig zu gestalten. Nach siegreicher Be­endigung des Krieges werde das Problem der Kriegsverschul- dmg sich in verhältnismässig kurzer Zeit lösen lassen, da wir m grotzen Umfange mit billigen Arbeitskräften und Rohstoffen im die deutsche Wirtschaft rechnen können. Der Preis der aus dich Weise erzeugten Güter werde wesentlich unter dem all­gemeinen deutschen Neichsniveau liegen. Die somit entstehend.: Differenz werde zum Abbau unserer K r i e g s v e r s ch u I- dung und damit auch zur Untermauerung unseres Geldwertes dienen, der dann aiitermässig wieder voll belegt sein werde.

Wochenbilanz aus Afrika

Starke Sandstürme. Nachschubverkehr weiter normal. Zermiirbungsschlacht gegen Malta geht weiter NB. Berlin, 25. April. Nach Meldungen des Oberkommandos der Wehrmacht über die Kampfereignisse der vergangenen Woche in Ndrdafrika herrschte dort im allgemeinen nur Spähtrupp- «nd Artillerietätigkeit. Die beiderseitige Eefechtstätigkeit und die Angriffe der Luftwaffe litten unter ungewöhnlichen atmo­sphärischen Bedingungen, heitzen Wüstenwinden und starken Saildstiirmen, dem sogenannten kalten Sand- sturm, der vom Meer her kommt und dem Ghibli, dem heitzen Südwind aus der Wüste, der gewöhnlich erst im Juli auftritt. In diesem an atmosphärischen Störungen reichen Jahr kam er ejdoch schon im April. Er zeichnet sich durch grotze Hitzsntwrck- lung und Trockenheit aus und weht tagelang mit einer Stun­dengeschwindigkeit von 60 bis 80 Kilometern von Westen nach ÜPen, während die Sonne durch Dunstschleier verdunkelt ist.

Gegen Ende der Woche hat sich die Wetterlage etwas ge­bessert. Es kam zu vermehrter Aufklärungstätigkeit und zu Ge- sechtsberührung vorgeschobener Abteilungen im Niemandsland. Ern von Panzern unterstützter britischer Erkundungsvorstvtz brach im Artilleriefeuer der deutsch-italienischen Verbände zu­sammen. Inzwischen sind wieder neue Sandstürme im A n z u g -

Der Nachschuöverkehr nach Nordafrika entwickelte sich infolge des starken Geleitschutzes überlegener deutsch-italieni­scher See- und Luftstreitkräfte weiter normal, während die Ver­sorgung der britischen Truppen durch erfolgreiche Operationen deutscher Unterseeboote und italienischer Torpedoeinheitcn schwere Einbutzen erlitt. Zwölf briti.sche Handels­schiffe, Tanker, Transport- und Küstensegler, ein britisches Unterseeboot und ein Bewachungsfahrzeug wurden durch die Eeestreitkräfte der Achsenmächte im mittleren und östlichen Mittelmeer versenkt. Für die britische Schiffsraumnot und die Unsicherheit im Mittelmeer ist es bezeichnend, datz die Briten jetzt in zunehmendem Matze genötigt werden, diei n den Sam­melhäfen ankommenden Transportgüter auf kleine Küstensegler «mzuladen, die dann auf heimlichen Wegen die zahlreichen klei­nen Buchten der nordafrikanischen Küste zu erreichen versuchen. Jedoch fallen sie der Wachsamkeit der deutschen Unterseeboote »uch in solchen Schlupfwinkeln zum Opfer.

Die Zermiirbungsschlacht gegen Malta geht unterdessen weiter, wobei ein weiteres Nachlassen der Abwehr­kraft der Jnselfestung festgestellt werden konnte. Unablässige An­griffe der deutsch-italienischen Fliegerverbände haben schwerste Zerstörungen in den Staatswerften von La Valetta, in Ver­sorgungseinrichtungen, Betriebsstoff-, Torpedo- und Munitions­lagern, Magazinen, Lagerhallen und Flakstellungen sowie auf den Flugplätzn Luka, Halfar und Calafrana angerichtt. Bei einem dieser Angriffe entstanden so schwere Brände, datz sie noch mm Sizilien aus, also in einer Entfernung von 100 Kilometern, beobachtet werden konnten. Zahlreiche britische Flugzeuge wur­den in Luftkämpfen und am Boden vernichtet. Ein Untersee­boot wurde im Hafen getroffen. Die andauernde Niedcrhaltung fortschreitende Zerstörung Maltas wirkt sich schwerstens aus die Hampfhandlungen in Nordafrika aus.

Britische Furcht vor der Endabrechnung

DNB Genf, 26. April. Der ganze bisherige Kriegsverlauf hat mr die Engländer und ihr Empire nichts als Niederlagen und schwere Enttäuschungen gebracht. Zu Beginn des vierten Kriegs- >ommers stellt sich nun heraus, datz auch die Bolschewisten die

Naqolder TagblattDer Gesellschafter"

aus sie gesetzten Hoffnungen als Festlandsdegen enttäuschen. Nvrdamerikanische Blätter verweisen sogar auf die innerpoli­tische Eesahr des Kommunismus, dem man in übermütiger Frivolität Tür und Tor geöffnet hat. Und schließlich mutz jetzt der Oberkricgshetzer Roosevelt zugeben, datz seine großmäulig angekündigten Schiffspläne sich nicht erfüllen lassen. Damit aber werden alle die prahlerischen Voraussagen auf unbegrenzte Materiallieferungen aus demArsenal der Demokratien" und Errichtung einerzweiten Front" zunichte.

2n diesem Augenblick, da alle britischen Hoffnungen sich als trügerisch erweisen, gibt die Londoner WochenschriftEmpire Review" einen Ueberblick über oie Lage, der an Offenheit und Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Gewiß will das Blatt mit seiner schonungslosen Enthüllung aller Versager der bisherigen englischen Politik dem Volk nur eine neue Kampfer­spritze geben, um es zu weiteren erhöhten Kriegsanstrengunge» auszupnlvern. Diese britischen Selbstanklagen und Vorwürfe gegen die regierende Plutokratiencclique mit dem Vabangue- spieler Eurchill an der Spitze treffen aber haargenau die Wirk­lichkeit.

Es wäre miihig für die Engländer, abstreiten zu wollen, so fährtEmpire Reistew" fort, das man etwas anderes getan habe, als das ganze Empire aufs Spiel zu setzen. Die Möglich­keiten, die ein paar weitsichtige englische Politiker bereits vor Jahren ins Auge sagten, schienen nicht Wirklichkeit zu werden. Denn während England Stützpunkt um Stützpunkt auszugeben gezwungen sei und eine seiner Lebenslincen nach der anderen gefährdet werde, erhebe sich immer mehr bei de» Verbündeten Großbritanniens die Frage, ob ein Land, das so schlecht mit seinen überseeischen Besitzungen um,zugehen ver­stehe, es überhaupt verdiene, wenn nach großen Opfern viel­leicht ein Sieg errungen werde, die verlorenen Gebiete ihm zuriickzngeben.

Sehr selbstsicher spreche man heute zwar in England von oen Kriegszielen der-Engländer und erörtere die Frage, welches europäische Land wieder selbständig werden solle. Doch über­sehe man dabei die Tatsache, datz England, wenn es so sort- iahrc wie bisher, nur einen so geringen Anteil am Endsieg habe, daß es bei einem möglichen Friedensschluss kein Mit- beItim m u » gsre ch t bei der Festsetzung seiner Ansprüche mehr habe.

Es sei nur zu beUirchten, so meint die Zeitschrist weiter, daß eine rasche E.nsicht der Negierung nichts weniger als eine innenpoliiische 'Revolution in Großbritannien Hervorrufe. Was das britische Empire aber angehe, so sei Englands Prestige mindestens so ries gesunken wie damals in der Geschichte nach Sein Verlust der amerikanischen Kolonien. And das nach zwei­einhalb Jahren Krieg!

Deaverbrook »huldigt" Stalin

Bern, 26. April. Nach einer Pause des Schweigens,' die er seit seiner Entfernung aus der Regierung eingelegt hatte, ist Lord Beavcrbrook wieder mit einer Rede hervorgetreten. Er sprach in Newyork und forderte die Errichtung einerzwei­ten Front" in Europa,irgendwo auf der von den Deut­schen zur Zeit besetzten Küste von dreitausend Kilometer Länge". Aber von dieser Unternehmung versprach sich Beaverbrook nicht etwa den Sieg, bekannte vielmehr offen, datz er alle Hoffnungen auch weiterhin auf die Sowjets setze.Ich befürworte die Hilfe an Rußland, weil ich weiß, datz Rußland den Krieg für uns gewinnen wird, vielleicht schon im Jahre 1942." Trotz dieser so stark betonten Zuversicht auf den Sieg der Sowjets sprach Beaverbrook immerhin auch von der Möglichkeit einer Nieder­lage der Sowjets:Wir müssen uns an die Tatsache halten, datz, wenn es umgekehrt den Deutschen gelingen sollte, die Russen in Schach zu halten oder zu schlagen und aus dem Kriege zu werfen, eine so günstige Chance kaum wiederkehren wird. Wir müssen zuschlagen, hestig zuschlagen, um aus diese Weise den Russen tatkräftig zu helfen." Mit überschwenglichen Worten rühmte der hochkapitalistische Lord dann Stalin, diesenMeister der Taktik", und den Bolschewismus, derunter Stalins Herr­schaft die tapferste Wehrmacht Europas geschaffen, die besten Generale dieses Krieges hervorgebracht und Beispiele an Pa­triotismus gezeigt habe, die den hervorragendsten in der Ge­schichte nicht nachstünden." Besonders beglückt zeigte er sich auch darüber, datz Stalin die sogenannte Atlantik-Charta angenom­men habe, die ja nicht einmal von ihren Urhebern ernstgcnvm- men wird.

Zu Englands eigener Lage meinte Beaverbrook, England könne auf das, was es dabei erreicht habe, stolz sein. Er bildet sich nämlich ein, datz 1940 die Knappheit an Flugzeugen und 1941 die Knappheit an Panzerwagen überwunden worden sei. Jetzt aber müsse die Knappheit an Schiffsraum überwunden werden. Die Anstrengungen derAlliierten" müßten sich auf das Flottenproblem konzentrieren Selbst wenn dieser Bedarf gedeckt werde, so tauche dahinter freilich schon wieder eine neue Schwierigkeit auf, nämlich der Mangel an Rohstoffen. Die japanischen Generale hätten die Verknappung von Oel, Zinn, Kautschuk und Jute zu ihrem strategischen Ziel gemacht. Wenn es nicht gelinge, die England noch verbliebenen Rohstofsgebiete zu schützen,so würde unser Kampf um den Sieg zu einem Kampf ums Dasein werden." Aber Churchill hat es ja längst ausgesprochen:England kämpft, um zu überleben."

Französischer General geflüchtet

DNB Berlin, 26. April Der französische General Eirand, der sich in deutscher Kriegsgefangenschaft befand, ist aus der Festung Königstein geflüchtet. Dem General war wegen seines Gesundheitszustandes größere Bewegungsfreiheit gewährt »or- den. Er machte sich dieses Entgegenkommen zunutze und entfloh.

1UV0M NM. Belohnung

Jeder, d-er dem entflohenen General bei seiner Flucht behilflich ist, wird mit dem Tode bestraft. Für die Ergreifung des Gene­rals sind 106 006 NM. Belohnung ausgejetzt. DerEeneral Eiraud ist bis 1,85 Meter groß, schlank, hat graue Haare und graue» Schnurrbart und spricht deutsch mit französischem Akzent. Sach­dienliche Mitleilungen nimmt jede Wehrmacht- und Polizei, dienststelle entgegen.

Letzte Nachrichten

SonderstempelGrotzdeutscher Reichst«« 28. 4. 1942"

DNB. Berlin, 27. April Zur Sitzung des Erotzdentjchen Reichstages am 26. April 1942 wurden beim Postamt der Reichstages besondere Tagesstempel verwendet mit der Zu­schriftGrotzdeutscher Reichstag 26. 4. 1942" und der Abbildung des von einem Eichenkranz umrahmten Hoheitszeichens.

Schriftliche Abstempelungsanträge, die auf den Umschläge» entsprechend zu bezeichnen find nimmt das Postamt Berlin NW 7, Dorotheenstratze 18, bis 5. Mai 1942 entgegen, aber nur sür gültige Zuschlagsmarken. Die Erledigunq der Abstempr- lungsanträge wird einige Zeit beanspruchen.

Frankreich erkennt die Slowakei an

DNB. Prrtzburg. 27. April. Das slowakische Autzenmini- sterium gibt amtlich bekannt, datz die französische Regierung die slowakische Republik de jure anerkannt hat.

Malta ist eine Hölle von Staub und Ruinen"

DNB. Madrid, 27. April. Wir stark die Wirkung der deut­schen Luftangriffe aus die Besestigungsaulaaen der Insel Malta ist, geht auch aus dem Bericht eines Korrespondenten der nord­amerikanischen Agentur United Pretz hervor, den di« Zeitung Pa" aus London übermittelt.Malta ist eine Hölle von Staub und Ruinen", so schreibt der Korrespondent.Die Rauch- und Staubwolken machen jede Sicht unmöglich und Lbertreffen noch den dicksten Londoner Nebel. Selbst die Felsen sind in Be­wegung geraten, was die Benutzuna der Luftschutzräume fast un­möglich macht. Die angerichteten Zerstörungen sind unüberseh­bar."

Ausstellung deutscher Technik in Lissabon

DNB. Lissabon. 27. April. Am Samstag wurde die Aus­stellung deutscher Technik feierlich eröffnet, die vom Werberut der deutschen Wirtschaft zusammen mit dem Verband deutscher Ingenieure und der Lissaboner Technischen Hochschule veran­staltet wird. Die Eröffnung wurde vom deutschen Gesandten. Baron von Hoyningen-Hüne, oorgenommen.

Der 67. Lustsieq Oberleutnant Geitzhardts

DNB. Berlin. 27. April. Deutsche Jagdflieger errangen am 25. 4. neue Siege im Südabschnitt der Ostfront. Bei de« im Lause des Samstags stattgesundenen schweren Luftkiimpsen zeichnete sich Oberleutnant Geitzhardt. nachdem er in den letzten Tagen die Zahl seiner Lustsiege schon durch grötzere Erfolge sprunghaft gesteigert hatte, am Samstag 7 bolschewistische Flug­zeuge ab und kann nunmehr 67 Lustsiege verzeichne«. Ins­gesamt wurden gestern 14 feindliche Flugzeuge in Lustkämpfen von den deutschen Jagdfliegern abgeschossen.

Indien wird London keinen Vorschlag machen"

DNB. Bangkok, 27. April. Pandit Nehru erklärte, wie aus Kalkutta gemeldet wird, ans einer Pressekonferenz:

Wir werden der britischen Regierung keinen Vorschlag machen. Wir werden den Problemen und Gesahren, die uns bedrohen, mit der Klugheit und Zähigkeit, die uns zur Ber­ingung stehen, begegnen. Nach der Meinung Cripps' habe« wir Angst vor der Verantwortung. Diese Anschuldigung ist zumin­dest erstaunlich, wenn man uns die Verantwortung verweigert, die wir fordern".

Smuts bricht diplomatische Beziehungen zu Frankreich ab. In Vichy wird mitgcteilt, datz die Regierung der Südafrikani­schen Union den onistellen Entschluß gefaßt habe, die diploma­tischen Beziehungen zu der französischen Regierung abzubrechen.

Britische Behörden halten türkische Waren zurück. Meldungen aus Istanbul zufolge ist die türkische Regierung bei den britische« Behörden erneut vorstellig geworden, um die Auslieferung von Waren zu erlangen, die bereits seit vielen Monaten in Basra und Bagdad blockiert liegen. Die Türkei hat in dieser Angelegen­heit einer ungerechtfertigten Zurückhaltung von ihr schon be­zahlter Waren durch die britischen Behörden in den letzten Mo>^ -aten schon wiederholt vergeh: ich' Vor-'.anklungen geführt. '

Denn was berauscht die Leier einst gesungen, das hat des Schwertes freie Tat errungen.

Karl Immermann (1796 1840).

AlleWaldfveiwilligen"

von Zelle 1 und 2 treten heute um 1.30 Uhr am Rathaus zum Endspurt an. Bei vollzähligem Einsatz ist die Arbeit in wenigen Tagen geschafft und alle Beteiligten dürfen sich dann voll Stolz in die Reihen derer stellen, die ihre Pflicht im Dienst fürs Vaterland erfüllen.

Mädelgruppe 24/461

Heute 20 Ubr antreten am Heim zum Sportdienst (mit VdM.- Werk).

Beerdigung

Ein ungewöhnlich großer Leichenzua bewegte sich am Sams­tag durch die Straßen der Stadt zur stillen Höhe unseres herr­lichen Friedhofs. Es galt dem über Nagold hinaus bekannten und beliebten, im Alter von erst 49 Jahren verstorbenen Gast­wirt Eugen Herrgott die letzte Ehre zu erweisen. Ge­schlossen nahmen an der Trauerfeier teil: die Politischen Leiter und die Formationen der Partei in Uniform, die Kriegerkame­radschaft Nagold in ihrer Uniform und der Vereinigte Lieder­und Sängerkranz, dem der Verstorbene 23 Jahre als aktiver Sänger angehörte, außerdem hatten sich vor allem auch die

Pavteigensossen und die Berufskameraden eingefunden, war Engen Herrgott doch 14 Jahre lang Kassier des Wirtsvereins gewesen. Als eifriger Parteigenosse und Blockleiter hatte sich der trotz langer Krankheit schnell aus dem Leben Gerissene in vorbildlicher Weise betätigt, und so hatte denn auch die Parier die Trauerfeierlichkeit übernommen. Kreiskulturwart Haug- Ernstmühl sprach in schönen poesiereichen Worten über den Wert des Lebens und den Sinn des Sterbens und würdigte den Lebensinhalt und die Verdienste des teuren Toten. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden sank der Sarg langsam in die Gruft, und die Fahnen der Formationen senk­ten sich, während eine Ehrensalve dem Frontsoldaten und Welt­kriegsteilnehmer als letzter Gruß galt. Ehrende Nachrufe unter gleichzeitiger Niederlegung von Kränzen wurden dem Verstor­benen gewidmet von Ortsgruppenleiter Ratsch für die Partei, von Pg. Blankenhorn seitens der Politischen Leiter und der Zelle 1, von Kriegerkameradschaftsführer W. Theurer namens der Kriegerkameradschaft Nagold Eugen Herrgott gehörte dem Eren.-Regt. Olga an, war mit dem Eisernen Kreuz