- Heimat
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Das Bolksopfcr für Wehrmacht und V o l k s s t u r m. das überall im Reich jetzt im Gang ist, steht unter einem Zeichen, das es über die bisherigen Sammelaktionen sichtbar hinaus- hebt. Diesmal ruft die Front und die Front hat bei uns noch immer bekommen, was sie brauchte.
Ter besondere Wert der Altstoffe liegt darin, dass sie schneller und arbeitsparender als die Neustoffe zum Einsatz kommen können. Gebrauchte, aber noch einigermaßen gut erhaltene KleidungS- und Wäschestücke können nach Reinigung und Instandsetzung über die ersten Augenblicksnöte hin- iveghelscn. Was in der alten Form nicht mehr verwendbar ist, wandert in den Neißwolf, aus dem es zu neuem Leben hervorgeht. Deshalb stnd auch die kleinsten Stoffreste, selbst wenn sie zerrissen, vermottet oder verschmutzt find, willkom- men. Sollte jemand mit allen Textilien wirklich restlos schon aufgeräumt haben, dann möge er sein Augenmerk «us die vielen übrigen Dinge, die Stiefel, Kochgeschirre, Zeltbahnen oder Spaten, Tornister usw. lenken, die ebenfalls begehrt find. *
Wieder ei« Ritterkreuzträger aus dem Kreis Eauv
Major Kresse aus Herrenalb
Ein im Ostfeldzug bei zahlreichen Kämpfen hervorragend bewehrter Offizier ist Major Ludwig- Hilmar Kreise, der bereits im Juli 1943 mit dem Deutschen Kregz in Gold und im Dezember durch Nennung im Ehrenblatt des Deutschen Heeres ausgezeichnet wurde. Am 29 Oktober des vergangenen Jahres wurde der tapfere Offzier mit seinem Feldersatzbataillon 94 in der Ergänzung zum Wehrmachtbericht rühmend erwähnt. Bei den Kämpfen im südlichen Ungarn holte er sich auch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
In der diacht zum 20. Oktober waren die Sowjets bis zu emer Ortschaft durchgebrcchen und bedrohten von hier aus ein zum Angriff bereitgestelltes Gebirgsjagerregiment im Rücken. Major Kresse erkannte die Getahr und griff, ohne einen Befehl der Division abzuwarten und auf eigene Verantwortung von seinem ursprünglichen Auf- trag abweichend, an der Spitze seines Bataillons zunächst diesen Gegner an. In schwerem Häuserkampf säuberte er den Ort vollständig vom Feinde. Neben 93 gezählten Toten verloren die Sowjets 10 Offiziere und 280 Mann an Gefangenen, ferner 27 Maschinengewehre, 12 Granatwerfer, 4 Panzerbüchsen, 21 Maschinenpistolen und 350 Gewehre. Co hatte nicht nur der Feind hohe blutige Verluste und materielle Verluste erlitten; sondern es war durch den selbständigen Entschluß des Majors Kresse zugleich eine äußerst kritische Lage an der Naht zweier deutscher Divisionen und die Gefahr eines feindliwen Durchbruchs beseitigt. Für diese entscheidende Tat erhielt Major Kresse, der nach Erstürmung des Ortes sofort nach Süden antrat und das ursprünglich befohlene Angriffsziel erreichte, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Major Ludwig - Hilmar Kresse wurde am 7. Januar 1914 in Lerrenalb geboren, seine Angehörigen wohnen jetzt in Bogenweiler bei Saulgau.
Nagolder Etadtnachrichten
In guter Gesundheit wird am 18. Januar 1945 Frau Emilie Bertsch. geb. Schüler, Leonhard.'- straße 10, 70 Jahre alt. Als alte Nagolderin ist sie in weiten Kreisen bekannt. Möge ihr ein ruhiger und schöner Lebensabend beschieden sein!
Im Stadtteil Jselkhaujen starb der hochbetagte Landwirt und Müller Friedrich Holder. Ter Dahingeschiedene durfte sich großer Wertschätzung in der Gemeinde und außerhalb derselben erfreuen. An seinem Beruf, der ihm Lebensinhalt war, ist er bis zuletzt gehangen. Er war auch ein tüchtiger Bienenzüchtei und waidgerechter Jäger. Gebürtig war er aus dem Bezirk Herrenberg.
Der Reichsjäqe,meisler zum „Volksopfer"
Der NeichSjägermeister wendet sich in einem Erlaß an die deutsche Iägerschaft mit der
Uniformen
Erwartung, daß diese auch beim „Volksopser" ihre ganze Kraft cinsetzt, um diese besonders wichtige Sammlung von Spinnstoffen, Kleidung, Wäsche, Uniformen und Ansrüstungsgegenständen für Wehrmacht und Volkssturm zu einem ent- scheidenden und überzeugenden Erfolg zu gestol- ten. Auch für die Uniform träger der deutschen Jägerschaft gelten die Bestimmungen, wie für die anderen Uniformierten, daß sie nur zwei Garnituren behalten sollen, wenn sie zum Tragen von Uniformen verpflichtet sind. Die Jagdausübenden sollen von ihrer JagdauSrüstung nur das behalten, was sie zur Ausübung der Jagd dringend gebrauchen.
Appell an das deutsche Handwerk
Reichshandwcrksmeister Schramm wendet sich in einem Aufruf zum Volksopfer an die Gebe- freudigkeit aller Handwerker und richtet darüber hinaus an Herrenschneider. Damenschneider und die anderen Beklcidungshandwcrker den Appell, Stoffreste, Stoffmuster und nicht zuletzt die Stoff- mnstcrbücher, soweit nicht schon früher abgegeben, der Sammlung zuzuführen. Bei Abfällen, die sich zum Umarbeiten zweier Stücke in eins ergeben. sollen die Handwerker dafür sorgen, daß diese Textilien, die meistens die am wenigsten brauchbaren Teile sind, nicht vom Kunden mit nach Hause genommen, sondern der Sammlung zugeführt werden. Auch Sattler, Tapezierer, Se- gelmacher, Bandagisten, Buchbinder und alle anderen Handwerker sollen alle entbehrlichen Spinnstoffe abgeben, damit daraus Stoff für die Bekleidung und Ausrüstung unserer Soldaten gewonnen wird.
Verlängert« Shreuamtsdauer in der Wirtschaft
Der Neichswirtschaftsminister hat nunmehr im Einvernehmen mit den sonst zuständigen Stellen die Amtsdauer der Ehrenamtsträger in der Or- ganisation der gewerblichen Wirtschaft einschlieh- sich der Mitglieder der Prüfungsämter und Pru- fungsausschüsse, sowie der Vorsitzenden, stellvertre- lenden Vorsitzenden und Beisitzer der Ehrengerichte und des Ehrengerichtshoses der Wirtschaft bis zum 3t. Dezember 1945 verlängert und bis zum 31. März 1946 bei den Gliederungen, deren Geschäftsjahr am 31. März endet. Abberufungen aus besonderen Gründen werden durch diese Regelung nicht ausgeschlossen.
Der Unternehmer beim Behelssheimbau.
Unter den "Bauherren. die Behelfsheime errich- ten können, befinden sich auch alle Unternehmer. Der Betriebssichrer soll, wie in einem grundsätzlichen Erlaß hierzu ausaeküürt ist. eine Gemein-
s ch astshilie Ser e > e i> ca a ' : irren Angehörigen cinrichteu. die die erss>. >. licken Arbeiten au Sonn- and Te'eNa-nn. nn Urlaub »ud sonstiger Freizeit ans'nan. Da? w errichtete Behelfsheim dient der lluterdrina. ng luftkriegsbelrosseiier und ihnen giciöigesiellier fi-> folgjchaster. Vielfach helfen die Betriebe auch durch Material, Transportmittel, Finanzierung nsm. bei den Behelfsheimen.
Wer hat noch einen Kalender von 1NL1?
Kalender sind im Jahre 1945 eine rare Angelegenheit. Obwohl fast glle Tageszeitungen der Heimat einen Wandkalender in ihren Beilagen abgedruckt Habs«, den man mir aufzukleben und aufzuhängen braucht, wird manche Familie in diesem Jahre um ihren Kalender gekommen sein. Wer nun aber noch einen alten Kalender aus dem Jahre 1934 zu Hauke liegen hat, kau» sich damit sehr gut helfen. Tie einzelnenWocheutagc und sogar die beweglichen Feste stimmen nämlich mit denen von 1945 genau überein.
Aus den I^achbargerneinden
Wildbad. Am 16. Januar beging Metzgermeister Karl Schmid, Bismarckstr. 43, seinen 80. Geburtstag.
Durrweiler, Kreis Freudeustadt. Schlich sich da am frühen Morgen Meister Reineke in eine längere Straßendole. Er war aber beobachtet worden, worauf die Jagdberecvtigteu im nahen Pfalzgrafenweiler benachrichtigt wurden. Diese schickten ihren Dachshund in das Versteck, der den Fuchs aber nicht herausbrachte. Bauern kamen mit langen Stangen und einem Widerhaken bewaffnet zu Hilfe. Schließlich verbiß sich der Fuchs so in den Haken, daß man ihn am Unterkiefer hängend, wie der Angler einen Fisch aus dem Wasser mit dem Widerhaken aus de Dole ziehen konnte.
Leonberg. Die NSDAP., Ortsgruppe Weil im Dorf, veranstaltete für den seit einiger Zeit dort beheimateten Ritterkreuzträger Gefreiten Konrad Steets eine schlichte Feierstunde.
Gestorbene: Gustav Galt, Oberlehrer an der Landw. Berufsschule, 35 I., Neuenbürg; Amalie Schur, gcb. Lustnauer, Neuenbürg; Else Zürn, geb. Bökle, 31 I., Heilbronn-Ergettzingen; Paul Scherrmann, 21 I., Göttelfingen; Franziska Weber, geb. Haist, 74 I., Friedrichstal; Karoline Kalmbach, geb. Stockburger, 64 I., Loßburg; Barbara Haug. 54 I.. Dornstetten; Wilhelmine Stai- ger, 82 I., Leonberg; Emma Lorenz, Leonberg: Otto Jetter, Prediger d. Methodistenkirche, 63 I-, Weissach; Otto Kern, Freudenstadt; Martin Lutz, 37 I., Untertalheim; Karl Schaber, Müller, 92 I., Sterneck; Gottlob Ackermann, Gebersheim; Karoline Frohnmaier, geb. Ansel, Hirschlanden.
3m Kampf gegen die spinale Kinderlähmung
Die spinale Kinderlähmung wurde erstmals genauer von dem deutschen Arzt Jakob von Heine in Eannslalt rm Jahre 1840 beichriebcn. Mch- rere Jahre späte« berichtete der Schwede O. Me- din, der eine epidemische Kinderlähmung m Stockholm zu beobachten Gelegenheit Halle, ausführlicher über diese Krankheit. So erklärt sich die noch heule in der medizinischen Well gültige Bezeichnung: Heine-Medinlche Krankheit. Tie Bezeichnung: spinale Kinderlähmung wurde erst viel später eingeführt, als man den Lly der Erkrankung einwandfrei un Rückenmark (spinal heißt so viel wie zur Wirbelsäule gehörend) er- larttit hatte.
In Deutschland trat die spinale Kinderlähmung im Jahre 1909 zum erstenmal ep.idemisch auf. Als Erreger der Krankheit konnte ein Virus festgestellt werden, das über die Schleimhäute des Mundes und der Na>e in das Zentralnervensystem eindringt. Tie Uebertragung geschieht aus dem Wege der wgenannlen Tröpfcheninfektion, d. h. durch das Ausstrcuen kleinster Tröpfchen beim Sprechen. Niesen und Husten. Wenngleich ein schlüssiger Bewels dafür, baß auch Insekten, insbesonoere Fliegen, als Zun- scheuträger hierbei rn Betracht kommen, nicht vorliegt, jo ist doch bekannt, daß vor allem Flie- gen bei der Verschleppung von KrankheitS- leimen eine gefährliche Rolle spielen.
Auffallend ist das gehäufte Auftreten der spinalen Kinderlähmung in bestimmten Gegenden unseres Reiches und ihr Auftreten vor allem im Spätherbst (Oktober. November». Dies läßt darauf schließen, daß nicht zuletzt meteorologische Einflüsse am Entstehen der Krankheit wirksam sind.
Tie Krankheit befällt das frühe Kindesalter wobei das zweite Lebensjahr bevorzugt zu sei» scheint. Aber auch Erwachsene werden von der Ipinalen Lähmung betrossen. Sie jetzt meist in mitten besten Wohlbefindens mit grippeähn!, chen Erscheinungen ein. so Halsweh, Kopfschmerz Schnupfen, zuweilen auch mit Erbrechen u». Durchfall. Im Vordergrund steht ein starke Schwitzen und eine übergroße Empfindlich!, >i gegen selbst nur leiseste Berührung. Die He°
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Krankheitserschclnungen zurück, die von den Ellern häufig für eine Erkältung gehalten werden. LaS allgemeine Befinden besten sich soweit, daß aus ein gutes Ende geschlossen werden kann, bis sich dann, sehr zur Ueberraschung der Eltern, eine mehr oder weniger ausgcbreitete Lähmung, vor allem der Beine, herausstellt. Meist wird erst jetzt ärztlicher Rat einocholt. Das Leiden ist stets ernst, weshalb beim Vorliegen derartiger Krankheitssymplome in diesen Monaten der Fall unsere volle Aufmerksamkeit erfordert. Wen dir Krankheit einmal befallen hat. oder wer Gelegenheit hatte, das Heimtückische der ipinalen Kinderlähmung zu beobachten, weiß um ihre Schwere. Die Aussichten aus völlige Wiederherstellung sind um jo günstiger, je srühzeitiger eine sachgemäße Behandlung erfolgt. Erscheinnnaen. die den Verdacht einer spinalen Kinderlähmung rechtfertigen, sind sofort dem Arzt zu melden.
Das Ueberstehen der Krankheit schützt meist vor einer nochmaligen Erkrankung, da sich im Blute des Kranken Abwehrstoffe bilden, die aktiv bleiben. Darum sind auch alle von einer Kinderlähmung Genesenen im Kampfe yegen diese Krankheit wichtige Heller: wird nämlich daS aus ihrem Blute hergestellte sogenannte RekonvaleS- zentenlernm, das die wirksamen Abwehrstoffe enthält, aus Erkrankte übertragen, so können diBe vor einer ernsteren Erkrankung dieser Art und ibren Folgen bewahrt werden. Tcsbalb hat das Neichsgesundheitsamt auch in diesem Jabr wieder alle von der Kinderlähmung Genesenen zur Blutspende aufgerusen. Jeder Wiederaelun- dete wird diesem Ausruf freudig Folge leisten und sich zu diesem völlig unschädlichen Eingriff zur Abnahme weniger Kubikzentimeter Blut gerne zur Verfügung stellen. Seit Jahren hat sich dieser gegenseitige Hilfsdienst innerhalb des deutschen Volkes, bei dem die ebemaligen Kin- derlähmungskranken durch Hergabe einer so ge- ringen Menge Blut den jetzt von dieser Krankheit befallenen Volksgenossen Hilfe leisten, eingespielt und bewährt. Im Kampf gegen die spinale Kinderlähmung, die Siechtum nnd Tod in unsere junge Generation trägt, werden die zur Hilfe Berufenen nicht zurückstehen.
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Einen so schnellen Erfolg hatte Moll nicht zu er -ifon gewagt. Auf die Minute pünktlich lieh er si. > b.-i Edward van Crook melden.
?ch bin zurzeit auf einer Reise", behauptet», van Erook. „Man hat mir Ihren Brief hierher nachgeschickt. Sie wünschen einen Posten bei mir. Ich wäre nicht abgeneigt, Sie in meine Dienste zu nehmen, mühte aber zuvor die Gewißheit ha- den, dah Sie wirklich ein brauchbarer Mensch sind."
„Bitte überzeugen Sie sich, daß ich nur aller- be'te Zeugnisse habe."
Van Crook nahm die ihm eilfertig überreichten Zeugnisse gelassen entgegen und blätterte flüchtig - darin.
..Ich gebe nicht viel auf Zeugnisse. Ich ziehe es vor, nach gezeigten Leistungen zu urteilen."
Moll warf sich in die Brust.
„Bitte, Herr van Crook,, stellen Sie mich aus die Probe! Ich werde jede Ihrer Aufgaben zu Ihrer vollen Zufriedenheit erledigen."
Van Crook lächelte undurchsichtig.
. Das ist eixi Vorschlag, der sich hören läßt. Gut, Sie sollen Ihren Willen haben. Hören Sie genau zu! Ich bedarf einer ausführlichen Auskunft über einen Herrn Erwin Langenbeck in Berlin-Zehlendorf. Getrauen Sie sich, mir eine solche zu beschaffen?"
Moll war verblüfft. Er wollte eine Einwendung machen.
Doch van Crook fuhr fort: „Wohlgemerkt, ich muh mehr wissen, als mir eine der üblichen Auskunfteien aus den Tisch legt. Lch erwarte von Ihnen einen so gründlichen Bescheid über den Mann, daß nichts mehr zu erforschen übrig bleibt. Dah Sie dabei sehr vorsichtig verfahren müssen, versteht sich von selbst. Also sehen Sie zu, was Sie erreichen. Stellen Sie mich zufrieden, erweisen Cie sich als ein wirklich gewandter junger Mann, dem man auch schwierigere Fälle anvertrauen kann, dann reden wir weiter."
Als Moll die Treppe hinunterging, lachte er in sich hinein. Dieser van Crook war doch eine höchst merkwürdige Nummer. Welchem Menschen würde es wohl einfallen, die Fähigkeiten eines Korrespondenten auf solche Weise feststellen zu wollen! Berrücktl Aber gut. fahren wir zunächst mal nach Zehlendorf, um dagewesen zu sein. Dann werde ich eine Auskunftei anrusen, und der Fall ist erledigt. Ich denke sa gar nicht daran, mich mit einer Sache abzumllhen, die andere viel bester können.
Er fand Straße und Hausnummer. Aber da» Schild trug zwei fremde Namen. Hatte van Crook sich geirrt?
Er betrachtete Haus und Garten au» der Ferne. Cr entdeckte auf der Rasenfläche unter einem breiten Sonnenschirm ein junges Mädchen in einem Liegestuhl. Erfreut über diesen Anblick schaute er zu der Schönheit hin, die in eine Lektüre vertieft war.
Zwei Männsr traten aus der Veranda in den Garten, der eine unterseht, von kräftiger Figur, ! schon etwas bejahrt, der zweite schlank, breitschul» . trig, etwa Mitte der Dreißig. Sie nahmen in der Nähe de» jungen Mädchens Plah und unterhielten sich.
Moll schlich sich heran, postierte sich hinter einen Pfeiler und spitzte die Ohren. Er hörte den Namen Ohlsen, den er am Türschild gelesen hatte, und dann den von Langenbeck. Also stimmte di« l Hausnummer doch.
Plötzlich schreckte er zusammen. Aus der Richtung, aus der er selbst gekommen 2 wr. näherte sich Dieter Meinardus. Ein Fluch huschte ihm über die Lippen, denn mit diesem wünsch!« er setzt keinesfalls zusammenzütreffen. Schnell über- i querte er die Straße, nahm hinter einer Gartenmauer Deckung und wollte Meinardus vorbeilasten. Als er vorsichtig um die Ecke spähte, war Meinardus aus dem Strahenbild verschwunden ' und koi'e d->' G'->n^ li^k von 'Obben b- . "-n. ; J'lst sah er ihn in I, . üung mit den Anwesenheit.
Moll pfiff leise, vergnügt vor sich hin.
„Wenn die Dinge so liegen..."
Harmlos tuend bummelte er auf da» Grundstück zu. schaute auffällig in den Garten hinein und blieb schließlich stehen.
Doch dann fiel Lore der junge Mann auf, der sich so herausfordernd aufgestellt hatte und so ungeniert zu ihnen hereinblickte.
Sie machte Dieter auf den Zudringllng aufmerksam. Da grüßte Moll und winkte Dieter oer- gnüqt zu.
„Wer Ist denn der Herr?" erkundigte sich Lore.
„Herr Moll, der mir die Stellung verschafft hat"
„Oh, so bitte Ihn doch herein."
Dieter war unschlüssig. Aus Lore» Zureden hin ließ er sich ober doch herbei, nachdem er von Ohlsen die Erlaubnis dazu erbeten hatte, Moll zum Nähertreten aufzufordern.
mehr erziehen
— weiterer erriefteriscker Ausbau
05t sind sie eia teueres ^.a- deukeu.Köuutekisiealrereinein scköueren 2weck dienen, als wenn Du sie 5ür einen tapferen VoIksFrensdier und Volks- sturmmann opferst, der sie im Kampf für Volk und Heimst tragen wird? 8o ekrst Du das Andenken, das sicti mit der llniform verknüpft, durcli
VkM VOlkttopttN
Weniger bestrafen
VereinsgcliunA im luZenZstrakreclil
Gestützt auf dir Erfahrungen der Praxis und zur Anpassung an die Kriegsvereinfachungen der allgemeinen Strafrechtspflege hat der Reichsjustizminister die Richtlinien zum Reichsjugendgerichts- gesetz geändert und ergänzt.
Die Jügendstaatsanwälte machen in steigendem Maße von der Möglichkeit Gebrauch, beim Jugend- oder Vormundschaftsrichter eine erzieherische Maßnahme anzuregen nnd »ach deren Ausführung von der Verfolgung abzusehen. Besonders aktive Jugendrichterhaben die Untersuchungshaft gelegentlich auch benutzt, um durch, dep Schock einer lofortigen Freiheitsentziehung erzieherisch auf den Jugendlichen einzuwirken, der sich entsprechend vcr- gangen hatte. Insbesondere bei den vereinzelten Fällen von Arbeitsbummelei ist schon durch den Minister empfohlen worden, den Jugendlichen im Wege einer vorläufigen Anordnung, wie sic 8 45 des JugendgcrichtsgesetzeS zur Erziehung ausdrücklich vorsieht, der Arbeitserziehung zu überweisen. Die Richtlinien ergänzen in ihrer Neufassung diese Möglichkeit, Es kommt danach die er-
zirherifche Festhaltung im Jugendarrest in Be- tracht. Muß ein Jugendlicher in Untersuchungshaft oder sonst in Verwahrung genommen oder untergcbracht werden, so werden die Eltern oder der gesetzliche Vertreter sofort davon benachrichtigt.
Es ist an sich selbstverständlich, daß der Ju- gendstaatsanwalt und der Jugendrichter als Er- zieher des Jugendlichen auf Auftreten, Anzug und Haarschnitt achten müssen. Hierauf wird in den Richtlinien nunmehr besonders chiugewiesen. Da- mit es nicht bei der Beanstandung bleibt, wird die Möglichkeit erwähnt, dem Jugendlichen in ge- eigneten Fällen die Auflage zu machen, sich in seiner Freizeit nach Abstellung der Mängel zu einer bestimmten Stunde an Gerichtsstelle zü melden. An sich ist im Jugendstrafverfahren bis zur Vollendung des achtzehnten Lebensjahres die ,.Du"-Anrede vorgesche». Hier bringen die Richtlinien eine Ergänzung dahin, daß in Einzelfällen ein Absehen von der „Du"-Aurcde erfolgen kann zum Beispiel, wenn es fick, um jugendliche Ehe- fronen oder Mütter handelt. ^
Mit ziemlicher Spannung sah van Erook dem Ergebnis entgegen, zu dem da« mit Moll ange- stellte Experiment geführt hoben würde.
Moll stellte sich ein und hatte so etwa» wie ein heimkehrender Sieger an sich. Daraus erkannte van Erook. daß Moll nicht ersolglo» gewesen war.
Keine Auskunft hätte van Erook bester unterrichten können, als es jetzt durch Moll geschah. Was dieser durch geschickt gestellt» Fragen Im Hause Ohlsen und dann noch durch Dieter in Er- , fahrung gebracht hatte, trug er jetzt seinem zukünftigen Chef vor. Den besonderen Glücksumstand. der ihm zu solch ausführlicher Auskunft! oerholfen hatte, erwähnte er natürlich nicht.
Nun war van Crook erheblich besser im Bild«. Burghausen war tot, hatte aber eine Tochter kin- ^ terlassen, deren Bormund Langenbeck war. Ber-' mutlich handelte es sich um eine Forderung Burg- Hausens an Biet, die Langenbeck eintreiben wollte.' wie er »cke- >- ->'»^ keile. Es blleb nur
die F,>..e Mn.,, »",!..>>» ec damit nicht vssen herauskam. Sollt« doch noch etwa» andere» dahinten stkcken?
(Forlsetziing soigtD .