- Heimat

jVaakeivtitsn ans dsn XeeraZebist«« (^alev und sVagold

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Das Bolksopfcr für Wehrmacht und V o l k s s t u r m. das überall im Reich jetzt im Gang ist, steht unter einem Zeichen, das es über die bisherigen Sammelaktionen sichtbar hinaus- hebt. Diesmal ruft die Front und die Front hat bei uns noch immer bekommen, was sie brauchte.

Ter besondere Wert der Altstoffe liegt darin, dass sie schneller und arbeitsparender als die Neu­stoffe zum Einsatz kommen können. Gebrauchte, aber noch einigermaßen gut erhaltene KleidungS- und Wäschestücke können nach Reinigung und In­standsetzung über die ersten Augenblicksnöte hin- iveghelscn. Was in der alten Form nicht mehr verwendbar ist, wandert in den Neißwolf, aus dem es zu neuem Leben hervorgeht. Deshalb stnd auch die kleinsten Stoffreste, selbst wenn sie zerrissen, vermottet oder verschmutzt find, willkom- men. Sollte jemand mit allen Textilien wirklich restlos schon aufgeräumt haben, dann möge er sein Augenmerk «us die vielen übrigen Dinge, die Stiefel, Kochgeschirre, Zeltbahnen oder Spaten, Tornister usw. lenken, die ebenfalls begehrt find. *

Wieder ei« Ritterkreuzträger aus dem Kreis Eauv

Major Kresse aus Herrenalb

Ein im Ostfeldzug bei zahlreichen Kämpfen her­vorragend bewehrter Offizier ist Major Ludwig- Hilmar Kreise, der bereits im Juli 1943 mit dem Deutschen Kregz in Gold und im Dezember durch Nennung im Ehrenblatt des Deutschen Hee­res ausgezeichnet wurde. Am 29 Oktober des ver­gangenen Jahres wurde der tapfere Offzier mit seinem Feldersatzbataillon 94 in der Ergänzung zum Wehrmachtbericht rühmend erwähnt. Bei den Kämpfen im südlichen Ungarn holte er sich auch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

In der diacht zum 20. Oktober waren die Sow­jets bis zu emer Ortschaft durchgebrcchen und be­drohten von hier aus ein zum Angriff bereit­gestelltes Gebirgsjagerregiment im Rücken. Major Kresse erkannte die Getahr und griff, ohne einen Befehl der Division abzuwarten und auf eigene Verantwortung von seinem ursprünglichen Auf- trag abweichend, an der Spitze seines Bataillons zunächst diesen Gegner an. In schwerem Häuser­kampf säuberte er den Ort vollständig vom Feinde. Neben 93 gezählten Toten verloren die Sowjets 10 Offiziere und 280 Mann an Gefangenen, fer­ner 27 Maschinengewehre, 12 Granatwerfer, 4 Panzerbüchsen, 21 Maschinenpistolen und 350 Gewehre. Co hatte nicht nur der Feind hohe blu­tige Verluste und materielle Verluste erlitten; son­dern es war durch den selbständigen Entschluß des Majors Kresse zugleich eine äußerst kritische Lage an der Naht zweier deutscher Divisionen und die Gefahr eines feindliwen Durchbruchs beseitigt. Für diese entscheidende Tat erhielt Major Kresse, der nach Erstürmung des Ortes sofort nach Süden antrat und das ursprünglich befohlene Angriffs­ziel erreichte, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Major Ludwig - Hilmar Kresse wurde am 7. Januar 1914 in Lerrenalb geboren, seine Angehörigen wohnen jetzt in Bogenweiler bei Saulgau.

Nagolder Etadtnachrichten

In guter Gesundheit wird am 18. Januar 1945 Frau Emilie Bertsch. geb. Schüler, Leonhard.'- straße 10, 70 Jahre alt. Als alte Nagolderin ist sie in weiten Kreisen bekannt. Möge ihr ein ruhiger und schöner Lebensabend beschieden sein!

Im Stadtteil Jselkhaujen starb der hochbetagte Landwirt und Müller Friedrich Holder. Ter Dahingeschiedene durfte sich großer Wertschätzung in der Gemeinde und außerhalb derselben er­freuen. An seinem Beruf, der ihm Lebensinhalt war, ist er bis zuletzt gehangen. Er war auch ein tüchtiger Bienenzüchtei und waidgerechter Jäger. Gebürtig war er aus dem Bezirk Herrenberg.

Der Reichsjäqe,meisler zumVolksopfer"

Der NeichSjägermeister wendet sich in einem Erlaß an die deutsche Iägerschaft mit der

Uniformen

Erwartung, daß diese auch beimVolksopser" ihre ganze Kraft cinsetzt, um diese besonders wichtige Sammlung von Spinnstoffen, Kleidung, Wäsche, Uniformen und Ansrüstungsgegenständen für Wehrmacht und Volkssturm zu einem ent- scheidenden und überzeugenden Erfolg zu gestol- ten. Auch für die Uniform träger der deutschen Jägerschaft gelten die Bestimmungen, wie für die anderen Uniformierten, daß sie nur zwei Garnituren behalten sollen, wenn sie zum Tragen von Uniformen verpflichtet sind. Die Jagdausübenden sollen von ihrer JagdauSrüstung nur das behalten, was sie zur Ausübung der Jagd dringend gebrauchen.

Appell an das deutsche Handwerk

Reichshandwcrksmeister Schramm wendet sich in einem Aufruf zum Volksopfer an die Gebe- freudigkeit aller Handwerker und richtet darüber hinaus an Herrenschneider. Damenschneider und die anderen Beklcidungshandwcrker den Appell, Stoffreste, Stoffmuster und nicht zuletzt die Stoff- mnstcrbücher, soweit nicht schon früher abgegeben, der Sammlung zuzuführen. Bei Abfällen, die sich zum Umarbeiten zweier Stücke in eins er­geben. sollen die Handwerker dafür sorgen, daß diese Textilien, die meistens die am wenigsten brauchbaren Teile sind, nicht vom Kunden mit nach Hause genommen, sondern der Sammlung zugeführt werden. Auch Sattler, Tapezierer, Se- gelmacher, Bandagisten, Buchbinder und alle anderen Handwerker sollen alle entbehrli­chen Spinnstoffe abgeben, damit daraus Stoff für die Bekleidung und Ausrüstung unserer Soldaten gewonnen wird.

Verlängert« Shreuamtsdauer in der Wirtschaft

Der Neichswirtschaftsminister hat nunmehr im Einvernehmen mit den sonst zuständigen Stellen die Amtsdauer der Ehrenamtsträger in der Or- ganisation der gewerblichen Wirtschaft einschlieh- sich der Mitglieder der Prüfungsämter und Pru- fungsausschüsse, sowie der Vorsitzenden, stellvertre- lenden Vorsitzenden und Beisitzer der Ehrenge­richte und des Ehrengerichtshoses der Wirtschaft bis zum 3t. Dezember 1945 verlängert und bis zum 31. März 1946 bei den Gliederungen, deren Geschäftsjahr am 31. März endet. Abberufungen aus besonderen Gründen werden durch diese Rege­lung nicht ausgeschlossen.

Der Unternehmer beim Behelssheimbau.

Unter den "Bauherren. die Behelfsheime errich- ten können, befinden sich auch alle Unternehmer. Der Betriebssichrer soll, wie in einem grundsätz­lichen Erlaß hierzu ausaeküürt ist. eine Gemein-

s ch astshilie Ser e > e i> ca a ' : irren Angehörigen cinrichteu. die die erss>. >. licken Arbeiten au Sonn- and Te'eNa-nn. nn Urlaub »ud sonstiger Freizeit ans'nan. Da? w errichtete Behelfsheim dient der lluterdrina. ng luftkriegsbelrosseiier und ihnen giciöigesiellier fi-> folgjchaster. Vielfach helfen die Betriebe auch durch Material, Transportmittel, Finanzierung nsm. bei den Behelfsheimen.

Wer hat noch einen Kalender von 1NL1?

Kalender sind im Jahre 1945 eine rare Ange­legenheit. Obwohl fast glle Tageszeitungen der Heimat einen Wandkalender in ihren Beilagen abgedruckt Habs«, den man mir aufzukleben und aufzuhängen braucht, wird manche Familie in diesem Jahre um ihren Kalender gekommen sein. Wer nun aber noch einen alten Kalender aus dem Jahre 1934 zu Hauke liegen hat, kau» sich damit sehr gut helfen. Tie einzelnenWocheutagc und sogar die beweglichen Feste stimmen näm­lich mit denen von 1945 genau überein.

Aus den I^achbargerneinden

Wildbad. Am 16. Januar beging Metzgermeister Karl Schmid, Bismarckstr. 43, seinen 80. Ge­burtstag.

Durrweiler, Kreis Freudeustadt. Schlich sich da am frühen Morgen Meister Reineke in eine län­gere Straßendole. Er war aber beobachtet worden, worauf die Jagdberecvtigteu im nahen Pfalz­grafenweiler benachrichtigt wurden. Diese schickten ihren Dachshund in das Versteck, der den Fuchs aber nicht herausbrachte. Bauern kamen mit lan­gen Stangen und einem Widerhaken bewaffnet zu Hilfe. Schließlich verbiß sich der Fuchs so in den Haken, daß man ihn am Unterkiefer hängend, wie der Angler einen Fisch aus dem Wasser mit dem Widerhaken aus de Dole ziehen konnte.

Leonberg. Die NSDAP., Ortsgruppe Weil im Dorf, veranstaltete für den seit einiger Zeit dort beheimateten Ritterkreuzträger Gefreiten Konrad Steets eine schlichte Feierstunde.

Gestorbene: Gustav Galt, Oberlehrer an der Landw. Berufsschule, 35 I., Neuenbürg; Amalie Schur, gcb. Lustnauer, Neuenbürg; Else Zürn, geb. Bökle, 31 I., Heilbronn-Ergettzingen; Paul Scherrmann, 21 I., Göttelfingen; Franziska Weber, geb. Haist, 74 I., Friedrichstal; Karoline Kalmbach, geb. Stockburger, 64 I., Loßburg; Bar­bara Haug. 54 I.. Dornstetten; Wilhelmine Stai- ger, 82 I., Leonberg; Emma Lorenz, Leonberg: Otto Jetter, Prediger d. Methodistenkirche, 63 I-, Weissach; Otto Kern, Freudenstadt; Martin Lutz, 37 I., Untertalheim; Karl Schaber, Müller, 92 I., Sterneck; Gottlob Ackermann, Gebersheim; Karo­line Frohnmaier, geb. Ansel, Hirschlanden.

3m Kampf gegen die spinale Kinderlähmung

Die spinale Kinderlähmung wurde erstmals genauer von dem deutschen Arzt Jakob von Heine in Eannslalt rm Jahre 1840 beichriebcn. Mch- rere Jahre späte« berichtete der Schwede O. Me- din, der eine epidemische Kinderlähmung m Stockholm zu beobachten Gelegenheit Halle, aus­führlicher über diese Krankheit. So erklärt sich die noch heule in der medizinischen Well gültige Bezeichnung: Heine-Medinlche Krankheit. Tie Bezeichnung: spinale Kinderlähmung wurde erst viel später eingeführt, als man den Lly der Er­krankung einwandfrei un Rückenmark (spinal heißt so viel wie zur Wirbelsäule gehörend) er- larttit hatte.

In Deutschland trat die spinale Kinderläh­mung im Jahre 1909 zum erstenmal ep.idemisch auf. Als Erreger der Krankheit konnte ein Vi­rus festgestellt werden, das über die Schleim­häute des Mundes und der Na>e in das Zentral­nervensystem eindringt. Tie Uebertragung ge­schieht aus dem Wege der wgenannlen Tröpfchen­infektion, d. h. durch das Ausstrcuen kleinster Tröpfchen beim Sprechen. Niesen und Husten. Wenngleich ein schlüssiger Bewels dafür, baß auch Insekten, insbesonoere Fliegen, als Zun- scheuträger hierbei rn Betracht kommen, nicht vorliegt, jo ist doch bekannt, daß vor allem Flie- gen bei der Verschleppung von KrankheitS- leimen eine gefährliche Rolle spielen.

Auffallend ist das gehäufte Auftreten der spinalen Kinderlähmung in bestimmten Gegen­den unseres Reiches und ihr Auftreten vor allem im Spätherbst (Oktober. November». Dies läßt darauf schließen, daß nicht zuletzt meteorologische Einflüsse am Entstehen der Krankheit wirksam sind.

Tie Krankheit befällt das frühe Kindesalter wobei das zweite Lebensjahr bevorzugt zu sei» scheint. Aber auch Erwachsene werden von der Ipinalen Lähmung betrossen. Sie jetzt meist in mitten besten Wohlbefindens mit grippeähn!, chen Erscheinungen ein. so Halsweh, Kopfschmerz Schnupfen, zuweilen auch mit Erbrechen u». Durchfall. Im Vordergrund steht ein starke Schwitzen und eine übergroße Empfindlich!, >i gegen selbst nur leiseste Berührung. Die He°

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Krankheitserschclnungen zurück, die von den El­lern häufig für eine Erkältung gehalten werden. LaS allgemeine Befinden besten sich soweit, daß aus ein gutes Ende geschlossen werden kann, bis sich dann, sehr zur Ueberraschung der Eltern, eine mehr oder weniger ausgcbreitete Lähmung, vor allem der Beine, herausstellt. Meist wird erst jetzt ärztlicher Rat einocholt. Das Leiden ist stets ernst, weshalb beim Vorliegen derartiger Krankheitssymplome in diesen Monaten der Fall unsere volle Aufmerksamkeit erfordert. Wen dir Krankheit einmal befallen hat. oder wer Gele­genheit hatte, das Heimtückische der ipinalen Kinderlähmung zu beobachten, weiß um ihre Schwere. Die Aussichten aus völlige Wiederher­stellung sind um jo günstiger, je srühzeitiger eine sachgemäße Behandlung erfolgt. Erscheinnnaen. die den Verdacht einer spinalen Kinderlähmung rechtfertigen, sind sofort dem Arzt zu melden.

Das Ueberstehen der Krankheit schützt meist vor einer nochmaligen Erkrankung, da sich im Blute des Kranken Abwehrstoffe bilden, die aktiv blei­ben. Darum sind auch alle von einer Kinder­lähmung Genesenen im Kampfe yegen diese Krankheit wichtige Heller: wird nämlich daS aus ihrem Blute hergestellte sogenannte RekonvaleS- zentenlernm, das die wirksamen Abwehrstoffe enthält, aus Erkrankte übertragen, so können diBe vor einer ernsteren Erkrankung dieser Art und ibren Folgen bewahrt werden. Tcsbalb hat das Neichsgesundheitsamt auch in diesem Jabr wieder alle von der Kinderlähmung Genesenen zur Blutspende aufgerusen. Jeder Wiederaelun- dete wird diesem Ausruf freudig Folge leisten und sich zu diesem völlig unschädlichen Eingriff zur Abnahme weniger Kubikzentimeter Blut gerne zur Verfügung stellen. Seit Jahren hat sich dieser gegenseitige Hilfsdienst innerhalb des deutschen Volkes, bei dem die ebemaligen Kin- derlähmungskranken durch Hergabe einer so ge- ringen Menge Blut den jetzt von dieser Krank­heit befallenen Volksgenossen Hilfe leisten, ein­gespielt und bewährt. Im Kampf gegen die spi­nale Kinderlähmung, die Siechtum nnd Tod in unsere junge Generation trägt, werden die zur Hilfe Berufenen nicht zurückstehen.

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Einen so schnellen Erfolg hatte Moll nicht zu er -ifon gewagt. Auf die Minute pünktlich lieh er si. > b.-i Edward van Crook melden.

?ch bin zurzeit auf einer Reise", behauptet», van Erook.Man hat mir Ihren Brief hierher nachgeschickt. Sie wünschen einen Posten bei mir. Ich wäre nicht abgeneigt, Sie in meine Dienste zu nehmen, mühte aber zuvor die Gewißheit ha- den, dah Sie wirklich ein brauchbarer Mensch sind."

Bitte überzeugen Sie sich, daß ich nur aller- be'te Zeugnisse habe."

Van Crook nahm die ihm eilfertig überreichten Zeugnisse gelassen entgegen und blätterte flüchtig - darin.

..Ich gebe nicht viel auf Zeugnisse. Ich ziehe es vor, nach gezeigten Leistungen zu urteilen."

Moll warf sich in die Brust.

Bitte, Herr van Crook,, stellen Sie mich aus die Probe! Ich werde jede Ihrer Aufgaben zu Ihrer vollen Zufriedenheit erledigen."

Van Crook lächelte undurchsichtig.

. Das ist eixi Vorschlag, der sich hören läßt. Gut, Sie sollen Ihren Willen haben. Hören Sie genau zu! Ich bedarf einer ausführlichen Auskunft über einen Herrn Erwin Langenbeck in Berlin-Zehlen­dorf. Getrauen Sie sich, mir eine solche zu be­schaffen?"

Moll war verblüfft. Er wollte eine Einwen­dung machen.

Doch van Crook fuhr fort:Wohlgemerkt, ich muh mehr wissen, als mir eine der üblichen Aus­kunfteien aus den Tisch legt. Lch erwarte von Ihnen einen so gründlichen Bescheid über den Mann, daß nichts mehr zu erforschen übrig bleibt. Dah Sie dabei sehr vorsichtig verfahren müssen, versteht sich von selbst. Also sehen Sie zu, was Sie erreichen. Stellen Sie mich zufrieden, er­weisen Cie sich als ein wirklich gewandter junger Mann, dem man auch schwierigere Fälle anver­trauen kann, dann reden wir weiter."

Als Moll die Treppe hinunterging, lachte er in sich hinein. Dieser van Crook war doch eine höchst merkwürdige Nummer. Welchem Menschen würde es wohl einfallen, die Fähigkeiten eines Korre­spondenten auf solche Weise feststellen zu wollen! Berrücktl Aber gut. fahren wir zunächst mal nach Zehlendorf, um dagewesen zu sein. Dann werde ich eine Auskunftei anrusen, und der Fall ist er­ledigt. Ich denke sa gar nicht daran, mich mit einer Sache abzumllhen, die andere viel bester können.

Er fand Straße und Hausnummer. Aber da» Schild trug zwei fremde Namen. Hatte van Crook sich geirrt?

Er betrachtete Haus und Garten au» der Ferne. Cr entdeckte auf der Rasenfläche unter einem brei­ten Sonnenschirm ein junges Mädchen in einem Liegestuhl. Erfreut über diesen Anblick schaute er zu der Schönheit hin, die in eine Lektüre ver­tieft war.

Zwei Männsr traten aus der Veranda in den Garten, der eine unterseht, von kräftiger Figur, ! schon etwas bejahrt, der zweite schlank, breitschul» . trig, etwa Mitte der Dreißig. Sie nahmen in der Nähe de» jungen Mädchens Plah und unterhiel­ten sich.

Moll schlich sich heran, postierte sich hinter einen Pfeiler und spitzte die Ohren. Er hörte den Na­men Ohlsen, den er am Türschild gelesen hatte, und dann den von Langenbeck. Also stimmte di« l Hausnummer doch.

Plötzlich schreckte er zusammen. Aus der Rich­tung, aus der er selbst gekommen 2 wr. näherte sich Dieter Meinardus. Ein Fluch huschte ihm über die Lippen, denn mit diesem wünsch!« er setzt keinesfalls zusammenzütreffen. Schnell über- i querte er die Straße, nahm hinter einer Garten­mauer Deckung und wollte Meinardus vorbei­lasten. Als er vorsichtig um die Ecke spähte, war Meinardus aus dem Strahenbild verschwunden ' und koi'e d->' G'->n^ li^k von 'Obben b- . "-n. ; J'lst sah er ihn in I, . üung mit den An­wesenheit.

Moll pfiff leise, vergnügt vor sich hin.

Wenn die Dinge so liegen..."

Harmlos tuend bummelte er auf da» Grund­stück zu. schaute auffällig in den Garten hinein und blieb schließlich stehen.

Doch dann fiel Lore der junge Mann auf, der sich so herausfordernd aufgestellt hatte und so un­geniert zu ihnen hereinblickte.

Sie machte Dieter auf den Zudringllng auf­merksam. Da grüßte Moll und winkte Dieter oer- gnüqt zu.

Wer Ist denn der Herr?" erkundigte sich Lore.

Herr Moll, der mir die Stellung verschafft hat"

Oh, so bitte Ihn doch herein."

Dieter war unschlüssig. Aus Lore» Zureden hin ließ er sich ober doch herbei, nachdem er von Ohl­sen die Erlaubnis dazu erbeten hatte, Moll zum Nähertreten aufzufordern.

mehr erziehen

weiterer erriefteriscker Ausbau

05t sind sie eia teueres ^.a- deukeu.Köuutekisiealrereinein scköueren 2weck dienen, als wenn Du sie 5ür einen tapferen VoIksFrensdier und Volks- sturmmann opferst, der sie im Kampf für Volk und Heimst tragen wird? 8o ekrst Du das Andenken, das sicti mit der llniform verknüpft, durcli

VkM VOlkttopttN

Weniger bestrafen

VereinsgcliunA im luZenZstrakreclil

Gestützt auf dir Erfahrungen der Praxis und zur Anpassung an die Kriegsvereinfachungen der allgemeinen Strafrechtspflege hat der Reichsjustiz­minister die Richtlinien zum Reichsjugendgerichts- gesetz geändert und ergänzt.

Die Jügendstaatsanwälte machen in steigendem Maße von der Möglichkeit Gebrauch, beim Ju­gend- oder Vormundschaftsrichter eine erzieherische Maßnahme anzuregen nnd »ach deren Ausfüh­rung von der Verfolgung abzusehen. Besonders aktive Jugendrichterhaben die Untersuchungshaft gelegentlich auch benutzt, um durch, dep Schock einer lofortigen Freiheitsentziehung erzieherisch auf den Jugendlichen einzuwirken, der sich entsprechend vcr- gangen hatte. Insbesondere bei den vereinzelten Fällen von Arbeitsbummelei ist schon durch den Minister empfohlen worden, den Jugendlichen im Wege einer vorläufigen Anordnung, wie sic 8 45 des JugendgcrichtsgesetzeS zur Erziehung aus­drücklich vorsieht, der Arbeitserziehung zu über­weisen. Die Richtlinien ergänzen in ihrer Neu­fassung diese Möglichkeit, Es kommt danach die er-

zirherifche Festhaltung im Jugendarrest in Be- tracht. Muß ein Jugendlicher in Untersuchungs­haft oder sonst in Verwahrung genommen oder untergcbracht werden, so werden die Eltern oder der gesetzliche Vertreter sofort davon benachrichtigt.

Es ist an sich selbstverständlich, daß der Ju- gendstaatsanwalt und der Jugendrichter als Er- zieher des Jugendlichen auf Auftreten, Anzug und Haarschnitt achten müssen. Hierauf wird in den Richtlinien nunmehr besonders chiugewiesen. Da- mit es nicht bei der Beanstandung bleibt, wird die Möglichkeit erwähnt, dem Jugendlichen in ge- eigneten Fällen die Auflage zu machen, sich in seiner Freizeit nach Abstellung der Mängel zu einer bestimmten Stunde an Gerichtsstelle melden. An sich ist im Jugendstrafverfahren bis zur Vollendung des achtzehnten Lebensjahres die ,.Du"-Anrede vorgesche». Hier bringen die Richt­linien eine Ergänzung dahin, daß in Einzelfällen ein Absehen von derDu"-Aurcde erfolgen kann zum Beispiel, wenn es fick, um jugendliche Ehe- fronen oder Mütter handelt. ^

Mit ziemlicher Spannung sah van Erook dem Ergebnis entgegen, zu dem da« mit Moll ange- stellte Experiment geführt hoben würde.

Moll stellte sich ein und hatte so etwa» wie ein heimkehrender Sieger an sich. Daraus er­kannte van Erook. daß Moll nicht ersolglo» ge­wesen war.

Keine Auskunft hätte van Erook bester unter­richten können, als es jetzt durch Moll geschah. Was dieser durch geschickt gestellt» Fragen Im Hause Ohlsen und dann noch durch Dieter in Er- , fahrung gebracht hatte, trug er jetzt seinem zu­künftigen Chef vor. Den besonderen Glücksum­stand. der ihm zu solch ausführlicher Auskunft! oerholfen hatte, erwähnte er natürlich nicht.

Nun war van Crook erheblich besser im Bild«. Burghausen war tot, hatte aber eine Tochter kin- ^ terlassen, deren Bormund Langenbeck war. Ber-' mutlich handelte es sich um eine Forderung Burg- Hausens an Biet, die Langenbeck eintreiben wollte.' wie er »cke- >- ->'»^ keile. Es blleb nur

die F,>..e Mn.,, »",!..>>» ec damit nicht vssen her­auskam. Sollt« doch noch etwa» andere» dahinten stkcken?

(Forlsetziing soigtD .