ScgwM Ismid - Heimat

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In den Jahren de» Krieges hat sich der Unterschied zwischen Spende und Opfer ost ver­wischt. Es ist von unserem Volk unendlich viel geopfert worden, an Blut und an Gut. Aus einem erhabenen Opfergeist entsprang und ent­springt die Hingabe des persönlichen Lebens für das Ziel des deutschen Lebenskampfes. Zu denen, die wirklich opferte», zählen wir alle die Väter und Mütter, Frauen und Kinder, die ihr Lieb­stes draußen im Feld oder daheim im Bomben- jchlag der Terrorflieger verloren haben. Die Ver­wundeten, denen der Krieg die Knochen zerschlug, die Volksgenossen, die ihre Häuser und Wohnun­gen in Brand und Trümmern versinken sahen, sie alle haben Opfer gebracht. Daran ist nichts zu deuteln und zu rütteln.

Wir wollen uns aber fragen: War es ein Opfer, als wir uns an der Spinnstoffsammlung beteiligten, an der Altmaterialsammlnug oder an den Straßen- und Listensammlungen für das Kriegswinterhilfswerk? Nein, es waren keine Opfer, es waren Spenden, die an den Sinn eines Opfers nicht heranreichen.

Nun aber ist zu einer Sammlung aufgerufen worden, die als Volksopfer für Wehrmacht und Bolkssturm bezeichnet wird. DaS bedeutet mehr gls nur die Hergabe von Dingen, die man ohne-

Ge«einfchast»abend der NS.-Araueaschaft Lalrv

Vergangene Woche hatte die NS.-Frauenschaft ihre Mitglieder zu einem Gemeinschaftsabend ein­geladen. Zu Beginn iprach Kreisfrauenschafts­leiterin Pgn. Düring einleitende Worte. Sie begrüßte die anv eienden Frauen, Gäste aus der Partei und ihren Gliederungen und bat dann U- Üntersturmführer Wendel, der für diesen Abend als Redner gewonnen war, zu den Anwesenden zu sprechen ^-Untersturmführer Wendel sprach als Nachwnchsoffizier der Waffen-^ in begeisternden Worten über das Thema:Wofür kämpfen wir?" Er umriß kurz die Entstehung der beiden Welt­anschauungen Bolschewismus Nationalsozialis­mus und betonte, daß in dem großen Ringen, in dem wir uns zur Zeit befinden, der Soldat nicht wie in früheren Kriegen für irgendein Interesse seines Landesherrn kämpft, sondern daß es neben der Verteidigung der Heimat ein Politischer Kampf ist. Sodann sprach der Redner über das eigentliche Wesen der Waffen-ff, der Trägerin des Reichs­gedankens. Ein kurzer geschichtlicher Rückblick

Oie Heimat ekrte iiireir tapfersten 8ottr»

^mpf-lnZ der für den If'rüZer 6 e 8 Kitterlcreu2e8 mit Nelieldcmb, Lckwertern und LrManten

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hin nicht mehr gebrauchen kann. Es ist ganz selbstverständlich, daß sie restlos abgeliefert wer­den. Das Opfer beginnt erst, wenn man sich von den Dingen trennen mutz, die einem wert und teuer sind, deren Fehlen eine deutlich spür- bare, ja schmerzliche Lücke hinterläßt. Aber die Uniform eines neuausgerüsteten Soldaten ist wichtiger als die Traditionsuniform, die als kost­bares Erinnerungsstück aufbewahrt wurde; ein Soldatenmantel ist wichtiger als die Anzüge, die für besondere Gelegenheiten im Schrank hängen; die Soldatenwäsche ist wichtiger als die Vorrats­wäsche für den zivilen Gebrauch. Wichtig ist heute nur das, was der Ausrüstung der Wehrmacht und damit unmittelbar dem Krieg dient, ans alles andere muß bewußt verzichtet werden; es muß geopfert werden.

Es kommt in den Städten und auch in den Dörfern diesmal mit allem Ernst darauf an. eine scharfe Musterung zu halten, und entschei­dend muß dabei der Richtsatz sein: Ich kann es vor der Nation nicht verantworten, auch nur ein einziges Stück mehr zu behalten als ich unbedingt brauche. Der Krieg verlangt ein Volksopfer im wahren Sinn des Wortes. Wir wollen es bringen, weil es zur Erringung des Sieges nötig ist. nicht leichten Herzens, sondern in dem trotzigen Be- wnßtsein, daß wir opfern wollen, um der Härte und der Größe der Zeit würdig zu sein.

zeigte, wie schon vor tausend Jahren Friedrich I., der Hohenstaufenkaiser- diese Einheit des Reiches angestrebt hat.

Ueber den Einsatz der Waffey-ff in diesem Krieg führte ff-Untersturmführer Wendel interessante Einzelheiten aus und bat zum Schluß die An­wesenden, seine Ausführungen weiteren Kreisen zu vermitteln, damit für unsere Jungen, die voller Begeisterung in die Reihen der ff streben und immer wieder auf Widerstände stoßen, der Weg frei wird. Frau Düring dankte ff-Untersturm­führer Wendel für seine Ausführungen, und mit dem LiedHeilig Vaterland" und dem Gedenken an unseren Führer und seine Soldaten schloß der Abend. .

Die «hohe Jett- des Winters

Jetzt erst setzt diehohe Zeit" des Winters ein; denn der Januar ist ein echter und rechter Eis- nnd Schneemonat, dem alles, was er an Unbilden bringt, nur allzu zugehörig ist.

In manchen Jahren be>chert er allerdings auch Überraschungen, wie etwa im Jahre 1934/35, wo

Mit berechtigtem Stolz nennen Stadt und Kreis Calw den kühnsten und erfolgreichsten Nacht­jagdflieger unserer Luftwaffe, den Sieger in 106 nächtlichen Lustkämpfen, Brillantenträger Major Heinz Schnaufer ihren tapfersten Sohn. Der junge Held steht in der Reihe der hervorragenden Soldaten, denen der Führer für ihre Bewährung die höchste Tapferkeitsauszeichnung verlieh, an 21. Stelle und zählt somit zu deck volkstümlichsten Mannesgestnlten dieses Krieges, zu jenen mit Ber- ' bissenheit und Todesverachtung fechtenden Einzel­kämpfern, deren Heldentum in der nationalsozia­listischen Weltanschauung wurzelt und die, unse­rem ganzen Volke, voran der Jugend, das begei­sternde Beispiel kämpferischen Einsatzes gebend, die Garanten des deutschen Sieges sind.

Mit heißem Herzen hat die Heimat an dem frü­hen Ruhm teilgenommen, der 'sich seit der Ver­leihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz mit dem Namen Heinz Schnaufer verbindet und in der unwahrscheinlich kurzen Zeit eines knappen Jahres eine Entfaltung erfuhr, wie sie glänzender nicht denkbar und nur selten einem Soldaten be- schieden ist, der leben seiner Siege in^ härtestem Einsatz erkämpfen muß. Die besten Wunsche und Gedanken der Heimat begleiteten allzeit den tapfe­ren Offizier, einem Gelöbnis der treuen Ver- - bundenheit wie des Dankes gleich für das Helden­tum, mit der er zu ihrem Schirm und Schutz sein Leben immer wieder todesmutig in die Waag­schale des Kampfes mit einem furchtbaren Gegner warf. Und nun durchlief plötzlich die Kunde die Vaterstadt: Heinz Schnaufer kommt auf zwei Ur­laubstage Freude und Glück für alle, die ihn kennen und verehren!

Die O r t s g r n P p e C a l w der NSDAP, ließ es sich nicht nehmen, ihren Brillantenträger wür­dig zu empfangen und zu ehren. Der festlich ge­schmückte Raum des Volkstheaters Ealw sah so eine denkwürdige, von ansrichtiger Zuneigung und echter Begeisterung getragene Stunde, die in die Geschichte der Stadt eingehen wird. Die den Hel­den glühend verehrende Jugend bereitete ihm und sriner Mutter, ans den Treppen des Hauses Spa­lier bildend, den ersten Empfang; sie war es auch, die der unvergeßlichen Stunde durch ihre Lieder, Fanfaren und Streichmusik wie durch das Feuer ihrer Begeisterung die Weihe gab. Männcx der Wehrmacht, der Partei und ihrer Gliederungen, Werktätige aus den.Ealwcr Betrieben, i!ädel, Frauen und viel Jugend füllten den Saal, der lei­der nur euren kleinen Teil der Menschen fassen konnte, die dem Helden gern ihre Verbundenheit bekundet hätten. Unter den Gästen sah man u. a. den Kommandeur des Wehrbezirks, den Kreis­leiter, den Landrat des Kreises und den Führer der SA.-Standarte 414.

Eine Welle der Begeisterung, wie man sie in '°alw noch selten erlebt hat, grüßte Major Schnau­

fer zum Willkomm. Nach Vorführung einer Wochenschau, in deren Verlauf der Brillanten­träger als Gruppenkommandeur im Kreise seiner Kameraden in einigen wohlgelungenen Filmaus­nahmen zu sehen war, richtete Ortsgruppenleiter N i ck namens der Ortsgruppe Calw der NSDAP, herzliche Worte der Begrüßung an den Ehrengast. Den Gefühlen der Freude, des Glückes, der Hoch­achtung, Liebe und Verehrung der Heimat für ihren tapfersten Sohn- sowie ihrem tiefgefühlten Dank für seine einzigartigen Leistungen Ausdruck gebend, feierte er ihn als Schirmer des vom Luft­terror bedrohten Landes, als Nationalsozialisten wie als ruhmgekrönten Fliegerhelden und Vorbild der Jugend. -

Bürgermeister Göhner ehrte den Brillanten­träger namens seiner Vaterstadt Calw. Er er- innerte an den Empfang des mit dem Ritterkreuz Ausgezeichneten auf dem Rathaus vor Jahres­frist, an die Freude und den Stolz der ganzen Be­völkerung, wie an die steile Bahn des Ruhmes, gekennzeichnet durch neue Siege und die Ver­leihungen der höchsten Tapferkeitsauszeichnungen seitens des Führers, und würdigte den hohen kämp­ferischen Einsatz des jungen Helden, der heute einer unserer hervorragendsten Einzelkämpfer ist. Sein Name wird in alle Zukunst ruhmvoll ge­nannt und bei seinem Klange auch aller jener unbekannten Helden gedacht werden, die für uns stritten und fielen. Daß wir Major Schnaufer, an dessen Ruhm wir Calwer teilnehmen, bei Leb­zeiten ehren dürfen, dafür sind wir dem Schicksal besonders dankbar!

Der Bürgermeister gab der Bewunderung und dem Dank der Einwohnerschaft der Stadt Calw sninfälligen Ausdruck, indem er dem Brillanten­träger als Ehrengabe ein Baugrund­stück an der Adolf-Hitler-Straße (Erwerb aus dem Zügel'schen Grundbesitz) zum Geschenk machte, und er sprach allen Calwern aus dem Herzen mit dem abschließend geäußerten Wunsch, der Herr­gott möge unseren Heinz Schnaufer schützen und seinen Angehörigen, der Stadt Calw und unserem deutschen Vaterland erhalten.

Der Kreislciter, Oberbercichsleiter Baetzner, überbrachte dem über den engeren Bezirk der Hei­mat weit hinansgewachsenen Helden die herzlichen Glückwünsche und Grüße des Gauleiters wie die des Kreises Calw der NSDAP. Der Gauleiter, so sagte.er, ist mit »ns stolz darauf, daß unser Gau den besten Nachtjäger der Welt besitzt! Der Kreis­leiter dankte Major Schnaufer namens der Be­völkerung des Kreises für seine einzigartigen Lei- stungen als Einzelkämpfer. Dieses Sicheinsetzen bis znm Letzten entspringt in seiner ganzen Tiefe der Kraft nationalsozialistischer Weltanschauung, dem Gebot von Blist und Gewissen; eS verbürgt uns den Sieg! In der Persönlichkeit von Heinz

es den ganze» Winter hindurch überhaupt nur 22 Tage mit Frost gab, oder wie im Jauuar 1933, wo im mittleren Sibirien während einer einzigen Januarnacht das Thermometer von 5 auf 40 Grad Kälte sank. Auf solche kaum vorstellbare Teiiipe- ratnrschwankungen braucht man sich bei uns je­doch nicht gefaßt zu machen.

Als Durchsetznittstcmperatnr für die drei Win­termonate hat man bei uns in Deutschland 0 bis 2,5 Kältegrade errechnet, was aber natürlich nicht ausschließt, daß irgendwann und irgendwo inner­halb dieser Zeit man denke nur an den Hoch schwarzwald und als Gegensatz etwa an die milde Ge-end der Bergstraße Kälten,rtcrschiede bis zu 40 Grad auftreten können. Und würde man den Schnee, der nn Laufe eines schneereichen Winters im Großdeutschen Reich fällt, wiegen, so. ergäbe dies ein Durchschnittsgewicht von rund einer Bil lion Kilogramm, und ein guter Teil dieser un­geheuren Schneemassen trifft fast immer aus den Januar.

Luftpost für Kriegsgefangene in Ueberscc. Bricf- scnoungen an deutsche Kriegsgefangene und Zivil­internierte in den Vereinigien Staaten von Ame­rika und in Kanada, sowie Briefjendungen feind­licher Kriegsgefangener und Zivilinteruierter in Deutschland nach diesen Ländern werden künftig ohne Erhebung eines Luftpostzuschlags mit Luft­post befördert. Nach Australier» und Neuseeland wird ein Lustpostzuschlag von 30 Psg. für je fünf Gramm erhoben.

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DaS Volksopser im Schulunterricht. Der Reichs­erziehungsminister hat durch Erlaß angeordnet, daß die Schüler und Schülerinnen sämtlicher Schulen aut die in der Zeit vom 1. bis 28. Ja- nuar -stattfindende Sammlung von Spinnstoffen und Ausrüstungsgegenständen für Wehrmacht und Volkssturm hingewieien werden, und daß ihnen im Unterricht ein Anlchauungsbild von der Be- veutung diese? Volksopsers gegeben wird.

Aus den Nachbargemeinden

Baiersbronn. Das Hotel zumOchsen", das zu­letzt als Altersheim d-ente, wurde durch Brand zerstört. Das Feuer entstand infolge Fahrlässig­keit beim Auf tauen der eingefrorenen Wasser­leitung und breitete sich mit großer Schnelligkeit aus. Zwei greife Personen, die sich nicht mehr in Sicherheit bringen konnten, wurden durch Rauch­vergiftung getötet. Das Eingreifen der hiesigen und der Freudenstädter Freiw. Feuerwehren konnte den Brand eindämmen und ein weiteres Umsichgreifen auf die Nebengebäude verhindern.

Schnaufer vereinigt sich ein ungewöhnliches Maß an fliegerischem Können und Wissen mit einem wahrhaft soldatischen Herzen. Wir sind stolz mit seiner Familie, daß er ein Calwer und Schwabe ist, auf Grund ferner Leistungen einer der bekann­testen, volkstümlichsten Soldaten in Württemberg, ja der zwanzig hervorragendsten im Reich, dessen ganze Jugend ihm zujubelt und nacheifert. Und wir geloben rhzn rn Dankbarkeit, nicht nur sein Bild und Beispiel in, Herzen zu tragen, sondern durch restlose Pflichterfüllung in diesem Kamps um Sem oder Vernichtung unsere ganze Kraft einznsetzen für den Endsieg. Mit dem Wunsche, das Soldatenglück möge Major Schnaufer fernerhin treu sein, überreichte der Kreisleiter dem Bril­lantenträger als Ehrengabe der NSDAP, einen Gutschein auf ein heimisches Erzeugnis hand­werklicher Wertarbeit >ür den eigenen Hausstand.

Von begeistertem Beifall umbrandet, und nun auch von der Jugend mit einer Gabe der Liebe bedacht, dankte Major Schnaufer für die ihm zuteil gewordenen Ehrungen. Es berühre ihn be­sonders tief, daß die von der Fliegergefahr be­drohte Heimat, deren Bevölkerung trotz allen Ter­rors unverzagt für den Sieg arbeite, ihm solche Verehrung entgegendringe. Er gab der Verbun­denheit und dem Dank der Front gegenüber der schaffenden Heimat Ausdruck und versicherte, daß die erstere mit aller Verbissenheit den Tag er­kämpfen werde, an dem die feindliche Luftüber­legenheit gebrochen sei Wann dies sein würde, be­stimme die Führung Sie arbeite unablässig und habe noch immer den rechten Augenblick zum rich­tigen Schlag gefunden.

Soldatisch straff und frisch, voll Zuversicht und echtem Fliegerhumor. schilderte Major Schnaufer sehr zur Freude der Jugend einige Kampfcrleb- nisje sowie kleine Begebenheiten ans dem Leben der Nachtjagdflieger, denen nur ein Wille ein­gebrannt ist: hart zu kämpfen. Unter dem Beifall seiner freudigen Zuhörer schloß der kühne Fliegerheld mit der Aufforderung an die Heimat, gemeinsam mit der Front alle Kraft daranzusetzen für den deutschen Sieg.

Ter Ortsgruppemeiler dankte Major Schnaufer für seine Worte, die dazu beitrugen, die an Er­leben reiche Stunde für alle zu girier bleibenden Erinnerung.zu machen Die Heimat, so sagte er, ist entschlossen und von dem unbeugsamen Willen erfüllt, niemals zu kopitulieren; sie'wird sich die Zuversicht und den Siegeswillen unserer verbissen kämpfenden Flieger zu eigen machen! Mit der Ehrung des Führers und unserer Wehrmacht klang die denkwürdige Stunde aus. Anschlie­ßend waren Brillantenträger Schnaufer und seine Angehörigen im engeren Kreis von Freunden und Bekannten Gäste der KreiSleitnng im Gasthof znm Hirsch.

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Dieter verstand nicht gleich. Aber dann verriet er. daß Moll wettete.

. Mich wundert, daß Sie Ihr Geld aus diese ^.eiie auleaen. J,n allgemeinen gewinnt doch'nur der^Suchm 1 », "

"beiicht bei mir " Moll aina i d> >' ' ' ' ' - ! -. ff-

mal wieder günstig abqeschnitten hatte. Eine Marl mehr für die Rejsckalse

Dieser Umstand drückte ihm noch am selben Abend die Feder zu einem Briefe an Graf Ber­linds in die Hand.

Doch mitten in seiner Tätigkeit brach er ab. Ihm war ein Vorfall in Erinnerung gekommen, der sich auf dem Gute des Grasen Berlinde er­eignete und der ihm dessen besondere Geneigtbeit eiiitrng.' Beim Reinigen der großen Grasflächen fand er ein mit Diamanten besetztes Etui. Cr lie­ferte es unobrzüglich ab. Es war bereits vermißt worden und gehörte einem Herrn.... Der Name wollte ihm nicht einfallen. Dafür sah er den Be­sitzer selbst: ziemlichgroß, hager, mit leicht vorn­über geneigten Schultern, wie das bei Schreib­tischarbeitern im Alter öfters der Fall ist. Der Mann klopfte ihm auf die Schulter und sagte: Brav, mein Junge, Sie sind ehrlich! Ich werde Sie noch besonders belohnen." Diese Belohnung war nie erfolgt.

Wie hieß der Kerl nur", knurrte Moll vor sich hin. Der Name hatte für ihn Bedeutung gewon­nen, denn wie er sich weiter entiann, handelte es sich um einen namhaften Rotterdamer Kaufmann. Ein solcher aber konnte viel leichter zu seinem Vorwärtskommen beitragen, als der Gras Ber­linde.Richtig. Crook hieß er, Erwarb van Crook, Inhaber der Firma I. van Erook u. 8. in Rotterdam."

Er zerriß den Brief an Graf Berlinde und schrieb einen neuen an Edward van Crook.

Noch lange, nachdem Langenbeck ihn verlassen hatte, saß Edward van Crook regungslos vor sei­nem Schreibtisch.

Was mochte Langenbeck von Piet gewollt ha­ben? Warum hatte er so geheimnisvoll getan? Merkwürdig war auch, daß Burghausen sich eines Mittelmannes bediente.

Konnte es ihm nicht gleichgültig sein? Wa­ging ihn diese ganze Geschichte anl

Doch gleich daraus änderte sich seine Meinung, als er tiefer blickte. Er war Piets Erbel Es stand zu befürchten, daß man Ansprüche stellte, was besagte, daß man es aus seinen Geldbeutel abgesehen hatte. Und das war Edwards empfind­lichste Stelle schon immer gewesen, aber setzt ganz besonders, wir er darauf bedacht sein mußte, sich nicht nur jeden Pfennig zu erhalten, sondern so viej als möglich zu erraffen.

Vorsicht hat noch nie geschadet, und deshalb werde ich nicht still abwarten, sondern auskund­schaften, was es mit diesem Besuch auf sich hat."

Das war leichter gesagt als getan Sein Ver­hältnis zu Piet. war nie gut gewesen, sein Stief­bruder ihm allezeit höchst gleichgittt'g. Er muht» von dessen Leben so gut rvis'nichts, hatte ihn seit besten Abreise nach Indien nicht wieder gesehen, ja, niemals wieder etwas von ihm gehört. Aber freilich, wie hätte es auch anders sein können

Er fuhr ärgerlich, wie wegwischend mit der Hand durch die Luft. Er wollte sich nicht an Bor­fälle erinnern, .die zwar sein Gewissen nicht be­lasteten, die er aber abgetan zu sehen wünschte.

Es war wichtiger, die Gedanken nach Leuten auszuschicken, die ihm Näheres über die Beziehun­gen Piets zu diesem Burghausen sagen konnten.

Er dachte an Donker, leinen indischen Geschäfts­führer, der Piet nahegkstanden hatte. Kurz ent­schlossen kabelte er an diesen um Auskunft.

Die Antwort lautete dahin, daß Burghausen ein sehr vermögender Juwelenhändler sei und mit Piet befreundet war. Bei Kriegsausbruch sei er aus Indien verschwunden. Näheres über die Ver­bindung der beiden vermochte Donker nicht an­zugeben.

Diese Mitteilung chatte ihn ein Stückchen weiter­gebracht, ihm aber auch ein Rätsel aufgegeben. Was in aller Welt vermochte Piet mlt einem Ju­welenhändler verbunden haben? Geschäfte? Piet war dem Namen nach Kaufmann gewesen, aber nur dem Namen nach seine einz'ge Leidenschaft war der Sport gewesen in jeder Form. Uno er. Edward, halte ihn darin bestallt, um den lästigen Stiefbruder vom Geschäft fernzuhalten Folglich blieb nur übrig, daß Piet van Erook von Burg­hausen Schmuck zu Geschenkzwecken gekauft hatte, der noch nicht bezahlt war Doch Piet würde kei- . ner Frau auch nur die kleinste Kostbarkeit ge­schenkt haben, außer der einzigen, an die er sein Herz verloren und die er hotte nicht bekommen können, well...

Nun war er doch wieder bei der Erinnerung, die er ausgelöscht zu sehen wünschte: dem kata­strophalen Bruch zwischen ihm und Piet. der sich in ein Mädel verliebte, das er selbst zu seiner Frau zu machen wünschte Um Piet auszuschal­ten, hatte er ihn zu veranlassen gewußt, sich auf eine mehrere Monate dauernde Turnierrcise nach Uebersee zu begeben In der Zwischenzeit hatte er alle Mittelchen spielen lasten, um den Goldfisch für sich einzufangen Eine sehr unsaubere Sache. Als Piet zurückkam, stand er vor einer vollende­ten Tatsache: Edward hatte das Mädel geheiratet, das er über alles liebte. Es folgte eine überaus heftige Auseinandersetzung zwischen den Stief­brüdern, in deren Verkauf Piet ihn einei^ Lug­ner, Betrüger und Lumpen nannte, mit dem er unmöglich noch länger die gleiche Lust atmen könne. Cr ging für immer nach Indien.

Als Edward van Ero"k iwR inm--'' nach Leu­ten Ausschau, die ihm über Piets Leben in In­dien Auskunft geben konnten, fand er unter sei­ner Privatpost einen Brief aus Berlin Cr war der Meinung. Langenbeck sei anderen Sinne» geworden und öffnete ihn freudig. Er wurde ent­täuscht. Der Brief trug die Unterschrift- Max Moll. Ein ihm völlig unbekannter Mensch. Er überflog den Bettelbrief und wollte ihn in den Papierkorb werfen. Doch mitten in seinem Bor­haben stockte er.

Tag» daraus reiste er nach Berlin und schickt« von dort aus ein paar bereit gehaltene Zeile» an Max Moll des Inhalts, daß er ihm anheim- elle, ihn im Hotel aufznsuchen. «Forts, solgtil