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ihr Pflichteifer findet die Anerkennung der militärischen Stellen. In sl^ialer Hinsicht werden sie von einer Kameradschastsführerin betreut.
Ei« Besuch in einem W a r n k o m m a n d o, der Spitzenorganisation des zivilen Luftschutzes mit halbmilitärischem Charakter, vertieft den Eindruck, datz für die Sicherheit der Heimat alles getan wird. 2n der Warnzsntrale werden die letzten Befehle für die Fliegerwarnung und den Fliegeralarm ausgegeben, und zwar für weiteste Gebiete. Mit einen! Schatter- ariff wird das Sirenensignal für über 100 Sirenen ausgriüst, während gleichzeitig Hunderte örtlicher Luftschutzleiter aus telefonischem Weg den Befehl Fliegeralarm erhalten. Die Warnzentrale erhält vom Flugwachkommando die eingehenden Meldungen und verarbeitet sie und zieht daraus die Schlüsse, die für den zivilen Luftschutz notwendig sind. Im Kommandoraum wird auch mit Karten, Zeichnungen und Berechnungsmesse! u gearbeitet und in Stufen der Voralarm entwickelt. Grosse öffentliche Einrichtungen wie Reichsbahn, Reichspost, Straßenbahn. Krankenhäuser, Gas- und Elektrizitätswerke und vor allem wichtige Jndustrieunternehmungen erhalten von der WarnzentraK bei drohendem Fliegerangriff die Warnstuscn zugesprochen, so dag dort Sicherungs- und Vorbereitungsmatznahmen getroffen werden können. Die Warnstufe 30 bedeutet, dag Feindflieger sich unserem Gebiete nähern und etwa noch 30 Minuten brauchen, um einzutreffen. Die Warnstufen gleiten dann abnrlirts, b'i Vorwarnung 20 ist schon ein naher Gcfahrenpunkt erreicht. Es erfolgen damit Anordnungen zum Löschen letzter Notbeleuchtungen usw. Mit der Warnstufe 15 löst sich der Alarm aus. Auch bei dem Warnkommando mutz schnellstens gearbeitet werden. Mädchen und Frauen betätigen sich auch hier als Nach- richtenheiferinnen, sei es mit der Aufnahme der eingehenden Meldungen, sei es vor allem mit der Weiterleitung der Befehle des Warnkommandos au die genannten Einrichtungen und Betriebe.
Die führenden Männer (Offiziere) im Flugwachlommando wie im Warnkommando tragen höchste Verantwortung für den Schutz der Öffentlichkeit und für die Sicherheit der Heimat. Sie und ihre Helferinnen haben auch gerade während eines feindlichen Angriffs besonders schweren Dienst zu leisten. Sie Mlüssen deshalb ihre Arbeitsräume tief in der Erde kabeu. sicher vor feindlichen Bomben. Dies beding'! erschwertes Arbeiten bei dauernd künstlicheen Licht und trotz aller klimatischen Anlagen Mangel an frischer Luft, ganz abgesehen von der mit der Arbeit und dem oft ewigen Warten verbundenen Nervenanspannung. Sie verdienen deshalb uniere Anerkennung und unseren Dank/ Tr.
Schwerversehrle meistern das Leben
Kriegsblinde an der Schreibmaschine und im Hörsaal
NSK. Der Wille zum Sieg vermag Wunder zu wirken. Ein einzigartiges Beispiel dieses unerschüttMichen und darum sieghaften Willens bieten uns heute diefKSmeraden, die im Kampf um Deutschland schwer verwundet wuÄen und nun als Schwerstverfehrte den Weg zum Lebe« , in der Gemeinschaft neu erkämpfen müssen. Auch sie kapitulieren nicht, über ihrem Opfer steht jener stolze soldatische-Wille, von dem der Dichter Friedrich Halm eimna sagt: „Die Sterne reißt's vom Himmel, das kleine Wort: ich will!"
Wir wissen, daß heute mehr denn je den schwerbeschädigten Soldaten durch mannigfache Erleichterungen und Unterstützung der Weg zu neuem sinnvollem Leben und Schaffen geebnet wird. Dennoch — sein Schicksal mutz der verwundete Soldat selbst meistern, das Schwere überwinden. Kraft und Mut zu einem neuen, veränderten Leben'finden, in sich den Willen zur Lösung der vor -ihm ausragenden Aufgaben aufrichten — das alles erfordert einen Kampf,' der den ganzen Mann und einen starken, gläubigen Willen stordert.
Der Gesunde kann sich sHwer-inZdie Lage hineinversetzen, die den Schwerbeschädigte«'tzaHMmMMetzwundung erwartet. Wieviel Schwierigkeiten brnwsiiz/ B.ÄvsVb'rlnst eines Armes allein im täglichen Leben mit sm>! Der ^Verwundete mutz schon im Lazarett lernen, sie zu meistern, denn er ist nach der Entlassung oft auf sich allein angewiesen. Es mögen hier nur einige winzig erscheinende Aufgaben des Alltags genannt werden,^ die der Einhänder,«ohne fremde Hilfe lösen lernen mutz: das Binden derlSHnHschMfe,' Rasteren, Waschen, Nagelpflege, Bin-- den der.KHmiMe^a^anch Schwitzen mit der ltnken/HäÄd^ Die ZahlderstAnf gaben s utld j Schwierigkeiten: wächst -im:'B<» r u f sll e b-e«, z« dem auch? der Versehrte wieder' zurückfinde»' will. ' - -
Was EnerKe und^Lßbensmnt hier vermögen, zeigen Bei» spiele von AkltkrieNbefchWgten. Bekannt wurde jener Tap- her«, der nach-dem .VMuMbeider Hände mit- den i Fügen, ark^i-- ste nnd sogar^MußkIaosMm''kern^-Jm August 1917-verlor der jnnge^Bildhauer-H'ngo M e i sei den - rechten ^Arm.^Roch !im LazarÄt'begann er:den Versuch, mit der'linken Hcusti W ,modelli«ch«.Heute - gehört; er za den namhaftesten - deutsch«« Bi lichter«, wenige, die' seine Arbeiten in den Kunstausstel- InnAn bewundern, ahnen, datz es Arbeiten eines Einarmigen sind. Im Rahmen der Verwundetenbetrenung durch KdF. leitÄ Meisel heute.Lehrgänge für-Laienschaffen in Lazaretten.
Wohl das größte Opfer für das Vaterland brachten jene Soldaten, die im Kampfe ihr Augenlicht einbiitzten und nun als K rregs b.l i nde ein neues Leben erkämpfen. Auch sie, das, zeigen bisher/gewonnene Erfahrungen, sind zutiefst von jenem Willen? zum Geg erfüllt, der Wunder wirkt. Fünf erhabene Punktest« dickem Papier, verschieden gruppiert und aneinander- gereitzt . und' vrm den Fingerkuppen zu ertasten — das ist der lgruptsächlichste Weg, der den Blinden mit dem Eeschehenstin der- Welt verknüpft. Scho« das Erlernen der Blinden- s:ch rt ft ist'.erne Aufgabe, di« eine gewaltige Anspannung aller seelischen Kräfte verlangt. Monate vergehen oft, ehe die Fingernerve« deiner verarbeiteten Handwerker- oder Arbeiterhand so feinfühlig-geworden sind, datz sie die Punktschrift überhaupt zu tasten vermögen.
Aber auch hier ist der Wille lebendig und allmächtig: Kriegsblinde erlernen neben der Punktschrift die komplizierte Blin- denstenograqchie, Schreibmaschine, werden zu Stenotypisten, Telephonisten und handwerklichen Berufen geschult, studieren in Marburg and finden nebenher noch Zeit und Energie zu musikalischer. Betätigung. Es gibt heute bereits große Firmen, dis '-besonders' schwierige Schriftsätze kriegsblinden Maschinenschreibern diktieren, weil diese, im Zehnfingersystem ausgebildst, die'-sorgfAtigsten Arbeiten leisten. In letzter Zeit wurden sogar zwwikKriegsblinde zu Konzertsängern ausgebildet.
-»-Mach^den erblindeten Soldaten stehen Weltkriegska- .aMaNen ältz-Führer und Vorbilder zur Seite. Ein Wekt-- kiD^bMderIder vor seiner Verwundung Maurer war. arbek- tebeLsich'-als bis zum Studienrat empor und ist heute
SWitt'-junger' blinder Kamerad-n.
„Ich möchte den Kameraden zeigen, datz eine schwere Verwundung kein Grund ist, den Kampf des täglichen Lebens auf- plgeben", schreibt der einarmige Bildhauer Meisel in der „Deutschen Kriegsopferversorgung". Das ist die tapfere Grundhaltung der schwerbeschädigten Soldaten von damals und heute, und sie möge uns alle ansvornen in unserem Willen zum Siege.
' O. O. G- F.
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
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Flüchtlingselend im Osten
Einwohner aus Stalingrad die sich im Schutze eines sowjetischen Panzers eine kleine Feuerstelle errichtet Huben, um sich ihr kärgliches Mahl zu bereiten. <PK.-Aufn.: Kriegsberichter Iesie. Z.)
Die Tat des Sergei B.
Ehedem Sowjetsoldat, heute Freiwilliger gegen die Bolschewiken
Von Kriegsberichter Gert Sachs, PK.
Schon damals war er mir ausgefallen, der große, breitschultrige Russe, der im großen Kriegslazarett am weiten Jlmensee uns auf der Station betreute. Er tat das nicht mit jener ruhigen Gelassenheit, die sonst den Menschen dieser Breitengrade eigen ist, im Gegenteil, er suchte sich nützlich zu machen, wo es ging und war beinah« flink wie ein Wiesel. Dennoch hatte er nichts von der hündischen Unterwürfigkeit, die uns anwidert. Er hatte einen geraden Blick, war sauber und sorgte sich um uns, die wir unbeweglich liegen mutzten. Wir mochten ihn gern, und alle werden sich noch des langen, dunklen Sergei erinnern, der vorbildlich seinem Dienst nachkam.
Er war nicht einmal Ueberlüufer, wie wir erfuhren, fiel aber durch seine Haltung in der betreffenden Kriegsgefangenenlagerabteilung auf, wurde mit kleinen Deck trauensdingen betreut, versah seinen Dienst gut und kam so in die für einen Kriegsgefangenen hervorragende Stellung als Lazaretthelfer.
Das war im Spätherbst des vorigen Jahres. Jetzt nach fast einem Jahr, traf ich ihn zufällig wieder, so wie man im Kriege oster Menschen findet, die einem Jahre aus den Augen verschwunden waren. Ich erkannte ihn gleich an seiner Gestalt, an seinem aufrechten Gang und dem selbstbewußten Auftreten. Im Vandengebiet des Nordabschnitts der Front, wo Sumpf und Urwald jene Briganten begünstigten, fiel mir Sergei wieder auf. Es war gerade die Zeit abschließender Kämpfe zur Vernichtung einer stärkeren, gut organisierten und bestens bewaffneten Bandeneinheit, die immer wieder versucht hatte, den deutschen Nachschub und die Aufbauarbeiten im rückwärtigen Armeegebiet zu stören.
Der Dienst im Lazarett hatte Sergei B., dem ehemaligen Ingenieur aus dem Dongebiet, nicht mehr gefallen, und als er von der Aufstellung der Selbstschutzeinheiten hörte, war er einer der ersten, die sich gemeldet hatten.
Seit vielen Wochen stand er nun bereits im Einsatz. Führte eine Gruppe, die zu den Vesten seiner Abteilung mitgehörte, sprach viele Worte deutsch, gab bereits deutsche Kommandos, und war überall wegen seines offenen, frischen Wesens beliebt, Lei den Kameraden wie bei den deutschen Unteroffizieren und Offizieren.
Gab es den Auftrag, eine tolle Sache mit möglichen Gefahren zu drehen» Sergei machte mit; war ein besonderes Vandennest auszuheben, Sergei machte mit; war ein schwieriger Transport zu begleiten, Sergei meldete sich — und vor allem, er lieb
Vorsicht bei Halsentzünäung
Einer vor einiger Zeit veröffentlichen Mitteilung des Reichsgesundheitsamtes ist mit Befriedigung zu entnehmen, datz die meisten schweren Seuchen, die in früheren Zeiten ganze Landstriche entvölkerten, in Deutschland völlig ausgerottet sind. Leider mutz aber gleichzeitig festgestellt werden, datz die Infektionskrankheiten des Kinüesalters wieder in Zunahme begriffen sind. Nicht nur ist die Zahl der Ertrankungsfälle an Rachenbräune. Diphtherie, erheblich gestiegen auch die einzelnen Fälle zeigen schweren Verlauf. Vor dieser Tatsache brauchen wir jedoch nicht zu erschrecken: denn die Aerzte sind aus diesen neuen Ansturm der Krankheit seit langem vorbereitet und gut gerüstet. Sie malmt aber zur Vorsicht, und es bedarf dabei nicht nur der Bereitschaft aller Aerzte. sondern auch der verständnisvollen Mitwirkung aller Volksgenossen.
Einst war die Diphtherie die gefürchtetste Kinderkrankheit: dis entzündliche Schwellung der erkrankten Halsschleimhaut führte oft zur Erstickung, wenn nicht noch im letzten Augenblick durch einen Luftröhrenschnitt Rettung gebracht wurde. Bei rechtzeitiger Anwenduna des Diphtherieheilserums läßt sich jedoch die örtliche Erkankunq in etwa 99 vom Hundert der Fälle in wenigen Stunden zur Heilung bringen. So segensreich diese geniale Entdeckung von Emil von Behring sich für unsere Kinder ansgewirkt hat, so sind damit leider doch nicht alle Gefahren gebannt. Gerade in den schwersten Fällen und bei verspäteter Anwendung versagt das Gegengift manchmal. Die Rachenbräune ist aber nicht nur eine örtliche Erkrankung, sondern kann auch den ganzen Körper befallen und unter andereni eine schwere Schädigung des Herzens Hervorrufen. Dann ist der Verlauf manchmal so stürmisch, datz das Serum nicht mehr voll zur Auswirkung kommen kann. Der Diphtheriebazillus hat aber noch eine andere bemerkenswerte Eigenart. Er tritt nicht selten in Verbindung mit anderen Krankheitserregern auf. Am bekanntesten ist das Zusammentreffen mit einer Scharlachinfektion. Solche Mischinfektionen setzen nun nicht nur die Wirkung des Heilserums herab, sondern erschweren auch den Krankheitsfall als solchen. Durch derartige Einschränkungen kann aber der hohe Heilwert des Behringschen' Serums nicht gemindert werden. Der Rückgang der Sterblichkeitsziffer und die ärztliche Erfahrung vieler Jahrzehnte an Millionen von Krankheitsfällen zeigen, datz nach wie vor das Heilserum das wichtigste vnv unentbehrlichste Heilmittel gegen die Rachenbräune ist. Es mutz aber in jedem Fall unverzüglich und in ausreichender Dosts verabreicht werden und zwar auch in anscheinend leichten Fällen, ja schon beim Verdacht auf Rachenbräune. Man kenn
Samstag, den 14. November 1842
nie seinen deutschen Leutnant R,, dem er in beispilloser Treu«! ergeben war, ohne seinen persönlichen Schutz.
Diese Anhänglichkeit hatte eine kleine Vorgeschichte: Sergeh und zroei russische Kameraden waren vor Monaten am Dorfrand von Op. von sowjetischen Banditen umzingelt, sahen ihr nahes Ende bevorstehen, als Leutnant R. und ein deutscher Unteroffizier jene drei unter Einsatz ihres Lebens h e r a u s h o l t e n. Es gelang damals, den nicht ungefährlich verwundeten Sergei gut in die deutsche Stellung zu bringen. Nun ruhte der von glühendem Hatz gegen das alte Sowjet- system erfüllte Sergei V. nicht eher, als bis er erstens in der Kompanie des Leutnants R. war und dann auch immer in seiner Nähe bleiben durste. Viele gefährliche Abenteuer hatten beide bestanden, viele ernste und frohe Stunden geteilt, die Sergei B. mit seinem prächtigen Gesang ganz besonders ;u verschönen wußte.
Nun kam die neue, große Aktion, die, von besten Erfolgen begleitet, auch harte Kämpfe mit sich brachte. Wieder !ng n schwere Tage hinter der Kompanie. Aber die Stimmung > ar ausgezeichnet. Es ging mit Riesenschritten voran. Viele Dörfer und Landstriche waren schon gesäubert, Gefangene gemacht. .Zager erbeutet, Dokumente sichergestellt, als sich nach einmal eine Kerntruppe der Banden den Männern der Sicherungsvnbünde entgegenstellte. 2n Bunkern, die erst auf wenige Meter in diesem wald- und sumpfreichen Gelände erkennbar sind, hatten sich die Sowjets verschanzt und durch raffinierte Minensperren den Zugang zu ihrer in»Breite und Tiefe gestaffelten Stellung zu sperren versucht.
Es ging nun schon den ganzen Vormittag. Erst in den Nachmittagsstunden war durch geschickten Einsatz deutscher Pak der entscheidende Erfolg erzwungen, ein Bunker mit vier MG. eingedrückt, Baumschützen heruukergeholt, Minen ausgeuomm.n, als der zurückkehrende Spähtrupp des Leutnants R plötzlich von einer abgesprengten Vandenaruppe angegriffen und durch das Ueberraschungsmoment nnd die lleberzahl der Gegner begünstigt, in die Verteidigung gedrängt, schließlich zum Rückzug gezwungen wurde. Leutnant R. merkte anfangs nicht, wie schwer eine durch einen Beinschuß erlittene Verwundung war, sorgte für das Nachkommen zweier in der Nähe befindlicher Männer seines Spähtrupps, bis er dann selbst, erneut vom Gegner angegriffen, sich hinter einen Busch retten konnte und hier in eine durch den Blutverlust bedingte Ohnmacht versank. Jeder konnte sich in diesem Augenblick nur um sich selbst kümm.un, keiner achtete so des andern, bis man schließlich in der eigenen Stellung, einem Dorfe bei S., augerommen, seststellen mutzte, datz der Leutnant fehlte. Sergei war bei diesem Unternehmen nicht mit dabei, weil eine junge im letzten Unternehmen erlittene Verwundung noch nicht gan-, verheilt war.
Er hörte nur kurz: der Leutnant ist draußen geblieben. Das sagt ihm alles. Er bitter den die Kompanie führenden d'uüwen- Feldwebei, seinen Leutnant holen zu dürfen. Der mußte cs Hon jedoch nach Lage der Dinge, um nicht noch weitere Verluste bei der geschwächten Lage der Kompanie zu erleiden, ab'chlagen. Aber der junge Sergei weiß nur: Kamerad Leutnant ist draußen. liegt da irgendwo weit weg zwischen den Kussein. Vielleicht fanden ihn die verhaßten Banditen schon, vielleicht . . . Es läßt ihm keine Ruhe, bis er endlich einen russischen Kameraden von dein Spähtrupp überredet hat, der ungefähr weiß, wo der Leutnant das letztem«! gesehen wurde, ge^en den ausdrücklichen Befehl mit auf Suche nach seinem Leutnant ,u gehen.
Und so machten sie sich heimlich auf den W.'g. schleichen sich aus dem Bereich der Kompanie und sind lange un'envrgs gewesen. Lange für ihre Begriffe, denn die Minuten wurden ihnen zu Ewigkeiten? Uebel .il gt vom Gegner fanden sie endlich den Leutnant, der nur noch matt die Augen aufsch-a'-m kann. Sie banden ihm das Bein mehr liebevoll als fachmännisch ab, und immer abwechselnd schleppte einer den Leutnant, uyd der andere sicherte.
So kommt dieser seltsame Zug mit der Abenddämmerun-- in den B-rckck der dcut-ch-.-n " i ",,D- """-dg--.''> -'"> n ''alben Kilometer vor dem deutschen Dorf entfernt, von einem kleinen Bandentrupp bemerkt und angeschossen. Sie müssen sich zur Wehr setzen. Bald waren alle Kugeln aus den Läufen. Iw-, eigenen Lager wird man auf das Geknalle aufmerksam, ha* sich doch das Verschwinden der beiden nicht Ignge verheimlichen lassen. So bekamen die drei Hilfe — und nicht einen Augenblick zu früh, denn schon mußten sich die beiden mit ihrem Schwerverwundeten, nur noch geschützt durch zwei Handgranaten, zurückziehen. Sergei trug den Leutnant, als er im Abklingen des Wechselfeuers wohl den letzten Feindschutz der ,vor dem heran
nämlich niemals wissen, ob ein Krankheitsfall leicht oder schwer verlaufen wird.
Seit einigen Jahren gibt es auch eine Schutzimpfung gegen Diphtherie Bei den letzten Epidemien zeigte es sich, datz nicht geimpfte Kinder sechs- bis zehnmal so häufig erkrankten wie Kinder, an denen eine Diphtherieschutzimpfung vorgenommen worden war. Die Impfung ist zwar kein absoluter, aber doch ein sehr weitreichender Schutz, und die Vornahme der Impfung, die übrigens inzwischen verbessert wurde, kehr zu. empfehlen. Die Krankheit wird vom Arzt an charakteristischen Schleimhautbeleqen erkannt und der sichere Beweis durch die bakteriologische Untersuchung erbracht. Für den Laien ist es nicht ohne weiteres möglich, die Art der Krankheit zu erkennen. Dagegen kann jede Mutter feststellen, ob ihr Kind an einer Halsentzündung erkrankt ist. Schmerzen beim Schlucken, gaumige Sprache, weiße Pfröpfe oder graue Auflagerungen auf den geröteten und geschwollenen Mandeln, werden auck ohne ärztliche Kenntnisse der Aufmerksamkeit nicht entgehen. Natürlich braucht das noch keine Diphtherie zu sein, in den meisten Fällen handelt es sich um eine sogenannte qewöbnlick>e Mandelentzündung, aber sie darf keinesfalls als belanglose Kleinigkeit betrachtet werden, denn auch eine Mandelentzündung kann einen 'ehr gefährlichen Verlauf nehmen unr> sollte mit äußerster Vorsicht beurteilt werden. Bei jeder Halsentzündung ist die Temperatur zu messen. Besteht auch nur ganz geringes Fieber, so mutz das kranke Kind ins Bett gebracht werden. Auf keinen. Fall darf es die Schule besuchen. Dadurch gefährdet es nicht nur sich selbst, sondern bringt unter Umständen auch seine Mitschüler in Gefahr. Diese Vorsorge ist die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen den Ausbruch einer Epidemie.
Auch der Zweifel, ob ärztliche Behandlung notwendig ist, sollte möglichst schnell beseitigt werden, man weiß ja nie o« nicht eine harmlos aussehende Halsentzündung sich in wenigen Stunden zu einem lebensgefährlichen Zustand entwickeln kann Am ersten Krankheitstage eingespritzt wirkt das Serum fast immer rettend. Bei einfacher Mandelentzündung kommt man natürlich mit gewöhnlichen Mitteln aus. Gurgeln nützt freilich nur im Anfang und zur Vorbeugung ebenso wie die vielempfom lenen, wohlschmeckenden Pastillen zur Munddesinfektion. Auch der Halsumschlag und viele erprobte Hausmittel tragen dazu bei. einen milden Verlauf der Krankheit zu begünstigen. Immer aber ist vernünftige, ruhig überlegende Vorsicht bei "»en Erkrankungen des Halses notwendig, um Gefahren zu verhüten, denn der Hals ist und bleibt eine der gefährlichsten Eintrittspforten für vielerlei Erkrankungen.