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Nr. 264

Dienstag, äen 10. November 1942

116. Jahrgang

Versenkung von 16 Schissen mit 103000 VRT.

Unter den versenkten Schiffen mehrere mit Nachschub für USA.-Truppen auf afrikanischem Boden

Auch die amerikanische» Küstengewässer nicht vergessen

DNB Berlin, 9. Nov Erst vor vier Tagen wurden durch Eondermeldung die Versenkung von 26 feindlichen Fracht- ^dampferu mit insgesamt 168 006 VRT. in den weit voneinan­der entfernten Seegebieten der Grönland-See, ostwärts Neu­fundland, bis in die Gewässer Südafrikas berichtet. Die in der Sondermeldung vom 9. November bekanntgegebenen Ver­senkungen erfolgten wieder in dem über 8000 Seemeilen aus­gedehnten Operationsgebiet des Atlantik, von den nördlichen Breiten bis in das Seegebiet vor Kapstadt. Auch in der Karibischen See, vor der Insel Trinidad und im Golf von Guinea fielen feindliche Frachter den deutschen Torpedos zum Opfer. Wie in der Sondermeldung hervorgehoben wurde, hat­ten einige der versenkten Schiffe Nachschubgut für die amerikanischen Truppen auf afrikanischem Boden an Bord, wie Flugzeugteile, Munition und anderes wertvolles Kriegsmaterial.

Vor wenigen Tagen erst sprach der amerikanische Marine­minister Knox von einemNachlassen der Unterseebootgefahr in den amerikanischen Gewässern". Die neuen Schiffsverluste im Karibischen Meer und vor Trinidad, also in ausgesprochen amerikanischen Küstengewässern, werden ihm inzwischen bewie­sen haben, daß lue deutschen Unterseeboote trotz ihres verstärk­ten Auftretens vor der ganzen afrikanischen Westküste auch die Seegebiete vor Amerikas Küsten nicht vergessen haben. Jetzt schon ist der einst so lebhafte Schiffsverkehr im Karibischen Meer, im Golf von Mexiko und entlang der südamerikanischen Ostküste unter der Einwirkung des Unterseebootkrieges auf einen geringen Bruchteil eines Friedensumfanges zusammen­geschrumpft. Die Verschiffung des Asphalts von Trinidad stößt wegen Schiffsmangels auf die gleichen Schwierigkeiten wie der Transport von kubanischem Zucker nach den USA. Selbst die amerikanische Tankschiffahrt von Terashäfen ent­lang der OsMste nach dem Industriezentrum Pennsylvaniens und Neuporks mußte fast ganz eingestellt werden. Der Schiffsverkehr von Port of Spain, dem Haupthafen von Trini­dad, ist von über .8»MiWonen BRT. im letzten Friedensjahr aus noch wicht Umfanges zurllck-

gegangen. Aehnlich steht es mit dem Tonnageumschlag in Me» anderen Häsen des Karibischen Meeres aus.

Auch der Golf von Guinea, der sich vom Kap Palmas an der Elfenbeinküste bis zur Kongo-Mündung erstreckt, gehört ;u den belebtesten Seegebieten der Erde. Hier zog der starke Schiffsverkehr von Europa nach den südafrikanischen Häfen entlang. Neuerdings spielt gerad dieser Teil des Atlantik in den Kriegsplänen eine bedeutende Rolle, da hier die Rach- schublinien für die amerikanischen Etappen auf afrikanischem Boden durchlaufen. Die wichtigsten Häfen des Golfs von Guinea sind Takoradi an der Eoldküste und Lagos in Nigeria. Beide Häfen find als llmschlagplätze für den amerikanischen Nachschub von Bedeutung.

Der deutsche Wehrmachtsbencht

Neuer Erfolg unserer U-Boote vom Nordatlantik bis Kapstadt

Die amerikanisch-britischen Flotteneinheiten nnd Truppen­transporte nördlich Algier bombardiert Sechs Kriegs­schiffe und vier Handelsschiffe getroffen Torpedotreffer gegen britischen Kreuzer Sowjetische Kampfgruppe bei Tuapse vernichtet

DNB Aus dem Fiihrerhauptquartier, 9. November.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

2m Raum von Tuapse warfen örtliche Angriffe deutscher und rumänischer Truppen den Feind aus seinen Stellungen. Eine Kampfgruppe wurde in den erbitterten Kämpfen einge­ichlosten und vernichtet, au anderer Stelle ein stark besetzter Stützpunkt genommen. Ostwärts Alagir gewann der eigene Angriff unter Abwehr starker Gegenangriffe weiteren Boden.

An der untere» Donfront setzten deutsche und rumänische Luststreitkräfte ihre Angriffe gegen Feldstellunge« nnd Truppen- nntrrkiinfte fort. Italienische Truppen verhinderten einen Ueber- setzversuch.

Nachschnbbahnen der Sowjets im mittlere« Frontabschnitt wur­den durch Luftangriffe wiederholt unterbrochen. Bei der Be­kämpfung der Bersorguugsschiffahrt für Leningrad versenkte die Luftwaffe auf dem Ladogasee drei Fahrzeuge.

2m Raum um Marsa Matruk vernichteten deutsch« Schlachtflieger mehrere britische Panzer und zerstörten Kraft­wagenkolonnen des Feindes. Ein deutscher Verband unter Füh­rung des Generalmajors Ramcke, der vorübergehend abge­schnitten war, hat dem Feind in dreitägigen Kämpfen schwere Verluste zugefügt, eine größere Anzahl von Kraftfahrzeugen er­beutet, sich mit ihrer Hilfe beweglich gemacht und den Anschluß an di« Hauptkräfte wieder gewonnen.

Die amerikanisch-britischen Flotteneinheiten und Truppen­transporte in den Gewässern nördlich Algier wurden seit de« s. November bei Tag uud Nacht von deutschen und ita­lienische« Kampssliegeroerbänden angegriffen. Nach bisher vor­liegenden Meldungen trafen Bomben schweren Kalibers sechs Kriegsschifseinheiteu nnd vier Handelsschiffe. Ei« deutsches Unterseeboot erzielte im westlichen Mittelmeer einen Torpedotreffer gegen einen britischen Kreuzer der Leander-Klast«.

AnderKanalkiiste schaffen Jagdflieger a« gestrigen Tage ahne eigene Verluste ans eine« gemischte« britischen Verband 12 Flugzeuge, darunter zwei viermotorige Bomber, ab. Sieben weitere Flugzeuge verlor der Feind bei einzelne« Stötslügen s i» Seegebiet um Frankreich und über der Deutschen Bucht.

Wie durch Sondermeldung bekannt gegeben, waren i« Kampf

gegen gesicherten Geleitzug und gegen Einzelsahrer deutsche Unterseeboote weiterhin erfolgreich. Sie ver­senkten im Nordatlantik, in der Karibischen See, bei Trinidad, im Golf von Guinea »nd im Seegebict von Kapstadt 1 l> feind- liche Handelsschiffe mit zusammen 103 SO» V N T. Zwei wüitere wurden torpediert und schwer beschädigt.

Die Ladung mehrerer Schiffe war für die amerilamschcn Etappen aus afrikanischem Boden bestimmt und bestand aus Flugzeugteilen» Muuitio« und anderem Kriegsmaterial.

Der italienische WehrmachtsLericht

Ein feindlicher Kreuzer an der Küste Algeriens oerscukr DNB Rom, 9. Nov. Der italienische Wehrmachrbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

Feindliche Panzerabteilungen versuchten vergeblich, die Be­wegungen der im Küstenstreifen der ägyptischen Wüste im Zurück- geheu begriffenen Achsentruppen zu hindern. Es gelang einer eingeschlosseneu Gruppe nach dreitägigen Kämpfen zum Eros der italienisch-deutschen Streitkräfte zu stoßen.

Italienische und deutsche Luftwasfenverbände unterstützte« wirksam die Erdkämpfe und stellten sich der Tätigkeit der geg­nerischen Luftwaffe erfolgreich entgegen. Zwei britische Flug­zeuge wurden von unseren Jägern abgeschossen.

Die Bevölkerung von Genua hatte durch den Luftangriff auf den 8. November 23 Tote und 88 Verletzte zu verzeichnen. Der Feind verlor bei diesem Angriff mit Sicherheit fünf Flug­zeuge.

Ein feindliches Flugzeug stürzte im Gebiet von Lammaraia Agrigent brennend ab. Zwei Mann der Besatzung sind tot. ein dritter wurde gefangen genommen.

Der große anglo-amerikanische Eeleitzug an den Küsten von Algerien wurde von der Luftwaffe und den A-Bootea der Achse angegriffen. Verschiedene Kriegsschiffe wurden getroffen, ein. Kreuzer wurde mit Sicherheit oerlenkt, mehrere Dampfer erhielten Tresfer.

Roosevelts Werfall aus Franzöfisch-Aordasrika

DNB Vichy, 9. Nov. Amtlich wiü» mitgeteilt: Am 8. Novem­ber sah am Ende des Tages di« Lag« in Rordaftika folgender­maßen aus:

Marokko: Der von General Bethouard angezettelte Aufstand wurde rasch unterdrückt. General Bethouard ist verhaftet worden.

Amerikanische Landungen wurden in Safi, Mogador, Agadir und Fedala durchgeführt. Trotz der ansehnlichen Stärke der feindlichen Landungsverbände ist der Gegner bisher außer in Safi, wo die Stadt besetzt wurde, aufgehalten worden.

Vor Casablanca fand ein heftiges Seegefecht statt. Der Hafen wurde schwer beschosten. Unsere Flottenverluste find ernsthaft.

^ Oran: Zahlreiche Landungen wurden östlich und westlich der Stadt durchgeführt und diese ist nunmehr praktisch einge­schlossen. Gegenangriffe sind im Gange. Unsere Flottenstreit­kräfte beteiligen sich energisch an der Abwehr. Zwei eigene Tor­pedoboote und ein Aviso find außer Gefecht gesetzt worden. Zwei feindliche Korvetten wurden versenkt.

2n Algier, das das Hauptziel des angelsächsischen Angriffes zu sein schien, wurde die Küstenverteidigung am Schluß des Tages überwältigt und der Ort mußte, weil zahlreiche Truppen in di« Stadt eingedrungen waren, am Abend das Feuer einstellen.

In der Gegend von Constantine fand kein Angriff statt, des­gleichen nicht in Tunis. .

Abgesehen von der abtrünnigen Bewegung in der Gegend von Algier beweisen unsere Truppen und die nordafrikanische Bevöl­kerung vollkommene Treue.

Die Lage in der Gegend von Oran

DNB. Bichy, 9. Nov. In der Gegend von Oran sind die Küsteubatterien noch intakt. Der Hafen ist ruhig. Die amerika­nischen Truppen befinden sich im Westen von Scnnt-Cloud und im Süden von Valmy. Sie haben den äußersten Gürtel von Perregeaux erreicht. Die Landungen gehen bei Arzew weiter. Die Kampftätiqkeit der französischen Truppen in Marokko hat noch nicht nachgelassen.

Dir Lage in Marokko

DNB. Vichy. 9. Nov. Den zuletzt eingegangenen Informatio­nen zufolge ist die Lage in Marokko wie folgt: Der Besatzung von Port Lyautey gelang es im Verlauf von Gegenangriffen, den Feind an das llefer von Mendia zurückzudrängen, dessen Säuberung sie unternahm. Sie befreite französische Kriegsge­fangene. Die Kontrolle über Straße und Eisenbahnlinie von Port Lyautey nach Rabat. wurde wiederhergestellt. Ein von Meines gekommenes französisches Bataillon landete bereits in Port Lyautey.

In Nord-Sebou gelang es feindlichen Truppen, in Stärke von lOOO Mann zu landen. Unsere Truppen haben sich auf den Wca gemacht, ihnen entgegenzutreten. Aus Meknes und Fez wurden Verstärkungen abqeschickt. um den Kampf gegen ameri­kanische Truppen aufzunehmen, die bei Fedala einen Brücken­kopf gebildet haben. In Safi gelandete amerikanische Truppen sind aufqehalten worden. In allen Städten in Marokko herrscht Ruhe. Neue Landungen amerikanischer Tuppen wurden aus Agadir und Mogador gemeldet.

Aufruf des Sultans von Marokko

DNB. Lissabon, 9. Nov. Aus Tanger wird gemeldet, daß der marokkanische Sender einen Aufruf des Sultans von Marokko an alle Mohammedaner verbreitete, in dem er sie aufforderte. Frankreich treu zu bleiben und an der Verteidigung Marokkos mitznarbeiten.

Dakar im Alarmzustand

DNB Vichy, 9. Nov. Wie Generalgouverneur Boisson in sei­ner Botschaft an Marschall Petain und die französische Regie­rung mitteilte befindet sich Dakar seit Beginn der Landungen in Nordasrika in Alarmzustand. Boisson hat am Sonntag abend an die Bevölkerung des westafrikanischen Gebietes über den Rundfunk eine kurze Ansprache gerichtet, in der er betonte, daß die Ereignisse die Soldaten bereitfinden würden, den Befehl des Marschalls durchzuführen.

Zwei große amerikanisch« Landungsboote bei Mogador versenkt

DNB. Sevilla, 9. Nov. Der französisch-marokkanische Rund­funk von Rabat teilt mit. daß amerikanische Luftstreitkräfte den Hafen von Casablanca bombardiert haben. Der Sultan von Marokko habe sich geweigert. Rabat zu verlaßen und habe durch einen Aufruf die arabische Bevölkerung zum Widerstand gegen die Amerikaner aufgefordert. Die französische Küstenartillerie habe bei Mogador zwei große amerikanische Landungsboote versenkt. Die Mitglieder der französischen Froutkämpferlegion hätten zu den Waffen gegriffen und kämpfen in der Umgebung von Casablanca gegen die Eindringlinge.

In Tunis herrsche vollständige Ruhe, obwohl man auch dort sich zum Widerstand rüste.

Roosevelt läßt alle französischen Schisse in amerikanische« Häfen beschlagnahmen

DNB. Stockholm. 9. Nov. Wie Reuter meldet, haben oie USA alle französischen Schiffe beschlagnahmt, die sich in ameri­kanischen Häfen befinden.

Französisch-Nordafrika

Durch den amerikanisch-britischen Raubzug ist nun der westliche Teil des Mittelmeeres mit den dortigen französischen Kolonial­gebieten in den Vordergrund des Interesses gerückt. An Libyen und Tripolis schließt sich westwärts an der Kleinen Syrte das französische Protektorat Tunis an mit 125 000 Quadratkilo­meter, das stärker von Italienern als von Franzosen durchsetzt ist. Bisher haben Amerikaner «nd Briten noch nicht bis hiecher oorgestotzen. Die Hauptstadt ist Tunis, der Kriegshafeu Bisertv und die Häfen Sphax «nd Gabes sind di« wichtigsten Punkte.

Westlich von Tunis liegt die französische Provinz Algerien, geleitet von einem Generakgouverneur, mit der Hauptstadt Algier, an einem geräumigen Mittelmeerhafen gelegen. Er« wichtige Hafenstadt ist vor Mem Oran, ein wichtiger Kriegs­hafen, der bekannt wurde durch den britischen PiratennLerfakl im Juli 1940 auf drei französische Kriegsschiffe. Die Stadt hat über 170 000 Einwohner, in überragender Mehrheit sind es Europäer. Die ganze Provinz hat zwei Millionen Bewohner. Die amerikanischen Truppen sollen Algier nnd Oran bereits eiu- geschlosse» haben. Algier soll kapituliert haben. Andere Hafen­städte find Bom und Constantine.

Weiter westlich anschließend liegt Französis ch-M arokk», das erst nach Niederwerfung des Aufstandes unter Abd el Krün im Jahre 1926 als erbliches Sultanat unter französische» Se^ltz kam und von einem Eeneralrefidenten geleitet wird. Es liegt Spanien gegenüber und reicht hinüber znm Atlantischen Ozean bis in die Näh« der Kanarischen Inseln, bildet also einen Teil Westafrikas. Die wichtigsten Städte find Casablanca, Rabat nnd Agadir. Auch hier sind amerikanische Truppen gelandet und hef­tige Kämpfe im Gange.

Roosevelt will weiter rauben Die französische« Besitzungen in der WesthemisphSre

DNB Vigo, 8. Nov. WieAssociated Preß" meldet, beschäf­tigen sich politische Kreise der USA.-Hauptstadt eingehend mit dem zukünftigen Status von Martinique, Franzöfisch- Euyana und Euadekoule. Diese französischen Besitzungen seienfür die Verteidigung des Panamakanals von größter Be­deutung", werde in Washington hervorgehoben.

Die Nachricht ist äußerst kennzeichnend für die wahren Ab­sichten der USA., die auch bei ihrem Ueberfall auf Französisch- Nordafrika maßgebend waren. Es kommt Roosevelt und seinen Komplizen nur auf Raub an, Raub an dem Besitztum des ehemaligen Verbündeten. Denn hier erwartet« diese Diebes­bande den geringsten Widerstand. Die Ohnmacht des besiegte» Frankreich wollen sie ausnutzen, um sich zu bereichern. Alle Scheinargumente, die sie Vorbringen, können diese Tat­sache nicht verschleiern. Am allerwenigsten die verlogene« Ägita- tionsphrasen, die jetzt in amerikanischen Meldungen verbreitet werden. So spricht eine UP.-Meldung davon, die in Nordasrika gelandeten USA.-Truppen hätten kleine Broschüren mitbekom­men, i» denen sie darauf hingewiesen werden, Franzosen und Amerikaner seientraditionelle Freunde". Di« Soldaten sollten sich alsBotschafter der Freundschaft nnd nicht als siegreiche Helden" fühlen. Nachdem die Amerikaner jetzt die Methode« des lleberfalls von den Engländern übernommen haben, darf die Heuchelei nicht fehlen. Die Franzosen haben bereits zur Genüge erfahren, was sie von solchem Gerede zu halten haben.

Die Treulosigkeit des amerikanischen Berhalteus gegenüber Frankreich

DNB Berlin, 9. Nov. Die ganze Hinterhältigkeit des ameri­kanischen Vorgehens gegen Frankreich bestätigte Außenminister Hüll in einer Pressekonferenz. Er gab zu, daß die amerikani­sche«, aber auch die kanadischen diplomatische» Vertretungen durch engste direkte Fühlungnahme an Ort und Stelle den Weg geebnet und den Hintergrund in wirksamster Weise vorbereitet hätten für die Entsendung einer militärische» Expedition.

Damit ist die Treulosigkeit der Vereinigten Staaten gegen­über dem geschlagenen Frankreich offiziell zugegeben. Während Washington den Franzosen schön tat und sie seines Verständ­nisses und seiner Hilfsbereitschaft versicherte, spionierten seine diplomatischen Vertreter die Möglichkeiten des Ueberfalles aus. Einen Angriff auf die Atlantikküste trauen sich die Amerikaner zwar nicht zu, aber wie Straßenränder fielen sie nach solcher Vorbereitung über deu ehemaligen Verbündeten her.