2. Seite Nr. 281

Ra»«rder Lagblntt »Der Gesellschafter

Freitag, den 8. November igiz

Bahn einzudrrnge». Durch rücksichtslosen Einsatz weiterer Infan­terie- und Panzerkräfte versuchte der Feind, diesen örtlichen Er­folg auszuweiten, doch hielten die deutsche» Grenadiere ihre Gräben rings um die Einbruchsjtelle so lange, bis um 12 Uhr mittags der deutsch-italienische Gegenstoß den Feind mit voller Wucht traf. Es kam zn mehrstündigen Panzerschlachten, in denen 18 britische Panzer zerschossen wurden und zahlreiche weitere schwer beschädigt im Wüstensand liegen blieben.

Am 1. November führte die deutsch-italienische Panzerarmee chren Gegenangriff fort. In den breiten, mit zahllosen Stützpunkten besetzten Sanddünen zwischen Eisenbahn und Meer, entbrannten erbitterte Kämpfe. Hier schlugen sich die deutschen Truppen gegen britische Stoßkeile, die von zwei Seiten her un­sere Grenadiere abzuschneiden versuchten. Diese Zange wurde im Gegenstoß geösfnet.

Mit zäher Verbissenheit wiederholten die Briten am 2. No­vember ihre Angriffe. Nach schwerster Feueroorbereitung drangen die von zahlreichen Panzern unterstützten Kolonialtruppen vor und konnten, wenn auch unter schwersten Verlusten, erneut Boden gewinnen. Im Gegenangriff wurde dieser Stoß aufgehalten. Wieder verloren die Briten an die 90 Panzer und einige hundert Gefangene. Ebenso erbittert waren die Kämpfe unserer Luftwaffe, deren Geschwader gegen britische Panzer und Fahrzeugansammlungeu eingesetzt waren. Als starke Verbände britischer Jagdflieger erschienen, drängten die deutschen Jäger den Feind aus de« Angriffsraum heraus und schaffen in Ver­folgungskämpfen elf britische Jagdflugzeuge ab. Vier weitere stürzten im Feuer italienischer Jäger ab.

Trotz ihrer ungeheuren Ausfälle an Truppen und Waffen am 10. Tage ihres Großangriffs setzten die Briten am 3. November unter Zusammenfassung aller verfügbaren Kräfte den Versuch fort, die deutsch-italienische Front zu durch­brechen. Schon beiin Aufmarsch dieser mehrerer hundert Panzer­kampfwagen zerschlugen die Bomben unserer Sturzkampfflug- zeuge viele schwere Panzer, während gleichzeitig unsere Jäger, die den Angriff der Sturzkampfflugzeuge sicherten, 21 britische Flugzeuge zum Absturz brachten. Als die britischen Kampfwagen »ach dem Einbruch in das deutsch-italienische Stellungssystem südlich von Sidi Abd El Rahman versuchten, diese schmale Bresche M erweitern, empfing sie das Abwehrfeuer der panzerbrechenden Waffen. Obwohl die erste Welle des britischen Panzerkeiles durch die Granaten schwerer Flakgeschütze, durch Bomben der Sturzkampfflugzeuge und mitten in der tobenden Artillerie­schlacht durch Minen und geballte Landungen unserer Grenadiere zerfetzt worden war, rollten immer neue britische Panzer, aus allen Rohren feuernd, gegen die deutsch-italienischen Stellungen an. Als der Kampf seinen Höhepunkt erreicht hatte, traf der deutsch-italienische Gegenstoß die Flanke des Fein­des. In härtestem Ringen gelang es, die Briten Meter um Meter zurückzudrängen. Wenn auch unter Verlusten, so behaup­tete die deutsch-italienische Panzerarmee doch am Abend des elften Tages des britischen Großangriffes immer noch das Schlachtfeld.

In der folgenden Nacht und am 4. November waren die Fronten völlig ineinander verkeilt. Aus den Stützpunkten der deutsch-italienischen Panzerarmee und aus den Igelstellungen der Briten kämpfte man nach allen Seiten, Um diese Verkrampfung der Front zu lösen, wurden die eigenen Truppen aus einzelnen Abschnitten in die vorbereitete zweite Stellungzurückgeuommen. Die Achsenluftwaffe sicherte den Luftraum, so daß die britischen Bomber in ihrem Kampf­einsatz gegen diese Operationen stark behindert wurden. Hierbei und im Verlauf weiterer Angriffe gegen die britische Aufmarsch- bafis wurden von deutsch-italienischen Jägern weitere neun bri­tische Flugzeuge vernichtet und die Eesamtabschußzahl der letzten beiden Tage auf 30 britische Flugzeuge er­höht.

Dom Kampf i« der Kalmückensteppe

7S Stunden ohne Wasser Panzerspähwagen gegen Kosaken

DNB Berlin. 5. Nov. In der Kalmückensteppe setzten unsere Truppen, wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, am S. November die Verfolgung der am Vortage geschlagenen Kavallerieoerbände des Feindes fort. Die Bolsche­wisten hatten in diesem Raum angegriffen, um unsere vor­geschobenen Infanterie- und Panzerabteilungen von ihren Nach­schubstützpunkten abzuschneiden. Im Gegenangriff wurden die Kosaken gefaßt, unter schweren Verlusten zurückgeworsen und in der Verfolgung größtenteils aufgerieben.

Der Kampf in dieser Steppe stellt unsere Soldaten vor ganz neue Aufgaben. Die weiträumige Dünenlandschaft westlich des Kaspischen Meeres ist ein wasserarmes, dünn be­siedeltes Gebiet, das von nomadisierenden Hirten mit ihren Herden durchzogen wird. Es gibt kaum Wege und Straßen, lediglich die Spur unserer nach dem Kompaß fahrenden Pan­zer, die das Steppengras und die hohen Wermutdisteln Nieder­walzen, zeigen die Richtung des Vormarsches. Auch Bäche und Flüsse find kaum vorhanden. Sie versickern einfach im Sande. Manchmal tauchen weiße Salzstreifen, die Reste ausgetrockneter Seen, auf. In dieser Wüstenei geht der Kampf um einzelne kleine Siedlungen, die meist in Anlehnung an die wenigen Süßwafferstellen entstanden. Der Vormarsch unserer Truppen wird von Wolken feinsten Sandes begleitet. Jedes Gefährt wühlt riesige Staubfahnen auf. Oft erkennt man auch de» Feind, der sich nur selten zum Kampfe stellt, lediglich au dem wirbelnde» Staub, der irgendwo am Horizont aufsteigt.

I« diesem trostlosen Steppenland dringen unsere Truppen in breit gefächerter Front nach Osten. Der Feind versucht, zwischen die einzelnen vorgeschobenen Abteilungen mit schnell bewegliche« Kräften einzudringen. Zu härteren Kämpfen kommt es, abge- schen von Scharmützeln zwischen kleinen Sicherungen und Kosa­kenpatrouillen, fast immer um die Wasserstellen und um die manchmal sogar mit kümmerlichem Buschwald oder Schilf bestandenen Sumpfsenken. Die Vorausabteilungen haben es st^oer, da sie nie wissen, ob die in den Karten verzeichneten Wasserstellen auch wirklich vorhanden sind. Als kürzlich Vor­trupps gegen ein solches Wafferloch vorstißen, kamen sie über­raschend ins Gefecht. Die Bolschewisten wollten durch schweres Fe»er »nsere Kampfgruppe vernichten, um später den Haupt­trupp erfolgreich angreifen zu können. Unsere Grenadiere spran­gen jedoch in verlassene Deckungslöcher und setzten sich bei Nacht wieder vom Feinde ab. Da aber ihre Fahrzeuge zerschossen waren, mußten sie 75 Stunden ohne Wasser aushalten, bis sie fast verdurstet von der Panzerspitze aufgefunden und gerettet wurden. Auch das Aufschließeu der Hauptmasse unserer Kampf­einheit auf die Vorausabteilungen wird oft zum Problem, zu- »ml diese Bewegungen zur Tarnung bei Nacht geführt werden müsse«. Meist helfen nur Funksprüche und Blinkzeichen.

Das ganze Land ist sehr geeignet zur Entfaltung schneller Einheiten. Die Bolschewisten setzen daher bevorzugt ihre Kosaken­regimenter ein, die versuchen sollen, unseren Truppen die tiefe Flanke abzugewinne«. Vor einigen Tagen schien das dem Feind mit Unterstützung seiner Flieger fast gelungen zu sein, unsere Panzer waren aber noch schneller. Sie stießen in schwungvollem Gegenangriff vor, schnitten die Spitzen der Stoß­keile ab und vernichteten die Kosakenabteilungen, die sich zu weit vorgewagt hatte«. Dann warfen sie die Reste zurück, während Ileichzeitig i« der Mitte des Kampfraumes unsere Truppen vor- dranaen. fick ihren Wea nach Osten freimachtrn und dabei die

Bon der ägyptischen Front

Rast italienischer Panzer wäh­rend des Marsches im Gebiet der Talsenke von Kattara. (Atlantic, Zander-M.-K.)

in zwei Teilgruppen äufgespaltenen Bolschewisten zusammen­schlugen. Bei der weiteren Verfolgung des geschlagenen Feindes trafen einige unserer Panzerspähwagen auf verschilfte Sumpf­streifen, hinter denen Kosaken den Angriff erwarteten. Als unsere Spähwagen sie aber ungeachtet ließen und weiter gegen die nächste Ortschaft vordrangen, warfen sich die abgesessenen Reiter auf ihre Pferde und jagten dem Ort zu, in dem stärkere feindliche Kavallerieeinheiten Unterkunft bezogen hatten. Fast gleichzeitig mit den Kosaken erschienen die Panzerspähwagen in der Siedlung und griffen die Reiter von zwei Seiten an. Im Feuer der Parker hatten die Kosaken schwere Verluste. Einige Reiter versuchten, ins rettende Schilf zurückzuflüchten. Die Masse der feindlichen Kavallerie wurde jedoch in ihren Scheunen um­stellt und mit einigen Feuerstößen gezwungen, sich zu er­geben.

Neue Ritterkreuzträger

DNB Berlin, 5. November. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberbeldwebel Franke, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.

Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Bernhard Flachs, im Stabe eines Artillerie-Kom- mckndeurs; Aberleutnant d R. Franz Silzner, Kompaniechef in einem Erenadierregiment.

' Bevollmächttgter des Reiches in Dänemark. Als Nachfolger oes bisherigen Bevollmächtigten des Reiches, Gesandten von Renlhe- Fink, ist der bisherige Ministerialdirektor im Auswärtigen Am>- , Dr. Best, zum Bevollmächtigten des Reiches in Dänemark er­nannt worden. Der neue Bevollmäast-gte yar am ö. November seine Dienstgeschäfte übernommen.

Appell für den Arbeitseinsatz Gauleiter Sauckel an die Arbeitseinsatzverwaltung

DNB Berlin, 5. Nov. Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Gauleiter und Reichsstatthalter Sauckel, hat an die Beamten und Angestellten der Arbeitseinsatz- und Treu- bünderbehörden im Eroßdeutschen Reich sowie in allen ange­gliederten und besetzten Gebieten einen Aufruf gerichtet, in dem er seinen Mitarbeitern Dank und Anerkennung für ihre Leistung übermittelt.

Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz verlangt, daß angesichts der arbeitseinsatz- und lohnordnenüen Probleme un kommenden Winter ein jeder noch mehr als bisher seine Kräfte einsetzt, da die Erfüllung der Rüstungsprogramme' des Führers keinesfalls durch den Mangel an Arbeitskräften Auk- schub erleiden dürfe.

Der Aufruf schließt mit dem Ausdruck der Ueberzeugung, daß die Einmaligkeit der Ausgabe des Arbeitseinsatzes zum höchsten Nutzen unserer Kriegswirtschaft voll und ganz gelöst wird, und daß der Rüstung und der Landwirtschaft die benötigten Kräfte bereitgesiellt werden. Der Arbeitseinsatzverwaltung sei das Schicksal von Millionen schassender Menschen überantwort«. Jeder im Arbeitseinsatz tätige Volksgenosse sei sich dessen Tag und Nacht bewußt. .

Sowjetischer Notruf an die Landbevölkerung- Die Abnahme der landwirtschaftlichen Erzeugung in der UdSSR, infolge des Verlustes der großen Ackerbaugebiete im Süden tritt in folgen­den Worten eines neuen Aufrufes, den die Sowjenegu-rung an die Landbevölkerung richtete, deutlich hervor:Gebt der Front und dem Land unter allen Umständen mehr Lebensmittel und mehr Rohstoffe für die Industrie. Strengt olle Kräfte für die Unterstiiüunad er soront an!"

Die weltweite Schlacht

Der Stand des Kampfes gegen die feindlichen Versorgungs- liniev Verzettelung der Flotten

Der aufmerksame Beobachter der vielen Geschehnisse im Ge­folge dieses neue«, größeren Weltkrieges stößt überall dort, wo es um di« letzten Endes entscheidenden Dinge geht, auf Tatsachen, Begriffe und Nachrichten, die sich auf die See und ihre Gegebenheiten beziehen. Das Meer, das zu sieben Zehnteln die Oberfläche unseres Planeten bedeckt, ist das größte Zusammenhängende auf dem Erdball, der Allumfasser, wie es die Alten nannten.Das Weltmeer entscheidet über die Geschicke der Völker", sagt der große deutsche Geograph Friedrich Ratzel.

Auf Seiten des auglo-amerikanischen Blocks spricht man gern von einerglobalen Strategie. Es ist die Strategie der äußeren Linie, der großen Versorgungswege, die zu weiten Um­wegen geworden sind. Ihr kritischstes Problem ist die Schiff­fahrt, weil es nach dem Geständnis einer amerikanischen Zeitschrift in einem globalen Kriege niemals genug Schiffe gebe. Das ist durchaus richtig. Denn dieser Krieg ist in aus­schlaggebendem Maße zu einem Transportkriege geworden.

Ununterbrochen tobt der Kampf auf den Meeren. Er ist für die Gegner der Achse dis Dauergefahr dieses Krieges, die sie bis zur Neige auskosten werden müssen, die Schlacht aller Schlachten, wie man sie mit voller Berechtigung zu nennen pflegt. Das Kampffeld erstreckt sich über riesige Entfernungen. In Eng­land insbesondere erinnert man sich mit lastendem Unbehagen, Latz die deutsche U-Boot-Waffe im Jahre 1917 die britische Nie­derlage bereits sichtbar machte. Mit allen Kräften bemüht man sich daher, die tödliche Gefahr za bannen.

Doch, was immer mau auch an Gegenkräften einsetzen mag, auf allen Ozeanen wie an allen Landfronten sind die im Dreier­pakt zusammengeschlossenen Mächte im fortschreitenden Angriff. Wie sie in Asien, in Aegypten, an der Wolga die wichtigsten Widerstaudszentren des Feindes bedrohen, zersplittern und zer­stören sie systematisch seine Kraft zur See durch den U-Boot- Krieg vor fernen Küsten, gefährden sie sein« weltweiten Lebens­linien in kriegsentscheidendem Ausmaße.

In der USA. hat man berechnet, daß auf einen amerikanischen Soldaten auf Island beispielsweise allein 10 BRT. im Jahre au notwendigem Nachschub entfallen, im Orient und erst recht in Australien dementsprechend mehr. Die Sowjets drängest immer verzweifelter darauf, daß eine zweite Front zu ihrer! Entlastung errichtet und daß sie die früher zu den großen Eetreidelieferanten der Erde gehörte« mit Weizen und ande­re» Lebensmitteln sowie mit Kriegsmaterial versorgt werden müßten. All das geht nicht ohne Schiffe!

Wie es aber um das Schicksal der für die Wetterführung des Kampfes unentbehrlichen Geleitzüge steht, zeigen immer aufs neue die inhaltsschweren Sondermeldungen des Oberkom­mandos der deutschen Wehrmacht, von denen wir uns in diesem Zusammenhänge einige der hervorstechendensten der letzten Mo­nate nochmals ins Gedächtnis rufen wollen. Sie bekunden, daß sich die Wirkung des Handelskrieges ausschlaggebend gesteigert hat. In großen Geleitzugschlachten ist die anglo-amerikanische Schiffahrt bereits aufs empfindlichste getroffen worden.

Im Juli d. I. wurden zwei britische Eeleitzllge, die von Gibraltar und Alexandrien aus mit dem Ziel Malta in Marsch gesetzt worden waren, zerschlagen, wobei den Engländern hohe Verluste zugefügt wurden: 111000 BRT. an Handelsschiffs­raum sowie sieben Kriegsschiffe. Wie schwerwiegend für den Feind der Kampf um die Verbindungswege ist, beweist die Tat­sache, daß trotzdem im August ein neuer Geleitzug, und zwar von 21 großen Transportern, Handelsschiffen und Tankern, ge­sichert durch drei Schlachtschiffe, vier Flugzeugträger und zahl­reiche Kreuzer und Zerstörer es waren insgesamt 46 Ein­heiten zusammeugestellt wurde. Auf seiner Fahrt von Gibral­tar in der Richtung nach Malta hatten U-Boot«, Schnellboote, Torpedoboote nebst Bombern, Torpedoflugzeugen und Jagd­maschinen der Achse Gelegenheit, ganze Arbeit zu leisten. Beim Durchbrnchsversuch durch die Sizilienstraße wurden 15 Schisse «it rund 180000 BRT.. davon sämtliche Tanker, versenkt und

andere stark beschädigt. Das Mittelmeer hat aufgehört, englische Lebenslinie zu sein! Diese vernichtende Niederlage von exem­plarischer Bedeutung lehrt es.

In der Zeit vom 2. bis 7. Juli, nachdem deutsche und ver­bündete Truppen im südlichen und mittlerxn Teil der Ostfront zum Angriff angetreten waren, nachten deutsche U-Boote und Kampfflugzeuge im Nordmeer Jagd auf einen Riesengeleit­zug, mit dem die Engländer und Amerikaner ihrem hartbedräng­ten Partner wirksame Hilfe bringen wollten. Damals wurden sämtliche 38 Schiffe des Konvois mit 240 000 BRT. und somit wenigsteirs 300 OM Tonnen Kriegsmaterial versenkt. Wie drin­gend müssen aber die Sowjets auf eilige Hilfe angewiesen sein, wenn es die Alliierten bereits am 13. September unternahmen, trotz dieser totalen Katastrophe einen noch größeren Schifss- transport nach einem sowjetischen Hafen in Fahrt zu setzen! In sechs Tage langen ausopferungsvollen Kümpfen zerschlugen deutsche Kampffh.egerverbände in treuer Kameradschaft mit den U-Booten dieses Riesengeleit in den nördlichen Breiten. Von 45 schwerbeladenen Schiffen konnten 38 mit 270 000 BRT. ver­senkt werden, und das auf weite Entfernungen, bei schlechtem Wetter und starker feindlicher Flak- und Jagdabwehr. Dazu kommt der Verlust von sechs Einheiten der Sicherungsstreitkräfte. Nur Resten des Geleitzuges, zum Teil erheblich beschädigten Schiffen, gelang es, zu entkommen.

Der Verlust all dieser Hunderttausende von BRT., zu denen immer neue Ausfälle treten, wirkt sich auf die gesamte Kriegführung der achsenfeindlichen Staaten in allen Welt­teilen aus. Hier liegt denn auch die Achillesferse der Verbün­deten des unnatürlichen bolschewistischen Staatsgebildes. Die deutsche Seekriegführung unterbindet ja nicht nur die Vettor- gungs-, sondern auch die strategischen Verbindungslinien der Gegner, deren Flotten zu hoffnungsloser Verzet­telung und fortgesetztem Verschleiß im Geleit­dienst gezwungen werden. Mit sparsamsten Mitteln wer­den sie zur höchsten Verschwendung getrieben und ständig in der Defensive gehalten. So suchen sie vergeblich rund um den Globus den Punkt, an dem sie ihre Macht in entscheidender Weise zur Geltung bringen könnten.

Ein militärisches Ereignis von außergewöhnlicher Bedeutung und eine besondere Ruhmestat der deutsche« U-Boote, deren Front nach den auf dem Lande gewohnten Entfernungsmaßstäben gar nicht zu messen ist, bildet die am 25. und 26. September im Nordatlantik erfolgte Versenkung von drei großen Passagier­dampfern (47 000 BRT ) aus einem nach England bestimmten schnellen Eeleitzuge von nur wenigen Schiffen, die aber ganz auffallend stark gesichert waren. Dieser schwere Vernichtungs» schlag ist ohne Beispiel in der bisherigen Geschichte der Schlacht all« Schlachten. Die Großtransporter, die mit Tausenden von

amerikanischen Soldaten sowie entsprechenden Mengen von Kriegsmaterial an Bord untergingen, können einfach nicht mehr ersetzt werden.

Am 1. Oktober brachte dann der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht die stolze Erfolgsmeldung, daß deutsche U-Boote im Verein mit der Luftwaffe im Verlaufe des Monats Sep­tember die feindliche Handelstonnage Um über 1 Million BRT. verringert haben. Inzwischen hat das deutsche Volk durch wei­tere Sondermeldungen Kunde von dem Fortgang der großen Schlacht erhalten. Wieder hat sich das Operationsgebiet erwei­tert, das sich nun bis zu den Randgewässern des Indischen Ozeans erstreckt. Und trotz schwierigster Wetterbedingungen nennt die Bilanz der Schlacht auf den Meeren für ^ttober wie­der 111 versenkte Schiffe der britisch-amerikanischen Transpori- flotte, die fast drei Niertelmillionen BRT., genau 720 575 BRT., ihres knappen Schiffsraums einbüßte.

Der Kampf auf den Meeren hat mit dem ersten Tage dieses Krieges begonnen und wird erst nnt dem letzten Tage ende«. Geht er für die Engländer und Amerikaner verloren, haben sie wirklich alles verloren. 2m gewaltigen Ringen gegen die Feindmächte, die mit ihrem in fremde Räume ausgreifenden Imperialismus der neuen Weltordnung im Wege stehen, kämpft Eroßdeutschland, an der Spitze eines zum ersten Male in der Geschichte kraftvoll geeinten Europa, mit langem Atem bis zum glorreichen Endsieg. DSW.