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Nr. 26,

Freitag, äen 6. November ,942

, ,6. Jahrgang

Lt-Boot-Siege, wie sie die Wett «och nicht erlebte

Reoolutionierung des Seekrieges A-Boot-Großerfolge am laufenden Band Der Atlantik zur Todeszone geworden

Mel kein unüberwindliches Hindernis für Ll-Voote - Schiffsversenkungen vertiefen die engl.-amerik. Gegensätze

Deutsche U-Boote erzwingen eine Reoolutionierung des Sec. lrieges, Grostersolae der deutschen U-Boote am laufenden Band, Liege der U-Boote, wie sie die Welt noch nicht erlebte! So schreibt das Berliner 13 Uhr-Blatt. In den letzten 11 Tagen erlitt die britisch-amerikanische Schiffahrt Verluste, wie sie in diesem Ausmake nicht zu verzeichnen waren, versenkten unsere U-Boote doch nicht weniger als 88 Schiffe mit 656 vvv VRT. Dazu kommt, daß weitere Schisse torpediert wurden und so beschädigt sind, das? sie für die nächste Zukunft aussallen. Der Baltische Beobachter schreibt, dah setzt auch Einzelfahrten nichts nutzen. Die versenkte Tonnage ist so groß, daß die britisch­amerikanischen Wersten keinen Wettlaus mit derselben auf­nehmen können. Der Berliner Lokalanzeiger meint, der ganze Atlantik ist eine Todeszone geworden, in der die Schiffahrt völlig ausgestorben ist.

DNB. Mailand. 5. Nov. Die auf eineEinheits-Strate­gie" abziclenden Pläne der Fcindstaaten seien durch die Tätig­keit der deutschen U-Boote zunichte gemacht worden, betont der Berliner Korrespondent desCorriere della Sera" und hätten gleichzeitig die englisch-amerikanischen Gegensätze noch vertieft.

Die Vereinigten Staaten hätten graste Hoffnungen aus die Herbstnebel gesetzt, um ihre für Sowfetrustland bestimmten Transporte zu verstärken, doch habe die Versenkung von 16 Dampfern ostwärts der kanadischen Küste erwiesen, daß auch der Nebel kein unüberwindliches Hindernis für die Taktik der deut­schen U-Boote darstelle.

3» Kürzesten Abständen immer neue N-Voot-Erfolge

DNB Berlin, 5. Lov. Zu den neuen Erfolgen der deutschen Unterseeboote teilt das Oberkommando der Wehrmacht mit:

Seit Ende Oktober konnten trotz der schweren Wetterlage, die im Atlantik herrschte, in kürzesten Abständen immer neue llnter- feebooterfolge durch Sondermeldung bekannt gegeben werden. In gruppenweisem Einsatz gelangen vernichtende Schläge gegen feindliche Geleitzüge, bei denen sich die hohe Schule des Unterseebootkrieges unter erschwerten Bedingungen bewährte. Dies zeigt sich besonders daran, das; es den deutschen Booten jetzt gelang, mit den Resten des Neufundland-Geleit- zuges erneut Fühlung zu bekommen. Obwohl der Feind schon durch den Verlust von 16 Schiffen in höchster Alarmstufe befand und seine Sicherungsstreitkräfte auf die wenigen übrig geblie­benen Dampfer konzentrieren konnte, gelang den deutschen Booten der wiederholte Geleitangriff, der zur Versenkung von sechs weiteren Schiffen führte.

Wohl selten ist die Reichweite des Unterseebootkrieges so anschaulich geworden wie durch die Sondermeldung vom 5. No­vember. Während sich noch die allgemeine Aufmerksamkeit auf die großen Eeleitangriffe im Nordatlantik richtete, waren andere Unterseeboote vom Nördlichen Eismeer bis in den südwestlichen Teil des Indischen Ozeans am Feind und machten in Einzeljagd reiche Beute. Sie trafen damit nicht nur die Versorgung der britischen Insel, sondern auch den Waffennachschub für die Bol­schewisten sowie für die Briten in Nordafrika.

Eines von den Schiffen, die bei der Insel Jan Mayen ver­senkt wurden, hatte eine Decksladung von Flugzeugen und Kriegsmaterial für die Sowjetunion an Bord. Von den bei Neufundland versenkten Schiffen waren drei schwer mit Erz beladen. Andere Schiffe, die mit Mittel- und Süd- atlantik den Unterseebooten zum Opfer fielen, hatten Spezial­erze für die amerikanische Rüstungsindustrie sowie hochwer­tige Lebensmittel für England geladen.

Besonders aufschlußreich ist die Feststellung, dah einer der ver­senkten Dampfer die Besatzungen von fünf anderen Schiffen an Bord hatte. Auch darin liegt eine Teilbestätigung der vom Gegner verheimlichten Schiffsverluste. Da ein Handelsschiff nicht genügend Rettungsboote oder Flösse mit sich führt, um außer der eigenen Besatzung auch noch die von fünf anderen Schiffen auf ihnen unterzubringen, ist damit zu rechnen, dah ein großer Teil dieser Besatzungen untergegangen ist. Bei der Knapp­heit an Seeleuten treffen die hohen Personalverluste die bri­tische und amerikanische Schiffahrt besonders empfindlich.

Die riesigen Operationsgebiete unserer U-Boote Ueber 11V Breitengrade, ein Seegebiet von 8V Millionen Quadratkilometer

Berlin, 5. Nov. Ueber, 110 Breitengrade erstreckt sich jetzt das Operationsgebiet der oeutschen Unterseeboote, über ein See­gebiet von fast 80 Millionen Quadratkilometer. Die in der Eondermeldung vom 5. November aufgeführten Teile des Atlantischen Ozeans, in denen neuerdings der britischen und amerikanischen Schiffahrt schwere Schläge zugefügt werden, liegen Tausende von Seemeilen auseinander. Die Insel Jan Mayen in der Grönland-See, der nebelreichste Ort der Erde mit 27 Kebeltagen im Monat, liegt von den Seegcbieten des Indischen Ozeans südlich von Madagaskar mehr als 8000 Seemeilen ent- l^ut. Das entspricht einer Entfernung von Lissabon bis nach Hvladiwostok, oder einem Durchschnitt durch ganz Europa und -men von Westen nach Osten, von der atlantischen Küste Por­tugals bis zum Japanischem Meer. Während bei Jan Mayen last ununterbrochen schwere, kalte Nebel auf dem Meere liegen, durch welche die Schiffahrt fast unmöglich gemacht wird, herrscht dei Fernando Noronha, der kleinen Vulkaninsel unweit der brasilianischen Nordkllste, strahlender Sonnenschein, fast tropische Temperaturen sind hier vorwiegend. Hier, bei Fernando No- ">nha, zog im Frieden der große Schiffsverkehr zwischen Europa und den Häfen der südamerikanischen Ostküste vorbei. Heute aller­

dings ist dieser Teil des Atlantiks fast ebenso ausgestorben wie so zahlreiche andere Seegebiete, die einst zu den am meisten be­fahrenen Straßen der Weltschiffahrt gehörten.

Noch größer als die Nord-Siidachse Jam MayenFernando Noronha ist die Linie NeufundlandKap Agulhas von der kanadischen Küste bis zur äußersten Südspitze Afrikas. Auch diese fast 10 000 Kilometer lange Linie, auf der die deutschen Unter­seeboote operieren, durchläuft alle Klimagebiete der Erde, von den durch Treibeis und Nebelbänken bedrohten Gewässern Ost­kanadas bis zu den tropischen Gebieten des Aequators und der gemäßigten Zone Südafrikas.

Der deutsche Wehmschtsdencht

Neuer stolzer "rsolg unserer N-Boote 26 Schiffe mit 168 083 VRT. versenkt bei weitverzweigten U-Bootoperationen Heftige Angriffskämpfe im west­lichen Kaukasus Schwere Abwehrschlacht in Aegypten geht weiter In Luftkämpfen 3V Britenflugzeuge ab-

geschoffen

DNB Aus dem Föhrerhauptquartier, 5. November.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im westlichen Kaukasus erstürmte Infanterie nach Abwehr starker Gegenangriffe feindliche Stellungen.

Kampfflieger vernichteten im Hafengebiet von Tuapse drei Handelsschiffe mit zusammen 5800 BRT. Nahkampfflieger griffe» den feindlichen Nachschub an.

Im Raum von Alagir sind erbitterte Angriffskämpse gegen den sich hartnäckig verteidigenden Feind im Gange. Truppeu- ansammlungeu und Versorgungslager der Sowjets im Raum« zwischen den Flüssen Kuma und Terek sowie Eisenbahnzuge süd­lich von Astrachan wurden von der Luftwaffe bombardiert.

I» Stalingrad wurden Stosttruppunternehmen erfolgreich durchgefiihrt. Ein feindlicher Stützpunkt wurde ausgehoben, Vor­stöße des Gegners abgewehrt. Sicherungen des Heeres an der Wolga versenkten einen größeren Flußdampser. Schwere Luft­angriffe richteten sich gegen Stützpunkte des Feindes westlich des Wolgaknies und Vatteriestellungen ostwärts des Stromes.

An der Donfront wiesen italienische Truppen llebersetz- versuche ab. Im mittleren und nördlichen Frontabschnitt ver­nichteten eigene Stoßtrupps eine größere Anzahl feindlicher Kampsstände mit ihren Besatzungen. Oertliche Angriffe des Fein­des scheiterten. Kampfflieger bombardierten trotz sehr schlechter Wetterlage einen wichtigen Nachschub- und Verkehrsknotenpunkt der Sowjets.

In der Zeit vom 10. bis 31. Oktober wurden an der O st - front 615 feindliche Flugzeuge vernichtet, hier­von 535 in Luftkiimpsen und 81 durch Flakartillerie der Luft­waffe. Der Rest wurde am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen 56 eigene Flugzeuge verloren.

Die Schlacht in Aegypten ist an der ganzen Fronr weiter im Gange. Die deutsch-italienische Panzerarmee setzt den massierten feindlichen Angriffen äußersten Widerstand entgegen. 2n einzelnen Abschnitten wurde die eigene Truppe planmäßig in vorbereitete zweite Stellungen zurückgenommen. Kamps- sliegerkräste führten lausend Bombenangriffe gegen die bri-

DNB. München. 5. Nov. In der Abenddämmerung des 5. November wurde die sterbliche Hülle Ludwig Sieberts aus dem Nordsriedhof in den stolzen Bau des Marimilianeums iiber- gefiihrt und dort am Sitze der von ihm zu machtvoller Bedeu­tung gebrachten deutschen Akademie feierlich aufgebahrt. Die Münchener Bevölkerung hat nun am Freitag Gelegenheit, von dem Manne Abschied zu nehmen, der Zeit seines Lebens für die deutsche Kultur, für das Wohl des schaffenden deutschen Men­schen sich eingesetzt hat und der ein Deutscher und ein Sozialist in des Wortes edelster Bedeutung war.

An der Auffahrt zum Maximiliancum erwarteten Vertreter der Partei, des Staates, der Wehrmacht, der Stadt und der

MB

Gauleiter Gieslcr

wurde vom Führer mit den Geschäften des bayerischen Minister­präsidenten beauftragt. (Presse-iHoffmann. Zander-M-K>)

tischen Panzerverbände und Artilleriestellungen. Am 3. und 4. November schoflen deutsche und italienische Jagdflieger in er­bitterten Luftkiimpsen gegen zahlenmäßig überlegenen Feind 36 Flugzeuge ab. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.

Im Rordmeer versenkte die Luftwaffe ein Handelsschiff von 7666 BRT. und beschädigte zwei große Frachtschiffe.

Wie durch Sondermelduug bekannt gegeben, haben deutsche Unterseeboote in weitverzweigten Operationen, die vom Nördlichen Eismeer bis in die Gewässer südlich von Madaga-ior reichten, nach den großen Erfolgen der letzten Tage in unermüd­lichem Angriffsgeist den feindlichen Transportslotten neue schwerste Verluste zugesügt.

2m Rordatlantik erhielten sie in hartnäckiger Verfolgung erneut Fühlung an die Reste des mit Kriegsmaterial und Lebensmitteln nach England bestimmten Eeleitzuges, aus dem bereits 18 Schisse mit 84 660 VRT. herausgcschossen waren, vkr- senlten aus ihm weitere sechs Schisse mit 37 660 BRT. und beschädigten zwei Dampfer durch Torpedotreffer.

Andere Unterseeboote versenkten in Einzeljagd im Nörd­lichen Eismeer bei der Insel Jan Mayen, im Nord­atlantik, bei St. Johns, im Aequatorgebiet bei der Insel Fernando Noronha, im Siidatkantik, vornehmlich im Seegebiet um Kapstadt und in den Randgebieten des Indischen Ozeans südlich von Madagaskar 26 Schiffe mit 13 1 666 BRT. Eines von diesen ist mit fünf Dampfer- Besatzungen untergexan^en. die von versenkten Schissen an Bord genommen waren und in den verfügbaren Rettungsbooten kei­nen Platz fanden.

Damit hat der Feind wiederum 28 Handelsschiffe mit insgesamt 188 666 BNT verloren. Ein Teil dieser Schisse war mit Kriegsmaterial für die Nordafrikasront bestimmt.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Schwerste ASwehrkämpfe an der Aegyptenfront Nach er­bittertem Widerstand auf neue Stellungen zurückgegaugen

DNB.Rom, 5. Nov. Der italienische Wehrmachtbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut:

2m Wüstengebiet zwischen E! Alamein und Fuka fanden gestern von den frühen Morgenstunden bis spät in die Nacht hinein heftige und blutige Kämpfe zwischen unseren P:u-.-er- v.td Jnfanterieeinheiten und den entsprechenden Einheiten des Feindes statt. Rach einem äußerst erbitterten Widerstand g i <: - gen die Truppen, der deutsch-italienischen Armee gegen Abend auf neue westlich gelegene Stellungen zurück.

Der Feind erlitt starke Verluste an Menschen und Material- Unsere Verluste sind schwer.

Die Jäger der Achse kämpften mit äußerstem Einsatz gegen die feindlichen zahlenmäßig stark überlegene Luftwaffe und schossen in den wiederholten Lustkämpfen der beiden letzten Tage 26 Flugzeuge ab.

Unsere Kampfflugzeuge griffen mit Bomben und MG.-Feuer im Tiefflug feindliche Panzerstreitkräfte an.

Luftangriffe auf Tobruk und Bengasi verursachten empfind­liche Schäden. Unter der libyschen Bevölkerung gab es einig« Tote und zahlreiche Verletzte.

deutschen Akademie den Trauexkondukt. Spielleute und ein Musikkorps der Wehrmacht. Ehrenformationen der SA., des NSFK. und der Politischen Leiter säumten über die Mari- miliansbrücke die Straße, als das motorisierte Geleit mit der Lafette, gefolgt von Krafträder des NSKK.. zu Füße« des Marimilianeums eiutras.

SA.-Männer nahmen den Sarg des Obergruppenführers und treuen Kameraden auf ihre Schulter» und trugen ihn durch ein Spalier der Hitler-Jugend die Auffahrt hinauf. Das Musik- korps stimmte den Präsentiermarsch an und das Trauergefolge setzte sich in Bewegung.

Lorbeer und Blumen schmückten die hohen Wände der Halle. Den Boden und die beiden Aufgangstreppen im Hintergründe bedeckten Kränze in den leuchtenden Farben des Herbstes. Darü­ber strahlt auf braunem Grunde das Hoheitszeichen der Bewe­gung. Hier steht der mit Hakeukreuzbanncr und mit der SA. Dienstmütze des Verstorbenen bedeckte Sarg.

Mit dem deutschen Gruß schied das Trauergefolge von Lud­wig Siebert. Abschließend defilierte die Hitlerjugend an de« sterblichen lleberresten des Mannes vorbei, der auch ihr herz­licher Freund und gütiger Vater war.

Schlacht ln Älfvlka seht wette«

DNB Berlin. 5. Nov. Auf dem nordasttkantfchen Schlachtfeld führten der britische Großangriff und die Gegen-, ftöße der Achsentruppen zu erbitterten Kämpfen. Rach den beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Mel­dungen hatten die Briten in den letzten Tagen aus dem mitt­leren und südlichen Abschnitt der El-Alamein-Front alle ver­fügbaren Truppen und Panzer abgezogen und diese Im Schutze »er Sandstürme an den Küstenabschnitt geworfen. Mit diesen frischen Truppen begannen die Briten in der Frühe des 81. Oktober ihren Angriff mit stärkstem Trommelfeuer. Dann fetzten sie massierte Jnfanteriekräfte auf schmalem Raum i m sEebiet der Küstenftratze in Richtung auf Sidi Äbd El Rahman zum Vorstoß an. Unter schwersten Opfern gelang es Heu Australiern, in die deutschen Stellungen an der

Ludwig Siebert feierlich aufgebahrt