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Göppingen. (L-chwcr verletzt.) 2m Stadtteil Holzheim wurde das vier Jahre alte Söhnchen eines Bauern von dem Diemen einer in Betrieb befindlichen Dreschmaschine erfaßt und ^o schwer verletzt, dag es in ein Krankenhaus gebracht werden
mußte.
Aalen. (In der Wochenschau erkannt.) Des der Vorführung der Wochenschau erkannte dieser Tage Frau Anna Faust einen ihrer beiden an der Front stehenden Söhne. Die Freude der Mutter war natürlich groß.
Degerschlacht, Kr. Reutlingen. (Beim Buchelesammeln verunglückt.) Beim Buchelesammeln rutschte ein Mädchen einen steilen Abhang hinunter: dabei stürzte es und erlitt einen schweren Schädelbruch. Das Kind mußte ins Krankenhaus überqesührt werden.
Schwenningen. (Gänse g e st o l e n.) In der Nacht zum Sonntag wurden einem Gartenbesitzer zwei wertvolle Riesen- gän'e geohlen und auf der Stelle abgeschlachtet. Die angestellten Nachforschungen waren bisher erfolglos
Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Städtischer Geländeverkauf
Rottenburg. Die Reichspost erwarb zum Zweck einer späteren Erweiterung des Postamtsgebäudes beim Bahnhof von der Stadt um 90 000 RM. die beiden Schulgärten zwischen Tübinger- und Bahnhofstraße, sowie zwischen Güterbahnhof und Lehrergebäude. samt diesem Gebäude (Tübingerstraße 6). Der Miterwerb des Gebäudes wurde von der Stadt zur Bedingung gemacht. da es bei einer Ueberbauung des Geländes nur mehr Hinterhaus und für Wohnzwecke kaum mehr geeignet bliebe, was naturgemäß eine Wertminderung zur Folge gehabt hätte.
Bietigheim. (Tödlich angefahren.) Zwischen Hohenstange und Marbacher Brücke wurde nachts von einem Personenkraftwagen ein ausländischer Arbeiter angefahren und schwer verletzt. Der Verunglückte wurde sofort in das Bietigheimer Kreiskrankenhaus eingeliefert. Dorr erlag er alsbald.
vm» und Verlag des .Gesellschafters' : S. W. Zaiser, Inh. Karl Zalser, zugl. «„zeigen-
leiler. Verantwort!. Schriftleiter: Irltz Schlang, Nagold. 3- Z«. Ist Preisliste Nr.» «Lltia
Die heutige Nummer umfaßt 4 Seite«
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l34. Fortsetzung.)
„Lehr einfach! Tu weißt doch, daß die Regierung Unterstützungsgelder gegeben hat zur Anschaffung voii Geräten und so weiter. Die Kolonie Rossischi und noch einige französische Kolonien haben aber das, was mit diesen Regierungsgeldern angeschafft worden war, eigenmächtig verkauft und sind auf und davon. Den der Regierungskasse zugefügten Schaden sollen nun wir Deutsche gutmachen. Die Franzosen find natürlich nicht mehr zu erreichen. Weiß Gott, wo die sind!" Eberhardt lacht kurz auf. „Ich habe einen vom Kurator der Bormundschaftskanzlei — der „Tntelkanzlei", wie sie sich nennt — ergangenen Mas gelesen, in welchem wir Kolonisten insgesamt liederlicher Verschwendung geziehen werden. Daher ist es ja auch gekommen, daß die Behörden dis Besorgung der Saatsrncht die ganzen Jahre hindurch selber in die Hand genommen haben und wir immer alles zu spät bekamen. Was die „Tntelkanzlei" für Lügen über uns nach Petersburg berichtet, das ist gar nicht a'ns- zudenken. Erinnerst du dich noch, wie wir im Jahre 1767 — du als Beirat und ich als Deputierter des gesamten Kreises — nach Saratow berufen worden und, um das neuansgefertigte Polizeigesetz zu unterschreiben'? Da war. doch der Blödsinn festgelegt, daß jedem der Kolonisten jede Art non Handel und Gewerbe verboten würde und jeder. ob Künstler oder Gelehrter, oder Handwerker, den Ackerbau betreiben sollte. Weißt du nicht mehr, wie dir die Feder aus der Hand gefallen ist vor Entsetzen, als es weiter unten geheißen hat: Im Falle der Weigerung wäre die Zuchthausstrafe zu verhängen und in den Kasernen von Saratow zu verbüßen, wo die Verbrecher auf Handmühlen —"
„Hör ans!" sagt Joachim mit müder Handbewegnng. „Ich habe es nur zu gut noch vor Augen!"
„Run ja," fährt Eberhardt fort, „sie haben schlau genug gerechnet. Sie dachten, mit uns Ackerbankolvnien anzn- legen, und die Kolonialbehörde folgerte, daß, wenn sic
nns Ilnterstützungsgelder und Vorschüsse aufzwänge, sie uns ganz in ihre Hand bekäme. Und wie sie uns dann dazu nötigten, zu ackern mit den von den Kalmücken gelausten Pferden! Das war ja auch so ein verdammter Blödsinn, den sich nur solche Bürohengste leisten können. Diese Kalmückenpferde, die niemals zum ackern tauglich waren, die alles kurz und klein geschlagen haben und mit den kaputten Pflügen auf und'davon sind. Wir sind ja, dank deiner Umsicht als Landwirt und dank unserer eigenen Pferdezucht, die wir uns gleich angelegt hatten, von solchen Hereinfällen verschont geblieben. Aber wie viele von den Kolonisten sind denn Landwirte gleich dir!"
Joachim legt feine Hand auf Devitz' Arm. „Laß jetzt die Rückschau, blicken wir lieber in die Zukunft! Wir können uns nicht beklagen. Unsere Kinder sind gesund und brav", er lächelt, „bald werden wir Enkel haben!"
„Ja", sagt Eberhardt Devitz, „aber man wird müde an diesen Plackereien mit den Beamten. Du bist dem mehr entrückt! Du kennst nicht alles so, wie ich."
Im Februar werden noch zwei neue Wohnhäuser innerhalb -er Palisaden gebaut, und als wieder die Tulpen blühen, wird eine Doppelhochzeit gefeiert. Konrad Kraftrecht heiratet Regina Vorreiter und Hermann Kraftrecht Franziska Vorreiter. Zwei Brüder, zwei Schwestern! Es ist ein fröhliches Fest.
Auf dem Platz vor der Kirche in Wilhclmsdorf wird getanzt.
Plötzlich setzt die Musik aus.
„Was ist? Was gibt's?" fragt es aufgeregt.
Einer schreit: „Das Tanzen wäre verboten! Ein Sekretär der Tntelkanzlei von Saratow ist da!"
„Warum verboten? Wir sind gewohnt, ans unfern Hochzeiten zu tanzen. Auf deutschen Hochzeiten wird getanzt!"
„Ueberhanpt, wen geht das was au? Möcht wissen, wem das was schadet!" höhnt es hinterher.
Ein dünner Mann steht auf dem Podium. Es ist der Sekretär der Tntelkanzlei.
„Die Kolonialverwaltnng hat, wie ihr wißt, den öffentlichen Tanz verboten. Wer sich der Instruktion widersetzt, verfällt dem Strafverfahren!"
Lähmende stille breitet sich ans.
Da steht der alte Devitz ans, steigt langsam die Stufen zum Podium hinauf, geht langsam auf den dünnen Mann zu, aber so, daß alle, die ihn ansehen, den Atem anhalten vor Schrecken. Der Sekretär ist plötzlich vom
Mittwoch, den 4. Novemb-« ig^»
Mannheim. (Tödlicher Verkehrsunfall.) Im Stadtteil Feudenheim lief die 38 Jahre alte verheiratete Frieda Kuhn beim Ueberqueren der Straße direkt in die Fahrbahn einer Lastautos. Die erlittenen Verletzungen führten den Tod der Frau schon wenige Stunden später herbei.
Freiburg i. Vr. (Ernennun g.) Professor Dr. Julius Speer in Freiburg wurde zum ordentlichen Professor ernannt und gleichzeitig mit der Vertretung der Forstpolitik in der natur- wissenschaftlich-mathematischen Fakultät an der Universität Fr«j. burg beauftragt.
Bühl. (Aus dem 3. Stock gestürzt.) Ein 19 Jahre alter Mädchen aus dem Fenster des 3. Stockes in den Hos. Trotz der Höhe des Sturzes trug die Verunglückte nur leichte innere Verletzungen davon.
Gestorbene.- Ehr. Gengenbach. 88 Jahre. Calw: Maria Lutz geb. Wagner, 75 Jahre. Calw: Karl Krauß. 13)< Jahr« Egenhausen: Ehr. Schühle. Bauer. 70 Jahre, Oberjettingen: Luise Härter geb. Kaspar. 61 Jahre Freudenstadt.
Podium heruiitergespruilgeu und in der Menge verschwunden.
Oben ans dem Pvdinm gibt Eberhardt Devitz mit erhobener Hand der Musik ein Zeichen. Mit einem schmetternden Pankcnschlcig setzt sie ein.
Biele kommen ans Ebcrhordt Devitz zn nnd drücken ihm die Hand. „Wenn wir dich nicht hätten!"
Die Kirgisen sind wieder da!
An einem Abend flüchtet ein Verfolgter in den Kraftrechthof.
„Johannes Aßmns?" verwundert sich Eberhardt Devitz und fängt den Erschöpften in seinen Armen auf.
„Jo, Johannes Aßmns —" stammelt der. „Ich komme zu euch! Wir haben keine andere Hoffnung mehr als dich, Devitz! Auf deine Kinder zusammen und alle! Ich will erzählen!"
„Erst stärk dich!" fordert der Hausherr auf und führt den Erschöpften in die Halle. Dort wirft er ein paar Felle über eine Bank, ans die Aßmns niederstnkt. Eine Magd bringt Rauchfleisch, Brot nnb einen Trunk. Indessen ruft Hans die Bewohner des Hofes zusammen.
Bald sind sie alle versammelt, auch die Frauen.
. Johannes Aßmns schiebt den Teller zurück, von dem er gegessen. Er hat fanatische Angen. Sie glühen in irgendeinem heißen Willen und wandern langsam die Gesichter der Männer entlang, ehe er anfängt zu sprechen:
„Seit zwölf Jahren reise ich von .Kolonie zu Kolonie. Wir können nicht mehr auf die Hilfe der Kolonialver- waltnng rechnen. Sie hat vollständig versagt. Wir müssen zur Selbstverteidigung greifen!"
Seine schmale, etwas bleiche Hand zuckt nervös auf und fällt dann schwer ans den Tisch zurück.
„Ich habe damals jeden Deutschen gegen Iemalian Pngatschew, den dänischen Kosaken und Räuber, aufge- rnfen, ihr wißt doch noch! Und ihr erinnert ench gleichfalls noch, was wir unter diesen Räuberbanden gelitten haben! Dazu hat nns noch die Kolonialregiernng beschuldigt, wir deutschen Kolonisten hätten mit dem Pn- gatschew unter einer Decke gesteckt. Wir! Daß ich nicht lache! Ja, die Bevölkerung von Saratow, die Russen selber haben mit ihm gemeinsame Sache gemacht. Die Popen sind ihm, unter Borcmtragung des Kreuzes, entgegengezogen, ihn feierlich zn empfangen, als er ans Saratow losmarsclsiert ist." lFort! folg!.)
MlterberatungAagold
Donnerstaa, den 4. Nov.. 1942, nachmitt. 2—3 Uhr auf dem Gesundheitsamt.
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! Bewerbung um Zuwendungen aus
der König Karl-ZubiläumsMung
Im Regierungsanzeiger Nr. 58 vom 29. Oktober 1942 ist eine Bekanntmachung der König Karl-Jubiläumsstistung über die Bewerbung um Zuwendungen aus dieser Stiftung enthalten, auf welche hiemit hingewiesen wird.
Zuwendungen werden gewährt:
1. An besonders belastete Ortsviehversicherungsoereiick.
2. zur Unterstützung bestehender oder zur Einführung neuer Hausindustriezweige und zur Gewinnung oder Erhaltung von Zweigniederlassungen von Fabriken in armen Gemeinden des Landes:
3. zur Unterstützung des Kleingewerbes, insbesondere zur Beschaffung von Triebkräften und Maschinen (Gesuche von Einzelpersonen sind aussichtslos, zu vergl. Ziffer 3 der im Amtsblatt des Württ. Innenministers von 1936 Seite 155 ff. veröffentlichen Grundsätze).
Der Regierungsanzeiger kann bei den Bürgermeistern eingesehen werden.
Die Herren Bürgermeister werden ersucht von sich aus sür die Verbreitung der Bewerbeausruss zu sorgen Eingehende Verleihungsgesuche sind mir bis spätestens 10. Dezember ds. Js. vorzulegen.
Calw, den 2. November 1942. Der Landrat.
!Uit bebürlll. Oenebmizunz ist mein
LsÄengesvIiStt
ab I..November
gv8vl»t«88vl».
Oleickireitix bitte ick> clie Abonnenten von Zeltscbrikten, ciis- selden abbölen ru lassen, äa mir keine 4usträzerin mekr nur Verlüzunz siebt, aucb bestellte 4Varen wollen in Lukuntt abzeboit werben.
»««IiIisiickliiHA a. SoLrelb«»»»«», Svrobscksrk
Stadt Wildberg» Kreis Calw
Zu dem am nächsten Freitag, den 6. November 1942 stattfindenden
Krämer-, Vieh- und Schwememarkt
ergeht Einladung.
Marktbeginn: Schweinemarkt 8 Uhr Viehmarkt 8 30 Uhr.
Der Bürgermeister.
Stadtgemein-e Haiterbach Der am Donnerstag, 5. Nov. fällige
Krämer-, Vieh- und Schwememarkt
wird abgehalten. Hiezu ergeht freundliche Einladung.
Marktbeginn: Schwememarkt 7.30 Uhr Viehmarkt . 8.50 Uhr.
Den 4. Nov. 1942. Der Bürgermeister.
Leibst ist die frou!
blot sie rieb gsscbmktsn, legt rie üsn Scbnsllvsrbcinü ttanLopIciLl- slostiLcb on. vor ülutsn körk out, voll ciui-cb 6is Q-v-s-r- slostiritöt wsrclsn VVun6rÖr>6sr klommerorkig rvLommsngekoltsn.
Kavalier
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?ür alle beweise berrlicber leilnabme anIäLIicb äes tleiäentolles unseres lieben Lobnes unü Kräckers, Orenaüier Ködert berbs, «tanken
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kddsusev, cien 3. d'ov. 1942
Vr»nli8r»gui»g
onlsblich der bieldentodes unseres lieben Lobnes. 8ru- ders und Lcbvsgers Lchürre Llderl^dötrle. insbesondere kür die große ^eilnskrne sm Hauergoltesdiensr von brer und susvÄrks, kür die trostreichen V^orte des bierrn ?karrers. kür den erbebenden Oesang des Kirchenchors und kür die Kranzspenden seitens der kirma kau.
Oottlied Lcliöttle und frsu.
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! liegen geblieben. Abzu-
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I Schiler-Benz, Nagold.
Wir stellen lausend
für interessante Montagearbeiten ein.
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Zur Bedienung und Ueber- wachung der Betriebsanlage suche ich einen zuverlässigen
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Nicht fachkundige Bewerber werden angelernt.
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gesucht. Bei großer Entfernung o. Arbeitsort wird sür Unterbringung u. Verpflegung gesorgt. Einstellungs-Genehmigung durch das Arbeitsamt vorhanden. Bewerbungen erbeten an
i Meiallwerk Karl Leibstied. Böblingen.