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Nr. 253

Mittwoch, äen 28. Oktober 1942

116. Jahrgang

Marsch aus Rom - Italiens entscheidende Gchichsatstvende

Der gemeinsame Kampf unserer Völker wird durch den Sieg gekrönt werden" Begrüßungsansprache des Duce und des Reichsorganisationsleiters

Der erste Tag der Anwesenheit der deutschen Delegation in Rom

Vor 2VZähren: Marsch aus Rom

Am 28. Oktober 1922 führte Mussolini den Marsch auf Rom durch, mit dem die nationale Re­volution in Italien und die Re­gierungsübernahme durch d. Fa­schismus eingeleitet wurde. Un­ser historisches Bilddokument vom Marsch auf Rom zeigt neben Mussolini seine Mitkämpfer de Bono und Balbo (Luce. Presse-Hoffmann, Z.-M.)

Der 28. Oktober 1922

Als die Faschisten «ach Rom marschierten

NSK Der denkwürdigeMarsch auf Rom" vom 28. Oktober - 1SW ist nicht nur für Italien, sondern für die politische Ent­wicklung ganz Europas von allergrößter Bedeutung geworden. Ls war das erstemal, daß sich eine ganze Nation der drohenden Flut des Bolschewismus, in der Rußland bereits versunken war, entgegcnsiemmte und dem kommunistischen Ideal ein neues, eigenes Staatsideal gegenüberstellte. Aus dem Weltkrieg heim­gekehrt, hatte auch Benito Mussolini, ebenso wie Adolf Hitler in Deutschland, frühzeitig die Gefahr des Bolschewismus er­kannt.

Wie in dem zusammengebrochenen Deutschland nach 1918, er­goß sich auch über Italien in den Jahren nach dem Ersten Welt­kriege eine Welle marxistischer Zersetzung. Ein Streik folgte dem anderen, auf dem Lande besetzten die Marxisten ganze Ort­schaften. Terror und Gewalttat durchrasten das Land. Aus den ersten Wahlen zum Parlament, die nach dem Krieg im Novem­ber 1919 stattfanden, gingen die Marxisten mit 156 Abgeordneten als weitaus stärkste Partei hervor. Erst im weiten Abstand folg­ten ihnen die katholische Volkspartei mit 101 Sitzen und dann die übrigen kleinen Parteien. Dagegen war die junge faschistische Bewegung, die Mussolini am 23. März 1919 als Kampfbünde, alsfasci di combattimento" gegen den internationalen Mar­xismus gegründet hatte, in diesem ersten Nachkriegsparlament nicht vertreten.

Während die schwachen liberalen Regierungen, die nach den parlamentarischen Spielregeln rasch aufeinander folgten, dem Kampf zwischen Kommunismus und Faschismus untätig zusahen, erwarb sich di« junge Bewegung Mussolinis durch ihre Opfer den Anspruch darauf, die Zügel des Staates selbst in die Hand zu nehmen. Mussolini hat diesen Anspruch kurz vor dem Marsch auf Rom in vier großen Reden verkündigt, die eine offene Kampf­ansage an die parlamentarische Regierungsform waren. Auf der letzten großen Versammlung, jener in Neapel, erfolgte bereits ein Vorbeimarsch der dort zusammengezogenen 30 000 Mann sreiwilliger Stoßtruppen.

Ein Vertrauter des Duce schiderte einmal anschaulich jenen entscheidenden Tag des Jahres 1922. Die Führerschaft der Par­ke! befand sich damals in der Redaktion desPopolo d'Jtalia" regelmäßig bei Mussolini ein. um die politische Lage zu bespre­chen und die Weisungen des Duce in Empfang zu nehmen. Die Redaktion war gleichzeitig das Arsenal der Mailänder Faschi­sten; Waffen waren hinter den Papierrollen in Schränken und Oefen versteckt, um sie vor den Augen der Polizei zu verbergen. Mussolini selbst ging seiner täglichen Arbeit amPopolo d'Jta- lia" in gewohnter Weise nach. Mit Not- und Blaustift zeichnete er die Stellen an, mit denen er zufrieden war. Er hielt sich den größten Teil des Tages in der Redaktion auf, die er erst in der Nacht verließ. Oft machte er sich mehrere Stunden in seinem immer unsichtbar. Eine rote Lampe zeigte an, daß der Eintritt rcrboten war.

Am 28. Oktober in der Frühe meldete ein Faschist, daß drei Panzerwagen und ein Bataillon der Guardia gegen denPo­polo d'Jtalia" vorrückten. Mussolini ließ aus Papierrollen eine Barrikade vor dem Eingang desPopolo d'Jtalia" errichten, ergriff ein Gewehr und stieg allein über die Barrikade auf die Straße. Ein Major der Guardia trat vor; zwei Mann mit auf­gepflanztem Bajonett folgten ihm. Die Faschisten legten ihre Gewehre an, um Mussolini zu schützen.

Mussolini verlangte Zurückziehung der Panzerwagen und der Truppe auf 300 Meter Entfernung, während der Major erklärte, er habe den Befehl, das Gebäude desPopolo d'Jtalia" mit Gewalt zu besetzen. Mussolini antwortete mit einem entschie­denenNein", Der Major überlegte einige Zeit und befahl dann den Rückzug bis zur nächsten Querstraße. Mussolini kehrte über die Barrikade in sein Zimmer zurück.

Gegen 10 Uhr trafen die ersten Meldungen über die Besetzung der wichtigsten Punkte der Stadt durch die Faschisten ein, denen kurz darauf telephonische Meldungen über den Sieg der Bewe­gung in den Nachbarstädten folgten. Am Abend konnte Musso­lini bereits mit dem Hauptquartier in Perugia sprechen, und kurz darauf mit den meisten größeren Städten , Der schwächliche, aber intrigantenhafte Ministerpräsident Facta glaubte, noch immer alle Trümpfe in der Hand zu haben; er glaubte, Mussolini durch das Angebot eines ziemlich bedeutungs­losen Ministeriums vor den verfahrenen Karren seiner liberalen Mißwirtschaft spannen zu können. Als Mussolini ablehnte, ver­hängte Facta den Belagerungszustand; er gab den Befehl, Mussolini und die Quadrumvirn de Bono, Bianchi, Balbo und de Vecchi zu verhaften. Aber der König weiaerte sich, die Order über den Belagerungszustand zu unterschreiben.

Am 28, Oktober 1922 setzten sich die faschistischen Kampftrup­pen zum Marsch auf Rom in Bewegung, Am 29. Oktober standen sie vor den Toren der Stadt. Das Schicksal Factas war damit entschieden; er mußte zurücktreten.

Am 30. Oktober 1922 traf Mussolini in Rom ein; an der Spitze seiner siegreichen Schwarzhemden marschierte er zum König, der das Schicksal Italiens vertrauensvoll in die Hände Mussolinis legte, König und Duce nahmen dann den viele Stun­den währenden Vorbeimarsch der faschistischen Kampfverbände nb, die noch am gleichen Abend in musterhafter Ordnung und Disziplin in ihre Heimatorte zurückkehrten.

DNB. Rom. 27. Ott. Die vom Führer aus Anlaß des 20. Jahrestages des Marsches auf Rom entsandte nationalsozialisti­sche Delegation wurde am Brenner von einer Abordnung der Faschistischen Partei empfangen.

Nach dem Eintreffen in der italienischen Hauptstadt begab sich die Delegation sofort zum Quirinal und trug sich in das Gäste­buch des italienischen Königs und Kaisers ein. »Anschließend wurde der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley persönlich vom Duce empfangen. Dr. Ley iiberbrachte dabei dem Duce eine persönliche Botschaft des Führers.

In seiner Begrüßungsansprache erinnerte der Duce nach der Vorstellung der Angehörigen der deutschen Delegation an die Ereignisse vor 20 Jahren. Damals habe die faschistische Revo­lution begonnen. Seitdem sei ein harter, aber erfolgreicher Kampf gegen Bolschewismus. Plutokratie und Juden geführt worden. Während dieser Arbeitsperiode von 20 Jahren habe Italien drei Kriege führen müssen. Der erste in Abessinien sei praktisch bereits gegen England geführt worden; denn hinter

Der neue japanische Seefieg im Südpazisik bedeutet eine der schwersten Niederlagen der Vereinigten Staaten. Im japanischen Rundsunk wurde der Sieg als ein Ueberraschungsgeschcnk zum USA.-Marinetag bezeichnet.In Washington hat man zum japa­nischen Seesieg noch nicht Stellung genommen. Der Ncuyorkcr Rundfunk berichtete lediglich über wechselseitige Lustkämpse mit einem geringen Teilgeständnis der amerikanischen Verluste. Angesichts dieses großartigen Erfolges unserer japanischen Ver­bündeten hatte der USA.-Marineminister Knox gegenüber lästi­gen Fragern in der Pressekonferenz einen schweren Staad. Er machte einige belanglose Ausführungen, aus denen aber d>e große Angst um das Schicksal der USA.-Flotte im Südpazisik sprach.

DNB, Tokio, 27. Olt. Das Kaiserliche Hauptquartier gibt bekannt:

Die Verluste der USA.-Marine seit Kriegsbeginn betragen 59 amerikanische Kriegsschiffe verschiedener Kategorien, die ver­senkt wurden während 37 andere beschädigt wurden Vis zum 25. August wurden bereits sechs Schlachtschisse, sieben Flugzeug­träger 14 schwere und leichte Kreuzer, acht Zerstörer und zwei Sonderdienstsahrzeuge versenkt, während 28 amerikanNche Kriegs­schiffe. darunter 5 Schlachtschiffe, zwei Flugzeugträger, zehn Kreuzer, sechs Zerstörer und drei Sonderdienstschifse während der gleichen Zeit beschädigt wurden.

In dieser Liste sind die ll-Boote, Flugzeuge und Transport­schiffe. die versenkt oder beschädigt worden sind, nicht enthalten.

Grober japanischer Erfolg im Südpazisik

Vier Flugzeugträger, ein Kreuzer versenkt; 200 feindliche Flugzeuge vernichtet Nur geringe japanische Verluste

^ DNB Tokio, 27. Okt. (Oad.) Das Kaiserliche Hauptquartier gab um 20.30 Uhr bekannt: Die kaiserliche Marine hat in einer See- schlackt, di« am 28>Dktober von Taoesanbrnck bis in die Nacht hinein währte, im Kampf mit einer mächtigen feindlichen Flotte in den Gewässern nördlich der Santa-Cruz-Jnscln vier Flugzeugträger, einen Kreuzer und ein nicht näher sestgcftelltes feindliches Kriegsschiff versenkt und drei Kreuzer sowie einen Zerstörer schwer beschädigt. Mehr als 200 feindliche Flugzeuge wurden abgeschofsen oder vernichtet. Die von den japanische« Streitträste« erlittenen Beschädigungen be­laufen sich auf zwei Flugzeugträger, die leicht beschädigt wurden und einen ebenfalls leicht beschädigten Kreuzer. Diese Schiffe sind aber weiterhin navigationsfähig und können an der Schlacht

Abessinien habe England gestanden. Der zweite Krieg in Spa­nien sei zum ersten Mal gemeinsam mit de« deutschen Kamera­den gekämpft worden und habe dazu geführt, daß der Bolsche­wismus aus Spanien vertriebe« worden sei. Den jetzigen dritte« Krieg sei das italienische Volk bereit bis zum Ende zu führen, und dieses Ende bedeute den Sieg.

Während der vergangenen drei Kriegsjahre sei eine enge Kameradschaft zwischen den Soldaten Deutschlands und Italiens entstanden. Der Duce erklärte, er sei überzeugt, daß diese Ka- meradschair die beste Garantie für die Zukunft unserer beiden Völker sei. Das italienische Volk sei von dem unverrückbaren Glauben beseelt, daß der gemeinsame Kamps unserer Völker durch den Sica gekrönt würde.

Reichsorganisationsleiter Dr. Ley überb rächte dem Duce die G-Üße des Führers und der NSDAP., des deutschen Volkes und seiner Soldaten. Die größte Garantie für die Freundschaft und die Kampsgemeinschaft des Faschismus und des National­sozialismus seien der Duce und der Führer. Die Freundschaft und

weiter teilnehmen. 40 japanische Flugzeuge werden vermißt. Diese Schlacht wird dieSeeschlacht im Südpazifik" ge­nannt werden.

Erfolge der Japaner bei de« Salomoninseln

Zahlreiche feindliche Kriegsschiffe versenkt oder beschädigt

Tokio, 27. Oktober. (Oad.) Das Kaiserliche Hauptquartier gibt bekannt, daß die japanischen Streitkräfte im Raum der Salo- mon-Jnscln zwischen dem 25. August und dem 25. Oktober, d. h. also in dem Zeitraum zwischen der zweiten Seeschlacht bei den Salomon-Jnseln und der Seeschlacht im Südpazisik, folgende all­gemeine Ergebnisse erzielten:

Versenkte feindliche Kriegsschiffe und Transporter:

Der amerikanische FlugzeugträgerWasp" (14 700 Tonnen), drei Kreuzer, fünf Zerstörer, sechs U-Boote, sechs Transporter und ein Minenräumboot.

Schwer beschädigte feindliche Kriegsschiffe und Trans­porter: Ein Schlachtschiff, ein Flugzeugträger, ein Kreuzer, ein U-Boot, zwei Transporter und ein Minenräumboot. Außerdem wurde noch ein weiterer Flugzeugträger beschädigt.

Abgeschossene und vernichtete feindliche Flugzeuge: 403 Flugzeuge wnrden abgeschossen und 97 am Boden zerstört. Außerdem wurden 19 große feindliche Bomber zerstört. Außer­dem wurden 19 große feindliche Bomber vom Vaumuster 8 17 schwer beschädigt.

Die japanischen Seestreitkräfte erlitten folgende Verluste: Zwei Kreuzer, zwei Zerstörer, ein U-Boot und fünf Transporter wurden versenkt, während ein Kreuzer, drei Zerstörer, ein U-Boot und zwei Transporter beschädigt wurden. 26 japanische Flugzeuge stürzten sich vorsätzlich auf feind­liche Ziele. 31 japanische Flugzeuge wurden beschädigt. 78 japa­nische Flugzeuge werden vermißt.

Die amerikanische Pazifik-Flotte wurde zur Durchführung die­ses dritten Durchbruchsversuches nochmals verstärkt, und besonders der stark gelichtete Bestand an Flugzeugträgern ergänzt, so schwer es auch fiel, diese wertvollen Schiffe «ms anderen Seegebieten herauszuziehen. Der bisherige Flottenchef im Pazifik, Admiral Ghormley, den man für die ersten beiden Niederlagen bei den Salomoninseln verantwortlich machte, wurde abgesetzt und durch Admiral Halsey ersetzt. Dann trat die amerikanische Pazifikflotte zum dritten Male den Marsch in die Gewässer der Salomon-Jnseln an. ^

Dev neue sroHe japanische Oeettes

Eine der schwersten Niederlagen der Bereinigten Staaten Washington schweigt Japaner versenkten seit Kriegsbeginn 89 USA-Kriegsschiffe