Dienst««, de« 27. Oktober 1912
3. Leite N r. 252__
Letzte «aAvtztzte«
Der norwegische Minister Dr. Lunde tödlich verunglückt DNB. Oslo, 27. Okt. Wie das norwegische Telegramm-Büro amtlich bekanntgibt, kamen Minister Dr. Lunde, der Chef des norwegischen Departements für Kultur und Bolksaufklärung, und dessen Gattin bei einem Autounglück ums Leben. Ministerpräsident Quisling beauftragte den Minister Stancke mit der vorläufigen Führung der Geschäfte des Departements für Kultur und Volksaufklärung. Lunde war ein alter Mitkämpfer Quislings.
Unmenschliche Kricasühruug der Engländer auch auf Madagaskar DNB. Vichy. 27. Okt. Der am Montag ausgegebene Bericht des Staatssekretärs der Kolonien über die Lage auf Madagaskar stellt in schärfster Form die unmenschliche Kriegführung der Engländer heraus. So seien Teile der Bevölkerung der von englischen Truppen besetzten Gegenden gezwungen worden, vor den englischen Panzern herzumarschieren und die Straften von Hindernissen zu befreien. Vielfach habe man feststellen müssen, daft die Engländer jedes Fahrzeug, das sich zeigte, wahllos beschossen. Die Franzose« leisten weiter hartnäckig Widerstand.
Britisches Flugzeug stürzte ab: 18 Tote DNB Stockholm. 27. Okt. Wie aus Montreal gemeldet wird, stürzte dort ein groftes Flugzeug der britischen Luftwaffe ab. Die 16 Insassen wurden getötet.
Staatsakt in Kr«kau am dritten Jahrestag des Bestehens des Generalgouvernements
DNB. Krakau. 27. Okt. Am dritten Jahrestag des Bestehens des Generalgouvernements fand ein Staatsakt in Form einer Rcgierungssitzunq statt, nachdem Reichsminister Dr. Frank zuvor zehn blutsdeutschen Müttern des Generalgouvernements
KAM
Die Undankbarkeit ist immer eine Art Schwäche. Ich habe nie qesehcn. daft tüchtige Menschen undankbar gewesen wären.
Goethe.
27. Oktober: 1102 Kolumbus entdeckt Kuba. 1760 General Neidhardt v. Gneisenaa aeb - 1817 Da; erste preußische
Dampfschiff, die „Prinz-ssl» Charlotte" in Bern:b genommen
Ken ^Organisationen dev Vavtei
Gefolgschaft 21101
Heute 1C15 Uhr kommt die Bastelgruppe an das Haus der Jugend.
Flicken
Morgen 11 Uhr Zelle 1. 2 und Soldatensocken, ausnahmsweise viele, können auch abgeholt werden. 20 Uhr flickt Zelle 1.
LSkShsiges MenMubUSnm
von Postinspektor Könekamp
In diesen Tagen konnte ein geschätzter Beamter, der sich stets durch besondere Pflichttreue ausgezeichnet hat. sein 25jähriges Dienstjubiläum begehen: Postinspektor Kurt Könekamp. Aus diesem Anlatz überreichte ihm der Vorstand des Postamtes Nagold, Oberpostmeister Schweitzer, eine Auszeichnung des Führers und übermittelte ihm die herzlichen Glückwünsche des.Postamtes und der Kameraden im Postdiensr. Der Geehrte ist am 9. 10. 99 in Stuttgart geboren, trat in den Postdienst am 18. 11. 1915. machte den Weltkrieg mit. geriet in emilische Gefangenschaft und kehrte aus derselben 1919 in die Heimat zurück. Nach Kriegsende bewährte er sich auch in den Freikorpskämpfen im Osten und trägt neben dem Eisernen Kreuz 2. Klasse auch den „Schlesischen Adler". In den Postdienst in Nagold trat er am 1. 7. 23, war kurz wieder in Stuttgart tätig und ist seit dem 1. 9. 21 ständig in Nagold als Postbeamter. Mit grotzer Umsicht leitet er jetzt die Kassengeschäfte des Postamts, auch untersteht ihm die Vetriebsaufsicht. In der Partei hat er sich hervorragend bewährt. Er war lange Zeit Kreispropagandaleiter und ist auch heute noch ein gern gehörter Kreisredner. Er ist auch Leiter des Reichsbundes Deutscher Beamten, soweit das Postamt Nagold in Frage kommt. Dem bewährten Beamten, der mit einer Nagolderin. Anna geb. Luz verheiratet ist. unsere herzlichen Glückwünsche! Möge es ihm vergönnt sein, noch recht lange in unserer schönen Stadt wirken zu können!
Vedev-Seievsturrde
„Durch die Wälder, durch die Auen . .
Die NSG. „Kraft durch Freude" hatte wieder namhafte Künstler nach Nagold gerufen, die gestern mit dem Melodienreigen „Durch die Wälder, durch die Auen . . ." aus Weber'- schen Schöpfungen unsere verwundeten und kranken Soldaten bestens unterhielten. Wer kennt nicht einiges von Carl Maria v. Weber, insbesondere aus dem „Freischütz"? Wieviel Freude hat dieser Begründer der nationaldeutschen Oper schon in allen deutschen Landen, ja in der ganzen Welt, bereitet! Geboren 1786 war Weber zeitweilig u. a. auch Kapellmeister am Hofe des Prinzen Eugen von Württemberg und Hofsekretär seines Bruders, des Prinzen Ludwig von Württemberg. In Stuttgart entstand seine Oper „Das Waldmädchen". „Der Freischütz", sein Meisterwerk, wurde erstmals 1821 in Berlin aufgeführt. Was die Musik Webers kennzeichnet, ist vor allem der volkstümliche, echt deutsche Zug. der sich mit der Genialität der Erfindung aufs glücklichste paart. Hiermit verbinden sich unübertreffliche Charakteristik und ein durch Glanz und Mannigfaltigkeit überraschendes Kolorit. Das alles kam uns am gestrigen Abend so recht zum Bewusstsein. Wilhelm Locks. der bekannte Schöpfer der Dichter- und Musikerbilder in Stuttgart, der uns schon manchen schönen Abend auch in Nagold bereitete/hatte als Ausführende gewonnen: Margrit Wild (Sopran) von den Städtischen Bühnen in Breslau, Hildegard Dietz (Koloratursoprans-Stuttgart. Karl Albrecht St reib (Tenor) von der Staatsoper Kassel und Erwin Kübler (Flügels-Stuttgart, der auch für den erkrankten Veranstalter W. Locks die verbindenden Worte sprach. Wir hörten die schönsten Weisen aus „Euryanthc", „Oberon" und „Der Freischütz". Köstliche Melodien. die alle aus einem zutiefst empfindenden deutschen Herzen geboren sind. Die Künstler gaben alle ihr Bestes und ernteten reichsten, dankbarsten Beifall. Das gilt nicht zuletzt auch für den Pianisten, der die zündende „Aufforderung zum Tanz" glänzend wiedergab. Alle Soldaten freuen sich bereits auf die nächste musikalische Feierstunde! Fritz Schlang.
Rechtsschutz für Etzchevrrseue
Durch Verordnung des Reichsjustizministeriums vom 13. Oktober 1942 ist der Schutz der Wehrmachtsangehörigen und anderen von den Kriegsverhältnissen betroffenen Personen in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten neu geregelt worden. Grundsätzlich wird in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten das Verfahren Kraft Gesetzes unterbrochen, sobald eine Partei zum Wehrmachtsdienst einberufen ist. Die Klage oder der sonstige das Verfahren einleitende Antrag wird zwar zu-
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
symbolisch für 17Ü weitere das ihnen vom Führer verliehene Goldene Mutterkreuz überreicht hatte. Wie in den vergangenen Jahren, gab Generalgouverneur Reichsminister Dr. Frank auch in diesem Jahr einen umfassenden Arbeitsbericht.
Reichsminister Dr. Goebbels empfing am Montag im Beisein des Reichskriegsopferführers Oberlindober in den Räumen seines Ministeriums die zu einer Dienstbesprechung in Berlin wei-' lenden Eauamtsleiter der Kriegsopferämter der NSDAP- und legte in einer Ansprache die Gedankengänge klar, die den natioal- sozialistischen Staat zu den neuen Gesetzen für die Kriegsoer- letztenfürsorge bewegt haben. Das Wort von den Kriegsverletzten als den „Ehrenbürgern der Nation" könne seine Grundlage nicht nur in der materiellen Hilfe für die Kriegsverletzten finden, sondern müsse sich vor allem in dem Gefühl größter Hochachtung vor den stolzen Ovfern dieses gigantischen Ringens um unsere volkliche Existenz ausdrücken. Es sei die Aufgabe der Männer der NSKOV.. den Kriegsverletzten auf materiellem und seelischem Gebiet ihre stete Hilfe angedeihen zu lasten.
Maßnahme zur politischen Knebelung Aegyptens. Einen Tag nach Beginn der britischen Offensive in Nordasrika hat der Mili- lärgouverneur von Aegypten eine Verordnung erlassen, die weitgehende Rückschlüsse zuläßt. Er droht allen ägyptischen Studenten and Schülern Gefängnisstrafen bis zu sechs Monaten an, falls sie „Kundgebungen innerhalb oder außerhalb der Lehranstalten veranstalten oder streiken", falls sie politische Broschüren oder Flugzettel verteilen oder össentlim Ansprachen halten.
Von britischen Bomben zerstört. Wie gemeldet, wurde bei dem letzten englischen Bombenangriff auf Genua das schwedische Konsulat durch Bomben zerstört- Es befinden sich jedoch alle Schweden in Genua wohlauf.
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gestellt, das Verfahren aber nicht weiter durchgeführt. Die Unterbrechung tritt nicht ein, wenn der Wehrmachtsangehörige bereits einen Vertreter hat. Das Verfahren wird auf Antrag wieder ausgenommen, aber nur, wenn der Wehrmachtsangehörige zustimmt oder seine Einberufung beendet ist, oder wenn ihm die sachgemäße Durchführung zuzumuten ist. Nach denselben Grundsätzen hat das Gericht gegebenenfalls ein Verfahren ivieder auszusetzen. Nichtigkeitsklage ist vorgesehen, wenn ein Urteil unter Verletzung dieser Vorschrift ergangen fein sollte. Das Gericht kann von der Beibringung, eines behördlichen Armutszeugnisses absehen, wenn das Unvermögen zur Bestreitung der Prozeßkosten den Umständen nach anzunehmen ist. die Terminbestimmung kann Vorbehalten, die Ladungs-, Einlassungs- und Einspruchsfrist kann verlängert werden. Um die Anwendung der Schutzvorschriften sicherzustellen, empfiehlt es sich, daß jeder Prozeßbeteiligte dem Gericht seine Wehrmachtszugehörigkeit und genaue Anschrift mitteilt und hierbei auch zur Durchführung des Verfahrens Stellung nimmt.
Nie volkSvSntsen-Aktion im Nerivk Rasold
ging gestern zu Ende. Gern und freudig ist man überall der Aufforderung, vor dem Röntgenschirm zu erscheinen, gefolgt, und mit Spannung wartet man nun darauf, ob man von Frankfurt am Main einen Bescheid erhält, daß man mit Tuberkulose behaftet ist. damit sogleich energische Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Im Zuge der Bekämpfung der Tuberkulose hat sich der Röntgensturmbann der ^ unter Leitung von Prof. Holfelder große Verdienste erworben, der trotz aller Kriegshindernisse an mehr als sieben Millionen Menschen bereits Röntgenaufnahmen oorgenommen hat. Heute liegen die Ergebnisse großer Wohngebiete, wie Mecklenburg. Westfalen, Württemberg, sowie der umgesiedelten Volksdeutschen vor. In diese Ergebnisse sind nicht eingeschlossen die Röntgenreihenuntersuchungen, die die Gesundheitsämter und die Deutsche Arbeitsfront in kriegswichtigen Betrieben durchgeführt haben. Wir können heute feststellen. und das ist eine große Beruhigung — daß die Tuberkulose nach drei Jahren Krieg keinen bedrohlichen Charakter angenommen hat. Darüber hinaus ist es deutscher Initiative zu danken daß die internationale Zusammenarbeit während des Krieges wieder in Gang gekommen ist._
Sprung über die Zeit
Der Tag der 25 Stunden.
Zeit ist ein dehnbarer Begriff. Nicht etwa nur im Sinn der umstrittenen — „Relativitätstheorie", sondern auch in einem ungleich einfacheren und faßlicheren Sinne. Wir misten alle, daß, da di« Sonne sich nicht nach unseren Uhren richtet, um 24 Uhr oder um 6 Uhr unserer „mitteleuropäischen Zeit" an anderen Orten der Erde sehr verschiedene wirkliche Tag- und Nachtzeiten herrschen. Auch daß heute überall der „Tag" mit „21 Uhr" beginnt, ist an sich eine durchaus willkürliche Festsetzung. Bei den alten Römern begann er zum Beispiel, nach unserer Uhr, um 6 Uhr morgens.
Der Gedanke, der Sonne sozusagen ein Schnippchen zu schlagen und uns mehr „Tag" zu verschaffen, als sie uns in unseren Breiten zubilligt, beruht auf folgender Ueberlegung. Vom 21. Juni an, der den längsten Tag und die kürzeste Nacht hat, bis zum 21. Dezember verschiebt sich das Verhältnis von Tag und Nacht täglich zu ungunsten des Tages, und zwar in täglich stärker ansteigendem Maße. Dom 22. Dezember bis 21. Juni ist es umgekehrt. Dies gilt in Bezug auf die gleichlaufende Jahresnhr. Wird nun zu einem bestimmten Termin im Frühjahr die Uhr um eine Stunde vorgestellt und diese „Zeit" ein halbes Jahr beibehalten, so wird jedem Tag „eine Abendstunde Tag ' gewonnen
Deutschland führte die sogenannte Sommerzeit zmn erstenmal un ersten Weltkrieg, im Frühjahr 1917 ein. Die Weiteren unter uns erinnern sich noch an das Ereignis,, das der erste Sommerzeittag, als man eine Stunde früher, als am Tage vorher, auf- stand, namentlich für die Städter und besonders für die Großstädter bedeutete. Es war damals gerade ein herrlicher, sonnendurchfluteter Frühlingstag. Nach dem Kriege wurde die Sommerzeit, die übrigens von vielen europäischen Ländern übernommen wurde, wieder abgeschafft. Im jetzigen Kriege kam es am 1. April 1910 zu ikrer Wiedereinführung. Aus wirtschaftspolitischen Gründen wurde diesmal die Sommerzeit sogar im Winter beibehalten im Gegensatz zu ihrer früheren Anwendung, bei der im Herbst die Uhren wieder auf die mitteleuropäische Normalzeit eingestellt morden waren. Auch für die jetzt vom Reichsminister Speer in seiner Eigenschaft als Eeneralinspektor für Master und Energie vorgeschlagene und vom Ministerrat für die Landesverteidigung beschlossene Rückkehr zur Normalzeit während der Wintermonate find wirtschaftspolitische, auf der
zweieinhalb jährigen Erfahrung mit der durchgehenden Sommerzeit beruhende Erwägungen maßgebend.
Es wird für uns, wenn in der Nacht vom 1. und 2. November dir Uhrzeiger nun wieder um eine Stunde zurückgestellt werden,) auch wieder ein kleines, seltsames Ereignis sein, denn unserj Zeitsinn, der. wie alles im Menschen, der Macht der Gewohnheir unterworfen, ist, muß sich dem technischen Eingriff in den Naturablauf erst anpusten Der Sanguiniker jedenfalls freut sich: am 2. November kann, er morgens eine Stunde „länger" schlafen^ denn, wenn er gewohnt ist von selbst um 6 oder um 7 Uhr^ aufzuwacbe,:, so zeig; die Uhr an diesem Morgen dann erst Sj oder 6 Uhr. Er kann sich alsc noch eine Stunde die Decke weiters über die Ohren ziehen.
Heize sparsam, spare Kohle!
Appell des Württ. Wirtschaftsministers an die Bevölkerung.
Der württ. Wirtschaftsminister richtet folgenden Appell an die Bevölkerung:
Heize sparsam, spare Kohle! Reichsmarschall Hermann Göring hat in seiner großen Rede auf die überragende Bedeutung des^ Rohstoffes Kohle und die Notwendigkeit ihrer Einsparung durch jeden Volksgenossen eindringlich hiugewiesen.
Es ergeht daher an alle Verbraucher die dringende Aufforderung, nicht nur den Verbrauch von Strom und Gas auf das äußerste Maß einzuschränken sondern auch mit dem zugeteilten Brennstoff so haushälterisch wie irgendmöglich zu wirtschaften. Es naht jetzt die Zeit, in der die Witterung ungemütlich zu werden beginnt. Der Beginn des Heizens und die Benützung zusätzlicher Heizgeräte muß in dieser Zeit möglichst lange hinaus- oeschoben werden. Besonders gilt dies für Wohnungen mit Zentralheizung mit ihrem besonders großen Verbrauch. Kein Verbraucher darf denken sein kleiner Beitrag falle nicht ins Gewicht, denn die vielen kleinen Einzelersparnisse ergeben gewaltige Gesamteinsparungen.
Jeder Volksgenoste denke daran, wie geringsügig sein kleiner Verzicht auf persönliche Bequemlichkeit, gemessen an den großen Opfern ist, die unsere Soldaten an der Front täglich für die Heimat erringen. Nicht zuletzt erfordert es aber auch die Rück- sichtnahme auf die schwere Arbeit des Bergmannes, daß das Produkt dieser mühevollen Arbeit bewußt sparsam verbraucht wird.
Wie die Blätter sollen
Wie schnell ein Baum seine Blätter verliert, wird in der Regel von der Ursache des Laubfalls bedingt. Beim normalen Herbstlaubsall lösen sich die abgestorbenen Blätter ganz allmählich ab, so daß oft Wochen vergehen, ehe der Baum völlig entlaubt ist. Sobald aber Frost die Bäume zum Laubabwerfen zwingt, geht die Entlaubung immer innerhalb ganz kurzer Zeit vor sich. So hat man nach einem Nachtfrost beobachtet, daß sich von einem Vergahorn in jeder Sekunde durchschnittlich neun Blätter ablösten, während eine Roßkastanie drei Blätter in der Sekunde abwarf. Die Entlaubung geht bei den einzelnen Vaum- arten auch insofern verschieden vor sich, als sie z. B. bei Buchen, Eschen und den seltenen Ulmen von oben nach unten erfolgt, wogegen bei Linden, Birken, Pappeln und Weiden zuerst die unteren und dann erst die oberen Zweige ihr Laub abwersen. Wer Laub als winterlichen Vorrat für den Hiihnerstall braucht, wofür es sich als Scharrstreu gut eignet, soll es nur sammeln, wenn es trocken ist, d. h. an sonnigen Tagen, weil es. in feuchtem Zustand eingebracht, schnell schimmelt. Buchen- und Eichenlaub tut als Streu besonders gute Dienste, weil es fester bleibt und beim Zertreten und Scharren nicht so leicht verpulvert. Als Tieriutter sind diese beiden Laubarten ihrer schweren Verdaulichkeit wegen jedoch unbrauchbar. Soll das Laub als Lauberde verwendet werden, häuft man es zusammen, gießt etwas Kalkmilch dazwischen und überdeckt es. nachdem es festgestampst wurde, mit einer Erdschicht.
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* Bewerbungen für die Offizierslaufbahn der Luftwaffe. In Ergänzung der vom Oberkommando der Wehrmacht veröffentlichten neuen Grundsätze für die Einstellung von Bewerbern für die Offizierslausbahn gibt der Reichsminister der Lustfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe bekannt: Bewerber für die Offizierslaufbahn der Luftwaffe reichen ihre Bewerbung bei der ihrem Wohnort nächstgelegenen „Annahmestelle für Offizicrs- bewerber der Luftwaffe" ein. Die nächsten Einsteltungstermine sind: Für alle Waffengattungen 13. 1912. Außerdem für Fliegerund Fallschirmtruppe 1. 7. 1913. Für Flakartillerie und L.M.- Truppe 18. 8. 1913. Es melden sich Geburtsjahrgänge 1925 und älter sofort. Eeburtsjahrgang 1926 bis spätestens 1 4. 1943. Alter am Einstellungstag mindestens 17, jedoch nicht über 24 Jahre. Die Annahmestelle für Offiziersbewerber der Luftwaffe ist in München. Franz-Josefstraße 1.
* Leimringe für die Obstbänme. Der Stamm des Obstbaumes muß von Rindenschuppen gründlich gereinigt werden, ehe der Leimring angelegt werden kann. Das Papier wird möglichst eng anliegend um den Stamm gelegt, bei Hochstämmen etwa in Brusthöhe, bei Formbäumen unter den Aesten. Sind die Bäum« mit einem Stützpfahl versehen, so erhält auch dieser einen Leimring. Die Papierstreifen müssen am unteren und oberen Rand fest auf die Rinde gebunden werden. Etwaige Unebenheiten wüsten ausgefüllt werden, damit das Frostspannerweibchen nicht unter dem Leimring hindurchkriechen kann. Jetzt ist die beste Zeit zum Anlegen der Leimringe. Sie sollen bis zum Januar hinein fängig sein. Ist der Leim trocken geworden oder abgelaufen oder infolge zu starken Besatzes mit Insekten unwirksam geworden, so ist er zu erneuern. Ende Februar werden die Leimringe ab- genommen und vernichtet.
Einsetzung des kommissarische« Bürgermeisters
Horb a. N. Nachdem die Geschäfte der Kreisstadt Horb einige Monate von Bürgermeister Kopp-Vöhringen und Bürgermeister Morof-Dornhan geführt worden waren, wurde am Freitag der zum kommissarischen Bürgermeister ernannte Stadtoberinspektor Knapp aus Spaichingen durch den Landrat in sein Amt ein- gefüyrt. Am Freitagabend hatten sich mit dem Kreisleiter und seinem Kreisstab, dem Landrat und sämtlichen Beamten der Stadt und des Staates, den Vertretern der Bildungsanstalten zahlreiche geladene Gäste eingefunden zu einer außerordentlichen Sitzung des Gemeinderates. Kreisleiter Baetzner befaßte sich dabei in einer längeren Ansprache mit dem Aufgabenkreis eines Bürgermeisters.
Im Uebermut verunglückt
Dätzingen. Die neunjährige Rosemarie Grimminger, Pflegetochter des Wilhelm Mohr, spranq in ihrem Uebermut. als sie von der Schule heimging, mehrmals unter einem fahrende« Langholzfuhrwerk hindurch. Dabei blieb sie mit ihrem Schulranzen hängen und kam zu Fall. Ein Hinterrad, das glücklicherweise aus Gummi war. ging über sie. Mit gebrochenem rechtem Oberarm und Oberschenkel mußte sie ins Kreiskrankenhaus überführt werden.