2. Leite Nr. 252

Nagst»«r Tngblatt .Der Gesellschafter

«emals auf den Gedanken kommen würde,für seine eigene italienische Erscheinungsform im Ausland Propaganda zu machen".

So ist es in der Tat. Der Nationalsozialismus ging unter der Führung Adolf Hitlers ans Werk, um die i» dem Parteipro­gramm der NSDAP, »iedergelegten Grundsätze z« verwirklichen. Aus dieser Arbeit entstand das stolze Gebäude« der deutschen wirtschaftlichen und politischen Kraft; es war eine nationale Tat, die hier verwirklicht wurde, und wir erinnern «ns noch der Worte, mit denen Adolf Hitler es bitter beklagte, daß er durch den KH»g an seinem schöpferischen Werk der Weitergestaltung des Glucks »nd der Wohlfahrt des deutschen Volkes behindert winden ist. lhld in Italien hat Mussolini sein ausschließlich na- ki ovales Protzramm dahin zusammengefatzt, daß er mit der kor­porativen Idee des ständischen Aufbaues den Weg zum italie­nischen Wirtschaftsfrieden verfolgt, in dem. Arbeiter und Unter­nehmer als Mandatare des Staates betrachtet werden. Er ging, als vor zwanzig Jahren die Macht in seine Hand fiel, nicht mit einem in allen Einzelheiten festgelegten Programm vor, sondern er begann mit der praktischen Arbeit und warb durch die Tat. Die Trockenkeguug der Pontiuischen Sümpfe ein Projekt, das schmi seit zwei Jahrtausenden die besten Köpfe jeder Generation beschäftigte wurde in wenigen Jahren vollendet; dadurch MSN»e auf friedliche Weise eine neue fruchtbare Provinz gewon­nen. Italien wurde in wirtschaftlicher Hinsicht autark; der ge­samte Getreidebedarf kam aus dem heimischen Boden; ein grötz- ziWtzer Ausbau der Wasserkräfte folgte, in Libyen wurden vSerzigtausend Bauern angesiedelt; die Schöpfungen sozialer Art folgten Schlag auf Schlag, und erst als die Arbeiten in vollem Gauge waren, kam Mussolini zur schriftlichen Festlegung seiner Grundgedanken- uach denen der Staat nicht ein materielles/ scÄiern ein Mistiges und moralisches Wesen ist, das die kon­krete und wirtschaftliche Organisation der Nation darstellt und atz» Garant ihrer äußeren und inneren Sicherheit und als Be- wahver uüd Schützer des Volksbewußtfeins auftritt.

Trotzdem Nationalsozialismus und Faschismus auf eigenem Grund gewachsen und groß geworden find, weisen sie doch im Grundsätzlichen sehr viele Berührungspunkte auf, daß sie ange- si^slder feindlichen Umwelt von ganz allein näher aneinander- rAA*n Italien war die erste Großmacht, die von der Ver­fall kl e r Gewaltpolitik abrückte, und Deutschland war dile einMe europäische Großmacht, die den Abessinien-Sanktio- nen des VSlkerbnndes gegen Italien ablehnend gegenüberstand. Au« der nationalsozialistisch-faschistischen Verwandtschaft ent­sprangen die. Worte der Anerkennung, die der Führer oftmals! dchc Aufbauarbeit Italiens gezollt hat, und auch Mussolini hat Mehrfach von derAehnlichkeit Deutschlands und Italiens in Geist und Disziplin" gesprochen. Diese Aehnlichkeit der Grundhaltung führte zur Gleichmäßig keit des Wi­de r st and es ge gen die p l u t o kr a t i sch e n Mächte, die zor Derujchtung des Nationalsozialismus und Faschismus den K^juenÄesselt hatten. Schulter an Schulter werden Deutschland verbündeten jungen Völker Europas ihren LöbensMmn freikämpfen und einer gerechten und sozialen Neu- o rMnnu den Boden bereiten.

Die Kämpfe irr Slattngrad

Mk» E«K<Ht»«gsoerfttche scheiterten Dentfche TrWpew »Äd volschewGen fl» eine» GebLnde Wrr^««sv»aer Ein­satz der dentfche» Luftwaffe.

DNB Berit«, 26. Ott. I« Stal in grad drangen unsere Trnp»s

pen nach den beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegender^ Meldungen am 25. Oktober in weitere nördliche Vor­orte ein und nahmen bei Vorstößen im Gelände des Hütten­werkesKraßnij Oktjaür" zahlveiche feindliche Widerstandsnester in den Gängen und Kellern der Werksanlagen sowie mehrere Häuserblocks. Hierbei kam es zu hartnäckigen Kämpfen um einen hohen Wohnhausblock, die der vorgeschobene Beobachter der an dieser Stelle eingesetzten Batterie zu unseren Gunsten entschied. Der junge Artillerieoffizier war mit der In« fanteriespitze vorgedrungen und hatte in dem Häuserblock seine Beobachtungsstelle eingerichtet. Während der Nacht drangen die Bolschewisten in das Gebäude ein und besetzten die linke Hälfte des Hauses. Die deutschen Postierungen im Keller und im drit­ten Stock waren dadurch abgeschnitten. Schnell wurden die Zu­gänge zur rechten Häuserhälfte, wo sich die Beobachtungsstelle befand, abgeriegelt. Aber der eingedrungene Feind mußt« her- rausgeworsen und dje Berbindung zu den Kameraden wieder ausgenommen werden. Dabei gab der Artillerieoffizier seiner Batterie, die weit weg am Stadtrand stand, den Feuerbefehl und leitete den Beschuß so geschickt, daß nach wenigen Orientierungs» schlissen die nächste Granate genau an der äußeren Wand des linken Haurfliigels saß, während drei weitere Granaten in das erste und zweite Stockwerk einschlugen. Dann stürmten unsere Infanteristen in die Staubwolken hinein, sprangen über die halb­oerschütteten Truppen und säuberten mit Hangranaten Stock­werk um Stockwerk vom Feinde, bis nach einer knappen Stunde das ganze Haus wieder in deutscher Hand war.

Die Luftwaffe verlegte den Schwerpunkt ihrer Angriffe auf die feindlichen Batterien auf der dem Hüttenwerk gegenüber­liegenden Wolga-Insel. Diese Feuerstellungen waren nach dem großen Angriff des 24. 10. in fieberhafter Arbeit wieder- hergestellt und mit neuen Geschützen versehen worden. Auf diese 'Batteriestellungen warfen unsere Stukas und Kampfflugzeuge am 25.10. allein über bansend Bomben aller Kaliber, so daß die Bolschewisten wieder außerstande waren, die deutschen Stellungen a« Westufer der Wolga wirksam unter Feuer zu nehmen.

Da die Bolschewisten erkennen mutzten, daß sie in Stalingrad selb^mib ihren nächtlichen Aktionen keinen Erfolg von tragen­der Bedeutung erringen können, nahmen sie ihre Entla­stungsangriffe wieder auf. Beide Flanken, sowohl im Nor­den wie im Süden der Stadt, wurden angegriffen. Allerdings 'hatten die Vorstöße keine große Kraft. An der nördlichen Front zwischen Wolga und Don wurden all« sechs angreifenden Panzer vernichtet und die dadurch ihres Panzerschutzes beraubten In­fanteristen aufgerieben. An der südlichen Flanke waren die Vor­stöße kräftiger. Non neun bis siebzehn llhr griffen di« Bolsche­wisten nach starker Vorbereitung durch Artillerie und Salven­geschütze die deutschen Stellungen an. Bei den auseinanderfolgen­den Angriffswellen waren jedesmal drei bis fünf Bataillone, dazu Panzer, Bomber und Schlachtftugzeuge, eingesetzt. Trotz Konzentrierung dieser Kräfte auf de« verhältnismäßig schmalen Gefechtsstreisen einer einzigen deutschen Division zerbrachen alle Angriffe an dem zähen Widerstand unserer Truppen. Kein Fuß­breit Boden ging verloren. Statt dessen blieben die rauchenden Trümmer von zwölf bolschewistischen Panzerkampfwagen im Ge­lände liegen. Dieser Erfolg ist umso bedeutungsvoller, als er den Feind erkennen ließ, daß der südliche Flankenschutz die gleiche Abwehrkrast besitzt wie die Stellungen nördlich der Stadt.

Anch am 25. 10. verteidigte unsere Luftwaffe in zahlreichen Gefechten ihre Luftherrschaft. So oft feindliche Flugzeug« er­schienen, wurden sie zum Kampf gestellt. Am Abend dieses er­folgreichen Tages konnten unsere Jäger allein in diesem Ab­tritt den Abschuß von 27 bolschewistischen Flug- Lengen melden.

Dienstag, de« 27. Oktober 1512

Ei» sowjetischer Bahnhof wird im Sturm genommen lieber di? Srfienen l,inwe>, geht Jnfanter-e zur.'berung des eroberten Bahng-li.des vor. (PK.-Ausnah'.ie: Kriegsberichter Plenik Atl.. Z.)

Fortsetzung des Angriffs im Kaukasus

Besseres Wetter im Kaukasus erleichtert unseren Truppen den Angriff Mit Seilen «nd Strickleitern über die

Gletscher Auch westlich des Terel geht es vorwärts

DNB Berlin, 26. Oktober. An der ganzen Kaukasusfront nutz­ten die deutschen und verbündeten Truppen die Besserung der Wetterlage zur Fortsetzung ihrer Angriffe aus.

Nach den beim Oberkommando der Wehrmacht über die Kämpfe des 25. Oktober vorliegenden Meldungen griffen deutsche Truppen im Bereich der Küsten st raße südostwärts Noworossijsk bolschewistische Feldbefestigungen an. Sie nahmen mehrere mit starken Betondecken zu Sperrforts ausgebaute Häu­ser, darunter eine Zementfabrik, die den Küstenstreifen decken sollte. Nachdem Angriffe der Zerstörerflugzeuge den Widerstand des Feindes in seinen starken Eebirgsstellungen im Nordosten von Tuapse erschüttert hatten, gingen unsere Gebirgsjäger zum Angriff über und entrissen den Bolschewisten den Sattel eines über 1000 Meter hohen Bergrückens und den Gipse! dieses Massivs. Die Mwonnenen Stellungen wurden sofort zur Abwehr von Gegenstößen verteidigungsfähig gemacht, so daß im Geröll des flachen Südhanges sich im Gegenstoß entwickelnde bolsche­wistische Truppen nach starken Verlusten im Feuer liegen blieben. Zurückgehende Kräfte wurden von Zerstörerflugzeugen verfolgt. Acht von ihnen, die, nur wenige Meter untereinander gestaffelt, anflogen, rieben mit Bomben und Feuer der Bordwaffen eine bolschewistische Kompanie völlig auf. Weitere Flugzeuge unter­stützten unsere Jäger bei Umfassungsvorstößen und Einbrüchen in die tiefe Flanke des Feindes Hierbei hatten unsere Truppen überraschende Erfolge. Unsere Gebirgsjäger über­wanden mit Seilen und Strickleitern wildzerrissene Gletscher, hinter denen sich hie Bolschewisten sicher fühlten, und erschienen plötzlich im Rücken des Feindes. Obwohl der schwierige An­marsch alle Kräfte unserer Jäger in Anspruch genommen hatte, konnten sie doch noch in energischem Zugriff die durch die Um­gehung abgeschnittenen bolschewistischen Kräfte vernichten und bis zu einem großen Munitionslager durchstoßen, das sic mit­samt der Kolonnen, die gerade Munition abluden Wegnahmen. Unsere Zerstörrrslugzeuge wurden bei ihren unterstützenden Luft­angriffen von kroatischen Jägern gesichert, die über dem Gebirge mehrere feindliche Flugzeuge abfingen und ohne eigene Ver­luste fünf bolschewistische Flugzeuge abschosssn.

Auch westlich des Terek drangen die deuischen uns rumuiu- schen Truppen im Baksan-Abschnitt weiter nach Süden vor. Der llebergang über den Vaksan vollzog sich im Feuerschutz -er ArMerie und mit wirkungsvoller Unterstützung dkr LnftoxKe gM^ettg an drei Stellen. Unsere Gruppen über- MrttEMl Sr den Gletschern des Elbrus entspringenden Ge- '^Muß. dessen reißendes Wasser dem Feind beste Verteil», gungsmöglichkeiten bot, auf Flnßstegen 'die über verankerte Flotz- MKe göktzt wnÄ»en. Rach dem Aebergang stürmten die Jäger weiter, überschritten kämpfend zwei Nebenflüsse des Baksan und drangen in Stützpunkte und Ortschaften ein. Dieser Erfolg wurde,d,iAch die wirksame Unterstützung der Luftwaffe und die enge'ZHM^enaÄeWzwischen deutschen und rumäni­schen G^ KrKgM.äAe r n, ermöglicht. Im Verlauf der Kämpfe bewies sich diese Wäffenkameradschast am auffälligsten in. dem Augenblick, als der Führer der rumänischen Kampfgruppe durch Verwundung ausfiel und die Weiterführung des Kampfauf- trages einem deutschen Offizier übertrug, der den rumänischen Vorstoß fortfetzte und zum Erfolg führen konnte. Die Luftwaffe griff zu Beginn dieser Kämpfe unter massiertem Einsatz von Sturzkampfflugzeugen die feindlichen Bunkerstellungen an. Dann ging sie zu Angriffen auf Artilleriestellungen und Nachschub­verbindungen über. Innerhalb weniger Stunden hatten die Stukas und Kampfflugzeuge zahlreiche Geschütze zertrümmert und die Hauptmasse der bolschewistischen Gebirgsartillerie zum Schweigen gebracht. Gleichzeitig stießen Schlacht- und Zerstörer- stugzeuge bis hinter die Kindlichen Linien vor und zerschlugen marschierende Truppen und Kolonnen. Durch die Vernich­tung von über 130 Lastkraftwagen, mehreren Tank­wagen und gerade tankenden Panzern war der Feind nicht, in der Lage, den Widerstand an den gefährdeten Frontstellen zu verstärken. Die Bolschewisten warfen ihre Flugzeuge der deut­schen Luftwaffe entgegen, ttnsere Jäger stellten sie aber und schossen acht von ihnen ab. Bei der Verfolgung gelang es ihnen außerdem »och, auf einem feindlicheu Feldflugplatz sieben bolsche­wistische Flugzeuge am Boden zu zerstören. Da noch ein Flug­zeug durch Flakartillerie heruntergeholt wurde, verloren die Bolschewisten somit am 25. Oktober allein an der Kaukasusfront 21 Flugzeuge.

Ergänzende Mitteilung znr Sondermeldnng des OKW.

DNB Berlin, 26. Okt. lieber die tu der Sondermeldung vom 25. 10. bekanntgebene Versenkung von 16 feindlichen Handels­schiffen von 104 000 VRT. teilt das Oberkommando der Wehr­macht noch ergänzend mit, daß sich unter den im Atlantik ver­senkten Schiffen mehrere große, schnellfahrende Frachter befan­den, wie der 9365 BRT. große DampferWaroenga", der in Plymouth beheimatet war, und der British Jndia Steam Na­vigation Company gehört«, ferner das ehemals norwegische Mo­torschiffTrafalgar", 5542 BRT., das eine Ladefähigkeit von 7790 Tonnen hatte. Der FrachterSteel Navigator,,, ein amerikanischer Turbinendampfer von 5719 VRT. mit einer Lade­fähigkeit von 9200 Tonnen, fiel gleichfalls im Atlantik einem llnterseebootangrisf zum Opfer. In nördlichen Gewässern Süd­amerikas wurde» die FrachtdampferRe üben Tip ton", 6870 BRT.. undHalm Park", 5780 BRT. versenkt. Die Reuben Titpon" war ein modernes amerikanisches Turbinen­schiff, das erst im Jahre 1940 vom Stapel gelaufen war.

Neue Ritterkreuzträger

DRV Berlin, 26. Oktober. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuze» a» Leutnant Greve, Flugzeugführer in einem Kampfgeschwader; an Oberst Kühl, Kommodore eines Kampfgeschwaders; an Leutnant Burk­hardt, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader, und Leut­nant Bad um, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.

Dieverlorene Offensive-

USA.-Aeutzerungen zur Lage auf den Salomonen

DNB Stockholm, 26. Oktober. Eine nordamerikanische Agen­turmeldung besagt, daß die Japaner neue Verstärkungen auf Guadalcänar gelandet haben. Die Lage der USA.-Streitkrüfte bleibe weiterhin unbestimmt.

Der Nachfolger des Vizeadmirals Robert Ehormley, Admiral William Halfen, erklärte nach der gleichen Quelle u. a.:Das wichtigste für uns ist die Zurückgewinnung unserer Offensive, die wir, nachdem unsere Kräfte einen Teil Euadalcanars genom­men halten, überall außer in der Luft verloren haben. Das Schicksal unserer Landstreitkräfte auf Euadalcanar und den be­nachbarten Inseln hängt von unserer Flotte ab und diese wird von überlegenen japanischen Seestreitkrästen bedroht."

USA.-Truppen auf Euadalcanar zurückgeworfen

DNB Berlin, 26. Okt. Die japanischen Etreitkräfte auf Euadal­canar warfen in harten Kümpfen die amerikanischen Truppen über 5 Kilometer nach Osten zurück. Eine strategisch wichtige Höhe im Kavo-Gebirge fiel dabei in japanische Hand. Ameri­kanische Befestigungen an der Nordküste der Insel wurden durch japanische Schiffsartillerie unter Feuer genommen und zum großen Teil zerstört. Die Amerikaner zogen sich hier in das In­nere der Insel zurück. Bei Luftkämpfen über der Insel und den angrenzenden Seegebieten schossen japanische Jäger und Kampf­flugzeuge bei vier eigenen Verlusten neun amerikanische Flug­zeuge, darunter zweifliegende Festungen", ab. Japanische Lang­streckenbomber griffen auch eine Anzahl nordaustralischer Stütz­punkte in Queensland und Westaustralien mit guter Wirkung an. Am Ofteingang der Torres-Straße wurd» ein feindliches Transportschiff von 4800 VRT. durch Bombenvolltreffer versenkt.

Noosevelt greift nach dem Petroleum Südirans

DNB Istanbul, 26. Oktober, lieber das Vordringen der Ameri-^ lauer in Iran berichtet Muharrem Feyzi Togay inTasvirii Efkar". Die amerikanischen Streitkräfte errichteten, so schreibt Togao. überall, wohin sie kommen, eigene Militärkommissionen und Kommandostellen. Sogar in Nordiran hätten sie das getan. So sei es nicht verwunderlich, wenn die Amerikaner von den Engländern gefordert hätten, daß sie ihnen auch im Iran beson­dere Besatzungs- und Verwaltungsbezirke zuwiesen. Welche Teile Irans den Amerikanern zufallen würden, sei zwar noch nicht bekannt. Wahrscheinlich werde die amerikanische Zone das reiche Petroleumgebiet Südirans einschließen. Die Amerikaner hätten auch kürzlich versucht, das reiche Petroleumgebiet von Mossul ausschließlich unter ihre Kontrolle zu stellen. Es lägen Meldungen vor. wonach die Amerikaner die llebertragung der alten holländischen und französischen Beteiligungen an den Mossul-Eesellschaften gefordert hätten.

lieber die Lage in Syrien und Libanon berichtet Togay, daß- die Amerikaner dort schwarze Truppen eingesetzt hätten.

Der Briefträger des Weißen Hauses

DNB Berlin, 26. Oktober. Die ungezähltenTalente" und hervorstechendsten Eigenschaften" der Mrs. Tleanor Noosevelt! sind hinlänglich bekannt, hat doch die sensationslüsterne USA.- Presse keine Gelegenheit vorübergehen lassen, sie der Weltöffent­lichkeit in markantester Weise mitzuteilen. Die Anwesenheit der schönen Eleanor in London gibt nun auch.den britischen Zei­tungsschreibern Gelegenheit, in dasselbe Horst ihrer llSA.-Kol- legen zu stoßen. So überrascht jetzt ein britischer Journalist, der an der von Frau Noosevelt in London veranstalteten Presse­konferenz teilnahm, die Welt mit einer neuen von ihm an der Frau des USA.-Präsidenten entdeckten Eigenschaft. Er schreibt wörtlich:

Ich habe schon viele solcher Konferenzen besucht, aber noch keine hat mich so berührt. Die große lleberraschung an ihr ist! ihre große Schüchternheit." Sie sagte, sie sei etwas schwerhörig,! ob wir Fragen an sie hätten. Auf die Frage, warum sie nach! London gekommen sei, habe sie geantwortet, sie wolle England im Kriege sehen und davon in Amerika berichten. Sie habe zwei Briefe des amerikanischen Präsidenten mitgebracht, der eine sei für den englischen König und der andere für den englischen Premierminister bestimmt.

Ein Bericht der Neuyorker ZeitschriftTime", der vor der Abreise der Frau Noosevelt nach London erschien, unterstreicht in anschaulicher Weise die große Schüchternheit der Gattin des USA.-Präsidenten. Die Zeitschrift meldet aus Salisbury (USA.), daß die Neger dieser Provinzstadt Frau Noosevelt eingeladen hatten, zu ihnen zu sprechen. Die Weißen von Salisbury hätten jedoch alles getan, um Frau Noosevelt davon abzuhalten, denn ihre drastisch-deutliche Art hätte bereits im Juli zu Reibungen zwischen Weißen und Schwarzen geführt. Frau ^Noosevelt habe sich jedoch nicht abhalten lassen, der Einladung Wlge M leisten. Me kam", so schreibt die USA.-Zeitschrift wörtlich,glühenden Antlitzes, mit wirren Eedaitken, aber mütterlichen Absichten^ ließ sich von den Negern bewirten und mit ihren Anführern zn- sammen photographieren." In ihrer Rede zu den Negern, s» berichtetTime" weiter, habe sie sich nicht gescheut, diese gegen ihre weißen Arbeitgeber aufzuwiegcln, indem sie den Negern zu­gerufen habe:Wir müssen Geduld haben und versuchen, die Anerkennung der Staatssache zu erreichen, daß allen Menschen die gleiche Möglichkeit zusteht, jede Arbeit zu bekommen, die sie leisten können." (!)

Time" stellt hierzu fest, daß sich die Frau des Präsidenten in den Südstaaten auf diese Weise bei den Negern beliebt machen wolle, die sich bereits, in sogenanntenEleanor-Klubs" organi­siert hätten. Weniger mit dieser Tätigkeit Frau Roosevelts ein­verstanden seien allerdings schreibt die Zeitschrift die weißen Arbeitgeber, gegen die die Neger nun aufsässig sind.

Bombenwurf aus Hongkong. Ein wiederholter Luftangriff auf Hongkong fand am Montag morgen statt. Vier Flugzeuge war­fen einige Bomben ab, wurden aber bald durch das Feuer japanischer Flak vertrieben.

Opfer des englischen Terrorangrisss aus Genua. Die Zahl der Opfer des englischen Terrorangrisss aus Genua hat sich, wie amtlich mitgeteilt wird, auf L54. zum größten Teil Frauen» Greise und Kinder, erhöht.