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Nr. 212

Donnerstag, äen 10. September 1942

116. Jahrgang

Die harten Kämpfe um Gtattngrad

Weitere Fortschritte des deutschen Angriffs 13 Flakbatterien durch die Luftwaffe

außer Gefecht gesetzt

DNB Berlin, 9. September. Zu den Dienstag-Kämpfe« k« Festungsgebiet von Stalingrad teilt das Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mit:

Westlich von Stalingrad stießen bereits am frühen Morgen deutsche Panzer vor, durchbrachen die befestigten feind­lichen Stellungen und gewannen eine beherrschende Höhe. Nach­folgende Jnfanteriegruppen überwanden den Widerstand bol­schewistischer Kampfgruppen, säuberten das im Sturm genom­mene Gelände und nahmen weitere Höhenstcllungen westlich von Stalingrad nach hartem Kampf. Die Bolschewisten unter­nahmen vergebliche Gegenangriffe, die sämtlich unter blutigen Verlusten für den Gegner vor den deutschen Stellungen liegen blieben.

Auch nordwestlich von Stalingrad machte der deutsche Angriff weitere Fortschritte. Teile des Feindes, die sich in einem Panzergraben verschanzt hatten, wurden vernichtet. Gegenangriffe der Bolschewisten wurden unter hohen Verlusten für den Feind abgewehrt und dabei mehrere feindliche Panzer vernichtet.

Deutsche Kampfflugzeuge griffen in die harten Kämpfe im Raum des Vefestigungsgürtels von Stalingrad mit guter Wir­kung ein. Durch die Zerstörung von 20 Panzerkampfwagen und 18 Geschützen der Bolschewisten brachten sie den Erdtruppen Ent­lastung bei dem weiteren Eindringen in das Verteidigungs­system. Drei Munitions- und zwei Treibstofflager wurden ver­nichtet. Angriffe deutscher Kampfflugzeuge richteten sich gleich­zeitig gegen die zum Schutze von Stalingrad eingesetzten Flak­batterien, von denen 13 durch Bombentreffer außer Gefecht ge­setzt wurden.

Zerstörerflugzeuge griffen bolschewistische Eisenbahnlinien im Norden von Stalingrad sowie ostwärts der Wolga mit guter Wirkung an. Die Bomben der deutschen Flugzeuge rissen die Schienenstränge auf und verursachten in den Bahnhossanlagen, in denen Truppenverladungen vorgenommen wurden, umfang­reiche Brände. Kriegswichtige Ziele im Innern der Stadt wur­den in der Nacht zum Mittwoch mit guter Wirkung bombar­diert. Ostwärts der Wolga griffen deutsche Kampfflugzeuge Flugplätze der Bolschewisten an. Hallen und Unterkünfte gerieten nach Bombentreffern in Brand.

Der neue Kampferfolg südostmärts Noworossisk

DNB Berlin, 9. September. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, erstürmten deutsche Truppen nach wechsel­vollem Ringen eine beherrschende Höhe südostwärts Nowo­rossisk. Vergeblich versuchte der Feind im Laufe des gestrigen Tages und der folgenden Nacht in zusammengefaßten Gegen­angriffen dieses wichtige Höhengelände zu gewinnen. Sämtliche Gegenangriffe wurden unter hohen feindlichen Verlusten ab­geschlagen. Die Bolschewisten verloren dabei über 1000 Ge­fangene und 27 Geschütze; ein Panzerzug und zahlreiches Kriegs­material wurden erbeutet.

Deutsche Zerstörerflugzeuge richteten heftige Angriffe gegen die feindlichen Verkehrsbewegungen auf der Küstenstraße zwi­schen Noworossisk und Tuapse. Zahlreiche feindliche Kolonnen wurden zersprengt. Vombenvolltreffer riefen starke Zerstörungen und Brände unter den mit Munition und Treibstoff beladenen Fahrzeugen hervor. Auf dem Marsch nach Süden befindliche Flakbatterien wurden im Tiefangriff aufgerieben und die Ge­schütze durch Bombentreffer zerstört.

Der deutsche We-rumchtsberW

Beherrschende Höhen westlich Stalingrad genommen Schwere Panzerverluste der Sowjets bei ihren vergeblichen Entlastungsangriffen im Raum von Kaluga und Rschew 137 Sowjetflugzeuge abgeschossen In 12 Tagen ver­loren die Briten 252 Flugzeuge

DNB Aus dem Fiihrerhauptquartier, 9. September.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Bei der Erstürmung einer beherrschenden Höhe iüdostwärts Noworossisk wurden über 1000 Gefangene einge­bracht und 27 Geschütze, ein Panzerzug und zahlreiches sonstiges Kriegsgerät erbeutet. Vor der Schwarzmeerküste versenkten Kampfflugzeuge ein Transportschiff vo« 300 VRT.

Am Terek verlor der Feind bei vergeblichen Angrissen 18 Panzerkampfwagen.

Im Festungsgebiet von Stalingrad durchbrachen Panzertruppen zäh verteidigte Stellungen des Feindes und nah­men in erbitterten Kämpfen unmittelbar westlich Stalingrad gelegene beherrschende Höhen. Bei Nacht wurden das Stadt­gebiet sowie sowjetische Flugplätze ostwärts der Wolga bom­bardiert.

Südwestlich Kaluga wurden wiederholte örtliche An­griffe des Feindes abgewiesen. Die Zahl der in diesem Kampf­abschnitt seit dem 11. August vernichteten Panzer hat sich ans über 1000 erhöht.

8m Raum von Rschew fanden auch am gestrigen Tage kein« größeren Kampfhandlungen statt. In der Zeit vom 30. Juli bis 8. September wurden hier durch Heer und Luftwaffe 2126 sowjetische Panzer vernichtet.

An der Einschließungsfront von Leningrad Icheiterten vereinzelte feindliche Angriffe. Auf dem Ladogasee wurden drei sowjetische Kanonenboote durch Bombentreffer schwer beschädigt.

Im hohen Norden griffen Kampfflugzeuge einen Flug­stützpunkt an der Kolabucht und das Hafenaebiet von Murmansk an. Jagdflieger schossen in diesem Raum 28 feindliche Flugzeuge ohne eigene Verluste ab.

Die Sowjetluftwaffe verlor am gestrigen Tage in Lust- tämpfen mit deutschen und kroatischen Jägern und durch Flak­

artillerie 137 Flugzeuge. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.

Bei Einflügen in die besetzten West gebiete und bei vereinzelten Tagesstörsliigen über Westdeutschland wurden in Luftkämpsen zehn britische Flugzeuge abgeschossen. Im Laufe der Nacht griffen Verbände der britischen Luftwaffe südwestdeutsches Gebiet an. Die Zivilbevölkerung hatte Ver­luste. Vor allem in Wohnvierteln entstanden Sach- und Ge­bäudeschäden. Nach bisherigen Meldungen wurden drei der an- qreifenden Bomber abgeschossen.

In der Zeit vom 28. August bis 8. September verlor die britische Luftwaffe 252 Flugzeug«, davon 120 über dem Mittel­meer und in Nordasrika. Während der gleichen Zeit gingen im Kamps gegen Großbritannien 50 eigene Flugzeuge verloren.

Kampfflieger griffen bei Tag und Nacht Rüstungswerke und militärische Anlagen an der englischen Siidkiiste sowie in Mittel- und Ostengland an. Ein britisches MotorsKikl von 300 BRT. wurde durch B"mbentreffer versen't.

er Terek

Die gleiche Bedeutung, die der vom Elbrus kommende Ku­ban für den Westteil des nördlichen Kaukasus besitzt, hat der am Kasbekgipfel entspringende Terek für die Entwässerung des östlichen Gebirges. Elbrus und Kasbek, die beiden zentralen Gipfel, sind die Wasserscheiden zum Schwarzen und zum Kaspischen Meer. Der Terek beginnt aus den Kasbek- Iletschern in einer Höhe von 4150 Metern seinen Lauf; er zieht zuerst um den Südfuß des Berges herum, durchdringt dann in der Darjalschlucht durch die auch die Grusinische Heerstraße zieht einen nördlichen Seitenkamm des großen Kaukasus und rauscht als wilder, Stein und Geröll mit sich führender

DNB. Stockholm. 9. Sept. Nach einer Reutermeldung wurde am Mittwoch von maßgebenden Londoner Kreisen zuge­geben. daß Deutschland heute mehr U-Boote zur Verfügung habe, als vor einem Jahr. Da die Schiffsvcrlufte derAlliier­ten" weiter sehr ernst seien, wäre cs notwendig, nicht nur die verlorengegangene Tonnage zu ersetzen, sondern auch die U- Boote schneller zu bekämpfen, als sie gebaut werden könnten. Die Kampfmethoden gegen die U-Boote würden zwar ausgebaut, es sei jedoch keine Äbschwiichunq der Moral der deutschen U-Boot- Besatzungen zu bemerken. Die U-Voot-Mannschaften glaubten fest an Deutschlands Sieg. Um die U-Boot-Kriegssiihrung zu vernichten, müsse erst dieser Geist getötet werden.

DNB. Stockholm, 9. Sept. Das englische Unterhaus gab am Mittwoch, so meldet Reuter, mit 219 gegen 7 Stimmen seine Zustimmung, nach der gegenwärtigen Tagung das Unterhaus für eine weitere kurze Ferienzeit zu vertagen.

Churchill mutz Rechenschaft ablegen

Churchill sprach vor dem Unterhaus über die Kriegslage Mittelmeergeleitzugskatastrophe und die schwere Nie­derlage von Dieppe zu Erfolgen umgesälscht Moskau- Besuch Churchills: Beschämendes Beispiel für den tiefen Fall des britischen Empires

DNB Berlin, 9. September. Churchill gab am Dienstag vor dem Unterhaus eine Erklärung über die Kriegs­lage ab. Da seit seinem letzten Rechenschaftsbericht so viele gravierende militärische und politische Ereignisse über die Bühne des Geschehens gerollt waren, erwartete man in England dies­mal mit besonderer Spannung die Ausführungen des britischen Premierministers. Wer da aber gehofft hatte, ausführlich über die britisch-amerikanische Eeleitzugkatastrophe im Mittelmcer, über den Churchillbesuch in Moskau und nicht zuletzt über den gescheiterten Jnvasionsversuch von Dieppe unterrichtet zu wer­den, sah sich schwer getüuschr. 2n ihrer üblichen Verlogenheit, ihren Widersprüchen und Verdrehungen unterschied sich diese Rede Churchills in keiner Weise von den bei ihm gewohnten Ergüssen. Das Nichtssagende der Ausführungen Churchills und sein Uin-dcn-Vrei-heruingehen fiel sogar den Abgeordneten des Unterhauses derart auf die Nerven, daß ein großer Teil von ihnen es vorzog, lieber das Mittagessen einzunehmen als dem Geschwafel ihres Ministerpräsidenten zuzuhören.

Der am häufigsten wiedcrkehrende Ausdruck in der Rede Churchills war der, daßschwere Niederlagen" hin­genommen werden mußten, aber getreu seiner Methode gab er nur das an Verlusten zu, was abzustreitcn ihm eben unmöglich war. Trotzdem brachte er cs wieder einmal fertig, alle Nieder­lagen in Erfolge umzukonstruieren.Der Mitteimeergeleitzug war", so sagte er,außerordentlichen Gefahren ausgesctzt und erlitt schwere Verluste. Ein Flugzeugträger, zwei Kreuzer und rin Zerstörer wurden versenkt und andere Kriegsschiffe beschä­digt. Diese Verluste waren jedoch nicht übertrieben für den er­zielten Erfolg." Es mutet geradezu lächerlich an, wenn der bri­tische Premierminister in einem Atemzug von schweren Ver­lusten und großen Erfolgen spricht, aber eben nur ein Churchill kann so etwas fertigbringen. Kein Wort verlor er über die rat- sächlichen Verluste des Mittelmeergeleitzuges, kein Wort hörten oie Abgeordneten davon, daß der gesamte Gcleitzug vernichtet oder zerschlagen wurde, und daß nur einige wenige Schiffe Malta erreichen konnten. Dem britischen Volk muß es genügen, wenn Churchill ihm sagt, daß zwar schwere Verluste eingetreten seien, daß aber diese angesichts deserzielten Erfolges" nicht über­trieben gewesen seien.

Ebenso handhabte Churchill sein neuestes Dünkirchen.

Strom zu Tal. Bei Ordschinikidse (dem früheren Wladi- kawkas) tritt er in die Ebene und fließt, der Richtung der Sunschakette des Kaukasusvorlandes folgend, vorerst nach Nor­den weiter. Auf der Höhe der Bahnlinie RostowBaku biegt er dann bei der kleinen Stadt Jekaterinograd nach Osten um und zieht in windungsreichem Lauf an den Städten Mosdok, Jschtschersk, Mekemsk, Nikolajew, Tscherdlennaja, Schedrinsk, Eladkowsk, Borobinsk, Kisljar und Alexandrijsk dem Kaspischen Meer zu. Schon weit vor der Mündung teilt er sich in un­zählige Flußarme, bildet ein über 100 Kilometer breites sumpf- und wiesenreiches Delta und endet so seinen über 600 Kilometer langen Lauf. Der Terek hat fast in seiner ganzen Stromsührung ein sehr starkes Gefälle und richtet bei Hochwasser gewaltige Zerstörungen an. Von der linken Seite fließen ihm der Ardon, der llruch und der Malka mit dem Baksan und von rechts der Sunscha mit dem Assa und dem Argun zu. Zum Schutz gegen die Ueberschwemmungen sind im Deltagebiet bedeutende Damm­bauten ausgeführt worden, die allein bei Kisljar über 30 Kilo­meter lang sind. Der Flußschiffahrtsverkehr auf dem Terek reicht etwa 400 Kilometer stromauf bis zur Einmündung des Malta­flusses. Die Seeschiffe des Kaspischen Meeres können jedoch in den Terek nicht einlausen, weil die Mündungsarme flach und versandet sind. An den Ufern des Terek, von Mosdok an auf­wärts, lag früher eine Reihe kleiner Festungen, die sogenannte Tereklinie, die bis zum Darielpaß reichte und die nördliche Ebene vor dem Einfall der kriegerischen Kaukasusstämme schützen sollte. Den Hauptpunkt dieser Feftungslinie bildete die Stadt Wladikawkas. Das llfergebiet des Terek ist der sogenannte Tersche-Landstrich, der etwa eine Million Einwohner hat. An den Zuflüssen des Ardon werden silberhaltige Bleierze zutage gefördert; aus den Seen, die den Stromlauf beiderseits be­gleiten, wird Salz gewonnen. Große Flächen des umliegenden Landes find mit Wald bedeckt. In den Steppengebieten des Terschen-Landstriches wird in großem Umfang Pferde- und Rin­derzucht getrieben; daneben wird auf weiten Ackerflächen Rog­gen, Weizen, Gerste, Hirse, Mais und in kleinerem Umfang auch Reis angebaut.

Dieppe.Es war ein harter und wütender Zusammenstoß und cs entwickelte sich eine befriedigende Luftschlacht. Durch diese wurden dem Feind vielleicht ebenso große Verluste beigebracht, wie wir sie selbst erlitten." Es ist einfach bewunderungswürdig, wie Churchill die eigenen großen Verluste mit ebensolchen aus deutscher Seite auszubalancieren versucht. Undnatürlich" han­delte es sich bei dem so jämmerlich gescheiterten Jnvasionsversuch lediglich um einegewaltsame Aufklärung". Wenn Churchill dabei sagte, daß fünf Sechstel der angreifenden Streitkräfte aus Kanadiern bestanden hätten, dieselbstverständlich" zum größ­ten Teil wieder zurückgekommen seien, bleibt es unerfindlich, woher Churchill die Kühnheit zu dieser Behauptung nimmt. Wenn nämlich seine Rechnung stimmt, müßten an dem Unier- nehmen von Dieppe, da ja 2000 als Gefangene in deutscher Hand blieben, mindestens 10000 Mann beteiligt gewesen sein. Das ist doch wohl kaum eine Zahl, bei der man noch ernsthaft von einergewaltsamen Aufklärung" sprechen kann! Churchill natürlich tut es. Und ebenso natürlich fälscht er auch diese Nie­derlage in eineaußerordentlich befriedigende Schlacht".

Auch zu Aegypten wußte Churchill die passenden Worte zu finden. Nach seiner Darstellung ist die Lage dort geradezu groß­artig für die Engländer, so großartig sogar, daß er sich gezwun­gen sah, dort sämtliche Kommandierenden Generäle abzusägen. Bei meinem Besuch in Aegypten wurde mir klar, daß drastische Aenderungen im Oberbefehl aus dem dortigen Kriegsschauplatz erforderlich waren, und ich wurde in diesen Schlußfolgerungen noch bestärkt durch das massive Urteil des Feldmarschalls Smuts", sagte Churchill wörtlich, um hinzuzusügen, daß die eng­lischen Generäle ausnahmslos auf ihreeigene Bitte" zurück- getreten seien. Diesen Widerspruch merkt Churchill nicht, und auch die englische Öffentlichkeit kann nichts besseres tun, als diese Worte, da sie ja von einem Churchill kommen, einfach zu glauben.

Nachdem der englische Premierminister dann noch auf die Verluste aus See eingegangen war, die er alsimmer noch sehr schwer" bezeichnet«, wobei er es jedoch nicht unter­lassen konnte, auch hier einegroße Besserung" festzustellen, kam er schließlich auf seinen Besuch in Moskau zu sprechen. Natürlich behauptete Churchill, alles sei mit größterOffenheit und Gründlichkeit besprochen worden", doch die Beschlüsse müssen geheim bleiben.Ein Ding jedoch", so fuhr Churchill fort,kann ich sagen: Die Sowjets waren nicht der Ansicht, daß wir oder Amerika genug getan hätten, um die Last von ihnen zu nehmen."

Dieser Satz Churchills läßt die Tendenz der ganzen Moskauer Verhandlungen klar erkennen, denn er bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als daß Churchill von Stalin schwere Vorwürfe gemacht erhielt und daß Stalin behauptete, von England und Amerika im Stich gelassen worden zu sein.

Churchill glitt über die Moskauer Beschlüsse mit der be­quemen Feststellung hinweg, daß alles, was in der Unterredung zwischen ihm, Harriman und Stalin beschlossen worden sei, selbstverständlich strengstes Geheimnis bleiben" müsse.Es ist nicht leicht, den Sowjets die Schwierigkeiten des Seetransportes klarzumachen, denn die Sowjetunion ist ein Kontinent, wie eine Insel. Aber ich glaube, daß wir, Harriman und ich, Vertrauen erweckt haben." Auch diese Worte zeigen die Bittsteller-Rolle, die Churchill und Harriman Stalin gegenüber spielen mußten. Stalin hat auf mich den Eindruck einer tiefen und kühlen Weisheit gemacht. Ich glaube, daß ich ihm fühlen machen konnte, daß wir gute und vertrauenswürdige Kameraden sind. Wenn Churchill ferner Stalin einenMann von Humor" und einenMann von barscher Rede" nennt, so ist das ein neues Beispiel für Englands tiefen Fall. Stalin, der als Massen-

Eingeständnis Londons zu unseren Ll-Vool-Ersolgen

Das englische Unterhaus läßt sich wieder in die Ferien schicken