3. Seit« Nr. 210

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Dienstag, de« 8. September 1342

eine Besserung der Lage im Irak bezeichnet,:, sind wohl die serienweise veröffentlichten Listen, die die Namen derer tragen, die täglich aus englisches Betreiben hin von ihrer Arbeit aus- scheidcn und den Weg in die Konzentrationslager antreten müssen, wo Tomende von Vertreter aller Volksschichten auf die Stunde ihrer Befreiung warten Der Verrat Englands an de^ Arabern isi zu einem Begriff britischen Wortbruchs geworden, und wie einmal ein englischer Sieg unsere Niederlaae war, so ist es der Wunsch eines jeden Arabers, die englische Niederlage zu erleben, denn darin li-.'-l inner Sieg.

Raum nördlich der Save gesäubert DNB Berlin, 7. September Während in Serbien auch in der vergangenen Wnhc Ruhe herrschte, konnte im Raum nörd- lich der Save die Sänberunasaktion in den Gebirgstälern des Druska Karo erfolgreich abgeschlossen werden. Hierbei wurden über 500 Dole und 1500 Festgenommene gezählt. In den übrigen Gebieten schreiten die Unternehmungen gegen die Banden und Strahenräuber weiterhin planmäßig fort. Aus Westbos­nien liegt jetzt eine Zusammenstellung über den Erfolg der seit Begann der Säuberungsaktionen, dem 10. Juni bis 29. August, durchgesiihrtsn Unternehmen vor. In diesem Mittel­punkt der kommunistischen Bandsntätigkeit wurden in der ge­nannten Zeit 1735 Tote gezählt und 12 207 Banditen fest- genommen.

Aufruf zur Nrichskunjtschau 1873 DNB München, 7. Sept. Vor wenigen Wochen hat Rrichs- niinister Dr. Goebbels im Auftrag des Führers dieGroße Dcutsize Kunstausstellung 1912" mit der bedeutsamen Feststellung eröffnet, daß diese dritte im Verlauf des Krieges gestaltete Reich Kunstschau als die repräsentativste bisher im Haus der Deulfchcn Kunst gezeigte Ansstelluna gelten könne. Inzwischen haben weit mehr als eine Viertelmillion Männer und Frauen der Heimat, Fronturlauber. Verwundete und Angehörige des Heimatheeres die Ausstellung besucht. Die deutsche Kunst hat mit dieser Aurst.'llnng aufs neue bewiesen, daß sie uncer allen Umständen, und gerade im Kriege, ihren Platz im Leben des Volkes hat. Deshalb hat der Führer bereits Anwei'ung zur Vor­bereitung und Durchführung der ..Großen Deutschen Kunstausstellung 1913" gegeben, und so rust das Haus der Deutschen Kunst in München die bildenden Künstler Eroß- deutschlands angesichts des glänzenden Erfolges der diesjährigen Schau schon jetzt ans, an die Planung und Schaffung neuer Werke zu gehen und Stift und Pinsel, Hammer und Meißel nicht ruhen zu lassen, auf daß auch im kommenden Jahr eine Schau entstehe, die wiederum zu einem Fest der deutschen Kunst und strahlenden Sieg deutschen Geistes werden und aufs neue wehrhafte und schassende deut'cbe Menschen beglücken und er­freuen möge.

Letzte «aAekAteo

Fünf neue Ritterkreuzträger, darunter ein Württemberg» DNB. Berlin, 8. Sept. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalleutnant Philipp Müller- Gebhard, Kommandeur eine Infanterie-Division; General­leutnant Hans von Tettau. Kommandeur einer Infanterie, division; Generalmajor Erwin Sander. Kommandeur einer Infanterie-Division; Oberst Paul Schultz. Kommandeur eines Infanterie-Regiments; Major d. R. Reinhard Fredebold, Bataillons-Kommandeur in einem Infanterie-Regiment.

Oberst Paul Schultz am 30. Oktober 1891 als Sohn des Forstmeisters Paul Schultz zu Welzheim geboren, überwand an der Spitze seines Infanterie-Regiments Mitte August einen vom Feind stark verteidigten Panzergraben ostwärts Krasnodar and stieß bis in die Vorstädte von Krasnodar durch, die er in harten Straßenkämpse« vom Feind säuberte.

Erfolgreicher U-Boot-Kommandant erhielt das Ritterkreuz

DRV. Berlin, 8. Sept. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Korvettenkapitän Ernst Kais. Er hat bisher insgesamt 10 bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit 117 883 BRT. versenkt.

Belagerungszustand in Chartum DNB. Saloniki. 8. Sept. Nach einer hier vorliegenden Meldung wurde in Chartum der Belagerungszustand verhängt. Infolge der Verhaftung von 18 Personen, welche bei den briti­schen Behörden wegen Forderungen der Eingeborenenbevölke­rung vorstellig wurden, brachen wieder Unruhen aus.

Reichswirtschastsminijter Funk in Budapest DNB. Budapest, 8. Sept. Reichsminister Funk tras Mon­tag nachmittag ans Einladung des ungarischen Finanzministers Remeny-Schnellex zu einem offiziellen Besuch in Budapest ein. In seiner Begleitung befinden sich führende Persönlichkeiten des deutschen Wirtschaftslebens. Auch der Vorsitzende des deut­schen Regierungsausschusses für Ungarn, Gesandter Dr. Clodius vom Auswärtigen Amt ist mit Reichsminister Funl in Budapest eingetrsssen. Die deutschen Gäste wurden am Ostbahnhos feier­lich empfangen.

Auslandschinesen aus den Philippinen sür Zusammenarbeit niit Japan

DNB. Tokio. 8. Sept. Domei meldet aus Manila, daß die aus den Philippinen ansässigen Chinesen eine Bereinigung zur Zusammenarbeit mit den japanischen Behörde« gegründet hät­ten. deren Zweck die Mitarbeit am Ausbau eines größeren Ostasien ist. Gleichzeitig wurde der japanischen Armee eine Spende von 20 Millionen Pesos überreicht.

Neues Gebiet der Hitler-Lirgenö. Bisher war die Hitler- Jugend der Gaue Weser-Ems und Ost-Hannover zusammen iiv. «Heblet 7 (Nordsee) erfaßt. In Angleichung an die Organisa- rionssorm der Gaue wurde das Gebiet 7 (Nordsee) mit Wir­kung vom 1. September 1912 geteilt, so daß der Gau Ost­bannover sein eigenes Gebiet der HI. erhält.

Dir 22. Pre'gburger Messe, die vierte im selbständigen slowa­kischen Staat, wurde am Samstag mit einer Rede des slowa­kischen Wirtschaftsministers Dr. Medricky in Gegenwart des deutschen Gesandten und zahlreicher Mitglieder des Diploma­tischen Korps eröffnet.

Rumänienbesuch des Reichswirtschaftsministers abgeschlossen. Der Besuch des Reichswirtschaftsministers Dr. Walter Funk in Rumänien hat am Sonntag mit einem Empfang des Reichs­wirtschaftsministers durch den Staatssührer Marschall Antonescu seinen Abschluß gefunden. Es wurde Einverständnis darüber festgestellt, daß die kriegswichtigen Lieferungen zwischen den beiden Ländern auch weiterhn im größtmöglichsten Umfange fortgesetzt werden sollen, um auf diese Wei e sicherzustellen, daß jedes der beiden Länder im gegenseitigen Austausch dazu bei­trägt, das andere Land mit den für die wirtschaftlich« Krieg­führung erforderlichen Gütern zu versorgen.

Drei 10 OOO-RM.-Gewinne und 307 -RM.-Pramie. In der Schlußziehung der 5. Klasse der De Reichslotterie sielen drei Gewinne von je 40 000 RM. aus die Nummer 132 270. Außerdem wurde die Prämie von )e 500 000 RM. der Nummer .zugeschlagen. Die Lose wurden in AZtelteilung ausgegeben.

iAayold undAmgelnmy

Sieh gerade aus und nach oben, und die Schemen wei­chen. du gehst ungefäh.det durch ; blicke zurück, und du wirst zu Stein. Raabe.

8. August: 1801 Eduard Mörire geb. 1831 Wilhelm Raabe geboren 1891 Hermann v. Helmholtz gestorben.

teresse für Musik. Sinn für Klangschönheit, gutes Gehör, Ton­gedächtnis. auch absolutes Gehör. Gedächtnis für Tempo und Rhythmus, für Klänge und Melodien und musikalische Produk­tivität, bei den Vögeln bemerkt, so muß man einer großen Zahl von Vogelarten eine gewisse Musikalität zuerkennen.

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Zelle 1 morgen 20 Uhr Gewerbeschule.

Dev Schatzgräber von Kaslach

legte 1711 den Nagolder Christoph Ulz herein

Die Dummen werden nie alle", sagte sich Michael Hämmerle in Haslach eines schönen Morgens des Jahres 1711. Dann setzte er sich hin und überlegte, wie er diesmal Narren fangen könne, um auf deren Kosten gut und mühelos zu leben. Man hat ihn wegen Geisterbeschwörungen und Schatzgräbers! zwar vor Jahren schon einmal belangt und sogar eingesperrt, allein der Michael wollte eben auf seine Art leben.

Vorsichtig machte er sich in Na qold zunächst an den Christoph Ulz heran und gaukelte ihm vor. er wisse unerhörte Schätze im Walde vergraben liegen. Der Christoph war keiner von denen, die man als gescheit bezeichnet. Er nickte beifällig und fand es durchaus in Ordnung, daß er zunächst einige Gulden hinterlegen müsse sür die Befreiung der verstorbenen armen Sünder, die die Schätze hüteten. Später griff der Christoph wie­der in den Sack. Es dauerte gar nicht allzu lange, und er war 000 Gulden los geworden, ohne auch nur ein winziges Eold- kiümpchen von dem unermeßlich großen Schatze zu sehen zu kriegen.

Der Michael Hämmerle aber machte sich gute Tage. Sein Aufwand war endlich so groß, daß die Nachbarn zu tuscheln begannen und die Köpfe zusammensteckten. Es focht ihn nicht an. Er hatte nun auch einen Stuttgarter kennenqelernt. den Adolf Taurinus, dem er kuriose und geheimnisvolle Sachen erzählte: um Haslach herum seien ganze Berge an Geschmeide, Perlen und kostbaren Dingen verborgen. Wie konnte man ihm und seinen verlockenden Versprechungen widerstehen? Adolf Taurinus rückte nach und nach 800 Gulden heraus, schlich auch bei Nacht mit in den Wald, hatte aber zu viel Angst vor den Geistern und haute, zu seinem eigenen Schaden, vorzeitig wie­der ab. Der Schatz blieb liegen-

Als drittes Opfer ersah sich Michael den Handelsmann Patt in Calmbach aus und zog damit fast das große Los. Batt zahlte, ohne mit der Wimper zu zucken, nach und nach 1600 Gulden auf Michaels Tisch. Der in Aussicht gestellte Schatz war ja so ungeheuer groß! Hämmerle prahlte und prunkte mit dem leicht verdienten Gelde: und schließlich kam die merkwürdige Geschichte doch zu Ohren der Obrigkeit und Hämmerle wurde in Herrenberg gefänglich einge,zogen: man schrieb nach Tübin­gen an die juristische Fakultät, und diese sprach sofort dem Sünder rundweg den Kopf ab. Hämmerle suchte Mittel und Wege, dieses Urteil umzustoßen. Schließlich wandte er sich an den Herzog, der dann den Spruch der Juristen auf dem Wege der Gnade in eine lebenslängliche Zuchthausstrafe umwandelte.

Am 18. Oktober 1744 schlossen sich die Gittertüren für immer hinter dem Gauner. Sein Vermögen betrug noch 190 Gulden, nachdem man seine beträchtlichen Schulden in Abzug gebracht hatte. In diese Summe dursten sich Christoph Ulz und Adolf Taurinus teilen. Der Händler Batt aus Calmbach, als der Dümmste unter allen, fiel durch. O. R.

Lift dev vosel muftkattfch?

Ergebnis neuer Forschungen

Die Frage nach der Musikalität der Vögel ist von Vogelfor­schern und Voqelfreunden immer wieder erörtert worden. Man weiß, daß der Buchfink tagaus taqe-n das gleiche Lied singt, an dem ihn jeder erkennen kann. Aber es gibt auch Vögel, die aus ihrem arteigenen Gesang Laute ihrer Umgebung wieder- oeben. wie etwa die Blaukeichen. Gelbspötter Rotkopfwürger. Neuntöter. Stare und Rohrsänger Bekannt ist die Leistung der Papageien auf diesem Gebiet. Die Vögel aber, die in der Lage sind. Töne ihrer Umgebung wiederzuqeben. müssen ein hoch- entwickeltes funktionstüchtiges Gehörorgan besitzen, außerdem aber auch ein sogenanntesgutes Gehör".

Zur Klärung dieser Fragen wurde im Physiologischen Insti­tut der Universität Wien eine Reihe von Versuchen gemacht, über deren Ergebnis Dr. Sigrid Knecht in den Berichten der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main Mitteilung machte. Er kam zu dem Ergebnis, daß kein Lebewesen, nicht einmal der Mensch, eine derart modulations­fähige Stimme und die Begabung zu echten Kompositionen be­sitzt wie der Vogel. Eine Amsel z. B. wandelt ihr Thema ab. macht Umkehrungen. Verlängerungen, kürzt, punktiert, schiebt Pausen ein, wechselt Tempo und Klangfarbe, entlehnt und ver­bessert Motive, die teilweise sogar von unseren größten Ton­dichtern verwendet wurden (Mozart, Beethoven), kurz, sie kom­poniert. Daß der Vogel über ein musikalisches Gefühl verfügt, hat jeder schon beobachtet. Eine Amsel geriet bei den Wiener Versuchen bei Kompositionen in -^-dur und O-Dur in Erregung und führte in dem gleichen Rhythmus. Tempo und melodischen Charakter einen regelrechten Wechselgesang aus. Stieglitze und Kanarienvögel dagegen verhielten sich bei -4-dur und l)-dur passiv, gerieten dagegen bei E-dur und 6-dur in Gesangs- stimmung. Anatomische Untersuchungen ergaben, daß das Vo­gelohr weit einfacher gebaut ist. als das komplizierte mensch­liche Gehörorgan. Diesem anatomischen Befund wurde nun die experimentale Leistungsfähigkeit gegenübergestellt. Es wur­den verschiedene Vögel darauf dressiert, bei bestimmten Tönen oder Tonintervallen ihr Futter zu holen. Dabei ergab sich, daß die Vögel schon nach 10 bis 20 Versuchen die Töne zu unterscheiden gelernt hatten.

Genau wie beim Menschen gibt es natürlich auch Vogel mit gutem und schlechtem Gehör und mit gutem und schlechtem Gedächtnis. Es gab Vögel, die noch gut eine Ouart. Terz. Se­kunde. ja sogar Viertel- und Achteltöne und noch kleinere Ab­stände unterscheiden konnten. Da also erwiesen war. daß die Vögel einen Ton über eine längere Zeit hin behalten, ist der Nachweis erbracht, daß sie einabsolutes Gehör" besitzen, eine Gabe, die heute den meisten Menschen fehlt. Es darf da­her angenommen werden, daß das absolute Tongefühl etwas Ursprüngliches ist. das dem Menschen aber durch die über­wiegend geistige Entwicklung verlorengegangen ist. In weiteren Versuchsreihen konnte auch das Transponiervermögen der Vögel nachgewiesen werden. So wurde Staren und Eraupapageien ein Musikstück beiqebracht. das sie ganz nach Belieben teils höher, teils tiefer als die vorgesungene Tonhöhe Wiedergaben. Wenn die Tiere zu hoch begannen, so daß die höchsten Töne über ihre Stimmgrenze hinausgingen, wurde das Stück sofort abgebrochen und dann in der richtigen Tonhöhe von neuem begonnen. Auch in Freiland kann man die Kohlmeise. Alpen-. Blau- und Tannenmeise sowie auch den Pirol transponieren hören.

Daß der Vogel Musikalität besitzt, dürfte außer Zweifel sein, die Frage nach dem Grad ist schwer zu beantworten, da der Begriffmusikalisch" schwer zu umreißen ist. Da man aber die Merkmale, die für die Musikalität als wesentlich gelten: In­

Die Winterarbeit der HI.

nsg Die K-Vannführer Württembergs besuchten am S./6. Sep­tember eines der sieben Wchrertüchtigungslager der HI. im Ge­biet. Aus dem Kuchberg bei Geislingen überzeugten sie sich vom Ausbildungsstand und den Leistungen der von ihnen ins Lager entsandten Hitler-Jungen. In der damit verbundenen Arbeitstagung kennzeichnet« Obergebietssührer Erich Sund er­mann die Wehrertüchtigungslager als den großen Auftrag des Führers an die Hitler-Jugend der NSDAP, und erläuterte den weiteren Ausbau, den diese kriegswichtige erzieherische Ein­richtung in Württemberg in Kürze erfahren wird. Außerdem gab der Obergebietssührer das umsassende Arbeitsprogramm der HI. für den Winter 1912/43 auf weltanschaulichem, kul­turellem Gebiet, in üer Leibeserziehung und in verstärktem Kricgseinsatz beknnl. Die Frage der Uniformbeschaffung werde demnächst durch eine großzügige Maßnahme der Reichsjugeild- sührung geregelt. Die dauernde Berührung des Volkes und der Jugend mit fremdvölkischer Arbeiterschaft mache eine sofortige Verstärkung der rassenpolitischen Schulung der älteren Jahr­gänge der Jungen und Mädel notwendig. Alle Einheiten der Hitler-Jugend sind durch den Obergebietssührer imKampf um die Adler-Plakette" zu einem Leistungswettkampf aufgerusen. der die beste Stadt- und Landeinheit eines jeden Bannes für das Dienstjahr 1912/13 ermitteln wird.

Bannführer Kotigen erläuterte die Ausgaben des Fühcer- schuiungswertes, das im letzten Winter in 50 Arbeitsgemein­schaften über 8000 Führer und Führerinnen erfaßte. Alle fort­geschrittenen musizierenden Jungen und Mädel sind zu einem Musikwettbewerü aufgesordert, der die besten jungen Geiger. Klavierspieler, Bläser usw. ermitteln soll. Bannführcr Heyl sprach über die Abnahme der allgemeinen HJ.-Wehrprüfung und die Förderung des Spitzensportes in den Bann- und Eciiiets- leistungsklassen sowie über die Führcrbildungslehrgänge. Ge­bietsarzt Oberbannsührer Dr. Bauer gab bekannt, daß im Rahmen der Wehrertüchtigung 10 v. H. aller Hitler-Jungen eine Feldscherausbildung erfahren. Bannführer Neun behandelte die Auslese für die Adois-Hitler-Schulen und Fragen des Lehrer­nachwuchses und die Anwendung des Jugenddienstarrestes: Oberstammsührer Scheibe die Berufsaufklärung der Jugend und die kommende Landdienst-Werbung.

Kampf den Wespen

Heber die Schädlichkeit der Wespen sind sich alle Gartenbesitzer und Hausfrauen einig. Auch die Mittel zur Bekämpfung sind bekannt. Am vollkommensten gelingt die Vernichtung, wenn man das ganze Nest zerstört, was bei kühlem Wetter geschieht, wenn die Insassen klamin und nicht stechlustig sind. Nester in der Erde oder in Baumhöhlen kann man ausschwefeln, solche, die in Gebäuden unter einem Dachbalken hängen, mit einem geeigneten Erstickungsmittel bespritzen. Weiß man die Nester nicht, so fängt man die einzelnen Wespen weg. Das geschieht, indem man Flaschen mit engem Hals, z. B. größere Arznei­slaschen, mit Zuckerwasserlöschung füllt und sie aufstellt oder an geeigneten Stellen, in Weinspalieren und an den Zweigen der Obstbäume, aufhängt. Die gärende Flüssigkeit, der man einige- -Tropfen abgestandenen Bieres zusetzen kann, zieht dis Wespen ' unwiderstehlich an. Sie betäuben sich und ersaufen in ihr. Oft ist eine solche Fangsiasche schon in wenigen Tagen ganz mit toten Wespen gefüllt. Im September, wenn die Wespenplage gewöhnlich im größten Umfange einsetzt, sind die geschlechtsreifen Tiere schon vorhanden, die den Weiterbestand für das nächste Jahr sichern. Der Gartenbesitzer und die Hausfrau brauchen sich nicht zu wundern, wenn trotz der gefüllten Fanggläser keine merkliche Abnahme der Schädlinge zu bemerken ist. Denn ein voll bevölkertes Wespennest kann bis zu 30 000 Insekten bergen. Darum muß mit der Vernichtung möglichst frühzeitig begonnen werden.

neuere Veryiche haben ergeben, daß die alte Behauptung, unreife Aepfel seien ungesund und verursachten Magenbeschwer, den, keineswegs stichhaltig ist. Der unreife Apfel ist im Gegen- terl an sich genau so leicht verdaulich wie der reife. Da jedoch unreife Aepfel sauer und unangenehm schmecken, pflegen Men­schen, die sie essen, das Apfels,eisch schlecht zu kauen und es so ra,ch als möglich hinuntcrznschlucken. Erst dadurch werden die Inagenjcy merzen hervorgerusen.

Sk« fuvlbtbaves Ltnglütk

Hochipannungsdraht aus Eartenzaun - Ei» Todesopfer

Haiterbach. Gesten» früh zwischen 8.30 und 6.15 Uhr ereignete sich etwa 10 Meter oberhalb des Transformatorenhäuschens ei« schweres Unglück. Flaschnermeister Fritz Breziug, der von einem Gang zur Post zurnckkam. hatte anscheinend be­obachtet. wie sich an einem Gartentzaun ans Drahtgeflecht Funken zeigten. Beim Nachsehen kam er wahrscheinlich in Be­rührung mit dem Zaun. Die Wirkung war furchtbar. Auf dem Zaun lag ein Hochspannungsdraht der elektrischen Leitung. Nur dem besonnenen Verhalten der ersten Beobachter des llnglückssalls ist es zu verdanken, daß nicht noch mehr Men­schenleben ausgelöscht wurden. Ob durch das leichtsinnige Schie­ßen einiger Burschen, wie vermutet wird, der Draht abgeschossen wurde, wird die im Gang besindliche Untersuchung klären.

Bon der Ernte

Vom Gäu. Die Getreide- und Oehmdernte ist nun restlos gut und ohne jeden größeren Unglücksfall eingebracht worden. Sensen und Sicheln sangen so recht das hohe Lied der bäuer­lichen Arbeit. So kam es auch, daß ältere Leute abends nach mühsamer Arbeit auch am Ende ihrer Kraft angelangt waren. Schon hat nun auch die Hopfenernte voll eingesetzt. In allen Scheunen herrscht nun wieder reges Leben. Der Stand der Hopfen ist ausgezeichnet und die Hopfenzopfer kommen Heuer gut auf ihre Rechnung. Möge sich jede entbehrliche Ar­beitskraft zur Verfügung stellen. Der Pflug, der nun einige Wochen still stand, hat wieder in der kommenden Zeit Arbeit in Hülle und Fülle.

Sauer sei wachsam - schütze Dein Emtegutk