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Nagold«r Tagblatt .Der Gesellschafter'

Dienstag, den 8. September 1942

Rumänische Kavallerie am User des Asowschen Meeres

(PK.-Aufnahmr: PBZ Z.)

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sich Volksmengen und versuchten, den Straßenbahn- und Auto­busverkehr auf,Inhalten. Die Polizei zerstreute die Menge, indem sie das Feuer erösfnete. Die Polizei brachte auch Tränengas zur Anwendung, um die Masse auseinanderzutreiben, die sich an Straßenkreuzungen angesammelt hatte, 82 Inder, darunter sechs Frauen, seien verhaftet worden. Von 19.30 bis 6 Uhr sei das Ausgehverbot in den Unruhegebieten verhängt worden,

In dem Distriktsgefängnis von Naini bei Allahobad, wo schon in früheren Jahren Tausende von indischen Patrioten ihre Teilnahme an der Gandhi-Bewegung gebüßt haben, wo u, a, auch Nehru mehrsach eingekeriert gewesen ist, hat das Ee- fäugnisp 'rsonal gegen Gefangene, die sich ihrer unwürdigen Ve- lung nicht fügen wellte, zum Gummiknüppel und Schußwaffe gegriffen. Angeblich hat es nur 30Leichtverletzte" gegeben-', wahrscheinlicher ist wokl, daß man angesichts des verheerenden Eindrucks, den die Meldung aus Dacca in der ganzen Welr ge­macht hat, es diesmal rötlich fand, zunächst nur mit einem Teil­geständnis herauszukommen.

Die schweren Verluste der Sowjets

In den letzten vier Monaten 58 Divisionen und 39 Brigaden zerschlagen

DNB Berlin, 7, September, Das Oberkommando der Wehr­macht teilt mit: In den schweren Kämpfen an der Ostfront wurden in der Zeit vom 1. Mai bis zum 31. August d. I, vor allem im südlichen Abschnitt von den gegen den erbitterten feindlichen Widerstand unaufhaltsam vordringenden deutschen Truppen 56 Divisionen und 39 Brigaden der Sowjetarmee zer­schlagen. Es handelt sich im einzelnen um folgende Schützen­divisionen: 8. mot. Division, 25., 33. Gardedivision, 41 17, Ge­birgsdivision, 92 95. mot. Division, 99., 103,, 109., 117., 150,,

169., 172., 181., 226., 227., 229., 218,, 252., 253., 256., 262.,

267., 271., 276., 317., 321,. 329., 311 315,, 351,, 355,, 357,.

366., 381., 386., 390., 396,. 100,, 101,. 111, Divisionen und die 21. Gardedivision.

An Schützenbrigaden wurden zerschlagen: Die 20, mot, Bri­gade. 22., 23. mot. Brigade, 25.. 53,, 57. Stoßbrigade, 59., 79,.

138., 112., 113. Brigade, ferner die 7, Marinebrigade, 8. und 9. Marinebrigade, sowie die 3, Luftwaffenbrigade.

Unter den schwer angeschlagenen und zum größten Teil ver­nichteten Kaoalleriedivisionen befinden sich: 18. Gebirgsdivision,

26., 38.. 10.. 46., 49., 54.. 62.. 61., 70,. 72. und 82, Division, Besonders hoch war der Einsatz der bolschewistischen Panzer­brigaden, die zur Unterstützung der Infanterie verzweifelt ver­suchten, die vorstürmenden deutschen Angriffe aufzuhalten. Die Bolschewisten verloren bei diesen Kämpfen Tausende von Pan­zerkampfwagen; bei den zerschlagenen Panzerbrigaden handelt es sich um die 5. Gardebrigade, 6., 7., 37., 39., 10., 18., 55., 58,

57., 63., 67.. 99., 131., 136., 138., 139., 140,, 149,, 158., 168., 197., 198. und die 199. Panzerbrigade.

Bon U-Booten versenkt

DNB Berlin. 7. Sept. Ein britischer Arachtdampfer mittlerer Größe wurde im Karibischen Meer von einem deutschen Unterseeboot torpediert und versenkt. Obwohl das Schiff mit zwei Bordgeschützen ausgerüstet war, versuchte es doch kei­nen Widerstand, die Besatzung ging sofort in die Boote und konnte vollzählig einen Hafen des Karibischen Meeres erreichen. Ein weiteres Handelsschiff mittlerer Größe, das unter kana­discher Flagge fuhr, wurde im Seegebiet von Florida nach kurzem Artilleriegefecht ebenfalls von einem deutschen Unter­seeboot versenkt. Das Schiff hatte eine Eummiladung für die amerikanische Rüstungsindustrie an Bord. Von diesem Schiff, das schon nach den ersten Artillerietreffern in Brand geriet, konnte sich nur ein Teil der Besatzung in die Boote retten.

In Lissabon traf das in schweizerischen Diensten fahrende SchiffKosmos" ein. Die Besatzung berichtet, daß sie am 15 Auguch auf der HöhevonCuracao (Antillen) den eng. lischen SchonerSea Eäll" antraf, welcher kurz vorher von einem U-Boot mit Geschützfeuer angegriffen worden war und im Begriff stand, unterzugehen. Auf dem Schiff befanden sich 73 Ne­ger, die zur Arbeit in Aruta verpflichtet worden waren. Ber dem U-Boot-Angriff sollen 43 der Eingeborenen ums Leben ge­kommen sein, während die restlichen 30 von dem griechischen SchiffKossos" gerettet und später in Luracao abgesetzt wurden.

Der Kapitän des argentinischen TankersTreca Diciembre" teilte den Marinebehörden in Buenos Aires mit. daß er 150 Seemeilen östlich Trinidad 23 Schiffbrüchige ausgenommen habe. Das Datum der Rettungsaktion wird nicht angegeben. Die See­leute gehören zur Besatzung des unter der Flagge von Pa­nama fahrenden SchiffesSirhuon", das unter nicht näher Lezeichneten Umständen versenkt wurde. Argentinische Schiffe haben berits mehrfach auf Reisen nach Mittelamerika und den USA, Ueberlebende torpedie"^' ^ckiffe aufoenommen.

Mit dem Eichenlaub ausgezeichnet

DRV Aus dem Führer-Hauptquartier, 6. Sept. Der Führer verlieh heute dem Leutnant d. R. Gerhard Hein, Kompanie­führer in einem Infanterie-Regiment, das Eichenlaub zum Rit­terkreuz des Eisernen Kreuzes und sandte an ihn nachstehendo- Telegramm: Zu dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Ein­satzes im Kampf für di« Zukunst unseres Volkes verleihe ich Ihnen als 120. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichen- laub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Heldentat emes 19jährigen Flakleutnants

Aus den Abwehrkämpfen, in die die vor Lenin­grad liegenden deutschen Truppen durch bolschewistische An­griffe zur Entsetzung der Stadt verwickelt wurden, sei eine Episode festgehalten, die sich bei einem solchen Abwehrkampf südlich des Ladogasees ereignete. Ein zur Panzersicherung in der Hauptkampflinie eingesetztes Flakgeschütz unter Führung eines erst 19jährigen Leutnants hatte den Angriff von sieben schweren bolschewistischen Panzerkampfwagen abzufangen, bei dem sich nach Abschuß de» ersten Pairzers am Geschütz eine Lade­hemmung einstellte. Dies benutzten die übrigen sechs feindlichen Panzerkampfwagen, um in den Rücken der deutschen Flakstellungen zu gelangen. Der zähen Einsatzbereitschaft der Bedienung unter Führung ihres Leutnants Baurecht gelang es noch, zwei weitere Panzerkampfwagen mit dem beschädigten Geschütz außer Gefecht zu setzen. Dann fiel die Flakkanone end­gültig aus. Als ein schwerer Panzerkampfwagen direkt auf das nicht mehr einsatzsähige Geschütz zufuhr, versuchten der Leutnant und seine Kanoniere im Hagel der feindlichen Geschosse, ihr Geschütz wieder schußbereit zu machen. Als dies nicht gelang und der feindliche Panzerkampfwagen nur noch zwei Meter entfernt war, gab der Leutnant das Zeichen zum Abspringen. Er selbst ergriff die Sprengladung und kletterte auf den Pan­zerkampfwagen, als dieser sein Geschütz überfuhr, lieber die Gleisketten erreichte er den Panzerturm und brachte^dort seine Sprengladung an, zog ab und sprang rasch zur «eite. Von einer gewaltigen Explosion zerrissen, blieb der bolschewistische Panzerkampfwagen bewegungslos liegen. Di« übrigen Panzer­kampfwagen drehten daraufhin ab und flüchteten. So erledigte der junge Leutnant mit seinen Kanonieren ohne eigene Ver­luste vier schwere bolschewistisch« Panzerkampfwagen, nachdem er bereits am Vortage den 99. und 100. Panzerkampfwagen für seine Abteilung hatte abscheeßen können.

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(PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Lachmann, Atl Z.)

Erfolgreicher Gegenangriff im mittleren Frontabschnitt Die hinter dem Brachfeld liegenden Stellungen der Sowjets sind von uns besetzt. Eine neue Vormarschgruppe setzt schon wieder zur Verfolgung an.

Schneidige Tat eines --5jährigen Feldwebels

DerFeuerberg", eine wichtige Höhe südostwürts des Ilmen- sees, war kürzlich drei Tage lang von überlegenen bolschewisti­schen Kräften angegriffen worden. Die heldenmütige deutsche Verteidigung wies alle Vorstöße mit hohen blutigen Verlusten für den Feind ab. Immer wieder wurde die Höhe von den Bol­schewisten vor jedem neuen Angriff mit schwerem Trommelfeuer belegt.

Als alle deutschen Offiziere ausgefallen waren, übernahm der 25jährige Feldwebel Kadenbach die Führung, Der nächste bol­schewistische Angriff, der von Panzerkampfwagen unterstützt wurde, drang etwa 100 Meter tief in die deutsche Stellung ein. Aus eigenem Entschluß führte der Feldwebel mit den 23 Ver­teidigern desFeuerbergs" einen überraschenden Gegenstoß. Mit Hurra" stürmten die wenigen deutschen Soldaten heraus. Der Feldwebel, der aus vielen Eranatsplitterwunden blutete, riß seine Soldaten zur höchsten Leistung mit und hielt mit ihnen die Stellung gegen weitere Gegenangriffe, bis die eingetroffenen Verstärkungen den wichtigen Stübvunkt sickerten.

Bolschewistischer Angriff auf deutschen Jagdflugplatz

DNB Berlin, 7. Sept. Einige bolschewistische Kampfflugzeuge versuchten am Spätnachmittag des 5. September einen deutschen Jagdflugplatz im Raum von Woronesch anzugreifen. Am Alarm­start griff die auf dem Flugplatz liegende deutsche Jagdgruppe den feindlichen Verband an und schoß innerhalb kurzer Zeit 26 der angreifendM bolschewistischen Flugzeuge ab, während der Rest die Flucht ergriff. Auf deutscher Seite entstanden keine Verluste.

3999. Feindslug einer Fernaufklärerftaffel

Berlin, 7. Sept. Eine Fernaufklärerstaffel, die gegenwärtig an der Ostfront eingesetzt ist, führte in diesen Tagen ihren 3000. Feindflug durch. Die Staffel erfüllte ihre schwierigen Erkun­dungsaufträge mit größter Gewissenhaftigkeit und schuf durch ihre genauen Aufklärungsergebnisfe die Grundlagen für viele er­folgreiche Heeresoperationen und wirksame Angriffe von Flie­geroerbänden. Der Reichsmarschall hat den tapferen Angehöri­gen der Staffel seinen Dank und seine Anerkennung ausge­sprochen.

Einsatz der norwegische» Polizeirompanie der Legion

DNB Oslo, 7. Sept. Im Rahmen eines feierlichen Appells vor dem Osloer Schloß überreichte Ministerpräsident Quisling der Polizeikompanie der norwegischen Legion eine neue Fahne. In einer Ansprache würdigte er den Einsatz der norwegischen Freiwilligen an der Ostfront und wies auf die einmalige ge­schichtliche Bedeutung des europäischen Abwehrkampfes im Osten hin. Auch Norwegens Schicksal hänge von diesem Ringen ab, weshalb das Land und seine Freiwilligen besonders stolz seien. Anschließend verabschiedete der Ministerpräsident die Polizei­kompanie, die unter der persönlichen Führung des norwegischen Polizeiministers Jonas dieser Tage an die Ostfront fährt.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Eefecht an der Aegyptenfront Schwere britische Verluste Feindliches U-Boot versenkt.

DNB Rom, 7. Sept. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

Im Abschnitt Mitte der Aegypten front kam es gestern zu einem Eefecht, in dem dem Gegner empfindliche Verluste bei­gebracht wurden. In Luftkämpfen wurden 15 Flugzeuge von deutschen Jägern, zwei von Flakbatterien von Landeinheiten abgeschossen. Ein weiteres Flugzeug wurde von der Abwehr von Tobruk getroffen und stürzte bei Vardia ab.

Heber Syra (Cqkladen) wurden drei feindliche Bombenflug­zeuge zerstört.

Im mittleren Mittelmeer brachte bei einem Angriff auf einen unserer Eeleitzüge die sofort einsetzende Abwehr der begleiten­den Fahrzeuge vier feindliche Torpedoflugzeuge zum Absturz. Die Flugzeuge stürzten ins Meer.

Ein feindliches Unterseeboot wurde von unseren Flotteneinheiten getroffen; es kentert« und ging unter.

Ritterkreuz für einen kampffreudigen Jagdflieger

DNB Berlin, 7. Sept, Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe. Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Feldwebel Anton Haf­ner, Flugzeugiiibror in einem Jagdgeschwader, Feldwebel Anton ^ Hafner, am 2, 6, 1918 zu Erbach geboren, hat als kampsfreudi- - ger Jagdflieger in zahlreichen Lustkämpsen 50 Lustsiege errun­gen. Daneben bewährte er sich in schneidigen Tiefangriffen, in denen er den Bolschewisten Verluste an Menschen und Material zuiügte.

Sieben Britenslugzeuge im I^,itampf abgejchossen f

DNB Berlin, 7. Sept. Wie das Oberkommando der Wehr- !

macht mitteilt, flog in den gestrigen Nachmittagsstunden ein ge- i

mffchter britischer Jlugzeugoerband in das Küstengebiet Nordfrankreichs ein Deutsche Focke-Wuls-2äger wurden ! sofort zur Abwehr eingesetzt und verwickelten die britischen Flug- > zeuge in heftige Luftkämpfe, die sich in großen Höhen abspielten und sich bis über den Kanal hinzogen. Im Verlauf dieser Luft- kümpfe wurden sechs britische Flugzeuge, darunter drei Bomoer, von den deutschen Jägern zum Absturz gebracht. Elwa 250 Kilo­meter westlich Brest wurde ein weiteres britisches Flu.^ich ooa ! einem deutsche., Aufklärer zum Luftkamps gestellt uno nach kur­zem Feuerwechsel brennend abgsechoisen. Die wenigen von oeu britischen Flugzeugen abgeworfenen Bomben richteten nur ge­ringen Sachschaden an !

RAD.-Großeinsatz am Do»

Pioniere und Arbeitsmänner gemeinsam am Werk

Von RAD.-Kriegsberichter Wurzrainer

NSK Hier an Hafen und Werft, an den Donbrücken von Rostow, lag der Schwerpunkt des Kampfes. Es blieb wahrhaftig kein Stein auf dem anderen. Der Hafen fft ein schier unent­wirrbares Chaos von ausgebrannten, zerschossenen Schiffen, Zugmaschinen, Fahrzeugen, Geschützen, zerstörten Hallen und Eisenkonstruktionen, neben tausend anderen Dingen, von denen auch nicht das Kleinste heil blieb. Gespenstisch ragen die ge­waltigen Trümmer der gesprengten Eisenbahnbrücke gen Him­mel. Zersetzte Eisenträger und Schienen, geborstene Pfeiler recken sich wie verstümmelte Glieder aus den Fluten,

Und mitten in dieser gigantischen Zerstörung steht ein junger j Hauptmann mit seinen Pionieren, Er hat den Befehl, die Ber- ! bindungen über den Don wiederherzustellen, !

Am Können fehlt es dem Hauptmann und seinen Pionieren wahrhaftig nicht, wohl aber fehlen noch tausend fleißige Hände,

Aber auch diese sind bald zur Stelle: junge braune Männer, s Arbeitsmänner, treten an, mit Schwung und Begeisterung, aber auch mit staunenden Augen vor der Größe der Aufgabe. Daß Liese Arbeitsmänner zu dieser gewaltigen Ausgabe herangezogen i

werden, ist der Beweis der hinter ihnen liegenden Bewährung !

als treue Hilfer der kämpfenden Armee!

Da wimmelt und kribbelt es auf beiden Brückenköpfen, auf den Pfeilern und Jochen, an den Feldsägegattern, Dampf- und Explosionsrammen, an den Betonmaschinen, in Schlauchbooten und auf Materialfähren, an Seilwinden und auf dem Holz­richtplatz, überall Männer des Rcichsarbeitsdienstes, ange­leitet und beraten durch ihre bewährten Führer und erfahrene Pionieroffiziere und Unteroffiziere, in kameradschaftlicher Zu­sammenarbeit, Was dem einen fehlt, hat der andere, was der eine nicht weiß, das weiß der andere; das Ziel aber ist für alle das gleiche,

Ueber schwankende Laufstege, auf schwindelhohen Gerüsten oder z bis an die Brust im Wasser, Pioniere und dir jungen Männer des Reichsarbeitsdienstes, Ein Streifen durch dieses Trümmer­feld, zehnmal durcheinander geworfen, beginnt sich langsam aus- zurichten, zu ordnen, bekommt langsam Linie und Form: die Brücke.

Ich freue mich über Ihre Jungs! Sie gehen rann wie der !

Deibel und zeigen viel Talent, und ich muß offen sagen, ich hätte bei weitem nicht soviel von diesen doch noch sehr jungen Männern erwartet! Das sagt uns oben auf den Trümmern der Kommandeur und verantwortliche Offizier der hier eingesetzten Pioniere.

Gailani zu der englischen Kanoiiensutler-PoMill

Berlin, 7. September. Zu der Meldung über den dieser Tage mit unüberbietbarem Hohn ausgeführten Telegrammaustausch zwischen Churchill und dem von England, nach der blutigen Niederschlagung des Freiheitskampfes im Irak als Minister­präsidenten eingesetzten Nuri Said nimmt der von den Briten vertriebene rechtmäßige irakische Ministerpräsident Raschid All Al Gailani u. a. wie folgt Stellung: Kürzlich wandte sich Churchill in einer Botschaft an Nuri-Äs-Said, in der er seinem Bedauern Ausdruck gab, daß er nicht in der Lage war, Bagdad ^ während seiner Reise nach Moskau besuchen zu können. Nachdem er den illegalen Ministerpräsidenten und dem Regenten sein Lob für ihre in den letzten 15 Monaten für englische, gegen die Rechte der Araber gerichtete, Interessen geleistete Arbeit aus­sprach, kam er auf die Ernennung von General Sir Henry Maitland-Wilson zum neuen unabhängigen Kommandeur im Irak und Iran zu sprechen. Zweifellos wollte sich Churchill durch diese Geste einen Weg zum Herzen der Iraker bahnen. An­scheinend hat er vergessen wie die Engländer so manches gerne vergessen, daß der Riß zwischen dem Irak und Eng­land viel zu tief ist, um durch eine solche Geste überbrückt wer­den zu können. Das irakische Volk trägt heute noch das Trauer­kleid um seine teuren Söhne, die ihr Leben für das Vaterland gaben, um es von der britischen Terrorherrschaft zu befreien.

Es sind kaum vier Monate vergangen, daß die Nachricht von der Hinrichtung der drei Helden des irakischen Befreiungskrieges vom Mai vorigen Jahres die arabische Welt erschütterte.

Es ist ein Hohn, wenn Churchill von der Erfüllung der Ver- pflichtungen aus dem englisch-irakischen Vertrag durch die heu­rigen Machthaber im Irak spricht, derselbe Churchill, der genau vor 16 Monaten seine Streitkräfre in Basrah landen und den im Irak stationierten britischen Truppen den Befehl gab, aus das irakische Heer das Feuer zu eröffnen. Was Churchill als