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Nr. 210

Dienstag, äen 8. September 1942

116. Jahrgang

Die schweren Kämpfe bei Sialingrad

Bolschewistischer Sprengungsversuch der Cinschließungsfront abgewiesen Große Zahl von Sowjetpanzerwagen vernichtet 48 feindliche Flugzeuge abgeschossen

Die gestrige Sonüermeldung über die neuerliche Versenkung von 17 Schiffen mit 108 000 BRT. zeigt wieder, daß unsere ll-Boote auf allen Meeren wirksam tätig sind.

Nach der englischen Fachzeitschrift.The motorship" wurden von der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nahezu vier Millionen BRT. oder, nach der amerikanischen Rechnung, sechs Millionen Ge­wichtstonnen Schiffsraum versenkt. Dazu kamen die Versenkun­gen der Italiener und der Japaner, so daß sich leicht ein Ge­samtergebnis von 5 Millionen BRT. oder sieben Millionen Gewichtstonnen herausstelle. Die Bersenkungszahl ist weit höher. Dagegen führt die gleiche englische Fachzeitschrift auf Grund wahrscheinlich zu hoher amerikanischer und englischer Angaben einen Gesamtneubau von 2 880 000 BRT. oder vier Millionen Eewichtstonnen für den gleichen Zeitraum an.

Der Kamps um Stalingrad geht inzwischen mit un­verminderter Heftigkeit weiter. Er wird als die größte Schlacht in dec Kriegsgeschichte bezeichnet. Wissend, welche Bedeutung diesem Ort zukommt, verteidigen die Sowjets diesen Matz mit allen Kräften. Unsere Truppen haben weiter Raum gewonnen und bei bolschewistischen Gegenangriffen über 100 Panzer ab- geschossen. Nach der Einnahme von Noworossijsk, eines wichtigen Kricgshafens. ist in Nordkaukasien eine neue Lage geschaffen.

In Moskau haben neue Alarmmeldungen eingesetzt. Auch die Korrespondenten der englischen Blätter schlagen Alarm. Der Moskauer Korrespondent derSunday Times" entwirft ein Bild der furchtbaren Gefahren nicht nur für die militärische, sondern auch f ir die moralische Widerstandskraft der Sowjets. Es sei nicht umsonst, daß das sowjetische Oberkommando in einer Verbissenheit, die alles bisher Erlebte Lbsrtressc, sich an jeden Fußbreit Boden im Raum zwischen Don und Wolga geklammert habe und noch klammere um hier die Niederlage zu verhindern. Deutlich geht aus dieser Meldung aus Moskau hervor, daß auf Grund der Angaben, die Stalin Churchill in Moskau gemacht hatte, das sowjetische Oberkommando bestimmt mit einem Scheitern der Offensive am Don gerechnet hatte. Die Kommentare der englischen Presse bleiben gegenüber die. sein Trommelfeuer aus Moskau schwerhörig und reserviert.

Das plötzliche und eigenmächtige Wiederhervortrejen Maiskys wird in der englischen Presse überhaupt nicht kommentiert. Mais kr, habe nach Reuter erklärt, daß die hohen Verluste und die Opfer, die die Sowjets bezahlt hätten und noch be­zahlen müßten, alle menschliche Vorstellungskraft überstiegen.

Im Durchschnitt würden, so erklärte Müisky wörtlich, die sowjetischen Verluste an Gefallenen täglich 6000 bis 7000 Mann betragen. Das Mindeste, was die Sowjets verlangen können, so meinte Maiskq, sei, daß die Anglo-Amerikaner in größt­möglicher Weise ihre Luftangriffe aus Deutschland steigerten.

DNV. Berlin, 7. Sept. Wie das Oberkommando der Wehr­macht mitteilt. versuchte der Feind am Sonntag, die Einschlie- ßungssront von Stalingrad von Norden her zu sprengen. Alle Angriffe wurden unter großen Materialverlusten für de« Geg­ner abgewehrt.

Nach Wegnahme eines durch cingegrabenc Panzerkampfwagen verstärkten Stützpunktes ging eine deutsche Kampfgruppe gegen «ne entscheidende Höhenstellung vor und nahm sie nach Brechen hartnäckige» Widerstandes in Besitz. Hierbei wurden 18 meist eingebaute Panzcrkampswagen abgeschossen. Andere deutsche Gruppen wehrten mehrere von zahlreichen Panzern unterstütz­te feindliche Angriffe gegen die Nordsront zwischen Wolga und Don in schweren harten Kämpfen ab. Der Feind verlor bei wesen Kämpfen nördlich und nordwestlich Stalingrad 192 Pan- zerkampswagen, die vorwiegend von motorisierten deutschen Panzerkampfwageneinheiten vernichtet wurden.

.Im SLdteil von Stalingrad drangen rumänische Truppen in e>ne zu einem Stützpunkt befestigte Ortschaft ein und konnten den gewonnenen Geländegewinn gegen verzweifelte Gegenstöße des Feindes halten. An einer Bahnlinie blieb der Angriff eines verstärkten bolschewistischen Infanterie-Regiments im Abwehrfeuer der deutschen Waffen unter schweren Verlusten I»r den Feind liegen.

Der Schwerpunkt der deutschen Luftangriffe richtete sich gegen Panzer- und Bunkerstellungen der Bolschewisten im Festungs­gürtel der Stadt. Die tiefgestaffelten Verteidigungsanlagen wurden in mehreren Wellen bombardiert und zur Verstärkung yerangefiihrte feindliche Kolonnen im Tiefangriff beschossen.

Die Brücke über die Wolga, die zur Ausrechterhaltung der «erbrndung zwischen Stalingrad und dem feindlichen Hinter­land von besonderer Bedeutung ist. wurde schwer getroffen, >v daß sie für längere Zeit unbenutzbar wurde.

Vom Feind versuchte Durchbrüche durch die deutschen Stel­lungen brachen im Feuer der Batterien der Flakartillerie zusam­men. er» feindliches Kanonenboot wurde schwer beschädigt. Deutsche Jagdflugzeuge schossen 37 bolschewistische Flugzeuge ab.

E'che Flugzeuge wurden von der Flakartillerie zum Absturz gebracht.

Erfolgreiche Kämpfe im Südleil der Ostfront

Weiterer Bodengewinn an der Terek-Front Erhöhung «er Beutezahlen auf der Taman-Halbinsel Zum Fall von Noworossisk

r Berlin, 7. September. Zu den Kämpfen auf der Kuban-

vlvmsel und im Kaukasusgebiet teilt das Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mit:

Auf der Taman-Halbinsel wurde die Säuberung des Gefechtsfeldes von versprengten Feindresten beendet. Die Beute­zahlen erhöhten sich nach bisher vorliegenden Meldungen auf 51 Geschütze, 76 Lastkraftwagen, 10 Traktoren, mehrere Feld­küchen, zahlreiche Maschinengewehre leichter und schwerer Art, viele Handfeuerwaffen, Munition und sonstiges Kriegsgerät.

Der Verlust der Seefestung Noworossisk ist für die Bol- , schewisten ein schwerer Schlag. Nachdem die Krimhäsen, vor allem Sewastopol, dem Feind nicht mehr zur Verfügung stan- den, gewann Noworossisk als Kriegs- und Handelshafen an Be- ^ deutung.. Dazu beherbergte die Stadt in ihren Mauern eine umfangreiche überaus wichtige Rüstungsindustrie, in der nament- ^ lich Geschütze aller Art, Granatwerfer, Munition und Kraft- sahrzeuge hergestellt wurden. Es ist daher nicht zu verwundern, I daß die Bolschewisten verzweifelte Gegenangriffe durchführten, um die Stadt wieder in ihren Besitz zu bringen. Unter rück- ^ sichtslosem Einsatz von Truppen aller Art rannte der Feind > gegen die deutschen Stellungen an. Sämtliche Gegenangriffe > brachen im Feuer der zusammengefaßten Waffen unter blutigen ^ Verlusten für den Feind zusammen. Die sich hieraus ergebende z. Rückzugsbewegung der Bolschewisten wurde von deutschen Zer- i störerflugzeugen in mehreren Wellen während des gestrigen k Tages mit starker Wirkung angegriffen. Zahlreiche Troßfahr- r zeuge und Lastkraftwagen blieben brennend auf den Straßen ) liegen.

Die Kämpfe im K a u k a s u s g e b i r g e halten weiter an. Das Gebirgsgelände und schlechte Wegverhältnisse stellen an die Marschleistungen der Infanterie, sowie die Zugleistungen von Pferd und Kraftfahrzeugen höchste Anforderungen. Munitions­wagen müssen meist zehnspännig, Geschütze zwölf- bis sechzchn- spännig die Bergstraßen hochgezogen werden. Dabei müssen die Infanteristen mit in die Speichen greifen, damit die Hinder­nisse überwunden werden können.

An der Terek-Front gewann der deutsche Angriff nach Brechen hartnäckigen feindlichen Widerstandes weiter an Boden. Der Feind verteidigte sich mit starker Artillerie in tiefgeglie­derten Stellungen. Ein Entlastungsvorstoß, den die bolsche­wistische Infanterie, von 40 Panzerkampfwagen unterstützt, durchführte, wurde abgewiesen. Der Feind verlor dabei zehn Panzerkampswagen.

Beim Uebsrgang über einen in den nördlichen Aus­läufern des Kaukasus behinderte kürzlich die Besatzung eines großen, zu einem starken Bunker ausgebauten Ziegelei­ofens das weitere Vordringen der deutschen Truppen. Von die­sem Punkt aus konnten die Bolschewisten das weite Tal be­herrschen. Lt. Vuchholtz, Zugführer in einer norddeutschen Pionierkompanie, und sein Flammenwerferschütze Vertke arbei­teten sich durch das dichte feindliche Feuer an die stark befestig­ten Anlagen heran, stießen, in kühnem Draufgängertum bis in die Nähe der Schießscharten vor und warfen Handgranaten in die Scharten. Erst nach Entzündung mehrerer Sprengladungen und nach Ausräucherung mit Flammenwerfern und geballten Handgranaten konnte das feindliche Widerstandsnest endgültig erledigt und der deutsche Angriff weiter fortgesetzt werden.

Ritterkreuzträger Oberfeldwebel Burghartswieser gefallen

DNB Berlin, 7. Sept. Bei den Kämpfen im nördlichen Front­abschnitt siel am 22. August Ritterkreuzträger Oberfeldwebel' Max Burghartswieser, Zugführer in einem Gebirgsjäger- Regi­ment. An der Spitze seiner Gebirgsjäger fand das tapfere und -erfolgreiche Soldatenlcben dieses Ritterkreuzträgers seine frühe Erfüllung.

DNV. Bangkok. 7. Sept. (Ostasiendienst des DNB.) Der zensierte Delhi-Rundfunk gibt abermals Meldungen über eine ganze Anzahl von Zwischenfälle« aus alle« Teile« Indiens. In der Punjab-Prooinz griff die britische Polizei ein, um demon­strierende Inder mit dem Gummiknüppel auseinander zu trei- Ncue Unruhen brachen in Schabad in der Bihar-Provinz aus. Dem Ort Varmati in der Bombay-Provinz wurde eine Kollek­tivstrafe von 50 000 Rupien auferlegt. Auch in den Bereinigten Provinzen kam es erneut zu Unruhen.

DNB. Bangkok. 7. Sept. (Ostasiendienst des DNB.) Nach Nachrichten, die aus Indien hier eingetrossen find, befinden sich in der britisch-indischen Provinz Pandschab und in dem Fürstenstaat Patiala die Sikhs in Hellem Aufruhr. Es find schon mehrere Bahnlinien gesprengt und bisher 200 Engländer getötet worden.

Diese Nachrichten wirke« umso überraschender, als der fünf Millionen Köpfe starke Bolksstamm der Sikhs bisher als pro­britisch galt und zum großen Teil die Soldaten des britisch- indischen Heeres stellte. Das Reich der Sikhs wurde im 19. Jahrhundert durch England zertrümmert. Der Kronschatz mit dem berühmten Diamanten Kohinoor fiel i« die Hiind« der Eroberer.

Im jetzige« Freiheitskamps habe« auch die Sikhs erkannt, daß jede militärische Dienstleistung für England Verrat am indischen Volk ist. und daß die ganze Kraft des Landes zur Erreichung der Unabhängigkeit eingesetzt werden muß.

Der deutsche WehrmachtsLericht

Entlastungsangriffe bei Stalingrad abgewiesen 17 Schiffe mit 108 000 BRT. versenkt Der Fall von Noworossisk Feindliche Kräftegruppe am Ladogasee eingeschlossen und vernichtet 15 Britenslug­zeuge in Aegypten abgeschossen Neue große Erfolge unserer U-Boot-Wasfe

DNB Aus dem Führerhauptquartier, 7. September.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Wie durch Sondermeldung bekannt gegeben, ist die Lan d- und Seefestung Noworossisk, der letzte Kriegshajen von Bedeutung, der nach dem Fall von Sewastopol der sowjet- russischen Schwarzmeerslotte noch verblieben war, gefallen. Württembergische, badische, fränkische und hessische Divisionen unter Mitwirkung rumänischer Kavallerieverbiinde haben in tagelangen harten Festungskämpfen unter schwierigsten Gelände­verhältnissen diesen stolzen Wassenersolg errungen. Die Beute ist noch nicht zu übersehen.

In der Schlacht um Stalingrad gewannen deutsche und rumänische Truppen in schweren Kämpfen weiter Boden. Der Feind erneuerte unter Einsatz starker Infanterie- und Pan­zerverbände seine schweren Entlastungsangriffe von Norden gegen die deutsche Riegelstellung. Alle Angriffe wurden blutig abgewiesen und 108 feindliche Panzer vernichtet. Panzer- und motorisierte Infanteriedivisionen, unterstützt durch Flieger- und Flakverbiinde, haben hieran entscheidenden Anteil. Tag- und Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen das Stadtgebiet. Außerdem wurden im Verlauf der Nacht Flugplätze ostwärts der Wolga bombardiert.

Nordwestlich Medyu wurden wiederholte feindliche An­griffe zum Teil im Gegenstoß abgeschlagen. Bei nächtlichen Bombenangriffen wurden Flugplatzanlagen nordwestlich Moskau sowie der Nachschubverkehr des Feindes wirksam getroffen.

Südlich des Jlmensees scheiterten örtliche Angriffe der Sowjets. Südlich des Ladogasees wurden ebenfalls mehrere feindliche Angriffe unter hohen blutigen Verluste» abgewiesen. Im Gegenangriff wurden feindliche Kräfte eingeschlosien und vernichtet. Die Sowjets verloren hierbei über 1200 Tote. Aus dem Ladogasee wurden durch Bombentreffer ein Bewacher und ein Schlepper versenkt, ein weiterer Bewacher und drei Schlep­per beschädigt.

2m mittleren Abschnitt der Front in Aegypten wurde ein feindlicher Angriff abgewiesen. Kampf- und Sturzkampf­flugzeuge bekämpften auch gestern britische Artilleriestellungen, Panzer- und Kraftfahrzeugansammlungen sowie einen Flugplatz am Arabergolf mit guter Wirkung. Deutsche Jäger schossen in Luftkämpfen 15 feindliche Flugzeuge ab. Ein weitereres feind­liches Flugzeug wurde im Seegebiet südlich Korfu zum Absturz gebracht.

Nach einzelnen wirkungslosen Tagesstörfliigen griffen Ver­bände der britischen Luftwaffe in der vergangenen Nacht W e st- deutschland an. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. In Wohnviertel» mehrerer Orte, vor allem in Duisburg, entstanden Sach- und Eebiiudeschäden. Nach bisherigen Meldungen wurden 11 der angreisenden Flugzeuge abgeschossen. Weitere sieben ver­lor der Feind bei Einflügen in die besetzten Westgebiete.

Leichte deutsche Kampfflugzeuge bekämpften am gestrigen Tage kriegswichtige Ziele in Süd- und Mittelengland sowie Hafenanlagen an der englischen Nordostküste mit Bomben schweren Kalibers. In der Nacht bombardierten Kampfflug­zeuge Werstanlage« in Sunderland; zahlreiche Explosionen wur­den beobachtet.

Wie durch Sondermeldung bekannt gegeben, versenkten deutsche Unterseeboote aus Eeleitzügen und in Einzel- zagd an der Ostküste von Amerika, im Atlantik und vor der Westküste von Afrika in harten Kämpfen 17 Schiffe mit zu­sammen 108 000 BRT.

DNB Berlin, 7. Allmählich schließt sich die Kette der Streikmeldungen, die sich auf die gesamte indische Großindustrie beziehen. In voreiliger und unbegründeter Genugtuung über ein vermeintliches Nachlassen der Freiheitsbekundungen gab die englische Zensur nach und nach ihr Geheimnis preis, baß die Bau m Wollindustrie von Bombays Ahmedalad, Jndore, Madras, die Jute- und Rüstungsindustrie von Kalkutta, die Eisen- und Stahlindustrie von Maisur (Südindien und Orissa), (TVata-Werke), sowie eine Unzahl von Verkehrsbetrieben in allen Landesteilen vom politischen Streik ersaßt sind. Der Streik bar weit auf die Kohlenbergwerke von Jharia (Orissa) iibergegriffen. Dies ist begreiflich, denn Jharia liegt nicht weit von dem großen Rüstungsbetrieb der Firma Tata. Neun Zehn­tel der indischen Steinkohle wird in Jharia mit einer Belegschaft von 150 000 Köpfen gewonnen, die aus den verschiedensten Teir len Indiens stammen, vor allem aus Bengalen, und daher poli­tisch starkinfiziert" sind. Vom sozialen Gesichtspunkt sind die unter englischer Regie stehenden Kohlenbergwerke dadurch be­merkenswert, daß dort weibliches Personal und Kinder in großer Zahl unter Tage beschäftigt werden.

Nach Informationen aus Bombay sind am 4. September 80 indische Studenten ein Opfer des britischen Blutterrors ge­worden. Weiter haben die Briten in Bombay im Laufe des Sonntagzahlreiche Massenumzüge" der Inder mit Lahti-Knüp- peln auseinandergetrieben. An mehreren Punkten versammelten

Snrnrer neue Unruhen in Indien

Kollektivstrofe für einen kleinen Ort Auch die Sikhs im Aufruhr Bisher 200 Engländer getötet