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Raaolder Tagblatt >D«r Sesellschafter'
Montag, den 7. September 1912
Karmastn, der Führer der deutschen Volksgruppe in der Slowakei, begleitet von Ingenieur Friedl, in Stuttgart. Bei einem Besuch der Ausstellung äutzerte er sich überaus anerkennend über die Schau.
Ehlingen. (Das Deutsche Kreuz in Gold.) Für mehrfach bewiesene besondere Tapferkeit bei den Kämpfen an der Ostfront wurde dem Major Karl Göbel aus Ctzlingcn a. N.. Bataillonskommandeur in einem württembergisch-badischen Infanterieregiment, das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.
nsg Nürtingen. (Gefallen.) Beim Schicksalskampf im Osten mutzte Kreishauptamtsleiter und SA.-Sturmführer Hermann Huh sein Leben lassen. Der mutige Vorkämpser des Führers stand im 34. Lebensjahr und trat bereits im Jahre 1931 der NSDAP, bei, in deren Reihen er sowohl als Politischer Leiter wie als SA.-Führer ein Vorbild war. Im Jahre 1938 wurde ihm als Kreispersonalamtsleiter ein verantwortungsvolles Aufgabengebiet übertragen.
Schramberg. (Opfer des Starkstroms.) 2m Amspannwerk kam abends der 37 Jahre alte Monteur Otto Fahrner aus Schramberg mit einer Hochspannungsleitung in Berührung. Fahrner war sofort tot. Der Unfall trifft die Familie umso schwerer, als die Frau und die beiden Kinder des Verunglückten zur Zeit im Krankenhaus liegen.
Schwenningen. (Grotzer Rettich.) Werkmeister Emil Grüner konnte in seinem Kleingarten einen Rettich ernten, der 3 Kilo und 100 Gramm wog.
nsg Ulm. (H I. - B a n n s p i e l s ch a r) Nach vorbereitender Arbit fährt die lllmer Vannspielschar der HI. nach Danzig. Ihre Veranstaltungen haben in der letzten Zeit gezeigt, datz ihr mit Recht die grotze Aufgabe, Volkstumsarbeit im Osten zu leisten, übertragen wurde Gemeinsam mit anderen Spielscharen — aus Württemberg fahren auch noch die Spielscharen von Stuttgart und Heilbronn in den Osten — wird sie einen Beitrag zum kulturellen Ncuaiübau leisten.
Tettnang. (F a h r r a d in a r d e r.) Das Amtsgericht ver» hängie über drei in Friedrichshafen beschäftigte Burschen, die längere Zeit hindurch das schändliche Handwerk des Fahrraddiebstahls betrieben hatten, exemplarische ^Strafen. Die drei Tunichtgute hatten wahllos in Ancdrichshasen, teils allein, n'ils gemeinschaftlich abgestellte Fahrrä -er vor Kinos and Gasthäusern weggcnommen, sie für sich verwendet oder veräutz-rt. Das Gericht verurteilte die bisher unbestraften Angeklagten zu -einem Jahr zwei Monaten bzw. sieben und fünf Monaten Gefängnis.
Sport imd Spiel
Fußball
...^^tcr'chattsspiclc: Union Böckinaen — Stuttgartter Kicker ViV. (xnedrichshajen — VsR. Aalen 1:2; SSV. Reutlinqc gegen VfB. Stuttgart 1:1.
Ulm^o" Verbleib in der Eauklasse: SpV. Feuerbach — SSV
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„Mein, was kannst da schon sagen."
„Nur net gleich zu freundlich sein zu ihr. Gelt, so hast doch g'jagt?"
„No ja, man kann doch auch net grob sein. Dös fordert doch der Anstand, net?" ^
sAst „Ja. ja, ich kenn mich schon aus", antwortet die Frau mit einer Stimme wie vom Bock des Schluchzens geschüttelt. „Ich bin überhaupt nix z' reden kommen mit ihr. Bloß du hast 's Wort geführt. Nimms nur mit auf den Anstand, dös k viel wichtiger, als wenn ich als Mutter mich mit ihr eingehend unterhalt."
Achleitner lacht herzhaft auf und zieht die Frau in seine Arme, streichelt über ihren grauen Scheitel und legt seine Wange darauf.
„Geh, Mutter, Kindskopf, du alter. Bist jetzt net gleich stad. Wir werden uns doch net streiten bloß deswegen, weil sie uns alle zwei so gut g'fallt. Du hast sie noch lang g'nug um dich herum. Hast denn net g'hört, daß sie vierzehn Tag bleibt. Geh zu, hör dein Weinen auf, und sind wir wieder gut, wir zwei."
Unter Tränen lächelt sie zu ihm auf.
„Wir war'n doch net bös miteinander. Thomas. Ich wein ja bloß vor lauter Freud, daß unser Bub es so gut erraten hat. Wenn sie es nur ehrlich meint."
„Da mach dir keine Sorgen. Mutter. Das Mädl Hab ich ang'schaut und kennt. Das ist eine von den Sonnseitigen. von den Guten, wie sie unser Herrgott net alle Tag schickt. Auf die is ein Verlaß, das sag ich dir."
Unterdessen gehen Franz und Gisela langsam durch das abendstille Dörflein. Die Bauern sitzen mit ihrem Gesinde auf den Hausbänken und genießen den Feierabend. Von über-
Freundschastsspiele: Sportfreunde Stuttgart — Württ. Flak 10:1; Stuttgarter Sportklub — TV. Gablenberg 3:3; Ordnungspolizei Stuttgart — VfB. Oberetzlingen 1:1; FV. Mettingen gegen Spvgg. Untertürkheim 2:2; TSV. Venningen — TSV Münster 1:5; TSE. Eaisburg — Sp G. Fellbach 6:0.
. Handball
Städte-Bergleichskampf: Stratzburg — Stuttgart 8:11.
Meisterschaftsspiele: LWSC. Crailsheim — VfL. Stammheim 11:9; KSV. Zuffenhausen — TV. Otzweil 11:6; Turnerbund Innsbruck — ff Stuttgart 7:10.
Hockey
Meisterschaftsspiele: Reichsbahn Stuttgart — Stuttg. Kickers 0:0; TSG. 1816 Ulm — VfR. Heilbronn 5:1.
Sonntagssport in Württemberg
Erst nach Beginn der neuen Meisterschaftsserie im württem- bergischen Futzball wurde im Feuerbacher Führich darüber entschieden, welche Elf als zehnte Mannschaft in der Eauklasse spielen darf. Der SpV. Feuerbach holte in dem entscheidenden Kamps gegen den SSV. Ulm zwar keinen Sieg heraus, hatte aber auch mit dem torlosen Ausgang sein Ziel erreicht, während der SSV. nun absteigen mutz
Die drei Meisterschaftsspiele der Gauklasse brachten ebenfalls keine Ueberraschungen. Die Stuttgarter Kickers siegten in Bückingen durch das zllgere Spiel nach der Pause verdient 5:3 (1:1). In Reutlingen war der SSV. dem VfB. Stuttgart lange Zeit im Felde ebenbürtig, versagte aber vor dem Tor der Stuttgarter, die ihrerseits alle Gelegenheiten ausnutzten und klar 1:1 (2:0) gewannen. Der Friedrichshafener Kampf zwischen dem dortigen VfB. und dem VfR. Aalen endete mit einem knappen 2:1-Sieg der Gäste.
Zum 11. Male wurde das Amateur-Stratzenrennen „Rund um die Solitude" ausgetragen, lieber die 110 Kilometer rissen der Herpersdorfcr Pfannenmüller und llffz. Traudes in der fünften und letzten Runde dem Felde aus und Psannen- müller siegte in 3:09 Stunden mit Radlänge vor Traudes, während der Stratzburger Knipper eine Minute später die Verfol- aergruppe ins Ziel führte.
In Stratzburg spielte die Stuttgarter Handballstadtelf« gegen die dortige Stadtvertretung und kam mit 14:9 (6:3) zu einem verdienten Sieg. Der Eaumeister ^-Sportgemeinschaft Stuttgart kam in Innsbruck mit 10:7 zu einem verdienten Erfolg über den dortigen Turnerbund.
Auch im Handball wurden am ersten Septembersonntag die Meisterschaftskämpfe in Angriff geklommen. LWSC. Crailsheim kam auf eigenem Platze über den VfL. Stammheim zu einem knappen 11:9 (5:4)-Erfolg. Im zweiten Kampf landete der verstärkte KSV. Zuffenhausen — TV. Otzweil mit 11:6 (3:2) einen verdienten Tieg.
Die Handballauswahl des Gebietes Württemberg trug in Aschaffenburg einen Vergleichskampf gegen das Gebiet Mainfranksn aus. Mit 8:6 (6:3) blieben die Mainfranken erfolgreich.
all her wird freundlich gegrüßt und er merkt auch die Blicke, die hinter ihm und dem Mädchen Gisela herwandern. Aber er kümmert sich nicht darum, gibt die Grüße ebenso freundlich zurück, verhält sich aber weiter nirgends.
Nur bei der Schmiede bleibt er einen Augenblick stehen, denn dort sitzt die Magdalena im Garten, den Brautschleier wieder auf dem Kopf, und spielt mit einer Schachtel Streichhölzer, indem sie immer eines anstreicht und dann die Hand darüber hält. Es ist ein sinnloses Spiel, beinahe lächerlich wirkt es.
„Was machst denn da, Magdalena?" fragt Franz freündlich.
Das Mädchen erschrickt wie ein Tier, das viel gejagt worden ist. Das angebrannte Streichholz entfällt ihrer Hand, fällt in einen dürren Grasbüschel, der sofort Feuer fängt. In kindlicher Freude klatscht sie in die Hände, starrt mit großen Augen in die kleine Flamme und lacht vergnügt und hell auf.
Franz zertritt die kleine Flamme mit dem Fuß.
„Schau, Magdalena, wie leicht könnt da was passieren", klärt er sie gütig auf.
Magdalena lächelt nun nicht mehr. Ihre Lippen beginnen zu zittern und ihre Augen sehen aus wie ein Spiegel, hinter dem ein Feuer brennt.
„Vergönnst mir auch nix, du", sagt sie in weinerlichem Ton. „Und 's Feuerte is das einzig Warme in der Welt. Alles is kalt sonst. Du auch. Bloß mein Sepp net —" sie schnellt Plötzlich vom Boden auf. faßt Franz bei der Joppe und schaut ihn mit flackernden Augen an. „Sag mir. Jager — is mein Sepp net ein guter Bub? Jesses, ich muß mich ja tummeln. Ich muß ja nauf zu ihm, heut wird noch Hochzeit g'machr." Kichernd springt sie davon, der Schleier flattert hinter ihr her. Dann schlagen die Stauden hinter ihr zusammen und man sieht, wie sie dahinter nun wieder am Boden kauert und leise in sich hineinwimmert.
„Armes Mädl". sagt Franz, sonderbar angeweht von der Tragik dieses enttäuschten Menichenherzens.
„Was ist denn mit dem Mädchen?" fragt Gisela teilnahmsvoll.
Deutsche Turnermeisterschaften
In Nürnberg wurden die III. Deutschen Turn- und Sommer- spielmeisterschaften ausgetragen. Prächtige Leistungen gab es bei den Pflichtübungen vom Mehrkampf der Männer. Ergebniste: Deutscher Zwölfkampf: 1. Lt. Günter Ruising mit 228,1 P.; 2. Karl Stadel, WH.. 225,2 P.; 3. Adelbert Dickhut, WL., 225,1; 1. Theo Wied, WM., 221,7: 5. Rudolf Gauch, WH.. 220,9 P.
Achtkampf der Frauen: 1. Irmgard Walter-Dumsky, München, 161,5 P.; 2. Berta Rupp, Berlin-Köpenick, 157 P.; 3. Annemarie Held, München, 155 P.
Leichtathletikvergleichskampf Württemberg-Elsatz. Das Fachamt Leichtathletik hat für Sonntag, den 27. September einem Gauvergleichskampf Württemberg gegen Elsatz abgeschlossen. Die Kämpfe werden in der Stuttgarter Adolf-Hitler-Kampsbahn durchgeführt. Es besteht die Möglichkeit, datz sich auch der Gau Baden an diesem Vergleichskampf beteiligt. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.
Seinen siebten Weltrekord stellte Schwedens Wunderläufer Eunder Hägg bei einem internationalen Leichtathletik-Sportfest vor 25 000 Zuschauern in Stockholm auf. Er verbesserte seine eigene Weltbestleistung im Meilenlaufen von 1:06,2 auf 4:01,6. Der Deutsche Seidenschnur mutzte sich mit dem dritten Platz begnügen. Auch Weltrekordmann Rudolf Harbig kam über den zweiten Platz nicht hinaus. Der deutsche Kurzstreckenmeister Harald Mellerovicz mutzte im 100-Meter-Lauf die Ueberlegen- heit des Schweden Strandberg anerkennen. Den einzigen deutschen Sieg erzielte Meister Karl Storch mit 57,60 Meter im Hammerwurf. ^
Weltrekordmann Rudolf Harbig ging am Samstag in Malmö an den Start. Er traf erneut auf seinen Stockholmer Bezwinger Franzen. Diesmal siegte Harbig in 47,9 Sek. vor dem Schweden (18,1 Sek.).
Im Schwimmlanderkampf Deutschland — Italien siegten in Genua die Italiener mit 12:10 Punkte.
Walter Neusel wurde der neue deutsche Schwergewichtsmeister der Berufsboxer durch Kampf gegen Adolf Heuser in der Deutschlandhallc in Berlin. Heuser gab nach der achten Runde schwer angeschlagen auf.
Gestorbene: Paul Fais, 20 Jahre, Bildechingen; Jos. Rebholz, Bittelbronn l.,zur Linde"); Ernst Züfle, Freudenstadt: ^Willi Horn. 25 Jahre. Sohn des Iustizinspektors Horn, Freudenstadt: Georg Eirrbach. 26 Jahre, Erüntal; Gottlieb Haist, 23 Jahre, Mittelanqenbach; Georg Wiedmann, Röt-Schorren- tal; Carl Fahrner. Cresbach; Pauline Bernhardt geb. Beil- Harz, Freudenstadt: Anna Völker geb. Völker, 61 Jahre, Wittlensweiler.
Druck u. Berlag der „Gesellschafters": G. W. Zatser, Inh. Karl Zager, zugl. Anzeiaen- letter. BerantworlI. Schriftletter: Fritz Schlang, Nagold.zZt.ift PreisltsteNr.8 gülrte,
Die heutige Nummer umfaßt 1 Seiten
Franz berichtet ihr die Geschichte, soweit sie ihm bekannt ist und Gisela antwortet darauf:
„Das seid ihr Männer ja wert."
„Ich weiß net, Gisela, ob das allein schuld war. Ich meine, irgendeine Veranlagung mag vielleicht schon vorhanden gewesen sein. Im Grund genommen ist sie ja net gefährlich, manchmal hat sie wieder ganz lichte Augenblicke. Aber besser Obacht gegeben müßt aus die doch werden. Wie leicht könnt da was passieren, wenn man sie mit den Streichhölzern spielen läßt." «
Sie haben nun die Häuser hinter sich und wandern über einen Wiesenweg zum Wald empor. Die Schmied-Magdalena verfolgt sie mit gierigen Augen, bis sie im Walde verschwinden. Ihr verdunkelter Sinn erfaßt dieses trauliche Nebeneinanderwandern zweier Menschen nicht vollends. Aber doch dringt der Wunsch und Begehr bei ihr durch, auch so dahinzuwandern, Hand in Hand, durch den rotleuchtenden Sommerabend. Die Vision ist so stark, daß sie für kurze Zeit wieder herausfindet aus ihrer verschleierten Welt. Ganz klar überdenkt sie alles, was ihr durch den Sepp geschehen ist. Ein böser Funke springt in ihren Augen auf. Die Fäuste geballt, steht sie hinter der Hecke und starrt zum Hochreiterhof hinauf. Sie spürt dabei einen Schmerz in der rechten Hand und als sie sich davon überzeugt, sind es die Kanten der Streichholzschachtel. die sich in ihre Handflächen gedrückt haben.
Der dunkle Hochwald hat die beiden Wanderer nun ausgenommen. Hier streicht schon die Dämmerung durch Stämme und Gezweig. Nur mitunter ist in einer kleinen Lichtung das feuerschöne Glänzen des Abends zu gewahren. Ringsum ist Heller Vogelfang. Es ist, als ob all die kleinen Sänger nochmal ihre Stimmen ausprobieren wollen vor dem Schlafengehen. In dieses Helle Gejubel schlägt der dunkle Lockruf des Kuckucks. Dreimal zuerst — dann nach einer kleinen Pause wohl zwei dutzendmal.
Gisela bleibt stehen und lacht.
«Fortsetzung folgt.)
Amtliche Bekanntmachung
Zuteilung von Eiern
Auf den vom 24. August bis 20. Sept. 1942 gültigen Bestellschein Nr. 40 der Reichseierkarte werden insgesamt zwei Eier für jeden Bersorqunqsberechtigten ausqeqeben und zwar aus die Abschnitte s und b je ein Ei.
Die Ausgabe erfolgt entsprechend der Belieferung der Klemverteiler.
Calw, den 3. September 1942.
Der Landrat.
— Ernährungsamt Abt. k —
dem am nächsten Mittwoch, den Via»» rr-uno g September 1942 stattfindenden
Vieh- und Schweinemarkt
ergeht Einladung. Die üblichen gesundheitspolizeilichen Beding, ungen sind einzuhalten.
Zufuhrzeit zum Schweinemarkt: 6—9 Uhr Austriebszeit für den Viehmarkt: ^8—10 Uhr. Calw, den 4. Sept. 1942 Der Bürgermeister:
Gähner
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Heute abenck 7.30 nochmals cker scbüne ksilm
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mit klaust Xnoteck ZVocdeascvao Xultarkilm MW! Heute Mt ViEiMlm ll.XMsM
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