3, Seit« Nr. 289

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Montag, de« 7. September 1942

Letzte Llartzeithteu

Die Bolschewisten verloren 45 888 BRT. im Schwarzen Meer

DNV. Berlin. 7. Sept. Wie der Bericht des Oberkomman­dos der Wehrmacht vom Sonntaq meldete, versenkten deutsche Schnellboote im Ostteil des Schwarzen Meeres abermals vier Sowjetdampser sowie vier Leichter mit zusammen 3 508 BRT. Damit haben seit Beginn der Kaukasus-Offensive die Bolsche­wisten im Schwarzen Meer rund 45 888 BRT. Handelsschisss- raum durch Angriffe von Ueberwasserstreitkriisten verloren.

Grosze Neutralitiitskundgebungen in Argentinien

DNB. Buenos Aires 7. Sept. Die Unterschriftensamm­lung der «Vereinigung der Volksabstimmung für die Neutra­lität" wurde am Samstag dem Staatspräsidenten Castillo über­geben. In fünf groszen künstlerisch ausgeschmückten Alben wur­den nahezu eine Million Unterschriften von den Argentiniern gesammelt, die sich spontan zur Neutralitätspolitik der Staats­führung bekannten. In einer Erwiderungsansprache brachte Ca­stillo sodann den unerschütterlichen Willen der Regierung zur Neutralität zum Ausdruck.

227 888 BRT. in der vergangenen Woche versenkt

DNB. Berlin. 7. Sept. Auch in der letzten Woche erzielte der Kamps gegen die feindliche Versorgungsschissahrt erhebliche Ersolgc. Nachdem sür die vorhergegangene allein durch U-Boote eine Versenkung von 38 Schifft« mit 181888 BRT. und die Torpedierung fiins weiterer Schisse, für den ganzen Monat August ein Verlust der feindlichen Handelsschissahrt von 125 Schiffen mit 888188 BRT. und eine Beschädigung weiterer 35 Schisse mit etwa 288 888 BRT gemeldet worden war. wur­den insgesamt 51 Handelsschisse mit 227 888 BRT. in der ver­flossenen Woche versenkt, auszerdem noch acht weitere Schiffe, bei denen die Tonnaae nicht angegeben ist.

Im Westen wurden bei brit. Terrorflügen 48 Klugzeuge ab- geschossen.

Dr. Leg vor 58 888 Schaffenden in Oberfchlesien

DNB. Ka towitz. 7. Sept. Im weiten Rund der Bismarck- hütter Kampfbahn war die Bevölkerung von Königshütte (O.S.)

Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen: Bald siehst du. wenn der Schleier fällt, den blauen Himmel unverstellt, herbstkräftig die gedämpfte Welt in warmem Golde fliesten. Eduard Mörike.

7. September: 1867 Albert Vassermann, Schauspieler, in Mannheim geboren. 1914 Fall der Festung Maubeuge.

Aus de« Organisationen de« Partei

Mädelgruppe 24/481

Heute Uhr haben sämtliche Schar- und Schriftführerinnen, sowie die Mädel der FA.-Echar zum Heimabend (Zimmer 2s anzutreten (Dienstkleidung). Wichtige Dienstbesprechungen.

lttS-Leheeebund

Kreistagung am ä. September in Nagold

Am Samstag, den 5. September hielt der NS.-Lehrerbund in der Gewerbeschule in Nagold wieder einmal eine Kreis­tagung ab, die von Kreisamtsleiter Schwenk geleitet wurde. Der zahlreiche Besuch zeigte die Notwendigkeit solcher Zusam­menkünfte. Gerade in der heutigen Zeit, wo auch auf dem Er­zieher zu Hause eine schwere Arbeit lastet, must er sich ab und zu im Kameradenkreise durch gegenseitige Aussprache und Aus­tausch von Erfahrungen neue Kraft und frischen Mut holen.

Der Kreisamtsleiter gedachte eingangs in herzlichen Worten des kürzlich im Osten gefallenen Kameraden Lorch er von der Oberschule Nagold. Hierauf berichtete er von einer Kreisamts­leitertagung in der Gauschule des NSLB. im Iungborn. Vor allem interessierte die Zuhörer der Aufbau des Schulwesens im Osten, wie er von der Deutschen Verwaltung fetzt in die Wege geleitet wird. Mancher schwäbische Erzieher hat dort schon eine neue dankbare Ausgabe gefunden und viele werden ihnen wohl noch Nachfolgen. Ergreifend waren die Erzählungen aus den Schicksalen der Volksdeutschen in Rustland. Wie dankbar ist man da geworden, in Deutschland leben zu dürfen, und wohl manchem haben diese Berichte einen inneren Anstost gegeben, durch verstärkten Einsatz den Opfern dieser Volksdeutschen sich würdig zu erweisen.

Verschiedene Schul- und Standesfragen wurden noch bespro­chen und der Kreisamtsleiter konnte manchen Dank an die Erzieherschaft seines Kreises zum Ausdruck bringen für die Mithilfe bei allen möglichen Aufgaben, z. V. bei der Heil­kräutersammlung. Altmaterialsammlung u. a. In begeisternden Worten rief er die Erzieher auf. hinwegzusehen über Kleinig­keiten des Alltags, das groste. vor uns stehende Ziel im Auge zu haben und stets zu bedenken, dast das WortKrieg" heute immer und überall an erster Stelle stehe. Unsere einzige Aus­gabe ist, in- und austerhalb der Schule, mitzuhelfen, dast der Krieg gewonnen wird.

Ein kameradschaftliches Beisammensein imSchiss" beschlost diese harmonische Tagung.

Wev davf studieven?

Maßnahme« zur Förderung von Begabten-Sonderlehrgängen zur Vorbereitung aus die Reifeprüfung

Kriegsversehrte, die einen militärischen Urlaub von sechs Monaten erhalten können, haben die Möglichkeit an Sonder­lehrgängen zur Vorbereitung auf die Reifeprüfung teilzuneh­men. sofern sie früher das Versetzungszeugnis in die 7. Klasse einer höheren Lehranstalt erworben haben oder die frühere pbersekundareife oder das Abschlußzeugnis einer Mittelschule (mit zwei Fremdsprachen) besitzen und das 25. Lebensjahr (Stichtag 22. Februar 1941) nicht überschritten haben. Bei Kriegsende werden alle Kriegsteilnehmer, die diese Bedingun­gen erfüllen, an solchen Sonderlehrgängen teilnehmen können. Eine Heraufsetzung der Altersgrenze ist nicht möglich.

Kriegsteilnehmern, die einen Urlaub von sechs Monaten zum Besuch «ines Sonderlehrganges nicht erhalten können, haben die Möglichkeit, zu einer Reifeprüfung für Kriegsteil­nehmer zugelassen zu werden, sofern sie sich für befähigt hal­ten, diese ablegen zu können. Die Prüfung wird an der Schule abgehalten, die sie früher besucht haben. Diese Prüfung darf nicht früher abgelegt werden, als der Betreffende bei normalem Schulbesuch die 8. Klasse einer Höheren Schule beendet hätte.

Andere Kriegsteilnehmer, die weder die Voraussetzungen für eine Zulassung zu den Sonderlehrgängen noch zur Reifeprüfung als Kriegsteilnehmer in vollem Umfange erfüllen, für ein wissenschaftliches Studium aber nach ihren geistigen und charak­terlichen Fähigkeiten geeignet erscheinen, können in die Vor­studienausbildung (Langemarckstudium) ausgenommen werden, sofern sie das 25. Lebensjahr nicht überschritten haben. Die Inspektion des Langemarckstudiums wird im Winter für Ver­sehrte und Fronturlauber besondere Lehrgänge durchführen.

zusammengeströmt, um am «Tag der Volksgemeinschaft" ei» Bekenntnis zum Führer und zu Großdeutschland abzulegen. Erst vor drei Jahren wurde Oberschlesien durch den Einmarsch der deutschen Truppen befreit. Seit jener Zeit begann auch dort trotz der erschwerenden Kriegsverhältnisse ein Ausbau grasten Ausmastes. Unter Führung der Deutschen Arbeitsfront wurde unermüdlich am Ausbau der Betriebsgemeinschast gearbeitet, so dast Reichsorganisationsleiter Dr. Le» nunmehr über 188 neue DAF. Fahne« an Betriebe des oberschlesischen Gebietes übergebe« konnte. Dr. Le« weihte die Fahnen in Anwesenheit von 58 888 schaffenden Menschen, die ihn immer wieder mit Zustimmungskundgebungen unterbrachen, wenn er von der Pflicht Deutschlands sprach, zu kämpfen und zu arbeiten, bis die Frei­heit unser sei.

Der Führer hat dem tgl. ungarischen Reichsoerweser von Horthy zum Tode seines Schwiegersohnes Gras Julius Karoly telegraphisch sein herzliches Beileid ausgesprochen. Der Reichs- ininister des Auswärtigen von Ribbentrop übermittelte Reichs­verweser von Horthy auf dem gleichen Wege seine herzliche An­teilnahme.

Bolschewistischer Störflug nach B..2: x.'st. Budapest erlebte in der Nacht zum Samstag seinen ersten Luftangriff. Nach einer amtlichen Mitteilung überflogen mehrere sowjetische Flieger in Höhen von 5000 Meter die Stadt und warfen mehrere Bomben auf das Stadtgebiet ab. Amtlich wird gemeldet: Sowjetische Bomber griffen in mehreren Städten Ungarns militärisch un­wichtige Ziele an. Die dadurch ungerichteten Schäden an Ma­terial sind unbedeutend Tie infolge des Angriffs, entstandenen 'Verluste der Zivilbevö'lst.ung betragen einige Tote und meh­rere Verwundete. Unsere F'aiarlillerie bekämpfte die dingedrun- genen Flugzeuge.

77 rumänische Milchhändler in Konzen trationslager. Auf Wei­sung des Marschalls Antonescu wurden, wie die Zeitungen be­richten, 77 Milchhändler, die verwässerte Milch verlauft hatten, uis Konzentrationslager geschickt.

Alle Anträge auster solchen für das Langemarckstudium - sind mit den nötigen Unterlagen (letztes Schulzeugnis, Mi­litärpapiere. Lebenslauf mit Angaben über Betätigung in der Partei, politisches Führungszeugnis) an die zuständigen Schul­aufsichtsbehörden, das heistt die Unterrichtsverwaltungen der Länder, zu richten. Sie haben die Entscheidung für die Son­derlehrgänge und Reifeprüfungen und geben die Anträge für das Langemarckstudium an die Reichsstudentenführung, Ber- lin-Charlottenburg, Hardenberqstraste 34, weiter.

Kriegsteilnehmer im Alter zwischen 25 und 40 Jahren, ins­besondere Versehrte, die eine deutliche Begabung für ein be­stimmtes Studiengebiet erkennen lassen und bei denen eine Teilnahme an den Sonderlehrgängen mit Rücksicht auf den Stand ihrer Vorbildung oder ihr Alter nicht möglich ist oder nicht erforderlich erscheint, oder welche aus sonstigen Gründen die Voraussetzung für eine Zulassung zur Reifeprüfung für Kriegsteilnehmer nicht erfüllen, können auf Antrag ausnahms­weise zur Begabtenprüfung zugelassen werden. Die Anträge sind an die Schulaufsichtsbehörden zu richten.

Für Bewerber, die datz Schlustzeuqnis einer im Sinne der Ordnung der Sonderreifeprüfung anerkannten Fachschule oder Berufsfachschule besitzen, gibt es die Sonderreiseprüfung für die Zulassung zum Studium der Wirtschaftswissenschaft, der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, des Gartenbaues, des Brauerei- und Brennereiwesens sowie zum Studium an den Technischen Hochschulen und Bergakademien. Die Meldungen sind ebenfalls an die Schulaufsichtsbehörden einzureichen.

Durch einen neuen Erlast des Reichserziehungsministeriums können frühere Schüler Höherer Schulen, die das Versetzungs­zeugnis in die Oberprima der früheren neunjährigen Höheren Schule bzw. das Versetzungszeugnis in die Klasse 8 der acht- klassigen Höheren Schule besitzen, auf Antrag bei ihrer Schule den Reifevermerk unter der Voraussetzung erhalten, dast sie mindestens ein Jahr im Wehrdienst gestanden und sich vor dem Feinde bewährt haben. Dem Antrag ist die entsprechende Be­scheinigung des Truppenteils beizufügen. Bedingungen für die Zuerkcnnung des Reifcvermerks ist. dast der Betreffende die Schule nicht vor Ostern 1936 verlassen hat. da den früheren Jahrgängen genügend Gelegenheit gegeben war. vor Aus­bruch des Krieges das Reifezeugnis zu erwerbem Weitere Voraussetzung für den Reifevermerk ist. dast nach dem Charak- rer des Versetzungszeugnisses zu erwarten war. daß der Be­treffende die Reifeprüfung ein Jahr nach seiner Versetzung in die Oberprima der früheren neunjährigen Höheren Schule bzw. in die Klasse 8 der achtklassigen Höheren Schule hätte bestehen können. Die endgültige Entscheidung über die Zuerkennung des Reifevermerks trifft die zuständige Schulaufsichtsbehörde.

Ge-Shvdrrrrg des SevkebvS duvck Slassibevbe«

Wir wissen alle, dast Gummi einer unserer allerwichtigsten Roh- bzw. Werkstoffe ist, und dast wir sparsamst damit Haus­halten müssen. Dazu kommt ferner, dast durch die Einsparung der Kraftwagen manche recht wichtigen dienstlichen und eiligen Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden müssen. Denken wir nur an nächtlichen Luftalarm, wenn Melder oder Helfer die verdunkelten Strasten benutzen.

Auch im privater Leben: Da liegt eine Frau in Wehen und wartet schmerzlich auf die Hebamme. Aber die kommt nicht oder zu spät warum? Unbefugte Hände haben die Straste achtlos mit Glasscherben bedeckt, die ihren Fahrzeugreifen zerschnitten. Wenn auch die Aerzte ihre Kraftwagen behalten haben, so müssen doch Schwestern und Hebammen oft weite Strecken über Land mit dem Fahrrad zurücklegen. Daher ist der Unfug: Glas-.und Porzellanscherben, Blech und Email auf öffentliche Wege und Radwege zu werfen, nicht nur ein öffentliches Aergernis. sondern in manchen Fällen geradezu verhängnisvoll!

Leider häufen sich die Fälle solcher grobfahrlässigen und oft boshaften Bestreuung der Plätze und Radwege mit Scherben, Nägeln und Reißzwecken in bedenklichem Maste, was wohl zum Teil darauf zurückzusühren ist. dast viele Kinder durch die Ein­berufung der Väter und die starke Inanspruchnahme der Müt­ter sich selbst überlassen sind und auf solche dummen Gedanken kommen.

Eltern und Erzieher müssen hier mit Verständnis und Nach­druck eingreifen und ihre Kinder von solchem Tun abhalten und ihnen die möglichen Folgen vor Augen führen.

Aber auch die Erwachsenen selbst müssen hier mit beispielhafter Disziplin vorangehen und Scherben und scharfe Gegenstände nur in die dafür bestimmten Behälter werfen!

Aufgabe der Verwaltungen und Gemeinden wird es sein, durch Säuberung der Strasten, Wege und Plätze diesem Hebel zu steuern! RAS.

Das neue Brot

Infolge der starken Auswinterungsschäden beim Winterge­treide hat sich die ernährungswirtschaftliche Führung entschlossen, zur Sicherung der kommenden Brotversorgung Eerstenmehl dem Brot beizumischen. Die Erweiterung der Eerstenanbauflä- chen und das entsprechend höhere Ernteergebnis ermöglichen auf dem Brotgetreidesektor den Ausgleich sür die erfolgte Auswin­terung. Es muh betont werden, daß das Eerstenmehl die gleiche Wertigkeit wie Weizen- und Roggenmehl besitzt Es eignet sich auch ebenso wie die üblichen Mehlarten zum Backen Ein. reiner Notbehelf ist also in der Heranziehung der Gerste zum Brotmehl nicht zu sehen. In vielen Gebieten Deutschlands ist die Bei­mischung von Eerstenmehl seit langem gebräuchlich und die so­genanntenDrittels-Brote" aus einer Mischung von Roggen-, Weizen- und Gerstenmehl gehören zu den typischen Brotsorten mancher Gegenden. Künftighin wird nun das Brot des ganzen deutschen Volkes einDrittels-Brot" sein, und zwar aus 45 Teilen Gerstenmehl bestehen. Zu dieser Mischung kommt ein Zusatz von 3 v. H. Kartoffeltrockenerzeugnissen, wie sie schon bis­her zum Roggenmehl beigesetzt wurden. Um die Verwendung des Eerstenmehls bei der Vrotbereitung in einem bestimmten Anteilsverhältnis sicherzustellen und den Backbetrieben die Ver­wendung zu erleichtern, wird es bereits in der Mühle dem Brotmehl (Type 2800) beigegeben. Die Mischung enthält zu 64 Teilen Bratmehl und zu 36 Teilen Eerstenmehl. Die Brote in der vorgesehenen Zusammensetzung werden im allgemeinen eine trockenere Krume aufweisen als wir es bei den bisherigen Broten gewohnt sind, was aber von vielen Verbrauchern begrüßt werden wird.

Da Sommergerste einen höheren Preis hat als Roggen, mühte das neue Brot teuerer werden. Eine Veränderung bzw. Er­höhung des Brotpreises infolge der Gerstenbeimischung tritt je­doch nicht ein. Staatliche Zuschüsse werden den Preisunterschied ausgleichen. Von den Selbstversorgern wird erwartet, daß sofern ihnen Gerste zur Verfügung steht sie diese im Rahmen ihrer Mehlkarten verarbeiten lasten und ebenfalls in einem entsprechenden Verhältnis zur eigenen Brotherstellung verwen­den. Von einer reichseinheitlichen Regelung ist bisher abgesehen, da sie auch unter Berücksichtigung der verschiedenen Gegebenhei­ten zu schwierig ist.

Tod fürs Vaterland

Walddorf. Vergangene Woche traf wieder eine Trauerbot­schaft aus dem Osten hier ein: Der Gefreite Jakob Mayer, Sohn des früheren Strastenwarts Johannes Mayer, ist am 15. 8, in der Abwehrschlacht bei Rschsw gefallen. Am 17. 8. wurde er auf dem Ehrenfriedhof in Ossuja mit militärischen Ehren zur letzten Ruhe gebettet. Er wurde geboren am 2. 1. 08 und erlernte nach der Schulentlassung das Schreinerhandwerk bei Jakob Christian Kirn. Möbelwerkstätte hier. Zuletzt arbei­tete er bei Reichert und Söhne, Möbelfabrik Rohrdorf, die mit ihm wieder einen braven und fleißigen Gefolgsmann verliert. Im Mai 1940 kam er zur Wehrmacht und rückte nach erfolgter Verwundung wieder ins Feld. Es ist schon wahr, was der Kompanieführer den schwer getroffenen Eltern schreibt: ..Die Kompanie verliert in dem Gefallenen einen jederzeit hilfsbe­reiten. treuen und zuverlässigen Soldaten, der ohne viel Worte stets seine Pflicht erfüllt hat". Drei seiner Brüder stehen im Einsatz. Den Angehörigen wendet sich die herzliche Teilnahme der ganzen Gemeinde zu.

Wir ehren das Alter!

Giiltlingen. In guter Gesundheit kann heute unser langjäh­riger, stets bewährter Gemeindepfleger Christof Eackenhei- mer seinen 72. Geburtstag begehen. Nachdem er sich bereits in den wohlverdienten Ruhestand begeben hatte, hat er sich aber in der jetzigen Kriegszeit wieder gern und freudig in den Dienst der Gemeinde und damit des Vaterlandes gestellt und versieht wieder wie früher gewissenhaft seinen Dienst. Am Li. 9. vollendet Strastenwart Christian Müller sein 71.,- am 23. 9. Witwe Maria Mohr qehürtig von Nebringen, ihr 80. am gleichen Tage Witwe Magdalene Haug. gebürtig von Sulz, ihr 71. und am 26. 9. Schuldienerin Kath. Brösamle ihr 70. Lebensjahr. Alle vier sind noch recht rüstig und aufge­schlossen für die Zeitereignisse. Allen Iubilaren dieses Mo­nats herzliche Glückwünsche zu ihrem Ehrentage und beste Wün­sche für die Zukunft!

Trauerfeier

Sulz. Am gestrigen Sonntag fand in der hiesigen Kirche die Trauerfeier für den für Heimat und Vaterland gefallenen Schützen Adolf Niethammer, ältester Sohn des Karl Niet­hammer von hier statt. Die Beteiligung an demselben liest er­kennen. dast man der Familie allseits herzliches Beileid ent­gegenbringt. zumal sie im letzten Herbst ihr jüngstes Söhnchen durch schwere Krankheit verloren hat.

Württemberg

Geschichts-Schätze der Staatsarchive erschlossen

Die württembergische Kommission für Landesgeschichte hat jüngst zwei kulturell sehr hochstehende und weiteste Kreise interessierende Veröffentlichungen herausgegeben. Das sind ein­mal dieSchwäbischenChroniken der Stauferzei t". Unsere Schulen und Dorfbücher, die Stadtchroniken und die Familienfotfchungen werden gleichermaßen davon befruchtet. Das ganze Volk ist dankbar, wenn von so zuständiger Seite wie Prof. Erich König und Staatsarchivrat Karl Otto Müller die Geschichts-Schätze der Staatsarchive erschlossen und leichtfatz- lich die alten Dokumente dargelegt werden. Jeder Heimatfreund kann nur reichsten Nutzen daraus ziehen. Aehnlich verhält es sich mit denWürtt. ländlichen R ech t s quellen". die Friedrich Winterlin begann und in entsagungsvoller Einzelarbeit Paul Eehring fortsetzte. Fast jede Gegend, so auch die Nagolder, schöpft daraus Nutzen und Verständnis für Brauchtum und Ordnung. Recht und Sitte, Handel und Wan­del der Väterzeiten, auf denen die unsrigen traditionell beruhen. Für unsere Gegenden und die fernere (Ästaltung der politischen und wirtschaftlichen Gemeindegeschichten sind sehr beachtens­wert dieGebot und Verbot" der hier zusammengefastten Ge­meindeordnungen und Zunftordnungen, Hochwillkommen sind jetzt leicht mögliche Vergleiche mit Nachbargemeinden in Ge­richts-, Forst-, Polizei- u. a. Ordnungen. Wesentliche Beiträge zur Gemeinde- und Volkskunde hieten die dargebotenen Bauernrechte", die Fronen, wie die Kirchenzucht-Bestimmungen. Ich vermisse manche sogenannteHolzbüchlein" über die Wald­rechte und Ruggerichtsbestimmungen. die ins innerste kulturelle Leben, in Verfassung und Beamtentum wegweisend einführen. Aus der Zusammenstellung der alten Dokumente mutz noch deut­licher Handel und Verkehr der Gemeinden und der Nachbarschaf­ten unter sich ersichtlich werden. So gewinnen wir ein um­fassenderes Bild unserer Heimat selbst. Dr. Aich.

Stuttgart. (Die diesjährigen Herbstferien.) Wie der Kultminister im Amtsblatt des württembergische« Kultmini­steriums bekanntgibt, sind die diesjährigen Herbstserien an Orten mit ausgebauten Höheren Schulen, also auch in Stuttgart, auf die Zeit vom 5. bis 10. Oktober je einschließlich festgesetzt. Die Herbstferien dauern also sechs Taae.

Stuttgart. (Slowakischer Besuch.) Die Slowakei-Aus­stellung im Höhenpark Killesberg erfreut sich eines starken Be­suchs. Weit über 200 000 Besucher gingen bisher durch die Schau. Unter anderem weilte dieser Tage auch Staatssekretär Franz

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