Der Gelellschatter
Bezugspreise: In der Stadt und durch Boten monatlich NM. 1.50, durch die Post monatlich RM. 1.40 einschließlich 18 Pfg. Beförderungsgebühr und zuzüglich 36 Pfg. Zustellgebühr. Preis der Einzelnummer 10 Pfq. Bei höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferuna der ,.uung oder Zurückzahlung des Bezugspreises.
Amtsblatt des Ivettes Lalw für «asotd mrd <Umsebmrs
Nagoläer üagblatt / Segrünäel 1827
Fernsprecher: Nagold 129 / Anschrift: „Der Gesellschafter'' Nagold. Marktstraße 14. Postfach 55 Drahtanschrift: „Gesellschafter" Nagold / Postscheckkonto: Stuttgart 5113 / Bankkonto: Volksbank Nagold 856 / Girokonto: Kreissparkasse Calw Hauptzweigstelle Nagold 95 / Gerichtsstand Nagold
Anzeigenpreis«: Die 1 spaltige mm-Zeile oder deren Raum 6 Pfg., Stellengesuche, kl. Anzeigen. Theateranzeigen (ohne Lichtspieltheater) 5 Pfg.. Text 24 Pfg. Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und an vorgeschriebener Stelle kann keine Gewähr übernommen werden. Anzeigen-Annahmeschluß ist vormittags 7 Uhr.
Nr. 200
Donnerstag, äen 27. Nugust 1942
116. Jahrgang
Schwierigkeiten des Gebirgskrieges im Kaukasus
Reißende Flüsse, dichter Wald, schroffe Felswände, zerstörte Straßen, zunehmende Kälte, Nebel und Schneefälle — Straßenkampf vor Stalingrad — Schläge der Lustwaffe gegen die Wolgaschiffahrt
barbiert. Immer noch wüteten in der Stadt die ausgedehnten Flächenbrände von den Luftangriffen der vorver- gangenen Nacht. Dichte schwarze Brandwolken lagerten über dem gesamten Stadtgebiet, das sich in einer Länge von etwa 20 Kilo- Metern an der Wolga entlangzieht. Deutsche Jagdflugzeuge b^ herrschten auch während des Dienstag den Luftraum über den Kampfabschnitten im Süden der Ostfront und schossen 51 feindliche Flugzeuge ab.
Mit staunender Bewunderung verfolgen wir den Vormarsch unserer Truppen durch das sperrende und unwegsame Kauka- susgebirge. Wenn nun der gestrige Wehrmachtsbericht meldet, daß unsere Truppen wieder mehrere Hochgebirgspässe erobert haben, dann wissen wir, daß die strategische Lage unserer Gegner in jenem wichtigen Kampfgebiet hoffnungslos ist.
Gleichzeitig schreitet der Generalangrisf in Richtung Stalingrad. das von London als das Herz Rußlands bezeichnet wird^ unaufhörlich fort und löst im feindlichen Lager lähmendes Entsetzen aus. Dieses Neroenzentrum des kolossale« Sowjetreiches („Daily Mail") ist äußerst gefährdet (Reuter), und die Kämpfe toben bereits 30 Meilen vor der Stadt (Reuter). Wenn auch das Gelände zwischen Don und Wolga mit sowjetischen Befestigungsanlagen gespickt ist (Reuter) und die herrschende Hitze an Wüstentlima erinnert und alle Operationen erschwert, ja das Borland von Stalingrad zur Hölle macht („Prawda"). so dringen trotzdem die deutschen Panzermassen ohne Unterbrechung gegen die Wolgahauptstadt vor (Iaroslawsky—Moskau). Schon haben die deutschen Flugzeuge nur noch zehn Flugminnten zur Wolga zurückzulegen, und sowohl die große Rüstungsstadt, als auch die Sowjetgeieitzüge auf der Wolga sind den deutschen Luftangriffen preisgegeben (Londoner Nachrichtendienst). Außerdem find die Bolschewisten in dem zäh verteidigten Gebiet zwischen Don und Wolga ununterbrochen Stukaangrisfen ausgesctzt (Korrespondenten in Moskau), und die Heftigkeit der deutschen Luftangriffe ist ungeheuer („Prawda"). Sollte Stalingrad fallen, so wäre dieses der größte Schlag der in diesem Krieg der bolschewistischen Macht zugefügt worden ist („News Chronicle").
DNV Berlin, 26. Äug. Zu den Kämpfen im Kaukasus-Gebiet gibt das Oberkommando der Wehrmacht noch folgende Ergänzungen: Die Erstürmung der Hochgebirgspässe im Kaukasus- gcbiet verlangte von den deutschen Truppen höchste Leistungen. Boten schon beim ersten Eindringen in das Gebirge die dicht bewaldeten Vorberge mit ihren tiefeingeschnittenen Tälern und reißenden Eebirgsflüssen den Bolschewisten jede Möglichkeit, mit verhältnismäßig einfachen Mitteln starke Sperren zur Erleichterung des Widerstandes aufzurichten, so häuften sich diese Schwierigkeiten, je tiefer die deutschen Truppen in das Gebirge eindrangen. Zwischen schroffen Felswänden und hoch über Abgründen und reißenden Flüssen führen die wenigen benutzbaren Straßen, die durch Felssprengungen und Baumverhaue leicht zu sperren sind. Jede Kuppe, jede Felswand, jeder Taleinschnitt . bildete schon eine natürliche Festung, und häufig mußten schwierige Umgehungen durchgefllhrt werden, um die feindlichen Widerstandsnester auszuheben. Hinzu kommen in den Hochgebirgs- zonen die zunehmende Kälte, die dichten Nebel und die sich bisweilen zu Stürmen steigernden Schneefälle.
Alle diese Umstände sind bei der Beurteilung der Leistungen der deutschen Truppen zu berücksichtigen, die nach Brechen aller Widerstände «nd nach Aeberwinden aller Sperren und Kampfstellungen des Feindes mehrere Hochgebirgspässein Höhenlagen von über 3000 Metern kämpsend in Besitz nahmen. Beim Niederringen umfaßter Stützpunkte hatten die Bolschewisten schwere Verluste.
Weitere Ausfälle an Waffen und Gerät hatte der Feind, wenn seine zurückweichenden Kolonnen vor Bombenangriffen deutscher Flugzeuge oder vor Artilleriebeschuß zu flüchten versuchten und hierbei oft in ganzen Gruppen an zerstörten Straßenstellen die schroffen Felswände herunterstürzten.
Auch die zur Küste des Schwarzen Meeres zurückgehenden feindlichen Batterien hatten bei der Bekämpfung der Rückzugsstraßen durch Zerstörerflugzeuge im Raum nördlich von Noworossisk und nordostwärts von Tuapse sehr schwere Ausfälle. Vor der Küste südlich Tuapse sichtete ein deutscher Aufklärer ein bolschewistisches Unterseeboot, das in einem sofortigen Angriff durch mehrere Bombentreffer schwer beschädigt wurde.
Ein völlig anderes Bild bieten die Kämpfe im Raum von Stalingrad. Hier ist das Kampffeld ein weites welliges Steppenland, das die unbehinderte Entfaltung großer Truppenteile im Angriff und zur Verteidigung erlaubt. Das wasserarme und in dieser Jahreszeit durch das anhaltende Wetter durchglühte Gebiet ist von den Bolschewisten zum Schutze der Stadt mit mehrfachen Verteidigungsringcn in einer Breite von mehr als 20 Kilometern befestigt. Die in diesem Raum vor- dringendcn deutschen Truppen kämpften daher gegen Bunker- systeme, die seit langem auf das schwerste ausgebaut und von verzweifelt kämpfenden Bolschewisten zäh verteidigt werden. Beim Aufbrechen dieser Riegelstellungen wurden die Truppen des Heeres von der Luftwaffe wirksam unterstützt.
Zum Gegenstoß herangeführte Reserven wurden durch pausenlose Angriffe von Kampf-, Schlacht- und Zerstörer- flugzeugen zersprengt und hierbei 28 Panzer und 22 Geschütze vernichtet. Bei der Bekämpfung des Schiffs- und Eisenbahnverkehrs wurden auf der Wolga ein Frachtschiff und ein Tanker vernichtet und drei weitere Frachtschiffe schwer beschädigt. Zwei Transportzüge wurden zerstört. Die kriegswichtigen Anlagen Stal ingrads wurden von Kampfflugzeugen erneut bom-
Wirkungslose Störflüge sowjetischer Flugzeuge
in der vergangene« Nacht
Berlin. 27. August. Sowjetische Flugzeuge führten in der »ergangenen Nacht wirkungslose Störslüge über Nord-, Nordost- unh Mitteldeutschland durch. Ei« Einzelslugzeug gelangte bis »n den Sperrgürtel von Berlin. Planlos ans mehrere Orte geworrene Bomben verursachten nur unwesentliche Schäden.
Der deutsche WehmachtsSerW
Mehrere Hochgcbirgspässe im Kaukasus genommen, be' Stalingrad Feind nach Osten zuriickgeworfen Vom 1. bis 24. August verloren Sowjets 2505 Flugzeuge bei 140 Eigenverlusten — Erogbrände in Stalingrad — Verzweifelte Angriffe der Bolschewisten bei Kaluga, Medyn und Rschew blutig abgeschlagen — 85 Panzer vernichtet — Feindliches U-Boot im Nordmeer versenkt
DNB Aus dem Führerhauptquartier, 26. August.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Kaukasus nahmen deutsche Eebirgstruppen gegen hartnäckigen feindlichen Widerstand mehrere Hochgebirgspässe. Im Raum westlich Stalingrad wurde der Feind in erbitterten Kämpfen nach Osten zurückgeworfen. Stalingrad, in dem Eroßbrände wüten, wurde durch die Luftwaffe bei Tag und Nacht mit Spreng- und Brandbomben angegriffen. Auf der Wolga wurde ein Frachtschiff versenkt, drei weitere beschädigt und ein Tanker in Brand geworfen.
Südwestlich Kaluga, nordwestlich Medyn und bei Rschew setzte der Feind ohne Rücksicht auf Verluste mit starken, von Panzern unterstützten Kräften seine Angriffe fort. Alle Angriffe brachen an der unerschütterten Abwehrkrast der deutschen Trup
pen zusammen. 83 Panzer wurden vernichtet. 'Die Luftwaffe fügte dem Feind, vor allem bei Rschew, hohe blutige Verluste zu.
Bor Leningrad wurde» mehrere Angriffe des Feindes zum Teil in harte« Nahkämpfen abgeschlagen.
2« der Zeit vom 1. bis 24. August verlor di« Sowjetlnftwaffe 2305 Flugzeuge, davon wurden 1SL3 in Lustkämpfen, 307 durch Flakartillerie und 195 durch Verbände des Heeres ab- geschossen oder erbeutet, die übrigen am Bode« zerstört.
Während der gleichen Zeit ginge« a« der Ostfront 140 eigen« Flugzeuge verloren.
Sicherungsstreitkräfte der Kriegsmarine versenkten im Nord- meer ein feindliches Unterseeboot.
In den Abendstunden des 25. August überflogen einzelne britisch« Flugzeuge westdeutsches Gebiet und warfen vereinzelte Sprengbomben.
2m Kampf gegen Großbritannien belegte die Luftwaffe bei Tag und Nacht wichtige Anlagr« in Mittel, «nd Osteng- länd mit Spreng- und Brandbomben.
Der italienische Wehrmachtsbericht
Lebhafte Artillerie- und Lufttätigkeit an der Aegyptenfrout
DNB Rom» 26. Aug. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:
An der Aegypten front belebte sich das Artilleriefeuer und die Tätigkeit der Luftwaffe. Zwei Flugzeuge wurden im Laufe der Kämpfe von deutschen Jägern abgeschossen, ein drittes wurde von der Flak von Tobruk bei einem Einflug vernichtet. Es wurden weitere fünf Flieger eines feindlichen Flugzeuges gefangen genommen, das bei Sollum zum Absturz gebracht worden war. . . . .o
Eines unserer U-Boote ist nicht in seinen Einsatzhafen zurückgekehrt. Die Familienangehörigen der Besatzungsmitglieder wurden benachrichtigt.
Im Mittelmeer griffen deutsche Jäger einen englisch^ Vombenverband an, der einen unserer in Fahrt befindlichen Eeleitzüge anzugreifen versuchte, und zwang den Feind, seine Bomben fern von den Schiffen auszuklinken. Ein Beaufighten wurde getroffen und stürzte ins Meer.
Mbenlrop mit einer Sonderdelegatton in Budapest
Kranzniederlegung am Grabe des Stellvertreters des Reichsverwesers — Der Reichsaußenminister überdringt Reichsverweser von Horty das Beileid des Führers und des deutschen Volkes — Ribben- trop bei Kallay — Keitel besuchte den Honvedminister und den ungarischen Generalstabschef
DNB. Budapest. 26. August. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop traf am Mittwoch nachmittag als Vertreter des Führers und Führer der deutschen Sonderdelegation zu den Veisetzuugsseierlichkeiten des an der Ostfront gefallenen Stellvertreters des Reichsverwesers des Königreichs Ungarn in Budapest ein.
Der deutschen Sonderdelegation gehören an: Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht. Kcneralfcldmarschall Keitel. Botschafter Ritter, General der Flieger Bodenschatz mit dem Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern. Oberst leutnant Liitzow. Obergruppensiihrer und General der Was sen-LL Wolsf, Admiral Warzecha. Gesandter von Dörnberg. Ge sandter von Rintelen, Gesandter Dr. Schmidt und Legationsrat Ruhe.
Ministerpräsident von Kallay empfing mit den Mitgliedern der ungarische« Regierung und der Generalität den Reichsaußenminister auf dem Flugplatz. Dann schritten v. Ribbentrop u. Keitel die Ehrenkompanie ab. Nach der Ankunft in Budapest begab sich der Reichsaußenminister mit der deutschen Delegation ins Parlament und legte am Sarge des vor dem Feinde gefallenen Stephan von Horthy den Kranz des Führers nieder.
Der Reichsaußenminister brachte dem Reichsoerwescr von Horthy die herzliche Anteilnahme des Führers, der Reichsregie, rung und des deutschen Volkes zum Ausdruck. Im Anschluß an den Empfang begrüßte der Reichsverweser Generalfeldmarschall Keitel.
Der deutsche Gesandte in Budapest, von Iagow, legte mit dem Militär- und Lust-Attache der deutschen Gesandtschaft am Sarge des an der Ostfront gefallenen ungarischen Stellvertreters des Reichsverwesers. Stephan von Horthy. Kränze des Reichsmar- ichalls Hermann Eöring, des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop und der deutsche« Wehrmacht nieder.
Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop stattete heute nachmittag dem Ministerpräsidenten von Kallay im Ministerpräsidium einen Besuch ab.
Eeneralfeldmarschall Keitel stattete dem Honvedminister von Bartha und dem Chef des königlich-ungarischen Eeneralstabes Generaloberst von Szombalthelyi einen Besuch ab.
DNV Budapest, 26. August. Das ungarische Abgeordnetenhaus hielt am Mittwoch vormittag eine Trauersitzung ab, zu der sämtliche Mitglieder des Kabinetts erschienen waren. Nach einer Ansprache des Präsidenten des Hauses, Tasnady-Nagy, die von den Anwesenden stehend angchört wurde, hielt Ministerpräsident von Kallay die Trauerrede für den gefallenen Reichsverweser-Stellvertreter. Auch das Oberhaus versammelte sich am Mittwoch zu einer Trauersitzung. Die Trauerfeier und Beisetzung erfolgt am Donnerstag.
«,
Am Mittwoch nachmittag traf Außenminister Graf Ciano an der Spitze einer italienischen Regierungsabordnung in der ungarischen Hauptstadt ein. Eine Stunde vorher war das Flugzeug mit der bulgarischen Sonderdelegation, die unter der Führung des Kriegsministers Mi ho ff steht, ein- getrosfen. Vormittags traf eine kroatische Delegation in Budapest ein. Sie steht unter Führung des Innenministers Artukovic und des Oberkommandierenden der kroatischen Armee, General Stancer.
Zur Lage in Indier»
Gandhi warnt den britischen Bizekönig
DNV Stockholm, 26. August. Wie aus Bangkok gemeldet wird, hat Gandhi aus dem Gefängnis einen neuen Brief an den Vizekönig Lord Linlithgow gerichtet, in dem es heißt, daß der Allindische Kongreß die Bevölkerung bisher noch nicht zur passiven Resistenz aufgefordert habe. Der Aufruhr in Indien sei nur eine Reaktion auf die tyrannischen Methoden der englischen Behörden. Gandhi habe es als seine Pflicht angesehen, England noch einmal zur Räumung Indiens aufzufordern, der einzigen Haltung, die eine Verschlimmerung der gegenwärtigen Lage verhindern könnte.
Der Sprecher der indischen Anabhängigkeitsliga in Bangkok wandte sich über, den Bangkoker Rundfunk an die indischen Soldaten. Es werde sehr bald der Fall eintreten, daß man von den indischen Soldaten verlangen werde, ihr eigenes Volk niederzuschietzen, das für die indische Freiheit kämpfen wolle. „Das ist der Augenblick, in welchem ihr eure Entscheidung fürs Leben zu fällen habt. Wir wissen, wie die Entscheidung aus- fallen wird. Ihr werdet euch umwenden und die Auftraggeber zu diesem Verbrechen mit der Kugel niederschießen." Die indischen Soldaten hätten den Briten lange genug gedient. Jetzt sei die Zeit gekommen, das Schwert in den Dienst des Vaterlandes zu stellen, und zwar gegen England, den Feind Indiens und der Humanität.
DNB Stockholm, 25. Aug. Wie aus einer Rcutermeldung aus Bombay trotz aller Verklausulierungen dieser britischen Nachrichtenquelle hervorgeht, haben die britischen Schergen in Indien zwei neue Blutbäder unter den freiheitsliebenden Indern angerichtet. So „mußte" die britische Polizei auf eine große Fteiheitsdemonstration in der Nähe von Sajhanwa im Bezirk Gorakhpur (Vereinigte Provinzen) das Feuer eröffnen. Sechs „Personen" wurden, wie englischerseits eingestanden wird, getötet und acht wurden verletzt. Bei einer Schießerei der britischen Schergen auf die Menschenmenge in Karadi Matwad im Bezirk Suratgarh wurden mehrere Personen verwundet und 80 verhaftet.
Wieviele Inder tatsächlich ums Leben kamen, wird vorläufig wohl nicht bekannt werden, da die britische Zensur erfahrungsgemäß ein Interesse daran hat, die Zahl der Toten, Verletzten und Verhafteten so niedrig wie megtich auzugeben. llebrigcns spricht Reuter nur von Schießereien und nimmt somit von vorn- herein die durch Schläge mit dem Lathi getöteten und verletzten Inder aus.
Radio Delhi meldet, daß in Cawnporc neue Zusammenstöße zwischen demonstrierenden Indern und der Polizei stattfanden. Die Polizei trieb die Menge unter Anwendung der Schußwaffe auseinander. An drei weiteren Orten der Zentralprovinzen san. den ebenfalls Störungen größeren Umfanges statt. Nachdem seit vier Tagen in Kalkutta keine besonderen Zwischenfälle statt^