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bewiesen hatte, Menschen rücksichtslos den Zielen des Systems zu opfern, erhielt im Jahre 1925 feinen Namen. „Stalinburg" wurde zum Symbol bolschewistischen Machtrausches. Dies« Stadt, in der Stalin zum ersten Male mit seiner Person für den Bolschewismus eingetreten war, wurde zum gehegten und gepfleg. ten Musterkind des mit den FünfjahresplSnen einsetzenden In« dustrtalifierungswahns. Jnnerhalb von knapp zehn Jahren wuchs ihre Einwohnerzahl von 70 000 auf 300 000, und heute dürfte sie über eine Million beherbergen.
„Beherbergen" ist für Stalingrad wie für die anderen sowjetischen Großstädte ein euphemistischer Ausdruck. Der größte Teil der Einwohner vegetiert hier in Wohnungen, die auch für die halbe Einwohnerzahl noch nicht zu einem menschenwürdigen Dasein ausreichen würden. Dafür breitet sich die Industrie in ähnlich riesigen Werkhallen aus, wie man sie schon in Charkow und dem „Donbas" her kennt. Das „Kombinat", Zauberwort und Narkotikum der um den Ertrag ihrer Arbeit betrogenen Masten, beherrscht die Stadt: Ein Kombinat für Traktoren, ein Kombinat für Naphta, ein Holz- und ein Maschinenbaukom- bi»t, alles überdimensioniert, alles größer, als man es brauchte.
Die Lage der Stadt an jener Stelle, wo sich Wolga und Don am nächsten kommen und ihre Bedeutung als vorgeschobener Posten des europäischen Rußland gegen Asien machten schon das zaristische Zarizyn zu einer der wichtigsten Städte des südlichen Rußland. Hier wurde der reiche Güterverkehr der Wolga zum Don umgeschlagen, und umgekehrt, hier sammelten sich die Fertigfabrikate aus dem Westen und wurden gegen Holz, Fische. Fleisch, Weizen und Naphta aus dem Osten und Süden eingetauscht. Seit Jahrhunderten war Zarizyn eine der reichsten Handelsstädte des Moskowitischen Reiches. Schon Stenka Rasin, der Kosakenhetman und Rebell gegen Moskau, finanzierte seinen Feldzug gegen den Zaren aus dem Reichtum der Stadt. Hier baute er mit dem aus dem Kamagebiet zusammengeflößtsn Holz seine Flotte, mit der er wolgaauswärts gegen Saratow und Samara marschierte. Von hier aus begannen auch die Zaren und die Sowjets die Eroberung der asiatischen Steppen.
Stalingrad liegt am Westufer der Wolga. Weder die Zaren noch die Bolschewisten haben jemals damit gerechnet, daß die Stadt einmal von Westen her angegriffen werden könnte. Sie war immer nur als Etappe gedacht, als Industrie- und Verkehrszentrum, das gegen beide Seiten, den Westen und den Osten, gesichert war. Im Westen sollte sie der Don schützen, tm Osten die Wolga und die ihr vorgelagerten Steppen. Zugleich sollte sie selbst die Wolga, die Lebensader der Sowjetunion, bewachen. Denn wer Stalingrad besitzt, beherrscht auch die Wolga und das Kaspische Meer. Seit die wichtigsten Eisenbahnlinien des europäischen Teils der Sowjetunion in deutscher Hand sind, hat die Bedeutung der Wolga als Verkehrsader für die Sowjets noch Angenommen. Für den Transport des Kaukasusöls steht den Sowjets nach dem Ausfall der Oel- lsitung nach Rostow und der entsprechenden Eisenbahnlinien ,nur noch die Wolga zur Verfügung. Schon jetzt aber steht auch di« untere Wolga und mit ihr Stalingrad im Wirkungsbereich der deutschen Luftwaffe.
Badisch-wurttem-ergische Infanterie überrumpelte feindliche Batteriestellung
Bei den Angriffskämpfen im Kaukasusgebiet stieß die Vorausabteilung einer badisch-württembergischen Infanteriedivision auf eine feindliche Batteriestellung. Bevor die überraschten Bolschewisten sich durch einen Stellungswechsel ihrer bedrohlichen Lage entziehen konnten, drangen die badischen und württembergischen Infanteristen in die feindlichen Stellungen ein, vernichteten drei 12,2-Zentimeter-Geschütze, 3 Zugmaschinen sowie 10 Lastkraftwagen des Feindes und brachten die Geschützbedienungen nach kurzem Feuergefecht als Gefangene ein.
Bayerische Gebirqsjöqer dezwanyen den Elbrus
Glänzende Waffentat und alpine Sonderleistung zugleich — Im Schneesturm auf dem Gipfel — Hafenstadt Temrj»! am Asowschen Meer fest in der Hand der rumänischen Verbündeten
DNB Berlin, 25. August. Das Oberkommando der Wehrmacht teilt zu den Kämpfen, die am Montag im Kaukasusgebiet stattfanden, folgende Ergänzungen mit:
Die im Raum nordwestlich Krymskaja vordringenden rumänischen Truppen, die vor einigen Tagen Kurtschanskaja genommen hatten, warfen die zähen Widerstand leistenden Bolschewisten weiter zurück. Im Verlauf dieser Angriffskämpfe drangen die Rumänen am 23. August in die an der Kubanmündung gelegene Hafenstadt Temrj uk am Asowschen Meer ein, wo sich heftige Straßenkämpfe entwickelten. Am 24. August wurde der letzte Widerstand des Feindes gebrochen. Seither ist die Stadt fest in der Hand der rumänischen Truppen.
Die Bedeutung von Temrjuk ergibt sich einerseits aus seiner beherrschenden Lage auf der einzigen passierbaren Landbriicke, die das Kubangebiet mit der Taman-Halbinsel verbindet, und andererseits aus seiner wirtschaftlichen Bedeutung als Umschlagplatz für Holz und landwirtschaftliche Produkte, unter denen die Baumwolle, die ostwärts der Stadt in großem Umfang angebaut wird, eine besondere Rolle spielt.
Im Kaukasusgebiet führten die Bolschewisten heftige, wenn auch vergebliche Gegenangriffe, um das weitere Vordringen der deutschen und verbündeten Truppen aufzuhalten. Trotz des vom Feind mit Minenfeldern, Feldsperren und Auffangstellungen befestigte« Berggeländes kämpften die deutschen Truppen mehrere Paßstraßen frei und drangen weiter vor. Die Vorausabteilung einer badisch-württem- bergifchen Division stieß hierbei auf eine feindliche Batteriestellung. In schnellem Entschluß stürmten die Infanteristen die bolschewistische Batterie so schnell und geschickt, daß nicht nur drei Geschütze, sondern auch deren Zugmaschinen und Troßfahrzeug« in die Hand der deutschen Soldaten fielen.
Bei weiteren Kämpfen wurde eine von ihren Verbindungen abgeschnittene Feindgruppe aufgerieben. Ein schweres Gefecht entstand um einen Bahnhof, desien Lagerschuppen, Holz- stappel und Gleisanlagen zu Widerstandsnestern ausgebaut waren und wo zwei durch Gleissprengungen blockierte Panzer- züge den letzten Verzweiflungskampf führten. In zähem Kampf wurde die feindliche Kampfstellung Stück um Stück gestürmt und die beiden Panzerzüge vernichtet.
Einen besonderen Erfolg errangen bayerische Gebirgsjäger, die seit Beginn der deutschest Angriffsoperationen im Mai 1942 1500 Kilometer durch Staub und Hitze, durch schattenlose, wasserarme Steppen kämpfend zurücklegten und nun die deutsche Reichskriegsflagge auf dem Elbrus, dem gewaltigen Gletschermasfiv im Zentralkaukasus, hißten. Auch sie hatten bei ihrem Vordringen im Kaukasus schwere Kämpfe zu bestehen. So vernichteten sie bereits beim Eintritt in das Gebirge zwei Kavallerieregimenter, ein Infanterieregiment und zehn Panzer. Bei ihrem weiteren Vordringen nach Süden war jeder Tag mit harten Kämpfen gegen die Bolschewisten, die jede Straße, jede Felswand, jede Kuppe zäh verteidigten, erfüllt. So stellte die während eines Schnee st urms erfolgte Flaggenhissung auf dem Elbrus durch eine Hoch- gebirgsgruppe unter Führung von Hauptmann Groth «ine ebenso hervorragende Waffentat wie alpine Sonder, teilt un« dar.
Ragolder T«gblatt ,D«r Gesellschafter
Mittwoch. Leu 28. August 1842
Auch Flüsse können deu deut schen Bormarsch nicht aushalten
(PK.-Aufn.: Kriegsberichter Kirchheim. PBZ.. Z
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Links: Der neue Reichsjustizminister: Dr. Otto Georg Thicrack. (Presse^Hoffmann, Zander-M.-iK.) - Rechts: Generalmajor Freiherr von Eablenz, Amtschef im Reichsluftfahrtministerium und Vorstandsmitglied der Deutschen Lufthansa ist tödlich verunglückt. (Presse-Hoffmann, Zander-M.-K.)
Der ilattenische Wehrmachlsberichl
Britischer Luftangriff auf italienischen Geleitzug gescheitert
DNB Rom, 25. August. Der italienische Wehrmachtbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:
Normale Artillerietätigkeit an der ganzen ägyptischen Front, wo Flakbatterien vier Flugzeuge vernichteten, die unsere rückwärtigen Verbindungen anzugreifen versuchten.
Im Mittelmeer ist ein Angriff zahlreicher feindlicher Flugzeuge gegen einen Eeleitzug gescheitert. Die Geleitschiffe schossen zwei der angreifenden Flugzeuge ab, während ein wei- teres von deutschen Jägern zum Absturz gebracht wurde. Ein englischer Dampfer wurde von deutschen Bombern durch Volltreffer versenkt.
Feindliche Luftangriffe auf Zentren in Griechenland und unsere Besitzungen im Aegäischen Meer verursachten nur beschränkte Schäden. Verluste an Menschenleben wurden nicht gemeldet.
Neun Mann — darunter fünf Offiziere — von den Mannschaften der in den Luftgefechten der Vortrage abgeschossenen britischen Flugzeuge wurden gerettet und gefangen genommen.
Die Luftwaffe half den vordrtngenden deutschen Truppen beim Brechen des feindlichen Widerstandes. Die sich auk. -"^en Höhenstraßen, insbesondere nordostwärts des Kaukasus- Hafens Noworossisk, zäh verteidigenden Bolschewisten hatten durch die wiederholten Tiefangriffe der deutschen Zerstörerflugzeuge schwerste Verluste.
Bolschewistischer Panzer am Regimentsgefechtsstand Unerschrockener wiirttembergischer Kanonier macht de« Spuk ein Ende
Don Kriegsberichter Wilh. Rautenberg nsg PK. Arglos tritt eines Tages Oberstleutnant V., Kommandeur eines württembergischen Infanterieregiments, um die Mittagszeit aus der bescheidenen Hütte hervor, die ihm vorübergehend als Regimentsgefechtsstand irgendwo im Donbogen dient. Sieben oder acht Kilometer weiter vorn verhält die Spitze seines Regiments bei kurzer Mittagsrast. Während des ganzen gestrigen Tages und auch heute vormittag hat man vom Feind nicht das geringste zu sehen bekommen.
Wie groß ist daher das Erstaunen des Kommandeurs, als er plötzlich, kaum 100 Meter von seinem eigenen Standort entfernt, einen schweren feindlichen Panzer durch die Gemüsegärten karriolen sieht. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder sucht er ein bestimmtes Ziel, oder — und dies ist wahrscheinlicher — er hat sich in Unkenntnis der Lage verfranzt und sucht nun nachträglich Anschluß an die Seinen zu gewinnen.
Jetzt schlägt er einen Haken von 90 Grad und fährt auf die Straße zu. Himmel, Welt und — so fährt es dem Kommandeur durch den Kopf —, im linken Dorfteil hat soeben eine stattliche Zahl von Troßfahrzeugen Einzug gehalten, und rechts steht eine schwere Batterie im Begriff, Feuerstellung zu beziehen. Wohin mag der Bursche sich also wohl wenden? Der bleibt aber stur und scheint gar nichts von den dankbaren Zielen zu ahnen, die sich ihm links wie rechts bieten. Senkrecht kreuzt er nämlich die Straße und setzt drüben seinen Zickzackkurs fort.
Was tun? Panzerbrechende Waffen befinden sich nicht in der Nähe, ebensowenig Pioniersprengmittel, mit denen man dem Stahlklotz zu Leibe gehen könnte. Aber halt! Die schwere Batterie! Und da sich niemand von den Männern seines Stabes in der Nähe befindet, rennt der Kommandeur selbst schnurstracks dorthin, wo er die Batterie weiß, es mögen so an die 250 bis 300 Meter sein. Bis auf 5« Meter ist er jetzt an das nächststehende Geschütz heran, da schlägt aus dem Rohr ein langer Strahl Mündungsfeuer heraus, Sekundenbruchteile später ein ohrenzerreißender Doppelknall. Was war geschehen? Der Richtkanonier der Geschütze hatte die drohende Gefahr erkannt, die zugleich dankbare Beute verhieß. Laden, Einrichten, Abziehen und dem Panzer auf 60 Meter im direkten Beschuß einen 15-Zentimeter-Koffer vor den Bauch knallen — das alles war das Werk weniger Sekunden. Der Volltreffer zerriß den Stahlriesen in tausend Fetze«, fünf Atemzüge lang war die Luft ringsum von durcheinanderwirbelnden schweren Eisenteilen erfüllt.
„Und wie, Herr Oberstleutnant, verhielt sich der Kanonier an- gesichts seines großartigen Treffers?" Lächelnd antwortete der Kommandeur auf unsere Frage: „Ja, denken Sie nur, während ich mich in volle Deckung warf, konnte ich beobachten, wie dieser Leichtsinnige im Ueberschwang seines Elücksgefühls die Mütze vom Kopf ritz, sie in die Luft warf und dazu ein lautes Hurragebrüll anstimmte! Wie leicht hätte einer von de» dicke» Brocken ins Auge gehe« können."
,A-Boot-Tefahr nach wie vor akut-
USA.-Sachverständige eröffnen pessimistische Zukunsts» Perspektiven.
DNB Genf, 25. Aug. Es vergeht kaum ein Tag, ohne daß in der britischen Presse nicht die deutschen U-Boot-Erfolge und die Auswirkungen auf das Kriegsgeschehen in irgendeiner Form in Erscheinung treten. Allgemein ist die Auffassung vorherrschend, daß trotz aller Abwehrmaßnahmen Englands und der USA. nicht mit einem Sinken der Versenkungsziffern zu rechnen ist. Diese Ansicht wird unterstrichen durch eine im „Eoening Standard" veröffentlichte Erklärung des Gsneralstabschefs der kanadischen Marin?, Vizeadmiral Perry Nelles. Danach erklärte der als Sachverständiges anzusehende Admiral in einer Ansprache an junge Marineoffiziere in Halifax (Neuschotiland): „Die U-Boot-Eefahr in den nordamerikanischen Gewässern besteht nach wie vor weiter und wird sich nach meiner Ansicht eher noch verschärfen als vermindern."
Auch der bekannte amerikanische Militärkritiker W. Baldwin äußert sich im „Eoening Standard" zur U-Boot-Cefahr. Er kommt dabei zu der Feststellung, daß man nicht sagen könne, daß die U-Boor-Eefahr im Westatlantik gebannt worden sei. „Man sieht noch iminer am Strand der nordamerikanischen Atlantikküste angitriebene Schiffswracks und Trümmer, während die Gewässer um das Kap Hatteras geradezu einem Schiffs- fricdhos gleichen. In der Karibischen See und an der nördlichen Küste Amerikas sowie im mittleren Atlantik halten die Schiffsversenkungen weiter an, und man muß.sogar von ihnen sagen, daß ihr gefährliches Ausmaß noch nicht zurückgegangen ist. Auch ich rechne damit, so schließt Baldwin seine Ausführungen, „daß trotz Einführung des Eeleitzugssystems die Intensität der gegnerischen U-Boot-Kriegführung sich in absehbarer Zeit noch mehr steigern wird. Angesichts dieser Lage ist es falsch, wenn man amerikanischerseits von einer Begrenzung der Schifssunter- gänge spricht".
Zu der deutschenSondermeldung über die Versenkung von weiteren 107 000 VRT. schreibt die spanische „Jnformaciones": „Die Transportschlacht hat für die Engländer und Amerikaner bereits gefährliche Formen angenommen. Die Frage, ob die amerikanischen Werften diese Verluste ausgleichen kän- neu, müsse man mit einem glatten Nein beantworten. Damit aber fehle jede Hoffnung, durch eine Massenproduktion von Kriegsmaterial einmal den Gegner erdrücken zu können. Die Lage der Feinde der Achse wird am besten durch die Worte der „Saturday Eoening Post" gekennzeichnet: „Wenn wir die Transportschlacht verlieren, dann kann uns keine Kriegsmaterialproduktion mehr retten".
Die Londoner „Times" stellt in einem Sonderartikel rückblik- kende Betrachtungen zu den deutschen U-Voot-Erfolg«n im westlichen Atlantik und vor allem an der nordamerikanischen Küste an. Mit bemerkenswerter Offenheit schreibt das Blatt dabei u. a.: „Früher hat man sich in den USA. vor U-Vooten unbedingt sicher gefühlt und niemals daran gedacht, daß es den feindlichen U-Boot-Streitkräften möglich sein werde, die so wichtige Schiffahrtsroute längs der amerikanischen Atlantikküste anzugreifen. Die Wirklichkeit war dann aber eine andere. Alle Gegenmaßnahmen, die bisher von den amerikanischen Marinebehörden ergriffen wurden, haben es nicht vermocht, den recht umfangreichen Schiffsversenkungen Einhalt zu gebieten, zumal sich in jüngster Zeit neue Schmie- rigkeiten bemerkbar machen, so z. V. ist die Schiffsproduktion vorübergehend auf eine akute Stahlknappheit hin ernsthaft behindert. Noch immer übersteigt die Zahl der Schisfsversenkungen die der Neubauten, so daß man sich immer mehr der Tatsache in den Vereinigten Staate« und Großbritannien bewußt wird, daß die Schlacht auf dem westlichen Atlantik zu den für di« Alliierten lebenswichtigen Operationen gehört."
Wieder vier feindliche Handelsschiffe versenkt
DNB Berlin, 25. Aug. In den Küstengewässern der Halbinsel Florida (USA.), des Karibischen Meeres und der brasilianischen Nordküste wurden vier feindliche oder in feindlichen Diensten stehende Handelsschiffe durch Unterfeeboot-Angriffe versenkt. Die Versenkung von zwei Schiffen erfolgte in unmittelbarer Küstennähe, so daß die Detonationen auf weiten Strecken an der Küste zu hören waren. In St. Augustine, einem Badeort von Florida, war der Feuerschein eines wenige Seemeilen vom Strande brennenden Transporters die ganze Nacht über zu sehen. Am nächsten Morgen war das Schiff untergegangen und größere Mengen Strandgutes, darunter zahlreiche Kisten mit Obst- und Fleischkonserven sowie Ballen mit Kakao und Tee wurden an Land geschwemmt. — Von den übrigen Schiffen landete ein großer Teil der Besatzungen in nahe gelegenen Hafen bzw. auf Inseln des Karibischen Meeres.
Leutnant mit vier Mann nahm 228 Kanadier gefangen
DNB Berlin, 25. August. Während der Niederkämpfung des britisch-amerikanischen Landungsunternehmens bei Dieppe vollbrachte Leutnant Köhler, Adjutant einer Flak-Untergruppe, zusammen mit sechs Soldaten seines Stabes eine vorbildliche soldatische Tat. Auf der Höhe der Steilküste westlich Dieppe beobachtete er das Herannahen feindlicher Landungsboote. Mit flankierendem MG.- und Karabinerfeuer bekämpfte er daraufhin mit seinem kleinen Trupp unverzüglich den Landungsversuch des Feindes. Nach kurzem heftigem Feuerwechsel kletterte Leutnant Köhler mit vier Freiwilligen seines Trupps den Steilhang hinunter und griff aus einigen hundert Metern Entfernung die feindliche Gruppe an. Durch Zurufe forderte er sie zur Uebergabe auf. Das selbstsichere und kaltblütige Auftreten des jungen Leutnants und seiner tapferen Soldaten machten aus den überrumpelten Gegner einen so starken Eindruck, daß er nach kurzer Abwehr die Waffen fortwarf und sich ergab. Leutnant Köhler und seine Flaksoldaten konnten durch ihre Ent-i schlußkraft 225 Mann, ausschließlich Kanadier, gefangen nehmen.!