Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Montag, de« 24. August 1S42
Z. Seite — Nr. 197
iAagold undAmgebuny
Man soll nicht bloß Handeln, sondern auch mit Zuversicht tun als hänge der Erfolg lediglich von einem selbst ab.
Wilhelm von Humboldt.
2t. August: 1617 Stiftung der Fruchtbringenden Gesellschaft sder ersten und wichtigsten Sprachgesellschaft) in Weimar durch Ludwig. Fürst von Anhalt-Köthen. — 1936 Einführung der zweijährigen Dienstpflicht.
SluS de« Organisationen dev Vavtei
Mädelgruppe 24/4Ü1
Heute 2» Uhr Dienst für Schar- und Schaftführerinnen und FA.-Schar. Wichtige Besprechung.
Flicke«
Zelle 3 Mittwoch 14 und 20 Uhr in der Gewerbeschule
Die Kindergruppe der NS.-Frauenschast
versammelt sich erstmals wieder am ersten Mittwoch im Septbr.
Alles füv rmfeve Soldaten!
Wieder erfolgreiche Sammlung sür das DRK.
Lazarettbesuch unserer Mädel
Die letzte Straßensammluuq dieses Jahres für das Rote Kreuz zeigte wieder einmal in schöner Weise die innige Verbundenheit von Front und Heimat. Diesmal führten mit HI.. VdM. und den Bereitschaften des DRK die alten Frontsoldaten und die Sänger die Sammlung durch und brachten schnell die reizenden Ansteckblllmchen — Margueriten - zum Verkauf. Dazu wurden lebende Blumen und Heidekrautsträuszchen anqeboten: der BdM. harte wieder eigens einen Verkaufsstand aufgemacht. So konnten wir in der Heimat der kämpfenden Truppe wieder einen Teil unserer Dankesschuld abtraqen. Vergessen wir nicht, daß unseren Verwundeten die bestmögliche Pflege und Hilfe zuteil werden soll! Nicht zuletzt sollen wir unseren Lazarettsoldaten ober auch Freude schenken. Das taten gestern unsere Mädel. Frisch und feierlich erklangen in der Morgenfrühe die jugendlichen Stimmen in die manche Sorge und manch stilles Leid bergenden Räume der Teillazarctte Waldeck und Kreiskrankenhaus. Die Mädel brachten zudem den Soldaten hübsche Blumensträuße. Sie nahmen das freudige Bewußtsein mit nach Hause, den Baterlandsoerteidigern eine Freude bereitet zu haben.
DaS ^dS-i^ammevovibeftev 41lm w Äagold
Ein schöner Nachmittag im Reservelazarett
Eine von der NSG. „Kraft durch Freude" veranstaltete schöne musikalische Stunde bereitete am gestrigen Nachmittag unseren Lazarettsoldaten das KdF.-Kammerorchester Ulm, das eben erst in Freudenstadt mit großem Erfolg auftrat und in Kürze wieder dort konzertieren wird. Als kammermusikalische Einheit beglückte das Orchester, das zweifellos über eine feine Vortragskultur verfügt, mit einer Reihe Kostbarkeiten aus dem reichen Schatze der Musikliteratur: O-dur Sinfonie von Gluck. Serenade von Haydn. Kleine Nachmusik von Mozart. Humorista von Dvorak. Rosamunde von Schubert und Volksliedchen und Märchen von Komzak. Die zum Vortrag gebrachten Werke repräsentieren jeweils einen eigenen Stil und gaben Gelegenheit, seine vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten nach jeder Richtung hin zu entfalten. Die einzelnen Werke erfuhren in der Tat eine musikalisch erquickliche, tonschöne Wiedergabe, die durch Natürlichkeit und Wärme ansprach. Alle Mitwirkenden verdienen ein Lob, insbesondere aber die Leiterin des Orchesters, die Primgeigerin Hedi Kirschmer. Die Ansage hatte der Kreisvolksbildungswart für Ulm und Ehingen. Iupp Schneider-Schee r. der mit kleinen Anekdoten den Nachmittag würzte. Die Darbietungen fanden den ungeteilten Beifall der Zuhörer, die sich gerade für kammermusikalische Werke unserer großen Meister sehr aufgeschlossen zeigten. Das Ulmer Kammerorchester wird uns bei dem nächsten Besuch in unserer Gegend wieder willkommen sein!
Fritz Schlang.
„Großmacht Lava«"
Filmmorgenseier in Nagold
Das Deutsche Volksbildungswerk in der NSG. „Kraft durch Freude" ließ gestern in einer namentlich von der Jugend gut besuchten Morgenfeier den sehr schönen, hochaktuellen Film „Großmacht Japan" laufen. In diesem dramatisch bewegten Bildbericht wurde uns das moderne Japan in seiner ganzen Vielgestaltigkeit vor Augen geführt. Wir sahen herrliche Aufnahmen von Tempelfeiern. Geishaerziehung. Theatern und den bekannten Kirschbliitenfesten. Wir sahen aber auch Bilder vom Arbeitstemvo des modernen Japan, das sich mit beispielloser Zähigkeit und Energie von einem Volk der Bauern und Fischer zu einem Industrieland und einer militärischen Großmacht entwickelt hat. Natürlich nahm das jetzige Kriegsgeschehen in der Filmhandlunq einen breiten Raum ein. Wir spürten, mit welcher Energie und Opferbereitschaft das japanische Volk um die Durchsetzung seiner politischen Idee ringt und in welch gewaltigem Ausmaß es seine militärische und wirtschaftliche Kraft entfaltet.
Verstärkter Luftschutz auf dem Lande
nsg Weite Teile unseres Vaterlandes sind bisher noch nicht zum Ziel eines Angriffs der feindlichen Luftwaffe geworden. 'Kein Wunder deshalb, datz der Luftschutz auf dem Lande noch nicht in allen deutschen Dörfern so pünktlich aufgezogen und einsatzbereit zu sein scheint, wie es der Ernst der Zeit verlangt und durch die Kriegslage notwendig und gerechtfertigt ist. Diese Erfahrungstatsachen veranlagte soeben den Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, einen Erlaß .herauszugeben, der sich an das deutsche Landvolk wendet und im Hinblick auf die Ernte und die allgemeine Ernährungswirtschaft eine besonders aktuelle Bedeutung hat. Es ist erwiesen, datz die feindliche Luftwaffe in zunehmendem Umfange ihre Ziele auf dem Lande sucht und Dörfer und Einzelgehöfte mit Spreng- und Brandbomben zu vernichten trachtet. Hier heißt es, rechtzeitig die Gegenmaßnahmen aufzubauen, die dörflichen Menschen zu schützen und auch das Erntegut und Haus und Hof des Landmannes nach besten Kräften vor Gefahren zu bewahren. Niemand darf sich dem Ausbau des Luftschutzes auf dem Lande verschließen, denn kein Mensch kann wissen, ob nicht gerade er und sein Haus und seine Ernte dem nächsten Fcind- einflug zum Opfer fallen können.
Leider sind noch nicht in allen Dörfern durch den öffentlichen Luftschutzleiter planmäßig mehrere Häuser oder Betriebe zu Luftschutzgemeinschaften zusammengefatzt und Feuerlösch- und Bergungstrupps aufgestellt worden. Aehnlich ist es bei den Beobachtungsposten und beim Bereitschaftsdienst, dessen Einrichtung während der Verdunkelungszeit zu den wichtigsten Aufgaben der Landluftschutzgemeinschaft -gehört. Mit der Einteilung eines ständigen Wachdienstes, der mit Ablösung Nacht für Nacht seine Beobachtungsposten bezieht, hapert es auch noch in manchen Gegenden. Und fragt man, ob regelmäßig Unterweisungen, Aebungen^mid Probealarme stattfinden, so ist auch hier die
Antwort nicht immer befriedigend. Dasselbe gilt für die Luftschutz-Geräteausstattung und die Nachrichtenübermittlung zu Pferde oder mit Rädern, wenn die Fernsprechverbindungen ausfallen. Mangelt es somit schon hier und da noch an der sorgsamen Organisation des Luftschutzes auf dem Lande, so ist es kein Wunder, datz unter Umständen Menschnleben und mit ihnen Vieh, Gebäude, landwirtschaftliche Maschinen und Geräte und Erntevorräte zugrunde gehen, wenn der Feind die Dörfer heimsucht und unter Umständen gar noch durch ungenügende Verdunkelung den Weg zur Erreichung seiner Ziele gewiesen be- kcmmt.
Der Luftschutz ist auch auf dem Lande eine hochbedeutsame Selbsthilfe in ernster Zeit, und es sollte nicht einen einzigen Landbewohner mehr geben, der es vor seinem Gewissen verantworten möchte, aus Gleichgültigkeit oder Nachlässigkeit Unglück, das abzuwenden in seiner Macht lag, über sich, seine Familie und über die ganze Dorfgemeinschaft gebracht zu haben.
Gotttteb GMs -s Sabre alt
Ein allgemein geachteter und beliebter Mitbürger, Gottlieb Essig. Hafnermeister, begeht morgen den 75. Geburtstag. Schon einige Jahre lebt er bei seinem Schwiegersohn in Leutkirch fwürtt. Allgäu). Der bei seinem Wegzug von Nagold ausgesprochene Wunsch, es möge ihm vergönnt sein, in ungeminderter Schaffenskraft noch viele Jahre in Gesundheit zu wirken, ist bisher schon in Erfüllung gegangen: denn der Jubilar erfreut sich nach wie vor voller körperlicher und geistiger Frische und ist, wie seine Frau, rastlos im umfangreichen Betrieb seiner Angehörigen tätig. In bester Erinnerung steht aber noch unser Jubilar in seiner Heimatstadt Nagold als Hafnermeister. woselbst unserer Hausfrauen Wünsche im „rußgeschwärzten Rahmen" am Ofen und Herd durch ihn ihre Erfüllung fanden und so das warme Heim neue Behaglichkeit bot. Die nährende Scholle machte sein Gewerbe unabhängig von Sorge ums Brot. Mit offenem Blick der Forderung des Tages zugewandt, übte er seinen Beruf aus und verstand es. mit goldenem Humor und trefflichem Urteil andere im Vorübergehen zu beraten: dabei aber niemals die Grenzen des Anstandes überschreitend. — Mit regem Interesse, wie schon über SO Jahre, liest der 75-Jährige seine Heimatzeitung, wobei ihm sein Pfeifchen am besten schmeckt. Seine Liebe zur Vaterstadt wird wohl dahin bekundet: „Hats mich auch Hinausgetrieben, immer blieb ich wurzelhaft: für die Heimat all mein Lieben, aus der Heimat alle Kraft!"
Wir übermitteln dem Jubilar herzliche Glückwünsche, möge der weitere Lebensabend noch lange sonnig und ungetrübt sein, so daß wir noch oft am 25. August seiner gedenken können.
Nichtige Berufswahl verbürgt den Erfolg
nsg Ein junger Mensch, der aus der Schule kommt und einen Berus erlernen will, hat unter Hunderten der verschiedensten Lehr- und Anlernberufe die Wahl. Bevor er sich nun festlegt, wird er sich zunächst einen lleberblick über die Möglichkeiten verschaffen. Mag auch in dem oder jenem Beruf eine scheinbar vielversprechende Aussicht verlockend erscheinen, so wird doch angesichts der Wechselfälle des Lebens die Grundfrage bei der Berufswahl stets die sein müssen: Was liegt mir am besten und wofür eigne ich mich besonders? Wo kann ich am meisten leisten für das Volksganze? Die Antwort auf diese Frage zeigt auch den Weg zum Erfolg, denn wo der einzelne am meisten leiste» wird, dort kommt er auch am besten vorwärts.
Hitler-Jugend und Arbeitsämter wirken zusammen, um die Jungen und Mädel sowie ihre Eltern über die Fragen der Berufswahl zu unterrichten. Im einzelnen berät sie die Berufsberatung in den Arbeitsämtern, denen die offenen Lehrstellen gemeldet und von denen diese auch besetzt werden. Besonders Begabten werden hier Mittel und Wege gezeigt, um sich emporzuarbeiten. Mit jedem Ratsuchenden wird überlegt, was gerade für ihn das richtige ist. Liegen ihm Reparaturen bester als Neuanfertigung, Serienarbeit bester als ein Handwerk, das ein« liebevolle Mühe um jedes einzelne Stück voraussetzt, fühlt er sich in der festgelegten Laufbahn der Beamtenschaft wohler oder im freien Wettbewerb der Wirtschaft? — all das wird seiner Veranlagung und seinen Fähigkeiten entsprechend geprüft, damit der Jugendliche den richtigen Weg ins Berufsleben findet.
Schließlich mutz der Junge aber auch selbst mithelfen und wissen, datz er bei seiner Berufswahl an das Volksganze zu denken hat, das ihn vor allem in der Landwirtschaft oder im Baugewerbe benötigt. Dort sind auch die besten Zukunftsaussichten, denn nach dem Siege gilt es, weite Räume zu besiedeln und zu bebauen, nach dem Siege wird die Rüstungsindustrie naturgemäß wieder zurücktreten zugunsten des Baugewerbes. Deshalb liegt die Zukunft des deutschen Mannes auf dem Gebiete des Wcch- nungs- und Städtebaues!
Schutz gegen Kinderlähmung ^
Alljährlich sucht die Kinderlähmung vornehmlich im Spätsommer ihre Opfer unter der Jugend. Zwarsgesundet der weitaus größte. Teil der Erkrankten: doch fordert diese. Krankheit jährlich ernsut eine Anzahl von Todesopfern. Eine weitere, nicht unbedeutende Anzahl von Personen, die''von dieser.Krankheit betroffen werden, erleidet gesundheitliche Einbußen durch Lähmung vereinzelter. Körperteile...
weräel Mttglieä äer N5V!
Zum Schütz" der Neüerkrankten beim Auftreten von Lähmungen werden Schutzstoffe verwendet, die bei abgelaufenen Kinderlähmungsfällen aus dem Blut der Geimpften gewonnen werden: denn die Personen, die diese Krankheit Überstunden haben, tragen Schutzstoffe gegen sie in ihrem Blut. Der von! der Kinderlähmung Genesene kann Blutspenden wiederholt in Abständen von geringen Mengen abgeben, ohne dadurch die' geringste gesundheitliche Einbuße zu erfahren. Im ganzen Reichs wird diese gegenseitige Hilfe unter örtlicher Leitung von Ge^ fundheitsämtern durchgefllhrt. Das gesammelte Blut wird vov der Abgabe an die Kranken von sachkundigen Arbeitsstätten untersucht und ausbereitet, damit die Ilebertragung von- Krankt heilen verhütet wird. Kinder und Erwachsene, die die Kinder-! lähmung in den letzten fünf Jahren überstanden haben, werden! zur Blutspende wie in den Vorjahren aufgefordert. Vielen! Kranken ist schon in den letzten Jahren durch Genesene geholfen, worden. Mögen die Genesenen auch jetzt wieder bereitwillig! durch ihre Blutspende dazu beitragen, datz das Heilmittel in genügender Menge für die neuerdings Erkrankten eingesetzt wer-' den kann.
Frauen bei der Reichsbahn
Die Frau Schaffnerin ist uns allen schon so sehr vertraut geworden, datz wir uns den Betrieb auf der Eisenbahn ohne weibliche Hilsskräfte gar nicht mehr vorstellen können. Dabei ist die Deutsche Reichsbahn erst während der letzten Jahre dazu übergegangen, an Stelle der eingezogencn Eisenbahner auch Frauen iür den Zugdienst einzustellen. Waren bei Ausbruch des Krieges rund 16 090 weibliche Arbeitskräfte bei der Reichsbahn beschäftigt, so betrug die Zahl der Frauen im Herbst 1941 bereits 70 000: heute mögen es schon beinahe 100 000 sein.
In der Regel wird der Reisende am stärksten von der Schaffnerin. der Zugbegleiterin, beeindruckt. Sie übt die Kartentontrolle aus, gibt Auskunft über Stationen und Anschlüße, ist beim Ein- und Ausladen von Expreßgut behilflich und weiß, was zu tun ist, wenn Diebstähle oder gar Unfälle den ordnungsmäßigen Ablauf der Fahrt gefährden. Die Eüterzugbe- gleiterin mutz die Ladung der Güterwagen beobachten und die über 400 verschiedenen Signale des Lokomotivführers im Kopf haben, der ihr hierdurch Anweisungen gibt. Sie Hilst beim Ankcppeln der Wagen, beim Ausbessern von Schäden usro. Die verantwortungsvollen Aufgaben der Zugbeglciterin können selbstverständlich nur nach oorangegangener guter Schulung übernommen werden. Erst nach einer sechswöchigen Lehrzeit und einer folgenden Abschlußprüfung wird sie im leichteren Fahrdienst selbständig eingesetzt. Die Einstellung erfolgt nur nach gründlichster ärztlicher Untersuchung, die jährlich erneuert wird. Die Gemndheir wird überdies durch automatisch einsetzende 14. tägige Erholungsturen in Heimen der Reichsbahn kostenlos überholt. -
Auf den Bahnhöfen der Reichsbahn sind neben der Zugschaffnerin weitere Gruppen von Frauen am Arbeitsplatz der ein- gczogenen Männer tätig. Da ist zunächst die Fahrdienstleiterin zu nennen, die Aussichtsbeamtin auf dem Bahnsteig. Sie überwacht die Ankunft und fahrplanmäßige Abfahrt der Züge, nimmt Dienstgesnrüche, Meldungen entgegen, erstattet Bericht über Vorkommnisse auf der Strecke und im Fahrdienst.
An der Sperre sitzt die B a h n st e i g s ch a f f n e r i n. Sie mutz sich mit den 80 bis 100 verschiedenen Fahrscheinsorten genau auskenncn. Im Schalterdienst endlich waltet die Fahrkartenverkäuferin ihres Amtes. Dieser Posten verlangt gute geographische Kenntnisse und schnelles und sicheres Rechnen. Fordern doch an einem einzigen Fahrkartenschalter auf größeren Bahnhöfen während einer Arbeitsschicht schätzungsweise 3000 Menschen Fahrscheine nach etwa 13 000 verschiedenen Stationen mit unterschiedlichen Tarifsätzen. Die Karten nach häufiger gefragten Stationen liegen zwar fertig gedruckt bereit, etwa 1000 bis 2000 Karten pro Schicht müssen aber erst mit der Fahrkarten- Druckmaschine fertiggestellt oder gar ausgeschrieben werden. Ta- riibestimmunqen. die wichtigsten Anschlüsse, die verschiedenen Zuschläge, Dienstvorschriften — das alles mutz die Fahrkartenverkäuferin im Kopf haben. Daneben aber soll ihre Kaste auch noch stimmen.
Dieser kurze Bericht schon läßt erkennen, wie groß und überaus wichtig der Aufgabenkreis ist, den unsere Frauen im Dienste der Reichsbahn während des Krieges zu erfüllen haben. Durch ihre Mitarbeit und stete Pflichterfüllung tragen sie zu einem wesentlichen Teil dazu bei, datz der Eisenbahnverkehr in der Heimat keine Stockung erleidet und die Aufgaben erfüllen kann, die ihm im Rahmen der deutschen Kriegswirtschaft gestellt sind.
Erntehilfslager eröffnet
Rexingen. In Anwesenheit von Gaujugendgruppenführerin Hunzinger von der Gaufrauenschaftsleitung wurde im früheren Kriegshilfsdienstlager der NSV. in Rexingen ein Erntehilfslager eröffnet. Im Rahmen einer Feier richtete die Gaujugendgruppenführerin an die 18jährigen Mädchen, die ihren Jahresurlaub für die Erntehilfe zur Verfügung gestellt haben, einen eindringlichen Appell mit Eifer ans Werk zu gehen und so einen wertvollen Beitrag zur Nahrungsfrfeiheit unseres Volkes zu leisten.
Württemberg
nsg Stuttgart. (Sie besuchten ihre Landsleute.) Auf Einladung der Presteabteilung der Reichsregierung traf, eine Gruppe französischer Journalisten aus dem besetzten und unbesetzten Frankreich zu einer Besichtigungsfahrt in Deutsch-^ Tand ein. Der Reiseweg führte die französischen Gäste auch in den Gau Württemberg-Hohenzollern, wo sie, von Mannheim kommend, in Stuttgart Aufenthalt nahmen und ihre in den Salamanderwerken in Kornwestheim beschäftigten Landsleute besuchten und durch eigenen Augenschein und zwanglose Aussprache die Bestätigung erhielten, datz diese in Deutschland eine einwandfreie Betreuung erfahren. Am Freitag setzte die Reisegesellschaft ihre Fahrt nach Nürnberg fort.
Stuttgart. (Nachfolger Dr. Kissels.) Zum Nachfolger des verstorbenen Generaldirektors Dr.-Jng. e. h. Wilhelm Kissel wurde vom Aufsichtsrat der Daimler-Benz AE. Dr.-Jng. Wilhelm Haspel, Stuttgart, zum Vorsitzer des Vorstandes der Gesellschaft bestellt Dr. Haspel gehört bereits lange Zeit dem Bo» stand an.
Stuttgart. (Sühne für Kindesmord.) Die Stuttgarter Strafkammer verurteilte die 28 Jahre alt« ledige Emilie S. an« llnterurbach, Kreis Waiblingen, wegen eines Verbrechens der Kindstötung zu drei Jahren Gefängnis. Die Angeklagte hatte ihr Kind unmittelbar nach der Geburt durch Ersticken umkommen lasten.
Stuttgart. (Veruntreutes Vermögen vertrunken.) Der 49 Jahre alte verheiratete Ädert H. unterschlug als Buchhalter einer ^Stuttgarter Firma steit Herbst.1940-Nach und