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Erfalirung>.n bei DieppeScharfschützen" auszubilden. Mutzte man dafür wirklich ein so hohes Lehrgeld zahlen?

Die Hauptfrage aber, ob einezweite Front" an der Kanalküste errichtet werden kann, wird nachNeuyork Tele­gramm" ein militärisches Geheimnis bleiben. Das Wlatt betont, datz der Angriff mehr als ein einfacherKom- mando-Raid" gewesen sei. Es sei eineProbe" für die In­vasion gewesen,die glänzend geplant und kühn durchgeführt :worden ist. Trotzdem ist sie ebenso glänzend gescheitert und lfdas soll nun m'iilärisckies Geheimnis bleiben.

Nach derNeuyork Times" sind die in der Atlantik-Erklä­rung gegebenen Versprechungen und das Ergebnis des Churchill- Besuches in Moskau durch dieses Unternehmen verwirklicht worden. Nur die englischen Kommunisten sind nicht davon zu überzeugen, denn sie entfalten, wie der Londoner Kor­respondent der schwedischen ZeitungSocialdemokraten" meldet, gerade jetzt eine neue intensive Agitaton für die zweite Front, wobei sie u. a. mit Plakaten in den Lon­doner Stratzen arbeiten, diesmal richten sich die Plakate un­mittelbar an Churchill. Man rückt ihm auf den Pelz, und Aufschriften auf Blättern und an den Litfassäulen ermäh­nen ihn, eine zweite Front zu schaffen. Außerdem wird er mit Briefen bombardiert, die an Downing Street 1l) gerichtet werden, in denen Cburchill gefragt wird, wann er denn di« Hweite Front in Gang zu setzen gedenkt.

Stalin schreit weiter nach Invasion

DNB Berlin, 21. August. Wenn Churchill vielleicht geglaubt hat, wenigstens den lästigen bolschewistischen Mahner durch sei­nen so kläglich gescheiterten Zweite-Front-Versuch zum Schwei­ge- gebracht zu haben, so irrt er sich auch hier. Kaum waren die letzten Trümmer der britischen Jnvasionstruppen müde und zerschlagen vom Festland zurückgekehrt, da verbreitete die sowjetische Nachrichtenagentur TASS, die im übrigen ihre große Enttäuschung über die englische Niederlage nicht verbergen kann, unter der drohenden lleberschrift:Man darf nicht mit dem Zu­schlägen im Westen zögern" eine angebliche Meldung aus Neu­york, wonachbreite Schichten der amerikanischen Öffentlichkeit auch weiter fortfahren, die Beschleunigung der Bildung der zweiten Front in Europa zu fodern". Davon zeugt u. a. eine Flut von Entschlietzungen verschiedener Organisationen, in denen die Invasion auf dem Kontinent dringend gefordert werden. Churchillslieber Bruder" Stalin, der sich in tausend Nöten be­findet, besteht also trotz allem auf seinem Schein.

Vorausabteilung bahnt den Weg

nsg (PK.) Di« Vorausabteilung der wiirttembergisch- badischen Division mit dem springenden weitzen Asiesel als Zeichen, die dem Lorbeer von Rostow und Bataisk mit der Einnahme des wichtigen Eisenbahnknotenpunktes Tichorezk und der gleichzeitigen Vernichtung eines sowjetischen Panzerzuges einen neuen Zweig angefügt hatte, muhte anschließend kurze Zeit an Flutzübergängen verweilen, da der Feind die Brücken restlos zerstört hatte. 2n unermüdlicher Tag- und Nachtarbeit war es jedoch den Pionieren in kurzer Zeit gelungen, Not­brücken zu schlagen, aus denen sich die vollmotorisierte Voraus­abteilung umgehend in Richtung Krasnodar in Marsch setzte. Noch bevor es den fliehenden Sowjets gelungen war, die wich­tigsten Brücken der vielen Uebergänge zu zerstören, war die Ab­teilung schon da. Unaufhaltsam nach Süden stützend, konnte sie wichtige Bahnhöfe, Ortschaften und vor allem Brücken in unse­ren Besitz bringen. Verschiedentlich hatten die Bolschewisten noch Hand an die Bahnhofsgebäude legen können, so datz Rauch­schwaden weithin sichtbar den Rückzugsweg kennzeichneten. Klei­nere feindliche Panjekolonnen mit Soldaten wurden nach hin­ten dirigiert, wie überhaupt eine kleine Anzahl in Richtung Krasnodar ziehender Trosse vollkommen überrascht und gefangen genommen wurden.

Der kühne Dorstotz wurde mit einer derartigen Schnelligkeit durchgeführt, datz auf einem sowjetischen Feldflughafen eines der dort noch stationierten Flugzeuge nicht mehr rechtzeitig auf­steigen konnte und mit bereits angeworfenem Motor von den deutschen Salven in Brand geschossen wurde. Zweimal wurde die Vorausabteilung durch Ratas angegriffen, und als sie sich mit einbrechender Dunkelheit etwa 28 Kilometer vor Krasnodar einigelte, lagen zwischen ihr und den Regimentern ungefähr KS Kilometer. Am nächiten Morgen bei vorsichtigen Tastver- suchen stiegen die auf Sturmgeschütze verladenen zwei Radfahr­schwadronen auf ein grotzaugelegtes Verteidigungssystem vor und hinter den ersten Panzergraben um Krasnodar, das der Feind mit starken Kräften besetzt hielt.

Während die Vorausabteilung zwei Tage lang in kleinere Plänkeleien verwickelt war, zog durch Hitze und Staub die Temperaturen lagen um 6» Grad herum unsere großartige Infanterie über die Brücken und freigemachten Stratzen. Un­vergleichliche Mar'chleistungen liegen hinter ihnen, ungeheure Strapazen, wenn sie nun zum Sturm auf Krasnodar antreten.

Kriegsberichter Hanns Friedrich Schmidt.

Don deutschen Unterseebooten versenkt

DNB Berlin, 21. August. Drei feindliche Handelsschiffe, von denen eines unter britischer und zwei unter nordamerikanischer Flagge fuhren, wurden in den Gewässern des Golfs von Mexiko, des Karibischen Meeres und der Kleinen Antillen von deutschen Unterseebooten versenkt. Eines der versenkten drei Schiffe von etwa 6ülX> bis 7000 BRT. hatte soeben einen Hafen der Eolf- küst» verlassen, als es schon dem Torpedo eines Unterseebootes zum Opfer fiel. Alle drei Schiffe waren im Rohstoffverkehr zwi­schen nord- und siidamerikanischen Häfen eingesetzt.

250V.'Luftsieg eines Jagdgeschwaders an der Ostfront

DNB Berlin, 21. August. Ein an der Ostfront eingesetztes Jagdgeschwader errang am 18 August seinen 2800. Luftfieg im Kampf gegen den Bolschewismus. Die Gruppen des Geschwaders haben sich an allen Fronten dieses Krieges durch besondere Ein­satzfreudigkeit und Tapferkeit ausgezeichnet.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Erfolglose Luftangriffe auf italienische Eeleitziige im Mittelmeer

DNB Ro«, 21. August. Der italienische Wehrmachtbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: !

Bon der ägyptischen Front ist nichts von Bedeutung zu melden.

Wiederholte Angriff« britischer Flugzeuge gegen unsere Ge­ileitzüge im Mittelmeer hatten keinerlei Erfolg. Die Schiffe ! setzten ihre Fahrt fort und erreichten ihr« Bestimmungshäfen. "Die begleitenden Flugzeugverbände griffen sofort wirkungsvoll ein und schossen im Luftkampf ohne eigene Verlust« fünf feind- iliche Flugzeuge ab. Ein sechstes Flugzeug wurde von einem Aufklärungsflugzeug zum Absturz gebracht. Zwei weitere Flug­zeuge wurden von der Flak unserer Zerstörer getroffen und stürzten brennend ins Meer,

Ragolder Tagblatt ,D«r Gesellschafter"

W.W

Links: Reichssinanzministex Gras Schwerin von Krosigk voll­endet am 22. August sein 88. Lebensjahr. Rechts: Eichen­laub für Hauptmann Baumbach. Der Führer hat Hauptmann Vaumbach, Gruppenkommandeur in einem Kampfgeschwader, das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreu­zes verliehen. lPresse-Hoffmann, Z.-M.)

Stephan von Horthy.

der Sohn und Stellvertreter des Ungar. Reichsverwesers, ist Donnerstag morgen an der Ostfront gefallen (Scherl Zand.-M.s

Neue Ritterkreuzträger

Ritterkreuz für die Vernichtung des Erotz-Eeleitzuges im nördlichen Eismeer

DNB Berlin, 21. Aug. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Kahl, Grup­penkommandeur in einem Kampfgeschwader: Hauptmann Fle- chner, Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader: Hauptmann Stoffregen, Ernppenkommandeur in einem Kampfge­schwader.

Bei diesen drei Offizieren handelt es sich um die Führer der Kampfeinheiten, die mit ihren Verbänden die Sprengung und Vernichtung des feindlichen Grotzgeleitzuges im Nördlichen Eis­meer vom 4. bis 7. Juli 1942 durchsührten. Sie haben an der Spitze ihrer Besatzungen sowohl mit verbissener Zähigkeit und unübertrefflichem Schneid wie auch mit hohem taktischem Ge­schick die Angriffe geführt, denen ein so großer, einzigartiger Erfolg beschieden war. Das Soldatenglück hat ihnen diese be­deutsame Waffentat nicht unverdient beschert. Sie haben sich vielmehr seit jeher durch vorbildliche Tapferkeit und höchste Ein­satzbereitschaft als Flugzeugführer wie auch als Verbandsfüh- rer mannigfach bewährt.

Der Führer verlieh ferner das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Major d. R. Werner Mum inert, Kommandeur einer Aufklärungsabteilung: Major d. L. Marienfeld, Va- taillonskommandeur in einem Infanterie-Regiment: Leutnant d. R. Eckhardt von Dewitz, Bataillonsadjutant in einem Gebirgsjäger-Regiment.

Ritterkreuzträger Hauptmann Helmut Schreiber-Bolkening

gefallen

DNB Berlin, 21. Aug. Am 9. August fiel bei den Kämpfen im Osten Ritterkreuzträger Helmut Schreiber-Volke- n i n g, Hauptmann im Stabe einer Panzerdivision. Hauptmann Schreiber-Volkening ist einer der ersten Ritterkreuzträger des Heeres. Schon Ende Mai 1940 wurde ihm diese hohe Auszeich­nung vom Führer für seinen hervorragenden, tapferen Einsatz und die überlegene Führung einer Kompanie im Westen ver­liehen. Aus eigenem Entschluß drang er damals an der Spitze seiner Kompanie in eine große, vom Gegner zäh verteidigte holländische Stadt «in und hielt die gewonnene Stellung an­schließend mehrere Tage hindurch gegen -starke Feindkräfte. Durch seinen Heldentod verliert die Panzerdivision «inen hervorragen­den Offizier, dessen leuchtendes Vorbild an Tapferkeit und Draufgängertum unvergeßlich bleiben wird.

Hauptmann Helmut Schreiber-Volkening wurde am 22. No­vember 1911 als Sohn eines Arztes in Niederländisch-Jndien geboren. 1934 trat er als Fahnenjunker in ein Infanterieregi­ment in Oldenburg ein und wurde in diesem Regiment nach zwei Jahren zum Leutnant befördert. Nach seiner Beförderung 1939 zum Oberleutnant übernahm er die Führung einer Kom­panie: im Verlauf des Ostfeldzuges wurde er zum Hauptmann befördert.

Zur Lage i« Indien

Unruhen in den nordwestlichen Provinze«^

DNB Bangkok, 21. Aug. (Oad.) Der freie indische Rund­funksender Shonan berichtet, daß sich die Unruhen in Indien jetzt auch auf die nordwestlichen Provinzen ausgebreitet haben. Freiheitsliebende Inder haben sich auch hier gegen die britischen Unterdrückungsmatznahmen zur Wehr gesetzt. Di« britisch-indi­sche Regierung sah sich gezwungen, Truppenverstärkungen in die betroffenen Gegenden zu entsenden.

Reuter veröffentlicht eine amtliche Meldung aus Nagpur, wonach es am Donnerstag in Aahti (Bezirk Wardha) und Chi- mur (Bezirk Lhanda) zu blutigen Kundgebungen gekommen ist. In Aahti seien ein britischer Polizeiunterinspektor und sieben Polizisten, die ihr Polizeibüro gegen die anstürmend« Menge verteidigten, überwältigt worden. Der Unterinspektor und vier Polizisten seien nach Reutexauf brutale Weise ermordet" wor- den. In Lhimur seien vier Offiziere gleichfallsauf brutal« Weise" von den Indern getötet worden.

Wie Reuter meldet, eröffnet« die britische Polizei i« dem Stadtteil Howraw von Kalkutta am Donnerstag abend das Feuer, um «ine erregte Menschenmenge auseinanderzutreiben, die in einen britischen Reisspeicher einzudringen versuchte. In Chetla kam es zu einem Zusammenstoß zwischen zahlreiche» In­dern und der Polizei, die von der Schußwaffe Gebrauch macht«.

Samstag, de« 22. August 1942

Reuter berichtet nur, datz ein englischer Polizist durch einen Steinwurf verwundet worden sei, schweigt sich aber auch hier über die Zahl der niedergemetzelten indischen Freiheitskämpfer wohlweislich aus. Ferner meldet die Londoner Agentur, datz der Vorsitzende des Börsenmaklerverbandes von Kalkutta ver­haftet worden sei.

Im Zeichen britischerFreiheit" wurden am Donnerstag, wie der englische Nachrichtendienst meldet, zehn weitere Mitglieder der Kongretzpartei, darunter eine Frau, verhaftet. Wie Daily Mail" berichtet, haben 14 nationalistische Zeitungen aus Protest gegen die von den Engländern verhängten Zenjur- matznahmen ihr Erscheinen eingestellt.

Gelandete Amerikaner von den Japanern zuriickgeworfen

DNB Tokio, 21. Aug. Das Kaiserliche Hauptquartier gab üe- eannt, datz japanische auf der Insel Makin im Norden von der früheren englischen Gilbert-Insel stationierte Truppen trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit ungefähr 200 Amerikaner, die am 1<. August auf der Insel landeten, vollständig zurückwarfen. Die Gilbert-Inseln wurden bei Beginn des Krieges in Ostasie» von japanischen Truppen besetzt.

Wendell Wilkie aus Churchills Spuren. Nach einer Reuter- mcldung aus Washington erklärte Wendell Wilkie, datz erin einigen Wochen" eine Reise nach der Sowjetunion und dem Nahen Osten antreten werde. ^

Das Weltbild des USA.-Vizepräfidenten

DNB Berlin, 21. August. In einer Rede anläßlich der Ver­leihung einer Plakette der Zeitschrift der englischen Hochkirche an Roosevelt sprach der USA.-Vizeprüsident Wallace über das ThemaWarum schuf Gott Amerika". Er führte u. a. folgendes aus:Die Geschichte bis zum heutigen Tage scheint nur ein Präludium zu einer großartigen Weltsinfonie zu sein. Viele Themen wurden in diesem Präludium gespielt. Ein wun­dervolles Thema ist, wie der Herrgott, Jehova, seine aus­erwählte Rasse, die Juden, besonders liebte. 2n einem Lande der Verheißung, Palästina, säte Gott von Jahrhundert zu Jahr­hundert, wie die Bibel sagt, in den Herzen der Juden im Lande Palästinas die Samen der Gerechtigkeit, des Friedens, langen Duldens und der Nächstenliebe. Aber die Juden und Palästina allein konnten nicht das Königreich des Himmels hier auf Erden erbauen. Das geistige Wesen des Juden­tums mutzte schließlich seinen Ausdruck in Amerika finden. Gott hielt aber Amerika noch zurück, und die Römer zerstörten die jüdische Nation. Jahrhunderte vergingen, und ein neues Weltreich entstand, aber Gott hielt noch immer seine Hand über Amerika als einem Land, wo er zuletzt die histo­rischen Ideen, die großen Kulturen oder, anders onsgedrückt, das innerste Wesen dessen, was von Palästina, Rom und Eng­land gegeben wurde, ineinander verweben würde.

Stadt und Hafen Dieppe

Die Atlantikküste weift von Narvik bis Bayonne eine lange Liste von Häfen auf, die eine feindliche Landungsoperation lohnen würden. Praktisch kommen für England aber nur die Häfen in Frage, die in nächster Nähe der Insel liegen. Datz ein Landungsversuch in Norwegen wenig Aussichten hat, hat schon im Frühjahr 1940 das Fiasko von Namsos und Andalsnes er­wiesen. Dabei standen damals die Chancen für die Engländer weit besser, weil es den Küstenwall noch nicht gab, der sich heute vom Nordkap bis zur Biskaya hinzieht. Abgesehen davon hat eine Landung in Norwegen oder in Südfrankreich schon wegen des weiten Anmarschweges wenig Aussichten. Von den Häfen der europäischen Westküste, die England am nächsten liegt, haben nur Dünkirchen, Calais, Boulogne, Dieppe und Le Havre Bedeutung. Immerhin ist das noch Auswahl genug. Der von den Engländern für ihre neueste Schlappe gewählte Hafen Dieppe liegt etwa auf der Mitte der scherenartigsn Oeff- »ung, die der Kanal nach Westen bildet. Seine Entfernung vom englischen Festland beträgt etwa das Dreifache der Entfernung Calais vom jenseitigen Kanalufer. Während die französischen Häsen der Kanalküste mit Ausnahme der reinen Kriegshäsen ziemlich vernachlässigt sind, ist Dieppe ziemlich modern ausge- daut. Der Hasen besteht aus mehreren großen Becken, die außer «:nsr Anzahl von Fischerfahrzeugen an zweihundert größere Schisse aufnehmen können. Außerdem besitzt er zum Ausgleich der Eezeitenunterschiede ein Vorflutbecken. Die Geräumigkeit der Hafenanlagen und die Befestigungen, die die Stadt besitzt, waren cs wohl, die die britische Führung bewogen, Dieppe zum Gegenstand ihres sinnlo'en Unternehmens zu machen. Die starke Transportflotte, die die Briten für den Fall des Gelingens' ihrer Aktion bereithielten, brauchte schon ziemlich ausgedehnt»-^ Hafenanlagen. Außerdem mutzten die Anlagen so modern aus­gebaut sein, datz sie eine Entladung der Schisse in kürzester Frist ermöglichten. Diese Voraussetzungen waren in Treppe- gegeben. Der Hafen konnte schon im Frieden einen starken Ver­kehr bewältigen. Jährlich liefen hier über 800 000 BRT. «in und aus. Die Stadt selbst besitzt eine verhältnismäßig rege In­dustrie, Schiffswerften und Maschinenfabriken, sowie Baum­wollspinnereien, Tabak- und Konservenfabriken. Berühmt ist die Austcrnzucht von Dieppe, deren Produktion früher zum größten Teil nach England ging, weshalb es nicht unwahr­scheinlich ist, datz die Engländer damit rechneten, die Bevölke­rung werde sich, eingedenk dieser alten Beziehungen, bei einer Landung sofort auf ihre Seite stellen. Die landschaftlich schönen Kreidefelsen und der breite Strand ließen neben der Altstadt mit ihren etwa 30 000 Einwohnern einen eleganten Badeort entstehen, der früher von Engländern viel besucht wurde.

Letzte Äachvirhteu

Eichenlaubträger Oberleutnant Schnell schoß fünf britische Flugzeuge bei Dieppe ab

DNB. Berlin. 22. August. Der mit dem Eichenlaub zu« Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnete Oberleutnant Schnell kounte am Mittwoch bei der Abwehr des britisch-ameri- kauischen Znvastonsunternehmens süns britische Flugzeuge i» Luftkämpfen zum Absturz bringen und errang damit seinen Kb. bis 7V. Luftfieg im Kamps gege« Großbritannien.

Amerikanischer Angriff auf de« Gilbert-Inseln abgeschlagen

DNB. Tokio. 22. August. (Ostasiendienst des DNB.) Ameri­kanische Marinestreitkräste machten eine« Landungsversuch auf einer der nördlichsten Inseln der Gilbert-Inselgruppe. Es gelang ihnen, ungefähr 2V0 Mann zu landen, die jedoch von de« japanischen Truppen aufgerieben wurden.

Terrormaßnahmeu der Briten gege« Aleppo

DNB. Rom, 22. August. Im Zusammenhang mit Sabotag«- anschlägen auf die Eisenbahnlinie Aleppo-Beirut hat General Spears, der britische Vertreter in Damaskus, ein« Verordnung erlassen, derzufolge niemand di« Stadt Aleppo betreten oder verlassen darf, ehe die Urheber der Attentate nicht gefunden worden sind. Außerdem fahren ununterbrochen Panzerwage« durch die Straße« Aleppos, «m die Bevölkerung einzuschiichter«.