Nagolder Tagblatt »D«r Sesellschaster'
Freitag, de« 21. August 1942
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sie nicht zurückgenommen werden. Ihre Verwendung ist aber an keine Frist gebunden, kann also auch nach dem Kriege erfolgen.
Wan« wird geerntet?
Es mag interessieren, wie sich im europäischen Bereich die Haupterntezeit örtlich verlagert, wobei zu beachten ist. dag der Roggen nur eine Frucht Deutschlands, Polens und der Sowjetunion ist. In den übrigen Ländern tritt er weit hinter Weizen und Mais zurück. Es beginnen ihre Ernten im Juni: Spanien, Portugal. Italien. Griechenland. Im Juli: Bulgarien. Rumänien, Ungarn. Frankreich und Deutschland. In Deutschland reicht die Ernte, besonders die Weizenernte schon bis weit in den August hinein. Im August ernten auch Polen, die mittlere Sowjetunion und die Länder mit dem feuchten und milden Seeklima. wie England, Belgien. Holland. Dänemark. Im September kommen Schottland, Schweden und Norwegen daran. In der nördlichen Sowjetunion und in Finnland zieht sich di» Ernte bis in den Oktober hin und ist dann ebenso schneebedroht wie bei uns die Ernte in den hohen Gebirgslagen. Erwähnt sei noch, dag die südliche Erdhälfte ganz andere Erntezeiten hat. Wenn bei uns Sommer ist. ist auf der Südlichen Halbkugel Winter oder Regenzeit. Umgekehrt ist in unserem Winter bei den Gegenfüßlern (Antipoden! Hochsommer. So ernten im Januar Australien. Neuseeland. Südafrika. Argentinien und Chile.
Neue deutsche Postadkommen mit Norwegen und der Slowakei.
Am 1. September 1942 treten ein deutsch-norwegisches und ein deutsch-slowakisches Postabkommen in Kraft, die beide für alle Arten von Briessendungen (Briefe. Postkarten, Geschästspapiere, Drucksachen, Warenproben, Mischsenoungen und Päckchen) — insbesondere nach Norwegen — beträchtliche Gebührenermäßigungen vorsehen. Ls gelten dann für derartige Sendungen nacy Norwegen und der Slowakei im allgemeinen die deutschen Jnlands- gebühren. Ein Brief nach Norwegen oder der Slowakei kostet mithin künftig: dis 20 Gramm 12 Rpf., bis 250 Gramm 24 Rpf., bis 590 Gramm 40 Rpf., bis 1009 Gramm 69 Rpf., eine Postkarte 6 Rpf.. mit Antwortkarte 12 Rpf., ein Päckchen bis 1999 Gramm 49 Rpf. Bei Ueberschreiten der durch Las neue Abkommen festgesetzten oberen (Jnlands-)Lewichtsgrenze ist die Wrlt- postvereinsgebühr für die Sendung zu entrichten. Besonders zu beachten ist, dag für alle Arten von Briessendungen nach Norwegen und der Slowakei — namentlich für Drucksachen und Päckchen — die teilweise von den mnerdeuhchen Vorschriften abweichenden zwischenstaatlichen Versendungsdedingungen gelten.
Hilfskräfte zu Eesundheitspflegerinnen
Den wachsenden Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes kommt, zumal im Kriege, zur Erhaltung unserer Volkskraft naturgemäß eine hohe Bedeutung zu. Um dazu eine ausreichende Zahl geschulter Kräfte bereitzustellen, führt das Württ. Innenministerium einen voraussichtlich noch im Herbst dieses Jahres beginnenden Sonderlehrgang zur Ausschulung geeigneter fürsorgerischer Hilfskräfte zu Gesundheitspflegerinnen durch. In Betracht kommen hiefür in erster Linie Personen mit entsprechender fachlicher Vorbildung, z. B. mit Bcrufserlaubnis als Krankenschwester, Säuglings- und Kinderschwester, Säuglings- und Kleinkinderpflegerin, oder mit gleichwertigem bisherigem Einsatz auf sozialen Arbeitsgebieten usw. Den Aufzu- schulenden werden zur Bestreitung des Aufwands auf Antrag angemessene Beihilfen gewährt. Zulassungsgesuche sind spätestens bis 5. September 1942 durch das zuständige Staatliche Gesundheitsamt (in Stuttgart unmittelbar) dem Württ. Innenminister einzureichen.
Kuh starb am Herzschlag
Rottenburg. Offenbar an einem Herzschlag verendete dieser Tage im Stall eines hiesigen Landwirts eine junge wertvolle Kuh. Erst nach fünf bis sechs Stunden wurde der Tierarzt verständigt. Wäre der Tierkörper sofort fachkundig geöffnet worden, so hätte das Fleisch ohne Zweifel noch der Ernährung zu- gejührt werden können und der Landwirt wäre vor schwerem Schaden bewahrt geblieben.
Württemberg
Wichtige Neuerungen im Fernsprechdienst
Stuttgart. Am 39. August wird der handbediente Schnelldienst zwischen Ludwigsburg und Stuttgart aufgehoben und der Selbstwählferndienst zwischen Ludwigsburg, Besigheim, Bietigheim, Großbottwar, Eroß- sachsenheim, Marbach, Markgröningen und Neckarrems einerseits und Stuttgart andererseits eingerichtet. Es handelt sich um eine grundlegende Neuerung im Fernsprechdienst des Reichspostdirektionsbezirks Stuttgart, die für die Öffentlichkeit, insbesondere für die Fernsprechbenutzer, von einschneidender Bedeutung ist. Von gleich großer Bedeutung ist die zum 1. November 1942 geplante Eingliederung von Eßlingen in das Stuttgarter Ortsnetz.
Im Eau 178« S7S RM. gesammelt Zur letzten Sammlung des Kriegshilfswerks
nsg Die anfangs August durchgeführte 5. Haussammlung des Kriegshilfswerks für das DRK. erbrachte im Gau Württem- berg-Hohenzollern die sehr schöne Summe von 1789 579,55 RM. Dieser Betrag kann bei der am 22. und 23. August stattfindenden 2. Straßensammlung der letzten Sammlung des diesjährigen Kriegshilfswerks leicht noch wesentlich gesteigert werden, wenn jeder Spender daran denkt, daß er seine Gabe für unsere Soldaten gibt.
Die Sammler der 2. Stratzensammlung sind Männer und Frauen des DRK., die Mitglieder der NSKOV. und des NS.- Reichskriegerbundes, sowie die Jungen und Mädchen der Hitler- Jugend. Sie werden verschiedene, besonders gut ausgearbeitete bunte Margueriten als Abzeichen anbieten, die sich nicht nur am Kleid oder Rockausschlag hübsch ausnehmen, sondern auch als sommerliche Beilage in unseren Feldpostpäckchen draußen noch viel Freude machen werden. Der Schwäbische Sängerbund hat sich ebenfalls in den Dienst des Kriegshilfswerks gestellt.
Stuttgart. (Beratungsstelle.) Verschiedene Vorkommnisse der letzten Zeit veranlagten den Landesleiter der Reichskammer der bildenden Künste im Benehmen mit dem Landcs- kulturwalter, eine Beratungsstelle für bildende Kunst (Malerei, Plastik, Graphik, handwerkliche Gegenstände usw.) einzurichten. 2n dieser Beratungsstelle können sich alle Volksgenossen vor Ankauf und Verkauf eines Kunstgegenstandes beraten lassen. Die Beratung erfolgt kostenlos. Die Kunsigegenslände sind bei der Geschäftsführung der Ausstellung „Künstlerkricgshilfe" Stuttgart, Königstraße 32 (Kronprinzenpalais), vorzulegen.
Stuttgart. (Sittlich verkommen.) Die Stuttgarter Jugendschutzkammer verurteilte den 38 Jahre alten verheirateten Rudolf Sporer aus München, wohnhaft in Stuttgart-Degerloch,
wegen mehrerer Sittlichkeitsverbrechen an Kindern und wegen öffentlicher Beleidigung zu der Gesamtstrafe von drei Jahren zwei Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. In einem weiteren Fall, in dem eine gewaltsame Vornahme solcher Handlungen in Frage stand, wurde das Verfahren zwecks Einleitung weiterer Erhebungen abgetrennt.
Göppingen. (Freilichttheater.) Das Göppinger Freilichttheater, das kürzlich die diesjährige Spielzeit mit dem Volksschauspiel „Florian Geyer" von Eugen Sprecht-Eöppingen erfolgreich begonnen hat, konnte bereits an den ersten drei Spielsonntagen einen Rekordbesuch verzeichnen. Das Stück, das eine packende Episode aus der Zeit der Bauernkriege schildert, wurde bereits vor mehr als 6909 Besuchern mit großem Beifall ausgenommen.
Entringen, Kr. Tübingen. (Unglücksfall) Die Tochter Hilde des Flaschners Friedrich Hayer aus Entringen stürzte so unglücklich vom Anhängewagen eines Schleppers, daß sie einen Schädelbruch erlitt und in eine Tübinger Klinik verbracht werden mußte.
Hirrlingen, Kr. Rottenburg. (Vom Schlag getroffen.) Als der 70 Jahre alte Landwirt Johannes Kalbacher dieser Tage einen Wagen aufs Feld brachte, um Garben heimzuführen, wurde er vom Schlag getroffen. Der Tod trat sofort ein.
Mühringen, Kr. Horb. (Beim Spiel verunglückt.) Beim Spielen stürzte ein neun Jahre altes Schulmädchen von einer großen Zementbachröhre. Sie zog sich einen komplizierten Armbruch zu und mußte ins Horber Krankenhaus verbracht werden.
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Heidelberg. (Tödlicher Ernteunfall.) Im benachbarten Baiertal fiel die 49 Jahre alte Frau des Einwohners Lambert durch ein auseinandergefallenes Strohbündel vom Wagen und schlug so unglücklich auf die Erde auf, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Verunglückte ist Mutter von fünf Kindern.
Pforzheim. („Blauer Dunst" rasch verflogen.) Am 8. August wurde laut Polizeibericht durch Einsteigen in die Wohnung eines Tabakwarenhändlers 1900 Zigarillos entwendet. Der Täter konnte in der Person eines jungen Burschen ermittelt und festgenommen werden. Der Abnehmer des Diebesgutes wurde wegen Hehlerei ebenfalls festgenommen und ins Gefängnis eingeliefert. Ein Teil der Raucherwaren konnte wieder beigcbracht werden.
Bühl. (Hochbetagt gestorben.) In Seebach starb 92 Jahre alt Leonhard Biirk. Er war der Aelteste der Gemeinde und erfreute sich bis in seine letzten Tage einer bewunderungswerten Rüstigkeit.
Lichtenau bei Kehl. (Opfer des Rheins.) Von schwerem Leid wurde die Familie des Landwirts Ludwig Feßler betroffen. Nachdem sie bereits einen Sohn durch Unfall verloren hat und auch den Tod einer Tochter infolge Krankheit beklagen mußte, ist ihr jetzt die zweitülteste Tochter jäh entrissen worden. Das Mädchen geriet beim Baden im Rhein in den Wellengang eines Schiffes und versank, ehe Hilfe gebracht werden konnte.
Drucku. Berlag des „Gesellschafters": G.W.Zaiser.Jnh. Karl Zailer. zugl. SLnzeigen-
Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten
Pfrondorf, 2. 8. 1942
Unser lieber, unverxeLIicber Sobn, unser guter, jüngster Bruder, LcliwaZer uncl Onkel
krilx (ZroÜmann
llkkr. ln einer Xsckr.-Xdt.
ist im Klier von 24 dabren am 8. .luni an seinen scbweren Verletzungen in einem Ltanckort-Kararett in Kkrika gestorben.
In tietem keid:
ksmiiie krieäried kroümsvn
Viaurermeister.
Irauergottesckienst Lonntag, I4.lö Obr.
Oderjettingen, 19. Kug. 1942 vsnksaguog. bür ckie vielen Beweise berrl. Teilnabme, ckie wir beim ktinsctieicken unseres lieben Lntscblafenen lobsnnes krsseb, Kaufmann, enakren durften, vor allem für cken lrost des ttrn. Pfarrers, den erbebenden Oesang des kiederkran7.es, für dis vielen Kranzspenden und die rablreicbs keicbendegleitung von bier und auswärts sagen wir allen berrlictien Dank. Oie trauernden Hinterbliebenen
vorotües Brascd mit -cuxebörigen.
liiötriligen, den 20. Kug. 1942 Kllen denen von nab und kern, die unserem lieben llntsckla- fenen dukod leukel wäbrend seiner Krank- beit so viel klebe erwiesen und ibn auf dem lekrten Lang begleitet baden, sagen wir berr- iiciien Dank, Besonders danken wir kl. Pfarrer Pfisterer lür seine trostreictien Worte, dem kiederkranr kür den sckönen Oesang, der Kriegerkameradsckakt kür den dlactirut und die vielen Blumenspenden.
Die trsaernden Hinterbliebenen.
klagolck, den 20. Kug. 1942 pür die vielen Beweise kerrlictier Knteilnsbme, die uns anläklicb des Heldentodes meines lieben, unvsrgek- iicken Nannes und Vaters, unseres lieben Lobnes, Lcbwiegersoknes, Bruders, 3ctiWägers und Onkels llttr. Otto Sclnivn ruteil wurden, sagen wir auk diesem Wegs unsern aufrichtigen Dank.
In tiefem keid:
die Oattin: Oertruck Lcbuon, die Litern:
I.Scbuon, städt. Vorarbeiter, und krau.
ttöllisn- klii'ung
keierstunäs
kür den gefallenen
LürAermeister Lrsun
am Sonntag, 23. August, nachm. 16 ldbr im Saale des Oastkauses r. „Hirsch" in Oült- iingen.
Die Binwobnerschakt wird bierru eingeladen.
Oültliogen, 20. 8. 1942.
litodr Küller
stv. Bürgermeister stv. Ortsgruppenleiter
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Xur noch beute 7.30 der interessante Bliegerfllm
Niiiinikltiiiiiük
Kulturfilm iVocbenscbsu
Achtung! 4 Obr für dugsndllche.
Morgen (Samstag) ab 6.30 Uhr Abgabe von Weißkraut, Blaukraut, Wirsing, Spinat und Sonstigem. Kartoffeln nur dann, wenn die Witterung das Ausheben ermöglicht. Hierüber morgen früh Anschlag am Tor.
kil. Kkigie, kmIlWiimliiileii, HMöiÄr.
Pfrondorf, den 20. 8.1942
OnkaLbar schwer traf uns schon rum rweitenmal in die- sein.Isbr eine traurigeklackricht, diesmal, daö mein lieber Sobn, unser guter, unvergeklicher kruder, Schwager und Onkel
Häsin MeLmert
Soldat in einem panrerjäzer-llxt. bei den Kämpfen im Osten im Klier von
30 dsbren am 29. dum 1942 den Heldentod erlitten bat.
In tleker Iraner
der Vater dodaun VVeiniert mit allen Knxekörizen.
Irauergottesdlenst Sonntag, 23. 8., 2.15 vkr
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gesucht.
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Schr. Angeb. unt. Nr. 273 an den „Gesellschafter „
Effringen, 20. 8.1942 ^oäesanzeige
Unsre liebe, treubesorgte Mutter und Großmutter
Johanna Friedrich ges. SHM
ist gestern nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von 65 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen.
Me trauernden Hinterbliebenen.
Beerdigung findet Samstag, 22. 8., 2 Uhr statt.
Bitte beachten!
Nach der Gebrauchtwarenverordnung sind Händler oder Privatpersonen beim Angebot gebraucht. Gegenstände durch Zeitungsanzeigen verpflichtet, die geforderten Preise anzugeben. Der Verkaufspreis für gebr. Waren darf 75 o. H. des Neuwertpreises nicht übersteigen.
VoIKsKsillL UssgvlÄ v « IN. b s.
Besonderer Umstände balber mukte unsere
ordentliche Keoerslver«mmllliig
woru wir beute nochmals einladen, verschoben werden.
Dieselbe findet nunmebr
SM Sswstsg, äen 29. Lllgllst 1942, llsvdmittsgs 4.Z9 Nr im Ksstdok rum Lüler in Ksgolä statt.
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Brust Xocb, Vorsitzender.
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vr. Detter Puddingpulver wird mit den auf Verpackung vorgeschriebenen
Mengen Zucker und Wasser (Milch) an gerührt. Vie Milch bringt man unter
Rühren mit einer Prise Salz zum Kochen. Sobald die Milch kocht, nimmt
man sie von der Kochstelle, gibt das mit Wasser und Zucker angerührte Puddingpulver unter Rühren hinein und läßt noch einige Male auskochen.