Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter'
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3. Seite — Nr. t89_
Schon weit, weit draußen erspähen unsere Fernaufklärer die feindlichen Schiffe. Von diesem Augenblick an stehen die feindlichen Schiffe unter ständiger Kontrolle. Flugzeuge mit grosiem Brennstoffvorrat bleiben dauernd am Geleitzug und geben ihre Beobachtungen zu den Einsaßstäben. Und sobald die Schiffe in den Bereich der deutschen Kampfflugzeuge kommen, beginnen die 'Angriffe, die nicht eher aufhören, bis der Eeleitzug versprengt oder vernichtet ist.
Wir haben einen solchen Angriff durch ein Kampfgeschwader miterlebt, auf dem Gefechtsstand einer Gruppe und beim Sturzangriff einer Staffel mit ihren Zu 88. Sicher vom Fühlunghal- ter und nach der genauen Navigation geleitet, flogen wir den feindlichen Schiffsverband an. Als wir über ihm waren, kippte eine In 88 nach der anderen nach vorn über und warf ihren Bombenhagel auf die Pötte. Bei diesem einen Angriff einer einzigen Staffel wurden vier Handelsschiffe versenkt, zwei sanken sofort, die beiden anderen gerieten in Brand und versanken nach einiger Zeit. Welle auf Welle deutscher Kampfflugzeuge folgte.
Sobald liier oben feindliche Streitkräfte auftauchen, werden sie von unseren Aufklärern entdeckt. Luft- und Seestreitkräfte werden darauf gebetzt, und schöne Erfolge konnten erzielt werden. So versenkte kürzlich «in Unteroffizier eines Kampfgeschwaders einen USA.-Kreuzer. Aus dem gleichen Verband wurden am selben Tage mehrere Zerstörer und ein Eisbrecher versenkt.
So kämpft hier oben an der nördlichsten Front der Welt die deutsche Luftwaffe. Fächerförmig hält sie das Nordpolarmeer unter ihrer Kontrolle und bält damit den Schlüssel in der Hand zu dem Tor zwischen dem feindlichen Westen und dem feindlichen Osten.
Rooseoelt bettelt um kleine Boote
DNB Genf, 21. Juli. Wie die englische Zeitschrift „Economist" meldet, hat die USA.-Kriegsmarine an die amerikanischen Fischer und Pachteigentümer einen neuen dringenden Appell gerichtet, ihr 10Ü0 kleinere Boote zur Verfügung zu stellen. Diese Boote benötige man in erster Linie für die Rettung der bei der Schlacht im Atlantik schiffbrüchig gewordenen amerikanischen und englischen Seeleute. Zwar befänden sich bereits 1000 solcher Boote im Dienst der USA.-Kriegsmarine, doch reiche ihre Zahl angesichts der stets an Umfang zunehmenden Schiffsversenkungen noch in keiner Weise aus. '
Ein Geschütz vernichtet 12 Sowjetpanzer
Hervorragende Leistung schwerer württembergijcher und badischer Flak im Erdkampf
Von Kriegsberichter Fritz Schneider
(PK.) Unser Jnfanterieangriff auf das Waldgelände vor T. wird von einer von württembergischen und badischen Kanonieren bedienten 8,8-Zentimeter- und einer 2-Zentimeter-Flak tatkräftig unterstützt, nachdem es bei Nacht gelungen war, im starken Artilleriefeuer und auf schlechten Wegen das Geschütz in die erkundete Stellung zu bringen. Der deutsche Angriff kommt gut vorwärts, und darum setzen die Sowjets Panzer ein. Sechs nacheinander auftretende Panzer werden auf eine Entfernung von etwa 1000 Meter unter Feuer genommen und deutlich können Treffer auf alle beobachtet werden. Ein 35-Tonner wird durch Kettenbeschädigung vernichtet, während sich die anderen durch Rückzug rasch der Bekämpfung entziehen. Die den Panzern folgende Infanterie wird teils vernichtet, teils ebenfalls in die Flucht geschlagen.
Unsere nun folgende Feuerpause wird ausgenützt, um Deckungsstollen an den Geschützen anzulegen, ungeachtet des feindlichen MG.- und Granatwerferfeuers. Schon setzt wieder heftiges Artilleriefeuer der Sowjets ein. Im Morgengrauen taucht ein 52-Tonner, aus dem Walde kommend, vor unserer Feuerstellung auf. Er verschwindet plötzlich in einer Bodensenke und entzieht sich damit unserer Sicht. Dafür nimmt das Artillerie- und Granatwerferfeuer auf unsere Stellung außerordentlich zu. Ein sich anschließender Jnianterieangriff der Bolschewisten wird unter schweren Verlusten für diese abgeschlagen. In wilder Flucht rettet sich, wer kann. Erneut setzt unsere Infanterie zum Gegenstoß an und kommt mit unserer Unterstützung wieder gut vorwärts. Schon tauchen aber neue acht Sowjetpanzsr auf und bedrängen unsere Kameraden von der Infanterie schwer. Unser gutliegendes Feuer erledigt einen 52- und einen 35-Tonner, was die anderen veranlaßt, sich fluchtartig in den Wald wieder zurückzuziehen. Doch eine Stunde später erscheinen die Sowjetungetüme wieder, und zwei 35-Tonner gehen dabei in Flammen auf. Der Rest entzieht sich darauf nochmals unserer Beobachtung, um nach etwa zwei Stunden zum dritten Male zu erscheinen. Auf eine ^Entfernung von etwa einem Kilometer vernichten
wir nochmals einen 52-Tonner. Gtöple Spannung entsteht, als plötzlich ein 35-Tonner, der sich der Sicht entzogen hatte, etwo- 150 Meter seitlich unseres Geschützes austaucht. Sofortige kurze Feuerstöße unserer 2-Zentimeter-Flak in oie Ketten und Oel» wanne bannen die Gefahr, sogleich br. n'i der Panzer. Seine
lPresse-Hoffmann, Zander-M.-K.)
Reichsminister Dr. Seyß-Inquart begeht heute seinen 50. Geburtstag.
Dr. Arthur Seyß-Inquart verlebte seine Jugend in Stannern in der deutschen Volksinsel Iglau. Er stand als Kaiserjäqer an der Jsonzofront. Später ließ er sich in Wien als Rechtsanwalt nieder. Seide große politische Aufgabe begann, als er am 10. Februar 1938 zum Bundesminister für Inneres und Sicherheitswesen ernannt wurde. Als Schuschnigg einen Staatsstreich durchführen wollte, nahm Dr. Seyß-Inquart die Lenkung des Geschickes der Ostmark an sich. Er übernahm die Leitung der neu- gebildeten österreichischen Regierung und bat am 11. März 1988 durch ein Telegramm den Führer zur Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung um baldmöglichst« Entsendung deutscher Truppen. Am 15. März 1938 wurde er zum Reichsstatthalter für die Ostmark ernannt. Nach Beendigung des Feldzuges gegen Polen ernannte ihn der Führer zum Stellvertreter des Eene- ralgouverneurs der besetzten Gebiete in Polen. Nach der Kapitulation Hollands wurde Reichsminister Dr. Seyß-Inquart zum Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete bestimmt. In Anerkennung seiner erfolgreichen Arbeit zeichnete der Führer Reichsminister Dr. Seyß-Inquart am 19. September 1940 mit dem Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse aus und beförderte ihn am 20. April 1941 zum ^-Obergruppenführer.
_ Mitt woch , den 22. Juli 1942
Besatzung kann nicht mehr heraus uno teilt das Schicksal ihres Panzers. Knapp eine weitere r. "d? später erscheint wieder »in 52-Tonner, der wegen eines sofort erhaltenen Volltreffers Dn das Laufwerk lahmaeichosi'" ist. Zwei Mann der Besatzung können herausspringen und retten sich in den nahen Wald. Damit waren alle acht Panzer des Nachmittagsangriffs vernichtet! Zwei 35- und nochmals ein 52-Tonner werden am Mittag des nächsten Tages an der gleichen Stelle ein Opfer unserer 8.8-Zentimeter-Flak.
Zwölf angreifende Panzer der Sowjets sind von einem Geschütz vernichtet worden! Nur der Infanterist, der gesehen hat, wie die Sowjeipanzer auf die Erdlöcher ihrer Kameraden auffahrsn, sich darüber drehen und alles unter sich zermalmen, kann wirklich ermessen, was es bedeutet, zwölf solche Panzer unschädlich zu machen. Mit berechtigtem Stolz blicken die Männer der Flak auf ihre Panzererfolge. Wenn die Bäume im gegenüberliegenden Wald plötzlich umbrechen und die stählernen Kolosse heraustreten, sichern, um dann zum Angriff Lberzugehen: dann heißt es für die Geschützbedienung trotz größter Spannung die notwendige Ruhe und Besonnenheit zu bewahren Aber schon nach dem ersten Volltreffer ist der Bann gebrochen und unerschütterliche Sigeszuversicht beseelt die Bedienungsmannschaft. Die Freude über solche Erfolge ist bei allen beteiligten Einheiten natürlich sehr groß, und darum wirkt die schwere Flak im Erdeinsatz stets beruhigend für alle am Kampf mitwirkenden Truppen. (nsg)
Letzte Aa<tzet<tzte«
Es war eine Pleite!
DNB. Bangkok, 22. Juli. Die Mission des Herzogs von Eloucester. des Bruders des englischen Königs in Indien hat mit einem Fiasko geendet, erklären zuständige indische Stellen in Bangkok. Der Herzog ist von einer ausgedehnten Reise durch Indien und Ceylon von Karatschi aus nach England zurückge- kehrt. - Ausgabe des Herzogs von Eloucester in Indien, so betonen die indischen Kreise weiter, sei es gewesen, ein besseres Verhältnis zwischen den Engländern und den Indern zu schaffen und die Loyalität der Inder zur englischen Krone zu festige«. Er habe jedoch in indischen Kreisen überall eine seindliche Gesinnung gegen England vorgefunden, und statt, daß sich die Beziehungen zwischen den Engländern und Indern besserte«, hätten sie sich jetzt wesentlich verschlechtert.
Mexiko beschlagnahmt japanische Petroleumgesoll'^ost. Nach einer Meldung des Londoner Nachrichtendienstes hat mexikanische Staatspräsident Camacho die Beschlagnahme der japa-' njschen Petroleumgssellschaft Campania Petrolea Veracruzana angeordnet. Diese Gesellschaft verfügte über Oelfelder im Ausmaß von 200 Acres und hatte ihre Konzession von Präsident Cardenas im Jahre 1934 erhalten.
Es ist viel einfacher, eine Theorie zu machen, als die einfachste Tatsache durch das Experiment sicherzuftellen.
Justus v. Liebig.
22. Juli: 1822 Augustinermönch Gregor Mendel, der Begründer der Vererbungslehre, geb. - 1917 Zweite große Schlacht
in Flandern (bis 14. 9 ). Kriegserklärung Siams an Deutschland. 1909 Detlev v. Liliencron gestorben.
Sl«s den Organisationen dev pavtei
Mädelgruppe 24/491
Morgen tritt die gesamte Gruppe (mit VdM.-Werk) um 19.50 Uhr am Heim zum Pflichtdienst an. Bei trockenem Wetter Korb, alte Handschuhe u. Schere mitbringen. (Alles Nähere am Kästle).
wie setze« im Sttm:
„Illusion"
Dieser Film hat das oft angeschnittene Thema zum Gegenstand, ob eine Frau, zumal wenn sie eine Künstlerin ist, aus Liebe zu ihrem Manne ihren Beruf aufgeben soll. „Was ist eigentlich Illusion?" fragt zum Schlüsse der Filmhandlung die Schauspielerin Maria Roth. Sie erwartet keine Antwort: sie hat eingesehen, daß sie mit ihrer Wette, in dem jungen, sympathischen Gutsherrn v. Holtenau binnen zwei Monaten die Illusion zu wecken, der glücklichste Ehemann der Welt zu sein, selbst her-
UNyolo undAmgevunll
eingefallen ist, weil diese Illusion inzwischen längst mehr als Tändlerei und Spiel, sondern tiefer Ernst geworden ist. Aus der reservierten wurde eine liebende Frau, aus dem Flirt Stefans eine große und starke Leidenschaft. Doch es ist zu spät. Für Maria gibt es nur eins: den Weg zurück in die Kunst. Ihre Wette ist gewonnen, aber ihr Glück ist dadurch zerstört. In diesen Szenen, die leise ans Tragische rühren, findet der Film aber dennoch Möglichkeiten, die in die Tiefe wirken, und Brigitte Horney und Iohs. Heesters verhelfen durch ihr fesselndes Spiel dem Film zu einem schöne Erfolg. Schlang.
Sevtzüte< Setbstentzündungssthäden
Immer wieder muß im Sommer auf die Gefahr der Selbstentzündung von gelagertem Heu hingewiesen werden. Der Schaden. der dem deutschen Volk durch Selbstentzündungsschaden und durch Entwertung des Futters bei nicht zum Brand führender Uebergärung entsteht, wird mit mehr als 25 Millionen RM. jährlich veranschlagt, nicht eingerechnet die Brandschäden an sonstigem Eebäudeinhalt und an den Gebäuden selbst. Wie die Erfahrungen zeigen, lassen sich solche Schäden durch Aufklärung und geeignete Bekämpfungsmaßnahmen erheblich mindern. Sehr wichtig ist die Verwendung von sog. Heustocksonden, mit deren Hilfe ist es möglich, im Innern auch der tiefsten Heustapel usw. die Temperaturen zu messen und die vorhandenen Gefahren zu ermitteln, um danach die erforderlichen Abwehrmaßnahmen ein-
Weit ist derWeg zum D lück
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Ganz knapp sitzt die Uniform und sein blondes Haar flimmert in der Sonne wie Gold. Dieser junge Offizier ist Leutnant Heydenreich, der hier bei den Gebirgsjägern eine achtwöchige Übung ableistet und feit acht Tagen bei der Kompanie ist. Heydenreich hat alle Fähigkeiten eines Führers in sich vereint. Jung, kühn und unerschrocken, im Fels beinahe verwegen, streng im Dienst und hernach Kamerad zu seinen Leuten.
Die Soldaten treten jetzt zum Essenfassen an. Auch Franz nimmt sein Geschirr und geht in den Hof. Der Leutnant steht immer noch auf demselben Fleck. Als Franz vorbeigeht, ruft er ihn an.
„Achleitner! Einen Augenblick. Was sagen Sie zu der Ostwand da drüben?"
Franz weiß nicht, wie die Frage gemeint ist und erwidert:
„Ich weiß nicht, wie Herr Leutnant meint."
„Kann man die Wand durchklettern?"
„Es wird schwierig sein, Herr Leutnant."
„Aber nicht unmöglich."
Achleitner schweigt. Der Leutnant zertritt seine Zigarette am Boden. Sein Blick hängt immer noch wie gebannt an der Wand. Jetzt streckt er den Arm in die Richtung des Berges.
„Hier durch muß es gehen. Sehen Sie die Rinne links oben? Ich will den Berg von dieser Seite packen. Mit Ihnen, Achleitner!" Er sieht Franz flüchtig an. „Kommen Sie mit?"
„Zu Befehl, Herr Leutnant!"
„Es soll kein Befehl sein. Ich bitte Sie darum. Einen andern kann ich nicht brauchen. Also, einverstanden? Gut, ich danke. Wir gehn am Samstag abend los, übernachten bei
der letzten Hütte, und am Sonntag früh packen wir den Berg."
Der Leutnant dreht sich um und geht über den Hof.
*
Ein paar Tage später erhält Franz einen Brief von seiner Mutter. Bei der Postoerteilung sieht er, daß auch Wastl einen bekommt und ihn freudestrahlend in Empfang nimmt. Frau Achleitner schreibt, daß sie nun fast jeden Tag im Kalender nachrechne, wann er heimkomme in Urlaub, denn sie sei jetzt soviel allein, weil der Vater fast die ganze Woche in der Jagdhütte oben sei und nur Samstags heimkomme. Und da brächte er dann eine Laune mit, die zum Verzweifeln sei, denn in letzter Zeit würde im Revier viel gewildert, ohne daß man jemand habhaft werden könnte. Vorige Woche hätte man einen Knecht von Riedering erwischt und verhaftet, aber der allein könne es doch nicht gewesen sein, weil es in derselben Nacht darauf sckstm wieder gekracht habe. Es sei ein Kreuz und ein Elend. Der Vater sei auch keiner mehr von den Jüngsten, und wenn er es auch nicht sage, so wünscht er heimlich doch, daß der Franz bald wieder heimkäme und ihm einen Teil abnehme von dem schweren und verantwortungsvollen Dienst.
Franz lächelt vor sich hin.
„Da wirst noch ein wenig warten müssen, Later."
Am Abend dieses Tages beim Essenfassen schleicht der Wastl geschäftig um ihn herum. Franz kennt sich schon aus, was das bedeutet, denn Wastl pflegt dieses Gebaren meist an den Tag zu legen, wenn in seinem Geldbeutel Ebbe ist. Darum zieht Franz auch gleich seine Geldbörse heraus und fragt:
„Wieviel brauchst denn, Wastl? Zwei Mark kann ich dir schon borgen bis wieder Löhnung ist."
Wastl jedoch schüttelt den Kopf.
„Heut brauch ich kein Geld. Aber einen Brief Hab ich kriegt heut. Magst ihn lesen?"
„Is er von der Liesl? Laß nur, Wastl, mich interessiert ja dös net, was dir die Liesl schreibt."
Wastl hält den Brief unschlüssig in der Hand.
„No ja, wie d' meinst. Aber es steht für dich a was drin."
„Für mich? Also, tu halt her, nacha."
Franz überfliegt die ersten Zeilen, lächelt ein bißchen über die vielen orthographischen Fehler und die ulkig naiven Beteuerungen ihrer Liebe und Treue, und dann werden aber seine Züge plötzlich ganz starr.
Was heißt das? Na, das kann ja doch nicht gut möglich sein.
„Du brauchst net denken, lieber Wastl, daß ich es auch mach wie die Hochreiter-Veronika. Da treibt sich seit drei Wochen ein städtischer Maler rum, und der hockt jeden Abend bei ihr in der Hütt'n. Letzthin Ham f' pussiert, ich hab's g'sehn. Bei mir hätt er's auch probiert, aber ich Hab ihm eine runterliniert, und dann hat er g'sagt, ich war ihm zu gräußlich g'wesen. Aber wenn ich mögen hätt, dann wär ich ihm net zu gräußlich gewesen. Nächste Woch' schick ich Dir wieder einen Butter, lieber Wastl, indem mir jetzt so viel Milch Ham, geht's auf ein paar Pfund net zamm. Und der Franz! soll's eigentlich schon wissen, was die Veronika für ein schlechtes Mensch is, indem er es doch fo gut mit ihr meint ..."
Franz spürt, wie seine Hände, die den Brief halten, ketzr zittern. Aber er preßt die Kiefer aufeinander, läßt sich nicht» anmerken, wie ihn diese Worte treffen. Ihm ist, als h<cke ihm jemand einen Schlag mitten ins Gesicht versetzt. Kein Wort jedoch kommt über seine Lippen. Mit weitgeöffnete« Augen starrt er vor sich hin. Dann gibt er den Brief zurück.
„Ich dank dir, Wastl. Ich bin froh, daß du mir de« Brief zeigt hast."
Er faßt sein Essen, nimmt ein paar Bissen und verschenkt das übrige an Wastl. Dann schnallt er das Koppel um, setzt die Mütze auf und verläßt die Kaserne.
(Fortsetzung folgte