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Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Mittwoch, de« 22. Juli 1912

Kriegsmaterial für Afrika bestimmten Eelefft- zug im Atlantik nördlich der Azoren sieben Schisse mit 38 999 BRT., darunter einen großen Munitions­dampfer, der in die Luft flog. Ein Unterseeboot drang bis in den St. Lorenz-Strom ein und versenkte dort drei Schiffe mit 15 999 BRT. aus bewachten Eeleitziigen. Ein weiterer Dampfer von 1599 BRT. wurde torpediert und von seiner Be­satzung aus Strand gesetzt. Außerdem wurden im amerikani­sche» Raum sechs Schisse mit 51999 BRT. versenkt und ein Frachter durch Torpedotresser schwer beschädigt. Insgesamt ver­lor damit di« feindliche Versorgungsschifsahrt in den letzten vier Tage« durch deutsche Unterseeboote 18 Schiffe mit 191999 BRT.

Di« in der englischen und sowjetrnssischen Presse verbreiteten Nachrichten über die Lage bei Woronesch sind frei er­funden- Die dort kämpfenden Infanteriedivisionen sind weder abgeschnitten, «och fliehen sie über den Don. Sie halten nach wie vor den erkämpften Brückenkopf von Woronesch und die Stadt selbst und habe» alle sowjetischen Angriffe blutig ab- gennesen. Der Frontverlauf im Brückenkopf um Woronesch wird in der deutschen Press« bekannt gegeben werden.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Zahlreiche britische Panzer vernichtet Briten verloren zehn Flugzeuge.

DNV Rom, 21. Juli. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

Versuche, in unsere Stellungen an der ägyptischen Front ein­zudringen, wurden glatt abgewiesen. Zahlreiche Panzer wurden vernichtet. Außerdem wurden verschiedene feindliche Pan­zer, darunter solche schwersten Typs, von der Luftwaffe in Brand geschossen, wie auch wiederholt Zusammenziehungen feind­licher Streitkräfte angegriffen.

Deutsch« Jäger schaffen in Luftkämpfen sechs Flugzeuge ab. Aeber Malta verlor die britische Luftwaffe im Verlaufe der ^Bombardierungsaktion von Flugzeugverbänden der Achsenmächte weitere vier Flugzeuge.

Eines unserer U-Boote kehrte nicht zu seinem Stützpunkt zu­rück; die Angehörig der Besatzung wurden benachrichtigt.

Italienische Luftwaffe schoß 118 feindliche Flugzeuge ab

DNB Rom, 21. Juli. Die italienischen Streitkräfte fügten den Engländern nach einer Zusammenstellung des Organs der ita­lienischen LuftwaffeLe Forze Armate" in der Woche vom >2. bis 18. Juli folgende Verluste zu: 116 feindliche Flugzeuge wurden von der italienischen Luftwaffe über Nordafrika und Malta abgeschossen, fünf von der ita­lienischen Bodenabwehr. Außerdem beschädigten ita­lienische Bomber im Mittelmeer einen feindlichen Kreuzer.

Die italienische Armee an der Ostfront

Ein Sonderbericht desEiornale d'Jtalia"

DNB Rom, 21. Juli. Zum Vormarsch der italienischen Armee an der Ostfront meldet ein Sonderberichterstatter desEiornale d'Jtalia", daß auch die starken Regengüsse der letzten Tage das Tempo der italienischen Kolonnen nicht verlangsamt haben. Zwar haben die Regengüsse dis Bäche und Flüsse anschwellen lassen und die Straßen in ein Schlammeer verwandelt, aber die Infanterie wie die Artillerie brachen sich trotz des außer­ordentlich ungünstigen Geländes Bahn und blieben dem Feind auf den Fersen. Der italienische Vormarsch findet in drei Ko­lonnen statt. Ueberall haben die italienischen Verbände, wie es in dem Bericht weiter heißt, die sowjetischen Verteidigungs­linien durchbrochen. Man kämpfe bereits jenseits von Woroschilowgrad. Der Feind hat auf seinem Rückzug ganze Einheiten mit der Aufgabe einer äußersten Verteidigung zurückgelassen. Besonders heftig gestalteten sich die Kämpfe der italienischen Verbände vor einer Industriestadt von 59 006 Einwohnern, wo die Sowjets die für eine Verteidigung günstigen Geländeverhältnisse ausnutzten und sich vor allem in zwei Bergwerken verschanzt hatten. Außerdem hatte der Feind die halb zerstörten Fabriken und sonstigen Gebäude zu Ver­teidigungsstellungen ausgebaut. Die Bersaglieri und Schwarz- Hemden-Formationen gingen trotz des lebhaften feindlichen Ab­wehrfeuers zum Angriff über und nahmen nach mehrstündigen harten Kämpfen sämtliche feindliche Stellungen im Sturm. Der Feind verlor Tausende von Toten und Hunderte von Gefan­genen. Die Beute an Waffen und Material ist ungeheuer und steigt von Stunde zu Stunde. Nach der Einnahme dieses wich­tigen sowjetischen Stützpunktes setzten die italienischen Kolonnen ihren Vormarsch fort.

AWges Vordringen ostwärts Rostow »nd am Do»

Starke Unterstützung der Erdkämpfe der deutschen und ver­bündeten Truppen durch die deutsche Luftwaffe Heftige Luftangriffe gegen feindlichen Eisenbahnverkehr und zurück­flutende bolschewistische Kolonnen

DNB Berlin, 21. Juli. Zu den Kämpfen im Raum ostwärts von Rostow und am Don teilt das Oberkommando der Wehr­macht folgendes mit:

Den zurückweicheuden feindlichen Nachhuten nachstoßend dran­gen deutsche Truppen trotz Geländeschwierigkeiten und starker Minensperren zügig vor. Teile einer deutschen Infanteriedivision stießen dabei auf stärkere feindliche Kräfte, die von 16 Panzern begleitet waren. Nach kurzem Kampf wurden 11 dieser Panzer- kampfwagen vernichtet, die restlichen zwei flohen. Schnell« Trup­pen bildete« einen weiteren Brückenkopf über de« Donrz und traten ans diesem wieder zum Angrisf an.

Die Luftwaffe unterstützte die vorgehenden deutschen und ver­bündeten Truppen. Kampsfliegerverbände bombardierten außer­dem Bahnhofsanlagen und andere kriegswichtige Ziele in No stow. Bomben schweren Kalibers setzten zahlreiche Hal­le« und Lagerschuppen auf den Eüterbahnhöfen der Stadt in Brand und zerstörten Gleisanlagen und Gebäude. Bei der Ve- kkmpfung des bolschewistischen Eisenbahnverkehrs im Raum süd­lich Rostow wurden über 15 fahrende und aufgestaute Züge durch Bombentreffer in Brand geworfen.

Heftige Angriffe richteten sich auch gegen die im Raum zwi­schen Nord-Donez und Don nach Osten zurückflutenden Kolonnen der Bolschewisten; 350 beladene Kraftfahrzeuge wur­den durch Volltreffer vernichtet, über 250 weitere Fahrzeuge er­hielten so schwere Beschädigungen, daß sie ihre Flucht nach Osten nicht fortsetzen konnten. Kampf- und Schlachtflugzeuge, die dicht vor den Panzerspitzen operierten, vermehrten die Verwirrung in den durch zerstörte Fahrzeugs aufgestauten Kolonnen. Die wie­derholten Angriffe fügten den Bolschewisten hohe Verluste an Menschen und Material zu. Vergeblich versuchte sich der Feind mit vereinzelten Kräftegruppen zu neuem Widerstand festzu­letzen. Kampf- und Sturzkampfflugzeuge brachen mit Bomben schweren Kalibers die Gegenwehr und setzten zahlreiche Ge­schütz« außer Gefecht.

Im Kampfgebiet südli-H Woronesch wurden zwei feind­lich« Krästegruppen zersprengt. Ungarisch« Truppen säuberten den von ihnen gewonnenen Kampfraum von bolschewistischen Restegruppen. Gegen den Brückenkopf Toronesch führte der Feind nach Zusammenbrechen seiner bisherigen Massenangriffe nur noch schwächere Vorstöße. Bei der Abwehr dieser Angriffe wur­den 11 feindliche Panzer vernichtet. Nördlich Woronekeb wurde«

feindliche Vorstöße in heftigen Kämpfen aögewehrt. J,n Nach­stoß gegen die zurückweichenden Bolschewisten wurden zahlreiche Gefangene eingebracht. Im Verlauf dieser Kämpfe zerschlugen Kampf- und Sturzkampfflugzeuge Panzerbereitstellungen der Bolschewisten und brachten mehrere feindliche Batterien zum Schweigen.

In Lustkämpfen schossen deutsche Jäger über dem südlichen Abschnitt der Ostfront bei einem eigenen Verlust 17 feindliche Flugzeuge ab.

Rostow und der untere Don

Der Don und der Donez gehören schon dem Namen nach zu­sammen, denn der Donez ist in der russischen Sprache derkleine Don", mit einer Länge von 1100 Kilometern daskleine Brü­derchen" des großen Don, der von der Quelle bis zur Mündung fast 2000 Kilometer zurückzulegen hat. Sie kommen beide aus dem Norden, aus den Gebieten von Tula und Kursk, biegen beide in einem gewaltigen Bogen nach Osten, nehmen dann beide eine Unzahl kleinerer und größerer Flüsse auf, schwenken beide nach Südwesten um und vereinigen sich bei der alten Kosakenstadt Rasdora zu einem einzigen gewaltigen Strom, der sich vor seiner Einmündung in das Asowsche Meer in meh­rere Arme aufteilt. Fünf Städte sind es, die unterhalb von Ras­dora zum Stromgebiet des Don gehören. Nowotscherkask, Nachi- tschewan, Rostow, Bataisk und Asow. Vier von ihnen haben den Charakter der kleineren Industrie- und Handelsstädte nicht über­schritten; um so stärker aber hat sich Rostow entwickelt, das fünfzig Kilometer stromauf am schiffbaren südlichen Mündungs­arm des Don liegt. Die Bolschewisten haben Rostow zu einer ..Reklamestadt" entwickelt, und die Ausländer wurden mit Vor­liebe dorthin verfrachtet, damit sie vor allem das Ros-Sel- masch-Werk, die Mustersowjetwirtschaft Sernograd und das pom­pöse Gorki-Theater bewundern sollten. Noch aus der Zarenzcit stammt eine große Zahl von wissenschaftlichen und anderen Mu­seen, Hochschulen und Forschungsinstituten aller Art. Auch eine bedeutende und vielseitige Industrie für Tabak-, Papier-, Le­der-, Glas-, Chemie- und Metallwaren war schon vor dem ersten Weltkrieg vorhanden. Stalin ließ nach amerikanischen Vorbil­dern in Rostow ein Fabrikviertel bauen, in dem nur landwirt­schaftliche Maschinen hergestellt werden sollten. In einer für das Ausland bestimmten Agitationsbroschüre wurde prahlerisch behauptet, in Ros-Selmasch würden alle Agrarapparate gebaut, die man sich nur denken könne, sogar Mähdrescher, sogenannte Combines, produziere man am laufenden Band, und allein in diesem Großwerk sei die jährliche Leistung viel gewaltiger als früher im gesamten zaristischen Rußland. Die Landmaschinen­fabrikation ist allerdings schon lange vor dem Krieg eingestellt worden; statt dessen stellte Ros-Selmasch in allen Abteilungen nur noch Kriegsmaterial her. Die wirtschaftliche Bedeutung Ro­stows hat ihren Ursprung in der günstigen verkehrstechnischen Lage zwischen dem industriellen Donezbecken und den nordkau­kasischen Eetreidegebieten; so wuchs es von selbst zu einer Aus­tauschstelle großen Stils heran. Wie sehr Rostow durch die Wa­renvermittlung zu einem Verkehrsknotenpunkt wurde, geht auch «us der großen Zahl von Eisenbahnlinien hervor, die sich dort kreuzen. Ueber Rostow läuft die Haupteisenbahnstrecke, die den Kaukasus mit dem Donezbecken und Moskau verbindet. Zweig­bahnen führen von Rostow nach dem Hafen Jeisk am Asowschcn Meer und nach dem Schwarzmeerhafen Noworossisk. Ferner läuft eine Linie nach Zaryzin an der Wolga und eine nördliche Linie über Koslow nach Woronesch. Rostow, das über einige größere Schiffswerften verfügt, war auch die Zentrale der Fluß- fchiffahrt auf dem unteren Don. Allerdings litt der Schiffahrts- Güterumschlag verhältnismäßig stark unter den strengen Win­ter«; fast vier Monate ist der Hafen von Rostow zugefroren.

WW

WMW

Das Eichenlaub mit Schwertern für Generalfeldmarschall Kesselring

lPresse-Hoffmann, Zander-M.-K.)

Der Ruf nach der zweiten Front

Kopfzerbrechen in London und Washington

DNB Stockholm, 21. Juli. Zu den zwischen London und Washington im Gange befindlichen Ueberlegungen und Er­wägungen über die zweite Front meldetDagens Nyheter" am Dienstag aus London, daß eine Entscheidung noch nicht gefallen sei. Fest stehe lediglich, daß die Erwägungen in den letzten Tagen ein fieberhaftes Tempo angenommen hätten, denn man sei sich nunmehr darüber klar, daß alle Hoffnungen, Deutschland durch Blockade und Luftoffensiven besiegen zu können, aufgegeben- werden müßten, und daß eine Offensive auf dem euro­päischen Kontinent das einzige Mittel sei. um Deutsch­land militärisch zu schlagen. Andererseits sei die Tonnagelage solchen Unternehmen doch wenig günstig, zumal man noch nicht wisse, ob die »berste Grenze der Versenkungen bereits erreicht

sei. Weiter, berichtet der schwedische Pressevertreter, werde der Ruf in der Oeffentlichkeit nach einer zweiten Front immer lauter und dringender, und selbst Blätter wie derManchester Guardian" machen geltend, daß der Sowjetunion unter allen Umständen durch einen Einsatz inWesteuropa eine Atem­pause gegeben werden müsse, während andererseits zahlreiche militärische Sachverständige den Standpunkt verträten, daß eine mißglückte zweite Front noch eine größere Katastrophe sein würde, als gar keine.

Im großen und ganzen, meldet der Vertreter vonDagens Nyheter" abschließend, müsse man annehmen, daß die Frage noch immer in der Schwebe sei, da Churchill und Roosevelt sich noch dagegen sträubten, die für die zweite Front sprechenden politischen Erwägungen schwerer wiegen zu lassen als die da­gegen sprechenden strategischen Ueberlegungen, daß aber die elfteren jederzeit das Uebergewicht erhalten könnten.

Londoner Pessimismus

Es ist nichts mit demSieg noch 1912"

DNB Genf, 21. Juli. Die Londoner ZeitungPeople" schreibt in einer Betrachtung zur innerenglischen Lage, noch vor ge-, raumer Zeit habe das SchlagwortSieg noch 1912" nicht nur in der Sowjetunion, sondern auch in tosenden poli­tischen Versammlungen Großbritanniens Furore gemacht, und doch sei wieder alles anders gekommen. Die deutschen Truppen setzten unaufhaltsam ihren Vormarsch fort. Es scheine fast so, als wolle die Regierung der britischen Oeffentlichkeit nicht sagen, wie ernst die gegenwärtige Lage sei.

Aber auch an den englischen Kriegsanstren­gungen hapere es. Die Beamten drückten sich in ihren Aemtern. und die Sühne reicher Väter kauften Bauernhöse, um sich damit als kriegswichtige Landwirte der Wehrpflicht zu ent­ziehen, während die Söhne anderer wohlhabender Familien nur zum Schein die Uniform trügen, in Wirklichkeit aber Druck­posten bekleideten. Wieder in anderen Fällen würden militär- fähige Männer mit guten Beziehungen zu Direktoren und Lei­tern großer Rüstungsbetriebe ernannt, ohne auch nur das geringste vom Fach zu verstehen. Man rede zwar immer von der Knappheit an Arbeitskräften, doch finde man nicht den Mut, einmal wirklich durchzugreifen.

Wie stehe es dabei um die politischen Parteien? Auf diese Frage könne man nur antworten, daß das britische Volk jedes Vertrauen zu ihnen verloren habe, da es im Unter­haus keine Opposition im alten Sinne des Wortes mehr gebe. Wage auch nur irgendein Abgeordneter wie kürzlich beim Miß­trauensantrag gegen Churchill gegen die Regierung zu stim­men, dann werde er zur Rechenschaft gezogen. Ueberall fehle die starke Führung, und das sei am schwerwiegend­sten beim Militär.

Auf militärischem Gebiet mache Englands Prestige zur Zeit ein Tief durch wie nie zuvor in seiner Geschichte. Das gehe so weit, daß man sogar einen Amerikaner zum Komman­dierenden General der gesamten britischen Wehrmacht einfetzen wolle. Unterstützt würden diese Bestrebungen durch die wirt­schaftliche Abhängigkeit, in die England von den USA. ge­raten sei. Man argumentiere nämlich so, daß man nicht nur auf Englands ständige militärische Niederlagen verweise, sondern auch darauf, daß Washington den Engländern so gewaltige Men­schen- und Kriegsmaterialmengen für die Wetterführung seines Krieges zur Verfügung stelle, daß dis USA. nun selbst die Kon­trolle über alles ausüben wollen.

Bewunderung für die deutsche Rüstungstraft Im Leitartikel schreibtDaily Mirror": Die deutschen Panzerverbände brecysn im Osten immer tiefer in die Sowjetarmee mit dem Gewicht eines fast unerschöpflichen Kriegs- materialvorrares ein. Gleichzeitig massiert Rommel in Aegypren neue und immer wieder neue Tanks. Zu keinem Zeitpunkt in der gewaltigen im Fortgang befindlichen Schlacht oder bei der Vorbereitung neuer Kämpfe habe es auf deutscher Seite auch nur das geringste Zeichen dafür gegeben, daß es den deutschen Armeen an Waffen irgendwelcher Art und den modernsten Typen fehle. Es scheine auch, als sei es den Deutschen durch eine geradezu geniale Konzentrierung der natio­nalen Kraftanstrengung gelungen, das Problem der Produktionsgeschwindigkeit richtig zu lissen.

Wie sehe es nun in dieser Hinsicht bei den Engländern aus? fragt das Blatt. Lyttelton habe zwar im UnterlMus eine recht beruhigende Versicherung abgegeben, doch wisse man durchaus nicht, ob nicht auch bei dieser Erklärung des britischen Pro- Luktionsministers der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen sei. Di« Deutschen jedenfalls arbeiteten in einem erschreckenden Tempo. Adolf Hitler habe seiner­zeit seinen Soldk.^r noch bessere Waffen versprochen, und sie Hütten sie auch erha.ter. AL r nicht nur seien diese neuen Waf­fen noch besser als die «ltg', sondern die deutschen Rüstunas- betriebe hätten sie sogar in wenigen Monaten und nicht etwa in Jahren geschaffen.

Vernichtende Schläge im No ^r-mcer

Bon NorwegenFinnland aus kontrollieren deutsche Luft-

und Seestreitkräfte das Nordpolarmeer.

Von Kriegsberichter Willy Altvater (PK.)

NSK Die Besetzung der norwegischen Nordgebiete, deren nörd­lichste Spitze das Nordkap darstellt, stellte unerhörte Anforde­rungen an Menschen und Material, und noch heute ist das Leben hier oben außerordentlich hart. Hier zu kämpfen und von hier aus wie es die Luftwaffe- in fast täglichem Einsatz tut, töd­liche Schläge gegen den Gegner zu führen, ist nur unter schwer­sten Entbehrungen und großen Opfern möglich. Unwegsam und menschenfeindlich ist dieses Land. Seit über zwei Jahren aber Stehen hier deutsche Soldaten auf Wacht.

Als die deutsche Wehrmacht dann ihren Siegesmarsch nach Osten begann, verbreiterte sich die Kampfgrundlage auch der nörd­lichsten Front. Sie wurde Nachschubbasis für die vorrückend« Front und zugleich Ausgangspunkt für weitgehende Operationen, vor allem der Luftwaffe; Flieger und Eebirgstruvpen, die Sol­daten des Generaloberst Stumpfs und des Generaloberst Dietl arbeiten hier eng zusammen und verbürgen durch ihre Zusam­menarbeit d-'n E-'-'"

Die Luftwaffe führt ihre Angriffe mit steigender Wucht gegen den einzigen eisfreien Hafen des Nordpolarmeeres, Mur­mansk, gegen Schiffe in der Kolabucht, gegen die feindlichen Truppen an der Lizafront und gegen die Schiffe, die sich über die Jokangabucht nach Murmansk heranzuschleichen versuchen.

Denn das ist inzwischen «ine der wichtigsten Aufgaben der Luftwaffe im hohen Norden geworden: lleberwachung des feind­lichen Geleitzugweges durch das Nördliche Eismeer, Absperrung der Passage zwischen dem Nordkap und der Eisgrenze. In stei­gendem Maße ist die Sowjetunion auf den Nachschub von Eng­land und Amerika her angewiesen. Für diesen Nachschub bleibt kaum ein anderer Weg als der durch das Nordmeer. Hier aber ist unsere Luftwaffe auf der Wacht. Die Eeleitzüge, die von Westen nach Osten vollbeladen fahren oder mit leeren Schiffen zurück nach Westen zu entkommen versuchen, müssen durch den Wirkungsbereich unserer Luftwaffe und durch die Sperre, di«! deutsche U-Boote legen, fahren. Dieser Weg führt immer bars am Tode vorbei.