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Europäischer Preisstop

Preiskommissar Dr. Fischböck sprach im Haag

DNB Den Haag, 18. Juli. Der Reichskommissar für die Preis­bildung, Minister a. D. Staatssekretär Dr. Hans Fischböck, sprach zugleich in seiner Eigenschaft als Eeneralkommissar für Finanz und Wirtschaft beim Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete im Haag über das ThemaPreis­politik in Europa".

Dr. Fischböck verglich die zwischenstaatlichen Preisbeziehungen mit den binnenwirtschaftlichen und stellte fest, dag in der zwi­schenstaatlichen Preispolitik, wenn der bestmögliche Erfolg für Essamteuropa erzielt werden soll, eine nach gemeinsamen Zielen ausgerichtete Gesinnung an die Stelle der Verfolgung egoisti­scher Sonderwünsche treten müßte, sowie dies für den inlän­dischen Bereich in den meisten Staaten bereits anerkannt ist. Ein zwischenstaatlicher Preiswucher" würde ebenso zu einer, Erhöhung des Preisspiegels in den beteiligten Ländern führen, wie dies durch Preisausschreitungen im inländischen Verkehr eintreten müßte.

Ein europäischer Preisstop für den zwischenstaat­lichen Warenverkehr dagegen würde sich ebenso nützlich auswir­ken, wie die in vielen europäischen Ländern bereits erlassenen Stopvorschriften für den Jnlandverkehr. Die Wirksamkeit dieser in einer Reihe von zwischenenstaatlichen Abmachungen bereits verankerten Grundsätze wird allerdings wesentlich beeinflußt durch die Entwicklung des inländischen Preisgefüges dieser Län­der. Ihnen würde es nämlich auf die Dauer schwer fallen, ihrer Verpflichtung zur Ausrechterhaltung stabiler Preise und zur tat. sächlichen Warenlieferung zu diesen Preisen gegenüber dem Ausland nachzukommen, wenn das Jnlandspreisniveau nicht in gleicher Weise und aus der gleichen Basis festgehalten wird.

Auch die Festsetzung endgültiger Währungsrela­tionen in Europa geht, wie Dr. Fischböck weiter aussührte, von der Annahme aus, daß die Bemühungen um Stabilhaltung der Preise für den zwischenstaatlichen Warenverkehr von Erfolg begleitet sind. Besonders die kleineren europäischen Länder, die auf einen Warenaustausch angewiesen sind und bleiben, haben an dieser Stabilisierung ein vitales Interesse.

Glänzendes Ergebnis der ersten Slratzensammlnvg

DNB Berlin, 16. Juli. Dis am 27. und 28. Juni von An- gehörigen des Deutschen Roten Kreuzes und der Deutschen Ar- Leitsfront durchgeführte erste Straßensammlung des Kriegs­chilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz hatte ein vorläufiges «rgebnis von 29 338 981,12 RM. Das Ergebnis der gleichen ikammlung des vorjährigenKriegshilfswerkes betrug 21887611,76 Reichsmark. Es ist somit eine Zunahme von 7 451000,45 RM., Las sind 34,04 Prozent, zu verzeichnen

Schmuggelhasen Wenlschou

Etwa 400 Kilometer südlich von Schanghai schneidet das Ost­chinesische Meer tief in das Küstengebiet von Tschekiang ein. Im Innern dieser Bucht, an der Mündung des Flusses Wu, liegt die Hafenstadt Wentschou, die von den Japanern nach har­ten Kämpfen endgültig erobert worden ist. Mit dem Fall von Wentschou ist eine der letzten Hoffnungen Tschiangkaischeks zu- jammengebrochen. Als er nach dem Verlust der Burmastraße und nach der Abriegelung der südlichen Zufahrtswege von jeder Versorgung größeren Stils abgeschnitten war, suchte er verzwei­felt? nach einem Ausweg, um mit seinen Verbündeten in eine neu« Verbindung zu kommen. Unter den Toren, die er nach Osten aufbrechen wollte, befand sich auch Wentschou, das von den Japanern im Zusammenhang mit der Besetzung weiter chinesischer Küstenstrecken schon mehrfach blockiert worden war. Die Freimachung des Hafens von Wentschou und darüber hin­aus der ganzen Provinz Tschekiang schien dem Tschungking- regime besonders deshalb sehr wichtig zu sein, weil über den Hafen von Wentschou trotz aller japanischen Kontrolle immer noch erhebliche Mengen von Waffen in das Landesinnere ge­schmuggelt wurden und weil die Provinz Tschekiang eine äußerst fruchtbare Landschaft ist. Als die Versuche Tschiangkaischeks, den Durchstoß zur Ostküste zu wagen, offenkundig wurden, kamen die Japaner diesem Plan zuvor und begannen ihrerseits mit einem Vormarsch, der zur Gefangennahme und zur Vernichtung großer Teile der tschungkingchinefischen Streitkräfte führte, der neue, reiche Versorgungsgebiete aus dem Tschungkinggebiet herausriß und der nun auch zur endgültigen Beseitigung des Waffen­schmuggels über den Hafen von Wentschou führte. Die Provinz Tschekiang ist eine der kleinsten, aber dichtest bewohnten und am besten ausgebauten Provinzen Chinas. In den südlichen Teil ragen noch die Ausläufer des südostchinesischen Berglandes hinein, und der Nordosten von Tschekiang dehnt sich btzs in das Flachland, das dem Jangtsekiang vorgelagert ist. Das Wirt­schaftsleben beruht in der Hauptsache auf dem Anbau von Reis, daneben wird aber auch in erheblichem Umfang wertvoller Tee, Hanf, Raps und Zuckerrohr produziert. Der Norden von Tsche- kiang wird von zahlreichen Wasserstraßen durchzogen, die unter­einander durch Kanäle verbunden find, die das ganze Provinz­gebiet an das Hauptverkehrsnetz der Jangtsekiang «nschließen. Die wichtigsten Küstenstädte und die Hauptwirtschastsbezirke im

Nagolder TagblattDer Gesellschafter*

Freitag, den 17. Juli 1942

Abwehrerfolge im Raum von Orel

Ueder 800 Sowjetpanzer außer Gefecht gefetzt Bomben auf Transportzüge und Munitionslager 183 Sowjet- flugzeuge abgeschosfen

DNB Berlin, 16. Juli. Zu den Kämpfen im mittleren Ab- schnitt der Ostfront teilt das Oberkommando der Wehrmacht mit:

Die deutschen Truppen hatten bei der Abwehr feindlicher An­griffe im Raum nördlich und nordwestlich Orel bedeutende Erfolge. In den harten Kämpfen wurden in der Zeit vom 5. bis 13. Juli durch Truppen des Heeres 340 und durch die Luftwaffe weitere 106 bolschewistische Panzerkraftwagen vernichtet. Durch Bomben deutscher Kampf- und Sturzkampfflugzeuge wurden darüber hinaus noch 174 Panzer so schwer beschädigt, daß sie für Len weiteren Kampfeinsatz ausfallen. Außerdem hatte der Feind schwerste blutige Verluste.

Da der Ersatz der vernichteten Waffen durch wirksame An­griffe der Luftwaffe auf den feindlichen Nachschub unterbunden wurde, war die bolschewistische Angriffskraft durch die hohe« Ausfälle an Menschen und Material so geschwächt, Laß der Feind nach Scheitern seiner Großangriffe am 14. Juki nur noch'ergebnislose örtliche Vorstöße führen konnte. Als es an anderer Stelle des mittleren Frontabschnitts im Verlauf starker feindlicher Panzerangriffe zu wechseloollen Kämpfen um eine Ortschaft kam, verloren die Sowjets wiederum 53 Panzer­kampfwagen.

Aufklärungsflugzeuge überwachten trotz starken Beschusses alle Bewegungen des Feindes und lenkten das Wirkungsfeuer der Artillerie auf feindliche Stellungen und Truppenansammlungen in den unübersichtlichen Waldgebieten. Kampf- und Zerstörer- jlugzeuge brachten zahlreiche Feld- und Flakbatterien zum schweigen und verhinderten die Entfaltung der feindlichen An­griffe durch Bombenwürfe auf die Panzerspitzen, sowie auf die Wersorgungsorganisation der Bolschewisten. 169 feindliche Flug­zeuge wurden im Laufe der Kämpfe abgeschossen und weitere 84 von Truppen des Heeres durch Infanteriewaffen zum Ab«» Unrz gebracht. '

Innern der Provinz sind durch Eisenbahnlinien miteinander verknüpft, so daß Tschiangkaischek nicht nur den Verlust eines wichtigen Versorgungsgebietes, sondern auch die Preisgabe eines verkehrstechnisch und strategisch überragenden Gebietes quit­tieren muß.

Nach japanischen Frontbertchlen aus Tschekiang besetzten japanische Truppen die Stadt Iuian, 20 Kilometer südwestlich Wentschou. Hiermiet geriet einer der letzten feindlichen Stütz­punkte dieser Provinz in japanische Hände.

Bormarsch an der mandschurisch-chinesischen Grenze DNB Tokio, 16. Juli. (Oad.j Das japanische Nachrichten- Domei meldet von der Nord-Hopeh-Front: Trotz der großen Hitze und des unwegsamen Geländes setzen japanische schnelle Einheiten ihren Vormarsch in der Nähe der mandschurischen Grenze fort und ziehen den Ring um das 8., 10. und 40 .Regi­ment der kommunistischen Chinesen immer enger.

Außenminister Togo sprach in Osaka DNB Tokio, 16. Juli. Außenminister Togo sprach am Mitt­woch nachmittag in Osaka vor Vertretern der Wirtschaft über die militärische und politische Entwicklung der Weltlage. Die glänzenden Siege, die Japan, Deutschland und Italien bisher erzielt hätten, ließen die Dreierpaktmächte optimistisch in die Zukunft sehen, während England und USA heute bereits den allergrößten Schwierigkeiten gegsnüberständen. Es sei klar, Latz die militärische Entwicklung in Europa und im Pazifik den Weg zeige, den dieser Krieg nehme. Die Niederlage Eng­lands und Amerikas zeichnet sich imnter stärker ab, auch Tschungking befinde^ich in einer verzweifelten Lage. Unter diesen Umständen müsse man an die Agitation der beiden Feindmächte zu Beginn des Krieges in Eoßostasien denken, als sie sich damit brüsteten, überall die Offensive ergreifen zu wollen. Heute jedoch rede man nur von der sogenanntenzweiten Front" und von Materialunterstiitzung für die Sowjets und Tschiang­kaischek, während man bemüht sei, die Verteidigung Australiens und Indiens zu verstärken. Das britische Empire sei heute zu vergleichen mit dem letzten Herbstlaub, das den Winterstürmen ausgesetzt sei. Die an und für sich schon komplizierten Schiffs­verhältnisse Englands und Amerikas befänden sich seit einiger Zeit in einer schwierigen Krise, wobei die Schifssversenkungen durch die Achsenmächte die Neubauten weit überstiegen. Japans Haltung im gegenwärtigen Krieg sei klar und fest, fuhr Togo fort, das Recht sei auf der Seite Japans, Deutschlands und Ita­liens, die Niederlage Englands und Amerikas sei früher oder ipäter gewiß.

Zweigstelle des USA.-Kriegsinsormationsbiiros. Wie der brt« tische Nachrichtendienst meldet, wird in London eine Zweigstell« des USA.-Kriegsinformationsbüros eröffnet Damit erhält Lon­don eine Filiale des nordamerikanischen Gegenstücks zum bri« tischen Jnsormationsministerium. Der Einfluß Roosevelts aus dem Gebiet der Lügenagitation wird also nunmehr direkt bis in die Londoner Redaktionsstuben ausgedehnt. ^

Rücktritt Tabordas. Der radikale Abgeordnete Damonte Ta- borda erklärte in einem Schreiben an den Kammerpräsidenten Cantilo seinen unwiderruflichen Rücktritt aus der Kammerkom­mission zur Untersuchung staatsfeindlicher Umtriebe. Die Ab­geordnetenkammer Argentiniens hat das Gesuch mit großer Mehrheit angenommen.

Der neue dänische Finanzminister. Das dänische Finanzmini­sterium, de,sen Leitung Minister Buhl nach seiner Ernennung zum Staatsminister nebey der Führung der Regierung seit dem Tode Staunings beibehalten hatte, ist neu besetzt worden. Zum Finanzminister wurde der Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei, Aising Andersen, ernannt.

Noch ein USA.-Sachverstiindiger in England. Roosevelt fährt mit zielbewußter Hartnäckigkeit fort. England auf kaltem Wege zu besetzen. Er hat jetzt die Zahl seiner Wirtschafts- und Han­delssachverständigen wieder um einen vermehrt: Edward Stet- tinius ist als sein Beauftragter für das Pacht- und Leihpro­gramm in England eingetroffen. Er wird Besprechungen mit Churchill und anderen verantwortlichen Männern der bri­tischen Regierung abhalten und eine Rundreise durch England, Schottland und Nordirland unternehmen

Angriff aus einer Staubwolke

Spähwagen jagte Besatzung eines britischen Wüstenlagers in die Flucht.

DNB Berlin, 16. Juli. Bei den Angriffsoperationen der deut­schen und italienischen Truppen in Nordafrika ergab es sich aus der Art des Wüstenfeldzuges, daß häufig kleine, ganz aus sich selbst gestellte Kräftegruppen überraschende Er­folge hatten. Ein junger Leutnant erhielt den Auftrag, mit seinem Spähwagen eine ausgedehnte Erkundung in die offene Flanke des Feindes hinein auszuklären. Tief in der Wüste und weitab von allen Verbindungen wurde er nach Erfüllung sei­ner Aufgabe, die ohne Feindberührung verlief, von einem Sandsturm überrascht, der mit seinen rötlichen Staubmassen Menschen und Fahrzeuge bedeckte. Durch das schwierige Fahren in diesetn Gelände war der Kraftstoffverbrauch höher geworden, als man vorgesehen hatte. Als der Sandsturm vorüber war und der Leutnant seine Lage prüfte, wurde er sich darüber klar, daß der Kraftstoff nicht mehr für die Rückfahrt zur Truppe aüsreichen würde. Aber er vertraute auf sein Soldatenglück und hoffte auf eine Begegnung mit Achsentruppen, um seine Ben- zinvorräte zu ergänzen.

Nachdem sich die beiden Fahrzeuge einige Stunden weiter durch Sanddünen und Felsklippen hindurchgearbeitet hatten, Wen die deutschen Soldaten vor sich im flimmernden Sonnen­licht ein Wüstelager, ohne erkennen zu können, ob es ein eige­nes oder ein feindliches war.Wo ein Lager ist, muß es auch Wasser' und Kraftstoff geben da muß ich hin!" dachte der Leutnant und fuhr drauf los. Näher kommend, erkannte er plötzlich, daß er auf ein britisches Lager zufuhr. Er hielt seine Fahrzeuge in einer Dünenmulde an, beobachtete den Feind ünd*beschloß, anzugreifen, zumal die Sonne und der von hinten Kommende Wind zu einem Täuschungsmanöver günstig für ihn standen. Cr ließ an di« beiden Fahrzeuge einige Stricke und HiMre Werkzeuge aus dem Werkzeugkasten anbinden und Wr.los.

Die nachschleifenden Seile und Geräte bewirkten eine riesige Staubwolke, die der Feind vor den Fahrzeugen hertrug. Aus ADr Sandwolke heraus eröffneten die deutschen Soldaten, AE85 nahe genug herangekommen waren, das Feuer auf die Briten, Lie einem'Angriff von Panzerkampfwagen " ^'DlMWstehen Akmbten. She sich die Briten zu einer Ab- EzusarNnvensMktzen konnte«, waren die deutschen Fahr- MtzttöN'unL^WrfWm einige Sicherungspostierungen mit- Dhtchr Mafchmengewehren. Nur ein alter britischer Kolo- naHrMmt ^kchchß'mit seinem MG. in die Geschoßgarben , . Mdcm KMbwolken hinein. Einen Augenblick erkannte ^r Leutnatü'hürch die Staubwolken seine Gegner.

Obwohl von einem Zufallstreffer verwundet, lenkte er sein Fahrzeug um und brauste geradenwegs auf den Kampf­stand des Briten zu. Mit polterndem Krachen begrub der Spähwagen den Sergeanten und sein Maschinengewehr unter sich, doch blieb das Fahrzeug selbst im Schützenloch stecken. Der deutsche Offizier und seine Begleitung sprangen ab und bra­chen mit Feuerstößen ihrer Maschinenpistolen den letzten feind­lichen Widerstand, während die Besatzung des Kübelwagens die in die Wüste fliehenden Briten beschoß. Als sich die Staub­wolken vrzogen, sahen die deutschen Soldaten, daß sie ein gu­tes Dutzend Briten gefangen und daß einige deutsche Soldaten, die bei einer früheren Erkundung weniger GlüL hatten, aus der Gefangenschaft befreit waren.

ganzen Tag liegt, noch Engländer frei herumlaufen. Auch deut­sche Landser tragen schon mal erbeutete britische Stahlhelme. Immerhin, Vorsicht ist angebracht. Er fährt zurück, alarmiert eine kleine Zahl bewaffneter Männer und fährt von neuem mit vor, nun dichter an das merkwürdige Lager heran. Da sieht er, daß es wirklich Engländer sind. Schon nach den ersten Warnungsschüssen heben die Briten, die größtenteils im Wasser badeten, die Hände. Es werden gefangen genommen, ein britischer General und 25 Offiziere und Mannschaften. Dazu erbeutet der Stabsarzt einen 8 Zylinder Ford de Lux-Per- sonenwagen. Einer der Sengländer, ein Sergeant, sagt aus: Es ist ja alles gleich, der Krieg ist für uns doch bald ver­loren!?'

Ein andermal sucht dieser Stabsarzt das Schlachtfeld nach Verwundeten ab. Dabei gerät er weit von den eigenen Linien weg. Plötzlich kommt er vor einen Stacheldraht. Eine schmale Piste führt entlang. Auf der anderen Seite sind Minenfelder, wie die Karte sagt. Da sieht er sich einem englischen Posten gegenüber. Hinter dem Posten englische Stellungen. Der Stabs­arzt, der gedanklich mehr bei seinen Verwundeten weilt als auf solche Abenteuer gefaßt ist, ist im Augenblick so verwirrt, daß er stoppt und den Posten, nur um die Verlegenheit irgend­wie zu Überdrücken, ganz naiv fragt:May paß?" Der Posten, sei es nun, daß ihn diese unerwartete Frage in eigener Sprache so verwirrte, oder ob das leuchtende rote Kreuz ihn unschlüssig machte, schüttelte den Kopf:No, no!" und gibt mit lässiger Geste Zeichen zur Umkehr. Unser Stabsarzt wirst auch sofort seinen Wagen herum und fährt so schnell der Motor es zuläßt, den gekommenen Weg zurück, heilfroh, als er zwei Kilo­meter hinter sich hat; denn weiter schießen die englischen Kara­biner auch nicht.

Seit Tagen waren fie vorwärts gegangen, ohne viel Schloß und ohne größere Ruhepause. Der fliehende Engländer mußte, weiter verfolgt werden. Uebermenschliches ist da im heißen Afrika geleistet worden. Nachts rollt sich eine Flak-Batterie z» kurzer Rast zum Igel zusammen. An den Fahrzeugen, neben den Geschützen, auf Wagenpolstern oder einfast in dem Sand der Wüste sinken die Männer sofort in Schlaf. Zelte bauen, Betten aufschlagen das wären ja kostbare Minuten Schlafes, die verlorengehen würden. Außerhalb des Pulks hat sich ein Kanonier niedergelegt. Er schläft zum ersten Male seit mehreren Tagen wieder einen tiefen Soldatenschlaf. Er hört auch nicht, wie nach wenigen Stunden, als der Mond auf- zieht, zum Weitermarsch gerufen wird. Er hört nicht, wie Kame­raden nach ihm rufen, ihn zwischen Dornbuschgestrüpp und in Splitterlöchern suchen, es aber schließlich aufgeben in der An­nahme, er sei auf einem anderen Fahrzeug untergekammen. Da will es der Zufall, daß noch in der gleichen Nacht ein ver­sprengter Panzeer die Liegestatt aufsucht. Die Besatzung findet t«n schlafenden deutschen Soldaten. Die Männer rütteln ihn, rufen, er rührt sich nicht!Tot!" denken sie. Wir werden ihn morgen, wenn es hell ist, begraben!" Damit legen sie sich selber schlafe». Am nächsten Morgen richte» sie ein Splitterloch ent­sprechend her und zimmern ein Holzkreuz. Wie sie aber den vermeintlichen Toten hineinbetten wollen, richtet der sich höchst verwundert auf und meint:Donnerwetter, das war mal ein Schlaf!" Die überraschten Panzermänner nahmen den nicht minder erstaunten Kanonier gerne mit zu ihrer Ein­heit vor.

Seltsames vom Krieg in Afrika!

»Der Krieg ist für uns doch bald verlöten!- Der Schlaf

des Gerechten.

Von Kriegsberichter Horst Kanitz DNB . . . 16. Juli. (PK.) Tief drin im ägyptischen Gebiet

liegt der Stab eines Sturm-Flak-Negiments. Das Gelände ist gerade von Engländern geräumt worden. Das unheimlich treff­sichere Feuer der 88 und die nachstoßendeu Panzer haben jede» Widerstand ausgehoben. In unmittelbarer Nähe, hinter ein paar Hügeln und einem Saum vo« Düne«, rauscht das Meer. Und keiner der Offiziere und Männer ahnt, daß oben hinter Kue» Hügeln, von Kalksteiufelfe» und ein paar kümmerliche« Palmen verborgen, ein englischer BrigadesiaL, dessen Nachrichtenverbindungen unterbrochen sind, nervös wartet, bis lne Funkverbindung wieder hergestellt ist. So liege« fich di« feindlichen Stäbe gegenüber, kaum 50 Kilometer von einander entfernt, und keiner ahnt etwas vom Dasein des andere». Am die Mittagszeit fährt der Stabsarzt zum Baden aas Was­ser. Er fährt in einem englischen Beutefahrzeug. Da steht er Zelte, Soldaten, die herumlaufen. Einige von ihnen tragen Stahlhelme, falsche Tommyhelme. Das Fahrzeug des Stabs­arztes wird nicht weiter beachtet. Der deutsche Arzt stutzt. Zwar kann er nicht denken, daß hier, wo der eigene Stab schon den

Zusammenstöße zwischen Aegqptern und englischen Soldaten

DNB Madrid, 16. Juli. In Gibraltar aus Kairo eingetroffen« Nachrichten berichten von blutigen Zusammenstößen zwischen ägyptischen Gruppen und englischen Truppen, wobei auf beiden Seiten Tote zu verzeichnen waren.

Stefani berichtet aus Istanbul über diese blutigen Zusammen­stöße zwischen Aegypter» und englischen Soldaten noch folgend« Einzelheiten: In Kairo fand am 13. Juli ein ernster Zusam­menstoß zwischen ägyptischen Staatsangehörigen und englischen Soldaten statt. Auf die Nachricht hin, daß 40 Aegypter von den britischen Behörden verhört werden sollten, hatte sich vor dem britischen Kommando eine große Menschenmenge angesammelt. Als die Aegypter nach einigen Stunden unter starker mili­tärischer Bewachung abtransportiert wurden, brach die Menge in Schmährufe auf England aus und versuchte, die Gefangenen zu befreien. Die englischen Soldaten eröffneten daraufhin das Feuer und töteten sieben Aegypter. Die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten konnte nicht festgestellt werden, da diese von der Menge bereits vor dem Eintreffen der englischen Verstär­kungen in Sicherheit gebracht worden waren. Auf englischer Seite gab es zwei Tote und zahlreich« Verletzte. Der stellver­tretende Chef der britischen Polizei, Fitz Patrick, ließ zahl­reiche Verhaftungen vornehmen. Außerdem erließ er ein Ansammlungsoerbot und ließ sämtliche öffentlichen Gebäud» und Straßenkreuzungen von englischen Wachen besetzen.

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