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Nr. 163
Mittwoch, äen 15. Juli 1942
116 . Jahrgang
Würgender Griff der deutschen Einkesselung
Der Sieg im südlichen Abschnitt der Ostfront wird ausgenützt
Berlin, 14. Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, haben im südlichen Abschnitt der Ostfront schnelle Truppen die Riickzugsbewegungen des Feindes überflügelt und sind tief in seine rückwärtigen Verbindungen hineingestoßen
Da den Bolschewisten der Rückzug nach Osten verlegt ist, entstanden an mehreren Verkehrsknotenpunkten durch das Zusam- jmentreffen der von Norden nach Süden und von Westen nach Olsten planlos und ungeordnet zurückflutenden Kolonnen des Feindes Stauungen und Verstopfungen, die das Ziel der Angriffe des Heeres und der Luftwaffe waren. Besonders im Raum zwischen dem Nord-Donez und dem Don wurden Artillerie- und Infanteriekolonnen wirkungsvoll von deutschen Kampfflugzeugen bombardiert und über 200 mit Truppen und Material beladene Kraftfahrzeuge vernichtet.
Bei dem Vorstoß einer deutschen Division auf eine kilometerlange, dicht aufgeschlossen« feindliche Kolonne wurden den Bolschewisten durch Flakartillerie und schwere Infanteriewaffen -hohe Verluste an Menschen und Material beigebracht. Weitere Verluste hatte der Feind auch am nördlichen Donez bei Bombenangriffen deutscher Kampfflugzeuge gegen aufgestaute Kolonnen. 12 Geschütze und 15 Zugmaschinen einer feindlichen Ar- «tillerieakteilung wurden beim Ueberschreiten des Flusses durch Volltreffer vernichtet. *
Bei Säuberungskämpfen in dem neu gewonnenen Gebiet wurden von den deutschen Truppen mehrere Bunker mit Panzerkuppeln zerstört und erneut Hunderte von Gefangenen eingebracht. Die Luftwaffe unterstützt? die vor- dringendcn deutschen Truppen und belegte feindliche Ortsunter- kiinfte und Widerstandsnester wirksam mit Bomben. Verschiedentlich versuchte der Feind Gegenangriffe, doch wurden diese in erbitterten, für den Feind verlustreichen Gefechten zurück- geschlagen.
In kühnem überraschendem Vorstoß mitten durch das noch von Bolschewisten besetzte Kampsgelände schlossen deutsche Kampfverbände westlich Woronesch eine feindliche Kräftegruppe ein, die an den Vortagen verschiedene vergebliche Entlastungsangriffe durchgeführt hatte. Die eingeschlossenen Bolschewisten sind im Begriff, dem würgenden Griff der deutschen Einkesselung zu erliegen. Nördlich Woronesch zerschlug die Luftwaffe zahlreich lÄrtlastungsangriffe der Bolschewisten und bombardierte in pausenlosem Einsatz feindliche Kolonnen, die dem Ufer des Don zustrebten.
Im rückwärtigen feindlichen Gebiet unterlag der feindliche Eisenbahnverkehr heftigen Luftangriffen. Zahlreiche Züge, Bahnhöfe und Bahnstrecken wurden durch Volltreffer schwer mitgenommen, so daß anhaltende Brände entstanden. Deutsche Jäger 'sicherten den Luftraum über dem Kampfgebiet und schossen 3 5 feindliche Flugzeuge ab. während weitere 15 bolschewistische Flugzeuge bei einem Tiefangriff auf einem Feldflugplatz am Boden zerstört wurden.
.diesem Kriegsschauplatz einnehmen müsse. Anscheinend will das Blatt damit den Sowjets klarmachen, welche Schwierigkeiten der Errichtung der von ihnen so dringend geforderten neuen Front entgegenstehen. Das Blatt weiß sich aber letzten Endes keinen anderen Rat, als England und die UHU. erneut zum Handeln aufzufordern, selbst auf die Gefahr hin, daß es sich dabei um ein Abenteuer handle.
Während die englische Presse also auf der einen Seite in Pessimismus über die sowjetische Niederlage macht klingen andererseits Erklärungen für das sachte A brücken von angeblich eingegangenen Verpflichtungen durch.
Der Sieg im Raum von Rschew
In elftägiger Schlacht mit wirkungsvoller Unterstützung der Luftwaffe neun Schützen- und vier Infanterie-Divisionen und eine Panzerbrigade zerschlagen — Luftwaffe unterband den geregelten feindlichen Nachschuboerkehr — Ueber hundert sowjetische Flugzeuge abgeschossen.
DNV Berlin, 14. Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht zu dem neuen Sieg der deutschen Truppen im Raum von Rschew ergänzend mitteilt, ist durch die Vernichtung einer großen feindlichen'Kräftegruppe wieder eine Bereinigung des Frontgebietes erfolgt. In der schweren Winterschlacht hatten die Bolschewisten durch Masseneinsatz von Menschen und Panzern in diesem von Urwäldern und Sümpfen durchsetzten
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Kampfraum eine Fronteinbuchtung erzielen können. Nachdem die strengste Winterkälte gebrochen war, nahmen die deutschen Truppen den Kampf gegen die eingesickerten Bolschewisten auf, die in monatelangen örtlichen Vorstößen mehr als 45 000 Mann an Toten und Gefangenen verloren. Am 2. Juli begann der umfassende deutsche Angriff, der am 5. Juli zum Durchbruch durch das stark ausgebaute feindliche Stellungssystem, zur Einschließung dieser bolschewistischen Krästegruppe und schließlich zur Aufsplitterung und Vernichtung der einge-- kesselten feindlichen Verbände führte. Im Verlauf schwerster Waldkämpfe wurden durch den gleichzeitigen Kampf gegen brüst-: tiefen Morast, gegen Sümpfe und Milliarden von Mücken, sowie gegen den verbissen kämpfenden Feind von den deutschen Infanteristen größte Leistungen abverlangt. -
Nach Abwehr zahlreicher Ausbruchs- und Entsetzungsversuche wurden in elftägiger Schlacht mit wirkungsvoller Unterstützung der Luftwaffe die in den Frühjahrskämpsen schon schwer mitgenommenen neun Schützen-Divisionen, vier Infanterie-Divisionen und eine Panzerbrigade des Feindes zerschlagen und wiederum über 30 000 Gefangene sowie riesige Mengen an Geschützen, Panzern, Waffen und Kriegsgerät als Beute eingebracht.
Unter den Bergen von Gefallenen, die das Kampffeld bedecken, wurden außer zahlreichen höheren Kommissaren und Offizieren auch der Chef des Generalstabs und der erste °Eene- ralstabsoffizier der 39. sowjetischen Armee aufgefunden. Die Cäuberungsaktionen in dem Kampfgebiet werden noch fortgesetzt, so daß mit einem weiteren Ansteigen der Gefangenen- und Veutezahlen zu rechnen ist.
Die Luftwaffe belegte in der elftägigen Kesselschlacht die in ,den dichten Waldgebieten und unwegsamen Mooren eingeschlos- ssenen bolschewistischen Kräfte in rollenden Einsätzen mit Bomben. Mehrere hundert Panzer — an einem Tage durch vorbildlichen Einsatz der Aufklärerstaffel allein 37 — sowie zahlreiche ^Batterien wurden durch Bomben und Tiefangriffe zerstört und Her Widerstand der eingekesselten Bolschewisten zermürbt. Auch die Flakartillerie unterstützte durch Bekämpfung von Widerstandsnestern und Panzerkampfwagen den Angriff der deutschen Truppen. Gleichzeitig bekämpften deutsche Kampfflugzeuge den Nachschubverkehr des Feindes außerhalb der Einschließungsfront und'dehnten ihre Angriffsflüge bis in den Raum westlich Moskau aus. Deutsche Jagdflugzeuge, die im Verlauf der elftägigen Schlacht über 100 bolschewistische Flugzeuge abschossen, kämpften den Raum über der Einschließungsfront vom Feinde fr?j und schufen damit die Voraussetzung zu den erfolgreichen deutschen Luftangriffen auf die eingekesselten bolschewistischen Divisionen. So ist auch der neue Sieg im Raum Rschew das Ergebnis des vorbildlichen Zusammenwirkens der kampferprobten Verbände des deutschen Heeres und der Luftwaffe.
GOiffsvsvlufte das größte 4-roblern
Entnebette Londoner Stimme
Abbau der Allusionen
Sowjets machen neue Teilgestiindnisse
DNV Berlin, 14. Juli. Nur tropfenweise verzapft die sowjetische Lügenzentrale der Oeffentlichkeit die schlimmen Nachrichten von der Front. Immerhin gibt der sowjetische Heeresbericht in der Nacht zum Dienstag schon zu, daß die bolschewistischen Truppen erbitterte Kämpfe mit dem Gegner führen mußten, „der in den Bezirk Woronesch eingedrungen ist". Bekanntlich wurde die Einnahme dieser wichtigen Stadt schon am 7. Juli im deutschen OKW.-Bericht gemeldet.
Inzwischen geht der Abbau des während der Wintermonate von den Agitatoren in Moskau. London und Washington errichteten Jllusionsgebäudes in verstärktem Matze weiter. Staunend muß die Oeffentlichkeit in diesen Ländern täglich mehr erkennen, daß die im Winter so beliebten Meldungen von der „Vernichtung und Ausblutung der deutschen Armee", von den „großen Verlusten" usw. usw. nichts weiter waren als ein richtiger Bluff.
Heute muß sich die United Preß aus Moskau melden lassen, Satz die Deutschen „mit überwältigender Ueberlegenheit den tiefsten Keil an der Ostfront vorgetrieben hätten, den je eine deutsche Armee seit einem Jahr geschaffen hat. Die Sowjetarmee hat noch nicht erkennen können, wo der deutsche Vormarsch vermutlich enden wird." Und in dem Bericht eines sogenannten Sowjetpropagandisten für die United Preß kann man lesen, daß es dem Feind gelungen sei, eine wichtige Arterie der Sowjets zu durchschneiden und daß man zugeben müsse: „Ein Rückschlag ist eben ein Rückschlag."
Der „Daily Herald" wiederum wendet sich gegen britische Militärfachleute, die es für zweckmäßig hielten, die deutschen Erfolge im Osten auf die leichte Schulter zu nehmen. Wenn sie sagten, so schreibt das Blatt, daß Eebietsgewinne nicht kriegsentscheidend seien, sondern nur die völlige Vernichtung so müsse man ihnen antworten, daß diese Argumente falsch seien, denn man könne auch das Rückgrat des Gegners brechen, ohne ihn dabei direkt zu töten. Der deutsche Vormarsch sei deshalb gefährlich, weil er das gesamte Transportwesen der Sowjets lahmzulegen drohe.
Die „News Lhronicle" bezeichnet die deutschen Erfolge im Osten als „geradezu erstaunlich". Das Blatt erklärt bezeichnenderweise, die wertvolle von England den Sowjets geleistete Hilfe werde von ihnen auch anerkannt, ebenso wie man bei den Sowjets über die Vorrangstellung Bescheid wissen dürfte, die Nordafrika durch die unerwartet schweren Niederlagen auf
DNV. Madrid, 14. Juli. Robert Iohnston leitete am Dienstag im Londoner Nachrichtendienst seinen Kommentar zur Lage mit der Feststellung ein, daß die gegenwärtige Eeheimdebatte im Unterhaus über die Kriegsproduktion von dem Bewußtsein überschattet sei. daß England, die USA. und die Sowjetunion der kritischsten Phase des Krieges gegeniiberstiinden. Zu der von Lyttelton angestrebten engeren Verknüpfung der Industrie mit dem Militärbedarf erklärte Johnston, daß das Hauptziel dieser Zusammenarbeit eben die Einsparung von Schiffsraum sei. denn hinter den Schlachten zu Lande und in den Fabriken stehe die Schlacht zur See.
„Wir wissen nicht", so erklärte Johnston, „was auf dem Meere vorgeht, aber gewisse Tatsachen sind dem kleinen Mann in England bekanntgeworden. Im Augenblick gewinnen wir die Seeschlacht nicht. Wir können nur hassen, daß wir standhalten, aber es ist möglich, daß uns nicht einmal dieses zur Zeit gelingt. Die Schiffsverluste stellen jetzt das größte Problem für die Produktion dar, und Großbritannien muß sich jetzt aus die Schiffahrt konzentrieren".
Das Problem, das die „vereinigten Nationen" im Augenblick lösen müssen, sei, wie sie den gegenwärtigen Ansturm aushalten könnten, während sie eine riesige Schlacht der Produktion führten, die auf die Dauer den entscheidenden Faktor darstellen werde.
Allanlikschlacht im Preffespiegel
DRV Berlin, 14. Juli. In einem scharfen Leitartikel greift die chilenische Zeitung „Nacion" die Erklärung des amerikanischen Botschafters Bowers über neue Einschränkungen der Oelbelieferung Chiles an. Die Erklärung ist bezeichnend für den anmaßenden Ton, den die Amerikaner ihren ibero-amerikanischen „Freunden" gegenüber anschlagen. Die chilenische Regierung hatte sich erboten, zusätzlichen Schiffsraum für Oellieferungen aus USA. zur Verfügung zu stellen. Bowers erklärte hierauf, die amerikanische Regierung könne dies nicht dulden, sondern müsse solchen zusätzlichen Schiffsraum als eine Verbesserung der Lage Chiles auf Kosten der anderen amerikanischen Länder betrachten.
Die Londoner „Times" leitartikelt zur bevorstehenden Schiffsdebatte im Unterhaus, die britische Oeffentlichkeit dürfe sich nicht mehr über die gewaltigen Schiffsverluste in diesem Kriege wundern. England müsse den Krieg unter viel schwierigeren Bedingungen führen als den Weltkrieg 1914—18. Sämtliche Schiffahrtsstraßen der sieben Weltmeere seien unsicher geworden.
Einer Meldung des Neuyorker Korrespondenten des Londoner „Daily Herald" zufolge ist der neuernannte Leiter der Washing-
tonerPropaganda-Zentrale, Elmer Davis, in einen harten Kampf mit dem Kriegsministerium verwickelt, der Davis schon jetzt seine Stellung zu kosten droht. Das Kriegsministerium zensiert die Meldungen, besonders die über ll-Boot-Versenkungen, so scharf, daß die Klagen aus dem amerikanischen Volke über die Zensurpolitik der Regierung immer lauter werden.
Göteborgs „Handels- und Schisfahrtszeitung" führt in einem Neuyorker Eigenbericht aus, daß das Transport Problem bzw. die ll-Bootgefahr nach wie vor der amerikanischen Kriegführung die größten Schwierigkeiten entgegenstelle. Erst wenn es gelinge, die U-Vootsgefahr wesentlich zu reduzieren, könne das Tonnage-Problem gelöst werden. Es werde kaum etwas importiert, während die amerikanische Industrie auf Kriegsproduktion umgestellt worden sei. Wenn die Vorräte verbraucht seien, seien noch schärfere Rationierungen als bisher zu erwarten..
Sieben Schiffe an einem Tage
Stockholm, 14. Juli. Nach Meldungen aus Washington gab das USA.-Marinedepartement am Montag die Versenkung von rier Schiffen durch U-Boote der Achse bekannt, selbstverständlich erst, nachdem Ueberlebende an Land gebracht worden waren, so daß eine weitere Verheimlichung des Verlustes dieser Schiffe nicht mehr möglich war. Gleichzeitig mutzte der kanadischeMar inemini st er in Ottawa Mitteilen, daß „vor etwa einer Woche" drei Schiffe im St. Lorenz- Golf torpediert und versenkt wurden. Sieben Schiffe an einem Tage! Da stehen die Ziffern der Stapelläufe, die man zeitweise zu- Aufmunterung bekanntzugeben für nHtig hält, weit «zurück.
Der deutsche Wehrmachtsdericht
Deutsche Angriffsfront nach Süden verbreitert Feindliche Kräftegruppe nordwestlich Woronesch eines- schlossen — Der Oberbefehlshaber der zweiten Sowjet-Stöß- armee im ehemaligen Wolchow-Kessel aus seinem Versteck geholt — Oertliche Eefechtstätigkeit im Gebiet von El Ala- mein — Briten verloren 21 Flugzeuge
DNB Aus dem Führerhauptquarticr, 14. Juli.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
2m Südabschnitt der Ostfront ist die deutsche Aw grisssfront nach Süden verbreitert worden. Zäh verteidigte feindliche Stellungen wurden durchbrochen. In Verfolgung