2. Seite Nr. 162
Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter"
Dienstag, den 11. Juli 1912
menwerfer und nicht zuletzt unsere Stukas beteiligten, die die durch Aufklärungsflieger erkannten neuen bolschewistischen Angriffseinheiten in ihren Bereitstellungsräumen schwer anschlugen, ehe sie zum Angriff antraten.
Selbstverständlich kosteten dieser schweren Gefechte Verluste auf beiden Seiten, aber wie die Aussagen der Gefangenen immer wieder bezeugten, standen die Verluste auf der bolschewistischen Seite in keinem Verhältnis zu den unseren. Im Bereich einer einzigen Division wurden zwischen dem 5. und 7. Juli allein 121 bolschewistische Panzer vernichtet oder erbeutet.
Während all der gefährdteten Tage wachten die Pgpzer Tag und Nacht, und mit ihnen wachten die Infanterist», die sich pausenlos entweder im Angriff oder in der Verteidigung befanden. Man kann es fast wörtlich nehmen: Arm in Arm mit den Panzern haben sie sich seit dem Julimorgen gegen eine starke llebermacht des Feindes gewehrt. Ungezählte einzelne Heldentaten sind in diesen Tagen, wo es wie selten auf den einzelnen Mann ankam, in den wilden, wuchernden Sommerwiesen nördlich Orel geschehen, würdig zum Ruhm, der dem unbekannten Musketier vorausgeht. Zwar sind keine klingenden Erfolge mit diesem gewaltigen Ringen nördlich Orel verbunden, als allein die, dag sie — unterstützt von den stählernen Rudeln unserer Panzer — die HKL. immer wieder zurückcrobert haben. Dag sie gegen die sowjetische llebermacht durch Tage und Nächte pausenlos standgehalten haben und noch halten, das macht sie zum Mitfieger an den gewaltigen Siegen, die unsere Truppen am Don errungen haben und noch erringen.
Nördlich Orel — einst wird auch diese nüchterne geographische Formel eingehen in die Geschichte dieses unerbittlichen Krieges als ein Denkmal deutscher Unbeugsamkeit.
3« Dschungel vs« Rschew ^ , ,
^ Bilder aus einer Vernichtungsschlacht
tl ^ Von Kriegsberichter Günther Weber
. DNB ... Im Raum oo« Rschew, 13. Juli. (PK.) Als wir Ib»rch Hitze, Staub und Sumpf marschierten, da sprach einer 4 »Etzlich vom Dschungelkrieg. Er hatte nicht unrecht damit. Unwillkürlich gingen die Gedanken über viele lausend Kilometer, aoo die uns verbündeten Soldaten des Tenno im Urwald kämpfst««. Der Vergleich mag zuerst übertrieben erkcheinen, wer aber dieses Land am Oberlauf des Dnjepr einmal kennen gelernt chat, der wird mit ihm immer die Erinnerung an tiefen Sumpf «nd unwegsamen Dschungel verbinden, über dem nicht nur ein Millipnenheer von Mücken, sondern auch eine stets feucht-schwüle Mtmosphäre brodelt. In diesem Dschungel lauert der Feind. Durch dichtes Unterholz schlagen sich die versprengten Teile sowjetischer Kavalleriedivisionen. Wohin? Sie wissen es selbst «acht mehr, denn überall, wo sie aus Wäldern in freies Gelände treten, empfängt sie das Feuer unserer Sicherungen. — Fahrzeuge. selbst die kleinsten „Panjes", kommen hier nicht mebr durch
Gescheiterte Ausbruchsversuche
l Der Dschungel ist wohl gefährlich, aber auch für die deutschen Soldaten nicht unüberwindlich. Das haben unsere Infanteristen bewiesen, seitdem sie hier wieder gegen den Feind marschieren, eine verzweifelten Ausbruchsversuche sind gescheitert. Harte ämpfe entwickelten sich dort, wo er vor allem mit der Maste seiner Division durchdrücken wollte. In tagelangem Kleinkrieg wurde der Gegner zermürbt. Bastionen wurden gehalten, gegen die die Sowjets immer neue Wellen anrennen ließen. Ein eingeschloffener Gegner ist zu allem fähig. Ungeachtet hoher blutiger Verluste griffen die Sowjets daher immer von neuem an, bis sich endlich nach mehreren Tagen die ersten Zerfallserscheinungen beim Gegner bemerkbar machten und die planlos umherirrenden kleinen und großen Gruppen sowjetischer Verbände führerlos geworden find.
Wo sind die Führer der Sowjets?
Wo sind die sowjetischen Kommandeure und Kommissare ge-j. blieben? Eefangenenaussagen gaben zum erstenmal ein drastisches Bild von dem beginnenden und immer größer weroen» den Chaos im Kessel von Rschew. Danach versuchten die sowjetischen Divisionen zunächst, in dichten Kolonnen nach Norden- durchzubrecheu. Dort aber stand bereits unsere unüberwindliches Lbwehrfront. So fluteten Tausende wieder zurück nach Südens Nicht nur die Furcht vor der Vernichtung, auch der Hunger trieb' nun eine sich auflöfende Armee vorwärts. Eher als die Sowjets es ahnen konnten, prallten sie auch im Süden und Südosten auf die inzwischen schnell vorstoßenden deutschen Regimenter. Wieder zerfiel der Heerhaufen, der doch nach Zehntausendsn zählte, in; kleinere Gruppen, die sich selbständig machten. „Je kleiner unser; Haufen ist, um so eher können wir noch entschlüpfen", sagten die "sowjetischen Offiziere und Kommissare.
Die Gefangenen schildern, wie sich ihre Führer zu kleinen Gruppe» Zusammenschlüssen und auf Pferden davonjagten, jedem mft der PWÄe drohend, der sich ihnen anschließen wollte. In diesen^ LugenKKS wuchs das Chaos zur Verzweiflung. Einer der Ge- sirngena^ der sich in der Umgebung des Oberbefehlshabers de« 38. sorWfischen Armee, General Maslenikow, befand, sagt aus,; daß der General vor drei Tagen mit einem Flugzeug dies Flucht ergriffen habe und daß sich noch andere höher» Offiziere und Kommissare ihm anschloffen. „Haltet aus und ver-s iteidigt euch." Das waren die zynischen Worte, die der flüchtende General e feinen Soldaten mit auf den Weg i« den Untergang gM. - .^ .
Vierzehnjährige «ud uuiformierte Weiber Auf deuIbrngeu Schlauch, den die Sowjets seit der Winrer- phlacht siöstoefttich oau Rschew noch im Nucken unserer Frvnt- hatte« konnte», war die bolschewistische Agitation viele Monate lang stolz. iDae^GHangensntolonue», die nun über die tief auf- heuMkkö» Wege müde dahinziehea, zeigen daß die Sowjets in der Tat "alles «gliche a» Menscheuresten nachgeschoben hatten, um hierhnoch ««mal offensiv vorzugeheu. Neben alten Erau- köpfeu, k»ebe» Vertretern aller'Völkerschaften des weiten Ostens «brr fall« diesmal bchvnders die jüngsteu Vertreter der Sowjetarmee auf:-Vierzehn- und Fünfzehnjährige mit kahlgeschorenen Köpfe»? und stumpft», ausdruckslosen Augen, dazwischen mar- Meren uniformierte Weiber mit halblang geschnittenen Haareu, «Lele «n ihue« kaum älter als die Jüngsten ihrer männlichen lSeuosf». We^alle nmrde» i» dem Chaos des Kessels versprengt, lleiüerkkiimmerte^sich mehr um sie. Ruu quelle» sie aus den Lichten Wälder» und ttefe» Sumpfen hervor, eine müde, abge- »urpste Mage, die sich, zu endlosen Sefangenenkolonuen jor- sinerO Stakufhat eine neue Armee verlöre». ^
England aus Kanada herausgedrängt
USA.-Truppen in Kanada stationiert
Etockhelm, 13. Juli. Nach einer Reuternieldung aus Ottawa Ist im Staatsanzeiger von Kanada eine Verordnung veröffentlicht worden, die die Genehmigung zur Stationierung von Einheiten der USA.-Wehrmacht in Kanada erteilt. Der Ausverkauf «es britischen Empire ist in allerbestem Zug. Großbritannien hat nichts mehr in Kanada zu suchen, und die USA. haben nun auch militärisch von Kanada Besitz ergriffen. Die ausdrücklich» Hervorhebung, daß die USA. „auch fernerhin" Truppen dort stationieren werde, schließt jeden Zweifel daran aus, daß Roofevelt nicht daran denkt. Kanada jemals wieder aus den Händen zu geben.
Eisenbahnlinie Tschekiang—Kiangfr besetzt
Tokio, 13. Juli. (O a d).) Japanische Einheiten haben im Verlauf der Kampfhandlungen die Eisenbahnlinie Tschek»ng— Kiangsi eingenommen und stehen jetzt im Kampf gegen die 68. und 117. Tschungking-Division, die sich in der gebirgigen Gegend 36 Kilometer südostwärts dang im Nordosten der Provinz Kwangsi festgesetzt haben.
Nach einem Domei-Vericht aus Kanton griff die japanische Luftwaffe überraschend militärische Einrichtungen in Kunming (Hauptstadt der Provinz Pünnan) und Jdenshui etwa 170 Kilometer südlich von Kunming an. lleber Kienshui kam es zu Luftkämpfen mit der amerikanischen Luftwaffe.
Englischer I400ü-VRT.-Dampfer versenkt
DNB Lissabon, 13. Juli Wie „Secolo" in großer Aufmachung berichtet, wurde der englische Lnxusdampser „Avila Star" 39V Kilometer von de« Azoren entfernt torpediert und versenkt.
110 Schiffbrüchige wurden von einem portugiesischen Kriegsschiff gerettet. Das Kriegsschiff, das die SOS-Rufe des englischen Schiffes auffing, hatte sich mit Volldampf zur Unfallstelle begeben und konnte gerade noch sehen, wie das Schiff in den Fluten versank. Unter dev Geretteten befinden sich Angehörige eines anderen versenkten Schiffes, die von der „Avila Star" gerettet worden waren. Die im Jahre 1927 vom Stapel gelaufene „Avila Star" gehört der Blue Star-Line an und war vor dem Kriege auf der Südamerika-Route eingesetzt. Das Schiff hatte eine Wasserverdrängung von 11113 BRT.
Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet ' Berlin. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberleutnant Simsch, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, und an Unteroffizier Eratz, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.
Der Führer verlieh ferner das Ritterkreuz des Eisernen Kreu> zes an Leutnant Adolf Sch mahl, Kompaniefiihrer in einem Infanterieregiment.
Feindlicher Aufklärer heruntergeholt .'DRV Berlin, 1. Juli. Immer wieder nehmen beherzte deutsche Sbldaten mit Infanteriewaffen den Kampf gegen im Äiefflug mit Bomben und Bordwaffen angreifende feindliche ^Flugzeuge auf. Einen bemerkenswerten Abschuß erzielten zwei Offiziere eines bayerischen Gebirgsjäger-Regiments kürzlich im^ Klolichen Abschnitt der Ostfront. Ein feindlicher Aufklärer über-, Nog"einen Bataillonsgesechtsstand, und es mußte verhindert wer-1 «§n.^daß- er seine Beobachtungen meldete. Die Heiden Offiziers gaben mit Jnfanteriegewehren zusammen zehn Schuß auf das Flugzeug ab. Mit einer schwarzen Rauchfahne und zeitweise aussetzendem Motor mußte die Maschine hinter den deutschen Stellungen notlanden. Noch einmal gelang es dem feindlichere Piloten, zu starten, aber er mußte nach 100 Meter erneut landen. Nun wurde das Flugzeug vollends durch eine Panzerabwehrkanone in Brand geschossen. Brandenburgische Pioniere schossen im südlichen Abschnitt der Ostfront innerhalb von drei Tagen zwei feindliche Flugzeuge mit Karabiner und Maschinengewehr ab.
Britische Abwehr völlig überrascht .
Vorstoß leichter Kampfflugzeuge gegen den Hafon Vrixham
Berlin, 13. Juli. Zu dem erfolgreichen Vorstoß leichter deutscher Kampfflugzeuge gegen die Südküste Englands teilt das Oberkommando der Wehrmacht weiter mit:
In den gestrigen Mittagsstunden stießen leichte deutsch» Kampfflugzeuge überraschend gegen den an der Südküste Englands gelegenen Hckfen Bixham vor und belegten vor Anker gegangene Schiffe mit Bomben. Ein feindlicher Bewacher wurde von einer Bombe schweren Kalibers an der Bordwand in der Mitte des Schiffskörpers getroffen und zeigte sofort starke Schlagseite. Gleichzeitig wurde ein Handelsschiff von 1000 BRT., das an der Kaimauer angelegt hatte, angegriffen, wobei eine Bombe schweren Kalibers 4 Meter neben dem Heck detonierte und ein großes Loch in den Rumpf riß. Das Schiff sackte sofort über Heck ab, während der Bug gegen die Kaimauer gedrückt wurde. Der deutsche Angriff erfolgte für die britische Abwehr völlig überraschend, so daß sie erst beim Abflug der deutschen Flugzeuge cinsetzte. Die Besatzungen der deutschen Flugzeuge konnten noch beobachten, daß der britische Bewacher i« der Zwischenzeit gesunken war.
Slretslichler
Australien erstickt in Kriegsschulden
Die militärischen Sorgen Australiens, das nach wie vor den japanischen Angriff erwartet, werden in zunehmendem Maß? durch die finanziellen Nöte des kleinsten Erdteils verstärkt. Auch in London beurteilt man die finanzielle Lage Australiens sehr schwarz. In der „Financial Times" wird klagend darauf hingewiesen, daß der lleberseehandel Australiens und die Kriegslage und die Transportschwierigkeiten während der letzten Monate einen gewaltigen Schrumpfungsprozeß durchgemacht haben. Trotzdem habe Australien neue schwere finanzielle Verpflichtungen nicht nur in England, sondern auch vor allem in den USA. auf sich nehmen müssen. Die Londoner Guthaben der Australien-Staatsbank seien allein während des letzten Jahres von 6 Millionen Pfund Sterling auf 26 Millionen abgesunken. Wolle man sich ein Bild von der übrigen Verschuldung machen, dann genüge der Hinweis, daß es in den ersten Monaten des laufender. Finanzjahres rund 267,8 Millionen Pfund Sterling für Kriegszwecke ausgeben mußte, während der gesamte Haushaltsvorschlag nur 220 Millionen Pfund vorsah. Man müsse sich also auch in London auf ein sehr großes Defizit Australiens gefaßt machen. Es fei völlig unklar, wie dieses Loch in der Kriegskaffe Australiens gestopft werden kann. Dem Stoßseufzer in der Londoner „Financial Times" kommt eine besondere Bedeutung zu, weil sich dahinter die schwere Sorge vor der wachsenden Abhängigkeit Australiens von Washington verbirgt. Roofeevelt unterläßt nichts, um auch finanziell Australien immer stärker von den Vereinigten Staaten abhängig zu machen Auch hier vollzieht sich ein Prozeß, der nur mit der völligen Ausgliederung des Erdteils aus dem britischen Empire enden kann.
Der Man«, der alles kann
Das Heldentum des Flüchtlingsgenerals von den Philippinen, Mac Arthur, scheint den Amerikanern nicht mehr zu genügen. Sie loben jetzt einen neuen Mann in den Vordergrund, und zwar den General Eis«nhower, dessen „stahlharte" Fähigkeiten Europas Westfront zerschmettern sollen. Man hat ihn darum nach London entsandt. Was die Neuyorker Zeitung „PM" von Eisenhower erzählt, klingt freilich recht merkwürdig. Er wird »ls . Armeeoffimer mit zivilem Standvunkt" bezeichnet, wobei
Generaloberst Halber 40 Jahre Soldat
DRV Berlin. 13. Juli. Am 11. Juli begeht der Chef des Generalstabes des Heeres, Generaloberst Franz Haider, sein lOjähriges Dienstjubiläum. Durch die Verleihung des Ritterkreuzes nach dem Polenfeldzug und die Beförderung zum Gen-'-, ralobersten, die der Führer in der Reichstagssitzung vom 19. Julr' 1910 nach dem Sieg im Westen ausgesprochen hat, sind de'"- Name und die Persönlichkeit des jetzigen Chefs des Eeneral- stabes auch der breiteren Öffentlichkeit bekannt aeworden Nach der Wiedererringung der deutschen Wehrfreiheit trat Generalmajor Halber 1933 als Kommandeur an die Spitze der 7. bayerischen Division. Als Generalleutnant in den Eeneral- stab des Heeres versetzt, war er dort seit 1937 Oberquartiermeister. Am 1. September 1938 ernannte der Führer den in-! zwischen zum General der Artillerie Beförderten zun, Chef des! Generalstabes des Heeres. In dieser Stellung ist der jetzige; Generaloberst Halber im großdeutschen Freiheitskampf einer der nächsten Mitarbeiter des Führers.
Säuberung Serbiens und Bosniens
Bon Banden organisierter Straßenränder DNB Berlin, 11. Juli. Serbische Kommunisten, geführt von bolschewistischen Agenten und verstärkt durch versprengte Reste der geschlagenen ehemaligen jugoslawischen Armee, führen seit Abschluß der Kampfhandlungen auf dem Balkan einen Banden krieg auf eigene Faust. Die Masse dieser organisierten Banden besteht aus berufsmäßigen Straßenrüubern und Wegelagerern, die sich in schwer zugänglichen Gebirgsteilen des Landes, in einsamen Felstälern und Höhlen versteckt halten, um von dort aus ihre Uebersälle auszufiihren. Raubend, mordend und brennend überfallen sie einsame Gehöfte und entlegene Dörfer, und wollen die Bevölkerung zwingen, sich ihnen anzuschließsn Den Kampf gegen diese sich „national" tarnenden Verbrecher führen seit Jahresfrist deutsche, italienische und kroatische Truppen mit wachsendem Erfolg. An der Säuberung der Flußgebiete sind auch die deutsche und ungarische Donau- floitille beteiligt. Nach der Vernichtung der Banden in Serbien liegt der Schwerpunkt des gemeinsamen Kampfes gegen diese Horden jetzt in Bosnien. Zahlreiche Vandengruppen wurden bereits in ihren Höhlengebieten eingeschloffen und vernichtet. Ostbosnien ist damit befriedet. In den letzten Tagen verloren die Banden in Westb osnien allein 2000 Tote. , Dgs schwierige Gelände, in dem auch in normalen Zeiten das Bandenunwesen eine bekannte Erscheinung war, erfordert gebietsweise Säuberungsaktionen, die planmäßig und erfolgreich fortschreitcn.
„Dem besten Soldaten die besten Waffen!"
Anordnung zur Mobilisierung der Eisenreserven Berlin, 13. Juli. Zur Sicherstellung der für die deutsche Rüstung notwendigen Eisenerzeugung hat der Reichsminister für Bewaffnung und Munition mit Zustimmung des Führers und im Aufträge des Beauftragten sür den Vierjahresplan, Reichsmarschall Göring, eine Anordnung erlassen, nach der jede verfügbare Menge nicht genutzten Eisens der Verschrottung zuzufiihren ist. Dazu gehören insbesondere Alteisen, unbearbeitetes Eisen- und Stahlmaterial in nichtgüngigen Sorten und Abmessungen, angearbeitetes Eisen- und Stahlmaterial und Guß aus annullierten Aufträgen, Fertigteilen aus Eisen, Stahl und Guß, die als Ersatzteils von Industrie und Wehrmacht eingelagert wurden, aber durch Typenänderung nicht mehr benötigt werden, und schließlich stillgelegte Anlagen unter besonderen Voraussetzungen. 1
Gegen Ablieferung. solchen Eisens und Stahls wird grundsätzlich nur der Schrottwert vergütet, doch können bei angearbeitetem Eisen, bei Fertigteilen und bei stillgelegten Anlagen Anträge auf Zusatzentschädigung gestellt werden. Die örtliche und mengenmäßige Ermittlung übernimmt die Jndustrieabteilung der zuständigen Wirtschaftskammer, für die Leitung der Aktion wird vom Präsidenten der Wirtschastskammer mit Zustimmung des Gauleiters eine Persönlichkeit bestimmt. Zur Durchführung der Aktion ergehen durch den Reichsminister für Bewaffnung und Munition besondere Anweisungen: die Aktion selbst wird auf Anordnung des Chefs der Reichskanzlei in enger Zusammenarbeit von den Gauwirtschaftsberatern und den Eauamts- leitern für Technik unterstützt. Eine weitere tatkräftige Unterstützung der Gesamtaktion wird durch besondere Anordnungen des Reichsführers von der Ordnungspolizei veranlaßt werden.
Zur Vorbereitung und Durchführung der Eesamtaktion von Eisenreserven, durch die alle vorhandenen Schrottmengen der Neuverhüttung zugeführt und damit im Interesse des deutschen Rüstungspotentials der Wirtschaft wieder zur Verfügung gestellt werden sollen, erläßt der Reichsminister für Vewaffung und Munition. Speer, folgenden
man nicht reiht weiß, was stärker an ihm ist, der Zivilist oder der General. Weiter ist zu lesen: „Eisenhower ist weder völlig konservativ, noch völlig liberal. Er sieht ein, daß eine Veränderung nötig ist, glaubt aber, daß es bester sei, wenn diese langsam kommt. Er haßt den Krieg und er wird ärgerlich über Leute, welche die Ansicht hegen, daß die Militärs den Krieg wünschen. Seine Laufbahn bereitete ihn auf seine gegenwärtigen Aufgaben vor. Im Weltkrieg wurde er im Alter von 28 Jahren Oberstleutnant. Auf seine eigene Bitte wurde ihm damals ein Tank-Korps zngeteilt. Vor zwanzig Jahren schrieb er: „Die Tanks wird man wegen ihrer Beweglichkeit und Feuerkraft gegen die Flanke der angreifenden Truppen einsetzen. Jeyt hat die bolschewistische Armee diese Taktik erfolgreich angewandt." Besonders große Erfolge hat Eisenhower nach dem „PM" im letzten Jahrzehnt erzielt. 1933 ging er nach den Philippinen, um dort jenes Verteidigungssystem zu schaffen, das „den heroischen Widerstand Bataans und die Verteidigung Cor- regidors möglich machte". Die Japaner haben freilich auch diesen Widerstand bezwungen. Bei der militärischen Ausbildung der Philippinos schwebte Eisenhower „das Vorbild der Schweizer Armee" vor. Nach seiner Rückkehr leitete er die „größten Friedensmanöver, welche die Vereinigten Staaten jemals gesehen haben. Er zeichnete sich dabei als glänzeder Stratege aus und wurde zum Vrigadegeneral befördert". Nach so viel Wundertaten nimmt es nicht Wunder, wenn auch der Sprecher des Kriegsdepartements dem Einundvierzigjährigen den folgenden Lorbeerkranz wand: „Er bringt für seinen Posten alle Qualitäten mit. Er ist ein überragender Stratege, er hat ein gründliches Wissen und eine unheimliche Fähigkeit der Planung, er ist sehr bewandert in der Theorie der militärischen Strategie, besitzt aber auch gründliche praktische Erfahrungen und Phantasie. Er hat die Gabe, schnell verschiedene Entscheidungen zu treffen, die sich alle nachher als wohlbegründet Herausstellen." Großartigeres ist wohl kaum jemals von einem großen General und ruhmreichen Sieger in vielen Schlachten und Feldzügen gesagt worden. Nur schade, daß diese ganze Anerkennung der Rooseveltschen Neuentdeckung nur auf dem Papier steht. Denn praktisch hat sich Eisenhower bisher nur rechtzeitig von den Philippinen zurückgezogen und „beispiellose" Friedensmanöver gewonnen. Was er kann, soll er noch zeigen. Die Amerikaner sind doch bisweilen verdammt bescheidene Leute!