Montag, den 13. Juli 1942
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3. Seite — Nr. 1«1
lung El Alamain führten zu h a r t e n K ä in p s c n, die zur Zeit im Gange sind. Der von Panzern unterstützte feindliche Druck wurde cingedämmt. 12 schwere Panzer wurden dabei vernichtet.
Die Luftwaffe nahm lebhaft an den Kämpfen teil, indem sie die feindlichen Truppen mit Sprengbomben und MG.-Feuer belegte. 14 britische Flugzeuge wurden von den Jagdflugzeugen der Achsenmächte abgeschossen.
Die Bombardierungsaktionen gegen die Insel Malta wurden fortgesetzt. Deutsch-italienische Verbände trafen die Anlagen von Halfar, Ta Venezia und Micaba und schossen sechs britische Flugzeuge ab.
Italienische Wehrmachtsberichte
Heftige Kämpfe im Gebiet von El Alamein Die Briten im südlichen Abschnitt zum Rückzug gezwungen — Flugplätze von Malta Tag und Nacht bombardiert — Die Briten verloren 45 Flugzeuge.
DNB Rom, 11. Juli. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut:
Im Gebiet von El Alamein sind wieder heftige Kämpfe entbrannt. Starke feindliche Angriffe wurden im Zentrum des Kampfabschnittes glatt zurückgewiesen und im nördlichen Teil, wo mit besonderer Erbitterung gekämpft wurde, zum Stehen gebracht. Im südlichen Abschnitt wurde der Feind durch einen überraschenden Angriff der Truppen der Achsenmächte zu einem beträchtlichen Rückzug gezwungen.
Die italienische und deutsche Luftwaffe unterstützten in weitgehendem Maße die Operationen zu Lande. Unser SO. Angroffs- fturm griff die feindlichen Nachschublinien unmittelbar hinter der Front an, bombardierte und beschoß mit den Bordwaffen Ma- tcrallagcr und Kraftwagenzusammenziehungen, wobei Explosionen und Brände hervorgerufen wurden. In zahlreichen Luft- kämpfen wurden der britischen Luftwaffe, die 33 Flugzeuge verlor, scharfe Schläge zugefügt. 17 Flugzeuge wurden von italienischen Jägern des 1. und 4. Sturmes und 10 von deutschen Jägern abgeschossen.
Die Flugplätze von Malta wurden bei Tag und bei Nacht von Bombenverbänden angegriffen, die schwere Treffer auf die Anlagen erzielten. Die begleitenden Jäger schossen 12 englische Flugzeuge ab.
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Letzte Llachrithte«
Der chinesische Hafen Wentschan besetzt
Schanghai, 13. Juli. Im Südosten der Provinz Tsche- kiang oorstoßende japanische Truppen haben den Hafen Wentschau besetzt, der für die Tschungkingchinesen ein wichtiger Stützpunkt war.
Einweihung des Winifred-Wagner-Heimes — Mittelpunkt im Kampf gegen die Säuglingssterblichkeit
DNB. Bayreuth, den 13. Juli. In der Gauhauptstadt Bayreuth nahm Gauleiter Wachster die feierliche Einweihung des Winifred-Wagner-Hauses in Gegenwart der Namens- rrägerin Frau Winifred Wagner sowie in Anwesenheit des Leiters der NS-Bolkswohlfahrt, Oberbesehlsleiter Hilgen- feldt, und des Reichsärzteführers Dr. Conti vor.
Das Winifred-Wagner-Haus soll, wie Gauleiter Wächtler erklärte, nach dem Siege der Mittelpunkt im Kampf gegen die Säuglingssterblichkeit werden.
640. Jahrestag der „Schlacht der güldenen Sporen" Erinnerungsfeiern in Flandern
DNB Brüssel, l 3. Juni. Der große nationale Festtag der Flainen, der seit Jahrhunderten zur Erinnerung an den Sieg der flandrischen Bürger in der „Schlacht der güldenen Sporen" begangen wird, wurde am Sonntag in allen flämischen Städien gefeiert. Die Kundgebungen standen im Zeichen der Erneuerung des flämischen Volksbewußtseins. In Brüssel marschierte die Kampftruppe der flämischen Freiheitsbewegung „die schwarze Brigade" durch die Straßen zum Rathausplatz, wo der Leiter Staf de Clercq auf die Bedeutung des 640. Jahrestages der Schlacht hinwies und die Verpflichtung kennzeichnete, die sich aus diesem historischen Ereignis für die heutige Generation ergebe. Mit besonderem Nachdruck würdigte er den heldenmütigen Einsatz der flämischen Freiwilligen an der Ostfront,
verkehrsgemeinden wird nochmals darauf hingewiesen. das; bei Vermeidung von hohen Strafen jedem Feriengast von den Ve- herbergungsbetrieben in den Fremdenverkehrsgemeinden der Ausweis über die llrlaubsberechtigung (ärztliches Zeugnis in Heilbädern) sofort bei Ankunft abzunehmen ist. Das Ankunftsdatum muß in der Reichskleiderkarte am Tage der Ankunft und des Abreisedatums am Abreisetag eingetragen werden.
AvlartbSeutsett ist nicht Vevevblich
Das Reichsarbeitsgericht hat in einer Entscheidung (1S9/41) klargeslellt. daß der zur Erhaltung der Arbeitskraft des Gefolgsmannes bestimmte Erholungsurlaub nicht deshalb zu einem vermögensrechtlichen Anspruch wird, weil er sich bei Unmöglichkeit der Urlaubsgewährung praktisch auf die Zahlung des Ur- lackbsentgelts beschränkt. Auch der mit der Abgeltung abgefun- dene Gefolgsmann habe zuin mindesten eine sittliche Verpflichtung, die ihm gewährte Urlaubsvergütung für seine Erholung und Kräftigung anderweitig zu verwenden. Diese Möglichkeit entfalle mit dem Tode des Gefolgsmannes. Damit sei auch der Abgeltunasansip-ruch des Gefolgsmannes untergegangen und könne nicht auf seine Erben übergehen. Auch auf die Fortwir- kung der Fürsorqepflicht des Vetriebsführers könne ein Anspruch der Erben des Gefolgsmannes auf Zahlung der llrlaubsver- gütunq nicht gestützt werden.
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beim Einsatz für beurlaubte Schaffende
Den Angehörigen der Hitlerjugend, die sich freiwillig zur Verfügung stellen, um den öffentlichen und privaten Verwaltungen und Betrieben die Erteilung eines Erholungsurlaubes an Gefolgschaftsmitglieder zu erleichtern, ist nach einer Anordnung des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz vom 1. Juli ab für. jeden Arbeitstag eine Aufwandsentschädigung von l Mark zu zahlen und ein warmes Mittagessen zu geben. Ist die (Sewährung eines warmen Mittagessens nicht möglich, so erhöht sich die Aufwandsentschädigung auf l,50 Mark. Den Jugendlichen sind ferner die notwendigen Fahrtkosten zu erstatten) Höhere Aufwandsentschädigungen dürfen nicht gezahlt werden. Die Jugendlichen sich krankenversicherungspflichtig, und zwar als Mitglieder der nach Satz I und II zuständigen Krankenkassen. An Leistungen werden Versichertenkrankenpflege oder an deren Stelle Krankenhanspfleqe gewährt. Als Beitrag für den Kalendertag sind 15 Pfg. zu zahlen: die Beiträge trägt der Unternehmer allein. Die eingesetzten Jugendlichen unterliegen nicht der Arbeitslosenversicherung und nicht der Rentenversicherung. Gegen Unfall sind sie nach den allgemeinen Vorschriften der Reichsversichernngsordnung versichert.
FUegenfangen — eine Kunst
Fliegenfangen ist, wie mancher aus praktischer, Erfahrung weiß, nicht ganz einfach. Denn man kann es noch so geschickt ansangen — die Fliege inerkt meistens srüher, „woher der Wind weht", und ist schon davongesurrt. ehe die geschickte Hand sie erwischen kann. Die Erklärung dafür ist sehr einfach. Sie liegt in dem ganz besonders konstruierten Auge der Fliege. Dieses letzt sich gewissermaßen aus mehr als tausend winzigsten Einzel- äugen zusammen, mit denen es der Fliege möglich ist, zu gleicher Zeit nach allen Richtungen zu sehen. So sieht sie jede Gejahr jo- ,orr und kann sich rechtzeitig in Sicherheit bringen-
Wir ehren das Alter
Ebhausen. Die älteste unserer heutigen Altersjubilare Friederike Spathelf ist an ihrem 80. Geburtstag immer noch recht rüstig. Dagegen können Heinrich Stemp fle, der heute am 75. Lebensmeilensteine steht und Michael Braun. Gerber, der sein 7. Lebensjabrzehnt ebenfalls heute abrundet, sich großer Rüstigkeit nicht so sehr rühmen. Allen dreien sei aber recht gute Zeit gewünscht und zum Geburtstage gratuliert!
Goldene Hochzeit
Calw. Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten gestern Schreinermeister Friedrich Heugle und Frau Maria Heugle. geb. Ihle iin Kreise von neun Kindern und neun Enkeln. Zwei Söhne und zwei Enkel stehen zurzeit im Felde. Das Jubelpaar erfreut sich seltener Rüstigkeit. Trotz seiner 78 Jahre arbeitet Heugle noch täglich in seiner Schreinerwerkstatt.
Pserdeprännierung
Herrenberg. Am Freitag fand hier eine staatliche Pferde- prämiieruna statt. Das vorgeführte Pferdematerial war recht zufriedenstellend. Die Zuchtvieh-Sonderkörung, die am Freitag nachmittag in der Tierzuchthalle stattfand als Auftakt für die Zuchtviehversteigerung am Samtztag. führte ebenfalls wieder zahlreiche Landwirte aus der näheren und weiteren Umgebung nach hier. Unter den Interessenten sah man wieder solche vom Protektorat, von der Ostmark und aus Bayern. Die Zahl der vorgesührten Zuchttiere war diesmal etwas geringer.
Der Wachtmeister nimmt das Wort:
„Es tut mir leid. Hochreiter, wir müssen Haussuchung halten. Sie, Herrschmann, bleiben herunten, und du, Franz, kommst mit mir."
Der Hochreiter steht wie ein Baum unter der Türe, wirft einen kurzen, scharfen Blick auf den Jäger und wendet sich dann an den Wachtmeister.
„Darf ich vielleicht wissen, warum bei mir das Haus ausg'fucht wird?"
„Sie stehn im Verdacht des Wilderns, Hochreiter."
Kein Muskel zuckt im Gesicht des Bauern.
„Ach du lieber Heiland", sagt er leichthin. „Wer kommt denn auf so eine verrückte Idee?" Wieder der huschende Blick zum Jäger hin. „Dös is ja direkt zum Lachen hergerichtet." Er lacht, daß seine Schultern zucken.
„Da gibt's gar nichts zu lachen", verweist ihn der Wachtmeister ein wenig streng. „Gehn Sir von der Türe weg, daß wir hineinkönnen."
„Bitt' schön", sagt der Hochreiter mit übertriebener Höflichkeit und tritt beiseite.
Franz hat bis jetzt noch kein Wort gesprochen. Es kommt ihm vor, als sei alles nur ein häßlicher Traum, der oorüber- gehen wird. Er wirft einen Blick durch die Küchentüre und bleibt einen Augenblick stehen. Auf der Herdmauer sitzt die Hochreiterin, die Schüssel mit dem Nudelteig zwischen den Knien, regungslos die Hände darum geklammert.
„Haussuchung soll g'halten werden", sagt Franz, wie wenn er sich entschuldigen möchte.
Keine Antwort. Nur aus großen leidumschatteten Auge« schaut die Frau auf ihn.
Sie gehn zuerst in den Dachboden hinaus, dann durchsuchen sie die oberen Kammern. Der Wachtmeister nimmt er sehr genau. Er öffnet alle Schubladen, langt unter die Wäsche, legt sich auf den Boden und leuchtet mit seiner Taschenlaterne unter die Betten. Allein es läßt sich nichts finden. Auch im Stall und den übrigen Räumen nicht.
(Fortsetzung folgtzj
Auch von den Toten bleibt auf Erden noch ein Schein zurück, und die Nachgelassenen sollen nicht verqessen, daß sie in seinem Lichte stehen, damit sie sich Hände und Antlitz rein erhalten. Theodor Storm.
13. Juni: 1767 Joseph Speckbacher. Tiroler Freiheitskämpfer, pjeb. — 18l6 Gustav Freytag. Dichter, geboren.
ÄluS den 4-vsarüfatturieu des Narrtet
Fähnlein 24 491
Morgen Vormittag tritt der Führerzuq um 9 Uhr am Heiin an. Badezeug im Brotbeutel.
Mädelgruppe 24 491
Heute 20 Uhr antreten der gesamten Gruppe <mit BdM.- Wcrk). Schürzen. Liederbücher und Korb mitbringen.
Nte Vevvfleguua im Müsset
Jede unnötige Reise soll heute unterlassen werden. Bei manchem Volksgenossen erfordert es aber der Gesundheitszustand daß er einen Kurort auffucht. In diesen Fällen ist heute auch die Frage der Verpflegung während des Kuraufenthaltes von Bedeutung Soweit der Verbraucher in einem Hotel oder in einem Fremdenheim wohnt, und dort volle Verpflegung erhält, liegen die Dinge verhältnismäßig einfach. Er muß dann seine vollständigen Fleisch-, Brot- und Nährmittelkarten für die Dauer des Kuraufenthaltes abgeben. Bei der Fettkarte ist das mit Rücksicht auf die vorhandenen Bestellscheine nicht möglich. Der Verbraucher muß sich hier Reise- und Gaststättenmarken »ür Butter. Margarine und Käse besorgen. Zweckmäßig ist es auch, sich jetzt die neu eingeführten Lebensmittelmarken zu beschaffen, die über größere Werte lauten und daher für alle Stellen eine wesentliche Arbeitsvereinfachung mit sich bringen.
Die Reichszucker- und Reichseierkarte, sowie die Reichskarte für Marmelade wahlweise Zucker braucht in
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Gaststätten nicht abgegeben zu werden. Da die Zuteilungen an diesen Lebensmitteln an die Gaststätten heute verhältnismäßig knapp sind, kann der East nur geringe Ansprüche stellen. Es empfiehlt sich deshalb, bei größeren Ansprüchen sich mit Zucker, Marmelade und gegebenenfalls auch Eiern selbst zusätzlich zu versorgen. Zucker kann auf die im ganzen Reichsgebiet gültige Zuckerkarte am Aufenthaltsort gekauft werden. Bei Eiern ist es erforderlich, daß sich der Verbraucher seine Eierkarte vorher in Lebensmittelmarken umtauscht. Auf diese Marken kann er dann ebenfalls überall Eier beziehen. Marmelade müßte zweckmäßig mitgenommen werden, was sich ja auch ohne Schwierigkeiten durchführen läßt.
Verbraucher, die bei privaten Zimmervermietern Unterkommen, müssen, soweit sie dort ganz oder zum Teil verpflegt werden, für alle markenpflichtigen Lebensmittel Marken abgebcn. Die obengenannten besonderen Zuteilungen erhalten diese Zimmervermietei nicht. Die Höhe der Markenabgabe wird zweckmäßigerweise vorher vereinbart. Sie muß sich selbstverständlich nach der Menge der gewährten Lebensmittel richten.
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Die klare, schnelle und befriedigende Beantwortung von Gäste- Anfragen nach Unterkünften in Beherbergungsbetrieben ist ein wesentliches Erfordernis einer reibungslosen Abwicklung der Fremdenvexkehrslenkung. Der Reichsfremdenverkehrsverband hat in einem Rundschreiben die dafür geltenden Richtlinien erneut unterstrichen. Absagen und dadurch ausgelöste neue Anfragen sollen durch Weiterleitung der Anfragen an andere aufnahmefähige Betriebe oder an die örtliche Fremdenverkehrsstelle vermieden werden. Zur Erleichterung des Verfahrens wurden Kartenvordrücke geschaffen, die es dem vollbesetzten Haus ermöglichen, in wenigen Federstrichen dem Gast die Gewißheit zu geben, daß seine Anfrage weitergsgeben worden ist. Vor allem sollen die Anfragen der Gäste mit aller Beschleunigung beantwortet werden.
Auf Grund der durchgeführten Kontrollen in den Fremden-
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Dornan aus den Bergen von Dans Ernst
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„Hat er dir da noch gar nix g'sagt, dein Herzbüberl? Die Hochreit.er-Veronika ist es." Und sachlich werdend fährt er fort: „Ich geb es schon zu, daß es ihm schwer geworden ist. Ich hätt ja auch selber gehen können. Aber grad durch solche Gelegenheiten kann er zeigen, ob er ein Mann ist. Wenn auch schließlich das Madl nix weiß und letzten Endes auch nix dafür kann, ein Z'samm'kommen zwischen den zwei'n hat immer seine Haken. Schließlich wird es ja auch der alte Hochreiter gar net zugeben. Und drum ist es ganz gut, wenn auch der Franzl dös rechtzeitig einsieht, bevor er sich so an dös Madl verliert, daß ein Auseinandergehn nur Kummer und Herzleid bringt. Da brauchst jetzt gar net heul'n, Mutter. Der Franz! is kein kleines Kind mehr und wert» schon fertig werden mit der Sach'."
Der Förster klopft ihr beruhigend auf den Rücken und geht wieder in seine Kanzlei.
Da hat sie nun wieder ihren Kummer — denkt er für sich. Ihn selbst beunruhigt es weniger. Er zündet sich die erloschene Zigarre wieder an, taucht die Feder in das Tintenglas und schreibt an» seinem Bericht weiter.
Vorne in der Küche aber sitzt die Frau regungslos, den Kochlöffel zwischen den Händen, mit verweintem Gesicht, als sei der Kummer, der dem Franzl bevorsteht, in ihr eigenes Herz gefallen.
Der Hochreiter sitzt in seiner Stube und macht Brotzeit. Er hat schon seit den frühen Morgenstunden auf den Wiesen draußen geschafft, so daß ihm feine Maß Bier schon gutschmeckt. Nebenbei liest er die Zeitung und schaut nur immer einen Augenblick davon auf, wenn er wieder einen Brocken Brot in das Salzbüchserl eintunkt.
Hell und freundlich ist diele Stube. Alle Möbel, bis aus
das breite Lederiofa, sind in Blau, mil schönen Rosemnustern gehalten. Die Decke ist braun und die hölzernen Balken an den Rändern weiß gesäumt, überall im Licht der Fenster stehen Blumen: Hortensien, Geranien, Begonien. Nur vorne im Erker, wo der Tisch steht, sind ein paar Efeustöcke, deren Ranken man an die Wand hinaufgebunden hat. Neben den alten, großen Blättern sind es hundert junge, frische Triebe, die sich sehnsüchtig nach dem Licht der Fenster Hinstrecken. Die Sonne, die breit durch die Fenster flutet, wirft das wunderliche Gezack der Blätter auf den Stubenboden hin.
In der hintersten Ecke trillert ein Kanarienvogel, als gelte es um die Wette zu singen mit den Lerchen draußen, die manchmal auf einen Husch an den Fenstern vorbeiflitzen und dann wieder jubelnd in die Lüste schnellen.
Der Hochreiter steht jetzt auf, schält einen Apfel und steckt ein kleines Schnitzel davon in den Käfig.
„So, Hansi, da kannst jetzt hinpicken!"
Draußen im Flur ein huschender Schrit^ Die Türe wird aufgerisfen. Die Hochreiterin, eine kleine, abgerackerte Fau mit ganz grauen Haaren und von vielen Kummerfalten durchfurchtem Gesicht, steckt den Kopf herein und flüstert:
,,D' Schandarm kommen, Matthias."
Der Bauer fährt mit dem Gesicht herum, wirft einen Blick zum Fenster hinaus und rennt in seine Schlafkammer. Dort zieht er ein halbes Dutzend Schlingen wtter dem Bett hervor, die er dann im Vorbeigehen durch die offene Küchentüre der Frau vor die Füße hinwirft.
„Ein! ins Feuer damit! Und 's Maul halten!"
Dann reckt er sich breit in den Schultern, geht gelassen durch den Flur, tritt unter die Türe und schaut prüfend nach dem Wetter aus.
Erst als die beiden Gendarmen mit dem Jäger um das Hauseck biegen, wendet er den Kopf und zieht verwundert die Brauen hoch.
„No, no, no? Was is denn da heut los? Ich glaub gleich gar, ihr kommi's zu mir?" Er sacht ein bißchen. „So einen B'such bin ich wahrhaftig net gewohnt auf meinem Hof."