1942
5. Leit« - Nr. 18«
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Samstag, den 11. Juli 1942
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Die gtöhle Hafenstadt Aegyptens
Das moderne Alexandria — Der Westhafen heute Mittelpunkt des Umschlagverkehrs
Im Gegensatz zu den meisten anderen Städten Aegyptens und der ganzen afrikanischen Mittelmcerküste macht Alexandria durchaus den Eindruck einer europäischen Stadt. Abgesehen davon, daß es nur verhältnismäßig wenige alte Kulturdenkmäler besitzt, findet man ausgesprochen orientalisches Leben nur im eigentlichen Araberviertel im Norden der Stadt, in dem Bezirk, der sich als Halbinsel in das Meer hinausstreckt und draußen nach beiden Seiten weit auseinandergreifend die beiden natürlichen Häfen bildet: den östlichen und den*west- lichen Hasen. 2m Altertum wurde ausschließlich der östliche Hafen. benutzt, an dessen nördlichstem Punkte, der heute das Fort Kait Boy trägt, damals der berühmte Leuchtturm, eines der sieben Weltwunder, stand. Heute wird der östliche Hasen nur noch von den Fischerbooten bevölkert, während sich das gesamte Handelslcben der zweitgrößten Stadt Aegyptens auf den rv e st- lichen Hafen konzentriert.
^ Dieser westliche Hafen ist eine der modernsten Hafenanlagen. Im Norden umschließt ihn der schmal auslaufende Arm der Halbinsel, nach Westen, nach dem Meere zu, schützt ihn ein fast drei Kilometer langer Wellenbrecher. Das große Hafenbecken gliedert sich in den 700 Hektar großen Außenhafen und den kleineren, etwa 190 Hektar umfassenden Binnenhafen. Zwischen beiden greift die Große Mole weit hinaus in den Hafen, sie beschreibt einen Vogen nach Westen und umschließt damit, als Teil des Aeußeren Hafens, den Kohlenhafen. An dem Halbrund des gesamten Westhafens ziehen sich die großen Hafenanlagen von Alexandria hin. Hier endigen, südlich der Mole» die vielen Eüterbahnstrecken, die zum Teil bis zum Endpunkt der Mole führen. Magazine, Schuppen und Lagerhäuser ziehen sich an den Bahnstrecken und dicht am Hafen hin. Der „Innere Hafen" wird vom Zentralkai begrenzt, an dem sich wieder in langer Reihe Magazine erstrecken und wo auch Zollämter liegen. Nach Norden schließt sich dann, besonders durch Molen geschützt, das Arscnalbassin an, an seinem Ufer liegen dichtgedrängt Werften und Werkstätten, Hasenbüro und Schmiedewerke» Marine-Polizeistationen und Zollmagazine. Und im Norden des Arsenalbassins ziehen sich langgestreckt die eigentlichen Arsenal- gebaude hin.
Den Mittelpunkt des modernen Alexandria bildet die Place Mshsmet-Ali, ein weiter Platz mit Grünanlagen und dem Reiterstandbild Mohammed Alis, der das neue Alexandria schuf. Hier finden sich auch in nächster Nähe die Verwaltungsgebäude» der Justizpalast, die Post und die Börse, Banken, Theater und verschiedene Kirchen. Es ist das sog. Franken-Quartier, das eigentliche europäischefViertel. Zwischen dem Franken-Quartier und den Hasenanlagsn erhebt sich auf einem Berge das Fort Napoleon, südlich des Franken-Quartiers, jenseits der breiten Rue Fouad Premier, die die Stadt in ostwestlicher Richtung durchschneidct, das Fort Komed-Dik. Unmittelbar südlich davon» also mehr im östlichen Teil der Stadt, liegt der Hauptbahnhof.
2m Nordwesten der Stadt, auf der schmalen Landzunge nördlich des westlichen Hafens, gelangt man zum Königlichen Schloß, dem Palais Ras et-Tin, was soviel wie „Feigenkap" bedeutet. Es wurde von Mohammed Ali erlichtet und ist erst von einigen Jahren erneuert worden. Die westliche Spitze der Landzunge wird durch Festungswerke geschützt, hier weist auch der Leucht- iurm des neuen Alexandria den Schiffen den Weg zum Hafen.
Der mohammedanische Stadtteil auf der Landzunge bietet als einziger von Alexandria ein orientalisches Bil^. 2n den engen, winkeligen Gassen wird in den Basaren eine Fülle bunter Dinge ausgeboten, hier beherrscht auch der mohammedanische Burnus das Straßenbild. Südlich vom Zentrum der Stadt ragt unmittelbar neben dem großen mohammedanischen Friedhof einer der wenigen Zeugen ans frühyeschichtlichen Zeilen auf: die weithin sichtbare Pompejus-Säule. Die Säule, die rund dreißig Meter hoch ist und von einem korinthischen Kapitel gekrönt wird, wurde 302 n. Ehr. unter dem römischen Präsekten Pompejus zu Ehren von Diokletian errichtet' und trug damals wahrscheinlich das Standbild des Kaisers. Noch weiter südlich erhebt sich ein hügeliges Gelände, das die wertvollen Ueberrcste des antiken Alerandria birgt; die prachtvollen Grabanlagen von Kom-esch-Schughafa. Der Name bedeutet soviel wie „Scherbenberge". In drei Stockwerken sind
Reichssührer )) Himmler ausgezeichnet
Reichsmarfchall Görinq verlieh dem Reichsführer )) Himmler als Zeichen der kameradschaftlichen Verbundenheit der Luftwaffe mit der Waffen-)) das Goldene Fliegerabzeichen mit Brillanten. (PK.-Aufn.: Kriegsberichter Eitel Lange. HH., Z.)
lange Galerien und Gänge in den Felsen gehauen, mit 91 „Lo- culi" (Grabnischen), in denen noch rund 500 Skelette erhalten sind. Die Erüberanlaae stammt aus dem 2. Jahrtausend.
Zu den berühmteste Bauten des'neuen Alexandria gehört die Terbana-Moschee im Mohammedaneroiertel, die gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstand, und die von Algeriern gegründete Erabmoschee des Aöu'l 'Abbas el Mursi. Das, was Alexandrien an wertvollen Funden, meist aus antiken Gräbern, und anderen Zeugen aus frühgeschichtlichen Zeiten besitzt, ist im Griechisch-Römischen Museum vereinigt, das eine der reichsten ägyptischen Altertumssammlungen enrhält.
Das moderne Alexandria, das in den letzten Jahrzehnten außerordentlich gewachsen ist, hat sich zum größten Teil an der Mittclmecrküfte entlang verbreiten. Denn Alexandria liegt auf einem verhältnismäßig schmalen Landstreifen zwischen dem Meere und der Marcotis-See, dem westlichsten der großen Binnenseen, die sich am Nordrande des Nildeltas erstrecken. Darum kann die Stadl nicht in die Tiefe, nicht ins Innere des Landes hineinwachsen. Im Altertum hatte Alexandria, die Stadt Alexanders des Großen, der sie 331 v. Ehr. gründete, den Bauplan eines mit der Breitseire an der Küste liegenden Rechtecks. Heute hat sich dieser Plan längst verschoben, aber noch immer wächst Alexandria an der Küste in die Breite. Die Stadt ist mit dein Rosette-Arm des Nils durch den Mahmudije-Kanal verbunden, der sie im Süden begrenzt.
Bis zum Ausbruch des Krieges war Alexandria einer der wichtigsten Handelsplätze des Mittelmeeres und der bedeutendste Ausfuhrhafen Aegyptens fü, Baumwolle, Getreide, Bohnen,. Reis, Zucker, Zwiebeln und Tomaten. Alexandria ist zugleich der Sitz des ägyptischen Baumwollhandels.
... und das alles ohne Arrgelschein
Seeschlacht vor den Toren Athens — Feindliches U-Boot der Insel TH — 11 Schuß und 3 Treffer — Entfernung 8200 M. —
Das Ende der lustigen Episode: und stinken tut es auch!
Von Kriegsberichter Jochen Brennecke (PK.)
NSK Insel vor den Toren Athens. Batterien auch auf diesem Eiland, das so einsam und so verlassen — scheinbar — inmitten des seidig blauen Teppichs eines wundervollen sommerlichen Mittelmeeres ruht. Sie wachen, die Soldaten an den Geschützen, an den Beobachtungsstellen... Flugzeuge brummen heran. Sie werden mit schlafwandlerischer Sicherheit erkannt.
Abukir
^ Ern alter englischer Schandfleck
, WDP Wenn wir von der politischen, militärischen und vor allem auch wirtschaftlichen Schreckensherrschaft Englands in dem jetzt vor der Befreiung stehenden Aegypten sprechen, denken wir in erster Linie an die englischen Schandtaten seit dem Jahre 1882, also in den letzten 60 Jahren, die eine einzige Kette schwerster Unterdrückung des fleißigen ägyptischen Volkes darstellten.
Wir dürfen aber über diese geschichtlichen näheren Ereignisse auch nicht vergessen, was England schon früher an Aegypten gesündigt hat, und wenn jetzt in unseren Wehrmachtberichten wiederholt von der Bombardierung kriegswichtiger Anlagen in ünd bei Alexandria die Rede ist, sp taucht ganz von selbst auch die Erinnerung an Abukir auf, einen Ort, der auch manchem Franzosen heute noch sehr schmerzhaft im Bewußtsein liegen mag. War es doch in Abukir, wo Nelson im Jahre 1798 — am 1. August werden es 144 Jahre sein — die französische Kriegsflotte vernichtend schlug und damit die erste Lücke in den napoleonischen Siegeszug in Aegypten schlug, dir dann auch später zugunsten Englands ausgehcn sollte.
Diese Seeschlacht bei Abukir aber war und ist es nicht, die luute in Aegypten im Gedächtnis jedes nationaldenkenden Mannes auftaucht. Auch die 1799 von Napoleon siegreich geschlagene Landschlacht bei Abukir gegen ein eben gelandetes großes türkisches Heer spielt heute in der Geschichte des Landes nur eine untergeordnete Rolle. Mit Abukir ist vielmehr für jeden Aegypten unauslöschlich die Erinnerung an eine einzigartige Schandtat der Egländer verbunden, die sich, rein militärisch gesehen, gegen die in Alexandria belagerten Franzosen unter Kleber richtete, in Wirklichkeit aber ein Schlag gegen Aegyptens blühende Landwirtschaft im Nildelta war, von dem sich Aegypten nicht einmal unter der segensreichen und modernen Regierung Mohamed 'Alis zu erholen vermochte. Die Engländer durchstachen nämlich im Jahre 1801 (wahrend der Belagerung der Franzosen in Alexandria) die zwischen dem Mittelmeer und den tiefergelegenen, überaus fruchtbaren Nildeltagebieten schon von den alten Aegyptern errichteten und immer weiter ausgebauten Seedeiche und überschwemmten dadurch ein Landgebiet von der halben Größe Bayerns. Erst durch diese Untat machten sie die größte Hafenstadt des Landes, Alexandria, zu dem,, was sie heute noch fast ist, nämlich zu einer dem westlichen Nilmündungsarm vorgelagerten Insel, während es vorher — über die jetzt überschwemmte Bodensenke hinweg — fest mit d-"- überaus fruchtbaren Deltalandschaft verbunden war. >
lieber ISO blühende Dörfer, die Landsitze fast aller ägyptischen Notabeln und ein unermeßlich großer, höchste Erträge liefernder Boden, der durch die Wasscrbaukünste schon der alten Aegypter in jahrtausendelanger Arbeit vor dem die Unfruchtbarkeit mit sich bringenden See-(Salz-)wasser geschützt worden war, wurde in wenigen Stunden ein Raubdervonden Engländern gewissenlos und mutwillig hereingelassenen Fluten. Wir wissen es aus der Beschreibung des Herodot, daß in diesem tiefliegenden Gebiet schon einmal Nilfluten — aber nicht das Salzwasser des Mittelmeeres — sich dehnten, und datz die Aegypter, deren Wasserbaukünste es ja mit den allcrneu- zeitlichsten — etwa der Holländer — aufnehmen konnten, in jahrhundertelanger Arbeit diesen Schlickboden dem Meer abgerungen und durch Deiche und Pumpwerke vor neuer Ueber- flutung geschützt haben. Herodot rühmt den dort gebauten Wein, die Früchte, die Gerste, den Weizen als den besten des Morgenlandes. In der Zeit des frühen Islam war es dann gelungen, den zu Herodots Zeiten noch vorhandenen — ebenfalls tiefliegenden — Mareotis-See — auch Mareia genannt — vollkommen zur Austrocknung zu bringen, das fruchtbare Landgebiet also erneut zu erweitern, und es nur soweit zu bewässern, als das für die landwirtschaftliche Erzeugung notwendig war.
Das alles haben Englands Kriegshordcn, die auch damals angeblich auf seiten der Aegypter gegen die „ins Land eingedrungenen Franzosen" kämpften, mit einem Schlag vernichtet. Noch heute sind, obwohl der Wasserspiegel durch ein Pumpwerk bei Meks, westlich von Alexandria, gegen das Mittelmser wieder um 2,SO Meter gesenkt worden ist, mehr als 200 Quadratkilometer Wasserfläche übrig geblieben. Die Trümmer der ehemals blühenden Dörfer, Siedlungen und Landhäuser stehen mehr als 2,30 Meter unter Wasser, an den Ufern haben sich Sumpfränder gebildet, die erhebliche Malariagefahrcn bergen, die früher in Aegypten ganz unbekannt war. Bezeichnenderweise haben die angeblich die Kultur bringenden Engländer auch in den 60 Jahren ihrer ägyptischem Zwangsherrschaft nicht das geringste für die Beseitigung des von ihnen herbeigeführten llebelstandes getan. Das einzige, was die Engländer in diesem ganzen Bereich des Ostdcichs von Alexandria taten, war der Bau eines Denkmals für einen hier gefallenen englischen General, der seinerzeit den teuflischen Befehl gegeben haben soll, und die Anbringung von Hinweisschildern, daß man in der Nähe die angeblichen Bäder der Klcopatra besuchen könne. Dafür haben die Engländer in der Mitte zwischen Abukir, dem Ko- nopus der alten Griechen und Römer, und Alexandria ein kleines Sündenbabel in Gestalt des Modekurorts Namlch errichtet, sie werden dort vermutlich ähnlich wie in Singapur bis zur nahenden Stunde ihres Schicksals ihr unbekümmertes Wohlleben sortzusühren versuchen. big
gemeldet und als Type soundso vermerkt. Auch der Gefreite W. verfolgte ruhigen Gewissens eine der Maschinen, die über der Küste einherstrich, die in den Nachmittagsstunden eines brutheißen Sommertages durch «inen flirrenden weißblauen und glasigen Aether schwamm.
Man kennt sich bestens aus in den Maschinen. Aha! — Bomber! Kommen von THE. zurück. Ah, sieh mal an, die Herren Seeflieger sind auch mal wieder auf der Achse. Man freut sich auch, wenn die Kameraden von da droben ein paar „Mätzchen" vorfliegen.
„Stop mal", sagt sich der Gefreite W. „Das, was diese Maschine da veranstaltet, das sind wahrlich keine Freudensprünge über ein gelungenes Unternehmen. Ist der Verein denn verrückt geworden?" Gefreiter W. fleht, wie die Maschine nach einigen tollen Kurven plötzlich nach unten schießt. Er hört üb-r die Stille des Meere? unzweifelhaft das Bellen von Kanonen und MG.s. Und da durchschauert es ihn ... Gut 7000 Meter ab schwimmt etwas im Bach. Es schaut dunkel aus. Schwarz. Ist nach oben abgerundet... Ein U-Boot! Wahrhaftig ein U-Boot, das scheinbar stark gekrängt im Wasser liegt, aber es fährt noch. Sein Herz klopft, als Gefreiter W. zum Telephon greift. Er meldet...
„Danke", sagt man am andern Ende der Strippe. „Ziel ist erkannt."
Aus dem Bade tobt der Batteriechef, hatte gerade eine gastierende KdF.Eruppe in die salzigen Fluten geführt. Ohne Rücksicht auf Steine und Klamotten braust er ab. „Kraft durch Freude" hinter ihm her . . .
Das alles wickelt sich in Sekundenschnelle ab. Funkmeldungen an den Admiral „TT", an die ll-Jagdgruppe, an die Fliegerverbände . . .:
„Feindliches U-Boot, wahrscheinlich tauchunklar — aber fahrend im Quadrat vor 346 Insel TP."
2m Seehafen springen die Motoren der ll-Jagdverbände an. Der Fla-Chef hüpft persönlich mit ins Boot. Und in der Zwischenzeit begann vor der Insel die Schlacht.
„Lassen Sie, mein Lieber, den knacken wir mit einer einzigen Kanone", befiehlt der Batteriechef seinem Offizier. Das Geschütz feuert.
, Erster Schuß Weitlage. Zweiter Schutz zu kurz. Der dritte haut direkt vors Ziel. „Bravo! Gut und schnell", ruft der Chef.
Der dritte Schuß ist unzweifelhaft ein Treffer. Hachaus spritzt silbernes Wasser.
„Es ist weg!"
Jubel an allen Geschützen. Staunend, immer noch nicht bereifend stehen die Männer und Frauen der KdF.-Gruppe umher, halten sich die Ohren zu. Die Lütte, mit dem braunen Haarschopf, winkt jubelnd zu den Soldaten 'rüber. Und Hein an der Kanone riskiert schnell ein Auge...
„Herr Kapitänleutnant, Herr Kapitänleutnant, hei lewH noch!"
Tatsächlich, da ist der Bursche noch! . I
„Feuer frei!"
Der Beobachtungsstand meldet wieder Treffer. Sie warten , nun. Der Batteriechef streicht sich verzweifelt über das Haar. Auf seinem Gesicht glitzern Perlen. „Sakra, ich will Gustav Schultze heißen, wenn das nicht eine komische Sache ist. Wir schießen doch weiß Gott nicht mit Kinderpuder in den Granaten."
Man sieht nämlich immer noch was auf dem Wasser schwimmen. Schaut jetzt weiß aus. Wie komisch. In der Luft hängt eine Kampfmaschine, Sie dreht auf einmal ab... Ein Prisen- und llntersuchungskommando geht zu Wasser und braust ln hoher Fahrt im Schutz geladener und gerichteter Geschütze aus das scheinbar havarierte ll-Boot zu. Je näher die Männer kommen, um so länger werden ihre Gesichter.
„Möönsch", schreit einer und fast gleichzeitig die andern, „das haut den stärksten Eskimo vom Schlitten!" Das „Unterseeboot" ist ein ausgewachsener Wal (wo er her kommt? Wer weiß?) Er liegt jetzt auf dem Rücken, zeigt sein weißes Bauchfleisch. Tot. Mit 15-Zentimeter-Eranaten erschossen. Rot ist das Wasser von Blut.i.
Ein Grieche jumpt in den warmen „Vach" und schlägt ihm einen Pahlsteg (seemännischer Knoten, der sehr fest hält, aber immer wieder leicht lösbar ist) um die meterbreite Schwanzflosse und dann tuckert dieser seltsame, ja fast erheiternde Transport an den Anlagesteg in der geschützten Bucht.
Dort steht der Batteriechef. Schon von weitem ruft ein Seemann im lleberschwang der Freude über diese komisches Beute herüber: „Herr Kapitänleutnant, und das alles ohne Angel- fchein!"
Die „Seeschlacht" bei der Insel „TP" ist beendet.
Elf Schuß — drei Treffer — auf einen neun Meter langen Wal. Bei 6200 Meter Entfernung! Das wollen wir sehr sachlich bei dieser humorigen Geschichte feststellen. Bei diesem kleinen Ziel, bei der schnellen Folge der Salven ist das fürwahr eine prachtvolle Leistung. Ich selbst mutzte dabei an den englischen. Kapitän eines in llebersee aufgebrachten schwer bewaffneten' Frachters denken. Auf die Frage, warum er nicht dem strikten Befehl der englischen Admiralität, zu schießen und unter allen Umständen zu funken, Folge geleistet hätte,-sagte er lächelnd: „Meine Herren, ich bin kein Wahnsinniger. Ich kenne schon vom Weltkrieg her die deutsche Kriegsmarine. Und daß die deutsche Marineartillerie ausgezeichnet schießt, das nicht zu verschweigen gebietet mir die Hochachtung vor dieser kleinen, aber,, sehr gefährlichen deutschen Waffe."
Die Sache mit dem Wal hatte noch ein Nachspiel:
Tags darauf Lagebesprechung beim Admiral. Der IK trügt vor . . .' „Und weiter, Herr Admiral, hat sich zugetragen . " '
Der I K schaut nicht auf und in seiner Stimme, man kennt sie ja, ist ein anderer Klang, ein verhaltenes Schwingen, als ob'' ein fröhliches Lachen unterdrückt werden müsse ...: „Gestern nachmittag, um 17 Uhr, kam eine Meldung von der Insel. TH- - Ein feindliches ll-Boot sei gesichtet und beschossen worden. Die U-Jagd lief aus. Um 17 Uhr 14 eine neue Meldung: „Kein < U-Boot, sondern ein neun Meter langer Wal. Val tot und ein- gebrrcht. 11 Schuß und drei Treffer ... und so fort." Der Ad- m'ral und die anderen Herren nehmen diese Meldung mit einem,, gewollten und daher wundervollen Ernst entgegen. „Sorgen Sie dafür, oaß das Tier verwerte: wird. Könnte man Seife daraus machen, wi-'> Bitte um eine Prcbc." ..Jawohl, Herr Admiral! , -- Lei nächste Punkt: Das Geleit ..." >
In dm NachmLtagsstunoev des nächsten Tages wird der Wal in den Umschlaghafen Piräus abgeschlcppt. Er soll dort auf- gchievt werden. Ein schwerer Kim, packt unter — aber alle " Trotzen brechen. Der Wal wiegt „nur" die Kleinigkeit von über ' 40 Zentnern.
Und stinken tut er auch!
' Zwei Männer — zwei Welte»
Geschichtliche Erzählung von Oskar G. Förster NSK Im Sommer des Jahres 1842 rückten preußische Land- wehrtruppen zu einer Manöverübung in die Neumark aus. Bei Lippehne, an den Ufern eines kleinen Sees, errang die schnei- diac Attacke der Stargarder Landwehr-Ulaneneskadron die Ent.