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Ragolver T»gbl«tt .Der Sesellschaster
Samstag, de« 11. Juli 1912
Italienische und deutsche Jagdflugzeuge schossen zwei englische Flugzeuge in Afrika und sechs über Malta ab, wo der Flugplatz von Micabba erneut bombardiert wurde. Eines unsere'' Flugzeuge kehrte nicht zu seinem Flugplatz zurück.
2m östlichen Mittelmeer wurde ein mit Panzern und Kraftwagen beladener feindlicher 5000-BRT.-Dampfer, der in einem gesicherten Geleitzug fuhr, von einem unserer Torpedoflugzeuge angegriffen und versenkt.
England erkennt den Ernst der Lage
Londoner Stimme«
DNV Stockholm, 1«. Juli. Rach Meldungen aus Kairo rechnet man an der Front in Aegypten mit einer neuen Schlacht. Rach der „News Chronicle" braucht der Feind nur Wochen, um ausgeruhte Truppen für einen neuen Vorstoß gegen das Nil- delta zu haben. Der militärische Mitarbeiter der „Porkshiere Post" meint, dag die Engländer noch nie so viel Artillerie im Wüstenkrieg gehabt hätten wie jetzt. Die „Times" kennzeichnen die Lage weiterhin als ernst. Allgemein sei man der Ansicht, dag die Offensive der Achsenmächte gegen den Kaukasus und den mittleren Osten, gegen Afrika'und Asien jetzt mit enormen Mitteln in Gang gesetzt sei. Besonders Interesse verdienen die Ausführungen des Blattes über die letzten deutschen Erfolge an der Ostfront. Diese Erfolge muffen endgültig alle Illusionen über die Schlagkraft der deutschen Ostarmee vernichten. Weitere Erfolge würden dje Lieferungen von Kriegsmaterial an die Sowjets über den Iran erschweren. Erfolge Rommels in Aegypten hätten die gleiche Wirkung. Diese Frage sei von um so größerer Bedeutung, als man in England die Beschaffung von Kriegsmaterial als das wichtigste Problem für die Sowjetunion ansehe. Die amerikanisch-englischen Lieferungen hätte« nicht, ausgewogen, was die Sowjetunion in ihren Industriegebieten verloren habe.
Schiffsraumproblem und Geheinrfltzung
DRB St«kh»l», 10. Juli. Di« Londoner Zeitungen beschäftig«» sich in steigender Nervosität in spaltenlangen Betrachtungen mit dem Schisfsraumproblem und in diesem Zusammenhang mit der von Lripps angekündigten geheimen Sitzung des Unterhauses.
4 So schreibt die Londoner „News Chronicle", daß die Nation «in Recht darauf habe, ein allgemeines Bild über die Schiffs- »erluste und die Aussichten vorgelegt zu bekommen. Auch Lon- Gs»s Arbeiterzeitung „Daily Herald" well den Schleier der Geheimhaltung von der Debatte gelüftet sehen. Sie fordern aber nicht die Bekanntgabe von Zahlen, die dem Feinde nutzbar, hei» könnten. Die Zeitung kommentiert: Ob und wann wir eine zweite Front aufbauen können, ob wir unseren bolschewistischen Verbündeten mit Waffe« unterstützen können und ob wir unsere eigenen Vorräte au importierten Lebensmitteln ausrechterhal- ten könne» — alles hängt von dem Kampf zur See ab. Die „Daily Mail" schließlich ist der Ansicht, daß man den Entschluß der Regierung, die Sach« geheim zu halte«, hinnehmen müßte, daß jÄnich etwas getan werden müßte, um der Oefsentlichkeit die, wie das Blatt es nennt, außerordentliche Schwere des Schiffsproblems vor Augen zu führen.
Na» kann es sich schon lange nicht mehr leisten, die Verluste in voller Höhe einzugestehen, und ist daher gezwungen, das „leidige" Schiffsraumproblem hinter verschlossenen Türen abzu-' handeln. Zugleich gesteht man damit aber auch zu, daß die tatsächlichen britischen Schiffsverluste noch weit größer find, als die in den deutschen Wehrmachtberichten genannten Versenkungsziffern. Die Vernichtung des großen Geleitzugs im Eismeer macht das Schiffsbauproblem noch dringlicher. Hat doch Roose- velt deshalb eine Ministerkonferenz einberufen, wenn auch der Oefsentlichkeit gegenüber über diesen schweren Verlust berechnendes Stillschweigen geübt wird.
Das schwedische Handelsfahrzeug, das dem neuen sowjetischen Ueberfall zum Opfer fiel, war der schwedische Dampfer „Margarete". Dieses Schiff, das 1272 BRT. groß war, wurde vor dem Arkö-Sund (Norrköpingsbucht) in deck schwedischen Hoheits- gewäffern von einem Sowjet-ll-Boot durch Torpedotreffer versenkt. Von der Besatzung, die 18 Mann stark war. wurden nur vier aerettet.
USA. meldet Versenkung von Handelsschiffen DNB Berlin, 10. Juli. Mit mehrwöchiger Verspätung meldet das USA-Marineministerium die Versenkung eines britischen Handelsschiffes mittlerer Tonnage und eines früheren norwegischen Handelsschiffes kleinerer Tonnage durch deutsche U-Boote in der Nähe der Kleinen Antillen. Die lleberlebenden wurden nach längerem Treiben auf dem Atlantik von einem Schiss ausgenommen und jetzt an Land gesetzt.
Energische Maßnahmen gegen sowjetische U-Boote gefordert DRB Stockholm, 10. Juli. Der neue sowjetische Ueberfall auf ein schwedisches Handelsfahrzeug, bei dem 14 schwedische Seeleute den Tod fanden, hat in der schwedischen Presse allgemeine Empörung ausgelöst und dürfte nach den bisher vorliegenden Aeußerungen zu energischen schwedischen Maßnahmen führen, wie „Svenska Dagbladet" in einem Leitartikel betont. Es handele sich bei diesem neuen Ueberfall gaiG offenbar um einen vorsätzlichen Reutralitätsbruch gröbster Art, der sofort ein äußerst energisches Eingreifen von schwedischer Seite fordert. Dabei weift das Blatt darauf hin, daß das angreifende U-Boot sich auf Wasseroberfläche befand, und zwar innerhalb schwedischer Hoheitsgewässer, und den tödlichen Torpedo ohne- vorherige Warnung abfeuerte. Die schwedische Regierung dürfe sich nicht länger mit platonischen Demarchen bei der Moskauer Regierung begnügen. Da die sowjetischen ll-Boote die schwedischen Hoheitsgewässer nicht achten, müßten schwedische Marineeinheiten und Flugzeuge mit allen Mitteln neue Ueberfall« sowjetischer ll-Boote zu verhindern suchen, wo die ll-Voote auch aagreifen möge».
Eine Tschungking-Divistorr ausgerieben
DNB Tokio, 10. Juli. Wie „Jomiuri Schimbun" von der Kiangsi-Front meldet, wurde die 11. Tschungking-Division unter General Tschangtokwei, die erst kürzlich aufgestellt wurde, bei den'von japanischen Verbänden .in der Gegend von Tienhsin- tschien durchgeführten Einkreisungsoperationen aufgerieben. Sämtliche Offiziere der Tschungking-Truppen fanden dabei den Tod. General Tschangtokwai wurde auf der Flucht getötet.
Japanische Einheiten, die Reikauschih in der Provinz Tschekiang erstürmt haben, sind bei einem Vorstoß in das Berggelände von Hwangschan bis zu einer Stellung, die 30 Kilometer südöstlich von Lijchui liegt, vorgedrungen. Sie find jetzt in raschem Vormarsch in südlicher Richtung auf Schwangtsan- tschan, südwestlich von Tschihaitaoschi, wobei sie von anderen Einheiten unterstützt werden. Ein Teil der Einheit des rechten Flügels eroberte Tschihaitaoschi, 28 Kilometer südwestlich von Lischui. Gleichzeitig wird berichtet, daß Einheiten des linken Flügels bis Liangtschuan, 30 Kilometer südwestlich von Lischui, vormarschiert find.
Japanische Einheiten überraschten Tschungking-Truppen in Stärke von 500 Mann bei dem Versuch, die Eisenbahnlinie in der Provinz Hopeh zu stören. Sie vernichteten den Feind in der Gegend von Tschangtschantsun und Kotsu, ffid- ostwärts des Paiyangtiensees im Zentrum der Provinz Hopch.
Der Kamps mit den Elementen
Anhaltender Gewitterregen hat an der Ostfront die Flußläufe zu reißenden Strömen werden lassen. Dennoch muß der Nachschub nach vorn. Ohne Bedenken durchqueren die Männer mit ihren Fahrzeugen das schäumende Wasser.
(PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Schwank. Atl.. Zander.)
Die Kabinettsbildung in der Türkei
Berlin, 10. Juli. Der bisherige türkische Außenminister Schükrü Saracoglu, der mit der Bildung des neuen türkischen Kabinetts beauftragt wurde, hat die Hochschule in Istanbul und die Rechtssakultät in Lausanne absolviert. Während des Krieges um üie Freiheit der Türkei war er als Freiwilliger an der Front und wurde später zuui Abgeordneten von Smyrna gewühlt. Als Präsident der türkischen Delegation bei der gemischten Austaujchroinmiffion und der türkischen Delegation bei den Verhandlungen über die türkischen Staatsschulden und die anatolische Eisenbahn hat er der Türkei große Dienste geleistet. Spater Finanzminister geworden, trat er 1930 von diesen Posten aus Gesundheitsgründen zurück. 1933 wurde er Justizminister, welchen Posten er 1938 mit dem des Außenministers im zweiten Kabinett Eelal Payars vertauschte. 1939 übernahm er auch im Kabinett Saydam den Posten des Außenministers, den er bis heute innehatte.
In dem Kabinett Saracoglu wird das Handelsministerium und das Landwirtschastsministerium neu besetzt. Zum Handelsminister wurde der Abgeordnete von Denizli Behdscheruz ernannt und zum Landwirtschastsminifter der Abgeordnete vor: Afyon, Schenket Raschit Hatipoglu. Die anderen Minister verbleiben auf ihren Posten. Der neue Ministerpräsident wird vorläufig das Ministerium des Aeußeren selbst verwalten.
Seekrieg im Finnischen Meerbusen
Insgesamt 14 feindliche Unterseeboote versenkt
DNB Helsinki, 10. Juli. Von finnischer Seite wurde folgende Sondermeldung über die Seekriegführung herausgegeben:
Amtlich wird am 9. Juli mitgeteilt: Während der letzten beiden Wochen hat die sowjetische Flotte im Ostteil des Finnischen Meerbusens eine besonders lebhafte Tätigkeit entfaltet. Der Feind hat ohne Rücksicht aus Verluste weiterhin versucht, mit seinen Unterseebooten in die Ostsee durchzubrechen, doch ist dies nur einigen Einheiten gelungen. Finnische und deutsche See- preitkräfte sowie die finnische Luftwaffe haben in der Berichts- >eit insgesamt sieben Unterseeboote, davon die See- ureitkräfte sechs und die Lustwaffe eines versenkt. Mit größter Wahrscheinlichkeit wurde ein weiteres Unterseeboot versenkt und mindestens fünf schwer beschädigt. Diese Zahlen enthalten nicht die Verluste, die die deutschen Flugzeugmafsen und die deutsche'' Küstenartillerie dem Feind zugesügl haben. Bis zum 8. Juli wurden somit im Finnischen Meerbusen insgesamt 14 feindliche Unterseeboote versenkt. Hinzu kommen außerdem 12 wahrscheinliche Fälle.
Ergebnis der Mbleider- und Spiuustofffammlvngi
51467 400 Spinnstoffe bei den Sammelstellen abgeliefert
DNB Berlin, 10. Juli. Nunmehr liegt das vorläufige Ergebnis der Altkleider- und Spinnstosssammlung vor. Es wurden gespendet:
An Männerkleidung 5 680 145 Stück Anzüge, Jacken, Westen, Hosen und Mäntel;
an Frauenkleidung 4414743 Stück Kleider, Mäntel» Blusen, Jacken, Röcke und Kittel.
Hinzu kommen große Mengen an Wäsche und sonstigen Bekleidungsstücken.
Insgesamt wurden 51467 400 Kilogramm Spinnstoffe bei den Sammelstellen abgeliefert und der Verwertung bzw. Weiterverwendung zugeführt. Mit den gespendeten Altkleidern können etwa 2^ Millionen Männer und zwei Millionen Frauen eingekleidet werden.
Dieses schöne Ergebnis zeigt, wie bei allen vorherigen Sammlungen, daß ein Appell an die Eebefreudigkeit der Bevölkerung niemals vergeblich ist und zumeist alle Erwartungen noch weit übertrisft. Die Tatsache, daß 4)4 Millionen Menschen mit den eingekommenen Sachen eingekleidet werden können und die Gewißheit, hiermit zum Gewinn des Krieges beigetragen zu haben, wird der schönste Dank für alle Spender sein.
Deulsch-ilattenische Wirtschaftslagen
DNB Berlin, 10. Juli. Der Besuch des italienischen Außenhandelsministers Rafsaelo Riccaroi in Berlin hat seinen Abschluß gesunden. Der freundschaftliche Gedankenaustausch mit Reichsminister Funk, an dem als Vertreter des Auswärtigen
Schnellboote greifen an!
Sieben Dampfer aus englischem Geleit versenkt!
Von Kriegsberichter E. Ronsieck Der nachfolgende PK.-Bsricht behandelt den im OKW.-Ve-
richt vom 9, Juli gemeldeten Schnellbooterfolg.
DNB Bei der Kriegsmarine, im Juli. (PK ) Ein Verband deutscher Schnellboote hat in überraschendem Angriff sieben schwerbeladene Dampfer mit mindestens 21500 BRT. heraus- geschoffen. Viel dürfte von dem englischen Geleitzug, der durch den Kanal ging, nicht übriggeblieben sein. Wieder ruhen säst 22 000 BRT. englischen Schiffsraumes — das entspricht etwa 30 000 Tonnen Ladegut — auf dem Meeresgrund.
In später Abendstunde ist der Verband deutscher Schnellboote aus seinem Stützpunkt ausgelaufen, um auf Jagd in die Zonen der englischen Küste zu fahren. In breiter Formation ,streifen sie das Gebiet unter der englischen Küste ab. Als schwarze Punkte durchrasen wir die See, die leicht bewegt ist und allmählich ausbricht. Phosphoreszierend schimmert die von den Booten aufgewühlte See weithin. Plötzlich ein dumpfer Widerhall im Boot, sein am Horizont ein Feuerschein. Das ist eine Explosion! Eines unserer Boote muß geschossen haben. Wir brausen der Stelle der Explosion zu, noch ehe wir Meldung haben, was geschehen ist. Noch ein Aufschlag hallt zu uns herüber. Wir sehen Leuchtspurgeschosse über die See flitzen. Da ist Kampf. Nun Hallen auch die Abschüsse schwerer Geschütze zu uns herüber. Auf einmal sind die Einschläge dicht bei uns. Nur 30, 40 Meter von unserem Boot entfernt. Die Hellen Wassersäulen der Granateinschläge türmen sich in die dunkle Nacht.
Wir schleichen auf die Schatten zu. Ein Dampfer, der gut seine 3500 BRT. hat, kommt uns vor den Bug. Jetzt ist es soweit. Vorsichtig nähern wir uns ihm. Wir gehen noch näher heran. Groß und schwarz wächst er aus dkm Grau des Meeres. Noch näher! Kurz und überlegen fallen die Kommandos des Kommandanten. Alle Gläser sind für einen Augenblick auf die helleuchtende Spur der ihre Bahn ziehenden Torpedos gerichtet.
Da-ein harter Aufschlag, der metallisch dumpf im
Boot widerhallt. Es war noch nicht einmal eine Minute. So nahe waren wir an unserem Ziel. Ein grauweißer Pilz schießt aus dem Dampfer hoch. Getroffen! Für einen Augenblick sehen wir hin. Er neigt sich mit dem Bug sofort ins Wasser. Das ist ein schwerer,, vollbeladener Dampfer! Der zweite Aal mutz vorbei gegangen sein.
„Noch einen Anlauf!" befiehlt der Kommandant. Und wieder gehen wir noch einmal ran. Der Dampfer dreht um sich selbst. Wir sind wieder nahe herangekommen. Doch immer wieder müssen wir die Lage verbessern. Dann endlich ist es so weit.
Backbordrohr los!
Wieder zieht ein Aal seine Bahn. Ein Heller Aufschlag.
Explosion! Schifssteile wirbeln hoch in die Nacht. Wie von Eespensterhand weggewischt, ist der Dampfer in Sekunden versunken. Neben uns hat ein anderes Boot geschossen. Ausschlag! Treffer! Ein Tanker ist es. Er fliegt mit einer phantastisch großen Stichflamme in die Luft.
Verwirrung ist im Eeleitzug. Die Gegenwehr ist schwach. Von Weile zu Weile Hallen Detonationen zu uns herüber, kündet der dumpfe Widerschlag in unserem Boot von dem Erfolg unserer Kameraden. Eben erst hat das Rottenboot den Tanker in die Lust gejagt und wenige Minuten danach hat es schon einen Dampfer unrettbar getroffen. Westlich von uns ziehen noch andere Boote. Ihre Treffer auf die Dampfer des Geleitzuges Hallen zu uns herüber. Noch einmal steht eine Feuersäule am Himmel, lebt einen Augenblick als blutrote Wolke für Sekunden in der Schwärze der Nacht. Die deutschen Schnellboote sind mitten im britischen Geleitzug. Die Engländer wissen nicht mehr, wie sie sich richtig wehren sollen. Die Verwirrung ist zu groß. Die Bewachunqsstreitkräste des Geleitzuges hindern sich gegenseitig. Wir haben auf unserem Boot nur noch einen Aal, und wir haben noch einen Dampfer vor uns. Aber der Aal geht vorbei. Wir sind verschossen.
Sieben Dampfer sind das Opfer dieser Nacht. Noch lange sahen wir, wenn wir zurückblickten, die trägen schwarzen Wolken der Explosionen am Horizont stehen. Ohne Verluste und Beschädigungen irgendwelcher Art erreichen wir unseren Hasen.
Würdig der Schickfalszetl
Ern Beispiel aus dem Kriegseinsatz der SA.
NSK Hölderlins Wort „Eines nur gilt jür den Tag — das Vaterland —, und des Opfers festlicher Flamme — wirft jeder sein Eigenes zu", hat kaum jemals ich der Geschichte unseres Volkes so tatbereite Zustimmung erfahren wie im gegenwärtigen Geschehen. Es wird aus innerster IleberzeugUng nicht nur gelesen, sondern gelebt. In selbstvergessener Hingabe an das Va- icrland fallen die Männer, erheben sich Frauen und Mütter aus Tränen und Trauer gläubig und groß. —
2m Januar 1942 marschiert eine Kompanie von Nowgorod znnr Einsatz, ihrem ersten im Osten. Mitten unter ihnen befindet sich der SA.-Obertruppsührer W. E., mit den Tressen des Unteroffiziers am Kragen. Er brennt wie die Kameraden darauf, gegen die Bolschewisten zu stürmen und die sowjet'sche Pest bezwingen zu Helsen. Das Schicksal vergönnt ihm diesen ersehnten Sturm nicht. E. wird schwer am Kopf verwundet und stirbt wenige Stunden später, während die Kameraden den Sieg erkämpfen.
Der Kompaniesührer berichtet dem SA.-Sturm, dem E. angehörte, u. a.:
„Die Kompanie verliert in ihm einen ihrer Besten. Schon im Frankreich-Feldzug zeichnete sich E. durch besondere Tapferkeit aus und wurde als einziger der Kompanie wegen Tapferkeil vor dem Feind zum Unteroffizier befördert. Außerdem erhielt er das E. K. II. 2n der folgenden Ausbildungszeit und beim Wachdienst an der Atlantikküste tat er sich durch sein Können weiter hervor. Für den Einsatz im Osten konnte die Komvanie größte Leistungen von ihm erwarten.
Wenn von dem SA.-Mann verlangt wird, daß er in allen Kompanien, Batterien, auf den Kriegsschissen, in der Lust und überall dort, wo die Front ist, im gleichen Kleid wie alle seine Kameraden der Wehrmacht zu stehen hat und einer der Besten sein soll, so hat der SA.-Mann E. diese Forderung in so hervor-^ ragender Wene erfüllt, bau ihn nch jeder SA.-Mann zum Vorbild nehmen kann. Die SA. und insbesondere sein Sturm darf stolz auf ihn sein ..."
Als Soldat des Führers hat E. im braunen Rock der SA. gekämpft, als Soldat des Führers hat er im grauen Rock seinen Kampf mit dem Opsertode gekrönt und seinem Leben die höchste Vollendung gegeben. —
Der Brief, der seiner Frau die schmerzliche Kunde bringt, erschüttert sie tief. Sie nimmt ihr Herz in beide Hände und bleibt stark.
Bald danach findet sine Gedenkfeier für den vor dem Feinde gebliebenen Parteigenossen und SA.-Mann statt. Zwei Tage später erscheint Frau E. in der Wohnung des Ortsgruppenleiters. Sie kommt mit einem Anliegen seltsamer Art. Ihr Wunsch geht dahin, einen Eeldbtrag zu spenden. Auf die Frage'des Ortsgruppenleiters, weshalb sie das tun wolle, erwidert die schlichte Frau:
„Ich bin das dem Führer schuldig und auch meinem Mann, der als SA.-Mann gefallen ist. Er hat mir vor seinem Tode ^ geschrieben, daß ich jedes Schicksal als tapfere, deutsche Frau tragen müsse, denn er sei als SA.-Mann dem Führer mekr verpflichtet als andere."
Der Ortsgruppenleiter berichtet dazu: „Diese Soldatenfrau stammt aus ganz einfachen Verhältnissen. Ihre Eltern müssen ihren Lebensunterhalt schwer erarbeiten. Aus der Ehe mit E. sind zwei Kinder im Alter von ein und zwei Jahren hervorgegangen. Als sie im Dorf betrauert wurde, daß sie nun die Sorge für ihre Kleinen allein tragen müsse, erwiderte sie, daß diese Kinder ihr Trost und ihr Stolz seien."
Wer wollte sich nicht schweigend verneigen vor der Größe und Würde dieser deutschen Frau und Mutter? Sp.
Glückwünsche an Salazar. Anläßlich der 10. Wiederkehr des Tages, an dem der portugiesische Ministerpräsident und Außenminister Satazar die Regierung übernahm, richtete der Führer an Ministerpräsident Salazar ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunschtelegramm. Auch der Reichsminister des Auswärtige» von Ribbentrop übermittelte dem portugiesische« Staatsmann aus dem gleichen Anlaß telegraphisch seine Kliick- wimtche.