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lir. 159

Freitag, äen 10. Juli 1942

116. Jahrgang

Aus 500 Kilometer Vreite immer weiter vorwärts!

Weiterer Don-Übergang erzwungen Luftwaffe schlägt unaufhörlich zu

Murmansk weiter angegriffen

DNB Berlin, 9. Juli. Wie das Oberkommando der Wehr­macht mitteilt, sind die in mehreren Angriffskeilen vordringen­den deutschen und verbündeten Truppen im Südabschnitt der Ostfront weiterhin in vorwärtsdrängender Bewegung. Trotzdem starke Gewitterregen den Vormarsch erschwerten, wurde in un­entwegten Angriffen der feindliche Widerstand zermürbt, oder gebrochen und neben anderen Erfolgen im Handstreich ein weiterer Don-llebergang gewonnen. Dadurch wer­den die Rückmarschmöglichkeiten der Bolschewisten immer gerin­ger und die Angriffe der deutschen Luftwaffe gegen die großen Don-Uebergänge immer bedeutungsvoller. So setzten Bomben deutscher Kampfflugzeuge im nördlichen Teil des großen Don- Bogens eine der wichtigsten Brücken in Brand und zerschlugen im gleichen Angriffsraum die sich westlich und ostwärts an der zerstörten Brücke aufstauenden feindlichen Lastkraftwagen und Kolonnen. Noch eine weitere Don-Brücke erhielt schwere Treffer und der Fährverkehr über den Fluß wurde durch Vernichtung zahlreicher Fähren und Boote wirksam unterbunden.

Im Kampfgebiet um Woronesch hatten sich bei der Einnahme Le.r Stadt restliche feindliche Kampfgruppen im Rordwestteil des Stadtgebietes zum Widerstand festgesetzt. In heftigen Straßen- und Häuserkämpfen wurden die Widerstandsnester beseitigt und feindliche Gegenangriffe unter hohen Verlusten zurückgeschlagen. Auch hierbei unterstützte die Luftwaffe die Kämpfe der Heeres­verbände. So belegten deutsche Kampf- und Sturzkampfflug­zeuge die Anlagen einer großen Maschinenfabrik bei Woronesch, wo der Feind stärkere Panzerkräfte und Truppen zusammenzu­ziehen versuchte, wirksam mit Bomben. Durch gleichzeitige Luft­angriffe gegen feindliche Batterien schufen die K^npfflugzeuge den vordringenden deutschen Panzerkräften fühlbare Entlastung und schalteten drohende Flankenangriffe der Bolschewisten aus. Auch der aus dem feindlichen Hinterland heraugeführte Nach­schub wurde wirksam mit Bomben belegt.

Der Weiträumigkeit der Operationen des Heeres entsprechend griff die Luftwaffe lohnende Ziele nicht nur im feindlichen Frontgebiet, sondern auch tief im Hinterland an. Bei der Be­kämpfung von Eiscnbahnzielen ostwärts des Don, sowie am süd­lichen deutschen Angriffsflügel wurden zahlreiche Munitions­züge durch Volltreffer, Stellwerksanlagen und Bahnhofsgebäude mehrerer Vahnknotenpunkte schwer getroffen und zahlreiche wei­tere Transportzüge durch Zerschlagen der Bahnkörper zum Stop­pen gebracht. Bei einem zusammengefaßten Angriff von Zer­störer- und Kampfflugzeugen gegen bolschewistische Flugzeug­stützpunkte wurden 25 feindliche Flugzeuge, ferner Flak- und Scheinwerferbatterien, Treibstofflager und Gebäude durch Bom­ben und Beschuß mit Bordwaffen zerstört. Deutschs Jäger, die als Vegleitschutz der Kampfflugzeuge eingesetzt waren, schossen im südlichen Abschnitt der Ostfront in heftigen Luftkämpfen 24 feind­liche Flugzeuge ab.

Berlin. 10. Juli. Stadt und Hafen von Murmansk, wur­den erneut von deutschen Sturzkampsslugzeugen angegriffen. Die Flugzeuge kamen von Süden her und erzielten am Südostrand der Stadt große Brände. Ein deutsches Aufklärungsflugzeug stellte später fest, daß sich die Brände über den gesamten ost- wärtigen Teil der Stadt ausgedehnt hatten. 3 Hurricancs und 2 Curtiß wurden abgeschossen.

Zu den Kämpfen «m Rschew

24 Bunker genommen Rollende Einsätze der deutschen Luftwaffe

DNB Berlin, 9. Juli. Wie das Oberkommando der Wehr­macht zu den Kämpfen im Raum um Rschew mitteilt, nahmen deutsche Infanteristen und Pioniere in den letzten Tagen wie­derum 24 feindliche Erd- und Betonbunker. Ein besonders schwe­rer Kampf entstand um einen großen Betonbunker, der von drei Kommissaren und 75 Sowjetsoldaten besetzt war. Unter dem Druck ihrer Kommissare leistete die Besatzung verzweifelten Wi­derstand, der jedoch durch den rücksichtslosen Einsatz der im Kampf überlegenen deutschen Soldaten gebrochen wurde. Mit Handgranaten, geballten Ladungen und Flammenwerfern wurde auch dieser Bunker erledigt.

Im Raum von Rschew unterstützte die Luftwaffe in rollenden Einsätzen die Vernichtungsangriffe des Heeres gegen die Bolsche­wisten. Durch Aufklärer in dichten Waldgebieten und unzu­gänglichen Ortschaften festgestellte motorisierte Einheiten und Kavallerie-Abteilungen waren wiederholt den Bomben deut­scher Kampfflugzeuge ausgesetzt. Alle Versuche der Bolschewisten, neue Kräfte aus dem Raume um Moskau heranzuführen, wur­den rechtzeitig erkannt und durch Angriffe deutscher Kampf­und Zerstörerflugzeuge zunichte gemacht.

Säuberung im Raum KurskWoronesch

DNB Berlin, 9. Juli. Wie das Oberkommando der Wehr­macht rnittcilt, wird zur Zeit das durch die deutschen Angrijfs- operationen im Raum KurskWoronesch gewonnene Gebiet von versprengten Bolschewisten gesäubert. Trotz des durch starken Ge­witterregen aufgeweichten Geländes nahm eine deutsche An- grijfsgruppe im Handstreich eine feindliche Höhenstellung und besetzte vom Feind geräumte Ortschaften. Vorstöße versprengter Bolschewisten gegen die vordrängenden deutschen Truppen wur­den unter hohen blutigen Verlusten sür den Feind zerschlagen.

Im Raum von Orel wurde am 7. Juli im Verlauf der anhaltenden schweren Kämpfe der Feind, der mit Panzern in eine Ortschaft eingedrungen war. von den , deutschen Truppen

in schwungvollem Gegenstoß geworfen und ein weiterer Angriff, der von 200 Panzern begleitet war, mit wirksamer Unterstützung von Sturzkampfflugzeugen blutig abgeschlagen. Auch an anderer Stelle dieses Frontabschnittes setzte der Feind seine von starkem Artilleriefeuer begleitete und unter Einsatz von Flammenwer­fern und Panzern geführten Angriffe gegen die deutschen Stel­lungen erfolglos fort. Bei diesen Kämpfen wurden am 6. und 7. Juli 48 feindliche Panzer vernichtet. Bei einem wiederholten Panzervorstoß am Abend des 7. Juli wurden mehrere feindliche Panzer von modernster Bauart abgeschossen, so daß der Angriff ins Stocken geriet und die übrigen Panzerkampfwagen abdreh­ten. Die Luftwaffe griff in die Kämpfe im Raum von Orel mit starken Verbänden von Kampf- und Sturzkampfflugzeugen ein, als die Bolschewisten unter Einsatz zahlreicher Panzer ver­suchten, einen Flußlauf zu durchqueren. Durch das Eingreifen der deutschen Luftwaffe wurden die Angriffsbewegungen der Bolschewisten teilweise schon in der Bereitstellung zerschlagen. Bei der Bekämpfung von Panzervorstößen wurden gestern allein in diesem Abschnitt von der Luftwaffe über 50 feindliche Panzer­kampfwagen durch Volltreffer vernichtet. Erfolgreich waren auch die Angriffe auf Artilleriestellungen der Bolschewisten, wobei zahlreiche Geschütze sowie Munitionsstapel zerstört wurden. Deutsche Jagdflugzeuge brachten in Luftkämpfen 10 feindliche Flugzeuge zum Absturz.

Die Lage an der Ostfront ist gefährlich"

London und Washington sehr besorgt

DNB Berlin, 9. Juli. London und Washington sind auch wei­terhin in größter Sorge um das Schicksal ihres bolschewistischen Bundesgenossen. Während sie sich über die Eeleitzugkatastrophe noch immer in Schweigen hüllen, jammern sie über die be­drohliche Lage an der Ostfront um so mehr. So erklärte Lindley Fraser im Londoner Nachrichtendienst, es sei den Deutschen ge­lungen, einen beträchtlichen Durchbruch zu erzielen. Somit seien die Erwartungen derjenigen, die gehofft hätten, daß die deut­schen Armeeen sich im vergangenen Winter ausgekämpft hätten, enttäuscht worden. Die Sowjetunion, die vor einer. Woche noch immer eine bessere Lage aufweisen konnte, stehe jetzt vor großen Gefahren.Daily Expreß" klagt, daß das sowjetische Com- muniqus nur wenig über die Entwicklung der deutschen Offen­sive mitteile, und meint, die Lage sei gefährlich. Das Blatt er­muntert dann die, Sowjets, den Kampf ja nicht aufzugeben. Daily Mirror" meint, die Sowjetunion sehe einer ernsten Ge­fahr ins Auge und ruft verzweifelt aus:Können wir denn nichts machen, um den Sowjets zu helfe n?" Daily Mail" stellt fest, daß die Lage an der Ostfront weiterhin sehr ernst sei. Die Sowjets fänden sich in eine der wütendsten Schlachten verwickelt. Die Lage sei schwierig, aber noch nicht verzweifelt.

Chicago Sun" schreibt, die Kümpfe in der Sowjetunion gin­gen einem kritischen Stadium entgegen. Die Amerikaner sollten nicht denken, daß der dortige Kampf ein Kampf zwischen den Deutschen und den Sowjets sei.Er ist so lebenswichtig, als ob unsere Armee dort die halbe Kampffront hielte."San Fran­cisco Chronicle" meint, dies sei der kritische Moment fiirdie sowjetische Front.

Während also in England und Amerika die Lage verhältnis­mäßig klar erkannt und zugegeben wird, beharrt Moskau in seinem Heeresbericht noch immer angstvoll an dem Satz, daß die Sowjets Kämpfewestlich Woronesch" durchführten. Reuters Moskauer Vertreter berichtet allerdings nach London, daßman die Lage hier als sehr ernst ansieht". Die Sowjettruppen zögen sich an manchen Abschnitten noch zurück.

Sowjetfront westlich des Don in mehr als 5VV Kilometer Breite im Wanken

Die sowjetischen Entlastungsangriffe im Raum von Orel abgewiesen S8V Sowjetflugzeuge vom 23. Juni bis, 6. Juli vernichtet

DNB Aus dem Führerhauptquartier, 9. Juli.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Der Durchbruch im Sudabschnitt der Ostfront hat die sowjetische Abwehrsront westlich des Don in mehr als 500 Kilometer Breite ins Wanke» ge­bracht. In dieser gesamten Ausdehnung find deutsche und ver­bündete Truppen.in Bewegung. Schnelle Verbände und Voraus­abteilungen der Infanterie find in scharfer Verfolgung des in Unordnung zurückslüchtenden Gegners. Starke Verbände der Luftwaffe griffen in rollende» Einsätzen in die Erdkämpfe ein und zerschlugen Lei Tag und Nacht die zurückflutenden feind­lichen Kolonnen.

Im Raum nördlich und nordwestlich Orel habe« die deut­schen Truppen in viertägigen harten Kämpfen mit hervorragen­der Unterstützung durch die Luftwaffe den zur Entlastung seiner Slldsront angreifendeu Feind abgewieseu und ihm schwere Ver­luste zugefügt. Bisher wurden insgesamt 280 feindliche Panzer vernichtet.

Im rückwärtigen Gebiet südlich Rschew wurden die ein­geschlossenen feindlichen Kräftegruppe» von allen Seite« an­gegriffen und mehr und mehr zusammengedrängt.

An der Wolchow - Front scheiterten erneute feindliche An­griffe geUn einen Brückenkopf. Der Feind hatte hierbei hohe blutige Verluste und verlor 17 Panzer.

Nach Luftangriffen aus Murmansk entstanden im Sttdt- und Hafengebiet mehrere ausgedehnte Brände.

Am gestrigen Tage wurden 75 sowjetische Flugzeuge abge- schossen; zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

In der Zeit vom 23. Juni bis 8. Juli verlor die Sowjetlnft- wafse 980 Flugzeuge; davon wurden 837 in Luftkämpicn, 99 durch Flakartillerie und zwei durch Verbände des Heeres vernichtet, die übrigen am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen 89 eigene Flugzeug« verloren.

In Aegypten wurde der Feind im SLdteil der El Lka- mein-Stellung durch einen örtlichen Angriff geworfen

Auf Malta erzielten deutsche und italienische Kampfflug­zeuge bei Tag- und Nachtangriffen Bombenvolltreffer in Flug­platzanlagen. In Luftkämpfen wurden elf britische Flugzeuge abgeschossen.

Die britische Luftwaffe griff in der vergangenen Nacht einige Orte im nordwestdeutschen Küstengebiet an. Die Zivilbevölkerung, vor allem in der Stadt Wilhelmshaven, hatte Verluste. Drei der angreifenden Bomber wurden abgeschosseu.

An der englischen Küste griff eine Schnellbootflottille unter Führung des Flottillenchefs Kapitänleutnant Feldt eincn britischen Geleitzug an und versenkte sechs feind­liche Handelsschiffe mit zusammen 19000 BRT., dar­unter zwei Tanker; ein weiteres Schiff wurde durch Torpedo- treffer beschädigt und ist wahrscheinlich gesunken.

In der Deutschen Bucht wurden von den unterstellten Einheiten der Marineartillerie, der Hafenschutz- und Fluß­flottille seit Kriegsbcginn 400 britische Flugzeuge abgeschofscn.

Bei den Operationen der Luftwaffe gegen den englisch-ameri­kanischen Großgeleitzug im Rordmeer zeichneten sich Oberleut­nant Behnke, Leutnant Hennemann und Unterossizier Braun durch tapfersten Einsatz aus. Leutnant Hennemann sank» bei der Vernichtung des amerikanischen Schweren Kreuzers den Heldentod.

Die sowjetische Behauptung, daß vas deutsche Schlacht­schiffTirpitz" Torpedotresser erhalten hätte, ist frei er­funden. Das Schlachtschiff ist weder beschädigt noch überhaupt angcgrinen worden.

Moskauer und Londoner Lügen immer primitiver

Doch große Besorgnis in England über die Folgen der Niederlage der Sowjets bei Woronesch

DNB. Berlin, 9. Juli. Der englische Nachrichtendienst sagt am Donnerstagoormittaq in einem Lagebericht von der Ost­front: Mit größter Bestimmtheit versichert das Oberkommando Moskaus, daß Woronesch nach wie vor unter der Armee Timo- schenkos energisch verteidigt wird. Moskau und London fegen also ihre dummdreisten Lügen fort. Die Sowftts bleiben bei ihrer alten Taktik, nichts zu sagen, und die Briten walzen diese Berdummungsmethode weiter aus und erklären:Mit größter Bestimmtheit versichert Mokau ..." In Wirklichkeit wissen die Lügner an der Themse ganz genau, daß ihre bolschewistischen Kumpane gar nicht daran lenken, auch nur ein einziges Mal eine solche Bestätigung zu geben. Das tun sic schließlich nur, wenn sich ein deutscher Erfolq überhaupt nicht mehr verheim­lichen läßt, weil ihn inzwischen ausländische Journalisten an Ort und Stelle unterstreichen konnten. Siehe Sewastopol!

DNB. Berlin, 9. Juli. Der militärische Mitarbeiter des LondonerDaily Expreß" äußert sich äußerst besorgt über die Lage bei den Sowfets und bezeichnet die Besetzung Woroneschs durch deutsche Truppen als denbisher größten strategischen deutsche« Sieg". Er wird noch pessimistischer, als er hinzufügt, wen« die von deutschen Truppen gewonnenen Stellungen kon- soldiert werden, werde dies de« Krieqsausgang beeinflussen.

Geheimsltzung des Unterhauses

Churchill hatte viel zu verheimlichen

DNB Berlin, 9. Juli. I« jeder Beziehung aufschlußreich war eine kurze Episode im englischen Unterhaus: Crivvs gab be­

kannt, daß die Debatte über die Schiffahrt, die am dritten Tage der nächsten Sitzungsperiode stattfinden solle, auf Wunsch der Regierung in geheimer Sitzung erfolge« solle. Einigermaßen verlegen fügte Cripps hinzu, man wolle nicht etwa unangenehme Tatsachen verschweigen, denn die Regie­rung werde alle Schwierigkeiten überwinden, wenn sie auch sehr ernst seien. Der Grund für die Eeheimsitzung sei vielmehr i» Gründen der Sicherheit zu suchen. Die Schwäche dieser Logik veranlaßle denn auch mehrere Arbeiterabgeordnete, darunter den erst kürzlich aus dem Kriegskabiuett ausgeschiedenen Ere en- wood, der Gelegenheit hatte, hinter die Kulissen und Churchill in die Karten zu blicken, gegen die Geheimsitzung auszutreten, denn, so sagte er, die Oeffentlichkeit werde über den Ernst der Lage ungenügend informiert. Cripps wußte darauf nichts zu erwidern, so daß ihm ein konservatives Mitglied des Hauses beispringeu mußte, mit dem auch recht interessanten Bekenntnis, daß die USA.-Presse über Schiffsverluste auch nur recht un­genaue Berichte brächte.

Den Hoffnungen, die man in England im Frühsommer offen auf einen baldigen Eintritt des entscheidenden Wendepunktes des Krieges hegte, folgte infolge der Ereignisse der letzten Wochen, wie der Londoner Korrespondent vonDagens Ryheter" feststellt, die Einsicht, daß Deutschland noch immer die Initiative in der Hand hat. Der militärische Mitarbeiter desDaily Expreß" bezeichnet« am Mittwoch die Besetzung Woroneschs durch deutsche Truppen als den bisher grwßten