»

3. Seite - Rr. 158

Wie aus Santiago de Chile gemeldet wird, nimm! die Zei­tungJm.parcial" Stellung zu der Washingtoner Ankündigung weiterer Importbeschränkungen der USA. für südamerikanische Produkte. Das Blatt betont, daß hierdurch das Wirtschaftsleben vieler iberoamerikanischer Länder ernsthaft gestört werde, da ihre Wirtschaft auf dem Warenexport aufgebaut fei. Die Washingtoner Mahnahme sei eine Folge der Schiffsversenkungen durch den U-Boot-Krieg, der für den Kontinent Wirtschaftsver­hältnisse geschaffen habe, wie man sie früher für unmöglich ge­halten hätte. Man müsse sich klar darüber sein, daß binnen kur­zem die Verhältnisse noch kritischer werden, denn es bestünden keine Anzeichen dafür, dag die Hauptursache der USA.-Mag- nahme beseitigt werde, nämlich der Schiffsraummangel.

Weitere Handelsschiffe versenkt

DNB Berlin, 8. Juli. Nach einer Meldung des amerikanischen Marineministeriums wurden in der Karibischen See wiederum zwei Handelsschiffe von deutschen U-Booten vernichtet. Die Besatzungen landeten in einem Hafen der dortigen Küste. Bei den vernichteten Schiffen handelt es sich um ein englisches, und ein unter englischer Flagge fahrendes norwegisches.

In einem Hasen der amerikanischen Ostküste landete wiederuni eine größere Zahl Ueberlebender mehrerer torpedier­ter USA.-Handelsschiffe. Sie sagten u. a. aus, dag sie nach der Vernichtung ihrer Schiffe von den U-Bootbesatzungen mit Lebensmitteln und Eegelanweisungen versehen worden wären, uni die Küste ungefährdet zu erreichen. Die ll-Bootbssatzungen, Offiziere wie Mannschaften Hütten bei den lleberlebenden einen guten Eindruck hinterlassen.

Schwedischer Protest in Kuybischew

sowjetische U-Boote torpedieren schwedische Handelsschiff?

DNB Stockholm, 8. Juli. Die schwedische Regierung prote­stierte in Kuybischew gegen die Torpedierung des schwedischen Dampfers ..Ada Eorthou" in schwedischen Hoheitsgewässern durch ein sow,...sches U-Boot. Dieser Protest ist offensichtlich ohne Erfolg geblieben, denn abgesehen davon, dag man in Kuybi­schew mit frecher Stirn die Täterschaft sowjetischer Marinestreit­kräfte ableugnet, berichtet die schwedische Presse in diesen Ta­gen, datz sowjetische U-Boote wiederum schwedische Handelsschiffe in schwedischen Hoheitsgewässern mit Torpedos angegriffen haben. Dieses Mal wird es den Bolschewiken schwerjallen, ihre Verantwortung für diese neuen Ueberfülle abzuleugnen, denn ein von der schwedischen Marine gefundenes Sprengstück eines Torpedos beweist indeutig die sowjetische Herkunft.

Stockholms Tidningen,, bemerkt zu diesem Piratenakt, dag über die Nationalität der angreifenden U-Boote nicht der ge­ringste Zweifel herrsche. Deshalb könne man den sowjetischen Versicherungen, wonach die U-Boote angewiesen seien, .die schwe­dische Neutralität zu achten, keinen Glauben schenken.Helsing- Lorgs-Dagbladet" meint zu dem brutalen sowjetischen Vor­gehen, dag die ganze Angelegenheit Schweden eine nützliche Lektion in sowjetischer Neutralität erteilt habe.

Letzte «aGerthteo

Feindliche Angriffe in Nordasrika unter schweren Verlusten der Briten abgewiesen

DNB. Berlin, 9. Juli. Wie das Oberkommando der Wehr­macht mitteilt, wurden an der nordafrikanifchen Front feind­liche Vorstöße, die von Panzerkampswagen unterstützt wurden, abgewiesen. Bei diesen Kämpfen erlitten die Briten schwere Verluste. Mehrere Panzerkampswagen und Kraftfahrzeuge wur­den zusammengeschossen und blieben brennend in der Wüste liegen. Ans dem südlichen Anqriffsslügel wurden die dort kämpfenden indischen Truppen ebenfalls unter starken blutigen Verlusten nach Südosten zuriickgeworfen.

Die deutsche Luftwaffe bekämpfte an der ägyptischen Front Kraftfahrzeuqansammlunqen im Raume nördlich von Abu Dweis. Die Briten hatten auf dieser Steinebene, die nur wenige Wasferlöcher besitzt, größere Kolonnen zur Versorgung ihrer am Ostende der Kattara-Senke verschanzten Truppen zusammen­gezogen. Sturzkampfflugzeuge vom Muster Ju 87 bombardierten diese Kraftfahrzengansammlungen mit starker Wirkung. Kurze Zeit danach griffe Zerstörerflugzeuge die gleichen Ziele im Tiefslug mit Bordwaffen an. Zn einer Ansammlung von 3ll bis 4V Kraftfahrzeugen entstanden drei große Brände. Auch Feldstellungen der Briten wurden durch Zerstörflugzenge bei bewaffneter Aufklärung erfolgreich bekämpft.

Dr. Rafit Saydam f

DNB. Berlin, 8. Juli. Unerwartet verschied der türkische Ministerpräsident Dr. Rafik Saydam. Er wurde im Jahre 1881 in Istanbul geboren schlug die medizinische Laufbahn ein und vollendete seine Spezialstudien an der Wiener Universität. Auf dem medizinischen Gebiete erwarb er sich die Anerkennung seiner Heimat und wurde infolgedessen nach dem nationalen Wieder­aufstieg der Türkei von Ismet Inönii, der damals lange Jahre Ministerpräsident war. als Gesumdheitsministex berufen. In dieser Eigenschaft verblieb er bis zum Jahre 1837. auch bei sämtlichen Kabinettsänderungcn. die von Ismet Inönii vorge­nommen wurden. In seiner langjährigen Tätigkeit als Ge- sundheitsminister hat er sich um die Förderung des türkischen Gesundheitswesens außerordentlich verdient gemacht.

Als Inönü zeitweilig von der politischen Arena abtrat schied er als enger Freund des jetzigen Staatspräsidenten ebenfalls aus dem Kabinett aus. 1938 berief ihn Celal Vayar nach llebernahme der Staatslritung durch Ismet Inönü in das neu­gebildete Kabinett als Innenminister. Diesen Posten behielt er bis zum Rücktritt Celal Vaqars inue, woraus er als dessen Nachfolger im Jahre 1938 mit der Neubildung des Kabinett be­auftragt wurde, dessen Vorsitz er bisher ununterbrochen bei­behielt.

Ministerpräsident Saydam war ein unentwegter Freund und Anhänger des Staatspräsidenten Ismet Inönü und hervorragend in der Führung der türkischen Bolkspartei tätig, zu deren Ge­neralsekretär er 1938 anläßlich der Neuwahlen zum Präsidenten der türkischen Volkspartei gewählt wurde. Deutschland gegen­über zeigte er Verständnis und politisch bemühte ex sich, die strikt neutrale Haltung der Türkei im gegenwärtigen Konflikt zu wahren.

Der Empfang des Staatssekretärs Marinelli im Postministerium

DNB. Berlin, 9. Juli. Bei dem Empfang des italienischen Staatssekretärs Exzelleuz Giovanni Marinelli im Reichspost- wimsterium gedachte Reichspostminister Dr. Ing. e. h. Ohne­sorge der beiderseitigen Bemühungen um den Austausch und die soziale Betreuung der Postkinder und ferner des Austausches von Beamten der beiden Verwaltungen.Alle unsere Arbeit wird verbürgt durch die Erfolge unserer beiden großen Führer und den Sieg unserer Waffen". Staatssekretär Marinelli ver­sicherte. datz auch er von de« gleiche« GedankengLnge« beseelt sei und unausgesetzt daran arbeite, das Band uneingeschränkten Vertrauens zwischen beide« Verwaltungen immer enger zu knüpfen.

Ragolder Tagbl att »Der Gesellschafter" _ Donnerstag, den 9. Juli 1842

Der bulgarische Finanzminifter von Berlin wieder abgereist

DNB. Berlin. 9. Juli. Nach dreitägigem Aufenthalt hat der bulgarische Finanzminister Bojiloff am Mittwoch abend die Neichshauptsiadt wieder verlassen. Nachdem Reichsfinanzmini­ster Graf Schwerin von Krosigk mit seinem Gast die Front des vor dem Bahnhof angetretenen Ehrenzuges des Zollgrenz­schutzes abgeschritten hatte, bedankte sich Minister Bojilosf für die freundschaftliche Aufnahme während seines Berliner Aufenthalts.

Spanisch-koatifcher Handelsvertrag. Zwischen Spanien und Kroatien wurde ein Handelsvertrag abgeschlossen, der u. a. auch besondere Vereinbarungen über den Zahlungsverkehr der Zoll­tarife und den Transport enthält.

Minister Riccardi in Berlin. Der italienische Außenhandels- Minister Najiaelo Riccardi traf aus Einladung der Reichsregie­rung am Mittwoch in Berlin ein. Minister Riccardi, der von hohen Beaniten seines Ministeriums begleitet ist, wurde am Änhalter Bahnhof vom Reichswirtschaftsminister Funk, vom ita­lienischen Botschafter Dino Alsieri, sowie von einer größeren Einheit der Berliner Schwarzhemden empfangen. Eine Kom­panie der Leibsrandarte Adolf Hiüe. erwies vor dem Bahnhof die militürnchen Ehrenbezeugungen.

Goethe-Medaille für Professor Dr. Ernst Krieck in Heidelberg.

Der Führer hat dem ordentlichen Professor Dr. Ernst Krieck in Heidelberg aus Anlaß der Vollendung seines 60. Lebensjahres rn Würdigung seiner Verdienste um die deutsche Wissenschaft und in Anerknnung seines kämpferischen Einsatzes für die national­sozialistische Volkswerdung die Goethe-Medaille für Kunst und HLissenschaft verliehen.

Die AO. verteilte Liebesgabeupakete an finnische und spanijche Verwundete der Ostfront. 2m Rahmen der Betreuung von Ver­wundeten verbündeter und befreundeter Mächte durch die Aus­lands-Organisation der NSDAP, konnte ein Vertreter der AO. den in den Heilstätten Hohenlychen weilenden finnischen und spanischen Verwundeten der Ostfront Liebesgabenpakete über­reichen, die von den Landesgruppen der AO. in Finnland und Spanien gesammelt worden waren.

Rrichsschatzmeijter Schwarz im Gau Wejtmark. Reichsschatz­meister Schwarz traf zu Arbeitstagungen und Besichtigungen im Gau Weftmark ein. Von Gauleiter Bürckel begleitet, begab sich der Reichsschatzmeister zuerst nach Neustadt a. d. Weinscraße, wo ein Empfang durch den Oberbürgermeister in Anwesenheit des Parteiführerkorps stattsand.

Unterjtaatssekretär Marinelli beim Reichspostminister. Am 8. Juli traf eine Abordnung der italienischen Postverwaltung unter Führung des Unterstaatssekretärs Marinelli zu einem zweitägigen Besuch in Berlin ein. Nach einem Empfang im Reichspostministerium wird die Abordnung, wie vorher schon in Wien und München, verschiedene Einrichtungen der Deutschen Reichspost, insbesondere des Postscheck- und des Postsparkassen­dienstes besichtigen.

Der Erzbischof von Caaterbury geifert. Mr. Temple, seine» Zeichens Erzbischof von Lanterüury, der von dem gleichen Ethos" durchdrungen ist wie sein berüchtigter Vorgänger, er­klärte vor englischen Pressevertretern, daß er sehr von einem Vorschlag beeindruckt sei, nach dem Kriege das Ruhrgebiet einem internationalen Syndikat zu unterstellen. Man werde nicht nur eine Macht schaffen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten, sondern man müsse auch die Bereitschaft aufbringen, Eewaltmaßnahmen anzuwenden.

klklyold unMmgebunA

Der liebe Nächste glaubt immer, man hätte seine Arbeit nicht selbst gemacht, sobald sie besser ist, als er sie hätte machen können.

9. Juli: 1677 Angelus Silesius gestorben. 1807 Diktat von Tilsit.

Dienstnachrichten

Ernannt wurde der Angestellte Heinrich Mehl beim Arbeits­amt Nagold zum Regierungsinspektor; Iustizoberinspektor Eugen Schüler bei dem Oberlandesqericht wurde zum Bezirksnotar bei deni Vezirksnotariai Bad Teinach mit dem Sitz in Calw ernannt.

ASOSlp SvtSssuvve Aasold

4. Haussammlung für das Deutsche Rote Kreuz am 11. u. 12. Juli

Zur 4. Hausfammlung für das DRK. ist die NS.-Frauenfchaft aufgerufen. Die Amts-, Zellen- und Vlockfrauenschaftsleiterinnen, sowie die JuqendgrUppe der NS.-Frauenfchaft sind morgen 18 Uhr vollzählig im Rathaussaal zur Entgegennahme der Sammellisten und Besprechung. Der Ortsgruppenleiter.

Tod füvS Vatevlaud

Vom östlichen Kriegsschauplatz traf dieser Tage die Trauer­botschaft ein. daß Funker Gerhard Kempf. einziger Sohn des Hauptlehrers Kempf. den Tod fürs Vaterland gefunden hat. Er war am 16. 2. 22 in Egenhausen geboren und besuchte >933 die Oberschule in Altensteiq. Nach Uebersiedluna feiner Eltern nach Nagold war er Schüler der Oberschule Nagold, bis er im Frühjahr 1938 bei der Volksbank Nagold als Lehr­ling eintrat. Er beendete die Lehrzeit hier mit der gut bestan­denen Kaufmannsgehilfenpriifunq. Vorstandschaft und Gefolg­schaft der Volksbank schätzten ihn als einen stillen, fleißigen treuen und kenntnisreichen Kameraden. Hatte er schon >in Egenhausen das Deutsche Jungvolk mitqründen helfen, so war er, auch in Nagold in der Jugend des Führers sehr aktiv und bewährte sich als Hauptscharführer. Im Frühjahr 1941 kam er zum RAD. und im Herbst zur Wehrmacht. In diesem Früh­jahr wurde er nun im Osten als Funker eingesetzt und be­währte sich als tüchtiger, tapferer Soldat, bis ihn schließlich das tödliche Blei den Heldentod für Führer und Heimat finden ließ. Sei» Truppführer schildert ihn als einen seiner zuver­lässigsten Kameraden, er habe es ihm besonders hoch angerech­net, daß er sich zu jeder Arbeit sofort freiwillig meldete, er sei ein Soldat durch und durch gewesen. Nun ruht der junge, tapfere Kämpfer an der Seite seines treuesten Kameraden in ferner Erde. Der von herbem Leid betroffenen Familie Kempf möge die ihr allgemein entgegengebrachte Teilnahme zum Trost gereichen,

vom Standesamt Nagold

Perfonenstandsfälle vom 1. bis 30. Juni 1942 Geburten: Spitzenberger, Christian.. Rohrdorf 1 Tochter; Schuon, Wilhelm, Nagold 1 Tochter; Ritterbusch. Heinrich. Na­gold 1 Sohn; Deutschmo.nn. Wilhelm. Walddorf 1 Sohn; Satt­ler. Wilhelm. Nagold 1 Sohn; Holzäpfel. Ernst Walter, Nagold l Tochter: Ratajczak, Michel. Dinslaken 1 Tochter; Held. Ehr,, Rohrdorf 1 Tochter; Metzen, Heinrich. Essen-Werden 1 Tochter.

Heiraten: Kußmaul, Friedrich. Nagold, Mechaniker, zurzeit Gefreiter und Brösamle, Hildegard, Nagold Näherin; Hör­mann. Reinhold. Nagold, Fabrikarbeiter, zurzeit Obergefr. und Lutz, Emma, Stuttgart, Hausgehilfin; Kretz, Ludwig. Prag- Rüsin, ^-Unterscharführer und Koch, Vrunhilde Elfriede, Nagold. Angestellte; Bäuerle, Emil. Nagold, Autoschlosser und Roller, Luise Emma, Nagold, Bedienung.

Sterbesälle: Kübler, Christine, Nagold, 83 Jahre, Taglöhners- Witwe; Enz, Maria Maria, geh. Raufer, Nagold. 77 Jahre, Schultheißen-,Witwe; Schwan, Christian, Nagold, 59 Jahre, verh. Landwirt; Lehmann, Regine. geb. Großmann. Altensteig. 63 Jahre, verh. Rentnerin; Richter. Heinz. Gernrode/ Harz, 22 Jahre, Holzarbeiter,

kvk o-vr ocv7Lc»k rrorc xircuri-E

urc«

MV WVK 0 IQ Vk5 oppcirs ocrr kirom

Anfrage« wegen -enifrbev Kriegsgefangene«-

Die Angehörigen deutscher Kriegsgefangener werden gebeten, in Zukunft alle Anfragen, soweit sie nicht grundsätzlicher Art sind, ausschließlich an das Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes, Berlin. SW 61. Blücher-Platz 2 zu richten, falls nicht schon die örtlich zuständigen Landesstellen des Deutschen Roten Kreuzes Auskunft geben können. Das DRK. ist für die Dauer des Krieges vom Chef des OKW. mit der ergänzenden fürsorg­lichen Betreuung der deutschen Kriegsgefangenen in Feindes­land und mit der zusätzlichen Nachrichtenübermittlung an die Angehörigen deutscher Soldaten beauftragt worden. Das DRK. hat auch Me Verwaltunq und Zuteilung der den deutschen Kriegsgefangenen zuerkannten Kontingente an bewirtschafteten Verbrauchsgegenstünden übernommen und versorgt die Kriegs­gefangenen auch mit Unterhaltunas- und Fachliteratur. Im Gegensatz zu dieser fürsorglichen Betreuung der Kriegsgefangenen durch das DRK. werden im OKW. ausschließlich die grund­sätzlichen Fragen des Kriegsgefangenenwesens und die Perso­nalangelegenheiten der Kriegsgefangenen wie Beförderung, Besoldung. Ferntrauungen, Verleihung von Auszeichnungen usw. bearbeitet. Die getroffenen Entscheidungen werden dem DRK. zur Kenntnis gebracht. Auch alle Ansprüche, die für die Kriegs­gefangenen aus den zwischenstaatlichen Vereinbarungen herge­leitet werden können, vertritt das OKW. gegenüber den Feind­staaten. Die Angehörigen der Kriegsgefangenen werden ohne besonders Anfrage vom OKW. benachrichtiqt. sobald eine amt­liche Bestätigung über die Gefangennahme eines Wehrmachts­angehörigen eingeht. Auch alle Meldungen der Feindesstaaten über Krankheits- oder Todesfälle der Kriegsgefangenen werden vom OKW. sofort an die Angehörigen weitergeleitet. Im In­teresse der deutschen Kriegsgefangenen muß eine schnelle Bear­beitung der grundsätzlichen Kriegsgefangenenfragen sichergestellt bleiben. Die Arbeiten des OKW. würden aber durch unmittel­baren Briefverkehr mit den Anqehöriqen der Kriegsgefangenen behindert. Deshalb hat das OKW. die eingangs erwähnte Bitte an die Angehörigen gerichtet, sich ausschließlich an das Deutsche Rote Kreuz zu wenden. Es wird gleichfalls qebeten, auch von fernmündlichen Anfragen an das OKW. Abstand zu nehmen.

Seltenes Naturschauspiel

Haiterbach. In einer der letzten Nächte kurz nach 2 Uhr tonnte hier ein seltenes Naturschauspiel beobachtet werden. In dem sumpfigen Gelände unterhalb des Sportplatzes leuchtete plötzlich ein etwa 10 qm. großes Stück Sumpfwiese hell auf, als hätten sich unzählige Glühwürmchen ein Stelldichein ge­geben. Wenige Augenblicke später begannen ringsum in rascher Folge kleinere, etwa wagenradgroße Flecke aufzuleuchten, bald schwächer, bald Heller, bis das Ganze sich in eine hellschimmernde Fläche verwandelte, die durch die stockdunkle, gewitterschwüle Nacht besonders eindrucksvoll hervorgehoben wurde. Das inter­essante Schauspiel, vor einem Menschenalter noch Stoff zu einer gruseligen Spukgeschichte, wurde wahrscheinlich dadurch hervorgerufen, daß die feuchtschwüle, gewittrige Atmosphäre phosphoreszierende Faulstoffein Brand" setzte. Das Ganze dauerte etwa 5 Minuten und wurde von dem einsetzenden Gewitterregen ausqelöscht.

Aktivierung der Dorfkultur

Calw. Auf einer kürzlich hier abgehaltenen Kreistagung des NS.-Lehrerbundes sprach Kreisamtsleiter Schwenk über die kulturpolitische Aufgabe der Erziehung im nationalsozialistischen Staate. Ausgehend von dem Gedanken, daß wir in einem tota­len Kriege leben, hob er neben den unvergleichlichen Leistun­gen aller Riistungs- und Verteidigungsfaktoren auch den inne­ren Bestand des Volkes als außerordentlich wichtig hervor. Kul­tur sei nicht ein Sondergebiet, sondern die geschloffene Leistung eines Volkes. Aufgabe des neugeschaffenen Hauptkulturamtes sei es, die gesamte Bolkserziehung einheitlich zu gestalten. Eine Aktivierung der Dorfkultur sei unerläßlich. Der Lehrer muffe Erzieher, nicht nur Unterrichter sein. Die gesamte Ge­staltung des dörflichen Lebens liege in seinem Aufgabenkreis. Pg. Schwenk rief alle Erzieher und Erzieherinnen auf., in dem ausgeführten Sinne ihre Arbeit zu tun, insbesondere auch in der Ferienzeit ihrer Aufgabe bewußt zu sein. Die ehr­lichen Bestrebungen der Führung des NS.-Lehrerbundes um die Geltung des Erziehersrandes, wie sie ganz besonders ein Reichslehrgang in Bayreuth, an dem auch Kreisamtsleiter Schrvenk teilnahm, erkennen ließ, werden dcrnn zum Ziel und Erfolq führen.

Svovt

Württembergs Schützen Vierte. Beim Innsbrucker Eau-B«r- gleichsichießen der deutschen Schützen blieb im Wettbewerb mit/ dem Wehrmanngewehr die Mannschaft von Thüringen mit 2433 Ringen klar vor Tirol-Vorarlberg (2349) und Bayern (2345) siegreich. Auf den 4. Rang endeten mit 2309 Ringen die würks tembergischen Schützen vor Berlin Mark Brandenburg mit 2298 Ringen. Südwest und Niedersachsen. Bester Einzelschütze war auch diesmal wieder Weltmeister Walter Eehmann (Sudwest) vor Spöhrer (Thüringen) mit 502 gegen 494 Ringen- Auf de«/ dritten Platz kam mit dem Heilbronner Grimm mit 4097 Rin«^ gen ein Vertreter aus der württembergischen Fünfermannschaft.'