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Nr. 158
Vonner5lag, äen 9. Juli 1942
116. Jahrgang
Luftwaffe im hohen Aorden besonders erfolgreich
Sturzkampfflugzeuge griffen die Dockanlagen von Rosta an — Bedeutende Schäden 10 Flugzeuge abgeschoffen — Feindlicher Bewacher versenkt — 4 weitere Flugzeuge vernichtet
Berlin. 9. Fuli. Die deutsche Luftwaffe war im hohen Nor, den besonders erfolgreich. Deutsche Sturzkampfflugzeuge griffen die Dockanlagen von Rosta in der Kolabucht mit guter Wirkung an. Schleusenanlagen und Materialschuppen wurden getroffen. Bedeutende Brände entstanden. Feindliche Füge» wurden abgedrängt. 11 feindliche Flugzeuge darunter 7 vom Muster Hurricane und Curtis wurden abgeschoffen. Gleichzeitig wurde bei Murmansk ein feindlicher Bewacher angegriffen. Er sank in 15 Minuten. Weiter wurden Flugplätze nordwestlich von Murmansk angegriffen und 4 feindliche Flugzeuge vernichtet.
Der Erfolg im Eismeer
Llebrr 28V VVV Tonnen Kriegsmaterial auf dem Grund des Meeres — Aus dem Rest des Geleitzuges noch vier weitere Schiffe durch U-Boote versenkt
DNV Berlin, 8. Juli. Zehn Schiffe waren es, die nach der Vernichtung von 28 Transportern bei der Eeleitzugkatastrophe im Nördlichen Eismeer zunächst übrig blieben. Diese Restedes großen Geleitzuges versuchten, einzeln oder in Rotten, Lurch Ausweichen hoch nach Norden hinauf dem Schicksal der übrigen zu entgehen. Deutsche Aufklärungsflugzeuge und U-Boote beobachteten diese Bewegungen und stellten den Fluchtweg der einzelnen Transporter fest. U-Boote wurden sofort zur Verfolgung angesetzt und innerhalb kurzer Zeit wurden, wie aus dem Wehrmachtbericht vom 8. Juli ersichtlich ist, wiederum vier der vollbeladenen Frachter versenkt. Die Verfolgungskämpfe spielten sich in der Varent-See und vor dem Weißen Meer ab. Die Transporter, die hier versenkt wur- Len, waren Schiffe von etwa 24 08V BRT., was einer Ladefähigkeit von über 30 900 Tonnen entspricht. Damit erhöhten die Unterseeboote ihren Erfolg bei der Vernichtung dieses Geleitzuges auf 13 Schiffe mit 95 100 BRT. Insgesamt gingen der feindlichen Schiffahrt damit in diesem Gebiet in wenigen Tagen bisher 32 Schiffe mit 217100 BRT. und über 280 000 Tonnen Kriegmaterial verloren.
Der deutsche Wehrmachtsbericht
Durchbruch zwischen Charkow und Kursk stark erweitert Starke Feindgruppen südlich Rschews eingeschlossen — 32 Schiffe mit 21710V BRT. aus dem Eeleitzug im Eismeer versenkt
DNB Aus dem Führerhauptquartier, 8. Juli.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Der Durchbruch der deutschen und verbündeten Truppen aus dem Raume zwischen Charkow und Kursk wurde »ach Süden stark erweitert. Feindliche Gegenangriffe nordwestlich Woroaesch scheiterten. 2m Kamps mit eingeschloffenen und zersprengten Truppe« wurden zahlreiche Gefangene uud große Beute eiugebracht.
Nördlich uud nordwestlich Orel dauern die Angriffe des Gegners an. Sie wurden in harten Kämpfen und unterstützt durch starke Kampffliegerkräste abgeschlagen. Allein im Abschnitt eines Armeekorps wurden hierbei in den letzten drei Tage« ^5 feindliche Panzer vernichtet.
2m rückwärtigen Frontgebiet südlich von Rschew wurden starke feindliche Gruppen auf großem Raum cinge- lchlossen, 2V sowjetische Panzer wurden erbeutet.
2m nördlichen Abschnitt der Front griff der Gegner an einzelnen Stellen erfolglos an.
2m hoben Norden wurden feindliche Flua- und Seestutzpunkte
Der Gauletter bei der Waffen-^
Ein Besuch in der -/-Kaserne Ellwaugeu nsg Einen herzlichen Beweis seiner alten Verbundenheit mit der -- gab letzten Sonntag Gauleiter Reichsstatthalter Murr, der in seiner Eigenschaft als ---Obergruppenführer mit seiner Gattin und vielen anderen Ehrengästen, so dem Höheren --- und iPolizeiführer Südwest, ---Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei Kaul, dem Stabsführer des ---Oberabschnitts Süd- avest, ---Oberführer Müller, und anderen Vertretern von Partei, Wehrmacht und Staat der Einweihung des neuen Festsaales in der Ellwanger ---Kaserne beiwohnte.
Im Rahmen einer eindrucksvollen Morgenfeier widmete der Kommandeur, ---Sturmbannführer Pachür, Worte der Ehr- .furcht und des würdigen Gedenkens dem Ewigen Deutschen Soldaten in seiner jahrhundertealten wechselvollen Gestalt, die im Führer aller Deutschen ihr vollkommenste Verkörperung findet. In Adolf Hitler erfüllt sich Claufewitzens Forderung nach der idealen Einheit des große» politischen Führers, überlegenen militärischen Strategen und mutigen Kämpfers.
Die Notwendigkeit des gediegen ausgestalteten Festsaales, der mit meist eigenen Kräften hergestellt wurde, erwies sich schon recht augenfällig bei dieser Morgenfeier, der sie den großen würdigen Rahmen verlieh. Erst recht aber zeigte sie sich am Nachmittag, als erste Kräfte der Württ. Staatstheater im Rahmen der Truppenbetreuung den ---Männern, die während der Woche in harter Ausbildung stehen, einige frohe Stunden der Entspannung und Unterhaltung schenkten. Der Beifall „ller war darum auch recht stark und kam ans dankbarem Herzen.
im Raum der Kolabucht bombardiert. 2m Seegebiet nördlich der Halbinsel Kanin wurde «in feindlicher Bewacher durch Bombentreffer versenkt.
Wie durch Soudermeldung bekannt gegeben, haben Kampffliegerverbände und Unterseeboote einen englisch-amerikanischen Eroßgeleitzug im Nördlichen Eismeer angegriffen und zum größten Teil vernichtet. Der Konvoi bestand aus 38 Handelsschiffen, hatte Flugzeuge, Panzerkampfwagen» Munition und Lebensmittel geladen, war nach Archangelsk bestimmt und durch schwere feindliche Seestreitkräfte, Zerstörer und Korvetten, sehr stark gesichert. 2n enger Zusammenarbeit zwischen Kriegsmarine und Luftwaffe wurden durch Kampsslugzeuge ein schwerer amerikanischer Kreuzer und 19 Handelsschiffe mit 122 VVV BRT., durch Unterseeboote neun Schiffe mit 7V4VV BRT. versenkt. Bei Verfolgung der Reste des Geleitzuges gelang es Unterseeboote», vier weitere Schisse mit 24 789 BRT. zu versenken. Damit wurden aus diesem Geleit 3 2 feindliche Schiffe mit zusammen 217189 BRT. vrr- nichtet. Durch Seenotflugzeuge wurde eine größere Zahl amerikanischer Seeleute gerettet und gefangen genommen.
2n Aegypten erlitten die Brite« bei einem erfolglosen Angriff gegen den Südslügel der deutsch-italienischen Front starke Verluste.
Auf Malta wurden bei Tag und Nacht Flugplätze und Flottenstützpunkte bombardiert. 2» Luftkämpfen verlor der Feind 14 Flugzeuge.
An der Kanalküste bekitmpften Ferukampsbatterien des Heeres kriegswichtige Ziele im Raum von Dover. Vor der englischen Südkllste versenkten leichte Kampfflugzeuge bei Tage ein feindliches Schiss von etwa 18 888 BRT-, ein zweites Schiss gleicher Größe wurde durch Bombenwurf schwer beschädigt.
Kampssliegerverbändr bombardierte« i» der letzten Nacht erneut das Hasen- und 2ndustriegebiet von Midddles- dorough. Ausgedehnte Brände und große Zerstörungen wurden beobachtet.
Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet
DNB Berlin, 8. Juli. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Blume, Flugzeugführer in einer Fernaufklärerstaffel; Unteroffizier Reine r t, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.
DNV Berlin, 8. Juli. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an ---Hauptsturmführer Otto Krön in einer Flakabteilung einer ---Totenkops-Division.
Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Lustwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant Becker, Staffelkapitaän in einem Rachtjagdgeschwader. Er ist mit 25 Abschüssen einer der er- solgreichen Nachtjäger.
Heldenmütige deutsche Infanterie
Beispiel ans den Kämpfen um Sewastopol DNV Berlin» 8. Juli. Aus den zahlreichen Beweisen von entschlossenem Mut und tapferem Draufgängertum der Jnsan- »eristen, die bei den Kämpfen um Sewastopol mit den Pionieren die ganze Schwere des Kampfes zu tragen hatten, sei hier ein Beispiel herausgegriffen: Zwei junge Kompanieführer in einem Jnfanteriebataillon drangen mit nur wenigen Infanteristen «egen einen vom Feind zäh verteidigten Tunnel eines Kampfwerkes vor. Heber dem mehrgeschossigen Tunnel wölbte sich ein gewaltiges Felsmassiv, von dessen verschiedenen Vorsprüngen den Angreifern ein heftiges Feuer entgegenschlug. Ein Herankommen an den Tunnel schien unmöglich. Nur mühsam, hinter jedem Felsblock Deckung suchend, arbeiteten sich die Infanteristen durch das zerklüftete und verminte Felsgelände vor. Ueber ihren Köpfen schwirrten die Geschosse, die peitschend auf den Felsblöcken zersplitterten. In sprungweisem Vorgehen war es jedoch einer Gruppe gelungen, am Fuße des Felsmassioes rechts und links vom Tunneleingang die steile Felswand zu er-' reicben, so daß sie vom Feuer der feindlichen Schützen aus den overen Stockwerken des Kampftoerkes nicht mehr gefaßt werden konnten. Während die vor dem Tunnel liegenden Infanteristen das Feuer der feindlichen ME.-Schützen aus sich zogen, kletterten «ruige entschlossene Soldaten an der Felswand hinauf zogen süü von Felsvorsprung zu Felsvorsprung und gelangten' so unmittelbar über den Tunncleingang. Von hier aus warfen Je ihre geballten Ladungen in den Tunnel, jeden Augenblick Gefahr laufend, von den Explosionen selbst mit heruntergerisfen zu werden. Jetzt wo- di? T:innelvc"-t"'^'-'>ina Scbweiaen ae- oracht. Durch den Qualm der Explosionen hindurch stürmte die zweite Gruppe Infanteristen den Tunneleingang. Mit Handgranaten und Sprengladungen wurde der feindliche Widerstand gebrochen. Die Bolschewisten versuchten, sich in die Tiefe des Tunnels zu retten, wurden aber von den nachstürmenden Infanteristen im Nahkampf erledigt oder gefangen genommen. Bei diesem kühnen Stoßtruppunternehmen wurden 200 Gefangene Angebracht und 70 Granatwerfer, 10 Panzerbüchsen und 300 Gewehre sowie zahlreiches anderes Kriegsmaterial erbeutet.
Neues Kanonenfutter für London
Smnts'sche Sklavenhändlermethoden Madrid, 8. Juli. Die katastrophalen Verluste der südafrikanischen Truppen in Nordafrika haben in der südafrikanischen Union zu einer neuen Rekrutierungswelle geführt. Ilm den Schein der Freiwilligkeit zu wahren, wird eine ausgedehnte Werbung mit allen Mitteln der Propaganda durchgeführt. Ein bezeichnendes Licht auf diese Freiwilligkeit" wirft auch die Tatsache, daß nach Berichten aus Pretoria Werbungsoffiziere der Regierung jetzt den Häuptlingen der verschiedenen Eingeborenenstänime eine Aufforderung von Smuts überbringen, Angehörige ihres Stammes als „Freiwillige" zur Verfügung zu stellen. Diese Aufforderungen unterschieden sich in nichts von den Methoden der alten Sklavenhändler, denn Smuts versäumt zweifeellos ebensowenig wie diese, die Bereitwilligkeit der Häuptlinge durch Geschenke zu fördern.
Japaner in Mekiang erneut im Angriff
DNB. Schanghai. 8. Juli. (Ostasiendienst des DNB.) Nachdem die Eroberung der 458 Klm. langen Tschckiang-Kiang- si-Bahn abgeschlossen ist. begannen, wie Domei meldet, die japanischen Streitkräfte am fiinsten Jahrestag des China- Krieges in Tschekiang neue Operationen. Trotz großer Hitze stießen sic aus Lisuhui weiter südwärts vor. Aus Aussagen von gefangenen Tschungking-Soldaten geht der Zusammenbruch der Moral der Tschungking-Trupipen im Tschekiang-Gebeet hervor.
Zm Mittel-Kiangsi sind die japanischen Truppen in einer Einkreisungsbewegung gegen die Tschungkinger zweite und dritte Division begriffen.
Japanischer Vormarsch i« Kiangfi
DNV Tokio, 8. Juli. Wie Domei von der Kiangsi-Front meldet, nahmen die gegen die 58. Tschungking-Armee operierenden japanischen Streitkräfte am 6. Juli die Stadt Tschang- schutscheu, das Hauptquartier dieser Armee. Die japanischen Truppen führen jetzt Operationen zur endgültigen Vernichtung der feindlichen Streitkräfte in Stärke von 20 000 Mann durch, die sich auf eine neue Linie in der Berggegend östlich von ' Tjchangschutschen zurückgezogen haben. Der japanische Vormarsch wird durch die Luftwaffe stark unterstützt. In diesem Zusammenhang wird erwähnt, daß die 58. Tschungking-Armee die letzte Armee ist, die noch in der Provinz Kiangst übrig bleibt. Seit dem Verlust von Nantjchang bildete Tjchangschutschen einen wichtige» Nachschubstützpunkt für die Tschungking-Armee in der 9. Kriegszone.
Der italienische Wehrmachtsbericht
35 feindliche Panzerspähwagen an der ägyptischen Front vernichtet
DNB Rom, 8. Juli. Der italienische Wehrmachtsbericht hat folgenden Wortlaut:
Än der ägyptischen Front wurde ein heftiger feindlicher Angriff sofort mit empfindlichen Verlusten für den Gegner zurückgeschlagen. Die Zahl der bei den Aktionen der letzten Tag« vernichteten feindlichen Panzerwagen und Panzerspähwagen beträgt 35.
> Auf beiden Seiten intensive Lufttätigkeit. Die Luftwaffe der
Achsenmächte griff in die Erdkämpfe ein, belegte feindliche Kolonnen mit Bomben und MG.-Feuer, wodurch zahlreiche Brände verursacht wurden. In mehrfachen Luftgefechten wurden neun englische Flugzeuge abgeschoffen.
Ueber Malta erneuerten italienische und deutsche Luftverbände das Bombardement der Luft- und Flottenstützpunkte und zerstörten 14 feindliche Flugzeuge.
Im Verlauf der Tagesoperationen kehrten von unseren Flugzeugen drei nicht zurück. Zwei der in den vergangenen Tagen als vermißt gemeldeten Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.
Der Feind warf in der Nacht zum 8. Juli einige Bomben in der Umgebung von Messina und Reggio Calabria. Es wurden weder Schäden noch Opfer an Menschenleben gemldet. Eines der britischen Flugzeuge, das von der Flak getroffen wurde, .stürzte Lei San Ranieri brennend ab. Von der Besatzung wurde ein Offizier und ein Unteroffizier gertiet und gefangen- fgenommen.
Der Großmufti und Gallani im Rundfunk
„Die Engländer die bittersten Feinde uud granstnnste» Unterdrücker"
DNB Berlin, 8. Juli. Zur Veröffentlichung der deutsch-italienischen Regierungserklärung an Aegypten sprachen dieser Tage der Großmufti Amin Huffein sowie der Ministerpräsident Raschid Ali EI Eailani im Rundfunk zu ihren arabischen Landsleuten.
Der Großmufti führte u. a. «ms, daß die großartigen Siege der deutsch-italienischen Truppen in Nordajrika große Freude im ganzen Orient hervorgerufen hätten. Die Siege hätten di« Bewunderung aller Araber für Eeneralfeldmarschall Rommel, für seine geniale Strategie und die Tapferkeit der Verbände der Achsenmächte erhöht, weil sie im Kampf gegen die Gefahr des Bolschewismus errungen wurden, der nach Besetzung von Iran leider Nachbar der arabischen Länder geworden sei. Die arabische Nation, die ebenso wie die Achsenmächte unter dem Gewaltfrieden von Versailles gelitten habe, sehe in den Achsenstreitkräfteu Verbündete, die ihr helfen, ihre Ketten abzuwerfen uüd sich von ihren Feinden z» befreien.